Digitalisierung, Grundeinkommen und Politik: Der Mensch auf dem absteigenden Ast?
Was passiert mit den Menschen in einer Zukunft, die immer stärker durch die Digitalisierung geprägt ist? Wo gehen Arbeitsplätze verloren? Wo entstehen neue? Reicht das aus, um einen fließenden Übergang hinzubekommen, der dafür sorgt, dass es allen besser geht? Und führt der Weg an einem Bedingungslosen Grundeinkommen vorbei oder ist ein solches gar unverzichtbar?
Es sind Fragen wie diese, die die Angst vor der Digitalisierung kennzeichnen. Doch was für einen Wert hat der Mensch in einer massiv digitalisierten Zukunft überhaupt noch?
Die Sache mit den Arbeitsplätzen
Je nachdem, in welche Studie, Untersuchung oder Befragung man schaut, stellt sich ein immer ähnliches Bild dar: Millionen von Arbeitsplätzen werden in der Zukunft keinen Platz mehr haben. Versicherungsvertreter, Telefonisten, Bäcker, Fleischer, Bank- oder Unternehmensberater (wobei nicht wenige die am wenigsten vermissen werden), aber auch Jobs in der Fertigung oder im Transport werden womöglich (wahrscheinlich) künftig keine großen Rollen mehr spielen. Zahlreiche Apps werden etliche Aufgaben übernehmen, die Künstliche Intelligenz (KI) schreitet weiter voran und wird sich in der Produktion breitmachen, und auch das autonome Autofahren wird sich seinen Weg bahnen.
Optimisten entgegnen gern, dass alles nicht so wild ist, denn schließlich entstehen auch neue Jobs, Jobs, die es heute noch gar nicht gibt, Jobs, die künftig die digitalisierte Gesellschaft zusammenhalten werden. Schließlich war das doch immer so, meinen die Optimisten, jede Revolution in der Arbeitswelt hat zwar Arbeitsplätze zerstört, Berufe aussterben lassen, aber eben auch neue geschaffen. Also alles im grünen Bereich.
Oder auch nicht. Denn die Feststellung, dass in der Vergangenheit immer ein gewisser Ausgleich stattgefunden hat, bedeutet nicht zwingend, dass das auch in Zukunft so sein muss, insbesondere, weil das Tempo heute ein anderes ist als zu früheren Zeiten. Die Tatsache, dass künftige Jobs zu einem Großteil im Bereich Computer, KI, Automation, Robotisierung oder IT zu finden sein werden, heißt einerseits, dass es fraglich ist, ob wirklich genügend neue Aufgabenbereiche entstehen. Doch selbst wenn das andererseits gelingen sollte, steht fest, dass gewisse Qualifikationen unabdingbar sind, um in den schon heute aktiven und in der Zukunft noch viel aktiveren Branchen Fuß zu fassen, die dann das Sagen haben. Dazu ist Qualifizierung notwendig, und Bildung. Doch ein Blick auf die aktuelle Politik ernüchtert fast so sehr wie einer auf den Ausbau des Breitbandnetzes oder der Netzabdeckung für Handys. Deutschland befindet sich mittlerweile schon fast an der Peripherie der Länder, die in die Digitalisierung investieren. Hierzulande beschränkt man sich im wesentlichen auf das Reden darüber, was alles zu tun ist. Um sich dann nach gefühlten Ewigkeiten darauf zu einigen, dass man das alles noch mal durchgehen muss.
Doch die Frage, ob und wie viele neue Jobs in der nahen und ferneren Zukunft entstehen, ist eigentlich zweitrangig für die heutige Diskussion. Viel wichtiger erscheint die, welche Rolle der Mensch denn überhaupt noch spielen wird.
Was vom Menschen übrig bleibt
Der Mensch hat drei wesentliche Funktionen in der Gesellschaft, die ihn wichtig machen:
• Er produziert Waren.
• Er kauft Waren.
• Er wird in den Krieg geschickt.
Sicher, der Mensch ist auch ein Künstler, er sorgt für eine gewisse kulturelle Vielfalt, er malt Bilder, komponiert Musik und schreibt Bücher. Doch etwas anderes als produzierte Waren sind diese Dinge auch nicht, wirtschaftlich betrachtet.
Für die Produktion von Waren ist (war) der Mensch unverzichtbar. Bis jetzt. Um in den Krieg zu ziehen, braucht(e) man ihn auch. Bis jetzt. Denn die Fertigung übernimmt nach und nach die digitalisierte Welt, also KI, Roboter und Automatisierung. Man muss kein Genie sein, um zu erahnen, dass das menschliche Geschick immer stärker in den Hintergrund rücken wird, die Produktion nach und nach von den Fähigkeiten der Menschen abgekoppelt wird.
Und der Krieg? Auch der wird in Zukunft wohl vollautomatisiert geführt werden, heute ist das ja schon zu sehen (die Frage nach der Notwendigkeit und Perversion von Kriegen sei hier ausgeklammert). Warum haufenweise Menschen in den möglichen Tod schicken, wenn Drohnen das emotionslos und effizienter erledigen können (und das, ohne später psychische Wracks zu sein, deren erfolglose Therapie Unmengen an Geld verschlingt)?
Bleibt der Konsum, also das Kaufen der produzierten Waren. Zumindest dafür wird der Mensch doch auch in Zukunft gebraucht, oder? Jein. Denn wenn man sich heute die Vermögensverteilung ansieht, reduziert sich diese auf immer weniger Menschen. Die Kluft zwischen Armut und Reichtum wächst, während die einen sich einen Tesla als Zweitwagen zulegen, können sich die anderen nicht einmal einen Urlaub an der Nordsee leisten. Geht die Entwicklung so weiter wie bisher, wird sich die Schere noch weiter öffnen, und irgendwann wird ein Großteil der Bevölkerung sich nur noch das Nötigste leisten können (womit wir natürlich längst über die Gegenwart sprechen), während Großverdiener – oder solche, die zwar keine Verdiener, aber dafür verdammt reich sind – am großen Konsumrad drehen.
