Corona-Krise: Staat der Untaten

Die Corona-Krise hat Teile ihres Schreckens verloren. Die Zahl der Infektionen geht zurück, die Krankenhäuser stehen nicht vor dem Kollaps, und die Angst in der Bevölkerung hält sich alles in allem auch in übersichtlichen Grenzen.
Doch was kann man rückblickend über die Arbeit der Bundesregierung sagen?

Gerade wurden erneut Fälle von Infektionen in Fleischbetrieben bekannt, die einem den Atem stocken lassen. Jener Atem hätte aber schon lange vorher stocken sollen, denn die Arbeitsbedingungen in Deutschland sind seit Jahren auf einem absteigenden Ast. Daher ist es auch mehr als heuchlerisch, wenn die Bundesregierung jetzt so tut, als sei Corona für das Drama verantwortlich.

Nicht weniger schlimm aber ist die Vermessenheit, mit der das eigene Krisenmanagement gefeiert wird. Und als würde das noch nicht reichen, steigt auch das Fernsehen mit in die Party ein, vergibt sich selbst einen Fernsehpreis und behauptet dreist und frech, in der Corona-Krise die Notwendigkeit sachlicher Informationen „mit Bravour gemeistert“ zu haben. Und erneut stockt einem der Atem.

Wie alles begann

Ende Februar gab es bereits unzählige Verschwörungstheoretiker im Lande. Das waren allerdings damals noch die, die das Coronavirus ernst nahmen. Angefangen bei Jens Spahn und aufgehört in TV-Formaten wurde beschwichtigt, bis der Arzt kommt. Alles halb so wild, hieß es da. Kurze Zeit später begann die Zeit des innigen Zurückruderns, und dann dauerte es auch nicht mehr lange, bis das Land wirtschaftlich lahmgelegt wurde.
Zu diesem Zeitpunkt war das für mein Empfinden eine richtige Entscheidung, wenn sie auch später kam, als die sogenannten Verschwörungstheoretiker (auf die man vielleicht hin und wieder doch mal hören sollte, aber lassen wir das) es zuvor gefordert hatten.

Doch das war es dann auch weitgehend mit den guten Entscheidungen. Denn die Bundesregierung tat danach im Wesentlichen: nichts. Nichts für die Mehrzahl der Menschen jedenfalls.

Wir tun, was wir können, den Rest lassen wir bleiben

Sprechen wir darüber, was die Bundesregierung seit Ausbruch der Corona-Krise gemacht hat. Sie hat zunächst alle Läden geschlossen, die Schulen, Kindergärten, Theater, Konzertsäle, alles eben, wo Menschen zusammenkommen. Wie gesagt, das schien zu Beginn der Krise schon deshalb sinnvoll zu sein, weil niemand ahnen konnte, was da noch auf uns zukommt. Man ging zur Sicherheit lieber von der Pest als von einer Grippe aus.

Die Ausgangsbeschränkungen waren hierzulande von Beginn an weniger streng als andernorts, aber es gab sie natürlich, gibt sie noch heute, wenn auch abgeschwächt. Dann wurde lange über eine Maskenpflicht diskutiert. Das Interessante an dieser Debatte war, dass RKI und Bundesregierung zunächst nicht von der Wirksamkeit der Masken ausgingen. Was verständlich ist, denn die Dinger waren der „heiße Scheiß“ dieser Zeit, sie waren schwer zu bekommen und verdammt teuer (geworden). Jens Spahn äußerte damals seine Überraschung und merkte an, dass er seit dem Beginn der Corona-Krise viel über die Mechanismen des Marktes gelernt habe. Für diese Naivität (oder auch glatte Lüge) wären vier bis fünf Stunden Bedenkzeit auf der „Stillen Treppe“ das Mindeste gewesen.

Dann gab es die Masken, und sie wurden zur Pflicht. Vergessen waren alle zuvor geäußerten Bedenken über deren Wirksamkeit, kein Thema mehr die Tatsache, dass wegen der inzwischen hohen Preise für die Masken längst nicht alle Menschen in der Bevölkerung die Investition mühelos tätigen konnten. Und jetzt haben wir sie also, die Maskenpflicht, und wenn es nach Angela Merkel (CDU) geht, wird sich daran auch nichts ändern, bis ein Impfstoff zur Verfügung steht. Dass dieses Unterfangen gar nicht so einfach ist, habe ich bereits geschildert.

Fazit: Die Bundesregierung hat faktisch die komplette Wirtschaft stillgelegt, sie hat Ausgangsbeschränkungen und die Maskenpflicht eingeführt. Im Kern war es das auch schon. Klingt komisch, ist aber so.

