Kann Städtebau heute im 21. Jh. betrieben werden, ohne eine ökologische Notbremse zu ziehen?
Grüne Lunge bleibt! Stadt für alle statt Luxuswohnungen! Klima schützen statt Autos und Beton! Grüne Lunge bleibt! Hambi ist überall!
Demo & Aktion: 9. Feb., Sa., 12:00h – Der Günthersburgpark, die grüne Lunge der Stadt, bleibt! Stadt für alle statt Luxuswohnungen! – Fünffingerplätzchen, Frankfurt-Bornheim – Klima schützen statt Autos und Beton! Instone stoppen!
von Peter Beckmann
Während das globale Klimachaos und das globale Artensterben sich mit rasender Geschwindigkeit verschärfen, wird in Frankfurt Stadtentwicklung des 20. Jh. betrieben: Autoparkplätze, Beton, Gasheizung, ggf. Kohlestrom und fertig. Auf diese Weise sollen auf dem Gartengebiet der Grünen Lunge im Frankfurter Nordend mit seiner besonders großen Artenvielfalt und mehreren tausend Bäumen die Günthersburghöfe entstehen.
Der Hauptinvestor ist die Instone Real Estate AG. Ihr Geschäftsmodell lautet: maximalen Profit mit Luxuswohnungen statt bezahlbarem Wohnraum für eine Stadt für alle. Die Mietenexplosion in Frankfurt wird damit weiter angeheizt.
Es ist höchste Zeit: Trotz Protesten möchte der Magistrat aus CDU, SPD und Grünen im ersten Halbjahr das so durchboxen. Dann sollen bald die Kettensägen kommen, die Stellplätze für ca. 1300 Autos gebaut und die Luxusappartments von bis zu 2,5 Mio. Euro an Reiche und Investoren vermarktet werden. Bäume und zahlreiche Tierarten weg, Frischluftschneise für kühlende Nord-Ost-Winde zugebaut, mehr Autoverkehr und CO2, mehr Preistreiberei durch Luxusneubaumieten und schlaflose Nächte für viele Frankfurter angesichts der immer weiter steigenden Mieten.
Aber: Fette Rendite für die Investoren! Die Aufgabe von Instone ist – wie der Name andeutet – (globales) Finanzkapital, welches sich auf der Jagd nach lukrativen Anlagemöglichkeiten befindet, in eine materielle renditeträchtige Form zu gießen: In Betongold, wie Luxusimmobilien auch genannt werden. Wem gehört die Instone AG? Global agierende Megafonds und Banken: Fidelity, Goldmann Sachs, Capital Group, DWS, Amundi etc. etc.
Neben der Instone AG sollen auch andere dort bauen, aber ca. 45% der 16 Hektar großen Fläche mit etwa 250 Gärten hat sich Instone gesichert. Unter den ca. 1300 Wohnungen sollen auch etwa 30% öffentlich geförderte Wohnungen gebaut und einige Flächen für gemeinschaftliches Wohnen reserviert werden. Diese könnten allerdings auf dem bereits versiegelten Teil des Geländes entstehen, ohne die hohe Biodiversität zu vernichten.
Die Grüne Lunge soll im Zuge eines groß angelegten Städtebauprojekts, dem Ernst-May-Quartier, zubetoniert werden. Ernst May gehörte in den 20er Jahren einer Reformbewegung von Architekten an und schrieb 1928 über das „Neue Frankfurt“: „Die Architekten des Neuen Bauens eint über alle Grenzen der Länder hinaus ein warm empfundenes Herz für alle Menschen in Not, sie sind ohne soziales Empfinden undenkbar, ja man kann geradezu sagen, daß diese Schar die sozialen Momente bewußt in den Vordergrund des Neuen Bauens stellt.“
Und heute im Jahr 2019? Kann Städtebau heute im 21. Jh. betrieben werden, ohne angesichts der umfassenden Biosphärenkrise (Klimaerwärmung, Insektenpopulations-Kollaps…) eine ökologische Notbremse zu ziehen und das UN-Klimaabkommen von Paris oder den Bericht des Weltklimarats vom Oktober 2018, welcher einen Zivilisationszusammenbruch andeutet, zu berücksichtigen? Der Stadtplanungsdezernent Mike Josef (SPD), Liegenschaftsdezernent Jan Schneider (CDU) und Umweltdezernentin Rosemarie Heilig (Grüne) wollen profitgetriebenen Stahlbeton-Städtebau des 20 Jhr. im Interesse transnationaler Kapitalanleger durchsetzen. Notwendig aber wäre eine ökologische und soziale Neuerfindung der Stadtentwicklung für ein „Neues neues Frankfurt“ , das eine Stadt für alle mit bezahlbaren Mieten ist.
