Die Macht der Bilder: Nichts scheint, wie es ist

Was vermitteln uns Bilder? Die Wirklichkeit? Die meisten werden erwidern: nein, Bilder tun das nicht. Aus unterschiedlichen Gründen, sei es die Perspektive, sei es ein Ausschnitt, seien es auch nur die Lehren oder Interpretationen, die der Betrachter daraus zieht. Eigentlich wissen wir, wie trügerisch Bilder sein können, ja, meistens sogar sind. Dennoch erliegen wir ihrer Wirkung immer wieder. So wie die der Bilder, die uns aus Chemnitz erreichten. Ich kann hier nur meine Wahrnehmung beschreiben, und die muss auf den Prüfstand. Ich bin mir nämlich nicht mehr sicher, was ich gesehen habe und was nicht.

Kürzlich habe ich einen Text geschrieben, der sich um die Psychologie der Massen nach Gustave Le Bon drehte. Der Artikel war ok, denke ich. Nicht ok war aber wahrscheinlich mein Bezug zu den Ereignissen von Chemnitz. Denn ob es diesen Bezug auf Massenbewegungen bzw. die Dynamik, die sich innerhalb einer Masse abspielt, überhaupt in Chemnitz gab, das bezweifle ich inzwischen.
Aber der Reihe nach …

Waren in Chemnitz Massen im Spiel?

So wurde es dargestellt. Haufenweise Neonazis oder „besorgte Bürger“, ein wütender Mob, der hinter Menschen mit ausländischer Herkunft herrannte, brüllte, beleidigte, drohte und den Hitlergruß in die Kameras hielt.
Kein Zweifel, das gab es, die Bilder belegen das. Aber wie groß war das Ausmaß dessen, was uns vorgeführt wurde?

In meinem oben angesprochenen Artikel ging ich davon aus, dass es tatsächlich Massen waren, dass Tausende aggressiv unterwegs waren, um ihre Macht in dieser speziellen Situation zu demonstrieren. Dass der Hintergrund für dieses Verhalten weniger Macht als vielmehr Machtlosigkeit war (zumindest bei einem Großteil der Menschen), das lag zwar irgendwie auf der Hand. Doch das Gesamtbild der wütenden Masse habe ich übernommen.

Inzwischen habe ich zahlreiche weitere Bilder und Videos gesehen. Und mein Eindruck ist ein anderer als noch vor wenigen Tagen. Auch wenn es das Beschriebene gab, so bin ich mittlerweile nicht mehr überzeugt, dass es das Ausmaß hatte, das uns in den Medien vermittelt wurde. Denn ich habe Aufnahmen, Interviews und Beobachtungen gesehen, die deutlich weniger Schrecken transportierten, die die grölenden Neonazis eher als eine Randerscheinung wirken ließen.

Bevor sich jemand an dem Begriff „Randerscheinung“ stört: Jede einzelne „Randerscheinung“ dieser Art ist inakzeptabel! Doch hier geht es um etwas anderes, um die Frage, ob (beinahe) ganz Chemnitz als „Dunkel-Deutschland“ bezeichnet werden kann. Und das ist ohne Zweifel nicht der Fall. Doch es wurde und wird gemacht.
Warum?

Feindbild Chemnitz

Nach wie vor wird über Chemnitz gesprochen, als handele es sich um eine exotische Insel, mit der „wir“ nichts zu tun haben. Entsprechend waren die Reaktionen von Medien und Politik. Insbesondere aus Berlin folgten Be- und Verurteilungen, nicht nur in Richtung der Neonazis, sondern auch in die all jener, die in der Nähe waren.
Nun muss man sich nur einmal eine Situation vorstellen, in der von 1.000 Menschen vielleicht 20 oder 30 in einer Reihe stehen und pöbeln und den Arm heben. In späteren Filmaufnahmen sieht jeder, wer was gemacht oder nicht gemacht hat. Aber es reicht, wenn ich 50 oder 100 Meter entfernt stehe, um mich aus dieser Szene auszuschließen, ich bekomme es einfach nicht mit. Später, wenn ich die Bilder im Fernsehen oder Netz sehe, kann ich nichts mehr rückgängig machen, aber das mediale und politische Urteil über die Neonazis und mich steht fest. So schnell kommt man in die Nähe von Neonazis.

Als Sachsens Ministerpräsident Kretschmer sagte, dass es in Chemnitz „keinen Mob, keine Hetzjagd und keine Pogrome“ gab, war das Geschrei groß. Und sicher auch zu Recht. Natürlich gab es den Mob, natürlich wurden Menschen gejagt, natürlich spielten sich beängstigende Szenen ab. Doch womöglich liegt die Wahrheit in der Mitte des verharmlosenden Kretschmer und den dramatisierenden Medien. Nur wenige Menschen wissen es sicher, und die waren dabei und interpretieren das, was sie gesehen oder erlebt haben, auch unterschiedlich. Wie schon erwähnt, es kann ausreichen, 100 Meter weit weg von einer Szene zu stehen, um eine gänzlich andere Wahrnehmung der Geschehnisse zu haben.

Woher kommt die Angst?

Schauen wir kurz zurück. Ein Mann wurde erstochen. Danach folgte Trauer, dann Gewalt. Die Tat wurde instrumentalisiert, um Gewalt zu rechtfertigen, und Hass, der zusammenhangslos ist, weil es gereicht hätte, die Täter zur Verantwortung zu ziehen. Stattdessen wurde – wie so oft vorher, übrigens auch in den sogenannten Qualitätsmedien oder Talkshows – ein allgemeines Feindbild aufgebaut, das dazu diente, eine simple Lösung für ein großes Problem heraufzubeschwören. Eine politische und gesellschaftliche Lösung, basierend auf der Straftat zweier verdächtigten Täter. Das ist natürlich völlig absurd.

