Office go home!
Der einfache Arbeitsweg vom Badezimmer aufs Sofa: Das Homeoffice lockt. Es stellt den nächsten Angriff auf die Lebensqualität der Arbeitnehmer dar.
Bereits vor der Pandemie rangen die Sozialdemokraten um das Homeoffice. Jeder sollte einen Anspruch auf Arbeiten von zu Hause aus haben, forderten sie noch vor zwei Jahren. Mit der Union war das nicht zu machen. Die Rollen waren klar verteilt in dieser Konstellation: Die Sozialdemokraten schmückten sich als die Progressiven, die von der wieder mal rückständigen Union ausgebremst wurden. So gefällt sich die SPD seit Jahren am allerbesten.
Man könnte es aber auch anders lesen. Denn die Sozis zeigten mit der Forderung auf, dass sie keine Ahnung von der Arbeitswelt haben. Etwa 50 Prozent aller Arbeitsplätze in Deutschland sind Bildschirmarbeitsplätze. Die andere Hälfte arbeitet mit Material, als Dienstleister oder unmittelbar am Mitmenschen. Für sie gilt gewissermaßen Präsenzpflicht. Aber auch nicht jeder Bildschirmarbeitsplatz kann ins Homeoffice abwandern. Die Arzthelferin, die am Rechner Daten aufnimmt, muss zum Beispiel in der Praxis anwesend sein. Dasselbe gilt für jene, die bei der Netzleitstelle der Bahn vor Monitoren sitzen.
Ich glaube, ich habe das schon ein paar mal in anderen Artikeln geschrieben… Ich mag Homeoffice, gerade weil ich nicht der Typ bin der mit jedem wirklich klar kommt. Selbst war ich ein paar mal Mobbingopfer… Und mit Homeoffice wurde das abgestellt…..
Natürlich kann das nicht jeder machen und man muss höllisch aufpassen, dass die Arbeit sich im Privatleben sich ausbreitet. Mit ein paar Maßnahmen kann man das machen. Kinder anwesend beim Homeoffice ist auch gelindegesagt suboptimal, jedoch einfach mit dem Hammer draufzuhauen ist nicht ganz richtig.
Es gibt sicherlich Fälle, da ist Homeoffice schlicht eine Schnapsidee… Für andere wie mich war es ein Segen. Von der Pendelscheiße mal ganz abgesehen. Und wer mir erzählt, das dieser gerne 50km, 100km oder noch mehr pro Anfahrt zur Arbeit gerne pendelt, sollte mal seinen Kopf untersuchen lassen.
Was halt aber genauso gefährlich ist und eigentzlich mit Homeoffice nur bedingt zu tun hat, ist die ständige Erreichbarkeit nach Feierabend… Wenn man diese entsprechend einschränkt, ist ein Feierabend halt wirklich einer!
Ich habe das Glück gehabt, Homeoffice schon 2001/2002 machen zu können… Ich habe ein Firmenlaptop und einen Drucker mit nach Hause bekommen. Und es wurde damals noch eine weiter ISDN-Leitung von der Telekom extra freigeschaltet. Kein großer Aufwand. Die Datenbank, mit der ich arbeiten musste, war zwar deutlich langsamer mit ISDN, aber sie funktionierte…
Differenzieren ist heutzutage eine Schwäche von ganz vielen. Es gibt nur Schwarz oder weiß… Homeoffice als das Allheilmnittel für vieles zu sehen ist natürlich falsch, wie es komplett zu verteufeln… ich habe gute Erfahrungen machen können… Das wird bei dritten sicherlich anders sein…. Vor allem wenn das Setting nicht stimmt.
Guude!
Ich bin ja Rentnerin im Homeoffice…was ja auch suboptimal ist, wenn es Zwang ist!
Aber..ganz ehrlich…ich wäre in jedem Bürojob ne absolute Fehlbesetzung gewesen! Zwar kann ich stundenlang da sitzen und lesen- aber bestimmt nicht am Bildschirm und schon gar keine Formulare!
So stressig und manchmal auch gefährlich mein Job als Busfahrerin auch war – niemals hätte ich mit den Leuten tauschen mögen, die ich ins Büro gefahren habe! Zudem habe ich lieber nachts gearbeitet, da war der Schichtdienst ideal!