Was die Bundesregierung nicht tat

Was die Bundesregierung nicht tat, war unter anderem das:

• Sie hat sich nicht bemüht, die Hauptrisikogruppen zu schützen
• Sie hat die eigene Gesundheitspolitik nicht in Frage gestellt
• Sie hat Pflege- und Altenheime weitgehend sich selbst überlassen
• Sie hat nicht flächendeckend geprüft, wo die Gefahren von Infektionen besonders hoch sind (etwa in Fleischbetrieben)
• Sie hat keine Großunternehmen geschlossen (es gab beispielsweise nie ein Verbot, weiter Autos zu produzieren)
• Sie hat Künstler, Solo-Selbstständige und kleine Unternehmer zu wenig, verspätet oder gar nicht unterstützt
• Sie hat alte Menschen ihrem Schicksal überlassen
• Sie hat arme Menschen ihrem Schicksal überlassen
• Sie hat Obdachlose ihrem Schicksal überlassen
• Sie hat Kinder und deren Eltern mit der Überforderung durch die Schulschließungen allein gelassen
• Sie hat die „Corona-Helden“ beklatscht, statt ihre Arbeit spürbar zu honorieren
• Sie hat (einmal mehr!) nicht über eine Vermögenssteuer nachgedacht, obwohl diese wohl nie so wichtig wie heute gewesen wäre

Die Liste ließe sich fortsetzen, zeigt aber schon jetzt, dass die Menschen, die wirklich Hilfe benötigt hätten, sie in den meisten Fällen nicht bekommen haben.

Man muss sich das einmal vorstellen: Der Paritätische (und andere Institutionen) forderten eine kurzfristige Aufstockung der Grundsicherung und ähnlicher Leistungen um monatlich 100,- Euro.

Das wurde krachend abgelehnt. Stattdessen wurde die Grundarbeitszeit von Pflegekräften auf 12 Stunden angehoben.

Außer Klatschen nichts gewesen

Was die Bundesregierung tat, und das mit einem eindrucksvollen Enthusiasmus, war das Formen warmer Worte. Insbesondere für die „Corona-Helden“. Doch die waren schon vor dem Ausbruch der Krise ganz unten, erfuhren nahezu keinerlei Wertschätzung und bekamen schon gar nicht mehr Geld. Gleiches gilt für Mitarbeiter in Fleischbetrieben und vielen anderen Berufen, die gesellschaftlich kaum anerkannt sind, auch, weil die Politik sich für sie jahrzehntelang nicht interessiert hat.

Nun wird ja immer wieder gesagt, die Krise biete auch eine Chance, eine Chance darauf, vieles besser zu machen, was in der Vergangenheit schlecht lief. Doch es ist nicht abzusehen, dass hier etwas passiert. Das privatisierte Gesundheitssystem wird nicht in Frage gestellt, Berufe, die von „Helden“ übernommen werden, bleiben weiterhin unterbezahlt und selbst das Klatschen nimmt schon wieder ab. Das wäre in Ordnung, wenn damit eine komplette Neubetrachtung zahlreicher Berufsfelder einhergehen würde. Aber davon sind wir weit entfernt. Und wie Werner Rügemer im eben verlinkten Artikel aufzeigt, wird sich auch bei den Fleischbetrieben eher nichts tun, außer eben die Praxis einer neuen Strategie, die allerdings vor allem den Fleischbetrieben zugutekommt, aber nur ganz oben, wo die Ausbeuter sitzen und ihren Versorgungsauftrag bekunden.

Wie war das mit den repräsentativen Testungen?

Fehlt noch etwas, was die Bundesregierung versäumt bzw. einfach ignoriert hat? Natürlich. Repräsentative Tests. Sie hätten helfen können, sich ein genaueres statt des nach wie vor diffusen Bildes über das Ausmaß der Corona-Krise machen zu können. Doch bis heute wurden solche Tests nicht in Angriff genommen. Mag das daran liegen, dass die Finanzierung nicht über die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) hätte laufen können?

Oder hängt es womöglich damit zusammen, dass die Bundesregierung lieber haufenweise Geld in einen Impfstoff investiert, von dem niemand seriös sagen kann, wann und ob er überhaupt irgendwann zur Verfügung stehen wird, geschweige denn, ob er funktionieren wird, ohne erhebliche Nebenwirkungen nach sich zu ziehen??

Wird das Geld vielleicht für die Lufthansa und andere Unternehmen gebraucht, die dringend gerettet werden müssen, während Menschen, die wirklich Hilfe brauchen, allein gelassen werden?

Oder aber reichen die 130 Milliarden Euro des Konjunkturpakets letztlich nicht für repräsentative Tests aus, weil zum Beispiel 10 Milliarden Euro davon in die Rüstung gehen?

Es gibt keinen sachlichen Grund (falls doch, möge man mir die Informationen dazu zukommen lassen), der gegen solche repräsentativen Tests spricht. Sie würden ein deutlich besseres Gesamtbild ergeben und helfen, die Gefahrenlage besser einschätzen zu können. Womöglich würde sich sogar herausstellen, dass die Gefahrenlage nicht so dramatisch ist wie nach wie vor gemeinhin angenommen wird.

Staat der Untaten

Es ist ein medial gut geöltes, aber dadurch nicht wahreres Märchen, dass die Bundesregierung die Krise gut gemeistert hätte, ebenso wenig wie die Medien, auch wenn die sich mit Preisen gegenseitig auf die Schultern klopfen.

