Nachbarn mit viel Freizeit und solche, die weniger haben

Wer gegen eine Flüchtlingsunterkunft in seiner Nachbarschaft ist, kann nur ein Neonazi oder Rassist sein? Wenn das mal so einfach wäre – Unterkünfte dieser Art sind viel zu oft keine gute Nachbarschaft. Und das muss man thematisieren dürfen, ohne gleich in die rechte Ecke gedrängt zu werden.

Neulich, an einen dieser Feiertage im Mai, war ich auf dem Weg zum Bäcker. Wie üblich kam ich an der Zierde unseres Stadtteils vorbei. Ein alter, verwegener Wohnblock schätzungsweise aus den Sechzigerjahren, fünfstöckig, mit abgebröckelter Fassade. Hier und da sind Satellitenschüsseln an den Fenstern angebracht, Kabel wallen über die Fensterbretter in die Zimmer unterhalb oder quer darüber. Bei dem Anblick dürfte jeder Elektroniker mit halbwegs verinnerlichter Sicherheitsschulung, einen Herzinfarkt bekommen. Die Kabel hängen da wie schlaffe Wäscheleinen, gut sichtbar für alle – aber keinen juckts. Denn in diesem Bau wohnen keine Familien mehr, eigentlich sieht man dort nur junge Männer, meist aus dem östlichen Teil Europas. Sie gucken aus den Fenstern, an manchen Stellen kann man Hochbetten erahnen, abends strahlt aus mehreren Fenstern fahles Neonlicht – der Depressivmacher unter den Lichtquellen, wenn man mich fragt. In diesem Haus lagert wohl jemand sein Baustellenpersonal. Oh Deutschland, deine Neubauviertel: Was wären die, ohne die Bauarbeiter, die die europäische Freizügigkeit genießen, um hernach, an Feierabend, als Scheinselbständige in abbruchreife Unterkünfte gesteckt zu werden?

Normalerweise schauen die Männer recht müde aus den Fenstern, manch einer hängt total ausgelaugt über das Sims. Dem steckt wahrscheinlich schon ein ganzer Tag auf dem Gerüst in den Knochen. An jenem besagten Feiertag im Mai war das anders. Die Fenster waren aufgerissen, überall sah man freie Oberkörper, tätowierte Rücken, Brüste oder Oberarme vorbeihuschen oder rausgucken. Es wurde gebrüllt, die Musik war laut aufgedreht. Eine ziemlich lausige, dafür umso lautere Europop-Nummer erfüllte die ganze Hauptstraße hundertfünfzig Meter auf- und abwärts. Auf gute Nachbarschaft!

Ich kenne das schon. Als ich noch ein anderes Leben hatte, damals eher im ländlichen Bereich, wohnten wir neunzig Grad versetzt von einem Wohnblock, in dem einige Wohnungen für dieselbe Klientel reserviert war. Dort lebten polnische Bauarbeiter, junge Männer, die unter der Woche abgekämpft auf dem Balkon saßen, die freien Wochenenden fernab von Familie und Heimat aber dazu nutzten, um Feste der Langeweile zu feiern. Dann floß der Wodka reichlich, die Diskussionen wurden laut, manchmal wurde gestritten, Glas klirrte und es rumpelte, als ob Möbel flogen. In diesen Wohnungen, geschätzt dürfte es sich um zwei bis drei Zimmer mit Küche und kleinem Bad gehandelt haben, lebten teilweise sechs bis sieben Männer. Dass es da nur gelegentlich am Wochenende Spannungsentladungen gab, wunderte mich im Nachhinein schon etwas.