Wenn jeder im Büro arbeiten würde gingen bald die Lichter aus, gäbe es nix mehr zu essen und der Rohrbruch ist auch nicht mit word oder excel zu reparieren!
Am Schlimmsten sind aber Journalisten im Homeoffice, die nur ungeprüft dpa und reuters- Meldungen abtippen anstatt ihren Arsch zu erheben und selbst zu recherchieren beginnen!
Wenn diese noch tippen täten… Copy & Paste-Journalismus …
Copy&Paste würde mich nicht mal stören, wenn es denn mal so fett deklariert wäre. Aber da stimmt ja auch so einiges in deren Unternehmensgeflechten nicht mehr. Immer mehr freie, die mit üblen Verträgen abgespeist werden. Auch hier sehr intransparent. Die Beißreflexe sind dann auch eher bezeichnend, keiner gibt zu, dass es so ist.
Btw: ich sitze gerade im Bus um bei dem beschissenen Wetter zur Arbeit zu kommen (ich fahre viel lieber die knapp 30 km pro Tag mit dem Fahrrad). Als alleiniger Fahrgast…
Eigentlich wäre meine heutige Aufgabe die Webseite des Fahrradladens auf Vordermann zu bringen. Aber bestimmt kommen wie immer noch ein paar Reparaturen herein, wo mein neuer Kollege noch kläglich versagt. Homeoffice heute wäre toll gewesen. Aber geht leider nicht! das hätte mir das 1,5 std. Pendeln erspart welches ich gerne für etwas anderes verwenden täte…
Okay, du scheinst wirklich was für Home-Office übrig zu haben. Hat ja auch Vorteile, wenn es sich vereinbaren lässt. Ich kann leider keins machen, als Kundendienstler. Aber ich würde dann auch eher meinen Hobbys nachgehen, die verlangen mir gerade viel ab 🙂
Wie niki das schon schrieb, es gibt da kein schwarz/weiß. Als ich noch 50km Fahrstrecke Stau nach Düsseldorf hatte, war ich um jeden Home Office-Tag mehr glücklich. Des weiteren machen glaube ich die Wenigsten jenseits der Pandemie 5 Tage Home Office, sondern fahren auch 1-x Tage ins Büro. Die Angelegenheit muss u.a. wegen der verschiedenartigen Homes aber definitiv individuell mit dem AG besprochen werden.
Und noch kurz zu den Endgeräten und Plattformen, weil da jetzt auch wegen Home Schooling ein schräges Fass aufgemacht wird: Es gibt Schulen, da müssen die Schüler ein ipad kaufen und Unternehmen, wo Home Office nicht geht, weil der Mitarbeiter ja an einem Desktop-PC sitzt und den nicht einfach mit Bildschirm nach Hause schleppen kann. Tja, warum fragen die nicht einfach Leute, die sich mit sowas auskennen? Da wird dann was von 600€ und mehr für die Homes gelabert. Lächerlich. Man nehme sowas hier https://www.pcwelt.de/ratgeber/Raspberry-Pi-4-als-Desktop-Alltagstauglich-oder-nicht-10850135.html , hänge noch Maus, Tastatur und Bildschirm dran und ist mit max. 300€ dabei. Aber ne, dann heulen ja AG und Schulen, weil die anstatt alles von Apple Cloud zu nehmen jetzt 2 Schritte weiter denken müssen.
Auf Papier schreiben sowie ein Drucker sind imho eine davon losgelöste Thematik. Sagen wir mal so: Bedrucktes Papier muss von den Schulen und den AG weiterhin kommen, wenn die nicht in der Lage sind, die Inhalte elektronisch anzubieten.
Du hast natürlich recht. Es gibt mehr Betrachtungsweisen hierfür. Meine ist als Gegenpol zur momentan Homebürokratisierung. Es gibt nämlich auch mehr dazu zu sagen als #stayhome.
Home-Office klingt immer verlockend. Aber so wie du es beschreibst, Roberto, sind die Gefahren leider da. Man denke noch an die ganzen Debatten über Work-Life-Balance, die mit dem Durchmarsch der Tech-Konzerne auch gleich wieder vom Tisch waren. Da hört man eher von Feelgood-Zonen, oder wie man sie sonst nennt. Diese ganze New Economy hat ein riesiges Problem, ist aber voll auf neoliberalem Niveau, wenn man an die Aufopferungskult für den Konzern denkt. Da wird das alte Nine-to-Five-Konzept als antiquiert denunziert, und da ist auch wieder eine junge Generation von Ego-Inseln, die das als den neuen Lebensweg propagieren.