Wir haben weder eine ausgewogene Berichterstattung erlebt noch eine Bundesregierung, die sich um die Risikogruppen und die am stärksten betroffenen Menschen kümmert. Stattdessen wurden bestimmte erwünschte Experten wie Christian Drosten als Messlatte für alles genommen, was zu tun ist (was einfach nicht funktionieren kann), andere, davon abweichende Meinungen, wurden diffamiert und als gegenstandslos betrachtet. Ein vernünftiger Ansatz wäre gewesen, möglichst breites Wissen zu diskutieren, um dann zu einem gemeinsamen Ergebnis zu kommen. Neben Virologen bzw. Medizinern unterschiedlicher Fachrichtungen wären auch Politologen, Soziologen, Pädagogen und Philosophen wichtige Akteure bei der Suche nach einer Lösung, die die Problematik als Ganzes betrachtet und nicht aus ausschließlich medizinischer oder virologischer Sicht.

Nichts davon haben wir erlebt. Erlebt haben wir stattdessen eine konfuse Bundesregierung, die zwischen dem Schüren von Angst, den Einschränkungen von Grundrechten und ersten Aktionen, die nach Wahlkampf anmuten, ein – wenn man ehrlich ist – schlicht peinliches Bild abgegeben hat und noch immer abgibt. Das hat mit „Bravour“ ebenso wenig zu tun wie mit einer „Meisterleistung“ oder ähnlichen Superlativen, von denen immer wieder in den Medien die Rede war.

Doch die genannten Medien hatten schlicht andere Prioritäten in den letzten Monaten. Sie mussten als Hofberichterstatter alles in den Himmel loben, was aus Berlin kundgetan wurde, und sie hatten mit den „Feinden der Demokratie“ zu kämpfen. Mit Ken Jebsen, Attila Hildmann oder Xavier Naidoo, die – folgt man den meisten Medien – gefährlicher sind als jedes Virus sein könnte, das uns alle angreift.

(Anmerkung: Wer jetzt gern über die drei Kritisierten sprechen möchte, möge das tun. Er erliegt jedoch meiner Meinung nach einem Irrtum, wenn er glaubt, dass Jebsen & Co. in irgendeiner Form gefährlich seien. Die fast schon uferlosen Debatten über die vermeintliche Gefährlichkeit bestimmter Personen – wie kritisch man diese auch bewerten mag – führt in die Irre und sorgt dafür, die verantwortlichen Personen, die Entscheidungen für ein ganzes Land getroffen haben, die fatale Auswirkungen haben können und haben werden, verschont und unerwähnt bleiben.)

Insofern ist die Selbstbewertung der etablierten Medien schon keine Lachnummer mehr, sondern ein skandalöses, unreflektiertes und in höchstem Maße manipulierendes Verhalten, das wohl am besten mit dem Wort Propaganda zusammengefasst werden kann.

Und – dieser Hinweis zum Abschluss – natürlich war die Bundesregierung nicht untätig in den letzten Monaten, im Gegenteil. Sie hat aber unter Beweis gestellt, dass ihr die Gesundheit der Menschen nicht am Herzen liegt. Vielmehr hat sie kräftig daran gebaut, das System, dem wir seit der Einführung der Agenda 2010 ausgeliefert sind, auf eine neue Stufe zu stellen.

Untätig war sie also wahrlich nicht, vielmehr hat sie sich durch ihre Untaten entlarvt.

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Tom J. Wellbrock

Tom J. Wellbrock ist Journalist, Autor, Sprecher, Radiomoderator und Podcaster. Er führte unter anderem für den »wohlstandsneurotiker«, dem Podcast der neulandrebellen, Interviews mit Daniele Ganser, Lisa Fitz, Ulrike Guérot, Gunnar Kaiser, Dirk Pohlmann, Jens Berger, Christoph Sieber, Norbert Häring, Norbert Blüm, Paul Schreyer, Alexander Unzicker und vielen anderen. Zusätzlich veröffentlicht er Texte auf verschiedenen Plattformen und ist für unsere Podcasts der »Technik-Nerd«.

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Frau Wirrkopf
Frau Wirrkopf
3 Jahre zuvor

Gesundheit hat noch nie jemandem am Herzen gelegen. Wenn man sich klar macht, wieviele Arbeitsplätze davon abhängen und wieviele Konzerne an Krankheit verdienen – das ist einfach lukrativer, Krankheiten zu erhalten als Gesundheit zu fördern. Krankheitbringt Kohle, Gesundheit kostet Kohle. Und diese Einstellung ist nicht neu. Ich erinnere an die Skandale um Contergan, HIV oder Hepatitis verseuchte Blutkonserven, Organspendeskandale und viele mehr. Die Verursacher Mussten vielleicht Strafen bezahlen, aber sie wurden nicht verknackt weil sie bewusst Menschenleben opferten. Sie dürfen immer noch weiter machen und verdienen heute an den Folgen, die mit entsprechend teuren Mitteln behandelt werden müssen. Wenn DAS kein Geschäft ist … Skrupellosigkeit als Kavaliersdelikt.