Und die meisten derer, die auf der Straße waren, äußerten zwar Wut und Angst, doch nur wenige Sätze reichten aus, um ihr eigentliches Dilemma deutlich zu machen: die Angst vor dem (weiteren) Abstieg, die Angst, den Job zu verlieren oder keinen neuen zu finden, die Angst, im Alter zum Amt gehen zu müssen. Häufig wurde der Verdacht ausgesprochen, dass es „den Flüchtlingen“ besser gehe, aber die innere Überzeugung fehlte den meisten der Angesprochenen. Es lief immer wieder auf den Sozialstaat hinaus, immer wieder kam zutage, dass es um die eigene Existenz geht, immer wieder lief es auf den Verdacht hinaus, dass es Flüchtlingen besser gehe. Und dass man nachts nichts mehr auf die Straße könne, weil es zu gefährlich sei.

An diesem Punkt greifen die Erkenntnisse meines oben angesprochenen Artikels dann übrigens doch wieder. Wenn die Masse sich einmal auf etwas festgelegt hat, entwickelt sich daraus eine Dynamik und eine Uneinsichtigkeit, der nur schwer zu begegnen ist. Hier haben die Rädelsführer aus der braunen Ecke einen äußerst effizienten Job gemacht. Die tönten ihre Hassbotschaften so laut heraus, dass sie wie ein Lauffeuer weiterverbreitet wurden. Wenn diese Dynamik erst einmal greift, ist es schwer, sie in eine andere Richtung zu lenken. Dennoch distanzierten sich in den darauffolgenden Tagen zahlreiche Chemnitzer von dieser radikalen Haltung. Alleine der Glaube an ihre Distanzierung war kaum noch vorhanden, was sie gewissermaßen noch einsamer machte.
Womit wir bei der Politik wären.

Gesund „ge-chemnitzt“

Ich lege mich fest: Die Ursachen dessen, was in Chemnitz passiert ist – wie groß oder klein es letztlich auch gewesen sein mag -, liegen nicht bei den Menschen, die flüchten müssen, nicht einmal bei denen, die kriminell geworden sind, auch wenn sie die Stimmung natürlich nicht verbessern. Die Ursachen liegen in den Ängsten der Menschen, die ohnmächtig zusehen müssen, wie ihnen die Lebensgrundlage Schritt für Schritt entzogen wird.
Die Ursachen liegen in einem kaum noch so zu nennenden Sozialstaat, der die soziale Sicherheit der Menschen an die Wirtschaft verkauft. Wo der Arbeitsmarkt immer mehr einem Sklavenmarkt gleicht, wo Planungssicherheit aufgrund von befristeten oder prekären Jobs verlorengeht, wo die Gewissheit, im Alter noch schlechter dran zu sein, in den Fokus des Denkens und Fühlens rückt, sind Feindbilder eines der letzten Mittel, um eine Erklärung zu finden.

Hier machen Politik und Medien einen grauenvoll „guten“ Job, denn sie unternehmen gegen den Aufbau dieser Feindbilder nichts, im Gegenteil, sie schüren sie vehement. Und aus diesem Grund sind die medialen und politischen Reaktionen auf Chemnitz auch so verheerend. Die Menschen, die auf die Straße gegangen sind, werden allesamt verantwortlich gemacht für die desaströse Situation, mit der sie zurechtkommen müssen. Die Politik und die Medien haben sich wieder einmal gesund ge-chemnitzt (man möge den Namen der Stadt bei der nächsten Gelegenheit austauschen), sie machen sich einen schlanken Fuß und müssen nicht darüber sprechen, was sie damit zu tun haben.

Theoretisch müsste man den Menschen, die in Chemnitz auf der Straße waren, nicht einmal deutlich machen, dass Menschen aus anderen Ländern nur flüchten, wenn sie keine Perspektive mehr sehen oder Angst um ihr Leben haben. Es würde reichen, ihnen aufzuzeigen, wo politisch und gesellschaftlich hierzulande angesetzt werden müsste, um ihre Situation zu verbessern. Sie wären – auch da lege ich mich fest – schnell bereit, ihren Zorn auf diejenigen zu richten, die ihn verdient haben. Aber dazu wäre eine umfassende Aufklärungsarbeit nötig, die zumindest von einem Großteil der Medien (die genau Bescheid wissen!) mitgetragen wird.
Nichts davon erleben wir.

Und die Macht der Bilder?

Was bleibt, ist die Macht der Bilder. Was uns aus Chemnitz gezeigt wurde, entspricht sicher nur zu einem Teil der Realität. Und ich kann auch heute nicht beurteilen, wie genau diese Realität aussieht, ich kann nur raten und interpretieren. So wie die meisten anderen auch, die nicht dabei waren.

Aber zum feierlichen Abschluss dieses Textes hätte ich noch eine kleine Verschwörungstheorie parat:

Das Konzert, das unter dem Motto #wirsindmehr am 3. September 2018 stattgefunden hat, das war mehr als beeindruckend. 65.000 Zuschauer erfreuten sich eines Events, das in der Kürze der Vorbereitungszeit in dieser Perfektion normalerweise kaum zu stemmen gewesen wäre. Es stimmte einfach alles, die Künstler, das Licht, der Ton der Moderatoren, der Sound der Bands, die Kameraperspektiven, die gesamte Logistik. Die Rolling Stones dürften ob ihrer minutiös geplanten Konzerte ebenfalls beeindruckt sein.