Und wieder – Generationenkonflikt. Wenn „die“ Jugend unbedingt in einer Technokratie leben will, dann bitte. Dann will ich aber in einigen Jahren kein Gejammer hören, wenn alle völlig fertig mit den Nerven sind.
Die Krönung dieser Art von neoliberalen Denkens und Handelns ist, wenn sie einem dann noch sagen, dass die Arbeit „Spaß“ machen soll, und diese damit quasi in den Status eines Events erheben. Mittlerweile kann ich mir erlauben (oder hoffe es zumindest) zu erwähnen, ob es dann nicht Zeit wäre, dass die Firma „Eintritts- Geld/ Vergnügungssteuer“ einbehält.
Im Grunde sind das ja alles kleine Autokratieinseln in den Unternehmen. Das mit dem „Spaß“ finde ich wiederum bezeichnend dafür, dass man eigentlich weiß, dass es eigentlich zu Ungunsten der Beschäftigten ist, aber man es ihnen prima unterjubeln kann. Dazu bedurfte es aber erst des Abbaus der Wohlfühlzone früherer Zeiten. Das hat man ja geschafft, und auch hier greift das Prinzip der Angsterzeugung. Da werden nur die wenigsten sich dagegenstemmen, wenn man überleben will. Am schlimmsten ist dann dieses sehr clevere Rechtfertigungskonzept, dass man es den Mitarbeitern in die Schuhe schieben kann. Das kotzt mich schlicht an, weil es mich auch schon betroffen hatte.
Wenn man so „Spaß“- Ausgeburten nicht aktiv bekämpfen kann, was wohl fast niemand kann der abhängig Beschäftigt ist, sind einige andere Strategien wirksam, um zumindest die innere Balance und relative Zufriedenheit zu wahren.
Ich glaube auch, wenn denn die Verarsche im kleinen wie im großen so weiter geht, und das wird sie, kann man noch vieles von den unzufrieden DDR Bürgerinnen und Bürgern lernen.
Zumal mich düngt, dass sie zur Zeit glauben mit den Corona- Maßnahmen auch ein Werkzeug zu haben, um in die Richtung zu marschieren, die angelehnt an „chinesische Verhältnisse“ sind. (oder zumindest das was sie darunter verstehen)
Das wird nicht so leicht funktionieren, wie so vermutlich denken. Wir haben hier eine ganz andere Kultur, und wenn die meisten Menschen denken „Macht doch euren Scheiß alleine!“ dann stehen sie ganz schön auf dem Schlauch.
Klar, aber auch nur wieder eigenverantwortlich. Du bist ja dann „selbst schuld“, wenn du unausgeglichen bist. Bis zu einem bestimmten Punkt stimmt das sogar, aber eben nicht, wenn der Arbeitsaufwand und die Erwartungshaltung der Firma das nur so hergibt. Entweder das aushalten oder „Sozialschmarotzer“.
Autokratieinseln? So, so. Das sind lupenreine Diktaturen nach Sektenvorbild. Und zwar nicht nach irgendeiner, sondern der Colonia Dignidad.
Bei manchen Firmen/Konzernen ist das in der Tat der Fall…
Die wenigsten Betriebe sind wirklich demokratisch organisiert!
Ich habe 2 Betriebe in 30 Jahren Arbeitsleben mitbekommen, wo das anders war (selbst das Arbeitsamt ist ausgeschlossen). Dabei sollte man auch berücksichtigen, was die Deutschen antreibt: Dominanz, Sex, Luxus. Da Sex auch gerne zu Zwecken der Dominanz bemüht wird, kann Homeoffice für viele ein Segen sein. Das gängige Durchorgeln der Praktikanten, Lehrlinge und Underlings wird damit zumindest teilweise etwas eingedämmt. Da ist die katholische Kirche beileibe kein Einzeltäter. Das ist etwas, was die deutsche Unternehmensantikultur niemals von den Amis übernehmen wird: „Never fuck in your job!“ ist dort keine hohle Phrase.