Rudi
Rudi
Reply to  Frau Wirrkopf
3 Jahre zuvor

@Frau Wirrkopf

Gesundheit hat noch nie jemandem am Herzen gelegen.

Das bezweifle ich. Schließlich geht es im Kapitalismus darum, die vorhandenen Arbeitskräfte möglichst effizient einzusetzen. Kranke Lohnabhängige sind deshalb nicht das Ziel der Unternehmer. Es gibt genügend Untersuchungen, die zeigen, dass zufriedene Arbeitnehmer bessere Leistungen im Sinne des Unternehmens bringen. Dass trotzdem die Unternehmerseite diesem Ziel nicht stringent nachkommt, sieht man an der zunehmenden Zahl der psychischen Erkrankungen.

Psychische Erkrankungen sind für rund 19 Prozent aller Fehlzeiten verantwortlich, das ist der höchste Wert im Vergleich zu anderen Diagnosen – noch vor Rückenbeschwerden und Erkältungskrankheiten. (Technikerkrankenkasse)

Das dürfte am Wirtschaftssystem liegen, das die Konkurrenzsituation und damit die Monopolisierung fördert. Oft geht damit einher, dass die Manager Verträge mit Zielvorgaben unterzeichnen, die ihnen Boni in Aussicht stellen. Da kann es im Unternehmen schon mal sehr ruppig zugehen. Vor einigen Jahren haben sich bei Renault mehrere Ingenieure und Techniker das Leben wegen Überlastung genommen als der „Cost killer“ Carlos Ghosn an die Spitze kam. Er hat die Schraube überdreht. Heute wird er strafrechtlich verfolgt, aber nicht wegen seiner Arbeit bei Renault:

Die japanischen Strafbehörden setzten ihn im November 2018 fest und klagten ihn u. a. der Untreue an. Nachdem er gegen Kaution aus Untersuchungshaft entlassen worden war, entzog er sich Ende Dezember 2019 dem Zugriff der japanischen Justiz durch Flucht in den Libanon. – Wiki

Heiner
Heiner
Reply to  Rudi
3 Jahre zuvor

Wird in Deiner Behörde eher nicht passieren, schönen Aabend

Christ343
Christ343
3 Jahre zuvor

Die Regierung ist nicht nur unfähig, sie ist sogar kriminell. Sie ist dafür verantwortlich, dass Milliarden-summen ins Ausland transferiert wurden und werden. Die ÖDP muss unterstützt werden. Mehr dazu auf meiner Internetseite (bitte auf meinen Nick-Namen klicken).

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Christ343
3 Jahre zuvor

@Christ343

Die Regierung ist nicht nur unfähig, sie ist sogar kriminell. Sie ist dafür verantwortlich, dass Milliarden-summen ins Ausland transferiert wurden und werden.

Wenn du damit das Verschieben von Steuermilliarden in Steueroasen durch Konzerne meinst, stimme ich dir sogar zu.

Christ343
Christ343
Reply to  Robbespiere
3 Jahre zuvor

@ Robbespiere
Ich meine aber auch die Griechenland-Hilfe und weitere Hilfen.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Christ343
3 Jahre zuvor

@Christ343

Ich ahnte es schon.
Man muss sich ja auch nicht damit belasten, dass der deutsche Lohnunterbietungs-Wettbewerb im Euro die Südländer ins Defizit getrieben und die Arbeitslosigkeit exportiert hat, während man hier munter die Schuldenzinsen kassiert.
Klare Feindbilder machen das Leben doch viel einfacher.

Übrigens: Die Griechen sind auch Christen.

Heldentasse
3 Jahre zuvor

Ein wahrhaftiger Artikel, vielen dank dafür!

Das was dar gerade im Kontext Covid-19 abgeht, bei den Entscheidungsträgern, den Parteien und Leitmedien ist wohl geeignet auch das allerletzte bisschen Vertrauen einer Minderheit von BürgerInnen nachhaltig zu zerstören, oder eben die Mehrheit so zu verängstigen, dass sie bereitwillig glauben wollen, dass die Herrschenden und ihre Herolde ihr bestes geben, und es deshalb schon nicht zu schlimm kommen wird.

Wahrlich, mit dem Brückenpersonal und der Mannschaft wäre keine Havarie ein großes Wunder!

Der Ausguck ruft vom höchsten Mast: „Endzeit in Sicht“
Doch sie sind wie versteinert und sie hören ihn nicht
Sie ziehen wie Lemminge in willenlosen Horden
Es ist als hätten alle den Verstand verloren
Sich zum Niedergang und zum Verfall verschworen
Und ein Irrlicht ist ihr Leuchtfeuer geworden

Aus „Das Narrenschiff“ von Reinhard Mey

Pen
Pen
3 Jahre zuvor

Sehr guter Artikel! Schon interessant, mal so konzentriert zu lesen, was die Verantworlichen alles NICHT getan haben, aber dringend hätten tun müssen. Das Abstimmungsergebnis über die Soforthilfe ist zum Fremdschämen.