Bäume Stadt Beton! Stadt für alle statt Luxuswohnungen! Stadt für Menschen statt für Autos!
Grüne Lunge bleibt! Hambi ist überall! No Instone!
Kommt alle!
Demo & Kundgebung & Aktion & warmes Essen/KüFa
Zeit: 12h, 9. Feb. (Sa.)
Ort: vom Fünffingerplätzchen (Frankfurt-Bornheim, nahe Ubf Bornheim-Mitte) zur Grünen Lunge (nördl. des Günthersburgparks)
Dafür lohnt es sich auch zu demonstrieren! Gut ist auch, dass dieser Aufruf nicht abstrakt ist, und wenn es dieser bringt, lokal die Auswirkungen des Klimawandels abgemildert werden können. Kurzinformationen hier.
Beste Grüße
Only for the record: Klimawandel allein als Motivation zu haben um sinnvolle Stadtentwicklung zu betreiben wird am Ende denjenigen, die es betrifft (die dort wohnenden Menschen) , am wenigsten nutzen!
Aber wenn es nur mit einem falschen Anlass überhaupt anfangen kann ist schon mal etwas erreicht!
FACK! Wobei man aber einfach mal annehmen kann, je mehr grün eine Stadt hat, desto weniger Parkplätze, desto weniger PKWs, desto lebenswerter.
Der Herr Knoflacher hat auch in Wien gezeigt, dass die Stadt im wesentlichen „nur“ artgerechte Randbedingungen schaffen muss, die Menschen nehmen das an und füllen es gut aus. Wobei z.B. die Immobilien- Haie bei mir nicht unter „Menschen“ laufen.
Beste Grüße
Heldentasse, Herr Knoflacher hat es gezeigt, aber leider wird der gefährliche Sebastian Kurz das wohl auch versemmeln.
Ob sich der Herr Kurz ob die Lokalpolitik einmischt? Ich schätze die Wahrscheinlichkeit als eher gering ein.
Beste Grüße
Tut er schon… Er diskreditiert die Wiener wo und wann er kann…
http://www.spiegel.de/politik/ausland/sebastian-kurz-legt-sich-mit-wien-an-arbeitslose-als-langschlaefer-abgestempelt-a-1247734.html
In Schrebergärten findet man Tierarten die man in der Stadt nicht vermutet.
Hohltaube, Distelfink, Dompfaff, Sperber, Buntspecht, Fuchs, Iltis…Das sind sehr artenreiche Gebiete,
von den zahlreichen und alten ( Nutz-) Baum-, und Straucharten ganz abgesehen, wie
Quitte, Elsbeere, Speierling, Schlehe, Wildkirsche und, und, und..
Das ist ein richtiger Verlust wenn man solche Gärten rodet !!!
Jede Großstadt hat eine Baumschutzverordnung die solche Vorhaben eigentlich gar nicht zulässt.
Da ginge maximal, angesichts der allgemeinen Wohnungsnot, ein Wohnbauprojekt für die 99%,
wenn Grünflächen mit altem Baumbestand in geringem Ausmaß nur teilbetroffen wären.
Als „sozialer Wohnungsbau“, für das eine Prozent mit Luxusproblemen, ginge so ein Projekt
genehmigungsmäßig eigentlich nicht durch.