Na ja, bei einer Diktatur dieser Art (mit Sekteneinschlag) müsste man schon davon ausgehen, dass sie tatsächlich mit innerlichster Überzeugung ihrem Guru huldigen. Ich habe zumindest die Erfahrung gemacht, dass das eben nicht so ist. Vieles läuft widerwillig. Aber gut, sich um ein paar Definitionen zu streiten würde ich jetzt unnötig finden. Im Grunde meinen wir dasselbe.
Schauen wir doch einmal die Internet und Tech-Großkonzerne an…
Na, die sind ja ein sehr eigenes Völkchen, stimmt schon. Aber da ich viel bei Kunden bin, kann ich schon behaupten, dass es nicht so schlimm ist wie bei denen.
Und die Werbeagenturen und die Fotoklitschen und Modelagenturen und die TV- und Radioproduktionsfirmen, und, und, und…
“ müsste man schon davon ausgehen, dass sie tatsächlich mit innerlichster Überzeugung ihrem Guru huldigen…“ Nur teilweise. Aber Showveranstaltung+ „Führer befiehl! Ich folge Dir.“ reichen komplett zu.
@Heldentasse:
Jo, genau!! Zu mir haben viele Leute auch gesagt:“ Du hasts gut! Fährst den ganzen Tag mit nem grossen Mercedes durch die Gegend und bekommst noch Geld dafür!“
LOL!
Mein Argwohn kommt ja auch aus einer anderen Ecke: Ich stamme aus einer Arbeiterfamilie. Dort wurde mit der Hände Arbeit um den Lebensunterhalt gerungen. Dass es etwas gäbe, was man sich mit Heim nimmt: Undenkbar. In diesen Bereichen ist es bis heute so geblieben. Mir ist insofern natürlich Arbeit suspekt, die man heimisch verrichten kann.
Dito. Dann wirkt es zuweilen sehr frustrierend, wenn man heute den Bildungsstand so betrachtet. Studenten noch und nöcher. Handwerkliches wird nur noch gemacht, wenn man auf der Akademikerebene durchs Raster gefallen ist. Hauptsache, weg vom Tropf des Sozialstaates.
Handwerkliches Geschick und die dafür nötige Schnelligkeit, das Augenmaß und dafür andere nötige Talente sind nicht jedem gegeben, auch wenn Dir das schwer fällt zu eruieren.
Homeoffice bietet sich an für Büro, Kundendienst, Vertrieb, Programmierung, kleine A/V, sonstige kaufmännische Tätigkeiten, Grafikdesign, CAD, Webadmin, Auftragsmusik, Mastering, Erwachsenenfortbildung, Aerobic, Podcasting, u.v.m..
@Defi Brillator
Das ist richtig, aber ist es nicht auch seit jeher so, dass Tätikeiten, bei denen man sich schmutzig macht oder nach „Arbeit“ riecht, von „Oben herab“ betrachtet werden?
Man braucht sie, möchte aber nicht mit ihnen tauschen, shon weil die Bezahlung in verwaltenden Tätigkeiten meißt besser ist.
Mein Vater roch auch Sonntags nach Maschinenöl, und so blieb man als Arbeiter unter sich, fein getrennt vom Bürgertum und selbst die Arbeiter blickten respektvoll nach Oben, auf die Meister, Techniker oder Ingenieure.
>>Das ist richtig, aber ist es nicht auch seit jeher so, dass Tätigkeiten, bei denen man sich schmutzig macht oder nach „Arbeit“ riecht, von „Oben herab“ betrachtet werden?<<
Dieses Denken existiert in rechten, autokratischen Kreisen und geht mit einer Erziehung einher, die das Standesdünkel des vergangenen Feudalismus‘ verherrlicht.
Willst Du Dich denn mit Leuten umgeben, die das so sehen?
Arbeit ist Arbeit, keine Schande.
Möchtest Du Dich denn nur über die Arbeit definieren?
Wass passiert dann nach der Arbeit?
Ist das Leben dann irgendwie unwert?
Das Sein bestimmt das Bewusstsein.
@Defi Brillator
Will ich nicht, aber das ändert ja nichts an der Tatsache, dass „Arbeiten“ im klassischen Sinn gesellschaftlich reichlich verpönt ist und mittlerweile auch nicht mehr zu Wohlstand führt.