Ist das so spontan und kurzfristig normal?
Ist es wohl.  [InfoBox]

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Tom J. Wellbrock

Tom J. Wellbrock ist Journalist, Autor, Sprecher, Radiomoderator und Podcaster. Er führte unter anderem für den »wohlstandsneurotiker«, dem Podcast der neulandrebellen, Interviews mit Daniele Ganser, Lisa Fitz, Ulrike Guérot, Gunnar Kaiser, Dirk Pohlmann, Jens Berger, Christoph Sieber, Norbert Häring, Norbert Blüm, Paul Schreyer, Alexander Unzicker und vielen anderen. Zusätzlich veröffentlicht er Texte auf verschiedenen Plattformen und ist für unsere Podcasts der »Technik-Nerd«.

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Torsten
Torsten
5 Jahre zuvor

Kann unser Ossi-Unmut nicht einfach mal in einem Satz als uns berechtigt auf die Palme bringende Frage akzeptiert werden:

Warum sind mehrfach vorbestrafte polizeibekannte und abgelehnte Asylbewerber auch nach Jahren immer noch hier?

Über nichts anderes verlangen wir von den Verantwortlichen, gleich wo die Sitzen und wer die alles sind.. ne einfache frontale aufrichtige ins Gesicht uns sehende festmachende nicht allglatt wieder ausweichende ehrenhafte ehrliche Antwort!

Nischt anderes wolln mir…

Marla
Marla
Reply to  Torsten
5 Jahre zuvor

Weil die Antwort aus mehreren Teilen bestehen müsste:
Viele Asylbewerber sind wegen pipifax polizeilich geführt! Anmeldung falsch, Grenze überschritten, keine Papier dabei etc pp…
Warum mit harten Gewaltdelikten geahndete Asylbewerber nicht auch klare Sanktionen erfahren, erschließt sich mir nicht! Wir konnten das ja auch bei der Mafia Invasion beobachten: bis heute ruhen sich hier in Deutschland Gewaltäter aus! Das ist schlecht für Deutschland!

Unser aller Rechtsempfinden würde und soll nicht Menschen in den Tod schicken! Also wohin mit strafällig Gewordenen, wenn ihnen der Tod zuhause winkt! Ich bin strickt gegen eine Abschiebung in den Tod! (England hat seine Straftäter nach Australien geschickt, ups geht heute nicht mehr 😉

Ich will keine Straftäter hier haben! Dass würde aber eine restriktivere Überwachung und Durchsetzung an der Einreise voraussetzen! „Du bei der italienischen Mafia, du beim russischen Frauenhändlering: nix rein!“
Aber ich denke, hier wäre auf jedenfall noch Luft nach oben offen! Aber Behörden sind noch nicht besonders grenzübergreifend kompatibel! Sie können ja oft noch nicht mal zum Hörer greifen wenn die Diensstelle NRW ne Frage an Dienstelle BW hat!

Was immer wieder deutlich sind: behördliche Institutionen reagieren zu langsam, zu empathielos und zu klassistisch! Wenn Zetsche sich über den Flaschensammler ärgert ist schwups jmd da, wenn Otto sich über Randale und sozialen Verwerfungen aufregt, dann wird gegähnt!

Geld und Ressourcen: wir geben viel Geld für bullshit aus (Werbekampagnen, Catering, Networking, intern.meetings)…. aber beim Alltagsdings, für das Tagesbrot wird gespart!
Uns wurde eingeredet, dass Soziales Zusammenleben von allein und günschtig kommt, während Wirtschaft gemacht und teuer ist: ich denke, es ist umgekehrt!

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Torsten
5 Jahre zuvor

@Torsten

Kann unser Ossi-Unmut nicht einfach mal in einem Satz als uns berechtigt auf die Palme bringende Frage akzeptiert werden:

Warum sind mehrfach vorbestrafte polizeibekannte und abgelehnte Asylbewerber auch nach Jahren immer noch hier?

Das ist die falsche Frage!

Richtig muss es heißen:
Warum behandelt man uns im Osten als Deutsche zweiter Klasse?

Wöfür haben wir demnstriert und den Zerfall der DDR erzwungen, um dann von Kohl über blühende Landschaften belogen zu werden, nur weil der wiedergewählt werden wollte und unsere Bürgerrechte an die Wirtschaft und Spekulanten verkauft hat?

Weshalb wurden hier nicht genügend Arbeitsplätze geschaffen damit alle Deutschen den gleichen Lebensstandard bekommen und wieso hat Rot/Grün die Arnbeitnehmerrechte, Löhne und Renten in den Keller getreten?

Un d zu Guter letzt:
Wieso hat unser Eigengewächs Merkel erst die Flüchtlingslager im Nahen Osten finanziell ausgetrocknet und dann die Grenzen öffnen lassen , ohne Kontrolle, wer da überhaupt alles ins Land kommt?

Für all diese Fragen ist die deutsche Politik verantwortlich und nicht die Flüchtlinge oder Migranten, auch dafür, dass bereits bekannte Straftäter frei herumlaufen und Anschläge wie auf dem berliner Weihnachtsmarkt verüben können.

Marla
Marla
Reply to  Robbespiere
5 Jahre zuvor

Volle Zustimmung: das sind die Fragen!
Vor allen Dingen auch, warum die Bundesregierung nix tat als die Flüchtlingswerke um Hilfe ’schrien‘ VOR 2015!
Alles dem Ostgewächs Merkel oder der Frau Merkel in die Schuhe schieben macht diese größer als sie ist!
Wir erleben politische Versager!
Vergleich: Banken röcheln selbstverschuldet und ihnen wird prompt geholfen!
Flüchtlinge röcheln und Politik sitzt das aus!

