»Ich bin für Flüchtlinge!«

Der größte Vorwurf an Wagenknecht und #aufstehen lautet: Sie agierten nicht internationalistisch. Aber was soll die Absicht, Fluchtursachen vor Ort abzustellen, sonst sein, als ein Bekenntnis zum Internationalismus? Innerhalb des linken Diskurses läuft mächtig was schief.

Einer nationalistischen Linken, wie sie sich unter dem Label #aufstehen sammelt, haben viele linke Linke die Mitgliedschaft verweigert. Für sie ist eine Linke, die auf Ebene des Nationalstaates wirkt, nicht nur ein Irrweg – sie ist Verrat. Denn der Internationalismus, ureigenstes Metier der Linken, würde hier mit Füßen getreten. Das war dann auch ein häufiger Vorwurf in der linken Filterblase an #aufstehen und Sahra Wagenknecht. Sie würden nicht mehr internationalistisch denken, sondern kleinkariert dem Nationalismus in die Puschen helfen. Insbesondere, als Wagenknecht nochmals bekräftigte, dass der Import von Fachkräften ein Missstand sei, bei dem beide Seiten als Verlierer eines solchen Arrangements zu bewerten seien (nämlich in Deutschland lebende Arbeitssuchende wie Arbeitnehmer ebenso, wie die Volkswirtschaften, die ausbilden lassen und die ihre Fachkräfte dann an das Ausland verlieren), brandete erneut Ablehnung auf. Denn so eine nicht internationalistisch tickende Linke will und braucht angeblich keiner.

Da läuft wirklich mächtig was schief im linken Diskurs. Internationalismus wird hier – ob nun absichtlich, fahrlässig, aus Mangel an besserem Wissen oder mit Kalkül, das sei mal dahingestellt – völlig falsch interpretiert. Die internationalistische Linke sah sich ja nie als Internationale der Grenzenlosigkeit, in der alle Völker, Nationen und Volkswirtschaften übergangslos ineinander aufgingen. So vermessen war kein Internationalist je. Internationalist zu sein hieß, dass man gemeinsame Ziele vor Augen hatte, die aber im Rahmen seiner nationalen Möglichkeiten umsetzbar sein sollten. Der linke, sprich der marxistische Internationalismus war mehr als eine Form des Föderalismus gedacht, selbst Stalin kassierte recht schnell etwaige leninistische Megalomanien vom verfassungsrechtlich angestrebten Weltstaat, setzte dem einen »Sozialismus in einem Land« entgegen, eine Theorie, die zwar internationalistische Grundpfeiler hatte, aber so viel Realismus walten ließ, nicht in planlose Grenzenlosigkeiten zu verfallen.

Und die Proletarier aller Länder, die sich vereinigen sollten? Waren die nicht Ausdruck puren, grenzenlosen Internationalismus‘, der jetzt bei #aufstehen nichts als lächerlich gemacht wird? Marx und Engels verstanden diesen Aufruf als Schärfung des Klassenbewusstseins, erhofften sich durch die Folgen des Manifests eine parteipolitische Organisation, die zwar über die Grenzen hinweg fungieren, aber innerhalb der vorherrschenden Grenzen wirken sollte. Zu deren Zeiten ging die Freizügigkeit in Europa freilich nicht so leicht von der Hand, von den Füßen besser gesagt, wie das heute der Fall ist. Marx und Engels sahen sich ja gar nicht der Frage ausgesetzt, wie das mit starker Zuwanderung laufen sollte.

Klar gab es seinerzeit auch keine strikten Grenzen und isolationistische Regimes in Europa. Europa bewegte sich. Aber Zuzug von außen gestaltete sich recht übersichtlich, die vereinigten Proletarier sollten ja nicht im Weltstaat aufgehen, von fallenden Grenzen profitierten (oder nicht). Wie ein solcher Staatskoloss regierbar bleiben sollte, insbesondere im Hinblick auf Größe und regionale Unterschiede in Tradition, Rechtspflege und Geographie, war für damalige Denker noch schwieriger vorstellbar als es für heutige Denker, die von der Kommunikationsrevolution der letzten Jahre wissen. Gemeint war seinerzeit wesentlich die proletarische Vereinigung im Klassenbewusstsein. Nicht hilflos zu sein, sich als Klasse organisieren zu können, um als historische Entität zur Entfaltung und zur Verrichtung des historischen Auftrages zu gelangen: Diese Vorstellung nahm sich internationalistisch aus.

Die, die heute als Verfechter der internationalistischen Idee fungieren wollen, setzen den Internationalismus mit No-Border-Rhetorik gleich, mit der sukzessiven Etablierung eines übernationalen Gebildes, in dem die Grenzen abgeschafft gehören – und zwar ohne viel Federlesens. Das aber ist nicht der historische Internationalismus, in dessen Namen sie zu sprechen vorgeben. Der war sich immer seiner nationalen Begrenzungen bewusst. Natürlich sollten die Arbeiter sich ihres Standes bewusst sein. Ob nun Arbeiter in Deutschland oder in Russland: Vereinigt euch, gemeinsam seid ihr stark, zumal ihr ja die Werktätigen, die Produktiven, die eigentlichen Macher des Materiellen seid! – so weit die Botschaft. Von einem Unterbietungswettbewerb internationalistischer Ausformung las man nichts. Dass es verschiedene Prämissen in verschiedenen Ländern gab: Die damaligen Internationalisten haben das nicht einfach ignoriert.

Dass ja dann der Sozialismus in Russland real zu existieren begann, war für sie wider aller kalkulierten Logik. Ausgerechnet dieses Russland, dieses zaristische, erst kürzlich von der Leibeigenschaft befreite Russland! Dass die deutschen Länder, später zum Deutschen Reich zusammengesetzt, in seiner Entwicklung aufgrund geschichtlicher Vorbedingungen weiter entwickelt war: Die zeitgenössische Internationale, bei aller Weltrevolutionsromantik, hat das schon kapiert, ziemlich deutlich bemerkt.

Nein, der Internationalismus, wie er in gewissen Kreisen der Linken mittlerweile begriffen wird, hat überhaupt keine historische Erdung. Er kommt vermessen daher, blind für die realen Verhältnisse und steigert sich in einen oberlehrerhaften Moralismus, den er gegenüber denjenigen anwendet, die für die Idee eines solchen internationalen Gedankens wenig Verständnis aufbringen wollen. Dabei ist er so interpretiert eine leere Hülse. Wenn man es genau nimmt, läuft es nämlich genau andersherum: Es ist nicht so, dass #aufstehen mit Sahra Wagenknecht die Idee des Internationalismus aufgelöst hat. In ihrer Vorstellung liegt eigentlich der tatsächliche, der ursprünglich verstandene Internationalismus begründet: Als föderales Bewusstsein darüber, dass Volkswirtschaften nicht isolationistisch in Grenzen verwaltet werden, ein historisches Fundament haben, auf dem sie Regelungen und Ordnung vollziehen.