Traurig ist das. Für diejenigen, die als Selbstständige, womöglich noch mit künstlerischen und darstellenden Tätgkeiten ihren Lebensunterhalt bestreiten, ist der Lockdown eine Tragödie. Mit Krisenmanagement hat das nichts zu tun. Diese eiskalte, wenig intelligente Regierung ist abgrundtief peinlich. Sie verdient, in einem Sturm der Empörung hinweggefegt zu werden. Stattdessen sind wohl die meisten Deutschen zufrieden.

Rudi
Rudi
Reply to  Pen
3 Jahre zuvor

@Pen

Diese eiskalte, wenig intelligente Regierung ist abgrundtief peinlich. Sie verdient, in einem Sturm der Empörung hinweggefegt zu werden.

Ich stimme dir zu. Aber was kommt dann? Merz als Kanzler mit Black-Rock als Ratgeber im Background.

Heiner
Heiner
Reply to  Rudi
3 Jahre zuvor

Würde Merz gewählt, dann wäre es so, niemand zwingt einen dazu!!

Pen
Pen
Reply to  Rudi
3 Jahre zuvor

@Rudi

Wenn ich das wüßte! Jedenfalls sind Tom’s Vorschläge besser als alles, was unseren Experten dazu eingefallen ist. Das läßt sich hinterher natürlich leichter sagen. Aber vielleicht brauchen wir keine Politiker, sondern einfach ein paar anständige, empathische Menschen, die von guten Fachleuten beraten werden.

😉

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Pen
3 Jahre zuvor

@Pen

Aber vielleicht brauchen wir keine Politiker, sondern einfach ein paar anständige, empathische Menschen, die von guten Fachleuten beraten werden.

Es würde schon reichen, die innerparteiliche Schleimspur, die zu den Kassen der Lobbyisten führt, zu entfernen und das geht nur über Mitbestimmung.

Pen
Pen
Reply to  Robbespiere
3 Jahre zuvor

@Robbespiere

Volksabstimmungen! Direkte Demokratie wie in der Schweiz. Wenn die Bürger mehr Verantwortung haben, werden sich auch Persönlichkeiten herausbilden, die man wählen kann.

Heiner
Heiner
Reply to  Pen
3 Jahre zuvor

Die Leute nehmen Altersarmiut, Behördenwahnsinn, fehlende Bürgerbeteiligung usw hin, wohl wahr!

Marla
Marla
Reply to  Heiner
3 Jahre zuvor

Ich denke eher: der Punkt ist -erfolgreich- erreicht, dass viele gar nicht wissen, was sie tun können!
Und dann ihren Frust eher im Alltag, bei Frau und Kind austoben!!!
Wir sind gerade Generationen, die gelernt haben, dass sie mit Aufstand, mit demokratischen Wahlen, mit Mitmachfallen, nix aber auch gar nix erreichen kann!

Die FFF haben noch die Illusion! Gut so! (Nur haben sie was erreicht?)

Billy
Billy
Reply to  Pen
3 Jahre zuvor

‚Stattdessen sind wohl die meisten Deutschen zufrieden.‘
Stimmt, und das zurecht.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Billy
3 Jahre zuvor

‚Stattdessen sind wohl die meisten Deutschen zufrieden.‘
Stimmt, und das zurecht.

Woraus schließt du das?

Billy
Billy
Reply to  Robbespiere
3 Jahre zuvor

@Rob.
Das mache ich an meinem Familien und Bekanntenkreis fest. Da kenne ich keinen, den es schlecht geht. Und wenn man sieht wie die Deutschen Urlaubs geil sind und das trotz Corona, die Immobilienpreise immer noch steigen bei hoher Nachfrage, dann sieht es nicht so schlecht aus. Das willst Du natürlich alles nicht wissen und kommst wieder mit irgendwelchen abenteuerlichen links um die Ecke.
Nein mein Lieber, 70-80% ging und geht es gut. Die nimmt man nicht für 20% in Geiselhaft. Und jetzt warten wir mal ab wie groß die Kollateralschäden im Herbst-Winter sein werden. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass wir auch das gebacken bekommen. Ich bin froh und dankbar hier leben zu dürfen.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Billy
3 Jahre zuvor

Das mache ich an meinem Familien und Bekanntenkreis fest. Da kenne ich keinen, den es schlecht geht.

Tja,wenn man halt Niemanden kennt, der zu den unteren 50% der Bevölkerung gehört oder jetzt gerade um seinen Arbeitsplatz bangt, dann schaut man wohl durch die rosarote Brille.
„Abenteuerliche Links2, welche die Realität abbilden, stören natürlich im Wolkenkuckucksheim.

Und wenn man sieht wie die Deutschen Urlaubs geil sind und das trotz Corona, die Immobilienpreise immer noch steigen bei hoher Nachfrage, dann sieht es nicht so schlecht aus.

Die Anzahl der Urlauber dürfte sich nach den kommenden Firmenpleiten deutlich reduzieren und für Diejenigen, die bereits vor Corona in präkären Verhältnissen lebten, war das ohnehin schon kein Thema.

