Stadt der Enge

War der Tag, an dem das Frankfurter IAA-Aus besiegelt wurde, tatsächlich ein »schwarzer Tag« für die Stadt Frankfurt? Das behaupteten jedenfalls die Hoteliers. Als ob diese Westentaschengroßstadt nicht schon voll genug wäre!

Neulich stand ich etwas irritiert an einer Hauptstraße. Irgendwas war hier anders, als woanders in dieser Stadt, dachte ich mir. Langsam dämmerte es mir: Hier konnte man atmen, es gab Platz. Denn an die doppelspurige Hauptstraße schloss sich direkt ein mittelgroßer Platz an. So viel Geräumigkeit kennt man in Frankfurt gar nicht. Hier ist an sich alles sehr eng gefasst, Straßen sind hier befahrene Gassen und wenn man dann mal bei einem Spaziergang an eine Stelle gerät, wo sich links und rechts keine Hausfassenden auftürmen, wo man den Himmel sieht und Rundblick hat, fühlt man sich irgendwie befreit.

Die hessische Metropole baut von jeher in die Höhe. Die Altbauten sind quasi die Hochhäuser von früher. Das Umland war stets knapp. Bis heute hat sich das nicht verändert. Voll war die Stadt auch schon immer. Man hat ohnehin den Eindruck, sie wird stets voller. Wie jede deutsche Stadt hat auch Frankfurt in den letzten Jahren viele Neubürger begrüßen dürfen. Im Jahr 2000 gab es noch über 100.000 Frankfurter weniger. Eingemeindungen gab es in dieser Zeitspanne allerdings keine – es handelte sich also um reinen Zuzug.

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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