Interview mit Markus Krall ohne Markus Krall

Als vor einigen Wochen eine Agentur auf mich zukam und fragte, ob ich eine Rezension zum neuen Buch „Freiheit oder Untergang“ von Markus Krall schreiben wolle, war meine erste Reaktion: Rezensionen finde ich eigentlich eher langweilig.

Nach kurzem Zögern bot ich aber als Alternative ein Interview an. Die Agentur war angetan von der Idee und gab sie weiter. Was dann kam, war ziemlich anstrengend.

Das Buch kam recht schnell, ich begann also mit dem Lesen, machte mir Notizen, formulierte Fragen und recherchierte alles, was ich über Markus Krall finden konnte. Der Mann wurde mir zwar zusehends suspekter, aber ich folgte dem guten alten Motto: Reden kann man eigentlich mit (fast) jedem.

Als der Interviewtermin stand, bereitete ich die Technik vor und plante den Abend, an dem wir verabredet waren. Relativ kurzfristig wurde der Termin aber dann verschoben. Ein Ersatztermin fand ebenfalls nicht statt, diesmal kam der Anruf aber erst fünf Minuten nach Beginn des Interviews.

In beiden Fällen waren zwar Teile meiner Abende weitgehend dahin, aber die Gründe für die Verschiebungen waren für mich einleuchtend und nachvollziehbar. Also wartete ich auf einen neuen Terminvorschlag. Der kam aber nicht, und auf meine Nachfrage, wie denn die Situation jetzt sei, bekam ich die Nachricht, ich könne mich wegen eines neuen Termin telefonisch melden, wir würden das dann schon schaffen.

Inzwischen war ich aber nicht mehr so amüsiert, schließlich war Markus Krall an mich herangetreten, und ich hatte keine große Lust, jetzt einem Termin hinter zu telefonieren. Das tat ich kund, verbunden mit der Aufforderung, mir einen oder zwei neue Terminvorschläge zu schicken.

Das blieb aus. Und so sagte ich das Gespräch dann letztlich ab.

Nun hatte ich aber so viel Zeit und Arbeit investiert, dass ich mich entschied, das Interview mit Markus Krall ohne Markus Krall zu führen. Und zwar in der Form, dass ich nur meine Fragen auf Video aufnahm.

Da ich vermute, dass die Fragen selbst schon sehr interessant sein können, stelle ich das Interview hier also mit einem Standbild von Markus Krall online.

Die vollständigen schriftliche Version des Interviews folgt unter dem Video. Die Fragen entsprechen nicht 1:1 dem gesprochenen Wort, was damit zusammenhängt, dass ich während meiner Gespräche immer auch in Teilen improvisiere.

Hier kommt das Interview:

Herr Krall, wir sprechen heute über Ihr Buch „Freiheit oder Untergang“. Dass der Titel dem neuen Buch von Noam Chomsky – „Rebellion oder Untergang“ – ähnelt, ist wohl Zufall, oder?

Herr Krall, stellen Sie sich doch bitte den Zuschauern einmal vor.

Ihr Buch beginnt mit der Einordnung des Sozialismus als Werk des Teufels und Kapitalismus als Errungenschaft Gottes.
Warum eine so religiöse Einordnung?

Nun spielt der Sozialismus in Deutschland für mein Empfinden ja eigentlich keine große Rolle. Aber Sie erweitern die Definition von Sozialismus auch auf die deutsche Politik, also derzeit die Bundesregierung. Was ist an dieser Bundesregierung sozialistisch?

Während Sie die Politik und ihre Einflussnahme auf die Freiheit der Menschen kritisieren, loben Sie die Marktwirtschaft in vollen Zügen. Die Probleme, die es derzeit wirtschaftlich gesehen gibt, schieben Sie der Politik zu, ohne sie wäre die Marktwirtschaft ein Garant für Freiheit und Wohlstand, so lese ich es.
Was braucht es konkret für Freiheit und Wohlstand?

Im dritten Teil des ersten Kapitels Ihres Buches lernen wir die 25 dreistesten Unwahrheiten und Legenden über den Markt kennen. Eine davon lautet: „Die Marktwirtschaft führt zu immer größerer Ungleichheit. Das ist ungerecht.“ Was genau ist daran unwahr?

Ungleichheit ist nicht per se schlecht, da stimme ich Ihnen zu. Ich formuliere den Satz mal um: Die Marktwirtschaft führt zu immer größerer Ungerechtigkeit. Was entgegnen Sie dem?