Das betrifft vor allem die Arbeitsmigration. In der Fluchtdebatte gestaltet es sich ähnlich. Fluchtursachen zu bekämpfen, vor Ort für Zustände zu sorgen, aus denen Menschen nicht mehr fliehen müssen: Das ist ursprünglich internationalistisch – und nicht etwa das Gegenteil. Zu Anfang der Flüchtlingswelle haben viele gesagt, dass sie für Flüchtlinge seien. Eingebettet war das in einer internationalistischen Interpretation, die mit dieser vormals linken Idee nichts mehr gemein hatte. Denn miteinander wollte man einst anstreben, dass jedes Proletariat für sich einen Ort schafft, in dem es würdig leben kann. Dass dieser Ort an einer Stelle sein sollte, sonst nirgends: Das war nicht die Absicht.

Man sollte aus ganz bodenständigen Überlegungen heraus gegen Fluchtursachen sein – und nicht für die Flucht. Das wäre eine internationale Politik der Verantwortung. Eine, die nicht derart ins Visionäre abdriftet, dass sie den Bodenkontakt verliert. Die Bekämpfung der Fluchtursachen als einen Beleg dafür zu nehmen, dass da jemand von der Internationalen in die Nationale geswitcht ist, ist nicht nur dreist und infam: Es zeigt auch, dass die internationalistische Idee völlig falsch aufgefasst wird in bestimmten Kreisen.

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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Defi Brillator
Defi Brillator
5 Jahre zuvor

Dazu am besten Hagen fragen: https://www.youtube.com/watch?v=kDV29Kkc-LA

ChrissieR
ChrissieR
5 Jahre zuvor

Jo geh fott- im Läbe net klappt des do not deme Indernationale Dings do….tät es Beckers ihrn Heinz sage…
Das ist intellektuelle Masturbation, deie von Problemlösungen ablenkt.
Die Einzige, die wirklich gute Ideen hat, ist Frau Wagenknecht , leider hat sie viele Neider….

N e i d e r ...
N e i d e r ...
Reply to  ChrissieR
5 Jahre zuvor

Sag bei jemandem bei Lidl doch mal, das du zwar durstig bist, aber keinen jener „bunt-bedruckten-Baumwollzettel“ zum tauschen hast -den Schnapps aber trotzdem gern mitnehmen möchtest.

N e i d e r ...
N e i d e r ...
Reply to  ChrissieR
5 Jahre zuvor

Sag jemandem bei Lidl doch mal, das du zwar durstig bist, aber keinen jener „bunt-bedruckten-Baumwollzettel“ zum tauschen hast -den Schnapps aber trotzdem gern mitnehmen möchtest.

Sukram71
Sukram71
5 Jahre zuvor

Wenn Leute davon reden Fluchursachen „vor Ort“ zu bekämpfen, dann ist das aber häufig nur eine Ausrede, um Flüchtlinge hierzulande abzulehnen und auszugrenzen.

Weil die Leute hier können ja kaum den Menschen vor Ort im Ausland helfen und haben deshalb nichts damit zu tun. Und das ist häufig der Grund, warum die Leute für Hilfe vor Ort sind. Das ist dann nicht ihr Bier.

Mehr Hilfe vor Ort und die Beseitigung von Fluchursachen ist natürlich dringend nötig, aber das ist etwas wohlfeil, weil da kann man sich auch gleich den „Weltfrieden“ wünschen.

Es werden aber trotzdem noch Flüchtlinge kommen und mit denen und den Flüchtlingen die bereits hier sind, müssen wir zusammen leben und das Beste daraus machen. Darum geht es und daran sollte man auch nicht vorbeireden.

Balmung
Balmung
Reply to  Sukram71
5 Jahre zuvor

Weil die Leute hier können ja kaum den Menschen vor Ort im Ausland helfen und haben deshalb nichts damit zu tun.

Wieso? Ist unser Rüstungsetat etwa zu klein und was ist mit den EU Subventionen, die die Wirtschaft in Afrika zerstören?
Ich würde auch gerne mehr Steuern für Entwicklungshilfe zahlen.

Hapunkt Epunkt
Hapunkt Epunkt
Reply to  Sukram71
5 Jahre zuvor

Genau, alles nur Ausreden. Leute die einfach nicht weit genug gedacht haben und sich vorschnell zu komplizierten Themen äussern. Es ist aber auch absolut niemand da, der dem einfachen Bürger auf der Strasse die wirtschaftlichen und ökonomischen Zusammenhänge und die finanziellen Interessen der Banken und Unternehmen in dieser Welt mal in einer halben Minuten erklärt.

Würde man diesen Leute endlich mal die Augen für ihre Machtlosigkeit öffnen, dann würde auch endlich das ständige Rumgejammer aufhören.

Marla
Marla
Reply to  Hapunkt Epunkt
5 Jahre zuvor

Hä? Du glaubst allen Ernstes an den Weihnachtsmann…. also an Aufklärung zur Befreiung aus der Unmündigkeit? Heute bewirkt doch Aufklärung das Gegenteil! Der Dumm-bleiben- wollende stirbt undbedarft und glückseelig, dem mit Wissen vollgestopfte platzt das Gehirn!

Schon vor der Banksterkrise wußten viel vom Fußvolk: passt auf, das stimmt so nicht, das geht so nicht……und was brachte ihr ‚Wissen‘?

Roberto J. De Lapuente
Roberto J. De Lapuente
Reply to  Sukram71
5 Jahre zuvor

Es ist ja so ein schöner Beleg der These: Der/die neoliberale Sukram stützt die radikallinke No-border-Fraktion. Da muss also was dran sein an der Ansicht, dass da eine Nähe entstanden ist, die es formal nicht geben sollte.

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Roberto J. De Lapuente
5 Jahre zuvor

Ich habe ja auch oft einen Beißreflex wenn ich etwas vom Unsäglichen lese, aber hier speziell könnte man ihm bei etwas gewogener Interpretation zustimmen, denn die sogn. „Bekämpfung der Fluchtursachen“ kann man m.E. durchaus als Ablenkung von der Verantwortung der hiesigen Menschen interpretieren.