Den Preis, den sie für ihre ökonomische Teilhabe bezahlten, war nun wirklich nicht gering. Sie ließen ihre Familien und manchmal ihre Liebste zurück, verloren so peu a peu ihre Bindungen und landeten in einem Land, in dem sie preisgünstig arbeiteten, privat jedoch relativ isoliert waren (und sind) und in dem sie daher ihren Feierabend unter ihren Leidensgenossen mehr oder weniger exzessiv gestalten. Die Junggesellenabende waren aber auch für die umliegende Nachbarschaft nicht billig zu haben, bat man sie um Ruhe, kam nichts an Reaktion oder doch nur aggressives Zurückfauchen. Wahrscheinlich hatten sie schon genug Maßregelungen in deutscher Sprache auf der Baustelle aushalten müssen. Dann bitte nicht noch Samstagnacht, da gehörte alles was geschah, ganz alleine den jungen Kerlen. Manchmal waren auch junge Frauen zugegen, wenn die da waren, war ohnehin klar, dass sie sich nicht um Ruhe bitten ließen. Kam die Polizei, war eine Weile Stille angesagt, die aber nach zehn bis fünfzehn Minuten wieder in lauter Ekstase überführt wurde. Es war schlicht und ergreifend eine Zumutung für die Anlieger, die manchmal um zwei Uhr nachts noch immer keine Ruhe fanden und zum Takt des Europop die Ohrenstöpsel tiefer und tiefer an das Trommelfell herandrückten.

Viele Nachbarn führten das darauf zurück, dass Polen eben charakterschwach seien. Der Rassismus feierte fröhliche Urstände, dabei ging es bei der Analyse der Situation nicht um die Herkunft, sondern um eine ökonomische Grundfrage. Wir sind eben alle das Produkt der Produktionsverhältnisse und der Arbeitsbedingungen. Wenn man entwurzelt wird, schwer schuftet und innerhalb dieser eigenen sozialen Minigruppe seinen Feierabend verbringen muss, dann macht das was mit den Menschen. Ich habe so viele Polen in meinem Leben kennengelernt, viele waren so ruhig und zurückhaltend, dass ich lange glaubte, Langeweile sei ursprünglich ein polnisches Wort. Diese Schreihälse passten da gar nicht dazu. Und das taten sie nicht, weil ihre Lebenssituation eine völlig andere war als bei den Polen, die ich bis dato (und danach) so kannte.

In dem Wohnhaus in meiner jetzigen Nachbarschaft war die Situation nicht so viel anders. Nur noch viel schlimmer. Das ganze Haus bestand aus Unterkünften für Arbeiter. Diese Massenunterkunft dürfte eine Parallelhausgesellschaft darstellen, in der Integration gar nicht gewünscht ist. Ausbeutung braucht diese inklusive Haltung, sobald man da als Leidtragender raus will, wird die Ausbeutung am Bau schwierig für die Auftraggeber. Denn wenn der moderne Leibeigene irgendwann merkt, dass ein lebenswertes Privatleben auf einen warten könnte, dann malocht er eben nicht mehr endlos in den Abend hinein. In der Baracke wartet nämlich nur Ödnis. Das macht jeden Handgriff mehr auf dem Bau zu einer Flucht vor einen traurigen Feierabend. Freie Tage sind da kein Fest – und deswegen macht man ein rauschendes Fest daraus. Das ist gewissermaßen das Paradoxon solcher Lebensverhältnisse. Man trinkt, dreht die Musik lauter, schreit herum. Jetzt entlädt sich Frust, man betäubt sich und spürt, dass das nicht von Dauer sein darf, so man gesund bleiben möchte.

Vor ähnlichen Bedingungen fürchten sich oft Anwohner von geplanten Flüchtlingsunterkünften. Nur dass in diesen Heimen fast nur freie Tage herrschen, an denen die Asyl suchenden Menschen spüren, dass ihre Situation traurig ist. Anwohner wehren sich deshalb oft, sie haben Angst vor Menschen, die keine Aufgabe haben, die Unsicherheit und Lautstärke mit in die Nachbarschaft bringen. Und diese Befürchtungen sind leider berechtigt. Oft kriegen sie aber dann zu hören, dass sie Rassisten seien, die den Neonazis zuspielen. So einfach darf man es sich nun allerdings nicht machen. Es ist ein Thema, an das man möglichst rational herangehen muss. Freilich sind unter den Gegnern von Unterkünften auch oft Rassisten. Jeder Kritik kann man dieses Label aber nicht anheften.