Ein anderer Satz, den Sie als unwahr bezeichnen, lautet: „Es ist ungerecht, wenn 50 Menschen die Hälfte des Weltvermögens haben. Wenn jemand Milliarden hat, dann ist dann obszön und unmoralisch.“ Was stimmt mit diesem Satz nicht?

Im dritten Kapitel Ihres Buches entwerfen Sie unter anderem eine neue Verfassung. In der nennen Sie die fünf Grundwerte Individualität, Familie, Eigentum, Religion und Kultur. Die Familie lassen Sie aber nur als Beziehung zwischen Mann und Frau zu. Weil nur die Beziehung zwischen Mann und Frau die Gesellschaft perpetuieren kann. Was haben Sie denn gegen anderen Formen der Familie, abgesehen davon, dass die Fortpflanzung zwischen homosexuellen Menschen nicht möglich ist?

Ein, wie Sie wissen, kontroverser Punkt in Ihrem Entwurf für eine neue Verfassung ist das Wahlrecht, das Sie ändern wollen. Ganz konkret: Allen Menschen, die Staatstransfers erhalten, soll das Wahlrecht entzogen werden, oder besser: Sie sollen sich zu Beginn einer Legislaturperiode entscheiden, ob sie Transfers erhalten oder wählen wollen.
Was steckt hinter diesem Gedanken?

Immer wieder lese ich in Ihrem Buch über Leistungsträger. Wer sind Deutschlands Leistungsträger?

Sie schreiben, ich zitiere: „Das Volk hat Angst vor seiner Regierung. Niemals seit 1945 hatten wir einen Zustand der Rechtlosigkeit wie ihn das derzeitige Corona-Regime der Bundesregierung darstellt. Die Atemlosigkeit ihres Rechtsbruchs an den elementarsten Normen unserer Grundrechte ist die logische Folge einer jahrelangen Erosion der Kontrolle des Rechtsstaates über unsere Regierung, beginnend mit der illegalen Geldpolitik der EZB, dem illegalen Öffnen der Grenzen für illegale Masseneinwanderung, nun gipfelnd in einer Missachtung der unveräußerlichen Bürgerrechte.“ Zitatende.
Und Sie schreiben im Anschluss weiter: „Um diesem in Zukunft vorzubeugen, benötigen wir ein institutionelles Rahmenwerk, das es dem Bürger erlaubt, juristisch gegen den Gesetzesbruch der Regierung vorzugehen. Hat er diese Möglichkeit nicht, besteht die substanzielle Gefahr, dass die Erosion der Grundrechte und der freiheitlich-demokratischen Grundordnung einen Punkt erreicht, wo ein Rekurs nur durch die Wahrnehmung des (auch bewaffneten) Widerstands nach Artikel 20, 4 des Grundgesetzes möglich ist.“ Zitatende.

Im Grundgesetz heißt es jedoch wörtlich: „Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.“ Von bewaffnetem Widerstand ist da nicht die Rede. Meinen Sie das mit der bürgerlichen Revolution?

Sie prognostizieren schon seit einer Weile den wirtschaftlichen Zusammenbruch. Nun bin ich kein Ökonom, daher bitte ich Sie, mir diesen Zusammenbruch einmal so zu erklären, dass auch ich als Laie verstehe, was Sie meinen.

Sie schreiben, dass es eigentlich nur zwei Geldsysteme gibt: den Goldstandard und das Fiat-Geld. Erläutern Sie doch bitte den Unterschied zwischen Fiat-Geld (das Sie am besten noch erklären) und dem Goldstand.

Nun sind Sie ja seit 2019 Hauptgeschäftsführer von „Degussa Goldhandel“, was Ihre Nähe zum Gold erklärt. Degussa Goldhandel wurde von 2010 von August von Finck Junior gekauft. Der wiederum hatte aber sein Vermögen von seinem Vater, also August von Finck Senior, geerbt, der zuvor den – Zitat – „guten Namen Degussa“ gekauft hatte. Kann der Erbe eines Vermögens eigentlich ein Leistungsträger sein, da er das Geld ja leistungslos bekommen hat?

Eine der Leistungen August von Fincks Junior war die Anschubfinanzierung für die AfD, die ja 2013 gegründet wurde. Später verkaufte die AfD dann auch über einen Shop Gold, das von Degussa Goldhandel stammte. Wissen Sie, wie diese Zusammenarbeit zustande kam und aus welchem Grund?