Die wachsende Zahl an Studenten und die Meisterschwemme sind ein Ausdruck dafür.
Ein weiterer ist gerade im öffentlichen Bereich das Streben nach möglichst billigen Lösungen, auf Kosten der Qualität ( siehe BER, S21 etc.).
Ebenso der massive Einsatz von Leiharbeitern oder Werkverträgen.
Handwerk hat schon lange keinen „goldenen Boden“ mehr, zumindest nicht für Diejenigen, die davon leben müssen.
Das man mit Arbeit reich werden kann, ist eine Lüge, die seit Generationen verbreitet wird, um den sozialen Frieden zu sichern. Speziell auf Deutschland bezogen, hat das noch nie zugetroffen (siehe auch „Arbeit macht frei“). Das, was in Deutschland erschwerend hinzu kommt, ist die Herkunft. Das ist indes ausschließlich der Erziehung geschuldet, will heißen: Da lässt sich trefflich etwas ändern! Das offensichtlich nur wenige das wollen, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Von einer Meisterschwemme habe ich bislang nix gehört. Sind 25000 pro Kurs wirklich so aus dem Oberschenkel zu kloppen?
Wenn Du bei „billig“ nur öffentliche Aufträge angibst, so muss ich leider feststellen, dass die Gemeinden dazu auch verpflichtet sind.
D. h., wenn die hohen Herren nichts mit ihren Kumpels auskummeln, gewinnt der, der bei der Ausschreibung die niedrigste Zahl auf das Angebot schreibt. Eine weitere Verpflichtung bei Großaufträgen ist, dass die Ausschreibung europaweit stattfinden muss. Damit ist die Konkurrenz natürlich ungleich größer und damit sinken die Chancen. Als „kleiner Krauter“ wären hier bestimmt eher Privataufträge lukrativer oder man arbeitet als Sub, um überhaupt erst mal etwas an Land zu ziehen.
Den Missbrauch von Werksverträgen und Leiharbeit hat ausschließlich die Regierung zu verantworten. Denn diesen Rahmen kann sie vorgeben oder es auch lassen oder ganz verbieten.
Wenn Du aber die Parteien wiederholt wählst, die das zu verantworten haben, dann trägst Du dabei die Mitschuld. Mach Dein Kreuz bei der Tierschutzpartei oder gib eine ungültige Stimme ab, falls gar keine Alternativen da sind. Nur, wenn Du das nicht für Dich selbst tust, glaube bloß nicht, dass Dein Nachbar das für Dich tut.
Das Handwerk gar nichts mehr abwirft, kann ich so noch nicht bestätigen. Neben meinem Hochhaus gibt
s nen Maler. 10-Mann-Klitsche. Tiefster Osten. Neben dem Lager (Werkshalle) eine Villa (Neubau), Autos, die ich als Beamtenblag noch nie gesehen habe, Vorgarten mit Pool und allerlei Schnickschnack für den Nachwuchs.
Da muss also noch was drin sein!
Evtl. kann es also helfen, die Region zu wechseln, falls sich heimisch keine Arbeit mehr lohnt. Ich habe das auch gemacht, bin allerdings damit gescheitert. Garantien gibts halt nicht.
Was ist denn aus den Zünften geworden? Geht darüber nix mehr? Wann hast Du zuletzt Deine Zunftkluft mit Stolz getragen?
@Defi Brillator
Stimmt.
Kinder aus den unteren Schichten sind nicht weniger intelligent alsdie des Bürgertums, sie brauchen eben nur länger, um sich Wissen anzueignen.
Zu große Klassen und Zeitdruck beim Lehrplan sorgen aber dafür, dass sie von denen mit familiärem Bildungshintergrund gnadenlos abgehängt werden.
Dazu noch die frühe Separierung nach der vierten Klasse….
In größeren Unternehmen gibt es oft mehr Leute mit Meisterbrief als Planstellen.
Dahnter steckt sicher die Hoffnung, einen der begehrten Plätze nach Abgang in Ruhestand übernehmen zu können oder im Falle von Personalabbau eine bessere Ausgangsposition auf dem Arbeitsmarkt zu haben.
Ich will nicht wissen, wie oft da dem „bevorzugten Unternehmen“ die Angebotspreise der Konkurrenz gesteckt werden, um sie zu unterbieten. Wenn dann „unvorhergesehene Zusatzarbeiten“ anfallen, stimmt die Kasse am Ende wieder.