Beide Gruppen lassen sich nicht vergleichen, die Arbeitskolonnen, die die europäische Freizügigkeit nutzen, um hier Geld zu verdienen und die Asylsuchenden, haben nichts außer ähnliche Lebensbedingungen gemeinsam – zumindest immer dann, wenn es nichts zu tun gibt, außer die Zeit totzuschlagen. Internierung dieser Art fabriziert nur Opfer. Die Betroffenen sind ohnehin Opfer. Aber auch die Anwohner bringen Opfer, die man nicht einfach als Luxusprobleme abtun kann, weil es ja doch so viel einfacher ist, etwaige Schlußfolgerungen solcher Entwicklungen auszublenden. Nur wenn man Menschen in menschenwürdigen Wohneinheiten leben lässt, ihnen eine Aufgabe gibt, die nicht einerseits ausbeutet oder andererseits aus Zeittotschlagen besteht, kommt man zu einer Verbesserung der Situation. Aber hierzu braucht es alles, was im neoliberalen Gesellschaftsmodell nicht vorgesehen ist: Vor allem Mut zur staatlichen Intervention und ein Ende des Sparfetischs.

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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Laturell
Laturell
6 Jahre zuvor

Mein Kommentar bezieht sich in erster Linioe auf die EInleitung des Artikels.
Es ist so einfach, ein Rasist zu werden. Also, ich stehe mit einer größeren Anzahl Menschen an einer Bushaltestelle. Etwas seitlich ein junger Schwarzafrikaner, Stöpsel im Ohr, so wie viele Jungendlcihe das eben so machen. Der Bus fährt vor, die Türen öffenen und schon bildet sich an der hinteren Tür ein kleiner Stau. Der junge Schwarzafrikaner drängelt sich gekonnt in die Schlage hinein und vorbei, vielleicht, um noch einen der begehrten Sitzplätze zu bekommen. Ich spreche ihn an, er solle sich wie alle, hinten anstellen und bekomme zur Antwort „Nazi“. Nun hätte ich auch jede andere Person, die sich so verhalten hätte, angesprochen. Aber der junge Mann wußte wohl seine spezielle SItuation zu nutzen, denn niemand wagt es mehr, sogenannte Ausländer zu kritisieren, aus Angst, gleich in die rechte Ecke gestellt zu werden. Das kann leicht zu einem Problem auswachsen, nämlich dann, wenn wir aus dieser Angst heraus jedes Verhalten akzeptieren.

niki
niki
6 Jahre zuvor
Reply to  Laturell

: Dummheit ist absolut unabhängig der Hautschattierung bzw. Herkunft…
Im Endeffekt war es nur ein dummer Jugendlicher der mit sich mit saudämlichen Sprüchen seinen Vorteil zu nutzen versucht, aber im Endeffekt sich selbst schadet! Die Sprüche sind der jeweiligen Zeit geprägt und absolut austauschbar…

Schweigsam
Schweigsam
6 Jahre zuvor
Reply to  niki

Solche Ereignisse damit abzutun als wäre es immer nur Dummheit ist schlichtweg eine Verharmlosung.
Das spielt der AfD nur in die Hände.

Schweigsam
Schweigsam
6 Jahre zuvor

Na komm, wenn du jetzt behauptest, dass es nicht statthaft ist, die AfD nur als dumme Bande abzutun…

Die AfD nur als dumme Bande hinzustellen bzw. abzutun halte ich für oberflächlich und arrogant, denn so sind wir ja schließlich größtenteils die letzten Jahre mit ihr verfahren und man sieht wo sie bei den Wählerstimmen mittlerweile angekommen ist!

Schweigsam
Schweigsam
6 Jahre zuvor

Aber nicht so schön…

wonko
wonko
6 Jahre zuvor
Reply to  Laturell

denn niemand wagt es mehr, sogenannte Ausländer zu kritisieren, aus Angst, gleich in die rechte Ecke gestellt zu werden

Dann muss wohl die vielfältige Kritik, die ich aus allen möglichen Quellen wahrnehme, ein Produkt meiner Fantasie sein. Kritik, die in Talkshows, auf Facebook, Twitter, in jeglichen Kommentarspalten und was weiß ich noch wo permanent geäußert wird.
Gut, dass Sie das geklärt haben.