Was die Immobilien betrifft, so sollte man genau hinsehen, wer die Käufer sind.
Da kommt viel Kapital aus dem Ausland oder von Leuten, die wegen der niedrigen Zinsen ihr Vermögen in feste Werte anlegen möchten.
Die klassischen Häuslebauer sind das bei den jetzigen Preisen eher weniger.
Wer hängt sich schon einen großen Kredit an die Backe, wenn die Erwerbssituation für die Zukunft derart auf der Kippe steht und nach einem Jahr Arbeitslosigkeit Hartz4 droht?
Wenn es dumm läuft, wird die Immobilie zwangsvertseigert und es bleiben immer noch horrende Schulden übrig, weil die Restschuld höher war als der Erlös der Hütte.
Kein verantwortungsbewußter Mensch ohne Arbeitsplatzgarantie oder Vermögen im Hintergrund geht solch ein Wagnis ein.

Billy
Billy
Reply to  Robbespiere
3 Jahre zuvor

„Die klassischen Häuslebauer sind das bei den jetzigen Preisen eher weniger“
Bei uns in essen verdienen sich die Makler dumm und dämlich. Eigentumswohnungen neu oder gebraucht gehen weg wie warme Semmeln und das durch alle Stadtteile hindurch und mitnichten gekauft als Kapitalanlage sondern mehrheitlich von Familien mit Kindern.
Sicherlich wird es einen gewissen Prozentsatz geben, den es nicht gut geht. Aber das ist die große Minderheit und das wollt ihr nicht einsehen.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Billy
3 Jahre zuvor

Bei uns in essen verdienen sich die Makler dumm und dämlich. Eigentumswohnungen neu oder gebraucht gehen weg wie warme Semmeln und das durch alle Stadtteile hindurch und mitnichten gekauft als Kapitalanlage sondern mehrheitlich von Familien mit Kindern.

Bei einer momentanen Arbeitslosenquote von ü. 11% erstaunlich ambitioniert.

Das einstige Zugpferd der deutschen Wirtschaft, der Kohlenpott, ist ja ziemlich auf den Hund gekommen.
Wenn das mal nicht noch bittere Tränen kostet.
Bis die Wirtschaft allein das Niveau von vor Corona erreichen wird, werden Jahre vergehen, aber die Banken werden nicht darauf warten.

Marla
Marla
Reply to  Billy
3 Jahre zuvor

Das ist die zunehmende Blasenpolitik incl der gated community die sich untersgleichen und mit seinesgleichen vermehrt, trifft, ‚bildet‘, politisiert und MachtmachtMacht!
Da fallen dann all die nicht auf, die nicht im Sichtrahmen sind und wo so gewählt wurde, dass nix den schönen Schein trübt!

Essen ist eine relativ reiche Ruhrpottstadt, u.a. weil es eine Verwaltungshochburg ist! Was ist das besondere an Staats- und Staatsnahen Institutionen? Sie haben trotz nix tun, trotz Arbeitsausfall ihre Gehälter komplett weiter bezahlt bekommen!

Auch dieser Teil wurde und wird seit Jahren ‚verschluckt‘: Staat und Institutionen und schon immer Begüterte haben ihre satten Zahlungen weiter erhalten…. daher können diese natürlich weiterhin einkaufen und logisch, dass diese nun wie bekloppt versuchen, ihr Geld in Betongeld oder sonstige ‚Realwerte‘ umzusetzen. (War ja schon seit der Banksterkrise so!)
All jene, die nicht über Chefposition, von Beruf ‚Sohn‘, von rechts wegen ‚Erbe‘, Behörden, Politorganisationen abgedeckt sind, haben massiv Probleme!

Hat irgendjemand z.B. gehört, dass Politiker, die zuhause nix taten, keine Diäten bekamen? (Soweit ich weiß wurden an einigen Stellen eher satte Erhöhungen durchgeboxt!) oder das oft geprobte Konzept: eine Woche daheim, eine Woche Arbeit…. An keiner Stelle hatte es Lohnbußen zur Folge.
(Was gut ist,andererseits auch schlimm, wenn diese ihre ‚Gemeinwohlabsicherung‘ nicht ‚wertschätzen‘!)

Demokratie lebt von Klassen’durchseuchung‘!
Immer dann wenn Gentrifizierung stattfindet, nimmt Demokratie ab!

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Pen
3 Jahre zuvor

@Pen

Stattdessen sind wohl die meisten Deutschen zufrieden.

Aus Umfragewerten würde ich das jetzt nicht schließen.
Eher ist es doch so, dass es zu den schwarzen Säcken keine Alternative mehr gibt und dann eben das Original bevorzugt wird.
Hauptsache stabile Verhältnisse, egal auf welchem Niveau.
Mafia ist ja nicht per se schlecht……wenn man sie gewähren läßt.

Marla
Marla
Reply to  Robbespiere
3 Jahre zuvor

Das Geniale der AfD ist ja dass diese das Wort Alternativ ‚geklaut‘ hat ….
Nu gibt es neben den Alternativlosigkeiten nix mehr!
Die Reste linksRechte ist keine Alternative! Auch das hat Corona nochmal gezeigt!