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Marla
5 Jahre zuvor

@Marla

Alles dem Ostgewächs Merkel oder der Frau Merkel in die Schuhe schieben macht diese größer als sie ist!

Nun, sie regiert nicht alleine, ist aber die Regierungschefin. Niemand zwingt sie dazu und wenn sie ein Gewissen hat, welches sie plagt, kann sie auch zurücktreten.

Marla
Marla
5 Jahre zuvor

Danke für den Perspektivenwechsel und die Nachdenklichkeit…..

Dramatisch finde und fand ich den Kurs des so genannten Linken Spektrums:
Dass rechts-konservative instrumentalisieren , manipulieren, mißbrauchen….. Mies und schlecht…

Aber wo war und ist das Heer (die Masse) der Reflektoren!
„Alle Nazis, alle Rassisten, alle Täter-Mitläufer“…. außer ich! Schien die Devise der Schreibtischtäter zu sein!
Mein Verdacht: uns Wessis tut es gut, immer und immer wieder den Ossi an den Pranger zu stellen! Wir -Gebildeten- brauchen das Feindbild ‚Ost‘ und den ‚Ungebildeten‘!
Und genau darauf zielt „Teile und Herrsche“ ab! Vor lauter missionarischer Distanzierung incl Empörung merken viele nicht: die (evtl auch) Gründe, die die Chemnitzer auf die Straße trieb sind gar nicht so weit weg von denen, die die Stuttgarter, die Blockupy auf die Straße trieb!

Ist das Pegidisieren so weit von uns ALLEN Menschen weg: jemanden suchen und finden, der schuld hat an….? Und genau da liegt dann der Manipulationsspalter!
In Stuttgart21 sagten viele Proler: „die Griechen, die Ossis nehmen uns alles weg, deswegen lieber das Geld hier verbauen, damit die’s nicht kriegen!“

Und auch hier kam ich oft von einer Demo nach Hause: sah/las die Berichterstattung und dachte: da war ich nicht!
PsychoGewaltSpirale: am Anfang dachte ich: ICH habs evtl nicht mitbekommen, doch irgendwann hat mich diese systematische Verunsicherung wütend gemacht und ich wollte auch nicht mehr mit LGPRSS reden, das widerum hatte zur Folge, dass Journalisten sauer waren und noch doofere Artikel schrieben, was widerum….

Roberto J. De Lapuente
Roberto J. De Lapuente
Reply to  Marla
5 Jahre zuvor

Stimmt, der Ossi ist die beste Erfindung zur Hebung der verrotteten Wessi-Moral.

Rudi
Rudi
5 Jahre zuvor

Roberto: Hier machen Politik und Medien einen grauenvoll „guten“ Job, denn sie unternehmen gegen den Aufbau dieser Feindbilder nichts, im Gegenteil, sie schüren sie vehement.

Und gleichzeitig geht es mit ihnen wirtschaftlich bergab, wie telepolis vor ein paar Tagen schrieb:

Fast alle Massen-Printmedien befinden sich in der Krise. Die Bild verlor in den letzten 20 Jahren zwei Drittel ihrer Leser. Die Druckauflage der Süddeutsche Zeitung sank in den letzten 10 Jahren um 36 Prozent, die des Handelsblatts um 52 Prozent und die der ZEIT um 11 Prozent. Fast alle Zeitungen und Magazine rechnen sich ihre Verkaufszahlen mit teilweise verschleuderten ePapers schön. Springer hat seine Immobilien bereits verkaufen müssen, die FAZ liegt nur noch knapp über 200.000 Exemplaren und kann ihr Verlagsgebäude nicht mehr halten, die Welt verkauft nur noch 86.000 Exemplare, die taz fiel unter 50.000 und bettelt immer offensiver um Spenden. Bei der Funcke-Gruppe und Madsack werden immer mehr Redaktionen zusammengelegt und Stellen gestrichen.

Anlass des Artikels war der Rauswurf des Chefredakteurs des Spiegel, der durch einen „Neoliberalen“ ersetzt wurde. Der vermutliche Grund der Entlassung ist der stete Sinkflug, der bis auf SPON weiter anhält: „Von 2007 bis 2014 sank der Umsatz der Spiegel-Gruppe um rund ein Fünftel.“ (telepolis) Es könnte sein, dass die (Noch-)Großmedien zunehmend versuchen, den Gesetzen des Kommunikationsmarktes, die sich in den großen amerikanischen Sozialmedien des Internets entwickelt haben, zu kopieren: Aufmerksamkeit erheischen, auch auf Kosten der Seriosität. Es geht wohl hauptsächlich um eines: wirtschaftlicher Erfolg ist der Maßstab der Berichterstattung.

Schweigsam
Schweigsam
Reply to  Tom J. Wellbrock
5 Jahre zuvor

Na, Roberto de La Punte oder Tom Wellbock klingt doch nun wirklich sehr ähnlich…

Roberto J. De Lapuente
Reply to  Schweigsam
5 Jahre zuvor

Schweigsam und Schweinsdarm auch 😉

Rudi
Rudi
Reply to  Tom J. Wellbrock
5 Jahre zuvor

Es tut mir Leid, dass ich euch Brüder verwechselt habe, Neuland und Rebell. Ich nehm die verdiente Häme hin.