Robbespiere
Robbespiere
6 Jahre zuvor
Reply to  wonko

@wonko

Dann muss wohl die vielfältige Kritik, die ich aus allen möglichen Quellen wahrnehme, ein Produkt meiner Fantasie sein.

Kann es sein, dass du Kritik mit rassistisch motivierter Hetze verwechselst?

Rudi
Rudi
6 Jahre zuvor
Reply to  Laturell


„…denn niemand wagt es mehr, sogenannte Ausländer zu kritisieren, aus Angst, gleich in die rechte Ecke gestellt zu werden.“

Was heißt hier „sogenannte“ Ausländer? Wenn ich in Frankreich bin, bin ich ein Ausländer und kein sogenannter.

Du stellst die These auf, dass man Ausländer nicht kritisieren könne, ohne in die rechte Ecke gestellt zu werden. Es kommt darauf an, wie man seine Kritik formuliert. Ist sie verallgemeinernd, also etwa „die Russen… oder die Türken…“, dann käme sie tatsächlich aus der rechten Ecke. Es gibt ja viele, die sich nicht dort wähnen, aber trotzdem rassistische Argumente gebrauchen.

Wer dennoch Menschen in die rechte Ecke stellt, wenn sie individuelles Fehlverhalten bei Ausländern kritisch beleuchten, lässt sich eher von ideologischen Grundsätzen treiben. Interessant wäre, diese Klientel genauer zu analysieren. Wahrscheinlich würde man diese an der Seite derer finden, die sich gegen das Modell Nationalstaat wenden und den Globus zu einem völlig entgrenzten Ort machen wollen.

ed
ed
6 Jahre zuvor

Ich hab die Situation von inneren erlebt. Und das geht viel weiter, als es in diesem Artikel dargestellt wird. Früher hab ich mich immer gefragt, warum viele Türken, Araber, Russen, Polen etc sich so stark auf deutsche Kriminalstatistik auswirken, obwohl sie in ihren Heimatländer sich ganz anders verhalten. Mich hat auch gewundert, wieso die in Moskau lebende Kaukasier sich oft so absonderlich verhalten und sehr oft die Elite der organisierten Kriminalität dort darstellen. Jetzt frage ich mich nicht mehr. Ich verstehe wieso. Die Gründe sind kompliziert und vielschichtig. Und das Problem der schlechten Nachbarschaft der Asylheimen ist das kleintse Problem.

Rudi
Rudi
6 Jahre zuvor
Reply to  ed

@Ed
„Früher hab ich mich immer gefragt, warum viele Türken, Araber, Russen, Polen etc sich so stark auf deutsche Kriminalstatistik auswirken…“.

Hast du für diese Behauptung Belege?

ed
ed
6 Jahre zuvor
Reply to  Rudi

Ich habe keine offizielle Statistiken bezüglich Nationalitätzugehörigkeiten der Gewaltverbrächer in Deutschlad gefunden, aber, da ich selbst Russe bin und in der entsprechenden Umwelt leben müsste, habe ich so ein Paar subjektive Erfahrungen und Bekanntschaften. So kannte ich z.B. einen Landsmann von mir, der ein Paar Jahre wegen Banküberfälle im Knast abgebühßt hat, und dann wegen guter Führung auf Bewährung frühzeitig entlassen wurde. Seinen Erzählungen zu Folge stellen z.B. Türken und Russen unverhältnismässig große Anteil der Knastbevölkerung. Und sie sind dort auch durchschnittlich gewaltbereiter als Deutsche. Als andere Beispiel wäre da die Aussage eines Polizisten in meiner Anwesentheit zu erwähnen. Er war nicht in Dienst und In einem persönlichen Gespräch, meinte er, das Diebstähle und Gewaltverbrechen öfter von Ausländer verübt werden, als es deren Anzahl in der Bevölkerung vermuten lässt.
Insofern hab ich keine objektve Belege was die Ausländerkriminalität in Deutschland angeht. Nur subjektives Zeug. Es ist aber so, das solche Statistiken bezüglich anderen Länder sehr wohl vorliegen. Und die Ursachen, warum die Kriminalität in Ausländerkreisen durchschnittlich größer ist als bei Einheimischen liegt, sind weitgehend Bekannt. Und es ist dabei egal ob es um judische Aussiedler aus ehemaligen Russischen Reich in Amerika am Anfang der 20. Jahrhundert geht oder um die Lateinamerikanische jetzt.