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Marla
3 Jahre zuvor

@Marla

Das war auch vor Corona nicht anders, siehe die Causa Wagenknecht.
Der Satz…

„Wenn Wahlen etwas verändern könnten, wären sie verboten“

……hat durchaus seine Berechtigung.

Wahlen sind Eintagsfliegen, ein pseudodemokratisches Mäntelchen.
Danach wird vier Jahre lang nach Gutsherrenart durchregiert, ohne Rücksicht auf den Bürgerwillen.

Auf dieses „Bockshorn“ kann man gut und gerne verzichten, es sei denn, man will eine Kleinpartei unterstützen, zwecks Wahlkampfkosten-Erstattung .
Die gibts aber auch nur, wenn diese Partei eine bestimmte Hürde überspringt.

Pen
Pen
Reply to  Robbespiere
3 Jahre zuvor

@Robbes

Angela hat eben alle weggebissen, d.h. sie hat ihnen ihr Vertrauen ausgesprochen.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Pen
3 Jahre zuvor

@Pen

U.A. den BlackRock-Merz. Auch keine Offenbarung.

Marla
Marla
3 Jahre zuvor

a) ich finde immer noch: das CoronaPferd wurde von hinten aufgezäunt! Diese Entmündigung des Bürgers bei gleichzeitiger Ermächtigung einer kleinen Klicke incl Gewaltmonopol war und ist unerträglich!

b) Ich finde ja das Versagen geht noch viel tiefer:
Wo waren all die 100000 Politiker, die vom Staat dafür bezahlt wurden Politik zu machen? Reichen echt 20 Leute für alles? Wo war eigentlich die hochbezahlte Opposition? ‚Ist das übrig, kann das wech?‘
Wo waren all die Schreibtischtäter, die eigentlich hätten kontrollieren müssen? (Sie schützten sich, während Bauarbeiter, Fleischer und Verkäuferinnen ungeschützt waren? ArbeitsRassismus?)
Wo waren alle die Wissenschaftler und haben sich beschwert, weil nur noch der Petrischalenfachmann zu Wort kam? Social distancing?
Wo waren alle die Gralshüter der demokratieBewahrer Institutionen? Jetzt kriechen sie gerade aus den Löchern und loben ‚wie toll die Demokratie‘ diese Krise gemeistert hat! (Politische Bildungseinrichtungen, Politologen und co!)
Wo sind und waren die Väteraufbrüche, die das Verrammeln von Kindern, jugendlichen und jungen Erwachsenen so apathisch hinnahmen und immer noch hinnehmen? 3 Monate ist für diese Gruppen unendlich: Freundschaften, Peergruppenanordnungen, Schule…etc… Und die Lehrer? Und die Bildungsforscher?

Wo waren alle die zurückgezogenen, im socialdistancing sich heimische einrichtenden Wichtigs: haben die wenigstens an Zukunftsprojekten gearbeitet?

Und wo sind all jene, die sich heilig sprachen weil sie ja so dolle Schwache, Kranke, Behinderte, Obdachlose, Hungernde etc PP mit ihrem weggucken schützten …. wo sind sie JETZT?

Ein Freund erzählt Ähnliches: https://www.rubikon.news/artikel/verletzte-menschenwurde

Ich finde die Randale in Stuttgart nicht gut, kann aber durchaus verstehen, dass da Kids ausgerastet sind! Deren Leben ist komplett durcheinander und dann kommt die Polizei auch noch wegen einem Joint! (Oder vorab: dass sie nicht genug Abstand einhalten! Gehts noch?)

niki
niki
3 Jahre zuvor

Eine Ergänzung was der Staat versäumt hat, die ich wirklich essentiell finde.
Jugendliche bei deren sozialen & sexuellen Entwicklung quasi vollkommen alleine gelassen… Auf einmal sind banale, aber für Jugendliche so essentielle, Anbandlungen vollkommen Tabu. Und keiner hat darüber mit den Jugendlichen wirklich gesprochen, gar entsprechend Verständnis gezeigt… Im Gegenteil: Es wird auf diese jungen Menschen eingetreten, wenn sie auch nur Ansatzweise ihre essentiellen Bedürfnisse ausleben möchten.
Was für ein psychologisches Trauma für die Betroffenen!
Ich bin der Meinung dass es schon vor Corona oft suboptimal lief. Aber das ist jetzt echt der vollkommene Horror für viele…

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  niki
3 Jahre zuvor

Das ist knallharte Arbeitsmarkt- und Rentenpolitik, Niki.

Wenn Corona vorbei ist, lassen die Jugendlichen ihren Druck ab und wir bekommen reihenweise schwangere Teenager.
Da die Mädels dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen, senken sie die Arbeitslosenzahlen und liefern auch noch zukünftige Beitragszahler für die Rentenkasse.

Ohne Zynismus ist diese Politik nicht mehr zu ertragen.

