Nie wieder »Nie wieder«?

Vor mehr als zwei Wochen kleidete sich die Republik in ihrem neuen Ritus: Es ging um Auschwitz – und um »Nie wieder!« als Lehre. Bis heute hat man dieses Schlagwort nicht in ein neues Narrativ überführt. Man betet es fromm runter und stellt keine Verbindung für die heutige Welt her. Das wird man aber müssen, wenn das Gedenken künftig ganz ohne Überlebende überleben soll.

Ich habe mich in jenen Tagen, da rege über den 75. Jahrestag der Auschwitz-Befreiung berichtet wurde, stark zurückgehalten. Aus Gründen der Pietät. Man muss nicht dazwischenplatzen und die vielen, denen es ernst ist mit dem Gedenken, dreist brüskieren. Das gehört sich nicht. Aus der Ferne habe ich still so ein bisschen auf die Szenerie geblickt und mich gefragt, wann hat das eigentlich eingesetzt in dieser Bundesrepublik, dass man das Gedenken so blutleer, so routiniert und geschichtsvergessen installierte?

Vor zehn Jahren habe ich mich schon dasselbe gefragt. In meiner damals blumigen Ausdrucksweise schrieb ich: »Es war wie in den Jahren zuvor, wie eigentlich immer schon, ein höchst ritualisiertes Gedenken, zwischen bundestäglicher Rührung und eigens für den Anlass herausgekramten Mitfühlens, eingepackt in einstudierte Ansprachen, die keinen Gemeinplatz ausließen, die vor Binsenweisheit strotzten, sich so anhörten, wie schon unzählige Ansprachen zuvor, so klangen, als habe man archivierte Reden abgestaubt und auf ein Neues vorgetragen.«

Erstarrtes Gedenken

Nichts scheint sich seitdem bewegt zu haben. Die Reden klangen wieder abgestaubt, die Gesichter sind andere als damals – aber sonst? Und doch war es diesmal ein bisschen anders. Man spürte, dass es den im Ritus Erstarrten bewusst war, dass dies unter Umständen das letzte runde Jubiläum war, an dem man auf Überlebende zurückgreifen können wird. Dieser Umstand macht es aber nötig, die Erzählung hinter dem Gedenken, die Lehren und das Vermächtnis in ein zeitgemäßes Korsett zu transformieren. Was nützt es zu erinnern, wenn man im Hier und Jetzt keine Rückschlüsse zieht, was nie wieder passieren soll?

Es scheint erstarrt zu sein. Festgefügt. Man redet gedankenschwanger, pathetisch und bewegt sich majestätisch. Das Gedenken findet ihn großen Hallen statt, in Kirchen oder Aulen, wird dort mit Zeremoniell unterlegt. Es soll ja auf pietätvolle Weise vom Alltag enthoben sein, einen höheren Stellenwert verliehen, einen sakraleren Anstrich bekommen. Problem ist dabei nur, dass diese Form von Gedenkkultur sich total isoliert stellt. Sie hat was von einer Messe. Wenn man auf diese unnahbare Art der Verbrechen gedenkt, die Deutsche den Juden – und anderen Gruppen – und damit ja auch Menschen den Menschen angetan haben: Wie lässt sich das auf den normalen Alltag münzen?

Dass dergleichen nie wieder passieren dürfe, steht ja außer Frage. Aber es wird ja auch nie wieder auf die damals getane Weise passieren. Das dürfte sicher sein. Nichts wiederholt sich. Unmenschlichkeiten geschehen anders. Wer sich auf die Wiederholbarkeit fixiert, der verweilt in der Vergangenheit und wird dabei blind für die unmenschlichen Geschehnisse, die in der Gegenwart stattfinden. Zumal dann, wenn via Vergangenheit vor einer Wiederholung in der Zukunft gewarnt wird – in der das Jetzt gewissermaßen aus der Verantwortung entlassen ist, weil ja Wiederholung droht und nicht etwa schon stattfindet.

Gedenken ohne Überlebende: Warum wir ein »Nie-wieder!«-Narrativ für heute brauchen

Sicher geht es darum nicht um Gewalttaten, die dem Holocaust gleichen, wenn wir heutige Menschenrechtsverletzungen beanstanden. Aber indem wir die Singularität des Holocausts in jenem rituellem Habitus stets neu betonen, nehmen wir das Gedanken an jene Verbrechen aus dem Repertoire kollektiver Erinnerungs- und Lernprozesskultur. Denn wenn es nur der Holocaust sein soll, der nie wieder geschehen darf – und er wird sich so ohnehin nie wieder wiederholen -, was soll dann die Lehre für die Menschheit sein, die darin enthalten ist?

Es ist gerade jetzt notwendig, die Erzählung von damals so zu öffnen, dass auch für die Zukunft etwas Lernwürdiges daraus wird. Die Zeitzeugen sterben aus. Man brüskiert sie also nicht mehr damit, wenn man mit »Nie wieder!« mehr meint, als eben nur Konzentrationslager. Wenn man Verbrechen gegen die Menschlichkeit nicht nur auf die Shoa reduziert, sondern auf komplexe Vorgänge unserer heutigen Welt. So wie der Klimawandel kein Holocaust ist, so ist auch das Casino des Finanzkapitalismus keiner. Aber dennoch werden hier Menschen geopfert und zu Ressourcen versklavt. Ob nun Wetten auf Lebensmittel oder Spekulation mit Versorgungsgeldern ganzer Bevölkerungen: Hier geht es gegen die Menschlichkeit, man riskiert deren Zukunft, Gesundheit und Leben.

Ich wünschte mir eine Gedenkkultur, die weniger vergangen ist und mehr ins Heute blickt. Nicht, dass man vergessen soll, was damals war. Ganz im Gegenteil. Das ist die Grundlage. Es ist an der Zeit, diese zu erweitern. Wenn das Gedenken, wie in seiner offiziellen Weise, einfach nur auf die Vermeidung eines neuen Holocausts konzentriert, wird es am Ende rein gar nichts bewirken. Dann bleibt es ein Bekenntnis für gravitätitsche Feiertagsrhetorik. Wir brauchen ein neues Narrativ gegen die Unmenschlichkeit – »Nie wieder!« kann nämlich viel mehr heißen. Aber dieser Gedanke ist ja schon fast sozialistisch. Und da sagen die Unmenschen von heute sofort: »Nicht schon wieder!«

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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Torsten
Torsten
4 Jahre zuvor

Nazis, Faschisten.. grenzen aus, Werfen Steine gegen Fensterscheiben, schmieren Parolen kauft nicht bei an Häuserwände, bedrohen Wirtsleute ihre Feinde ja nicht zu beherbergen sonst….

Nazis schreien, brüllen und werden richtig Irre und Blutrot im Gesicht wenn ihre Feinden zu Wort kommen. Nazis und Faschisten schicken Schläger zu den Kindern ihrer Feinde, Nazis treten ins Gesicht ihrer Feinde und Nazis verbrennen Bücher.

Das alles tun Nazis und Faschisten…
gestern… heute und morgen.

Roberto De Lapuente
Roberto De Lapuente
4 Jahre zuvor
Reply to  Torsten

Ritualisierter kann man das Thema eigentlich nicht behandeln.

Linkenfeind
Linkenfeind
4 Jahre zuvor
Reply to  Torsten

Linke morden ganze Klassen, ganze Völker.
Sie haben in der Deutschen Demokratischen Bundesrepublik jede Macht: die Regierung ist ihnen unterworfen, die Kanzlerin war die Tochter eines blutroten Pfarrers, jedes Medium labert die Lügen der Linken nach, sogar die Wissenschaft muss sich ihrem Diktat unterwerfen (niemand wird Professor, der sich der Linksdiktatur nicht unterwirft), Andersdenkende werden ausgegrenzt, beruflich und gesellschaftlich ruiniert, die Knüppelgarden der Linken alias Antifa mordet und hetzt schamlos überall, ohne Repressalien fürchten zu müssen. Und dasselbe gilt für den Abschaum der ganzen Welt, den die Linke in Deutschland einlädt und dort ablädt. Abschaum in jeder Schattierung von scheißefarben, der nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa nichts verloren hat.

Und Du Linkenschmutz wagst noch zu motzen?