Und auch das man das beste aus dem Istzustand machen sollte, also sich zumindest verantwortlich fühlen für die Flüchtlinge die schon hier sind, ist doch auch klar.

Beste Grüße

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Heldentasse
5 Jahre zuvor

Ich habe ja auch oft einen Beißreflex wenn ich etwas vom Unsäglichen lese, aber hier speziell könnte man ihm bei etwas gewogener Interpretation zustimmen, denn die sogn. “Bekämpfung der Fluchtursachen” kann man m.E. durchaus als Ablenkung von der Verantwortung der hiesigen Menschen interpretieren.

Selbst, wenn das zuträfe, ändert das an der Erkenntnis nichts, dass Flucht Ursachen hat und und es ein unhaltbarer Zustand ist, dass sie überhaupt stattfindet.

Ohne aktive Einflussnahme ist „Fluchtursachen bekämpfen“ natürlich billige Rhetorik ohne Konsequenzen, aber es ist die Politik, die hier handeln muss und man muss diese immer wieder unter Druck setzen, endlich aktiv zu werden, sei es in Bezug auf Kriegsbeteiligungen, Waffenlieferungen oder unfairen Handelsbedingungen, die schwächere Staaten in die Katastrophe treiben und Flucht auslösen, ganz abgesehen von den zusätzlichen sozialen Verwerfungen in den Zielländern, deren Last die Schwächsten Glieder dieser Geselschaften allein zu tragen haben.

Ein ernstgemeintes „Fluchtursachen bekämpfen“ ist mir 1000mal lieber, als das „Grenzen dicht“ und Abschiebung nur mit dem Ziel, sich das Problem aus den Augen zu schaffen, egal was aus den betroffenen Menschen wird.

Meles meles
Meles meles
Reply to  Robbespiere
5 Jahre zuvor

“Bekämpfung der Fluchtursachen” kann man m.E. durchaus als Ablenkung von der Verantwortung der hiesigen Menschen interpretieren.

Da gibt es nichts zu bekämpfen, unterlassen würde genügen. Die Grundsätze der Nichteinmischung in die Angelegeheiten souveräner Staaten reduziert sich nicht allein auf die Unterlassung militärischer Interventionen.
Die “Bekämpfung der Fluchtursachen” ist ein linker Placebo, ein Knochen den man zum Ersatz hinwirft,
sobald es um Ausweisung oder Begrenzung von Zuwanderung geht.
Tatsächlich ist die nebensätzliche “Bekämpfung der Fluchtursachen” ein dickes Ding das die Weltwirtschaft
und Globalisierung grundsätzlich in Frage stellt und von Deutschland allein aus nicht zu bewerkstelligen ist.
So viel zum Internationalismus der guten Vorsätze und Absichten.
Die “Bekämpfung der Fluchtursachen” nerven langsam aber sicher. Konkret vor Abstrakt oder mangels Angebot einfach für sich behalten.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Meles meles
5 Jahre zuvor

@Meles meles

Da gibt es nichts zu bekämpfen, unterlassen würde genügen.

Ganz so ist es nicht, denn kampflos wird die Politik das Primat über die Wirtschaft nicht bekommen und das ist die Voraussetzung für Veränderungen, die Fluchtursachen vielleicht nicht gänzlich verhindern, aber doch massiv einschränken .

Die “Bekämpfung der Fluchtursachen” ist ein linker Placebo, ein Knochen den man zum Ersatz hinwirft,
sobald es um Ausweisung oder Begrenzung von Zuwanderung geht.

Sofern dahinter keine konkreten Forderungen stehen, gebe ich dir recht.

Tatsächlich ist die nebensätzliche “Bekämpfung der Fluchtursachen” ein dickes Ding das die Weltwirtschaft
und Globalisierung grundsätzlich in Frage stellt und von Deutschland allein aus nicht zu bewerkstelligen ist.

Das Deutschland das nicht allein lösen kann, ist sonnenklar, aber es könnte mit gutem Beispiel vorangehen, indem es auf Waffenlieferungen in Krisengebiete verzichtet, sich nicht an Kampfeinsätzen beteiligt und sein Gewicht in der EU in die Waagschale wirft.
Wenn keiner anfängt, wird es auch keine Nachahmer geben.
Konkret heißt das, was du sagst:
Wenn nicht alle sofort mitmachen, können wir es gleich lassen.
Auf der Basis hätten wir bis Heute keine UN oder andere sinnvolle Projekte.
Im Destruktiven funtioniert es ja auch, wenn Alles den Amis hinterherläuft.

Meles meles
Meles meles
Reply to  Robbespiere
5 Jahre zuvor

Mit Unterlassen ist jegliche Einmischung in die Angelegeheiten souveräner Staaten gemeint,
in eigennütziger, schlechter wie in guter Absicht.
Wir haben keine Fluchtursachen in fremden Ländern zu „bekämpfen“. Das ist Neoimperialismus,
Neokolonianismus, überheblich und dumm dazu.
Das insbesondere Deutschland nicht reif für solche Vorgehensweise ist, haben wir im Umgang mit
Griechenland und anderen „freundschaftlich verbundenden Staaten“ gezeigt.
Deutschland kann nicht auf Augenhöhe mit anderen. Deutschland kann nur von oben herab.
Wir haben uns in den letzten Jahren ein Glaunwürdigkeitsdefizit redlich verdient in der Welt.
Wenn Deutschland sich vornimmt „Fluchtursachen zu bekämpfen“, empfindet die Welt das als
eine Bedrohung mit Zuckerbrot und Peitsche.

Ja nee, die anderen…….die Linken sind gut und lieb ….. ich weiß…….

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Meles meles
5 Jahre zuvor

@Meles meles

Mit Unterlassen ist jegliche Einmischung in die Angelegeheiten souveräner Staaten gemeint, n eigennütziger, schlechter wie in guter Absicht.

Das kommt wohl darauf an, ob es zu deren Nutzen oder Schaden ist und ob sie das wünschen.
Eigennutz, sofern er dem friedlichen Zusammenleben dient, hat durchaus positive Seiten.

Das insbesondere Deutschland nicht reif für solche Vorgehensweise ist, haben wir im Umgang mit
Griechenland und anderen “freundschaftlich verbundenden Staaten” gezeigt.

Hier stimme ich dir ausdrücklich zu, aber das liegt eindeutig an unserer kruden Politik unter Einfluss des Großkapitals.

Deutschland kann nicht auf Augenhöhe mit anderen. Deutschland kann nur von oben herab.
Wir haben uns in den letzten Jahren ein Glaunwürdigkeitsdefizit redlich verdient in der Welt.