Hauptursachen sind, das es um junge Leute geht, die mehrheitlich die Sprache des Landes nicht gut genug beherrschen und zu dem anderen Kulturkreis gehören, als die Einheimische. Viele davon haben, kein Bock sich die entsprechende Sprachkenntnisse einzueignen (es ist auch nicht leicht und erfordert viel Mühe). Gibt’s auch welche, die kein Bock haben sich überhaupt auf irgendeine Weise zu integrieren. Dazu kommt auch, das sie in Berufsleben oft genug benachteiligt werden. Wenn es auch dazu kommt, das solche ausländische Bevölkerungsgruppen kompakt unter sich in größeren Gruppen einsiedeln können (Gruß an die lateinamerikanische Gettos in LA.) multipliziert das die all die Probleme.

Es wird in Deutschland versucht die Voraussetzungen zu schaffen, damit die Ausländer (um es kürzer zu fassen bezeichne ich hier mit diesem Wort alle Einwohner deutsches Staates mit „Migrationshintergrund“ sowohl Asylbewerber, als auch Aussiedler oder Gastarbeiter) sich möglichst wenig kompakt einsiedeln können. weitgehend klappt es und es ist gut so. Es gib aber auch Ausnahmen.
So gibt es im Kreis Minden-Lübbecke so eine Kleinstadt namens Espelkamp. In späten 90-er betrug die russische Anteil an der Gesamtbevölkerung gefühlt mehr als die Hälfte. Wenn man jetzt in Google „Espelkamp Kriminalität“ eingibt bekommt man nur irgendwelche erfreuliche Berichte bez. sinkenden Kriminalitätsraten im Espelkamp und wie es dort so alles gut ist. Es stimmt. jetzt ist es dort ruhig, und so ist es auch kein Kunst Rückgänge in der Kriminalätstatistiken zu vermelden, besonders wenn man die mit dennen aus dem Jahr 1998 vergleichen würde. Jetzt sind die Jugendliche Russen von damals 20 Jahre älter geworden und entweder sich endlich eingelebt haben, oder ausgezogen. Manche an Überdosis gestorben (solche kenne ich auch). Manche sitzen. Aber das, was es dort in Späten 90-ger abging war weit nicht so schön. Wenn man an die modernem Zeiten denkt, sollte man auch Berlin-Neuköln nicht vergessen.

niki
niki
6 Jahre zuvor
Reply to  ed

@ed:
Espelsibirsk… Wie ein Kumpel von mir da seinen Heimatort liebevoll bezeichnet.

ed
ed
6 Jahre zuvor
Reply to  niki

. Ich selbst besuchte die Stadt nur ein paar mal. Wohnte damals in dem nicht weit entfernten Kreis Herford. Mein jüngster Bruder war dort mit seiner Klicke viel öfters unterwegs. Im Triathlon wären die aus dieser Klicke bestimmt alle sehr gut. Ganz nach dem Motto: zu Fuß zum Schwimmbad, zurück mit dem Fahrrad. einer aus seiner Klicke ist umgekommen, als sein Kumpel, der am Lenkrad sass, wegen zu viele Promille ein schweren Unfall gebaut hat. Den anderen hat mein Bruder mit Herzmassage und Künstlicher Beatmung nach der Überdosis gerade noch am Leben halten konnte bis der Rettungswagen ankam. Der wurde dann auch gerettet. Der, den ihm damals die Dosis verpasst hat, starb ein oder zwei Jahre später selbst an Überdosis. Schön aber das mein Bruder doch genug Verstand hatte um darauszusteigen.

niki
niki
6 Jahre zuvor
Reply to  ed

@ed: Ist ja nicht so, dass ich diese Geschichten aus der Gegend nicht kennen würde… OWL hatte da allgemein ein kleines Problem, welches in der Tat sich in Luft aufgelöste…

R_Winter
R_Winter
6 Jahre zuvor

Die Beschreibung der Zustände in diesem Artikel, sind die Rückseite der Mediale namens „Gier“: Fehlende Binnenachsfrage durch einseitiges Setzen auf Exporte, wird durch „billige“ Wanderarbeiter aus Osteuropa ergänzt.
Hier vereinigen sich unfähige Regierungspolitiker mit Finanzhaien, die die Gier nach noch mehr Gewinn durch einseitige Förderungen der Exporte umsetzen.
Die Gewerkschaft und Kirchen schauen diesem Treiben zu –
es ist zum Kotzen.