Gaby
Gaby
4 Jahre zuvor
Reply to  Linkenfeind

Machiavelli lässt grüßen. Ich empfehle Adorno zu lesen.

Molle Kühl
Molle Kühl
4 Jahre zuvor

„Ich wünschte mir eine Gedenkkultur, die weniger vergangen ist und mehr ins Heute blickt. Nicht, dass man vergessen soll, was damals war. Ganz im Gegenteil. Das ist die Grundlage. Es ist an der Zeit, diese zu erweitern.“

Genau das hat Josef Fischer, Außenminister der Grünen getan. Er hat die Singularität der industriellen Massenvernichtung in Auschwitz dazu missbraucht, den Nato-Einsatz gegen Jugoslawien zu rechtfertigen.

Die in diesem Text elegisch ausgebreitete Relativierung des Holocaust wird von vielen Lesern mit Sicherheit missverstanden und demnächst wieder als Rechtfertigung für den nächsten Kriegseinsatz gegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit gerechtfertigt. Nennt man auch sekundären Antisemitismus.

Wetten auf Lebensmittel stehen gleichrangig neben der Shoah. Aber wie schon so oft hier meine Kritik gedisst wurde, habe ich die Botschaft vermutlich mal wieder nicht verstanden.

pen
pen
4 Jahre zuvor
Reply to  Molle Kühl

Ich habe den Artikel noch nicht gelesen, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß es eine wie auch immer geartete Relativierung dieses industriellen Massenmordes geben kann.

Drunter & Drüber
Drunter & Drüber
4 Jahre zuvor
Reply to  Molle Kühl

Seien Sie nicht so schnell beleidigt, auch wenn’s nur virtuell ist! Als Sie dazugestoßen sind, hatte ich schon ein paar Jahre Linkenbashing hinter mir. Das ist alles so übersichtlich und oberflächlich, und bevor ich’s vergesse, Sie nehmen ja auch aktiv daran teil! Nicht wahr?!

Diese Welt der eingebildeten Gemeinschaften ist so schrecklich. Öhm, verlogen? Jaaa.

pen
pen
4 Jahre zuvor

:- ))

Roberto De Lapuente
Roberto De Lapuente
4 Jahre zuvor
Reply to  Molle Kühl

Deine Reaktion zähle ich zum reflexhaften Gedenken. Geh denken, Mensch!
Mit Relativierung hat das alles nichts zu tun. Ja, ganz im Gegenteil. Es geht darum, wie man die Lehren so gestalten kann, dass sie nicht zum toten Ritus werden. Ich würde damit auch keine Angriffskriege rechtfertigen wollen. Das unterstellst du mir aber. Kommt davon, wenn man nur in Reflexen denkt und fühlt. Kannst also nichts für.

pen
pen
4 Jahre zuvor

Lieber Roberto,

ich hab ja gesagt, daß ich den Artikel noch nicht gelesen habe. Dann sollte man aber schweigen, tut mit leid! Es wird nicht wieder vorkommen.

Aber unterstellt habe ich Dir gar nichts. :- ((

Roberto De Lapuente
Roberto De Lapuente
4 Jahre zuvor
Reply to  pen

Pen, mit dir habe ich gar nicht gesprochen.

Gaby
Gaby
4 Jahre zuvor

Hallo Roberto
Ich glaube „zu sagen was ist“ im Kontext mit „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ kann und darf nicht falsch sein. Unseren Blick dahingehend zu schärfen, dass eben zwar auch – jedoch nicht allein – der Holocaust ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit war und ist, halte ich für ein dringendes Gebot.

Nein, das heißt nicht, dass man den Holocaust relativiert. Viel mehr, die Aufmerksamkeit darauf zu lenken was auch als Verbrechen gegen die Menschlichkeit betrachtet werden muss. Ein Beispiel nach meinem Dafűrhalten:
Menschen den Zugang zu lebenswichtigen Notwendigkeiten zu verwehren oder zu erschweren (zb Wasser; s.u.a. Nestlé/Afrika).

In seiner Schwere und Dimension hat der Holocaust ganz sicher das Alleinstellungsmerkmal. Verbrechen gegen die Menschlichkeit beginnen jedoch schon weit vor solch Dimensionen. Je früher wir sie erkennen, desto früher können wir handeln.

LG Gaby

niki
niki
4 Jahre zuvor
Reply to  Gaby

In seiner Schwere und Dimension hat der Holocaust ganz sicher das Alleinstellungsmerkmal.

Das ist richtig. Jedoch ist die Fixierung darauf „wunderbar“ geeignet dieses im Nachhinein noch zu missbrauchen… So geschehen in der Tat auch von deutschen Politikern bzgl. des Jugoslawien-Kriegs…
Man muss nur den Gegner, in dem Fall den Serben, mit entsprechender Propaganda einen entsprechenden Vorwurf machen! Und schon werden sehr lobenswerte Grundsätze, welche gar eigentlich Verfassungsrang haben, über Bord geschmissen…

Gaby
Gaby
4 Jahre zuvor
Reply to  niki

Ich stimme dir zu. Das hatte im Nachgang schon auch dieses „Gschmäckle“ von „Auge um Auge“, „Gleiches mit Gleichem“ – es war von Beginn an nicht zuende gedacht; wie vieles andere auch. Fatal. Oder auch fatalistisch. Gar missionarisch. „Wir wissen was ‚gut‘ und ‚richtig‘ ist“ – mitnichten im Aktionismus.

politische krokette
politische krokette
4 Jahre zuvor

Ich stimme dir in großen Teilen zu, Roberto. Ich weiß zwar nicht, ob wir eine Erinnerungskultur brauchen, die in ein Narrativ umgewandelt wird, denn ich bin mir nicht sicher, dass diese Verengung auf spezifische historische Referenzen für eine linke oder sozialistische oder humanistische Politik genügen würde, wie du selber ja andeutest. Wenn eine Erinnerungskultur Teil eines solchen Narrativs wäre, warum nicht.

Was ich aber weiß ist und da bin ich tatsächlich zynischer als du, dass unsere Erinnerungskultur nicht nur durch ihre Fixierung auf die Shoah erstarrt und wirkungslos ist, sondern sie wird aktiv missbraucht, um heutige Verbrechen an der Menschlichkeit zu rechtfertigen. Sei es durch Usurpation der Geschichte (s. Kosovokrieg) oder durch bloße Lippenbekenntnisse und das Totschweigen von Kriegsverbrechen/ Verbrechen gegen die Menschlichkeit (s. Palästina).
Nichts beweist dies am besten, als die Tagesthemen vor ca. 10 Tagen. Es findet der Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus statt, am Tag darauf stellen Trump und Netanjahu den „besten Deal des Jahrhunderts“ zur „Lösung“ des Israel-Palästina-Konflikts vor und in der ARD-Mediathek kommen bei der Eingabe des Strichworts „Israel“ nur eine handvoll Beiträge. Letztere beschränken sich dann auch noch meist darauf entweder Rivlins Rede im Bundestag zu zeigen (in der er mal wieder den Antisemitismus an die Wand malt und intsrumentalisiert) oder Steinmeiers steinerne Gedenkrede in der er mal wieder von „historischer Verantwortung“ palavert (nur um dann aber mal wieder 0,0 Courage angesichts Rivlins Instrumentalisierung zu zeigen) oder, im schlimmsten Fall, es werden in den Nachrichten fröhlich Hasbara-Standpunkte (das ist die israelische PRopaganda) nachgeplappert, wie z.B. dass die heutige raison d’être des Staats Israel auf ein jüdisches Königreich von vor 2000 Jahren zurückzuführen ist. Das ist so, um Moshe Zuckermann zu zitieren, als ob sich die heutige raison d’être der BRD auf Hermann den Cherusker und seinen Sieg in der Varusschlacht im Teutoburger Wald um 9 n. Chr. berufen würde. An der Stelle darf man nicht vergessen zu lachen.