Damit sind wir bei der Frage: Was ist der Mensch wert? Heute und in Zukunft.
Wenn der Mensch für die Produktion, für den Krieg und für den Konsum kaum noch gebraucht wird, liegt die Frage nahe: Wofür denn dann?
Und da liegt der Hase im Pfeffer, denn die Notwendigkeit des Menschen als funktionsfähiges Wesen nimmt ab, quasi jeden Tag mehr. Daher ist auch die seit Jahren geführte Diskussion um ein Bedingungsloses Grundeinkommen eigentlich an der Problematik vorbeigeführt. Und sie wird geradezu grotesk, wenn man den Anspruch der Bedingungslosigkeit mit einbezieht. Wenn sich das Vermögen künftig noch stärker als heute auf eine kleine Gruppe von Menschen reduziert, ist die Vorstellung, dass ausgerechnet diese, die ja letztlich für die (Be-)Wertung des Menschen an sich verantwortlich zeichnen, ein Bedingungsloses Einkommen beziehen sollen, fast schon eine Provokation. Denn sie geht von der Annahme aus, dass jeder Mensch gleich viel wert ist. Das ist ein löblicher, aber naiver Ansatz (schon heute, übrigens), denn in Zukunft wird die Verteilung von Geld und Macht noch stärker radikalisiert werden, wird die Einflussnahme derer, die am unteren Rand der Einkommensskala stehen, massiv abnehmen (was, von Alibi-Wahlen abgesehen, auch heute schon der Fall ist). Warum sollten heute oder in Zukunft Vermögende, die das Grundeinkommen mit Leichtigkeit selbst für alle Bedürftigen finanzieren könnten, selbst ein solches erhalten?
Dennoch ist die Frage nach einem Grundeinkommen künftig nicht nur interessant, sondern womöglich notwendig. Nehmen wir einmal an, dass das vermeintliche „Naturgesetz“ nicht greift und in der digitalisierten Zukunft eben nicht alle oder die meisten Menschen einen Job haben, weil es einfach nicht mehr genügend gibt. In diesem Fall – der nicht eintreffen muss, aber kann -, muss der Konsum geregelt werden. Die Reichen alleine werden das nicht schaffen können, also muss dem „wertlosen Fußvolk“, das zu großen Teilen beschäftigungslos, aber eben doch da ist, eine Möglichkeit geschaffen werden, irgendwie, in irgendeiner Form am konsumorientierten gesellschaftlichen Leben „teilzunehmen“. Ein Grundeinkommen könnte helfen, denn wenn die Produktion und zahlreiche andere Berufsbereiche automatisiert oder sonstwie digitalisiert sind, mag die Produktvielfalt im Vergleich zu heute sogar noch zunehmen. Allein die notwendige Zahl von Abnehmern, sprich: Käufern wird im kleinpreisigen Bereich fehlen.
Allerdings: Sollte es zutreffen, dass der Mensch insgesamt an Wert verliert bzw. nur noch wenige Vermögende die Konsumgesellschaft am Laufen halten, wäre die Einführung eines Grundeinkommens längst kein Gewinn oder Erfolg mehr für jene, die es fordern. Denn schwindet der Wert des Menschen weiter (und auch für diese Annahme muss man kein Prophet sein, wenn man sich die Gegenwart anschaut), werden auch die Gesundheitsversorgung und die Ermöglichung von Bildung abnehmen. Schon heute befinden wir uns in einer Gesellschaft, die Wohlhabende bevorzugt und Ärmere benachteiligt. Zum Kassieren im Supermarkt, für stupide Arbeiten in der Fertigung, für nervenaufreibende Telefonjobs, dem Verkauf von Lebensversicherungen oder schlicht dem Putzen von Klos auf der Chefetage sind größere Menschengruppen noch immer relevant. Doch was, wenn auch diese Tätigkeiten automatisiert sind? Wozu werden dann noch Menschen benötigt, die Tätigkeiten ausüben, die sonst niemand machen will? Und wozu sollten diese Menschen dann noch mehr als eine minimalisierte Gesundheitsversorgung und eine ebensolche Bildung erhalten?
Nimmt die Zahl der minder oder gar nicht mehr qualifizierten Menschen zu (und das ist durchaus denkbar), bringt auch ein Grundeinkommen nichts mehr. Denn die Idee dahinter ist ja, dass Menschen eine Grundversorgung erhalten und sich – um ihr Einkommen zu steigern – Jobs suchen können, die ihnen Spaß machen, die sie ausfüllen und zusätzliches Geld in ihr Portemonnaie spülen. Stehen aber solche Jobs nicht mehr oder kaum noch zur Verfügung, geht die Idee nach hinten los. Und wenn dann auch noch die Gesundheitsversorgung und die Bildung zurückgefahren werden (ist ja beides nicht mehr nötig, wenn alles andere läuft), bleibt vom Grundeinkommen im wesentlichen eines: ein schaler Beigeschmack und eine Existenzsicherung auf einem so niedrigen Niveau, dass damit niemandem geholfen ist.
Zu düster?
Es kann alles ganz anders kommen. Die künftige Gesellschaft kann auch Wohlstand für alle bedeuten, auch für jene, denen die Qualifikationen fehlen, aktiv an der Gestaltung teilzunehmen. Die Frage ist gar nicht, ob es künftig genügend Arbeitsplätze für alle geben wird (denn das wird – wann auch immer – voraussichtlich nicht der Fall sein), sondern die nach dem Wert jedes Menschen. Im liberalen Zeitalter wird der Wert des Individuums ja immer wieder betont, auch die Freiheit, die das Individuum besitzt oder besitzen sollte. Doch wenn nicht mehr jedes Individuum einen messbaren Wert hat, wird es interessant. Und eben doch eher düster.