Der EU-Ausschreibung hat unsere Regierung ja auch zugestimmt, sonst gäbe es die nicht.
Ich denke abeer auch, dass man diese Ausschreibungen für bestimmte Unternehmen „maßschneidern“ kann, so dass sich die Konkurrenz inGrenzen hält.
Dukannst dir sicher sein, dass dieser neoliberale Einheitsbrei im Parlament von mir keine Stimme erhält.
Eigentlich wollte ich überhaupt nicht mehr wählen, weil jede Partei früher oder später dem Lobbyismus erliegt keine wirklich ernshaft Plebiszite anstrebt,die ihre Macht begrenzen.
Vielleicht picke ich mir aber doch eine Partei heraus, die zwar keine Chancen auf ein Mandat hat, aber wenigstens Wahlkampfkosten-Erstattung erhält. Mal sehen.
Was deinen Nachbarn betrifft, so ist der eben der Eigentümer des Unternehmens. wie es mit seinen Mitarbeitern aussieht, ist eine andere Frage.
Werden die schlecht bezahlt, bleibt halt mehr für den Chef übrig.
Begründet wird das ja gerne mit dem höheren Risiko des Unternehmers.
Nur, wo ist das, wenn das eingesetzte Kapital ( Eigen- oder Fremdkapital ) nebst Inflationsausgleich ( Zinsen ) über den erzeugten Mehrwert bereits zurückgeflossen ist?
Wohin wandert der Tilgungsanteil am Umsatz nach Rückzahlung?
Senkt der Unternehmer die Preise, erhöht er anteilig die Löhne seiner Mitarbeiter oder steckt er sich den in die eigene Tasche, für Villa, Boliden etc.? 🙂
„Mein Vater roch auch Sonntags nach Maschinenöl, und so blieb man als Arbeiter unter sich, fein getrennt vom Bürgertum und selbst die Arbeiter blickten respektvoll nach Oben, auf die Meister, Techniker oder Ingenieure.“ Das ist schade! Selbst in OWL habe ich das anders erlebt. Vielleicht kommt man auf dem Land aber auch anders zusammen? Wart ihr beim Fußball (etc. pp.) auch hübsch getrennt?
@ShodanW
Guude!
Ich hab von 1977 bis 1982 auch auf Lehramt studiert..nebenbei Lieferwagen und LKW (16to Scania) gefahren und später1980 den Busschein gemacht. Ich war immer aus der Art geschlagen..hab an meinem alten Ford 12m P6 rumgebosselt und fand die Kommilitonen, die nur Schule und Uni kannten, schon immer etwas merkwürdig. Damals hatte ich das pralle Leben! Tagsüber studiert , nachts Linienbus gefahren und am WE mit Freunden am ollen Auto gebastelt!
Und ja..ich würde heute , wenn ich leider noch mal jung sein müsste..lieber Fähigkeiten zum Überleben lernen
Ne einfache Hptte bauen, Gempse anbauen, ein einfaches Auto odet Motorrad instand setzen zu können..
Vieles, auch Schweissen, hab ich mittlerweile gelernt und fahre deshalb auch nur Ente oder Ami8 ( artverwandt)..hab aber auch schon am 3er Golf meiner besseren Hälfte rumgeschraubt! Es ist so befriedigend, sich selbst helfen zu können! Geht halt nur mit Basic- Technik und das ist auch gut so!
Das geistige masturbieren in Uni-Seminaren macht ja mal Spass- bringt aber sehr sehr wenig!
@Chrissie
Guude zurück 🙂
Na, is doch prima, wenn dir das in die Wiege gelegt ist. Du hast meinen Respekt! Mir ist das nicht angeboren, muss ich zugeben. Ich war immer der eher kreativere Typ gewesen. Aber ich hab meine Ausbildung als Elektroniker gemacht, abgeschlossen und jahrelang immer mal wieder was dazugelernt. Nicht, weil ich mich eingeengt durch den Beruf fühlte und es tun musste, sondern weil ich es wollte. Irgendwie hatte ich keine Lust darauf zu sein wie Leute, die ich kannte, wenn sie da mal rumstanden und ihren Zeigefinger wedelten… mach hier mal, mach dort mal. War nicht meine Welt, auch wenn es bequem aussieht.