Ein letzter Punkt noch: Zu sagen, Geschichte wiederholt sich nicht, da stimme ich dir nicht zu, Roberto. Dafür bin ich zu sehr historischer Materialist. Natürlich wiederholt sich Geschichte nicht eins-zu-eins. Natürlich variiert sie immer. Aber solange die Menschheit in gewissem Ausmaß Mustern und Strukturen folgt und diese wiederholt, solange wird dies auch für die Geschichte gelten. Ich verstehe, dass du nicht willst, dass alles mit dem Holocaust verglichen wird, da dies die Gefahr birgt zu sagen „naja, also der Holocaust war immer noch schlimmer und dies ist der Maßstab, weshalb hier in Situation XY kein Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorliegt und wir nichts unternehmen müssen“. Das will ich auch nicht.
Genau deshalb plädiere ich dafür den Holocaust klassisch dialektisch in seinen beiden sich gegenseitig bedingenden Momenten, seinem partikularen/singularen und seinem universalem/allgemeinen, zu begreifen. Das heißt, man muss im Singularen das Allgemeine finden. Für das Gedenken heißt das: Man gedenkt den Opfern in ihrem spezifischen Opfersein, seien sie jüdisch, russisch, homosexuell, politisch etc. gewesen. Man gedenkt ihrer aber nicht aufgrund dieser singularen Identität hatten, sondern weil sie eben Menschen wie alle anderen waren. Ist man mal an dem Punkt angelangt, lassen sich sehr viel mehr Ereignisse unter dem Licht der Menschheit und Menschlichkeit betrachten und man beginnt über den Schatten der eigenen Geschichte zu springen und überwindet eine inadequate Erinnerungskultur und kultiviert seine eigene. Den Menschen zu ermöglichen selbst das Menschliche im Menschen zu entdecken. Das ist Emanzipation. Das ist Humanismus. Das ist Aufklärung. Das ist links (jedenfalls für mich).

Molle Kühl
Molle Kühl
4 Jahre zuvor

Verbrechen gegen die Menschlichkeit ist so eine Schaumfloskel, unter der man zu Recht pauschal alles Mögliche subsumieren kann. Sie heißen heute nicht selten humanitärer Militäreinsatz, robustes Mandat oder friedenstiftende Maßnahme. Wenn ich in der heutigen Zeit von Politikern das Wort Frieden vernehme, frage ich mich, wo mal wieder Bomben auf die Zivilbevölkerung geworfen werden. Auschwitz war auch ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, aber ein unvergleichliches. Flüchtlinge im Mittelmeer ertrinken zu lassen, ist ebenfalls ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Was das auch nur annähernd mit dem Holocaust zu tun hat, kann ich aus dem Text oben nicht ersehen. Wenn ich dem Autor absichtlich auf den Fuss trete, ist das eine willkürliche Missachtung seines universellen Rechts auf körperliche Unversehrtheit, und damit ebenfalls ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. (Ein Fall für die Nato?)

Zum sekundären Antisemitismus -ein linkes Steckenpferdchen- gehören Vergleiche mit anderen Staatsverbrechen -gern mit den Gulags und der stalinistischen Säuberung- , die Kritik an der israelischen Regierung -gern mit KZ-Vergleichen garniert- und die entkontextualisierte, postfaschistische Relativierung der Massenvernichtung unter dem Label „Auschwitz“.

Überspitztes Fazit:
Wenn Börsenspekulationen mit Nahrungsmitteln vor den Internationalen Strafgerichtshof gehören, kann das mit Auschwitz ja nicht so schlimm gewesen sein.

politische krokette
politische krokette
4 Jahre zuvor
Reply to  Molle Kühl

Das ist genau die Art von Argument, die man ganz klar verwerfen muss! Typisch antideutscher Schwachsinn. Deine Art zu argumentieren ist so lächerlich. Dir wird dabei gar nicht mal bewusst, dass du genau die Relativierung vornimmst, die du anderen vorwirfst. Du ziehst ein Fazit, das hier kein Mensch zieht außer DIR! Projektion oder Strohmann-Argument nennt man das.

Um die Lächerlichkeit deines Fazits darzulegen genügt es einer simplen Analogie: dem Strafrecht. Mord und Körperverletzung sind beides Straftaten. Keiner käme auf die Idee zu behaupten, weil beide in einem strafrechtlichen Gerichtsverfahren verhandelt werden, dass diese als gleich schlimm angesehen werden, geschweigedenn nur eine Art von Straftaten zu verfolgen, weil es die andere verharmlosen würde. Die Feststellung einer Straftat wird Fall für Fall an und für sich bewertet und unabhängig von anderen Fällen. Die einzige Relativierung, der einzige Vergleich findet sich in der Bestimmung der Schwere von Straftaten, d.h. im Strafmaß und im Urteil, nicht aber in der Feststellung oder dem Prozess der Feststellung von Schuld.

Indem du den Holocaust mit anderen Ereignissen vergleichst, kommst du zum Schluss, das er ein so einzigartiges Ereignis ist, das mit keinem anderen verglichen werden kann, obwohl du (ironischerweise) genau dies tust. Doch nicht nur das, indem du die Shoah als singulares Ereignis als Maßstab für internationales Strafrecht setzt, setzt du einen singularen Maßstab (welcher per definitionem dann keiner mehr ist, da singular) der dazu dient Verbrechen miteinander zu vergleichen, also aufzurechnen, und an welchen kein anderes Verbrechen gegen die Menschlichkeit heranreichen kann und daher niemals ein weiteres Verbrechen gegen die Menschlichkeit festgestellt werden kann, weil die Feststellung nun relativ zur Shoah abläuft. Verbrechen werden von dir also in Relation zu anderen Verbrechen bewertet. Das ist dein Maßstab! Die einzige Relativierung, die hier stattfindet, ist deine eigene!

Molle Kühl
Molle Kühl
4 Jahre zuvor

Du solltest mehr an Deiner Syntax feilen und nicht so geschwurbelt daherintellektualisieren und mich nicht als Antideutschen dissen. Den Unterschied zwischen Vergleichen und Gleichsetzung hast Du noch nicht kapiert.

Den ganzen Schmonzes bezüglich des Strafrechts wegen meines letzten Satzes hättest Du Dir sparen können. Selbst gebastelte, von meinem Kommentar unabhängige Kopfwichserei.

Drunter & Drüber
Drunter & Drüber
4 Jahre zuvor
Reply to  Molle Kühl

Ja

politische krokette
politische krokette
4 Jahre zuvor
Reply to  Molle Kühl

Hey Molle! Kühl mal ab!

Meine Syntax ist nicht das Problem, sondern dein mangelndes Denkvermögen, das zu deinen schwachen Kommentaren führt. Du könntest ja zwischen deinen großkotzigen Kraftausdrücken zumindest mal etwas substanzielle Kritik einstreuen, das würde das Ganze immerhin etwas interessanter machen, aber dazu bist du ja gar nicht in der Lage. Wenn du glaubst, du könntest mich mit deinem hohldumpfen Antiintellektualismus (übrigens auch sehr unter Antideutschen beliebt) beeindrucken oder könntest dadurch deine „street cred“ oder was auch immer beweisen, da lach ich mich schlapp!

Also, nochmal gaaaaaanz langsam, für dich, ja?

1. Ich habe nicht dich sondern dein Argument als antideutsch bezeichnet. Anscheinend schaffst du es aber nicht nur einen Kommentar nicht zu verstehen, der länger als drei Sätze ist, sondern du schaffst es ja noch nicht mal die ersten zwei Sätze grammatikalisch zusammenzubringen. Der Unterschied ist aber auch schwer. Aber dass du das nicht verstehst, liegt bestimmt wieder an meiner Syntax. Jaja, deutsch‘ Sprach‘ schwer‘ Sprach‘.

2. Ja, antideutsche Argumente relativieren Verbrechen gegen die Menschlichkeit damit, dass sie sagen, nichts kommt an den Holocaust heran. Das ist eine solche Binse, dass es ungeheuerlich ist, dass man überhaupt denken kann, dies müsste noch gesagt werden. Politisch ist sie aber höchst destruktiv, da sie das Hier und Jetzt andauernd relativiert!

3. Ich habe nicht geschrieben, dass du irgendetwas gleichsetzt. Im Gegenteil, ich habe gesagt, dass du das den anderen hier vorwirfst (übrigens: „Wetten auf Lebensmittel stehen gleichrangig neben der Shoah.“ Dein Satz und das, was du anderen hier unterstellst!) und dass du einen derart hohen Maßstab ansetzt, damit etwas für dich als Verbrechen gegen die Menschlichkeit gilt, sodass eben nichts sich diesem Maßstab auch nur annähern könnte.