Denn ein Blick in die Gegenwart reicht ja völlig aus, um zum Schluss zu kommen, dass jedes Individuum nur so lange etwas zählt, wie es seinen Beitrag zum allgemeinen Wohlstand oder auch nur Wohlbefinden leistet. Der Umgang mit arbeitslosen, alten, kranken oder behinderten Menschen, der Umgang mit Menschen, die gering qualifiziert sind oder nicht als „Leistungsträger“ tituliert werden, zeigt, wohin die Reise, die wir längst angetreten haben, gehen wird.
Eine eher untergeordnete Rolle (und das ist noch geschmeichelt) hat in diesem Text bisher die Politik gespielt. Das liegt daran, dass sie in der gesamten Entwicklung eine untergeordnete Rolle spielt. Einerseits tüftelt die (neo)liberale Politik seit Jahren daran, wie man öffentliche Bereiche immer weiter privatisiert und somit über weite Strecken der eigenen Einflussnahme entzieht. Alleine das hat ja schon verheerende Folgen. Andererseits spricht sie zwar wortreich über Digitalisierung, Automatisierung und künstliche Intelligenz. Allerdings, ohne auf den Verlauf dieser Dinge Einfluss zu nehmen. Das mag historisch bedingt sein, denn Politik trifft Entscheidungen (im besten Fall) nach Abwägung der Vor- und Nachteile. Sie trifft (im besten Fall) zudem ihre Entscheidungen im Sinne derer, die sie regiert, und auch das führt zu Prozessen, die ihre Zeit brauchen. Doch faktisch trifft sie (wenn überhaupt) Entscheidungen mit Blick auf all das, was uns die Digitalisierung weiterhin bringen wird, erstens ohne Kompetenz und zweitens ohne Mut.
Letztlich läuft es auf die Frage hinaus, ob die Politik in Zukunft überhaupt noch „mitmischen“ oder lieber als Zuschauer agieren will. Die Entwicklungen, die ihr gegenüberstehen, lassen dazwischen nicht viel zu. Und je schneller die Dinge passieren, desto weniger politischer Spielraum bleibt.
Für all jene Menschen, die in der Gesellschaft der Zukunft ihren Platz finden müssen, sind das keine berauschenden Aussichten. Von der Gegenwart ganz zu schweigen. [InfoBox]
Mir fällt auf das der Hauptgedanke der Bedeutung des Menschen in einer etwaigen Zukunft nur über den Konsumenten oder den Angestellten/ Arbeiter zu führen scheint, hmm.
Theoretisch könnte die Automatisierung/Digitalisierung dazu führen, dass dem Menschen mehr Zeit zur schöpferischen Tätigkeit nach Neigung zur Verfügung steht und das bedingungslose Grundeinkommen dies hervorragend unterstützt!
So wie die Versorgung mit Auto, Herd, Kühlschrank,Waschmaschine, elektr. Haushaltshelfer und Werkzeuge seit 100 Jahren laufend die Menschen entlastet und sie zu literarischen, künstlerischen, ethischen und liebevollen höchst angenehmen Menschen heute geworden sind…upps, wait!
Tatsächlich sind die Aussichten eher in Richtung Dystopie: Blade Runner oder Elysium lassen grüssen!
Angesichts der exorbitanten irreversiblen Vernichtung des Lebensraum geht die Reise eindeutig Richtung Soylent Green!
Voraussetzung um bei den Regeln der Digitalisierung „mitzumischen“, wäre dass Deutschland oder Europa solche Systeme führend (mit)entwickelt.
Datenschutz und die Ethik von Künstlicher Intelligenz werden aber eben leider nicht in Europa – nach unseren Vorstellungen – entwickelt sondern in den USA und in China.
Um das zu beeinflussen, benötigt man eigene technische Alternativen, die mindestens so gut oder besser sind, als Alexa, Google Assistent, Facebook, Google Pay und die chinesischen Entsprechungen, um bekannte Beispiele zu nennen. Gesetze alleine werden da nicht helfen.
Aber im Land der Google Street View-Verpixler, Mobilfunklöcher und Bargeld-Fetischisten sehe ich da eher schwarz.
Man kann jedenfalls nicht fordern die Digitalisierung stärker zu regeln und zu beeinflussen, wenn man nicht gleichzeitig die Technologie (mit)entwickelt und alles mit solcher Skepsis betrachtet. Dann spielt die Musik woanders und dort werden dann natürlich auch die Regeln gemacht, denen man sich dann als einzelner Staat auch nicht mehr entziehen kann.
Deutschland müsste in dem ganzen Bereich eigentlich mit an führender Stelle stehen. Stattdessen sind deutsche Autos und Maschinen ohne KI aus Amiland oder China bald bzw schon jetzt (!) unverkäuflich.
Das bedeutet, Geld fließt von hier in die USA, China (Huawei) oder auch Korea, das hier dann nicht mehr besteuert werden kann, um zB ein Grundeinkommen zu finanzieren.
Meinten Sie jetzt das deutsche Grundeinkommen, das griechische oder das Bedingungslose? Ich frage nur, weil mir außer der Finanzierungsproblematik noch eine Handvoll anderer Schwierigkeiten einfallen. Für ein paar hundert Millionen Einwohner zu viele.
Im Jahre 111 A.F. glaubt das jetzt nicht Jede/r. Die Brut- und Normzentrale Berlin-Dahlem ist noch nicht fertiggestellt. Erst einmal muss das mit dem Flughafen gewuppt werden, oder?
Doch solange alle glauben, so etwas annähernd Ähnliches wie Helmholtz Holmes-Watson zu sein…
Alles wird gut
Du machst hier ein ganz anderes Thema auf: Ökonomische Auswirkungen und Handlungsvorschläge.
Aus Perspektive der Bürger und Gesellschaften ist es völlig hupe, ob die Internet-Großkonzerne in Indien, USA oder Germany sitzen…Steuern zahlen die ja eh nirgendwo.
