Das Konzept Stadtguerilla in Zeiten der Schwarzen Null
Eine neue Stadtguerilla wäre nun wirklich mal wieder wünschenswert. Die Aktionen des VCD letzte Woche können nur ein zögerlicher Anfang dazu sein. Natürlich darf verkratzt und geschlagen werden! Ein eingeschlagener Blinker ist eine Sachbeschädigung, viele eingeschlagene Blinker ein Zeichen.
Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) hat letzte Woche zu Aktionen gegen Falschparker aufgerufen. Hierzu wurden Hütchen aufgestellt, Zettelchen verteilt und Autofahrer angesprochen. Nette Aktion, aber am Ende zuckt der Falschparker nur mit den Achseln, vielleicht lächelt er freundlich, wenn man ihn ertappt. Unter Umständen wird er aber auch wütend, nestelt im Handschuhfach herum. Ändern wird das nichts. Die Großstädte, insbesondere in den Stadtteilen, in denen es keine Tiefgaragen gibt, in den Übergangsgebieten zu den Stadtzentren, sind die erweiterte Falschparkzone. Und es ändert sich nur etwas, wenn dies Falschparker auch spüren: Und zwar im Geldbeutel. An der Moral packt man doch niemanden, das romantische Zeitalter ist doch längst über die Wupper gegangen.
Lösung: Ordnungsamt oder Polizei anrufen? »Eine Überwachung in dem Umfang, die zu einer dauerhaften Entspannung der Problematik führen würde, ist aufgrund der eingeschränkten personellen Ressourcen, mit denen die vielfältigen Aufgabengebiete abgedeckt werden müssen, nicht möglich.« Dieser Satz stammt aus einem Antwortschreiben des Straßenverkehrsamtes in Frankfurt. Ich hatte das Amt angeschrieben, weil in unserer Nachbarschaft ganze Gehsteigsegmente als Massenparkplatz zweckentfremdet werden. Anrufe meinerseits gab es vorher mehrmals. Man hebt ab, die meist männliche Stimme nimmt freundlich die Meldung entgegen, dann heißt es, dass es dauern kann, man soll sich bitte gedulden. Einmal hieß es, es würde locker zwei Stunden dauern, bis jemand Zeit hat zu kommen. Hin und wieder ist die Leitung aber auch dauerbesetzt, dann hat man wohl keine Lust mehr, Bürger zu vertrösten.
Nie habe ich einen Ordnungsbeauftragten nach einem meiner Anrufe gesehen. Womöglich habe ich gelegentlich nicht mehr aufgepasst, ob sich denn jemand einfand. Wenn ich aber nachhaltiger beobachtet habe, ob meine Meldung als wachsamer Bürger Früchte trägt, wartete ich vergeblich. Vor einigen Jahren haben Autofahrer unter dem Joch geklagt, unter dem sie angeblich leiden. Damals hatte man einfach die Bußgelder erhöht, falsch zu parken sollte innerstädtisch teurer werden. Diese larmoyante Aufregung war ganz umsonst, denn es fehlt schlicht und ergreifend an Personal, welches Bußgelder exekutieren könnte. Viel Lärm um nichts also. Der Sparzwang macht den Stellplatz billig. Bezahlen müssen es die anderen Verkehrsteilnehmer.
Na klar, ich kenne das schon, jetzt wird mancher fragen: Lapuente, was soll der Mist? Bist du jetzt der Oppa, der aus dem Fenster guckt und Nummern notiert? Haste Langeweile? Bürgerliche Spießigkeit als Zeitvertreib? Jaja, spottet nur. Denn es ist wohlfeil, wenn man so tut, als stehe man über dieser Kleinlichkeit. Mir macht die Falschparkerei nichts. Ich ärgere mich höchstens, dass sich mancher Droschkenkutscher als Nabel der Welt fühlt. Wenn ein dicker Benz im Weg steht, der suggeriert »Isch bin hier, mach einen Bogen um mich, du kommst hier net vorbei!«, dann nehme ich keinen physischen Schaden, nur mein Gerechtigkeitssinn kriegt einen Knacks. Aber all die Alten und Siechen, die hier mit Krückstock zum Supermarkt schleichen, die Rollstuhlfahrer, die an die Grenzen ihrer autonomen Mobilität kommen, weil da welche ihren mobilen Untersatz zu Immobilien umparken, Mütter mit Kinderwagen oder Kinder ohne Mütter mit Kinderwagen: Sie alle drücken sich nicht durch die engen Gässchen, die man ihnen gelassen hat. Sie wechseln die Straßenseite, just an Ort und Stelle, wo es natürlich keine Ampel gibt, wo eine Straßenbahn andonnert und Autofahrer, die noch nicht zu Falschparkern wurden, Richtung Stadtmitte brausen – wahrscheinlich in der Hoffnung auf einen Falschparkplatz. Das alte Mütterchen kriecht den Bordstein runter, wackelt entgegen der Fahrtrichtung ihrem Ziel zu. Diese Leute haben physische Schwierigkeiten, die enge Raumeinteilung zwischen verschachtelt parkenden Autos als Parcours zu nutzen.