Ich würde gern nochmal darauf eingehen, wie Sie zu Degussa Goldhandel stehen. August von Finck Senior war ja bekennender Bewunderer von Adolf Hitler und hat mit seiner Bank „Merck, Finck & Co.“ unter anderem jüdische Banken im Zuge der sogenannten Arisierung übernommen. Das Tochterunternehmen von Degussa, die „Deutsche Gesellschaft für Schädlingsbekämpfung mbH.(kurz: Degesch)“ hat mit dem Zahngold von Juden Geschäfte gemacht, nachdem sie zuvor Zyklon B hergestellt hatte. Wie geht es Ihnen mit diesen Hintergründen?

Eine abschließende Frage:

Was denken Sie, wann ist die „bürgerliche Revolution“, wie Sie es nennen, vollbracht?

Quellen:

Andreas Kemper

WOZ

Perspektive

August von Finck, Senior

August von Finck, Junior

Deutsche Gesellschaft für Schädlingsbekämpfung

Andreas Kemper bei Tilo Jung

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Tom J. Wellbrock

Tom J. Wellbrock ist Journalist, Autor, Sprecher, Radiomoderator und Podcaster. Er führte unter anderem für den »wohlstandsneurotiker«, dem Podcast der neulandrebellen, Interviews mit Daniele Ganser, Lisa Fitz, Ulrike Guérot, Gunnar Kaiser, Dirk Pohlmann, Jens Berger, Christoph Sieber, Norbert Häring, Norbert Blüm, Paul Schreyer, Alexander Unzicker und vielen anderen. Zusätzlich veröffentlicht er Texte auf verschiedenen Plattformen und ist für unsere Podcasts der »Technik-Nerd«.

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niki
niki
2 Jahre zuvor

Mein Text bei Youtube auch hier:

Ist schon klar, warum Krall dann doch nicht zu einem Interview bereit war… Und je mehr er sich mit den Neulandrebellen dann zwangsläufig beschäftigen musste, um nicht vollkommen unvorbereitet bei einem Interview zu sein, desto klarer wurde es, dass Krall sich irgendwie um das Interview drückt. Denn das wäre wohl die totale Blamage für ihn gewesen. Noch viel schlimmer als jetzt! Die Agentur Kralls hatte einfach im Zuge der Coronakrise die Neulandrebellen vollkommen falsch eingeschätzt. Begründung für deren Einschätzung war wohl die erhebliche Kritik an den Corona-Maßnahmen der Bundesregierung! Zu sehr schwarz-weiß gedacht, liebe Agentur, würde wohl meine Analyse sein… Man kann gleichzeitig freiheitlich UND links denken… Zu Krall selbst… Nun ja: Ein Profiteur der Angst… Deswegen schürt er noch mehr Angst… Hyperinflation, Wirtschaftlicher Zusammenbruch! Und wenn man die antisozialistische Tradition vieler Menschen hier im Land noch dazu nimmt. Jedenfalls ist das Menschenbild welches ich von Krall habe kein Stück besser, als das von beispielsweise Lauterbach. Beide benutzen die gleichen Methoden nur unter verschiedenen Voraussetzungen… Angst ist Ihr Geschäft!

Kakapo3
Kakapo3
2 Jahre zuvor

Danke für die Warnung. Ich werde das Buch nicht lesen.
Marktradikalismus ist das Letzte was ich jetzt brauche.

Elo
Elo
2 Jahre zuvor

Richtig, richtig guuut!
Viel besser als mit Krall. Ich komm‘ aus’m Grinsen gar nicht wieder raus.
Glückwunsch! Sehr gut gelungen.

Robbespiere
Robbespiere
2 Jahre zuvor

Man muss zu Krall aber auch erwähnen, dass Vieles, was er von sich gibt, richtig ist.
Nur mit dem Kontext hapert es leider oft, was an seiner Orientierung ( österreichiche Schule ) liegt.

Seine Feststellung, dass der Markt nicht funktioniert, weil Unternehmen vom Staat die Verantwortung für ihr Scheitern abgenommen wird, ist beispielsweise absolut korrekt.
Symbolisch dafür steht die Bankenrettung durch die Steuerzahler und die Verhinderung einer effektiven Bankenregulierung.

Krall muss man sehr differenziert betrachten.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Tom J. Wellbrock
2 Jahre zuvor

Tom J. Wellbrock

Tja, da hat er was verpasst.

ChrissieR
ChrissieR
Reply to  Robbespiere
2 Jahre zuvor

.. Dann besser das Klorollen-Schlafschaf kaufen….