Hoffentlich setzt die neue EU-Verordnung, zur Lohnfindung von Personen anderer Nation, diesem Treiben nach 2020 ein Ende.

Rudi
Rudi
6 Jahre zuvor
Reply to  R_Winter

@R_Winter
Zum Kernbestand der EU-Verträge zählt Artikel 45 (Auszug):

(1) Innerhalb der Union ist die Freizügigkeit der Arbeitnehmer gewährleistet.
(2) Sie umfasst die Abschaffung jeder auf der Staatsangehörigkeit beruhenden unterschiedlichen Behandlung der Arbeitnehmer der Mitgliedstaaten in Bezug auf Beschäftigung, Entlohnung und sonstige Arbeitsbedingungen.

Also: Das Gesetz steht. Das ist die Fassung aus dem Jahr 2009, also schon einige Jahre in Kraft. Das kommt dem Kapital entgegen, das sich die Arbeitsmigration zu Nutze macht. Denn das soziale Gefälle innerhalb der EU ist so groß, dass es zwangsläufig zu Verwerfungen kommt. Es reizt gerade dazu, Menschen legal oder illegal aus ihren Heimatländern mit dem Versprechen auf gute Arbeitsplätze zu locken. Der graue Markt ist groß. Gerade auch für die Saisonarbeiter, die für einige Monate in Deutschland auf den Feldern arbeiten und meist in Containern wohnen. Dazu aus einem Ratgeber für die Landwirte:

Wird ein Saisonarbeiter im Rahmen einer kurzfristigen Beschäftigung eingestellt, ist diese Beschäftigung versicherungs- und beitragsfrei. Eine kurzfristige Beschäftigung liegt vor, wenn der Arbeitnehmer bei einer Fünf-Tage-Arbeitswoche nicht mehr als drei Monate eingesetzt wird. Arbeitet der Arbeitnehmer weniger als fünf Tage in der Woche, ist auf den Zeitraum von 70 Arbeitstagen abzustellen.

Linksman
Linksman
6 Jahre zuvor

Die Polizeiliche Kriminalstatistik verfügt – gerade beim Themenkomplex“Ausländerkriminalität“ – über eher begrenzte Aussagekraft:
https://de.wikipedia.org/wiki/Polizeiliche_Kriminalstatistik_(Deutschland)#Aussagekraft

Paule
Paule
6 Jahre zuvor

Solche Nachbarn brauchen nur Katja Kipping und Bernd Riexinger. Vielleicht wachen sie ja dann endlich aus ihrem „Open-Border Dream“ auf. Solche Nachbarn, egal welcher Nationalität, braucht niemand. Für mich ist das asoziales Pack. Das gilt auch für nächtliche Raser, deren akustische Ausdünstungen ich im Sommer fast täglich ertragen muss. Ich wünsche denen die Pest an den Hals.

Paule
Paule
6 Jahre zuvor

Das sehe ich gänzlich anders.
Auch ich habe schon sowohl Urlaub im Ausland gemacht, als auch dort gearbeitet.
Aber ich (und meine Zimmerkollegen ebenso wenig) haben sich nicht so benommen, wie die Klientel, die Du in Deinem Artikel beschreibst. Ich muss nicht in einem Mikrokosmos verfallen, damit ich weiß, wie man sich sozial und rücksichtsvoll benimmt. Und das gilt für das Inland, genau so wie im Ausland.
Rücksichtnahme auf Andere ist ein Zeichen von guter Erziehung. Für mich bleiben solche Leute asozial und gehe denen so gut es geht, aus dem Weg.
Daher wünsche ich jedem Ralativierer solch eines Verhaltens, genau solche Nachbarn in unmittelbarer Nähe. Das wirkt nachhaltig auf die Meinungsbildung. Ein Satz von meiner Oma: „Was Du nicht willst, was man Dir tut, das füge auch keinem anderen zu.“ Da steckt viel Weisheit drin.
Nice Weekend.