Wir sind für das, was wir glauben, in einer sich weiter automatisierenden Produktionsgesellschaft tun zu können, viel zu Viele! Das heißt nichts Gutes, soll mich aber nicht daran hindern, jetzt zu tun, was ich jetzt tue. Wer heute, mit dem überall verfügbaren oberflächlichen Wissen, etwas zum Besseren wenden möchte, steht vor einer Aufgabe, die er weder mit „ein paar Mitstreitern“ noch mit friedlichen Mitteln zu lösen vermag. Wir sind für das, was wir in einer sich in Auflösung befindlichen Welt tun müssten, viel zu Wenige! Das heißt … s. o.
So eine Einsicht kann lähmen, sie kann jedoch auch trotz oder besser in allem Fatalismus Ruhe für die momentan anliegenden Dinge geben.
C’est la vie
Ein guter Artikel, der die Situation der meisten Menschen in naher Zukunft beschreibt.
Ja, diese Entwicklung wird fortschreiten, Rainer Mausfels (u.a.) spricht von:
„Eine Elitendemokratie und der Neoliberalismus (als Fortsetzung des Kapitalismus) sind im Begriff, unsere Lebensgrundlage zu zerstören.“
Z.Z. laufen direkte und indirekte Maßnahmen (PR-Aktionen in den Medien – siehe NDS, Jens Berger), um diesen Zustand abzusichern.
Die CDSU, sPD, Grünen, Afd, FDP sprechen nur von der „leistungserbringenden Mittelschicht“.
Die Alten, Kranken und Mittellosen werden von der GRV, der GKV, der BA durch entprechende Maßnahmen klein gehalten und sind zu schwach – trotz ihrer Masse von 25 Mill.
Grundeinkommen wird nicht reichen. Es ist wie ein Ölfilm auf tosendem Wasser. Es bedarf grundsätzlicher Änderungen in unserer Gesellschaft.
Das Grundeinkommen ist ein abgenagter Knochen, der uns vorworfen wird – mehr nicht.
Die Politik vollzieht, was uns unbekannte Kreise, beschlossen haben.
Es gibt keine echte Demokratie mehr – nirgends.
„Gelbwesten“ müssen her!
Die Technik hatte uns bisher nur als Werkzeug gedient und wir haben profitiert und konnten produktiver sein. Nun werden wir mehr oder weniger überflüssig. Fast überall sind Roboter & KIs denkbar, welche uns komplett ersetzen können.
Nun ist die Frage ob wir damit klarkommen und uns nun endlich selbst verwirklichen können, oder ob wir komplett durchknallen…
Ich bin ja schon lange der Meinung, dass wir unsere Gesellschaft schon lange nicht mehr auf Arbeit fixieren sollten,…
Auch der Text lässt durchscheinen, wie sehr du selbst an deinen Gedanken haderst. Man wurde mehr oder minder mit den vollkommen übertriebenen Arbeitsethos konditioniert und man kann nur schwerlich davon ausbrechen.
Das ist die sinnvollste Konsequenz aus der Entwicklung. Ein möglicher Hebel wäre die brachiale EInführung des bedingungslosen Grundeinkommens. Es wäre zwar wie Motorwechsel während des Fluges aber die gesamte Gesellschaft wäre für eine ganze Weile ziemlich beschäftigt 🙂
…was für Fragen…in spätestens hundert Jahren wird es die Menschheit nicht mehr geben…..ausgestorben wie seinerzeit die Dinos…
Wenn wir so weitermachen ist das nur eine Frage der Zeit, bis wir uns selbst auslöschen!
Die Dinosaurier waren sehr erfolgreich! Sie waren die am weiten entwickelten Spezies auf dem Planeten, über 180 Mio. Jahre lang. Die Gattung Homo ist bei weitem nicht so erfolgreich:
Homo antecessor †
Homo erectus †
Homo ergaster †
Homo floresiensis †
„Homo georgicus“ †
Homo habilis †
Homo heidelbergensis †
Homo naledi †[1]
Homo neanderthalensis †
Homo rhodesiensis †
Homo rudolfensis †
Homo sapiens
Nur die nackten Raubaffen sind noch da, aber nicht mehr lange wenn die so weiter machen.
Beste Grüße
Naja, vllt. ist es besser so, dass unsere Art bald das zeitliche segnen wird!
Denn wenn unsere Vorstellung von Überleben heissen soll: Die komplette Kontrolle über alles und jeden um sich seine „Existenz“ (oder: Macht) zu sichern, dann sind wir wir es einfach nicht wert so weiter zu leben…
Der Fortgang der Geschichte wird schon hinreichend anhand der Serie Incorporated beschrieben. Die Konzerne lösen die Staaten ab. Im Prinzip Feudalsimus 2.0, nur mit CEOs antelle von Königen. Wer nicht dabei ist, muss draussen im hermetisch abgeschirmten Armenghetto sein Leben in der Schattenwirtschaft versuchen.
Was sich indes nicht durchsetzen wird: Autonomes Fahren. Eine der gandiosesten Fehlentwicklungen, seit Tesla gescheitert ist, mit Rennwagen die Welt retten zu wollen. Jedes Scriptkiddie (wir erinnern uns an den angeblichen Hack des Neunzehnjährigen mit seinem Adventskalender) kann Deine Familie mit dem SUV vor die Wand brettern lassen. Wird die Funktechnologie deswegen sicherer, vor allem wenn man dabei bedenkt, dass die Automobiltechnologie und die Funktechnologie Massentechnologien sind? Nein, man gibt nur ständig neue Namen dafür aus. Masse wird niemals Klasse.
Wo das indessen klappen wird, ist bei den Schienenfahrzeugen, in den Werkshallen, bei der Waffentechnik und beim Putzen, Rasenmähen und auch beim Mähdreschen, usw.. Wo es u. a. schon klappt ist bei der sog. Kommunikation. Sprich: Servicechats, etc..