4. Klar baue ich unabhängig auf deinen Kommentar auf, was denn sonst?! Es ist ja in Antwort auf dich, ist dir schon klar, ne?! Außerdem ist es doch besser, wenn ich dank meines kritischen Denkvermögens und meines gesunden Menschenverstands meine unabhängigen Argumente bastele, als nur das zu schlucken und wieder auszukotzen, was ein anderer mir bereits vorgekaut hat. Dass du das kritisierst scheint mir ein Anzeichnen dafür, dass du weder an dem Einen noch am Anderen interessiert bist.

Tv
Tv
4 Jahre zuvor

Und noch was: die Antideutschen sind selber antihuman. Es sei denn, man ginge davon aus, daß Deutsche keine Menschen wären. Damit bisse sich aber die ganze Argumentation in den rassistischen Schwanz. Diese widerwärtigen Federhirne haben also keinen Grund, irgendwen als rassistisch zu bezeichnen.

Ja, und ich muß etwas gestehen: ich habe gefeiert, als der von mir als „dreckige ausgehaltene Rassistensau“ bezeichnete Gremliza letzten Dezember endlich die Grätsche gemacht hat. YSVZ!

golle
golle
4 Jahre zuvor

Randnotiz: Ihre Beiträge heben sich angenehm von so manchen textlichen Versatzstücken und emotionaler Dampfplauderei ab. Dass leider auch hier ein kleiner Personenkreis sprachliche Defizite durch persönliche Beleidigungen kompensieren möchte, ist zwar traurig, aber im digitalen Zeitalter kaum noch in den Griff zu bekommen.

Molle Kühl
Molle Kühl
4 Jahre zuvor

Eigentlich sagt die Überschrift ja alles. Das Fragezeichen hätte der Autor,für den Du hier den Pflichtverteidiger machst, ruhig weglassen können, denn das ist eine BILD-Technik, um nicht angreifbar zu sein,

Auch in früheren Texten hat La Puente die Singularität des Holocaust angegriffen:

https://ad-sinistram.blogspot.com/2015/02/was-der-mensch-dem-menschen-antut.html

Zitat: „Geschichtliche Ereignisse werden im Laufe der Zeit generalisiert und bleiben dann von den Basisdaten enthoben. Das ist normal. Keiner macht heute mehr den Spaniern persönlich Vorwürfe für ihre limpieza de sangre.“ und weiter: „Denn die Tore zu Auschwitz können überall sein. Mit der Singularität der Ereignisse entzieht man dem Stoff die Substanz, die dazu führt, doch ein klein wenig aus der Geschichte zu lernen.“

Die Antwort auf die Frage nach Erinnerung, Schuld oder Verantwortung der heute staatstragenden Generationen erübrigt sich meines Erachtens mit dem Verweis auf das Nachkriegsdeutschland, seiner nationalsozialistischen personellen, ideologischen und ökonomischen Kontinuität und den großen Frieden mit den Tätern.

Und wie sollte es bisher den wenigen Überlebenden und ihren Familienangehörigen erklärt werden , dass im Nachkriegsdeutschland wieder der Hitlergruß in der Öffentlichkeit gezeigt wird, dass Hooligans in Fußballstadien singen „Wir bauen eine U-Bahn von hier bis nach Auschwitz“, dass rechtsradikale Organisationen unter dem Label der Meinungsfreiheit und der Legalität ihre Parolen auf Märschen durch die Metropolen in die Öffentlichkeit grölen dürfen und diejenigen, die sich ihnen in den Weg stellen, von der Polizei brutalst weggeknüppelt werden? Diese Ereignisse sind nicht von heute auf morgen vom Himmel gefallen, sondern haben etwas mit der Kontinuität des Hitlerfaschismus zu tun.

„Auschwitz“ war nun mal ein deutsches Spezifikum. Die Opfer des Stalinismus (zwischen 3 und 20 Millionen Toten) waren als Klassenmord eine unvergleichbare Parallele zum Rassenmord der Nazis. In den Gulags wurde der Tod der Gefangenen billigend in Kauf genommen. Bei den Nazis war der Tod das Ziel. Nie zuvor war die totale Vernichtung einer Menschengruppe inklusive Frauen und Kindern Staatsziel.

Tv
Tv
4 Jahre zuvor
Reply to  Molle Kühl

So? Bei den Kommunisten war nicht die Auslöschung der sog. Bourgeoisie das Ziel?

Und Auschwitz war nichts spezifisch Deutsches. Herr de la Puente hat recht, wenn er meint, es gehe darum, was der Mensch dem Menschen antut.

Ist bei den sog. Antideutschen nicht die Auslöschung aller Deutschen (wobei denen dieses Ziel noch nicht geglückt ist) das Ziel?
Daher habe auch ich, Krüppel, der ich bin, auch mal einem von ihnen gesagt: „Kotzt in Dresden am 13. 2. weiter Eure dreckigen blutroten ausländischen Mord- und Hetzparolen raus, Ihr, die Ihr von dieser hochverachtbaren Regierung (und wohl auch dem Todfeind in London) dorthin gekarrt werdet wie dereinst die bezahlten „Jubelperser“, die in Rumänien unter Ceausescu aufgeboten wurden, um die Auftritte des Diktators zu beklatschen – und ich knalle jedem von Euch 7,62 mm heißes Blei in Eure sonnenbebrillten Hoodie-Schädel. Warum seid Ihr eigentlich immer maskiert Soll Euch keiner erkennen, weil Ihr ein unnatürliches Interesse an kleinen Kindern habt? “

Eine Antwort bekam ich nicht, ich hätte es wohl als die Satire kennzeichnen sollen, die es war.

Gott weiß, wie ernst es aber denen ist. Muß mein Fehler sein, wenn ich den „Humor“ hinter deren Parolen nicht erkenne.

Und noch was: man brauchte nach dem Krieg nur laut genug im Sinne der Demokratie zu brüllen und Andersdenkende niederzumachen und gegen sie zu hetzen, siehe W. Jens, H. Nannen und G. Grass (unseligen Andenkens) und Konsorten, von jemandem wie F. Fischer zu schweigen, der hier in der Debatte ja schon zur Sprache kam. Der gewinnt, der als erster „HEXE!“ schreit. Alter Witz.

Aber es kommt noch schlimmer: das Schlagwort vom „großen Frieden mit den Tätern“ und der absurden Floskel von der „zweiten Schuld“ ist dem Hirn des Deutschenhassers R. Giordano (unseligen Gedenkens) entsprungen. Auch wieder solche Slogans nach dem Motto „kurz, prägnant, falsch“.

Eines schrecklichen Mannes, den ich bis heute für nicht ganz normal halte.

Victor Frankls Worte sind dagegen viel menschlicher: „Der Nationalsozialismus hat den Rassenwahn aufgebracht. In Wirklichkeit gibt es aber nur zwei Menschenrassen, nämlich die ‚Rasse‘ der anständigen Menschen und die ‚Rasse‘ der unanständigen Menschen. Und die ‚Rassentrennung‘ verläuft quer durch alle Nationen und innerhalb jeder einzelnen Nation quer durch alle Parteien.“

Und ich frage mich, ob manche Menschen nicht „teils-teils“ Anstand und Unanstand in ihren Charakteren vereinen und wieder andere am ehesten ethisch-moralisch „neutral“ sind…

Fragen über Fragen…

Jane Doe
Jane Doe
4 Jahre zuvor

Wir brauchen ein neues Narrativ gegen die Unmenschlichkeit

Wie wäre es mit „nie wieder töten!“?
(auch nicht für die sogenannten Westlichen Werte, denn die sind mitunter tödlich)

ert_ertrus
ert_ertrus
4 Jahre zuvor
Reply to  Jane Doe

Vielleicht: Nicht schon wieder!!!!?