Schon klar, es ist kein großes Verbrechen, wenn man sein Auto auf dem Gehweg parkt. Es wird auch kein Verbrechen aus der Nummer, wenn mehrere Autofahrer zugleich nebeneinander, hintereinander, kreuz und quer den Gehweg blockieren. Aber es ist ein Egoismus, der die schwächeren Verkehrsteilnehmer in Gefahr bringt. Einfach mal so, weil es jetzt bequem ist, mal für zwei Stunden vor der Shisha-Bar zu halten. Und wird es teuer für so einen Egomanen? Nö! Das Straßenverkehrsamt bittet um Verständnis: Es hat nicht genügend Leute am Start, um es teuer werden zu lassen für diese Herrschaften.
In Zeiten der Schwarzen Null braucht es zivilgesellschaftlichen Ersatz. Er muss für die Verteuerung der Falschparkerei sorgen. Lieber nicht zu öffentlich, sonst wird es am Ende teuer für die, die das Teure im Sinn haben. Eine Stadtguerilla muss her. Und natürlich darf verkratzt werden. Ich könnte mir eine klammheimliche Freude nicht verkneifen, wenn da der Seitenspiegel baumelt oder der Blinker in der Windschutzscheibe steckt. Das kann man nicht machen? Asylheime anzünden ist verhandelbar, aber das liebste Kind des Deutschen, das Automobil, darf keinen Schaden erleiden? Das könnte den imperialistischen Inbesitznehmern öffentlichen Gehwegeigentums wohl so passen! Ein eingeschlagener Blinker ist eine Sachbeschädigung, viele eingeschlagene Blinker ein Zeichen antiimperialistischen Kampfes. Dieses Schweinesystem, in dem Ordnungsgelder festgesetzt werden ohne Ordnungshüter zu haben, die welche verteilen, muss der Krieg erklärt werden. Es gibt kein richtiges Parken im falschen!
Klar, das wäre ja Anarchie, wenn da flashmobartig Leute aufliefen, die nicht, wie beim VCD, mal eben Zettelchen verteilen, sondern Denkzettel in die Motorhaube hämmern – wortwörtlich, versteht sich. Genau, liebe Leute, Anarchie. So ist das in No-Go-Areas, wo man zwar hingehen kann, wo man aber als Fußgänger nicht mehr weiterkommt. So endet es nun mal, wenn der Staat sich aus der Verantwortung stiehlt. Wenn er ganze Stadtteile zu No-Go-Areas verkommen lässt, weil dort keine Mitarbeiter mehr hineingehen. Könnten die jungen Leute, die demnächst mal wieder mit Kapuzen in einem Kiez randalieren nicht mal ausnahmsweise nur die Autos zerlegen, die falsch parken? Dann hätte der Schwarze Block sogar mal eine nützliche Aufgabe in Zeiten der Schwarzen Null.
[InfoBox]
Es ist Montag.
Es ist seeehr früh.
Da ist die Aufnahmefähigkeit der meisten Menschen naturgemäß noch sehr überschaubar.
Auch meine.
Vielleicht verstehe ich den Artikel einfach nur nicht.
Und Falschparker sind in der Tat oft sehr ärgerlich.
Keine Frage.
Trotzdem glaube ich, die meisten Bewohner der üblichen „No-Go-Areas“ würden sich WÜNSCHEN, keine anderen Probleme als die mit den Falschparkern zu haben. Da geht es üblicherweise nicht um weggetretene Blinker…
Eigentlich ist die Falschparkerei doch eh nur ein Symptom einer komplett pervertierten Vorstellung von Mobilität und gesellschaftlichem Leben. Ich würde mich weniger um die paar hundert Leutchen scheren, die regelwidrig parken, als über die unhinterfragte Praxis, in Ballungsräumen kostbarsten öffentlichen Raum herumstehenden Blechkisten zur Verfügung zu stellen anstatt … naja, evtl. den Menschen die dort wohnen.
Sicher, Viele, die dort parken, wohnen da auch. Aber wenn ich meinen Wohnraum um die paar mehr m² erweitere, die meine Karre 95% der Zeit in Anspruch nimmt, wieso dafür nicht Miete oder Grundsteuer zahlen?
Man stelle sich vor, ich besäße 3 Fahrräder und würde diese in einem abgeschlossenen Container am Straßenrand abstellen – einfach so. Da wäre der Skandal aber am kochen!
Vielleicht wäre das eine Idee: alle legen Kohle zusammen für Container, die werden öffentlich zugänglich gemacht und können für Fahrräder, Roller, keine Ahnung was genutzt werden und werden ganz normal dort abgestellt, wo normalerweise geparkt wird.
Vielleicht braucht es diese Form der passiven Gewaltanwendung, um endlich eine politische Entwicklung anzustoßen, die schon vor 50 Jahren hätte passieren müssen.