Roberto J. De Lapuente
Reply to  Rudi
5 Jahre zuvor

Macht nix, Bruda, kommt vor.
Aber du hast recht, wirtschaftlicher Erfolg ist das Credo. Daher war die ganze mediale Debatte um Fake-News verlogen. Wenn man tat so, als gehe es um Wahrheit. Aber die ist nicht der Antrieb. Die Blogosphäre ist kleiner geworden seitdem ich 2008 begonnen habe. Viele gute Leute haben aufgehört, sind verstorben, verschwunden. Jakob Jung: Erinnert sich einer von euch an den? Der war urplötzlich weg, hat nie ein Wort das Abschieds gesprochen, der Blog blieb in Ruhestellung. Der hat gute Sachen geschrieben. Mittlerweile gibt es Plattformen, die Publikationsraum anbieten. NachDenkSeiten, Makroskop, Rubikon, KenFM. Klar, die wollen auch leben, müssen Autoren und Technik bezahlen. Ob sie die Krise des Journalismus auffangen, weiß man nicht. Aber es ist eine ehrliche Alternative zum Gainstream. So auch wir Brüder hier. Das ist unser Versuch was aufzufangen, was zu retten.

Manfred Schuster
Manfred Schuster
Reply to  Roberto J. De Lapuente
5 Jahre zuvor

Mittlerweile gibt es Plattformen, die Publikationsraum anbieten. NachDenkSeiten, Makroskop, Rubikon, KenFM. Ob sie die Krise des Journalismus auffangen, weiß man nicht.

Der Journalismus selbst befindet sich in keiner Krise. Sender und Verlage befinden sich in selbstverschuldeten Krisen weil sie Betriebswirten und der Politik die Macht überlassen.
Dem Journalismus als Handwerk tut das nichts. Der Fliesenleger legt Fliesen, der Maurer mauert, der Schweißer schweißt, der Journalist informiert. Wer das nicht möchte bleibt eiteles Spartenprogramm
ohne Reichweite und Wirkung in der Fläche. Mit Meinung und Wertung lässt sich die Straße pflastern,
Facebook ist voll davon. Wertung ist hässlich und Meinung überflüssig. Das Blogsterben geht weiter !

Schuster, bleib bei deinen Leisten !

Roberto J. De Lapuente
Roberto J. De Lapuente
Reply to  Rudi
5 Jahre zuvor

Pst, ich bin doch nur der Ghostwriter! 😉

Marla
Marla
Reply to  Rudi
5 Jahre zuvor

Ich finde deren Wandlung wirklich spannend=erschreckend!
Vom enfant terrible zum Schwiegermamas Liebling!
Von der Friedenpartei zur Kriegspartei!
Von der Ökopartei zum BioBauernhof incl Automobilverehrer und city trees Anhänger
Von Straßenrowdie zu Albrigts Liebling!

Die Frauenbewegung wurde durch die Doppelspitze maginalisiert! Alle wichtige Forderungen wurden eingegrünt!
Bündnis90, der geile Input aus der DDR… plattgemacht…
Eine Partei, die massiv neue pädagogische Konzepte, neue gesellschaftliche Konzepte, im permanemten Kampf gegen die NS-reflektions-unwilligen Väter ankämpften…. Irgndwie alles weg! Eine Partei, die im Widerstand gegen den USAVietnam krieg groß wurde…. brüstet sich mit transatlantischen Bündnissen!

Gerade dieses ‚vor den Kopf stossen der Wähler‘ sehe ich als eine der Hauptursache für die Rechtstendenz an!
Ich habe sie damals gewählt, aber niemals habe ich Rentenkürzungen auf 48%gewählt, Kriegseintritte, Reichenbegünstigungen, die Reanimation der ‚unwerten Leben‘! Die gigantischen Scheinprivatisierungen auf Kosten der Allgemeinheit, die Expertokratieaindustrialisierung incl der Stiftungsindustrialisierung!
Niemals hatte ich mit dieser bösen Diskriminierungssprache gerechnet!

M.E. sagte Frau Wagenknecht zu Recht, unter Kohl war der Widerstand gegen all die Böswilligkeiten zu groß, doch spdgrünteilederLinken konnten die Herde in den Abgrund führen!

Aber warum den Grüns das so wenig aufs Butterbrot geschmiert wird ist ein Rätsel?
Weil das Feindbild sagt: das sind die Guten, die haben schon damals im Kartoffelkrieg für das Gute gekämpft?
Habeck ’niewiedergrünwählen‘ bei jung und naiv
https://youtube/nTZimAx47FI
Kritik nahezu Null!

Enrico
Enrico
5 Jahre zuvor

Chemnitz war geplant und inszeniert. Die Rechten haben ihre bestellten Bilder bekommen,
die den Spurwechsel der Revolution von rechts auf die Straße dokumentieren sollen.
“ Das ist die Dimension von morgen, ihr da draußen ! „, „Notwehr“ nannte Gauleiter
Gauland das.
Während #Aufstehen Buntstifte und Malbücher verteilt, zeigen die Rechten Aktion und
Dynamik. So sollte es sein und alle haben willfährig mitgespielt. Erst wurde im Herbst
2015 ein Grüppchen von Flüchtlingen zur Flut bildlich komprimiert, die augenscheinlich
Grenzen überspült, und 2018 gibt es die gestauchte Lösung von rechts als Naheinstellung.

Niemand in den Redaktionen muss den Fotografen und Kameraleuten solche Bilder abkaufen.

Das Zeug wird trotzdem gekauft obwohl eine große Bildauswahl als Alternative im Portfolio liegt.

Die Realität soll manipuliert und verzerrt dargestellt werden.

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Enrico
5 Jahre zuvor

Chemnitz war geplant und inszeniert. Die Rechten haben ihre bestellten Bilder bekommen,

Wo sind die Beweise oder zumindest die Indizien für diese These?

Silke
Silke
Reply to  Heldentasse
5 Jahre zuvor

1.) Der Beweis ist das Affentheater um die AfD und „rechte Lösungen“.
Mehr Bühnen konnten in den letzten Jahren nicht verschenkt
werden. So heiß waren die Talkshowsessel nicht um diese PR
„kritische Auseinandersetzung“ zu nennen.