golle
golle
4 Jahre zuvor

Vorweg zur Klarstellung und Zorndämpfung: ich hasse den braunen Sumpf und nichts von deren Taten soll verharmlost werden. Ausschwitz war ein Verbrechen. Unvorstellbar!
Was aber nützt es, wenn den Menschen bis heute geschichtliche Hintergründe vorenthalten bzw. nur fragmentiert erzählt werden? Alleine mit der offiziellen Geschichtsschreibung wird niemand eine wahre Geschichte rekonstruieren können. Und das ist gewollt. – Hitler war kein „Betriebsunfall“ und von den Vorgängen in Ausschwitz haben nicht nur eingeweihte Nazis und SS-Schergen gewußt.
Wesentliche Geschichtselemente, unterschlagene Zusammenhänge, geheime Absprachen und ausgeblendete Ereignisse werden bis heute in einer „moralisch unsichtbaren“ Filterblase unter Verschluss gehalten. Die offizielle Geschichtserzählung ist in weiten Teile immer noch heuchlerisch und verlogen (alleine schon durch bewußte Auslassungen), und etliche Geschichtslücken sind größer als mancher sie sich vorstellen mag oder kann. Die gleichen elitären Kreise, die den einstigen Postkartenmaler aus Braunau an die Macht brachten, hielten auch nach 1945 – übergangslos – alle Fäden in der Hand. Bei den Nürnberger Prozessen gegen die Hauptkriegsverbrecher wurden zwar einige Täter der Nazidiktatur (öffentlichkeitswirksam) verurteilt und hingerichtet, viele ranghohe Nazis durften jedoch unbehelligt in der BRD, den USA oder anderen Staaten Karriere machen. Von der ersten Stunde der Bundesrepublik an war auch der Bundestag von Ex-Nazis durchsetzt. Die Namensliste ist lang und teils auch prominent.
Nach 1945 war das Nazi-Reich zwar Vergangenheit, das hinter dem NS-Regime stehende Machtsystem existiert weiter. Überspitzt formuliert erhielt das Reichtagsgebäude nur eine neue Fassade in Form einer repräsentativen Demokratie, deren Repräsentanten dem Volk bis heute erfolgreich vorgaukeln, es wäre der politische Souverän. Was haben diese und nachfolgende Politnasen (von Ausnahmen abgesehen) mit Demokratie und ehrlicher Politik zu tun? Einige nichts, andere wenig und die wirklich Aufrechten waren und sind zu wenige. In mundgerechten Häppchen wird uns von den sogenannten Qualitätsmedien das serviert, was wir glauben sollen und wie wir zu denken haben.
Jeder sollte oder könnte inzwischen wissen, wofür die Demokratie herhalten und für wen die politischen Repräsentanten Politik in Wahrheit machen. Es sind nach wie vor die im Hintergrund agierenden Machteliten (Stichwort: Tiefer Staat).
Bestehende Herrschaftsverhältnisse gezielt hinterfragen, einen kritischen Blick auf die Weichensteller in den Gesellschaften werfen und die verborgenen Mechanismen der Macht offenlegen ist mehr denn je vonnöten. Nicht nur vereinzelt. Ich würde es deshalb begrüßen, wenn sich alternative Medien absprechen, um an bestimmten Tagen ganz bestimmte Themen in konzertierten Aktionen zu behandeln. Wenn überhaupt noch eine Chance auf einen wirklichen politischen Wandel entstehen soll, muss eine „kritische Masse“ erreicht werden.

Tv
Tv
4 Jahre zuvor
Reply to  golle

Tut mir leid, aber das ist übertrieben. Soviel Anfang wie 1945 war nie. Es wurde eine gute Demokratie errichtet. Man konnte sich auf die Zeit vor 1933 beziehen. Manche Altnazis wurden auch eingebunden bzw. mußten es werden, weil es keine anderen, unbelasteten Qualifizerten gab. Nur: manche Nazis bereuten ihre früheren Taten. Leider nicht alle, vielleicht nicht mal die Mehrheit. Da gibt es bitter viele Beispiele dafür.

Beispielsweise kommt das Schlagwort „Hitler war kein Betriebsunfall“ von dem Altnazi Fritz Fischer, der sich nach 1945 als Wendehals als Liebling der Feindnationen profilierte. Wie so viele Slogans ist auch dieser klar, einleuchtend und falsch.
Daß er mit den Quellen geschichtsklitterisch umging und noch dazu keine historischen Vergleiche anstellte, ist aus der Sicht eines Historikers nicht zu verzeihen. Ddurch sinkt man vom Historiker zum bloßen Propagandisten hinab. Fischer war nun leider einer von denen, die wirklich nichts dazugelernt hatten.

Ich halte ihn für den geistigen Ahnen eines Goldhagen oder anderer antideutscher „Historiker“, für die böse Zungen den Begriff der „Fischer-Goldhagen-Pippi-Langstrumpf-Historikerschule“ („wir mach’n uns die Welt, widddewidde, wie sie uns gefällt“) geprägt haben 🙂

Nur eine kleine Anmerkung dazu.

golle
golle
4 Jahre zuvor
Reply to  Tv

Unverhofft kommt oft. Auch diese Antwort.
Natürlich kann man je nach Standpunkt zu einem anderen Ergebnis kommen. Wenn ein völlig zerstörtes Haus wieder aufgebaut wird, ist schon die Grundsteinlegung der Anfang zu etwas Neuem. Sie reden von „gute Demokratie errichtet“, ich vom Erhalt alter Machtstrukturen, nunmehr eingebettet in eine Demokratieform, die heute mehr denn je offenbart, was sie in Wahrheit ist: eine Scheindemokratie, bei der der Wähler nicht in der Lage ist, wahre Machtverhältnisse und einen korrupten Parteienapparat mit seinen negativen Folgen abzuwählen.

Sie agieren übrigens mit einer (hoffentlich) ungewollten Unterstellung: Ich habe kein „Schlagwort“ von dem Altnazi Fischer benutzt, ich habe mich u.a. auf das Buch „Hitler war kein Betriebsunfall“ von Emil Carlebach bezogen. Darin geht es um die Weimarer Republik und die Frage, wie es zu Hitlers „Machtergreifung“ kam und wer alles daran beteiligt war. Ganz schön komplex, Geschichte! Besonders wenn man von eingeimpften Geschichtslegenden befreit, ergebnisoffen unter den „Mantel des Schweigens“ schauen kann. Ups, dabei haben kritische Historikern, Autoren und investigative Journalisten zwischenzeitlich eine Menge an neuen Dokumenten, Fakten, O-Reden usw ans Tageslicht gefördert, die (eigentlich) eine komplette Neubewertung der Geschichte erforderlich machen würde. Bei mir hat das einen Umdenkprozess in Gang gesetzt, nicht zuletzt in Kumulation weiterer (öffentlich zugänglich gewordener) Dokumente und historisch belegbarer (aber gerne verschwiegener) Fakten.

Schlussendlich geht es mir um grundlegende Dinge, was vielleicht auch Ihr Claqueur de Lapuente in meinem Text nicht finden konnte oder wollte. Was ich schreibe, ist eine Fundamentalkritik – in diesem Fall an der repräsentativen Demokratie.
Es ist inzwischen ziemlich einfach zu belegen, wie in unserem korrupten Parteienapparat (bis auf löbliche Ausnahmen) nur die Personen in Spitzenpositionen gelangen, die an grundlegenden Veränderungen im Interesse der Machteliten kein wahres Interesse haben. Aber die Veränderungen wären notwendiger denn je, wenn wir die Zivilgesellschaft und die Lebensbedingungen auf dem Planeten noch retten wollen. Das muss man nicht näher erklären.

Wenn Sie dann auch noch die Behauptung in den Raum stellen, dass in die „gute Demokratie“ auch manche Altnazis „eingebunden bzw. werden mußten“, kann man mit so einer Logik im Prinzip jede Sauerei rechtfertigen. Auch die Wiederbewaffnung (warum überhaupt mal übersprungen) mit kriegserfahrenen Nazi-Offiziere in der Bundesrepublik. Ach, auch diese Kriegsmaschinerie, äh, Verteidigungsarmee wurde ganz nach „gute-demokratie-verständnis“ politisch gegen den Willen der Bevölkerungsmehrheit getroffen. Es gab hitzige Debatten und Proteste… Beliebig ließe sich die „gute-demokratie-liste“ fortsetzen. Beliebig.

Tv
Tv
4 Jahre zuvor
Reply to  golle

Da bitte ich um Entschuldigung. Erstens für meine mißverständlichen Worte, zweitens dafür, daß ich jetzt erst antworte.