Ich denke auch gerne. Ich diskutiere gerne, will lernen. Aber ich bin nicht so vermessen zu glauben, dass ich mal in ein Buch reingucke und verstünde die Welt. Das ist für mich ein fataler Irrglaube. Wenn du eine Ausbildung machst und abschließt, dann steckst du den Altgesellen ja auch nicht gleich in den Sack.
Sehe ich ähnlich.
Ich mag auch beides, mich gedanklich/theoretisch mit einer Sache auseinandersetzen und auf der anderen Seite praktische Erfahrungen sammeln.
Und dementsprechend viel lernen. Aber ohne Druck von außen.
Und ich mag dementsprechend auch keine Menschen, die schon mal grundsätzlich glauben, sie wüssten alles besser, egal aus welchem Lager.
Und wie Chrissie schon richtig schreibt, es ist schon sehr befriedigend, sich selbst helfen zu können. Wenn man sich so umschaut, scheint diese Fähigkeit
nicht mehr sonderlich verbreitet…
@Brian
Bei uns im Westen trifft das sicher zu, weil es ja Alles gab, aber im Osten haben die Leute aus Mangel lernen müssen, zu improvisieren oder wie mir mal ein Sachse sagte…. aus Kacke Bonbons zu machen. 🙂
Dafür bewundere ich die echt.
@ShodanW
Genauso isses!!!👍
Wann hast Du das letzte mal Deinen Internetprovider angerufen? Wie kam Dein Handyvertrag zustande? Nur, um mal ein paar Beispiele zu nennen. Maurer im Homeoffice fänd‘ ich indes ja mal cool. „Guck mal Chef, habe ich gerade mit Minecraft gebastelt. Das wäre doch das Ding für die Meyers?“
Sehr geil!!! Aber den Klempner online gibts doch schon…Super Mario oder so?
Wenn dann Luigi angerockt kommt, wär‘ ich platt.
Hallo Roberto. Ich finde das ist ein sehr guter Artikel, dem ich voll zustimmen kann, auch ein wenig aus eigener Erfahrung.
Ganz klar begünstigt Homeoffice die Entfremdung der Menschen, und auch die Selbstausbeutung. Dass diese Form der Arbeit dem Arbeitgeber unmittelbar hohe Kosten spart, ist auch ganz klar, im besonderen wenn den mal die Firmeninfrastruktur komplett an Homeoffice angepasst wurde. Zudem vermute ich, dass über die Schiene des EU- Arbeitsrecht unter dem Deckmantel der „Arbeitszeitüberwachung“, auch eine Kontrollinstanz in den privaten Bereich Einzug halten könnte.
Auf die lange Sicht, hängt allerdings der Erfolgt des gesamten Unternehmens, an der Zufriedenheit der Kolleginnen und Kollegen mit ihren Arbeitsplätzen, an der Identifizierung mit der Firma, und vor allem an einer kooperativen Zusammenarbeit unter Menschen! Und damit könnte auch, wenn der Hype vorbei, ist, das Pendel auch wieder in die andere Richtung ausschlagen.
Definitiv. Ich denke ja auch, dass sich das Modell nicht durchsetzen kann deswegen. Aber mich macht es stutzig, wie selbstverständlich man davon ausgeht, dass die Menschen lieber daheim arbeiten wollten. Viele klagen jetzt schon darüber. Aus Gründen. Auch aus den genannten Gründen. Dem wollte ich was entgegensetzen. Hiermit getan.
Wenn man die Präsenzpflicht auch nach Corona lockern möchte (vielleicht auch im Hinblick auf die Klimabelastung durch die Pendelei), wäre es meiner Ansicht sinnvoller, statt eines Tages Homeoffice in der Woche, die Wochenarbeitszeit auf eine 4-Tage-Woche zu reduzieren.
Die müssen nun den ganzen Tag den Ehepartner/in ertragen…
Selbst gewähltes Glück. Bester Test: Bag-Packing-Urlaub ohne viel Knete, trampender Weise, mit Gelegenheitsjobs zur Aufbesserung der Reisekasse. Wenn die Angebetete das mit Dir zusammen länger als einen Monat durchhält: Zugreifen!