Das liegt aber nicht an dem Land an sich, sondern an dem, was uns von Oben herab eingetrichtert wird.

Wenn Deutschland sich vornimmt “Fluchtursachen zu bekämpfen”, empfindet die Welt das als
eine Bedrohung mit Zuckerbrot und Peitsche.

Das hängt ganz entschieden davon ab, wer die Botschaft verkündet.
Einer Merkel oder einem Schäuble wird man das bestimmt nicht abkaufen.

Meles meles
Meles meles
Reply to  Robbespiere
5 Jahre zuvor

Was die Nichteinmischung in die Angelegeheiten anderer Staaten betrifft, sollten wir es in der Konsequenz Helmut Schmidts halten.
Du schätzt doch gute Beispiele mit denen Deutschland vorangehen soll. Die Amerikaner könnten sich etwas abschauen.
Wir müssen zuerst harte, bündnispolitische Schnitte machen. Das bekämpft Fluchtursachen ungemein.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Meles meles
5 Jahre zuvor

@Meles meles

Wir müssen zuerst harte, bündnispolitische Schnitte machen. Das bekämpft Fluchtursachen ungemein.

Da bin ich ganz bei dir, zumal die Bündnisse von den USA dominiert werden, die diese gnadenlos für ihre Interessen ausnutzen, egal wieviel Elend sie damit anrichten, selbst im eigenen Land.

Meles meles
Meles meles
Reply to  Robbespiere
5 Jahre zuvor

Mit solchen Freunden brauchen wir keine Feinde mehr !

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Meles meles
5 Jahre zuvor

@Meles meles

Mit solchen Freunden brauchen wir keine Feinde mehr !

Das waren noch nie irgend-jemandes Freunde.
Amerika first ist nicht erst seit Trump deren Parole. Selbst im Krieg haben sie erst alle Seiten materiell unterstützt, damit sich die Gegner gegenseitig schwächen und erst dann eigegriffen, um sich am Ende als großer Sieger mit begrenztem Verlust die Beute allein unter den Nagel zu reißen.

Die Methode verliert aber zusehends an Wirksamkeit, seit sie die Russen massiv unter Jelzin ausgenommen und China in ihrer Gier mit viel Kapital und Technologie ins 21 Jd. katapultiert haben, diese aber die Bedingungen diktierten.
Gerade in Afrika zeigt sich, dass China als Investor dem Westen mit seinem IWF den Rang abläuft, weil der Nutzen für die afrikanischen Staaten weit höher ist, Infrastruktur und Arbeitsplätze entstehen, die der Westen mit seinen Freihandelsverträgen, die Importe hochsubventionierter Waren erzwingen und so Arbeitsplätze vernichten.

Die Wirtschaftssanktionen gg. Russland und China schaden dem Westen selbst und einen Krieg können sie wg. der atomaren Schlagkraft aller Seiten nicht riskieren.

Über Kurz oder lang haben sich die USA selbst schachmatt gesetzt und wir gleich mit, wenn wir uns nicht rechtzeitig aus ihrem Schlepptau lösen.

ChrissieR
ChrissieR
Reply to  Heldentasse
5 Jahre zuvor

Morsche,
so hab ich auch gedacht: Auch ein sukram find mal ein blindes Huhn oder so…
Er muss ja net qua Nickname immer Unrecht haben!
Diesen Fehler der Vorverurteilung machen ja gerade viele Hohlroller bei der Linken…

aquadraht
aquadraht
Reply to  Heldentasse
5 Jahre zuvor

Wo in der Aufstehen-Initiative plädiert jemand dafür, die hier Angekommenen nicht zu unterstützen? Das ist doch wieder typische Sukramhetze.

Eine Ablenkung sehe ich durchaus, aber gerade nicht bei denen, die die Bekämpfung der Fluchtursachen in den Vordergrund stellen. Da ist die Position klar, nämlich Aufrüstung und Auslandsaggressionen beenden und die Mittel für eine echte Entwicklung der abhängig gehaltenen Länder freimachen statt Kopfabschneider zu finanzieren.

Die Ablenkung besteht eher darin, sich in wolkige „offene Grenzen“-Konzepte zu verflüchtigen und die hier Angekommenen paternalistisch zu vereinnahmen und zu vernebeln, dass „offene Grenzen“ und Schaffung der Fluchtursachen mittels Aggressionen und „Regime Change“-Terroristen zwei Seiten derselben Medaille sind.

Es ist übrigens ähnlich dem vollmundigen „Auflösung der NATO“-Konzept, einer irrealen Forderung, die ablenken soll von der Möglichkeit des Austritts aus dem Aggressionsbündnis.

Sukram71
Sukram71
Reply to  Roberto J. De Lapuente
5 Jahre zuvor

Natürlich ist es wichtig die Verhältnisse auf der Welt so zu verbessern, dass die Leute nicht flüchten. Das habe ich doch selber schon geschrieben. – Das ist aber höchstens mittel- und langfristig möglich.

Und ich unterstütze nicht die No-Boarder Fraktion. Es dürfen nicht so viele Flüchtlinge nach Europa hereingelassen werden. Auch wenn es hart ist. Das ist aber ebenfalls nur mit mäßigen Erfolg möglich.

Jetzt und hier ist Thema, wie wir mit den hier lebenden und noch kommenden Flüchtlingen umgehen.

Marla
Marla
Reply to  Sukram71
5 Jahre zuvor

Sorry…. Eine der Vorteile des älter-werdens… Frau hat Erkenntnisse gesammelt!
‚wir‘ incl der Zivilgesellschaft waren da schon bedeutend weiter: Entwicklungshilfe war ein wichtiger Posten und die vielen zivilegesellschaftlichen Kritiker und Macher ein wichtiges Korrektiv!

Meine These: Mit Hartz hat man die ‚Bimbos'(tschuldigung) in Deutschland installiert, so dass sich insbesondere die missionarische Mitte um die Armen kümmert, während die Ausbeuter nahezu unbehelligt über Afrika herfallen können!

Vor Ort helfen: geht natürlich: Schwerter zu Pflugscharen!
Weniger Billigklamotten und die Charity-Verlogenheit hier: dann kann ‚vor Ort‘ auch Kleidung produziert werden! Wir brauche heut nicht mehr hinreisen, um denen zu sagen wie sie leben sollen!
Vor Ort heißt heute: dringend deutsches/WWG germany/WWG first überdenken!

seyinphyin
seyinphyin
Reply to  Sukram71
5 Jahre zuvor

Klar und wenn die Feuerwehr Brandvermeidungsvorträge hält, dann nur, weil sie zu faul zum löschen ist…

Meine Güte, irgendwas dürfte doch selbst Dir zu blöd sein.