Ich hatte keinesfalls an das verdienstvolle Werk von Carlebach gedacht, sondern an das gleichnamige Elaborat von Fritz Fischer. Pardonnez-moi 🙂

Und wenn Sie meinen, man hätte manche Altnazis nach dem 2. WK lieber aus den Korridoren der Macht „draußen“ gehalten, stimme ich zu: aber in anderen Fällen nicht, nämlich bei weniger Belasteten, die auch noch unzweifelhaft Reue, tätig wie von der Gesinnung her, gezeigt hätten.

In der SBZ zeigte man hingegen, wie man es nicht machen sollte, man ging bei der staatlichen Neuordnung gewissermaßen mit dem Schmiedehammer ans Werk: es wurden in ehemaligen Nazi-KZs 100 000 Menschen interniert, viele als PGs, manche aber auf reinen Verdacht, manche auch durch Denunziation. Niemand von diesen Gefangenen wurde vor Gericht gestellt. Etwa 30 000 von ihnen sind gestorben. Humanität? My foot, wie man in Amerika sagt!

Diese Verlogenheit, von Humanität zu reden und im Namen dieser Massenmorde zu begehen, ohne den Hauch eines schlechten Gewissens, das ist es, was mir manche Linken so unsympathisch macht.

Ob es im Westen immer richtig war, als man „in dubio pro reo“ sagte, sei dahingestellt – aber humaner war es schon. Und dem deutschenhassenden Ausland, beziehungsweise den Zeilenpinnern des deutschenhassenden Medienkartells im Aus- und Inland, wären Fakten sowieso egal gewesen. Sie sind allesamt antideutsche Rassisten wie Gremlizasau und Konsorten.

Tv
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4 Jahre zuvor
Reply to  Tv

P.S.: ich wollte sagen, daß – egal wie streng die Entnazifizierung in Ost und West tatsächlich gewesen wäre – die antideutschen Medien nicht von ihrem rassistischen Haßnarrativ Abstand genommen hätten.

Deutsche sind, so sagen sie, von Natur aus (also genetisch bedingt) böse, das diktiert ihnen ihre Ideologie, der sie nicht zu mißtrauen wagen. Fakten ändern daran nicht das geringste bzw. hätten daran nicht das Geringste geändert 🙁 Auch nicht das Faktum, daß es sich dabei um Rassismus in Reinkultur handelt…

Horst2
Horst2
4 Jahre zuvor

Als zentrales Problem sehe ich die unverschämte Heuchelei die mit diesen Gedenkveranstaltungen einhergeht. Die Komplizen von Massenmördern und Staatsterroristen dürfen sich für einen Tag mal wie gute Menschen vorkommen, ohne das es irgendeine Kritik an deren scheinheiligen Lippenbekenntnissen gibt.

Denn, was sind das eigentlich für Menschen die sich auf einmal angeblich gegen Massenmord und -totschlag wenden? Es sind genau dieselben, die seit Jahren den Massenmord „made in USA“ stützen und unterstützen. Es sind dieselben Leutchen die Soldaten und logistische Unterstützung zur Verfügung stellen, damit die US-Amerikaner weltweit fleißig ungehindert weitermorden können.

Worum geht es also? Es hat sich seit dem Dritten Reich nichts fundamentales verändert. Man mordet weiterhin für die Mächtigen. Völlig egal wie irre die zugrundeliegende Ideologie ist.
Dem durchschnittlichen Bürger ist es egal, ob und wieviele Menschen ermordet werden. Hauptsache die eigene Hütte wird nicht abgefackelt.
Schlimmer noch ist freilich das Führungspersonal. Das achtet bei Mord und Totschlag lediglich noch darauf, ob es in diesem Zusammenhang einen Vorteil mitnehmen kann oder nicht. Mehr Mitmenschlichkeit gibt es da nicht.

Ergo: Im Westen nichts Neues. Viel Geschwätz, noch mehr Heuchelei und noch viel mehr Psychopathie haben sich in den Seelen der Menschen eingenistet.
Die dämlichen Gedenkveranstaltungen sollte man vielleicht komplett bleiben lassen.
Nachdenken will hier im Land ohnehin keiner mehr. Skrupellosigkeit und Opportunismus regieren das Geschehen. Die Gedenkveranstaltung verkommt da zur gruseligen Kulisse.

Sukram71
Sukram71
4 Jahre zuvor

Wir brauchen ein neues Narrativ gegen die Unmenschlichkeit – »Nie wieder!« kann nämlich viel mehr heißen.

Das bedeutet in der heutigen Zeit zunächst einmal, dass man der AfD keine Macht geben darf. Auch nicht indirekt. Deshalb die Aufregung um Thüringen.

Horst2
Horst2
4 Jahre zuvor
Reply to  Sukram71

Nö, die Aufregung in Thüringen gibt es, weil die (ehemaligen) Großparteien die Kontrolle verlieren. Diese hatten nämlich für selbstverständlich gehalten, dass der ganze Kuchen BRD ihnen als Selbstbedienungsladen quasi zugeteilt worden ist.
Jetzt wird deutlich: Man benötigt weder den einen korrupten Intrigantenstadl (CDU), noch den anderen (SPD). Niemand benötigt Steigbügelhalterparteien und sonstige Merkel-Arschkriecher.

Die Demokratie wurde übrigens zu keinem Zeitpunkt von der AfD beschädigt. Ganz im Gegenteil, die AfD hat sich als einzige Partei der Gleichschaltung widersetzt und damit überhaupt eine Wahlalternative angeboten.
Die (ehemaligen) Großparteien hingegen wollen offensichtlich die Demokratie abschaffen. Nur so können sie vermeintlich an ihren Pfründen festhalten.

Ronaldo
Ronaldo
4 Jahre zuvor
Reply to  Horst2

Die AfD ist legitim, geschenkt. Wichtiger ist, dass ein unglaublicher Massenmord teilweise zur Durchsetzung der eigenen Politk verwendet wird. Es muss legitim sein, sich gegen nichteuropäische Masseneinwanderung auszusprechen , ohne in die Nähe von millionenfachen Massenmördern gerückt zu werden!

Sukram71
Sukram71
4 Jahre zuvor
Reply to  Ronaldo

Es muss legitim sein, sich gegen nichteuropäische Masseneinwanderung auszusprechen , ohne in die Nähe von millionenfachen Massenmördern gerückt zu werden!

Dann sollte man aber eben nicht von „Burkas, Kopftuchmädchen und alimentierte Messermänner und sonstige Taugenichts“ sprechen und nicht von ein einer „Erinnerungspolitischen Wende“ bezüglich der Soha schwafeln…

Ronaldo
Ronaldo
4 Jahre zuvor
Reply to  Sukram71

Es gibt keine Polizei der polit. Korrektheit, werter Imobilienkaufmann! Wie gesagt, finde deren Frauenfeindlichkeit und Ablehnung des Sozialstaates auch nicht Bombe! Als europäischer Christ , da interessiert mich keine liberale oder linke Meinung, bin ich für die bevorzugte Einwanderung von Christen! Ich werde das Thema Einwanderung , Flüchtlinge usw nicht noch einmal diskutieren, jedem das Seine!

Ronaldo
Ronaldo
4 Jahre zuvor
Reply to  Ronaldo

Suki, meine Aussage bezog sich nicht auf die AFD, sondern war eher allgemein gedacht! Du bist für Masseneinwnderung aus der islamischen Welt, ich halt eben nicht, dies muss eine Demokratie aushalten!! Ich bin, bevor geweint wird, nicht für ein völliges Verbot moslemischer Einwnderung, gerade im Bereich der Höchstqualifizierten wäre es mir eher egal!! Aber hier folgt keine Einwanderungsdebatte mehr, jedenfalls nicht mir mir!!

Sukram71
Sukram71
4 Jahre zuvor
Reply to  Horst2

Jup. Und weil das maximale Wahlerpotential der AfD bei maximal 25 % liegt – die aktuellen Umfragen in Thüringen belegen das – wird es auch zukünftig keine Regierung mit der AfD geben.

Und zwar deshalb, weil man keine Partei an einer Regierung beteiligen kann, die den Holocaust gut finden und wiederholen will („Wende um 180 Grad“).