No White Guilt!
No White Guilt!
6 Jahre zuvor

Nur wenn man Menschen in menschenwürdigen Wohneinheiten leben lässt, ihnen eine Aufgabe gibt, die nicht einerseits ausbeutet oder andererseits aus Zeittotschlagen besteht, kommt man zu einer Verbesserung der Situation.

Wieder eine intelektuelle Nebelkerze.

Es haben immer schon Menschen malochen müssen. Genau gesagt 90% der Menschen – als die Nationen noch Agrargesellschaften waren.

Die osteuropäischen Bauarbeiter, wenn sie auch lokal/temporär Ärger machen, so leisten sie einen Beitrag. Sie sind keine dauerhafte fiskalische Belastung und auch muss man nicht SEK-Einheiten, Terrorgesetze extra für sie einrichten.

PL/Osteuropa/Russland haben nicht nur enge sozio-ökonomischen Beziehungen zu uns, sondern teilen auch die gleichen heidnisch-christlichen Werte und das griechisch-römische Kulturerbe. Sie stellen auch nicht unsere freiheitliche-demokratische Grundordnung in Frage. Auch die Geschlechterrollen sind im Großen und Ganzen die gleichen wie unsere. Wenn sie sich hier in DE oder im west-europäischen/us-amerikanischen Raum niederlassen, so sind mit der zweiten/dritten Generation komplett integiert. Die Herkunft der Großeltern ist dann in erste Linie Folklore & der Familienname der einzige Hinweis auf die fremdländischen Wurzeln. (siehe Italo-Amerikaner oder Irisch-Amerikaner oder die vielen Kowalskis hier in DE.)

Bei den türkischen & nordafrikanischen Gastarbeitern kann man auch sagen, dass sie einen Beitrag geleistet haben, aber da sie nicht die gleiche Kultur- & Sozialrahmen wie uns teilen, ist die Integration ihre Kinder/Enkeln gescheitert. Sie sind aber zum Teil jetzt eingebürgert und damit müssen wir leben. Der nicht-integrierte Teil muss nach steigende Tendenz der BürgerInnen abgeschoben werden. Ebenso muss die Infragestellung der demokratisch-freiheitlichen Grundordnung massiv bekämpft werden.

Wir haben aber global ein Totalversagen vieler Staaten sich zu modernisieren. Dies hat nicht mit neoliberalen Wirtschaftsordnung oder den Hähnchenteilen aus DE zu tun. Dies wird zusätzlich verstärkt von einen ungebremsten Bevölkerungswachstum und belastet die lokalen Arbeitsmärkten, die dies nicht absorbieren können.

Daraus entsteht ein massive Wanderung in die Städte der E-Ländern und in die I-Länder. Hier angekommen werden die jungen Männer in provisorischen Rahmen versorgt. Da diese jungen Männer aber nicht gebraucht werden und in 80% der Fälle auch nicht über das notwendige Integration-Potenzial verfügen, baut sich eine gewaltige Zeitbombe auf.

Jeden Tag bekommen die Menschen diese „Bereichung“ diese Nachbarn mit viel Freizeit zu spüren. Susanna ist nur eine der vielen Mädchen & Frauen, die ultimativ bereichert werden.

Nicht die Aufgabe des hiesigen Sparkurses oder die Änderung der neoliberalen Wirtschaftsordnung ist die Lösung des Problems. Sondern einzig und allein ein knallharte Reformwillen & knallharte Familienplanung & knallharte liberale Abtreibungspolitik & freundliches Auftreten gegenüber Investoren.

Aber wir alle hier können noch lange warten, bis sich die Blogautoren sich ehrlich mit dem Thema E-Länder bzw. Integration auseinander setzen.

So wie einstmals bei den Nazis die Juden die Schuld für alles tragen, so tragen bei den Linksliberalen der Neoliberalismus/Rassismus/Sparpolitik die Schuld für alles.

Liebe Grüße vom Thailänder!

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