2.) Die moderne SA marodiert dank Hand-, und Reisekasse.
Wer füllt die ?
Rechtsextreme die vom Verfassungschutz beobachtet, und
offiziell Arbeit suchend gemeldet sind, reisen durch die gesamte
Republik von „Event“ zu Event und nächtigen in teuren Hotels.

Frag ruhig !

Heldentasse
Heldentasse
5 Jahre zuvor

THX für diese wichtigen Reflektionen, die mindestens zwei Sachen unterstreichen. Zum einen das es schon unter nicht bösartigen Bedingungen, sehr schwer ist sich der Wirklichkeit zu nähern, und zum anderen dies immer schwerer wird je mehr Rattenfänger daraus Profit ziehen wollen.

Es fehlt hier m.E. an Wahrhaftigkeit der meisten Akteure, und ich habe mir vorgenommen nichts mehr im Kontext zu glauben, was ich nicht mindestens zwei mal aus verschiedenen Quellen gegen „gescheckt“ habe. Auch sollte man sich immer wieder fragen, wem nützt es wenn Tatbestände so oder andersherum dargestellt werden.

Beste Grüße

R_Winter
R_Winter
5 Jahre zuvor

Tom, Deine Ansichten sind zutreffend und der Satz

Die Ursachen liegen in den Ängsten der Menschen, die ohnmächtig zusehen müssen, wie ihnen die Lebensgrundlage Schritt für Schritt entzogen wird.

beschreibt die Probleme vieler Menschen, auch jene, denen es heute noch gut geht. In meinen Bekannten- und Familienkreis wird hinter der Hand gesagt, was Du in dem Satz zusammengefasst hast.
16% für die sPD und 17% für die Nazi-Partei AfD sagen viel.

Noch können wir die Situation verändern, aber in ca. 10 Jahren sind die Betroffenen zu schwach und werden durch Maßnahmen der neoliberalen Ausführungsregierung zerdrückt.
Wir werden „planmäßig“ ausgesaugt und Viele merken es noch nicht.

#Aufstehen.

Frank Frei
Frank Frei
5 Jahre zuvor

Du weisst nur das, was du selber weisst. Und selbst das ist zu 95% gefiltert und vom Unterbewusstsein eingenordet. Ich empfehle den Vortrag von Prof. Duerr zu dem Thema.

Defi Brillator
Defi Brillator
5 Jahre zuvor

Sie wären – auch da lege ich mich fest – schnell bereit, ihren Zorn auf diejenigen zu richten, die ihn verdient haben

Das entspricht nicht meiner Beobachtung. Sie brauchen geanau dieses Feindbild. Sie kämen nie auf die Idee, z. B. etwas gegen die Landesbank zu sagen oder ihren Arbeitgeber. Getreten wird nach unten.

Defi Brillator
Defi Brillator
Reply to  Tom J. Wellbrock
5 Jahre zuvor

Dann magst Du da erkenntnistheoretisch weiter sein. Ich kenne persönlich aber keinen Fall, wo das eingetreten ist, auch damals im Westen nicht.

Marla
Marla
Reply to  Tom J. Wellbrock
5 Jahre zuvor

Es braucht den Diskurs und die Streitkultur…. Und an Beidem wird in Deutschland der Dichter und Denker gespart! Wo gibt es denn noch offene Streiträume? Wo Möglichkeiten, sich zu treffen, um….
Der Bildungsbürger wird mit Wörtern vollgestopft, um sie aber zu sortieren oder sie sich mal anzuschauen fehlt der Raum!
Und selbst wenn ihm was spanisch vorkommt…. ist die Reaktion von Presse und Politik vernichtend!
Und die politischen Bildungseinrichtungen und die Stiftungen sind oftmals geistige Inzucht! Auch viele internetsysteme lassen keinen Disput zu!

Wie also Feindbilder aufspüren und sie als Feindbilder erkennen, geschweige denn sie bearbeiten?

Ich habe die Erfahrung mit Islam gemacht: ab 9/11 waren die Zeitungen voll damit: irgendwo ne Bombe? Die Islamisten waren es! Als Deutsche fragte ich mich fassungslos: wie können wir wieder eine Religionsgruppe fur alles und jedes verantwortlich machen….. Reaktion: Ignoranz! (Wir haben im Familienzentrum ein öffentliches Ramadanessen veranstaltet, um dem entgegen zu wirken, aber ehrlich: gebracht hat es wenig! Und als dann ParteiFuzzis anfingen das Essen parteipolitisch zu kapern, haben wir aufgehört!)

Jovi
Jovi
Reply to  Tom J. Wellbrock
5 Jahre zuvor

Um das Feindbild der Mitläufer auszutauschen brauchst du aber die Instrumente des Gegners. Die Besitzer haben aber das Feindbild ideologiegetrieben und aus Eigennutz erst aufgebaut. Da kannst du nicht ohne weiteres ein Umdenken einleiten. Zudem sind sie konstant auf hohem finanziellen Niveau was ihnen in diesem System Kontinuität garantiert.

Balmung
Balmung
Reply to  Defi Brillator
5 Jahre zuvor

Sie brauchen geanau dieses Feindbild. Sie kämen nie auf die Idee, z. B. etwas gegen die Landesbank zu sagen oder ihren Arbeitgeber. Getreten wird nach unten.

Das muss wohl, offensichtlich, am Nazi Gen liegen.