Für die Gesellschaft bedeutet es: Es wird keine mehr geben. Sklaven und Chefs. Mehr nicht. Die Menschheit wird daher ingesamt weniger werden, da nur die reichsten Konzerne bestehen werden. Der Rest fällt komplett aus dem Raster. Alles Soziale wird dem Goodwill der Konzerne unterstehen und das Kapital über allem. Es ist ein Irrglaube, dass dabei so viele Menschen, wie möglich so gut ausgebildet, wie möglich werden. Das ist schon jetzt ein Privileg von Wenigen.Das betrifft auch die Jobs. Es wird nichts geben, was aus unbedarften Leuten entsprechende Genies kreiert. Auch wird es nur noch wenige geben können, die sich als Künstler profilieren werden. Der Rest fällt (wie schon beschrieben) hinten runter. Kein Sozialsystem, kein nix.
In den 80ern und frühen 90ern gab es in der Science-Fiction ein Genre mit dem Namen Cyberpunk. In diesen Romanen führte der technische Fortschritt zu einer damals unglaublichen Computerisierung, die auch die Verschmelzung von Mensch und Maschine beinhaltete. In der dort beschriebenen Gesellschaft führte der technische Fortschritt nicht zu einer Verbesserung des Lebens der meisten Menschen, sondern zu einer wuchernden Urbanisierung und einer extremen Polarisierung in arm und reich
High tech und low life – machtlose Staaten und übermächtige Konzerne.
Das Genre des Cyberpunk existiert mittlerweile nicht mehr – vielleicht wurde es einfach von der Realität überholt und wir befinden uns schon mitten in dieser Dystopie…
In den 1980ern und 1990er gab es in der Sience Fiction ein Genre mit dem Namen „Star Trek“. In diesen TV-Serien und Filmen führte der technische Fortschritt zu einer unglaublichen Verbesserung der Lebensumstände aller Menschen. Vielleicht sollte man versuchen sich – wenigstens teilweise – *daran* ein Beispiel zu nehmen. 😉
Jedenfalls kann man den technischen Fortschritt nicht aufhalten. Und wenn man diesen beeinflussen und gestalten will und muss (!), dann sollte man sich eher an die Spitze der Bewegung stellen und den Fortschritt nicht sinnlos bekämpfen.
Die Welt geht auch nicht an Digitalisierung und neuen Techniken zugrunde, sondern höchstens an fossilen Brennstoffen und Nuklearwaffen.
Dafür sind aber eher die konservativen, technikfeindlichen Leute und „Datenschützer“ verantwortlich, und eben NICHT diejenigen, die neue Technik einführen und gestalten (!) wollen.
Roberto sagte es in unserem Podcast über unsere Verdrossenheit: Positive Geschichten werden nicht mehr erzählt, weil sie keine Abnehmer mehr finden.
Und das liegt daran, dass positive Visionen nicht mehr glaubhaft wirken.
Man sieht einfach keine gesellschaftliche Weiterentwicklung mehr. Im Gegenteil! Alles steuert offen zu sehen dahin wovor so manche berühmte Autoren mit ihren Beschreibungen von Dystopien gewarnt haben…
Was die Sache noch viel schlimmer macht ist, dass dieser Zeit-un-geist in dem wir uns befinden jeglichen Versuch einer positive Idee von Entwicklung und Zukunft verschlingt. Begriffe, Ideen und Worte, die eine Utopie mit Leben füllen können sind pervertiert und ausgehöhlt. Selbst wir die als Linke uns gegen die schlimmsten Symptome stemmen fallen auf die Lügen und Legenden dieser verrohten Zeit hinein, verkriechen uns in unseren „Schutzzonen“ und „Freiräumen“ bzw. werden zu Zeloten von seltsamen und esotherischen Politreligionen.
Wenn man sich mit den geschriebenen Worten von großen Denkern wie Marx, Engels, Luxemburg oder Liebknecht auseinander setzt merkt man wie viel verloren gegangen ist – die Hand voll von kritischen Geistern vom Format eines Zizek sind dabei auch nur der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein…
(Oje, klinge ich wirklich so depressiv?)
Das ist aus der persönlichen Situation vieler sicher nachvollziehbar.
Da ist es auch kein Trost, wenn – im großen und ganzen – die Verhältnisse auf der Welt in den letzten 50 bis 100 Jahren doch in fast allen Bereichen besser geworden sind.
Aber die Entwicklung im Bereich von Technik ist auf jeden Fall gut. – Und selbst wenn dem nicht so wäre, dann ist trotzdem sinnvoll sich positiv dafür zu interessieren, aufgeschlossen zu sein und das selber in die Hand zu nehmen.
– Weil aufhalten kann man die technische Entwicklung nicht.
– Ohne Know How und in Abhängigkeit von anderen kann man mit Sicherheit keinen Einfluss nehmen.
– Ohne Kenntnisse wird man mit größerer Wahrscheinlichkeit zu den Verlierern der Entwicklung gehören.
Egal wie man es auch dreht und wendet:
Der Digitalisierung sollte man aufgeschlossen gegenüber stehen. Es bleibt aus den genannten Gründen meiner Meinung nach gar nichts anderes sinnvolles übrig. Auch dann wenn vielleicht alles ganz schrecklich wird.
@Sukram
Ich gebe dir recht, dass Star Trek eine andere und positive Art und Weise darstellt die Zukunft zu sehen (IMHO ist das TNG-Universum sehr nah an dem was ich mir unter einem funktionieren Kommunismus vorstelle) – das liegt aber daran, dass dort eben nicht die zynische Weltanschauung der 80er und 90er verarbeitet wurde, sondern viele Ideale der 60er dort einen späten Widerhall haben.
Umso besser, dass es gerade in den zynischen 1980er und 1990er Jahren eine solche positive Zukunftsvision gab uns gibt. 😉
Und das Schlüsselelement für den Aufbau einer Gesellschaft ohne zB Geld ist in der Serie die technische Entwicklung.