Heldentasse
Heldentasse
5 Jahre zuvor

Erstens wo steht geschrieben, dass #aufstehen eine nationale Bewegung ist? Und zweitens muss man ja nicht unbedingt die Sozen nach machen, die bekanntlich in jedes Höschen schiffen was man ihnen hin hält. D.h. manche Thema, wie z.B. #aufstehen=national=gegen Flüchtlinge sind so etwas von daneben, dass es höchsten als Satire gebrauchen kann. Erörtert man es doch, gewinnen u.a. immer die „linken“ U- Boote und Spaltpilze.

Beste Grüße

aquadraht
aquadraht
Reply to  Heldentasse
5 Jahre zuvor

Ja, danke

seyinphyin
seyinphyin
Reply to  Heldentasse
5 Jahre zuvor

Das verbreiten nun Mal die Masse rechter Fans. Ob als Plan oder Planlosigkeit ist dabei recht egal.

Wenn #aufstehen irgend einen Sinn haben soll, dann wäre es ja die Aufklärung, und da spielen dann die Masse falscher Meinungen selbst von Befürwortern eine weit größere Rolle als die Tatsachen dahinter.

Und das größte Problem ist dabei, dass die webseite so grausig aufgebaut ist, dass da jegliche Thematik einfach untergeht.

Bleibt zu hoffen, dass da noch was kommt – wobei auch die Fragen mehr als schlecht sind. Es ist eine Sache den Leuten nicht komplexe Themen bis ins letzte Detail um die Ohren hauen zu wollen. Aber wenn man es so dermaßen vereinfacht, dass es für alles mögliche stehen kann, ist das sogar noch schlimmer.

Dazu noch die Frage nach Informationen, wo man sich dann schon eher fragt, was die genau sollen? Repräsentativ wird das sowieso nicht werden, dazu fehlt ja schon allein die Kontrolle.

Wenn man unbedingt Spaltpilze sehen will so ist das dann aber in erster Linie #aufstehen selbst. SPD und Grüne als Partei wird man damit 100%ig nicht überzeugen und gegen die LINKE war das ein massiver Schlag.

Ich unterstelle das jetzt mal nicht als Absicht, aber schon absurd wenn Befürworter von #aufstehen das ausgerechnet den anderen LINKEN vorwerfen, die logischerweise nicht kapieren, warum sich da einfach ein paar Leute (noch dazu eine ganz oben) mit all ihren Theman davonmacht.

Aufstehen selbst versucht da ja (bis jetzt?) jede Verbindung zu meiden. Dabei wäre das noch der einzig mögliche Nutzen.

Pentimento
Pentimento
5 Jahre zuvor

Die Linken denken wohl ernsthaft, daß Globalisierung und Internationale das Gleiche sind.

Ohne es zu merken, sind sie in voller Fahrt auf den Gegenzug aufgesprungen bzw. gesprungen worden; ich halte sie genau wie die Grünen für vollständig von den Amis unterwandert.

Der Artikel ist ein gutes Plädoyer für die kluge Sahra. Danke Roberto, endlich hat man mal ein paar Argumente. Manchmal hab ich das Gefühl, daß die Vorwürfe der Linken an Wagenknecht so primitiv sind, daß die so weit außerhalb ihres Denkens liegen, daß selbst ihr die Argumente fehlen.
Wagenknecht bewegt sich auf einem ganz anderen, höheren Niveau. So etwas ruft schnell die Neider auf den Plan. Mal wieder ein Beweis dafür, daß das Andere nur deshalb gehaßt wird, weil es anders ist. Der Elende, der Ausländer wird genauso gehaßt, wie der Bessere, der Ausnahmemensch. Mittelmäßigkeit war das Credo der Nazis. Götz Aly hat nachgewiesen, daß Neid der Hauptgrund für die Vernichtung der Juden war.

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Pentimento
5 Jahre zuvor

Mich dünkt, dass es politische Kräfte gibt die ein großes Interesse dran haben, der Sache genau so einen Spin zu geben. Das auch Linke darauf hereingefallen ist gewollt.

Beste Grüße

Pentimento
Pentimento
Reply to  Heldentasse
5 Jahre zuvor

Da hasr Du recht, Heldentasse, aber diesmal wird es jenen Kräften nicht gelingen. Nachdem nan beobachten konnte, wie die Grünen und die Linke umgedreht wurden, sind deren Machenschaften für alle klar sichtbar. Das dürfte nicht wieder passieren.

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Pentimento
5 Jahre zuvor

Auch hier wieder, ich wünschte Du hättest recht, allein mir fehlt der Glaube.

Am 9.9 wird das sogn. Lambsdorff- Papier 36 Jahre alt, und es hat spätestens ab da immer nur verschlechtert für die meisten Menschen, trotz sPS und Grünen, die ja damals m.E. noch eine ernst zu nehmende linke Kraft waren. 🙁

Aber bange machen gilt nicht, es gibt ja z.Z. keine gescheite politische Alternative, m.E. außer das was Frau Wagenknecht versucht.

Beste Grüße

Pentimento
Pentimento
Reply to  Heldentasse
5 Jahre zuvor

Ich vertraue Sahra und allen die #aufsten!8

seyinphyin
seyinphyin
Reply to  Heldentasse
5 Jahre zuvor

Das wären dann die Linken die dabei mitmachen, obwohl es offensichtlich missbraucht wird.

Oder zumindest nichts dagegen tun, sondern sogar noch ihren Teil dazu beitragen.

Tjo.

seyinphyin
seyinphyin
Reply to  Pentimento
5 Jahre zuvor

Denke eher, dass Du nicht so ganz begreifst, was Globalisierung ist – und das diese per se nichts böses ist.

Vom hohen Niveau kann man auf der #aufstehen Seite leider gar nichts sehen. Das layout ist eher Grundschul-Niveau in homepage Erstellung und die Fragen so sehr banalisiert, dass das simple „ja, nein, weiß/will nicht“ keinen Wert hat.

Die Geschichte hier und da sind ja ganz nett, aber was ist daran neu?