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Robbespiere
Robbespiere
Reply to  ChrissieR
2 Jahre zuvor

Du meinst so nach dem Motto:

…Bei Krall und seinem Buch wirst du beschissen, beim Klorollen-Schlafschaf bist du selber aktiv? 😀

Last edited 2 Jahre zuvor by Robbespiere
niki
niki
Reply to  Robbespiere
2 Jahre zuvor

„Wollt ihr den totalen Markt?!?“
Klar hat Krall recht, dass es ein Unding ist, dass der Staat die riesigen Konzerne retten musste…
Aber warum es erst dazu kommen musste und welche Mechanismen das zu verantworten haben, da liegt er so etwas von neben der Spur…
Gerade die Konzentration der Macht der Konzerne durch einen deregulierten Markt wirkt verheerend!
„Too big to fail“ oder „Too big to jail“, sind die Begriffe die da mir einfallen…

ABER:
„DER MARKT…“ ARGH!

Wer davon in so hochreligiöser Form redet, gehört in eine Gummizelle!

Last edited 2 Jahre zuvor by niki
Robbespiere
Robbespiere
Reply to  niki
2 Jahre zuvor

„DER MARKT…“ ARGH!

Der Markt ist gar nicht das Problem, sondern die Art, wie dieser Markt organisiert ist.

Märkte, wo sich Angebot und Nachfrage treffen, muss es geben, es sei denn, Jeder wäre Selbstversorger, was in einer so komplexen Gesellschaft unmöglich ist.

Das Kernproblem liegt in der steuerung, der Ordnungspolitik.

Mordred hat hier mal dankenswerterweise eine Alternative eingeführt, die weder kapitalistisch noch sozialistisch geartet ist.
Das nennt sich „Humane Wirtschaftsdemokratie“, nach Ota Sik.

http://www.egbert-scheunemann.de/Ota-Siks-Humane-Wirtschaftsdemokratie-auf-5-Seiten.pdf

Mich hat das tief beeindruckt, weil da wder parasitäre Investoren noch der Staat mitbestimmen.

niki
niki
Reply to  Robbespiere
2 Jahre zuvor

Also das absolute Gegenteil was Krall will… Er ist das Sinnbild aller parasitären Angstmacher!

Der erste Abschnitt erinnert mich an ein Kapitel in einem von Sahra Wagenknechts Büchern… Mir ist der Name des Buchs entfallen.
(Wenn ich mich nicht täusche)

Last edited 2 Jahre zuvor by niki
Cetzer
Cetzer
2 Jahre zuvor

„Allen Menschen, die Staatstransfers erhalten, soll das Wahlrecht entzogen werden“

(+Todesstrafe für Meuchel-Lobbyisten!?)
Viele entziehen sich das Wahlrecht selber; Das ist schon längst gehorsam vorauseilendes DreiKlassenWahlrecht. Bei einer Versteigerung – das ist Marktwirtschaft! – meiner Stimme könnte ich endlich den altersschwachen Goldesel beim Schinder abgeben und mit den vielen Golddukaten die Hetero-Puppen tanzen lassen.
Die Goldjungs sind übrigens auch antwortschwach, wenn es um die praktische Verwertbarkeit von Gold in einer Brutalst-Marktwirtschaft nach dem „wirtschaftlichen Zusammenbruch“ geht (MadMax statt PayPal). Wenig Lebensmittel + Viele hungrige Goldjungs –> ½(Spar-)Brötchen für einen Krügerrand, zu 90% mit Gewalteinlage:
Krügerrand oder Leben? Oder besser Beides?

Last edited 2 Jahre zuvor by Cetzer
Heldentasse
2 Jahre zuvor

Auch der Herr Krall möchte nur sein Buch verkaufen. Daran finde ich nichts verwerflich, es sei denn es ist unseriös. Und auf diesen Gedanken kann man durchaus kommen wenn man sich das Verhalten von den „Krall-Leuten“und die fiktiven Fragen von Tom zum Buch betrachtet.

Roberto J. De Lapuente
Admin
2 Jahre zuvor

Passend zum Buch: Tom als Totenkopf.

Pen
Pen
Reply to  Roberto J. De Lapuente
2 Jahre zuvor

Ja, ein hochinteressantes Werk von Tom.

Paßt gut zum Artikel und zu Krall.

Brian
Brian
2 Jahre zuvor

Ich kenne weder den Herrn (außer seinem Namen) noch eins seiner Bücher, kann mich
also dementsprechend nicht wirklich dazu äußern. Allerdings bekomme ich, wenn ich bei
deinen Fragen so zwischen den Zeilen lese, auch nicht wirklich Lust darauf, mir eins seiner Werke zu Gemüte zu führen. Und was ist mit den Staatstransfers gemeint ?
Mal abgesehen davon, daß ich es für völligen Humbug und einen absolut rechtswidrigen
Eingriff in die Grundrechte halte, jemanden das Wahlrecht zu entziehen.
Das ist wieder dieses Entscheiden von oben herab.