Und weil 25 Prozent eben nur 1/4 der Wähler sind und mindestens 2/3 der Wähler von diesen Rassisten angewidert sind, kann die Demokratie erhalten bleiben. 😉

Horst2
Horst2
4 Jahre zuvor
Reply to  Sukram71

Der ganze Propagandablödsinn (AfD=Nazi) verfängt doch längst nicht mehr. Die CDU wird baldmöglichst mit der AfD koalieren. Thüringen spielt da überhaupt keine Rolle.
Die AfD ist lediglich eine konservative Partei die durch die Entkernung der CDU entstanden ist. In der AfD hat sich der ehemalige rechte Flügel der CDU gesammelt. Mehr ist nicht passiert.
Auf das Narrativ „AfD ist die NeoNSDAP“ fallen doch wirklich nur die Infantilisierten herein.

Sukram71
Sukram71
4 Jahre zuvor
Reply to  Horst2

Die AfD hetzt mit Verschwörungstheorien und Angstmache non-stop gegen Minderheiten, diffamiert die freie Presse und hat es ganz besonders auf Menschen einer Religionsgemeinschaft abgesehen, die als Sündenbock für alles herhalten sollen.

Zwischen der frühen NSDAP und der AfD gibt es so gut wie keine Unterschiede.

Dass du das nicht wahr haben willst und nicht kapierst, wundert mich gar nicht. Das ist ebenfalls typisch. Für Sektenmitglieder stimmt nur, was die Sekte sagt und alles andere ist von der „Lügenpresse“ erlogen. Gottseidank sind aber eben mindestens 3/4el der Leute klüger als du.

Und wer bezogen auf den Holocaust eine „erinnerungsipolitische Wende um 180 Grad“ verlangt, der ist nun mal Nazi. Da hilft auch kein Relativieren.

Horst2
Horst2
4 Jahre zuvor
Reply to  Sukram71

Zwischen der frühen NSDAP und der AfD gibt es so gut wie keine Unterschiede.

Na ja, das gehört doch jetzt aber schon wirklich in den Bereich der Wahnvorstellungen. Sorry.
Die NSDAP hat Leute zusammenschlagen lassen, war von Anfang an militant und hat offen in Standardwerken („Mein Kampf“) bekundet die Demokratie ohne wenn und aber beseitigen zu wollen.
Die Situation bei der AfD ist doch eine ganz andere. Politisch verfolgt werden die AfD-Mitglieder und deren Familien. Insofern gesehen sollte man vielleicht mal etwas die Propaganda(klo-)brille abnehmen. Dann sieht man auch wieder klarer.

Die „erinnerungspolitische Wende“ ist ein altes Steckenpferd der Rechtskonservativen. Man möchte sich einfach nicht der Verantwortung stellen die aus dem Mitläufertum erwachsen ist. Stattdessen möchte man lieber in den Führerarsch kriechen. Und das ist übrigens heutzutage nicht der Axsch von Höcke, sondern es ist der von Merkel.
Insofern gesehen ist die AfD wohl eher die Rettung der Demokratie und eben nicht deren Untergang. Die AfD verweigert sich eben dieser Unterwerfung und hat damit quasi bereits anti-hierarchischen Charakter.
Im Gegensatz zu den jämmerlichen Steigbügelhaltern von CDU/CSU/SPD/Grünen die getreu dem Motto agieren: „Merkel befiehl, wir folgen dir!“
Sogar Broder macht sich schon über die Führertreue der Untertänigsten lustig.

Horst2
Horst2
4 Jahre zuvor
Reply to  Horst2

Broders Spiegel: Jawoll, meine Kanzlerin!
https://www.youtube.com/watch?v=QUE6mrsnGvA

Aber es wird ja immer schlimmer. Dieses Deutschland dreht ja vollkommen durch.
Was ist denn passiert, Leute? Es ist eine Wahl passiert, eine Wahl!.

Nach den Klimahysterikern haben wir jetzt auch noch die Wahlhysteriker. 😉

Sukram71
Sukram71
4 Jahre zuvor
Reply to  Horst2

Die NSDAP hat Leute zusammenschlagen lassen, war von Anfang an militant und hat offen in Standardwerken („Mein Kampf“) bekundet die Demokratie ohne wenn und aber beseitigen zu wollen.

Was nicht an der AfD liegt, sondern daran, dass die Zeiten generell weniger gewalttätig und militant sind. Es wurden Leute erschossen. Das Buch von Höcke ist ebenfalls aufschlussreich.

Ansonsten:
– Rassismus
– Hetze gegen Minderheiten
– völkisches Denken
– Muslime als Sündenbock für alles
– Diffamierung der Presse
– Konzentration auf neue Medien
– Verschwörungstheorien (Umvolkung, Grenzöffnung, Migrationspackt)
– Ablehnung von wissenschaftlichen Erkenntnissen als „Klimahystherie“… 🙄

Die „erinnerungspolitische Wende“ ist ein altes Steckenpferd der Rechtskonservativen. 

Ist ja süß… Das macht es nicht besser. *rolleyes*

Horst2
Horst2
4 Jahre zuvor
Reply to  Sukram71

[…] dass die Zeiten generell weniger gewalttätig und militant sind.

Deutschland ist wieder an mehreren Kriegen beteiligt. Mit Unterstützung der SPD. Übrigens hat auch die liebe Saskia Esken für die deutsche Beteiligung am Afghanistan-Krieg gestimmt.
Nur zur Erinnerung: Deutsche Truppen sind am Afghanistan-Krieg beteiligt um den Staatsterrorismus der USA zu unterstützen.
Kannst ja mal mit dem Steinmaier eine Gedenkveranstaltung dazu machen. So etwas wie „Nie wieder Staatsterrorismus. Nie wieder Afghanistan-Krieg“. 🙂

Von gewaltloseren Zeiten kann keine Rede sein. Ihr habt euch nur von der Propaganda der Lügenpresse einlullen lassen. Die Antifa-SS marschiert doch schon wieder. Als Sündenbock muß die gewaltfreie AfD herhalten.

Sukram71
Sukram71
4 Jahre zuvor
Reply to  Horst2

Die AfD hat deshalb auf den Straßen keine Schlägertrupps, weil auf den Straßen kein Straßenkrieg mehr herrscht, wie nach dem 1. WK.

Und die AfD ist innerparteilich bloß deshalb nicht faschistisch organisiert, weil die wissen, dass sie sonst sofort verboten würden. – Und weil sie von euro-kritischen Liberalen gegründet wurde, die erst schrittweise herausgeekelt werden mussten, weil nicht rechts-national genug.

Sukram71
Sukram71
4 Jahre zuvor
Reply to  Horst2

Die AfD hat deshalb keine Schlägertrupps auf den Straßen, weil keine offenen Straßenkämpfe wie nach dem 1.WK herrschen.

Und die AfD ist bloß deshalb nicht faschistisch organisiert, weil die wissen, dass sie sonst sofort verboten würden.

Über 160 Tote durch Rechtsextreme seit 1990 und du kommst mit Antifa… Die Antifa ist dagegen wirklich harmlos.

Rechte Gewalt richtet sich regelmäßig gegen Menschen und Minderheiten, gegen Schwächere, die sich nicht wehren können. Linke Gewalt richtet sich in der Regel gegen Sachen oder gegen die Polizei, die darauf vorbereitet ist.

Tv
Tv
4 Jahre zuvor
Reply to  Sukram71

Nein, die Antifa ist noch gefährlicher – denn sie hat jede Menge Sympathisanten von der SPD an nach links.
Ihre Straftaten werden niemals verfolgt, das ist natürlich nicht offiziell – inoffiziell darf sie tun und lassen, was sie will. Es ist wie mit der Zensur: laut GG findet sie nicht statt, aber sie funktioniert erstklassig.
Und auch der Meinungsterror, der hierzulande herrscht, und den die Linke inkl. ihres bewaffneten Arms der Antifa, durchsetzt, ist unappetitlich. Aber es stand schon im Spargel: „Das GG ist links“: Wahr, wahr.