„Götz Aly hat nachgewiesen, daß Neid der Hauptgrund für die Vernichtung der Juden war.“

Auch das ist wieder viel zu sehr vereinfacht…

Chefgenetiker
Chefgenetiker
5 Jahre zuvor

Min. 3:33
Das ist natürlich keine feindseelige Haltung gegenüber den ausländischen
Arbeitnehmern aber wir müssen in solch einer Situation natürlich zuerst an
unsere eigenen Landsleute denken ( Willy Brandt 1973 zum Anwerbestop(p) )

https://www.youtube.com/watch?v=sj2iG3gOolw

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Chefgenetiker
5 Jahre zuvor

Thema verfehlt, 6 setzen! Die sogn. Gastarbeiter waren keine Flüchtlinge sondern wurden von den Toitschen ins Land geholt um Arbeiten zu erledigen die sie selbst nicht mehr machen wollten oder konnten. Das man keine Arbeitskräfte mehr ins Land holt wenn hier die Arbeit ist ja wohl auch klar, es sei denn man ist neoliberal angehaucht und hofft darauf, dass ein Überangebot von Arbeitskraft die Löhne drückt.

Labbes345
Labbes345
Reply to  Heldentasse
5 Jahre zuvor

Wenn es im Land um Vollbeschäftigung gehen soll, ist es scheißegal aus welchen Gründen jemand in den deutschen
Arbeitsmarkt migriert !!!

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Labbes345
5 Jahre zuvor

Es geht hier im Kontext der Diskussion nicht um Vollbeschäftigung, sondern um humanitäre Hilfe und Integration, und wie man dies am besten bewerkstelligt.

Nulltarif
Nulltarif
Reply to  Heldentasse
5 Jahre zuvor

Selbstverständlich geht es um Aus-, und Fortbildung der bereits im Lande Arbeitslosen, insbesondere
weil Integration nur bedingt eine Bringschuld zum Nulltarif ist.
Es muss niemand kommen wenn hier Millionen auf Halde sitzen !!!

Marla
Marla
Reply to  Labbes345
5 Jahre zuvor

Das Mantra der Vollbeschäftigung ist ein weiteres linkes (und ja auch Merkelsches ) Falschsingen! Damit macht Linke sich platt bevor sie überhaupt stark werden!
Die Idee der Linken müssten urdemokratische Verhältnisse sein: nicht gegen Lohn arbeiten, sondern Zeit für Demokratische Vorgänge haben…. wie in Athen!
Und anstatt da Frauen, Kinder und Sklaven fur sich schufftn zu lassen…haben wir Maschinen erfunden!

Leute, lasst euch nicht vor das -männlich konstruierte- Vollbeschäftigungs- und Arbeitspflugbild spannen!
Männer haben vor Jahrhunderten bestimmt was Arbeit ist und wofür sie bezahlen…. und der Rest war dann Gedöns!
Frauen stehen heute wieder an den Werkstoren, um ihren Männern die Lohntüte wegzunehmen, bevor diese sie verhuren, verspielen oder versaufen….. Denn Kind und Kegel brauchen das zum Überleben!

Wenn also Vollbeschäftigung oder Fachkräftemangel geschrien wird, zucke ich zusammen!

Balmung
Balmung
5 Jahre zuvor

Es geht ja nicht nur um „no border“, mir gehen diese gesamten „Kulturkampf statt Klassenkampf Linken“ auf den Sack. Seit den 90ern völlig abgehobene Debatten, um Gender und Diversity, Elitenfeminismus, kulturelle Aneignung, politische Korrektheit, bla, bla, bla. Und honorige Linke wie Corbyn, Werner Rügemer, Lisa Fitz usw. werden als „Antisemiten“ diffamiert. Diese Neo-Link*innen sind mir nahezu ebenso fremd, wie es auch die Rechten sind.

Roberto J. De Lapuente
Roberto J. De Lapuente
Reply to  Balmung
5 Jahre zuvor

Das nervt mich auch so. So sehr, dass ich dazu ein Buch schrieb btw
https://www.westendverlag.de/buch/rechts-gewinnt-weil-links-versagt/

Schweigsam
Schweigsam
Reply to  Roberto J. De Lapuente
5 Jahre zuvor

Vllt. wäre der Titel besser gewesen „rechts gewinnt weil links zu doof ist“.
Es gibt unter den Linken ja wirklich gute bzw. kluge Köpfe. Aber wie man z.B. beim Linken Parteitag beobachten konnte mit welchen z.T. infamen- und bösartigen Anschuldigungen Sahra Wagenknecht beschimpft worden ist, ja, das war einer Bundespartei nicht wirklich würdig. Das die meisten Delegierten des Parteitages eine bessere Gesellschaft wollen, ist geschenkt, aber die Vorstellungen über den Weg dahin gehen ja sowas von auseinander. Nur mir scheint es so, dass die meisten konkret überhaupt keine klaren Vorstellungen darüber haben (ich auch nicht) was für Schritte gegangen werden müssen, um die Gesellschaft wieder für alle die hier leben lebenswert zu machen und außenpolitisch wieder Friedenspolitik zu gestalten.
Und als Baumeister solch einer oder ähnlichen Politik , das traue ich als politische Galionsfigur bei ben Linken nur der Frau Wagenknecht zu.

Marla
Marla
Reply to  Schweigsam
5 Jahre zuvor

Obwohl in der Stellenbeschreibung der Linken massiv ‚Gebildet‘ steht… denke ich auch oft: doofer geht ja nicht!
Wo sind die Sytemanalytiker, die kritischen Dichter und Denker?
Es schein: linker sein bedeutet nur noch gegen rechts, gegen Nazi, gegen AfD, gegeninander zu sein!
(Linke habe Kohls Aussitzen irgendwie auch ausgesessen!)

Kennt jmd das Buch: Julien Benda: ein Verrat der Intellektuellen…. Mir scheint so aktuell wie nie!

ola
ola
Reply to  Roberto J. De Lapuente
5 Jahre zuvor

Ja, aber nach allem, was ich bislang davon gehört habe, hättest du es besser gelassen. Manchmal kann gut gemeinter support genau das Gegenteil bewirken. Hoffentlich stört dich heute auf dem Weg zum Bäcker, kein Bettelgesindel.

Pentimento
Pentimento
Reply to  Balmung
5 Jahre zuvor

Diese Linken nerven wirklich. Die sind auf Themen ausgewichen, die nichts mit linker, sozialer Politik zu tun haben. Ich hatte viele Bekannte fast soweit, statt sPD links zu wählen. Das war mir dann regelrecht peinlich.

seyinphyin
seyinphyin
Reply to  Pentimento
5 Jahre zuvor

Was halt nicht stimmt. Du hast nur keine Ahnung davon, was die tun und lässt Dir nur von irgendwelchen anderen was erzählen, die die Linken und vor allem die LINKE aber scheiße finden – völlig egal warum.