ShodanW
ShodanW
2 Jahre zuvor

Auch von mir noch mal die Anmerkung wie auf YT. Das hat was avantgardistisches. Gefällt mir 😁

Dass da mit dir und Krall zwei grundverschiedene Ideologien aneinander geraten, ist deutlich herauszuhören. Klingt mir zu oligarchisch, was Krall da fordert. Da muss man ja dankbar sein, dass er sich um das Interview gedrückt hat.

QuerdenkerOhnePLZ
QuerdenkerOhnePLZ
2 Jahre zuvor

Hervorragend! Ich habe mich sehr amüsiert. Danke für die Verbesserung meiner Stimmung!
Das könnte man glatt als dauerhaftes Format einführen: „Inteviews mit Leuten, die zu feige sind, sich einem Interview zu stellen.“
Alternativ (künstlerischer): „Szenen aus dem Leben eines Interviewers“.

Die Fragen waren m.E. gut durchdacht und hatten angenehm viel Biss. Ich hätte es interessant gefunden, wie er sich da rausgeredet hätte.

Petersen
Petersen
2 Jahre zuvor

Was „Gerechtigkeit“ mit der ungleichmässigen Verteilung von Vermögen zu tun haben soll, ist mir nicht klar. Ist nach Ansicht des Autos eine obrigkeitsstaatlich hergestellte Gleichverteilung gerecht?

Sollen Erfindungskraft, Kreativität, Arbeitsleistung etc. nicht zu ungleichen Vermögensverteilung führen dürfen? Ab wann sollte der Staat ungleiche Vermögensverteilungen zwangsweise ausgleichen? 1 Mio. oder 1 Mrd.?

Nochmals: Gerchtigkeit ist ein Begriff, der auf einer anderen Ebene angesiedelt ist. Ein Staat handelt gerecht, wenn jeder Menschen vor Gericht und vor anderen staatlichen Institutionen gleich behandelt wird. Das nennt man Rechtsstaat.

PS Die Bücher von Herrn Krall interessieren mich nicht.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Petersen
2 Jahre zuvor

@Petersen

Was „Gerechtigkeit“ mit der ungleichmässigen Verteilung von Vermögen zu tun haben soll, ist mir nicht klar.

Das ist schade, denn du hast die Folgen der ungleichen Vermögensverteilung selbst genannt.

Je höher die Ungleichverteilung, um so geringer die Chance auf…

Ein Staat handelt gerecht, wenn jeder Menschen vor Gericht und vor anderen staatlichen Institutionen gleich behandelt wird.

Große Ungleichverteilung führt dazu, dass eine privilegierte Klasse mit Macht und Einfluß das Recht zu ihren Gunsten beeinflussen kann.
Warum sonst wird Milliarden-facher Steuerbetrug nicht geahndet oder die Verantwortlichen der Bankenkrise nicht verurteilt?

Brian
Brian
Reply to  Robbespiere
2 Jahre zuvor

…aber Otto Normalbürger bei jedem Scheiss gegängelt.
Ich glaube, es ließen sich noch Tausende von Beispielen anführen…

hoppefan
hoppefan
2 Jahre zuvor

Ein anderer Satz, den Sie als unwahr bezeichnen, lautet: „Es ist ungerecht, wenn 50 Menschen die Hälfte des Weltvermögens haben. Wenn jemand Milliarden hat, dann ist dann obszön und unmoralisch.“ Was stimmt mit diesem Satz nicht?

Die Art des Erwerbs ist entscheidend. Im Allgemeinen kann die Frage nicht beantwortet werden. Auch bei unlauterem Erwerb gibt es u.U. Gründe, eine Enteignung ihrerseits als moralisch schlecht zu beurteilen.

Selbst wenn man diese Milliarden enteignet und verteilt, führt das nur zur Geldentwertung. Damit beseitigt man weder Welthunger noch Wohnungsnot.

Aus paralleler und beziehungsloser Existenz zweier Personen kann – obwohl hier suggeriert – kein durch Gewalt erzwingbares Recht folgen.

Es sicher richtig, dass ein Erbe weniger zu leisten hatte. Daraus jedoch einen Anspruch zugunsten eines Gespenstes wie der Unseregesellschaft oder Unseredemokratie zu folgern ist absurd.