Ronaldo
Ronaldo
4 Jahre zuvor
Reply to  Sukram71

Wer hat das Bauch des Herrn Höcke gelesen!?Eindrücke würden mich interessieren!

niki
niki
4 Jahre zuvor
Reply to  Horst2

Nazi… Stimmt nun nicht! Aber faschistoid stimmt schon… Allerdings halte ich Großteile der CDU/CSU ja schon für faschistoid…

niki
niki
4 Jahre zuvor
Reply to  Horst2

Mir fällt immer mehr dieser vollkommen antidemokratische Personenkult auf… Liegt wohl im Blut der Menschen… Man will immer „einen starken Mann (kann auch eine Frau sein)“, der/die führen soll…

Sukram71
Sukram71
4 Jahre zuvor

Es gibt zwischen der Nsdap und der AfD Ileider mehr genug Gemeinsamkeiten.

Horst2
Horst2
4 Jahre zuvor
Reply to  Sukram71

Ganz im Gegenteil. Während die NSDAP durch Führerhörigkeit aufgefallen ist und einem Putschisten (AHitler) in die höchsten Ämter verholfen hat, ist die AfD das genaue Gegenteil davon.
Die AfD hat basisdemokratisch quasi jeden ihrer Vorsitzenden abgewählt wenn der nicht mehr die Mehrheit der Partei vertreten hat. Statt Untertanenmentalität hat man bei der AfD also durchaus eine gereifte demokratische Gesinnung.
Führerhörigkeit (und damit akute Demokratiedefizite) hat man heutzutage aber immer noch in der CDU. Und anscheinend finden zwischenzeitlich auch die Steigbügelhalterparteien (CSU, SPD, Grüne …) diese Führerhörigkeit sympathisch.
Gut, immerhin hat die SPD zuletzt bei der Vorsitzendenwahl eine gewisse demokratische Gesinnung gezeigt.

niki
niki
4 Jahre zuvor

Altparteien

Die AfD besteht aus den Abfällen der „Altparteien“…
Also so neu ist diese folglich nicht.

Ich habe keine Lust die Strategie der AfD nochmals im Detail aufzuführen. Nur so viel: Die setzen genau auf Tabubruch, weil die Menschen so etwas von diesem System, wo diese nur ohnmächtig zusehen können, die Nase voll haben… Das die „AfD-Wählerschaft“ m.E. nach damit aufs vollkommen falsche Pferd setzen ist eine andere Geschichte.

Tv
Tv
4 Jahre zuvor
Reply to  niki

Danke. So sehe ich es auch 🙂 Manche hoffen, daß die AfD einfach den Etablierten einmal „in den Bobbes tritt“, so daß diese sich ihrer Aufgabe, für das Wohl der Bürger zu sorgen, wieder bewußt werden.

Ronaldo
Ronaldo
4 Jahre zuvor

Mir wäre auch neu, dass man dies abschließend in einem Blog oder noch lustiger im Büro einer Immobilienverwaltung klären soll!
Wahlergebnisse sind zu akzeptieren
Ich brauche die AFD nicht, eine handfeste Sozialdemokratie wäre mir näher

Horst2
Horst2
4 Jahre zuvor

Thüringen!
Ach ja, und ein Blick ins Ausland hilft übrigens auch ab und zu bei der objektiveren Einsortierung deutscher Zeitgeschichte.

Hier einige Kommentare von Roger Köppel (Schweiz):

Die Vorgänge in Thüringen zeigen einmal mehr: Deutschland ist eine noch sehr junge Demokratie mit Rückständen eines autoritären Berliner Zentralstaats, der schneidend in die Bundesländer hineinregiert.

In Thüringen sind mit dem Segen der Kanzlerin gleich drei Säulen des demokratischen Rechtsstaats weggefräst worden. Erstens: Der Föderalismus der Bundesländer. Zweitens: Der Parlamentarismus. Drittens: Der Volkswille, der in Parlamentswahlen zum Ausdruck kommt.

Der Spiegel fordert „anständigen Konservatismus“ und lobt Merkels Eingriff in Thüringen. Wie anständig ist es, einen Parlamentsentscheid per Ordre de Mufti ohne gesetzliche Grundlage auszuknipsen? Und was sind Politiker wert, die so etwas mitmachen?

Horst2
Horst2
4 Jahre zuvor

Ja, gut, man soll auch nicht gleich Köppel-Groupie werden. Ähnliche Aussagen gibt es auch von anderen Autoren aus der Schweiz.
s.hier: Ist die Wahl von Thüringen ein Tabubruch, gar ein Skandal? Nein – das ist Demokratie
https://www.nzz.ch/international/deutschland/tabubruch-ein-skandal-das-ist-demokratie-ld.1538784

Der Witz ist doch: Die von der Propagandapresse vorgetragene antidemokratische Gesinnung stößt fast nur noch im Ausland auf adäquaten Widerspruch. Im Inland sind schon (fast) alle gleichgeschaltet.
Nur durch solch eine Gleichschaltung fällt die Thüringer Wahlhysterie nicht als solche auf. Aus der Ferne betrachtet ist das ganze Ding einfach nur noch irre.

Sukram71
Sukram71
4 Jahre zuvor
Reply to  Horst2

Es geht nicht um die Wahl selber, sondern darum, dass die Kemmerich-Regierung auch zukünftig nur mit der AfD eine Mehrheit gehabt hätte.
Damit wäre Höcke praktisch an der Regierung beteiligt gewesen. Ausgerechnet der schlimmste von allen!

Rechtsextremisten an einer Regierung zu beteiligen, ist ein absolutes No-go! Ein Tabubruch. Ein totales Unding! Das darf und wird es in Deutschland nicht geben. Mit maximal 25% gibt es dazu auch keinen Grund.

Außerdem ist Ramelow der Wahlgewinner und Kemmerich hatte gerade mal 5%.

Die AfD steht außerhalb des demokratischen Spektrums. Die AfD gehört und wird geächtet, weil das widerwärtige reaktionäre strunzdumme Menschenfeinde sind.
Die Linke hat in Thüringen aktuell 39% und die AfD stagniert – trotz der extremen Polarisierung – bei 24%. Das stimmt zuversichtlich. R2G hat die Mehrheit, die AfD hat ihr Potenzial ausgeschöpft. ☺️

Thrombo
Thrombo
4 Jahre zuvor

So lange hier keiner die Systemfrage auch zu diesem Thema stellt, ist alles nur herumlavieren an den Symptomen. Geldmacht macht Faschismus. Geldmacht fördert Faschismus. Geldmacht bewahrt Faschismus. Das war, ist und wird immer so sein. Die Massenmorde während des Holocausts und alle anderen Massenmorde, die ihm folgten haben wir dieser Geldmacht und der Selbstzufriedenheit der, mit Brot und Spielen fett- und dadurch ruhiggehaltenen Mittelschichten zu verdanken.

Wenn sie alle den Massenmorden vor 80 Jahren „gedenken“ während sie die aktuellen einfach totschweigen oder relativieren, werden dadurch nur zukünftige Massenmorde ganz erträglich für die Mehrheit der Menschen vorbereitet.

Das ist übrigens, meiner Meinung nach, der Grund dafür, weshalb die Linke weltweit am abkacken ist. Sie kann dieses Wort einfach nicht aussprechen. Dabei ist es so einfach: System. S-Y-S-T-E-M. Ganz einfach. System. Kann man üben. System – change – jetzt. Ist eigentlich viel zu spät aber versuchen kann man´s ja.

Vielleicht fragt mich jetzt einer wie ich mir ein anderes System vorstelle. Nun, dem würde ich antworten, dass ich nicht die geringste Ahnung habe. Für mich selbst (also wenn ich ein Faschist wäre) hätte ich schon eine Lösung aber leider nicht für die anderen 7,5 Millarden Heinis. Eines weiß ich aber gewiss. Wenn keiner die Frage stellt, kann sich auch keiner Gedanken darüber machen wie es anders, besser laufen könnte.

Dadurch dass die Geldmacht gerade in den westlichen Ländern die Mittelschicht massakriert, sägt sie sich den Ast ab auf dem sie sitzt – ist aber auch systeminhärent. Darum könnte ich mir vorstellen, dass sie System sagt, bevor einer von Euch es sich traut. Dieses Jahr beginnt die Hasenjagd früher als sonst, habe ich gehört …

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