In dem Moment, wo es möglich wäre, aus quasi unbegrenzt vorhandener Energie in wenigen Sekunden beliebige Materie, also Waren, Güter, Lebensmittel, Lxusartikel zu erzeugen, wäre Geld überflüssig. Leider gibt es keine Replikatoren. 🙂
Aber im Prinzip ist ähnliches auf anderem technischen und gesellschaftlichen Weg möglich. Davon bin ich fest überzeugt.
Ich gebe zu, dass ich die Idee des Replikators auch faszinierend finde – quasi ein deus-ex-machina, um die Knappheit als größtes wirtschaftliches Problem zu lösen.
Was mich allerdings skeptisch stimmt ist die Tatsache, dass in letzter Zeit Steigerungen der Produktivität nicht den Menschen mehr Freiheit und weniger Arbeit gebracht haben, sondern Arbeitskräfte dadurch überflüssig wurden. Damit sind wir bei der Schwachstelle vieler Utopien – es ist auf Seiten der Mehrheit, die z. B. von einer 20 Stunden Wochen oder Ähnlichem profitieren würden nicht die Macht vorhanden dies durchzusetzen (abgesehen davon, dass die wirtschaftliche Elite alles tun wird, um ihren auf Kosten der Mehrheit erlangten Wohlstand nicht teilen zu müssen).
Wenn wir es realistisch sehen würde die Erfindung eines Replikators die Menschen genauso wenig befreien, wie dies jetzt durch Computerisierung, Internet und KI geschieht…
Die plötzliche Einfindung eines Replikatiors hätte das Potenzial die Welt zum Besseren zu verändern und sogar Geld überflüssig zu machen. Aber zunächst gäbe es Chaos und viele viele Probleme. – So ähnlich sehe ich das mit der Digitalisierung. Die kommt aber langsamer.
Replikatoren wird es so vermutlich nie geben. Aber in manchen Bahnhöfen und Wartesälen gjbt es Geräte, die auf Knopfdruck, Becher und Kaffe, Milchkaffee, Expresso, Kakao, Tee, heißes Wasser oder Gemüsebrühe ausgeben. Die Technik ist anders, das Ergebnis ähnlich. 😉
Nach wie vor haben wir in den meisten Ländern eine kapitalistische Produktionsweise. Ob der Kapitalist mit 10000 prekär arbeitenden Mitmenschen sechs Prozent Rendite erwirtschaftet oder ein Roboterhersteller mit 100 Mitmenschen sechs Prozent Rendite, ist für die Kapitalverwertung Jacke wie Buxxe.
Alfred Kleinknecht, Emeritus der TU Delft in Ökonomie – und von Toitschland-VWL-Mafia totgeschwiegen – hat nachgewiesen, dass ein Prozent Lohnsteigerung 0,5 Prozent Produktivitätszuwachs generiert. Deswegen, sagt er, können besser fünf Beschäftigte vier Tage arbeiten, statt vier Beschäftigte fünf Tage. Zumal der Fünfte als Arbeitsloser von den vier mit finanziert werden muss.
Die Befürchtungen, „Industrie 4.0“ würde massiv Arbeitsplätze kosten, wird von interessierter Seite promotet, um Gewerkschaften klein zu halten. Denn die Vernetzung der Maschinen haben wir längst. Gesteuert über „controller area network“, einer Erfindung von Bosch und Intel vor 32 Jahren. Die Frage ist nur, ob wir das Kabel zwischen den Steuergeräten durch Funk ersetzen sollten. Aus meiner Erfahrung in der Autotechnik steht fest: wir bleiben besser beim Kabel.
Was vielleicht heute gar nicht so bekannt ist, ist der Produktivitätsfortschritt im Übersee-Schiffsverkehr vor 60 Jahren. Bis in die 50er Jahre brauchte ein Stückgutfrachter im Hafen von New York sechs Tage zum Laden, dann kutterte er sechs Tage bis zum Hafen London und lag vier Tage an der Pier zum Ausladen. Mit der Erfindung des ISO-Containers wurde innerhalb von zehn Jahren die Produktivität des Umschlags um den Faktor 40 erhöht. Deswegen sank der Umsatz auf der Reeperbahn drastisch.
Der Arbeiterstrich der Stauer ist verschwunden, dafür mussten die Kollegen lernen, Straddle-Carrier und Kräne zu fahren. Daneben entwickeln wir zwangsweise ein neues Überlebenskonzept für Geräte. Es ist völlig bescheuert, ein weitgehend automatisiert hergestelltes Laptop nach vier Jahren wegzuschmeißen, weil es sich nicht reparieren lässt. Nehmt Euch ein Beispiel an der US-Army. Deren Toughbooks (made in Taiwan) sind komplett demontier- und rekonstruierbar. Ich habe zwei von den Dingern. Ein 10 Jahre altes mit XP und ein vier Jahre altes mit win7.
Nachtrag: Als ich vor 35 Jahren lernte, elektronische Bremssysteme in Lkw zu prüfen und zu reparieren, musste ich feststellen, dass zwei von drei Herstellern den separaten Austausch der Elektronik konstruktionsbedingt nicht möglich machten.
Inzwischen haben wir das Verhältnis zwei zu eins und der dritte, Knorr-Bremse, wird auf das „remanu“- Geschäft auch bald einsteigen.
Man kann Maschinen heute so konstruieren, dass kaum noch eine menschliche Arbeitskraft an der Herstellung beteiligt ist. Wenn die Geräte zur Verschleißgrenze kommen, ist das menschliche Wissen und die Fertigkeiten, die Dinge instand zusetzen, nach wie vor nicht zu ersetzen. Jetzt hat man die Wahl, ob man nicht-reparierbar konstruiert oder ob man die längerfristige Nutzung konstruktiv einräumt. Nach meinem Eindruck wird die zweite Variante in den nächsten Jahren wichtig werden.