Das stinkt zum Himmel – Da muss mal jemand nachhaken !
Ich wünsche Euch viel Erfolg !
Augsburger, das sehe ich auch so. Schrebergärten sind Naturschutz pur.
OT: Und zudem sind die Schrebergärtner*innen immer mal wieder für einen zotigen Witz gut.
Beste Grüße
Über die städtische Augenwischerei habe ich im September was geschrieben:
https://www.neulandrebellen.de/2018/09/warme-worte-gegen-hitze/
Schön die Dächer begrünen, aber Frischluftschneisen dichtmachen: Ein Spiegelbild einer Politik, die keinen roten Faden mehr kennt, sondern nur noch stückwerkt.
Wobei die Begrünung von Dächern immer noch besser ist als gar nichts zu tun.
Wenn man falsch begrünt, wächst es einem durch die Dachhaut und es verbraucht mehr Ressourcen
als ließe man es gleich bleiben. Dachbegünung ist eine Luxusangelegenheit. Ein ( undichtes ) Flachdach muss man
sich schon leisten können :-)))
Klaro, wenn man es falsch macht dann ist es meistens schlecht. Nur kann das ein kein wirkliches Argument nicht sein, wenn ja muss ich jetzt als Häuslebauer wieder einen Kohleofen vorsehen, weil der Wärmetauscher für die Solaranlage auf dem Dach auslaufen könnte?
Das Argument mit den höheren Kosten für eine grünes Dach finde ich ist ok, ich denke wenn auch die Gemeinheit auch was davon hat sollte sie auch einen Teil dazu tun.
Beste Grüße
Just for Info, die Begrünung von Gebäude ist kein Spielkram.
Noch regiert der Spitzgiebel damit die Schneelast im Winter sauber abrutscht. Ist fraglich wie lange wir überhaupt noch Niederschlag fürs Grüne auf dem Flachdach haben, wenn der Schnee langfristig ausbleibt und die Sommer furztrocken werden. Was bringt eine Dachbegrünung die künstlich bewässert werden muss ?
Mir wärs lieber wenns Grüne um die Häuser herum grün bliebe. Dann darf das Dach, Dach bleiben .-)
Aber egal….jede Idee ist wichtig…
Frag mal Jutta Ditfurth was da läuft. Die sitzt doch mit Ökolinx auf
ihrem Altenteil im Frankfurter Stadtparlament 🙂
Die Frau Ditfurth war mal sehr gut drauf, wenn ich aber den Begriff aussprechen würde, der mir heute spontan zu ihr einfällt, müsste ich 5€ ins Chauvi- Sparschein schmeißen.
Beste Grüße
Frau Ditfurth rettet nur die Welt – mit Kleinigkeiten wie Frankfurt gibt sie sich nicht ab.
Darunter macht sie es wohl nicht mehr :-)))
Ich hätte sie früher gern bei der Linken einen Ökoflügel bilden sehen. Ökologisch ist
die Linke ja weniger als unterbesetzt.
Heute bin ich mir unsicher ob das eine gute Wahl gewesen wäre, kann aber nachvollziehen
warum man in diesem Land verbiestert und verbittert wenn man sich politisch gegen den Strom engagiert.
Ja, warum wohl? Durch den Brexit verlagern viele Finanzfirmen ihren Firmensitz von London nach Frankfurt. In London fallen in „bevorzugten“ Stadtteilen die Immobilienpreise drastisch und damit wird das Preisgefüge in Frankfurt von diesen Gesellschaften angeheizt (Globalisierung – Gewinne – Steuerminimierung) —- und die regierenden Parteien sehen es mit „Wohlgefallen“.
Zieht Euch zur Demo gelbe Westen an, damit einigen Leuten
„der A… auf Grundeis“
geht…..
OFF
Kneipe mit sozialem Anspruch – Der Elbschlosskeller auf St. Pauli
https://www.youtube.com/watch?v=7z8sUwtpUvY