Pen
Pen
Reply to  niki
3 Jahre zuvor

Das ist ein Aspekt, den die kinderlose Kanzlerin nicht auf dem Schirm hat. Die frustrierten Jugendlichen können einem leid tun. Sie werden vermutlich zu Randalierern. Irgendwo muß das Testosteron ja hin.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Pen
3 Jahre zuvor

@Pen

Sind AKK oder v.d.L. mit Kindern besser?
Merkel wollte vielleicht welche, konnte aber keine kriegen. Sowas solls ja geben.
Psychopathen sorgen durchaus für ihre Kinder, aber eben nur für die.

Pen
Pen
Reply to  Robbespiere
3 Jahre zuvor
Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Pen
3 Jahre zuvor

@Pen

Es sollen sogar zwei Kinder v.d.L. bei Mc. Kinsey tätig gewesen sein, was die Angelegenheit besonders anrüchig macht, da dieses Beraterunternehmen viele Aufträge ohne Ausschreibung bekam.

Es zeigt auch sehr schön, was Merkel von Demokratie und ihren Bürgern hält, wenn sie v.d.L. nach Brüssel aus der Schusslinie abkommandiert.

Pen
Pen
Reply to  Tom J. Wellbrock
3 Jahre zuvor

Ganz wichtig! Das wäre einen Artikel wert. Diese gefährdete Altersgruppe hat keiner der Verantwortlichen auf dem Schirm. Eine zweite Verlorene Genaration?

Marla
Marla
Reply to  niki
3 Jahre zuvor

Wenn wir ehrlich wären ist die Corona Scheiße: gruppenrassistisch durchgezogen worden!
Rassistisch gegen Migranten und Ausländer!
Rassistisch gegen Unterschichten!
Rassistisch gegen Kinder und Jugendliche!
Rassistisch gegen Mütter und Frauen!
Rassistisch gegen Alte/Schwache/Behinderte (physisch öd psychisch)

Corona wurde zum socialdistancing Projekt der weißen Ober-Mittelschichtsmänner gegen den Rest!

Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene in den Hausknast, während die Finanzindustrie flüssig weiter Geld (und langfristig Gemeinwohl!) verschleudert!

Es hat mich von Anfang an stinksauer gemacht, dass die Gefährder (also all jene, eher männlichen Wesen, die dauernd durch die Welt jetten und Viren-Einschlepper sind) weiter ihren Jobs machen konnten, während Kinder (Auslaufradius 5km) sofort eingesackt wurden!)
Und es hat mich eigentlich noch saurer gemacht, dass der sogenannte Bildungsrest (Journalismus, Wissenschaft, Kultur) nicht mal ansatzweise grundsätzliche Diskussionen darüber führte welche Jobs lebensrelevanz sind und welche über flüssig, bzw hochgradig Gemeinwesen-gefährdend!

Anstatt a la schwäbischer Hausfrau den Schrank mal gründlich aufzuräumen, den Psychokrieg zu nutzen, um zwischen *wichtig*, *nicht so wichtig*, *dat bewahren wir mal für die Zukunft auf*, *das kann radikal weg* zu unterscheiden…. ist im Grunde der ‚entartete‘, der Lebewesen- und Naturwesen ferne, Markt massiver denn je befeuert worden!

Pen
Pen
3 Jahre zuvor

Der Kapitalismus zerstört systematisch menschliche Bindungen, die das einzig wirksame Gegenmittel gegen Gewalt sind.

https://www.gew-ansbach.de/data/2020/06/Eisenberg_Vandalismus.pdf

Marla
Marla
Reply to  Pen
3 Jahre zuvor

Danke @Pen für den Hinweis
Gute Gedanken drin….
‚Ein berühmtes Diktum Max Horkheimers abändernd
könnte man sagen: „Wer aber vom Vandalismus des Kapitals nicht sprechen will, sollte auch
vom gemeinen Vandalismus schweigen.“ Unternehmerisches und staatliches Handeln als Ge-
walt zu bezeichnen, rührt an ein herrschaftssicherndes Tabu. Der Zivilisationsprozess hat das
Gewaltmonopol des Staates aufgerichtet: Seitdem definiert er jede Gewalt, die er nicht selber
ausübt, als rohe und illegitime Gewalt. Gewalt ist stets nur das, was der Staat als Gewalt defi-
niert. Weil er selbst sich als Inbegriff von Kultur begreift, möchte er es untersagen, dass man
sein eigenes Handeln als Ausübung von Gewalt kennzeichnet. Die zentralisierte Gewalt will
keine mehr sein. Der Staat untersagt dem einzelnen den Gebrauch der Gewalt, „nicht weil er
es abschaffen, sondern weil er monopolisieren will wie Salz und Tabak“, schrieb Sigmund
Freud in seiner Schrift „Zeitgemäßes über Krieg und Tod“. Die kapitalistische Durchsetzungs-
geschichte, also das, was man euphemistisch Modernisierung nennt, war jedenfalls ein äußerst
gewaltförmiger Prozess – und ist es bis auf den heutigen Tag.
Das Kapital kann nicht existieren, ohne fortwährend alles Vorgefundene zu zerstören und um-
zuwälzen.‘