Moin, Folkher,
als emeritierte Busfahrerin mit Truck-Hintergrund ( 1979, SCANIA 111) kann ich das alles nachvollziehen. Ausserdem schraube ich selber an unseren Oldies rum und kann vieles auch ganz gut improvisieren und reparieren.
Bin auch ehrenamtlich im Repair- Café tätig und da kotzen mich immer abbrechende Plastefoppel anstatt Schrauben an, wenn Du mal ne Küchenmaschine oder nen Heizlüfter reparieren willst! Die Dinger haben meist nur nen minimalen Fehler, aber Stunden Aufwand!!! Das macht natürlich kein Fachbetrieb mehr…
An Umwelt denkt da leider niemand!
Ich werde so lange es geht, alte Fahrzeuge und Geräte betreiben, mir sind auch alte Echtholzmöbel lieber als moderner Spanplatten- Scheiß!
Liebe Grüße
Christine
Beste Christine,
das ist genau der Punkt, wo ich genau hinschaue. Wir haben heute Millionen Autos, Lkw, Busse, die voll mit CAN-bus Architektur sind. Mit vielen kleinen Steuergeräten. Ich habe das selber erlebt mit einem Auweh-Caddy, dass so ab 250 Tkm die Dinger reihenweise ausgefallen sind. Also Software und Konverterkabel (von einer Firma in den USA) gekauft. Damit konnte ich die Dinger selber wieder instandsetzen. Meistens ist nicht das Gerät kaputt, sondern ein Sensor spinnt und dann schaltet sich das System ab. Kugel mal Komfortsteuergerät VW.
Die nächste Sauerei ist, dass die Prüfsoftware nur noch begrenzt abwärtskompatibel ist. Das sagt Dir der Hersteller aber nicht. Wenn Du den Fehler machst und Deinen alten Rechner verschrottest, kannst Du oft Steuergeräte von 2009 und früher nicht mehr auslesen. Vorschlag des Herstellers: das alte Ding durch ein aktuelles ersetzen. Sehr komisch: 1500 Euro Materialwert und vier Stunden Arbeit in der Anhängerreparatur, macht plus 480 netto. Für einen lächerlichen Sensorfehler.
Da lobe ich mir meinen Motorsägen- Lieferanten aus Waiblingen. Bei dem habe ich für 1.500 Deutschmarks 1984 eine Kettensäge gekauft, eine 034 AV. Bis heute bekomme ich alle Ersatzteile. Auf meinem Maschinenführer-Lehrgang 2009 meinte mein Dozent: „Behalten Sie das Ding, die ist besser als die neuen.“ Das sagt der Mechanicus für unsere Miele 807-Waschmaschine von 1997 übrigens auch.
Achtung Sarkasmus!
Früher kam dann noch der Punkt „Reproduzieren“ hinzu!
Wenn das der Wert eines Menschen sein soll, und das ist er leider in der Tat für vielen Mitmenschen, dann leben wir schon in der Dystropie die der Artikel beschreibt. Viel schlimmer kann es kulturell dann nicht mehr kommen, es muss halt nur noch ein schmerzfreier Weg gefunden werden die Kohlenstoffeinheiten abzuschalten die nicht mehr benötigt werden. Am besten konditioniert man die die nicht mehr gebraucht werden so, dass sie freiwillig gehen, und dem Fortschritt damit nicht mehr im Wege stehen.
Mit satanischen Grüßen
https://www.youtube.com/watch?v=yOV8mBjHHYg
Auch wenn die angesprochenen Probleme gewiss existieren, muss ich doch ein paar Anmerkungen zu „Digitalisierung“ und „KI“ machen.
Zum einen ist das, was jetzt als „Digitalisierung“ gehypt wird, grossenteils nur eine gewisse Erweiterung und Vertiefung bereits existierender rechnergestützter Verfahren. Sicher haben die zum Teil sehr ernsthafte Produktivitätskonsequenzen, und ich sehe auch, dass es zu weiterer und grösserer Massenarbeitslosigkeit kommen kann.
Aber nach wie vor sind das von Neumann-Maschinen, das absolut Neue an der „Digitalisierung“ ist masslos übertrieben. Sichre hat die Vernetzung durch das Internet eine neue Qualität hinzugefügt, aber schon mit Solaris 8 von Sun 1999 wurde verkündet „das Netzwerk ist der Computer“. Das wurde – mit allen guten und schlechten Konsequenzen – seither ins Werk gesetzt, auch infrastrukturell.
Nur stösst diese Entwicklung auch an Grenzen. Rechenleistung und Speicherplatz sind nicht mehr so stark gewachsen wie in den Jahrzehnten zuvor, das „Mooresche Gesetz“ endet (was auch klar ist, da jedes exponentielle Wachstum auf eine Singularität führt). Gleichzeitig sind die Verfahren sehr ineffizient, verschwenderisch und fehlerträchtig, im Zweifelsfalle wurde Gehirn durch Hardware ersetzt, auch in der Programmierung.
Und die „KI“? Davon verstehen die wenigsten etwas, und die am wenigsten verstehen, reden am lautesten. Grundsätzlich sind selbstmodifizierende Systeme in keinem ernsthaften Bereich einsetzbar, wo Nachvollziehbarkeit und Revisionsfestigkeit unabdingbar sind. Gerade autonome Systeme arbeiten nirgends mit KI und werden das auch wohl nie. KI-Systeme liefern mitunter geniale Heuristiken, aber sie hauen auch unter trivialen Bedingungen oft gnadenlos daneben. Gesichtserkennung ist so ein Bereich. Und der Kram frisst Hardware wie ein Schwein, auch das ist unter Bedingungen von an Grenzen stossender Hardwareentwicklung nicht wirklich zukunftsfest.