@Defi Brillator
Tolle Idee, aber Jahre zu spät. 😀
Wie schon o. a., kann Homeoffice für viele ein Segen sein. Allein schon wegen der stets gegenwärtigen Gängelei. Stell Dir vor, Du wärst Raucher. „Scher Dich gefälligst vor den Bildschirm! Du warst erst vor einer Stunde rauchen!“ fällt genauso weg, wie der Kollege, der hinter Dir steht und seinen Fall jetzt gelöst haben möchte und Dich damit aus Deinem gerade angerissenen Fall rausbringt. Es gibt schon viele Sachen, wo Homeoffice Sinn macht und von Vorteil ist.
Jo..Busfahrerin im Homeoffice hätte mir auch gut gefallen…die Software von nem Formel 1 Rennen draufgezogen und dann volle Möhre per Joystick durch die City! Oma, halt Dich fest, ich hab 360 PS!!! Und nach 5 Runden Bestzeit nen Pokal und früher Feierabend!!!
@ChrissieR
Denkste!
Wenn Omma in der Kurve die „Dritten“ rausfligen und du zwei Stunden unter den Sitzen danach suchen mußt, gibts Überstunden. 😀
@Rob:
LOL!!😅😅😅und wahrscheins liegt der verbogene Rollator vonne Omma dann 18 meter weiter hinten!!!
Wär‘ nix für mich. Ich bin echt der Kriecher. 180 mit nem gemieteten A3 oder A4 (weiß ich nicht mehr) auf der A2 waren echt das Höchste der Gefühle. Ich brauch Sachen, wo man sich Zeit lassen kann (vgl.: Die Entdeckung der Langsamkeit).
@Defi ( übrigens geiler Nick!)
Privat fröhne ich auch der Langsamkeit…meine Ente hat 28 PS und wenn ich Lust auf “ Mopped“ fahren hab, nehm ich mein 0,5 PS Velosolex!
@ChrissieR
Das waren doch die Teile mit dem Kippmotor über dem Vorderad und Walzenantrieb, der bei Matsch nicht mehr griff, oder?
@Rob:
Genau!
@ChrissieR
Hatte selbst keines, durfte aber ab und an mal eine fahren.
War kultig, schon in den Siebzigern.
Habe mal in Bad Dürckheim an der Weinstraße vor dem großen Fass ein Treffen von einem Velosolex-Club beobachtet, die sich für eine Ausfahrt trafen.
Das hatte schon was.
Cool. Nen Ziehdröhn 2CV durfte ich leider noch nicht antesten. Muss man da Zwischengas geben?
Das ist mir schon mal bei einem alten D-Kadett auf die Füße gefallen. Was habe ich mich königlich über meine damalige Kumpeline lustig gemacht. „Wie fährst Du denn? Ist Ruckelzuckel Dein zweiter Vorname?“ Sie: „So! Jetzt fährst Du!“
Was soll ich sagen. Abwürgen war noch das höchste der Gefühle. Es endete damit, dass sie weiterfuhr und ich niemals wieder die Fresse wegen der Fahrerei aufmachte.
Oh…Defi..
Es kommt drauf an..ich hab ne 73er Kastenente, wo der 1. Gang eh net synchronisiert ist und, weil Getriebe uralt, fahre ich die immer mit Doppelkupplung hochschalten und Zwischengas runter…Hab ich halt drauf, weil ich bei nem Busunternehmer öfter nen 61er O 317 fahren musste..170 PS 4 Gang Getriebe…da haben Dir die Gänge laut Bescheid gesagt…
Aber die normalen Enten kannste ganz normal fahren..nur dass das Schaltschema grad andersrum ist, also wie bei allen reinrassigen Sportwagen der 1. vorne links…auch das Zündschloss sitzt wie bei Porsche links!😅
Nee, das blick ich nicht. Schaltschema anders rum, klar, ich überhol jetzt nur noch rechts und blinke links. Tatütata-lalillala…Ich glaube, ich miete mir einfach was, wenn es pressiert und lass den Tag einen Gott sein.
@ChrissieR
Meine erste Kiste war ein R4, auch mit Krückstockschaltung.
Saugeiles Gefühl inner Kurve, wie bei Wellengang auf der Nordsee und irre viel Platz. 🙂
Würde ich glatt wieder fahren.