Marla
Marla
Reply to  Balmung
5 Jahre zuvor

Naja, gefühlt würde ich mal sagen: die 99% trauen sich nicht nach oben zu treten, sondern suchen sich a la Schulhofjungs die Schwächeren aus!
Entweder gegen Frauen, Mütter oder Kinder, gegen Alte oder Junge, Ungebildeten etc pp

Aus Karl May habe ich gelernt: ein sich als stark bezeichnender Indianer tötet nie jmd von hinten und einen Schwächeren angreifen gilt als unmännlich!
‚die 99 sind feige und unmännlich!‘

Marla
Marla
5 Jahre zuvor

Was auch nachdenkenswert m.E. ist:
Die Agenda 2010 wird heruntergebrochen auf Hartz4 und dann nur der SPD angeheftet!
Die Mittäter Grüne tauchen offiziell nicht auf…
Jetzt beim Osten ist doch interessant, dass Grüns sich auf der guten Demo feiern lassen ohne gefragt zu werden was eigentlich aus Bündnis90 Ideen wurden!
Meine These: Grüne werden als „Neue Volkspartei“ gehandelt: sie sind urban, kosmopolitisch, Selbstoptimierend, USAnisch freundlich und massiv gegen Russland! Und: wie man in BW und Stuttgart sieht: anpassungsfähig bis zur Selbstaufgabe.
Also das was Ökonomie Diktatoren brauchen um demokratisch die Welt einzusacken!

Aber auch sogenannte Linke Kritikerinstanzen lassen Grüne nahezu in Ruhe! Warum eigentlich?
Die alte SPD abfakeln, ok…. aber die Grüns als Fleischtopfhalter bewahren?

Bohley (DDR-Widerständlerin)
Wir wollten Demokratie und bekamen Regierung!
Wir wollten Gerechtigkeit und bekamen den Rechtsstaat!

Pentimento
Pentimento
Reply to  Tom J. Wellbrock
5 Jahre zuvor

Tom, mach mal! Die sind was ganz Schlimmes. Grün klingt hier immer noch besser und wählbarer für Spiesser, als links. Aber sie sind Kriegstreiber. Wölfe im Schafspelz. Die Naturzerstörung geht alle an. Deswegen zehren die immer noch von dem Image, das sie vor 30 Jahren hatten. Davon ist nichts geblieben. Die sind das beste Beispiel für das Wirken der Amis in diesem Land und für die Dummheit des deutschen Wählers. Die Grünen wurden alle umgedreht.
Die sind nicht mal mehr olivgrün. Die sind gefleckt wie die Tarnkleidung der Nato.

Balmung
Balmung
Reply to  Marla
5 Jahre zuvor

Also, was mich wirklich wundert, um so beliebiger und beschissener die Grünen sich entwickeln, um so mehr haben sie Erfolg bei Wahlen.

Pentimento
Pentimento
Reply to  Balmung
5 Jahre zuvor

@Balmung,
Lehrer! Lehrer wählen die! Hatte neulich gerade eine Diskussion mit einem. Sie sind unbelehrbar! Der deutsche Spiesser scheint das Beliebige und
Beschissene zu lieben. Beim Beliebigen kann der
deutsche Untertan nichts falsch machen. Denkt er. ☺

Hapunkt Epunkt
Hapunkt Epunkt
5 Jahre zuvor

Konzerte gegen das Böse und für die Unterdrückten.
Eine mittlerweile lieb gewonnene Tradition.

Wer erinnert sich nicht mit Wehmut an das Konzert damals, das gegen Hartz4 und die Öffnung der Leiharbeit veranstaltet wurde.
Oder das Festival, als sich Deutschland nach so ewig langer Zeit endlich wieder an Demokratisierungskriegen beteiligen durfte.
Oder die riesige Party, als die 900ste Tafel eröffnet wurde.
Oder die vielen kleinen spontan ausgerufenen Feierlichkeiten, wenn unsere geliebten Politikdarsteller darüber nachdachten, Hartz4-Beziehern den Klageweg gegen Sanktionen zu versperren; Pfandflaschenkästen neben Mülleimern zu befestigen, damit die Alten und Arbeitslosen nicht mehr entwüdigend im Abfall wühlen müssen; oder auch der Moment, als ohne jede Not die Renten gekürzt wurden.
Die Sängerfestspiele, als man viele viele Milliarden den notleidenenden Banken geschenkt hat.
Oder auch die tagelangen Feiern, als man die Griechen zur Hölle geschickt hat, weil Schulden schließlich zurückgezahlt werden müssen.

Ich danke wem auch immer dafür, daß wir noch so viele herzensgute Künstler in Deutschland haben, die immer dann aufstehen und Liebe und Respekt und Toleranz einfordern, wenn irgendwo in diesem Land, ein Land in dem wir gerne leben, mal wieder nach dem Ärmsten der Armen getreten wird.

Danke! Ohne euch ginge es uns so viel schlechter.

Schweigsam
Schweigsam
Reply to  Hapunkt Epunkt
5 Jahre zuvor

Ja, das empfinde ich als Volltreffer!
Diese Campinos, Westernhagens sind für mich allesamt „Wohlfühl-Linke“.
Aber wenn es darum geht linke Politik in die Tat umzusetzen, ja dann, schweigen diese Millionen schweren „Künstler“.
Es könnte ja sein das man ihnen in die Tasche greifen möchte für mehr Gerechtigkeit. Eben Gerechtigkeit zählt für sie aber schon vielmehr Selbstgerechtigkeit. Man ist ja nicht gerade mit Altruismus zum Star geworden…

Pentimento
Pentimento
Reply to  Hapunkt Epunkt
5 Jahre zuvor

Habe ich das alles verpaßt? , dachte ich spontan, aber nein, leider ist es Ironie . Sie blieben alle stumm, als sie wirklich nötg gewesen wären, und sie vielleicht tatsächlich etwas hätten bewirken können. Selbst der gute, alte Kokstantin Wecker war sich neulich nicht zu schade, sich von den Einheitsmedien gegen die neue Sammlungsbewegung vor den Karren der Eliten spannen zu lassen.