Dadurch bekommst Du natürlich nur eins mit: dass die eben scheiße sind.

Tjo. Viel Glück dann mit deren Weg, der im besten Fall „weiter so“ bedeutet. Wenn Du Glück hast.

Aber darauf verlässt Du Dich ja zwangsläufig eh, wenn Du nicht selbst denkst und Dich informierst.

seyinphyin
seyinphyin
Reply to  Balmung
5 Jahre zuvor

Rate Mal, warum so ein enormer Fokus auf diesen winzigen Teilaspekt linker Politik gelegt wird. Deucht es?

Die dritte Welle des Feminismus ist per se sogar rechtsradikalen Ursprungs, wurde nämlich hauptsächlich in den USA gegen die Aufkeimende Kritik am Kapitalismus ins Leben gerufen. Ist „Mann“ Schuld kann ja nicht mehr „Kapitalist“ schuld sein.

Wer sich nur auf Frauenrechte versteift, ist letztlich ein Sexist und bekämpft linke Politik. Wer allgemein für Menschenrechte kämpft und dann innerhalb dieser auch für Frauenrechte, usw als besonderen Fokus, das ist wieder ein anderes Thema.

So würde zumindest die Realität aussehen, aber die interessiert ja nicht. Linke, das sind nur so kreischende Spinner, die Männer und weiße Männer hassen, das verkauft sich doch viel besser – für rechts und all seine Medien…

Robbespiere
Robbespiere
5 Jahre zuvor

Sehr treffender Artikel Roberto!
Die Vorstellung, man könne gleich die Ganze Welt aus den Angeln heben, anstatt da anzufangen, wo man in einem organisatorisch abgegrenzten Raum Gestaltungsmöglichkeiten hat, ist schlicht absurd.
Kein anderes Land als unseres wäre derart prädestiniert dafür, mit aktiver Friedenspolitik und Entwicklungshilfe hervorzutreten.
Das Gegenteil haben wir schon zur Genüge unter Beweis gestellt.

R_Winter
R_Winter
5 Jahre zuvor

Im Artikel gefunden……

Da läuft wirklich mächtig was schief im linken Diskurs……

Internationalistisch
Internationalismus
Internationalismus
Internationalistisch
Internationalismus
Internationalistische
Internationalist
Internationalist
marxistische Internationalismus
leninistische Megalomanien
nternationalistische Grundpfeiler
grenzenlosen Internationalismus
proletarische Vereinigung im Klassenbewusstsein
internationalistischen Idee
Internationalismus
hstorische Internationalismus
Internationalisten
Internationalismus
Internationalismus
Internationalismus
isolationistisch
internationalistisch
internationalistische Idee

Da läuft wirklich mächtig was schief im linken Diskurs….

Ja, stimmt.

Mit diesen Phrasen werden bestimmt von den 100.000 Registrieren bei #Aufstehen 80.000 zum Austritt getrieben.
Mit dieser schmalzigen Rhetorik legt man ein „vergifteten Apfel“ bei #Aufstehen ab

seyinphyin
seyinphyin
Reply to  R_Winter
5 Jahre zuvor

Bezweifle, dass auch nur 1% dieser möglichen 80.000 diesen Blog auch nur kennen. Aber ja, natürlich bringt das nichts.

Aber ja, überzeugen wird man damit niemand.

Per se ist das mit den Beiträgen nicht dumm, leider müsste man diese viel besser einbinden und darauf dann aufbauen, aus dem präsentierten (und vll gar mit anderen vernetzten) Einzelfall dann eben das Politikum machen.

Genau das geschieht bisher einfach nicht, ist also ein Rückschritt zur LINKER Politik (deren Hauptproblem an sich nur ist, dass es in Deutschland keine relevanten Oppositionsmedien gibt und selbst vermeintliche linke Blogs – die ja kaum wer liest – die linke Seite weit mehr angreifen als alle anderen…

Pentimento
Pentimento
Reply to  seyinphyin
5 Jahre zuvor

@seyinphyin,
was diese „vermeintlichen linken Blogs – die ja kaum wer liest – “ und die „die linke Seite weit mehr angreifen als alle anderen…“ betreiben, ist doch Masturbation.

Marla
Marla
5 Jahre zuvor

Aus meiner bescheidenen Frauen- und historischen Sicht, waren rechts und links (weiblich/mänlich, ying/yang) klare inhaltliche Schwerpunkte!
Männer guckten in die Ferne, Frauen auf ihre Familien…….
Linke kämpften für Rechte in Kuba, in Nicaragua, in Südafrika (wahrend ihre Kinder verlodderten) dafür kämpften dann rechts-konservative fürs Daheim (wobei sie da Frauen und Kinder verloddern ließen)

Mit dem Ausbruch der Ökonomie Diktatur sind Rechte wie Linke auf Internationalismustour und damit Co-Täter der Globalisierungsausbeuter! (und Frauen und Kinder verloddern!).
(Die Genossen der Bosse, die Kosmopoliten, die sind glücklich im Gedanken am Jenseits! 😉

Und mit dem ErinnerungskulturDiktat haben sich sogenannte Linke selber neurolinguistisch umprogrammiert!
Nation=Nationalismus=Nationalsozialismus…. igitt Hitler und so!
Merkwürdig und gewaltätig fand ich schon immer: ich muss mich als Deutsche outen, weil ich an NS-Zeit erinnern muss! Bei all den anderen Dingen soll ich aber so tun als sei ich Niemandsland! Weder Deutsche, noch was auch immer! Kosmopoliten sind ja nix anderes als Niemandslandbewohner!

Nation bedeutet für mich nix anderes als wahlverwandten und/oder zufallsgesetzte Familien-und Nachbarschaftssystem!
Weder habe ich bestimmt wo und wie die Grenzen liegen, aber innerhalb dieser Räume habe ich mitbestimmt, mitgelebt und kenne mich halbwegs aus! politisch, sozial, geographisch.
Und genau diese heimische Verortung ermöglicht es mir betroffen zu sein, und aus ner Betroffenheit Aktion zu starten!
Ich kaufe nicht regional ein, weil BW besser als ist…. sondern weil ich auch ungefähr weiß, wie die gesetzlichen Bestimmungen sind.

Die Entgrenzung ist eine typische Männerfantasie, die in jedem Hafen ihre SexMaus haben wollen! Und die dann mit dem ‚Gedöns‘ nix zu haben! Sex , Sex, Sex…. au backe davon wird man schwanger? …na egal, bin dann mal weg… kümmern muss sich dann die örtliche Sozialgemeinschaft!