Ok, Prognosen sind immer schwierig, vor allem, wenn es sich um die Zukunft handelt (Einstein). Meinjanur.
a^2
Erfahrungsgemäß gibt es oft einen großen Hype, dann erfolgt die Enttäuschung, weil die ersten Versionen schlecht sind und alles nicht so schnell geht. Mit der Zeit setzt es sich aber trotzdem durch und funktioniert.
Seitdem Computer in der Lage sind, Menschen in Go zu schlagen, gibt es Grund zur Besorgnis. Das galt lange als völlig unmöglich. – Einfach mal Go spielen, um zu sehen warum.
Seitdem aber Computer in der Lage sind – ohne menschliche Hilfe – sich selber in Go zu trainieren, eigenständig intelligenter zu werden und Weltmeister zu schlagen, hat das das Potential möglicherweise die ganze Welt zu verändern. Das könnte sich zur Schlüssel-Technologie entwickeln. Skynet, Matrix und so. 🙂
Deutschland ist da fast komplett außen vor. Die Regeln werden deshalb nicht von uns gemacht. Das sollte noch mehr Sorgen bereiten.
Das ist ein sinnloser Einwand. Spiele wie Go sind formale regelbasierte Systeme, exakt das, was automatisierte Datenverarbeitung am besten kann. Dass bereits ein so beschränkter Raum wie ein Spielfeld mit 64 Feldern und ein paar Spielregeln die stärksten Rechnersysteme der Welt fordert, zeigt bereits den Irrsinn des KI-Märchens, „The Emperor’s New Brain“ halt.
Ein Computer kann sich eben nicht trainieren, eben wenn der Go-Partner das Spielbrett umschmeisst, die Temperatur ansteigt oder Wasser einfliesst, die Putzfrau den falschen Stecker zieht. Oder wenn die Stromrechnung überfällig ist. Das wird kein „selbstlernendes System“ je können.
Und für Nachvollziehbarkeit und Revisionsfestigkeit sind „sich selber trainierende“ Systeme ein No Go, never. Wie soll man einen Bug von einem „Lernerfolg“ unterscheiden. Fefe hat das auch mehrfach gut beschrieben.
a^2
@ a^2:
Ich habe gelesen, dass KI nicht intelligenter als Ratten ist. Aber das Beispiel mit dem Spiel GO! macht etwas anderes deutlich: KI sind die besten „Fachidioten, die man sich vorstellen kann. Wenn die KI also gezielt auf bestimmten Feldern eingesetzt wird, kann sich da noch einiges tun. Und das wird es meiner Meinung nach auch.
Da stimme ich uneingeschränkt zu. Es gibt für diese „lernenden“ Systeme in der Tat Einsatzbereiche, in denen nicht zählt wie, sondern dass ein Ergebnis erzielt wurde, selbst wenn es mit 10 gleichzeitigen Fehlschlägen einhergeht, weil es sonst gar nicht oder in Jahrzehnten erzielt worden wäre. Selbst in der Mathematik kommt so etwas zum Einsatz, Fahrtroutenfindung ist auch so ein Bereich.
Aber so intelligent wie Ratten ist KI trotzdem nicht 🙂
Gruss, a^2
Touché 😉
Selbst mein Cozmo ist – ohne selbstlernende KI – so schlau, wie eine Katze! Und die Kinder unserer Freunde lieben den. 😀
https://www.golem.de/news/anki-cozmo-im-test-katze-gegen-roboter-1709-129987.html
Siehe a2.
Ein schönes weiteres Beispiel aus meinem Informatikstudium, genauer aus dem Grundstudium: Für ein Semester einen Vorlesungsplan mit Hörsälen, Zeiten, etc. mit Berücksichtungen der Dauern, Raumgrößen, Teilnehmerzahlen…. erstellen. Viel Spaß 🙂
Bessere Harware und die Vernetzung sind mit Abstand die wichtigsten Treiber.
Man kann Probleme in Teil-Probeme zerlegen und diese einzeln, entweder per KI, mit Erfahrungs-Datenbanken oder durch primitives Wenn-Dann und vorprogrammierten Abläufen lösen. Wie was gelöst wird, entscheidet vieleicht eine selbstlernende KI. Menschliche Intelligenz funktioniert nicht viel anders.
Es ist gar nicht nötig, alles mit perfekter KI zu lösen, um den Eindruck von Leben und Intelligenz zu erzeugen. Und oft reicht das ja schon. Außerdem steckt noch alles in den Kinderschuhen.
https://youtu.be/zz-SglUfvJE
Du hast ein Problem, du berichtest im Zeitlichem Abstand immer dieselben Themen
https://www.youtube.com/watch?v=RbmiKvjk-Mg
KEINE HILFE VOM STAAT
https://www.youtube.com/watch?v=Vpf5LL43j7U
FÜR DIE JUGEND, WEIL DIE AUCH KEINE BEKOMMT!
Bevor Du Dich mit diesem Thema befasst, mach Dich erst einmal frei von Deiner kapitalistischen Denkprägung. Diese wird deutlich in dem Satz: „Der Mensch hat drei wesentliche Funktionen in der Gesellschaft, die ihn wichtig machen:“
Keine der drei Positionen stimmen, wenn man den Kapitalismus als umgebende Gesellschaftsordnung ausblendet und rein humanistische Kriterien zu Grunde legt.
Waren gibt es nur wenn es Privateigentum an Produktionsmitteln gibt. Kriege sind nur notwendig wenn es Privateigentum an Produktionsmitteln gibt, denn es muss ja ökonomische Gewinner im Krieg geben.
Das Ziel des Sozialismus war, den Menschen immer weiter von dem Zwang zur Arbeit, besonders körperlich anstrengender oder unangenehmer, zu befreien und die Resourcen für eine selbstbestimmte Gestaltung des Lebens frei zu machen.
Wie süß!
Aber davon abgesehen: Bevor Du hier kommentierst, bemühe Dich erst mal um eine angemessene Ausdrucksweise.