#aufstehen!

Julian V.
Julian V.
5 Jahre zuvor

Sehr gut recherchiert! Selbst die ZEIT oder die WELT hatten in ihren Printzeitungen Lücken! Ein Autor von lesefunk.de beschäftigt sich gerade mit dem Thema

Sukram71
Sukram71
5 Jahre zuvor

Weil Bilder so mächtig sind und kleine Ausschnitte manchmal einen teilweise falschen Eindruck mit großer Wirkung vermitteln, war es so wichtig, ein Konzert als große Gegendemo zu veranstalten.

Der Krieg in Vietnam wurde nicht zuletzt durch ein paar Fotos und Filmausschnitte beendete, die die Stimmung in den USA haben damals kippen lassen. Nur als Beispiel, das mir so ad hoc einfällt.

Und beim letzten Abschnitt, kommt mal wieder der offenbar völlig unverbesserliche Hang zu Verschwörungstheorien zum Ausdruck. Klar … 🙂

ChrissieR
ChrissieR
5 Jahre zuvor

Also ich fand Chemnitz sehr sympathisch und hätte den Vorschlag, es wieder in Karl-Marx-Stadt zurück zu benennen, dann fühlt sich ooch dr Nischel wohler und ausserdem ein weiträumiges AfD Verbot…

Pentimento
Pentimento
5 Jahre zuvor

Interessanter Artikel zu Chemnitz. So geht guter Journalismus.

https://www.heise.de/tp/features/Was-hat-Chemnitz-mit-Teile-und-Herrsche-zu-tun-4157288.html

Dieser ganze Mist scheint inszeniert, um die abgrundtiefe Dummheit derer, die für die Flüchtlingspolitik verantwortlich sind, zu verschleiern.
Jede kritische Stimme wird ins rechte Lager gedrängt.Genauso machen sie es mit Wagenknecht und Lafontaine. Die dumme Linke ist von der transatlantischen Bertelsmannstiftung unterwandert und wird wohl den Weg der Piratenpartei gehen. Gut, daß Sahra sich noch rechtzeitig von denen distanziert hat.Der Krieg geht nicht rechts gegen links, sondern arm gegen reich.

Meles meles
Meles meles
Reply to  Pentimento
5 Jahre zuvor

Man kann die Linke wegen ihrer abrufbaren, immer gleichen Reaktionen, als feste Größe in Szenarien einbauen.
Jeden Mist kann man denen erzählen. Weil sie nicht die hellsten Kerzen auf der Torte sind, glauben sie alles, sofern
der reaktionäre, neoliberale Müll mit einer dünnen Schicht Weltoffenheit bepinselt wurde.
Mit dem Applaus von links, für ihre offenen Arme, hat Merkel im Herbst 2015 künftige Kritik abgewürgt und sich unangreifbar gemacht.
So blieb „Merkel muss weg“ ein Slogan der Rechten. Links zu sein geriet zunehmend unter den Verdacht der Geisteskrankheit, weil die Forderung nach offenen Grenzen bei vollem Lohnausgleich, nicht anders zu interpretieren ist.
Die irren Weltrevolutionäre der Friedmans und Hayeks können sich auf die Unterstützung der deutschen Linken verlassen.

Meles meles
Meles meles
Reply to  Pentimento
5 Jahre zuvor

Zum Link noch:

Die Menschen sind da weil sie es dürfen. Wir sind kein Willkürregime
in dem man morgen nicht mehr weiß welche Rechtsgrundlagen noch gültig sind.

Die Verursacher sozialökonomischer Schräglagen werden nicht zur Verantwortung gezogen.
Das ist unser Problem.

Peter Silie
Peter Silie
5 Jahre zuvor

1) Man konnte am gleichen Tag noch diese ganze mediale Hysterie verfizieren, Indizien gab es genug!
2) Dass die Leute ausschließlich auf ihr eigenes Portemonaie / Zukunft schauen, greift zu kurz. In Deutschland klemmt es schließlich an hunderten von Ecken. Und DAS treibt die Leute um, nicht nur die eigene Rente etc.

Vostok 2018 LIVE
Vostok 2018 LIVE
5 Jahre zuvor
Trident Juncture ab 25. Oktober
Trident Juncture ab 25. Oktober
Reply to  Vostok 2018 LIVE
5 Jahre zuvor

Themenvorschau Okt./2018

Etwa 40 000 Nato-Soldaten bereiten sich zeitgleich auf eine Übung in Norwegen vor. „Trident Juncture” gilt auf Seiten des westlichen Militär-Bündnisses ebenfalls als das größte Militär-Manöver seit Ende des Kalten Kriegs.
Bei dem Einsatz ab dem 25. Oktober wird die Bundeswehr mit etwa 8000 Uniformierten den größten Truppenteil stellen.
Darunter befinden sich auch etwa 150 Soldaten der Panzergrenadierbrigade 41 mit Stabssitz in Neubrandenburg. Die Flugabwehrraketengruppe 21 aus Sanitz bei Rostock sowie die Flugabwehrraketengruppe 24 aus Bad Sülze sind ebenfalls beteiligt. Ab 2019 werden die deutschen Soldaten als sogenannte Speerspitze der Nato eingesetzt. Mit dem Großmanöver in Norwegen soll diese schnelle Eingreiftruppe ihre Kampfbereitschaft unter Beweis stellen.