Sally Ride
Sally Ride
Reply to  Marla
5 Jahre zuvor

Mein Musikabspiel-Gerät hat aber numal Drehregler, kannst du mir das mit dem Links und Rechts nochmal ohne Schieberegler und stattdessen mit Drehreglern erklären ? Auch fürs einschalten muss nämlich ein Knopf gedreht werden -und bitte, keine „Wasserhahnwitze“ mehr, wir haben im Haushalt „only“ Einhandhebelmischbatterien 😉

Loco
Loco
5 Jahre zuvor

Manchmal habe ich das Gefühl innerhalb der Linken ist der Kompass für die wirklich wichtigen gesellschaftlichen Themen verloren gegangen. Anstatt sich mit der wachsenden Armut und Ungleichheit zu befassen, wird leider viel zu oft von „Aktivisten“ aus unserem politischen Spektrum viel zu viel Zeit mit esotherischen Themen verschwendet (Diskussionen über das richtige Gendern von Texten oder die Beschäftigung mit „Tierrechten“, um zwei zu nennen).

Daher wundert es wenig, dass jene die sich abgehängt fühlen den Weg zu einer falschen „Alternative“ finden, dieser Fokus auf Partikularinteressen muss Menschen, die ihre Miete nicht zahlen können, Angst um ihren Arbeitsplatz haben oder sich schon in den Klauen des entmenschlichenden Hartz IV Systems befinden wie blanker Hohn vorkommen – ein laut herausgeschrienes „Du bist uns egal!“.

Der Konflikt von arm gegen reich – welcher immer noch die Hauptkampflinie innerhalb unserer Gesellschaft ist – muss wieder im Mittelpunkt stehen. Eine Linke die dies vernachlässigt verdient es nicht als „links“ oder gar progressiv bezeichnet zu werden!

Schweigsam
Schweigsam
Reply to  Loco
5 Jahre zuvor

Du schreibst wirklich gute Beiträge, das macht mich neugierig: bist du in der Politik aktiv tätig oder was machst du so, wenn ich mal fragen darf 🙂
Und bist du auch schon bei #aufstehen dabei?

Gruß

Loco
Loco
Reply to  Schweigsam
5 Jahre zuvor

Dank dir 🙂

Zum Thema politisch Aktiv: Ich habe mich eine Zeit lang in der Hochschulpolitik engagiert (Bildungsstreik, Kampf gegen Studiengebühren, AStA-Arbeit), viele Dinge die ich in meinen Kommentaren hier (teilweise etwas polemisch) zur Sprache bringe haben mich auch damals schon beschäftigt und gestört.

Was Aufstehen angeht, halte ich den Vorstoß von Sahra Wagenknecht und ihren Mitstreitern für einen Hoffnungsschimmer in dieser politisch trostlosen Zeit. Daher werde ich mein bestes tun, um meinen Teil zum Erfolg von Aufstehen beizutragen, auch wenn ich noch nicht klar sagen kann in welcher Form dies geschehen wird (mein Leben ist im Moment stark im Fluss).

Schweigsam
Schweigsam
Reply to  Loco
5 Jahre zuvor

Besten Dank für deine nette Antwort!
Ich hoffe noch weitere gute Kommentare von dir zu lesen!

seyinphyin
seyinphyin
Reply to  Loco
5 Jahre zuvor

Ist hat nur nicht der Fall. Wenn es um Politik geht, sollte man halt nicht nach Gefühl gehen (zumindest nicht als Basis), sondern nach den Fakten.

Gerade die LINKE hat kein einziges der großen gesellschaftlichen Themen ja aufgegeben, ganz im Gegenteil. Dass man in der Oligarchenpresse davon nichts liest ist klar und die sozialen Medien werden natürlich von den straff organisierten Trollarmeen dominiert, die das logischerweise auch nicht thematisieren.

Aber klar, geht man dann nach Gefühl, rennt man (wie die meisten) den Rechten nach (das ist ja der Sinn des ganzen Theaters) oder verkriecht sich weinend im Keller oder dergleichen. *shrug*

Loco
Loco
Reply to  seyinphyin
5 Jahre zuvor

Worauf willst du schon wieder hinaus?

Ich habe lediglich meine Einschätzung, woran es in unserem politischen Spektrum hakt geäußert. Diese basiert, ganz nebenbei, auch auf persönlichen Erfahrungen – in der politischen Arbeit, in der Diskussion mit Mitstreitern oder auf Demos. Leider ist mir in diesem Zusammenhang genau jene Blindheit für das Thema gesellschaftliche und wirtschaftliche Ungleichheit aufgefallen. Eigentlich clevere Menschen verbunkern sich in seltsamen Anschauungen mit dem Hang zum Sektiererischen – eine Tatsache, die ich verdammt schade finde!

Nebenbei sich an dem Wort „Gefühl“ aufzuhängen ist schon ein klein wenig rabulistisch! Auch ist es ziemlich unterkomplex der „Systempresse“ die negative Wahrnehmung der Linken als gesellschaftliche Bewegung oder als Partei die alleinige Schuld in die Schuhe zu schieben (auch wenn sie zweifelsfrei ihren Teil dazu beiträgt) – denk mal drüber nach…

Meles meles
Meles meles
Reply to  Linksman
5 Jahre zuvor

Jetzt dacht ich: „Welche Armleuchter von Eltern taufen ein Kind auf den Namen „Tazler Martin“ ?“

Der gute Mann macht ein Faß von Widersprüchen auf die nie existierten.

seyinphyin
seyinphyin
5 Jahre zuvor

Hab das noch nirgendwo als Vorwurf gesehen, aber notfalls kann man sich den ja einfach ausdenken.

Was die große Masse an #aufstehen toll findet ist auch so eine Vorstellung: nämlich dass Wagenknecht und Lafontain es deswegen aufgebaut haben, weil die LINKE ja für Flüchtlinge ist und Wagenknecht (angeblich) dagegen.

Das glauben sehr viele #aufstehen Begeisterte (was allein schon richtig toll ist…).

Das häufigste Argument gegen #aufstehen ist dagegen, dass es halt einfach nur eine ‚Bewegung‘ ist, bzw nicht einmal das, sondern sogar nur eine (nicht sonderlich gut gemachte) Web-Seite.

Und LINKE finden natürlich nicht toll, wenn man all ihre Themen einfach sinnlos auslagert.

Pentimento
Pentimento
Reply to  seyinphyin
5 Jahre zuvor

Was die Web-Seite betrifft, da muß ich Dir recht geben. Gutes Design ist teuer. Warum bringst Du Dich nicht selbst ein?