P.S. Nashörnchen, „no-go“ war wohl eher als Wortspiel gedacht – „nicht-gehen“, weil alles vollgeparkt 😛
Danke. Ja, darauf will ich ja hinaus. Es ist nicht einfach nur eine Ordnungswidrigkeit, sondern zeigt, wie die Gesellschaft tickt – im übrigen sieht man dann auch, wie sie tickt, wenn man sieht, wie dieses Thema lax heruntergespielt wird.
PS: Ich beobachte, dass die meisten Autos nicht von Anwohnern sind, schlicht auch deshalb, weil ich ziemlich zentral wohne – hier braucht man kein Auto. Es sind meist Bar- und Restaurantbesucher.
Ja wenn wir sonst keine Sorgen haben, außer „Falschparker in den Zeiten der schwarzen Null“ und ein paar entlaufenen Affen die Blinker einschlagen kann es ja nicht so schlimm sein.
Meine Oma hätte nun gesagt: Das ist was für warme Sommertage!
Beste Grüße
@Heldentasse
Eben, was sind schon der ständig drohende Krieg und Militarisierung, permanent steigende Überwachung und Kontrolle der Bürger, Internetzensur, die Verarmung weiter Teile der Bevölkerung für die exorbitanten Gewinne Weniger, die Wohnungsnot, zerfallende Infrastruktur usw. gegen den Sack Reis, der in einem chinesischen Dorf beim abladen geplatzt ist?
Im Kontext „Bürger“ und dem von Dir beschrieben Unbill schätze ich die Lage so ein, wie sie Herr Mühsam vor langer Zeit lyrisch so treffend in dem Gedicht „Bürgers Alpdruck“ beschrieb. Zitat:
Quelle
War jetzt noch die hirnlosen „Blinker“ Rüpel als eigentliches Problem oder gar Lösung betrachtet, dem ist auch nicht mehr zu helfen. Wenn ich nicht genau wüsste, dass dies die Neulandrebellen nicht machen, würde ich sogar ein e“Ablenkung vom Wesentlichen“ unterstellen.
Beste Grüße
@Heldentasse
Nicht auszudenken, wo man gerade solch frohe Botschaft vernimmt:
https://spoekenkiekerei.wordpress.com/2018/05/24/zeitungen-im-todeskampf/
Ich beziehe mich hier rein auf die genannten Zahlen und nicht auf die Gesinnung des Blogs.
Ja, für richtig schlechten Journalismus braucht man nicht viel Auflage! 😉
Oder positiv ausgedrückt: Man kann sogar, was einige Fachzeitschriften vormachen, z.B. mit 20t – Auflage richtig gute Artikel schreiben, wenn die Leser*innen bereit sind dafür angemessen zu zahlen, was sie aber nicht sind bei dieser „großen“ Lücken- Presse. Oder wie meine Oma zu sagen pflegte: Verarschen kann ich mich auch selber.
Meine Ergo: Um die ist es nicht traurig!
Beste Grüße
@Heldentasse
Unsere Omas waren schon clever, gell ! 🙂
Ich gebe zu, das „Falschparken“ klingt wie Problemlosigkeit – das Problem ist, dass ich hier über einen städtischen Missstand hinweise, den man allerorten in der Stadt spürt. Wir reden nicht von Leuten, die ein bisschen auf der schraffierten Fläche stehen mit ihrem Gefährt. Sie belagern den Gehweg, stellen systematisch die Verkehrsräume zu, die nicht für sie vorgesehen werden und tragen nicht nur zur Gefährdung bei, sondern nehmen den dortigen Städtern auch Lebensqualität. Ich bin ein Anhänger von Fahrverboten – die Umweltbelastung ist aber hierbei nur ein kleiner Faktor. Der andere ist der Platz. Alternativ kann ich mir eine Maut vorstellen für die Innenstadt.
Mein Vorschlag: baut massenweise Parksilos. Der ÖPNV ist ein Faß ohne Boden, also keine Staatsknete mehr für ihn.
Dann kann man meinetwegen auch gegen Falschparker mit wilden Abschlepporgien vorgehen.
Derlei Formatierung passt wie gespuckt zu BILD, weil’s als Scherz zu hohl und zu flach ist.
Schon wieder…Warten auf Freischaltung…Grüsslies an die NSA
Moin,
also ich als emeritierte Busfahrerin sehe das Thema auch nicht als Sommerloch-Lappalie sondern eher als „Verkehrsrowdytum als Spiegel der Gesellschaft“ !
Wie oft musste ich minutenlang vor einer Engstelle stehenbleiben, weil irgendein Egomane „nur mal kurz“ an der dümmstmöglichen Stelle, oft sogar vor einer Feuerwehrzufahrt mit Warnblinker geparkt hatte. Oder in Haltestellenbereichen, wo ich dann gefordert war, mit dem Mittelteil des Gelenkbusses noch gerade so nahe an die Trottoirkante zu rangieren, dass der Rollstuhlfahrer noch einigermassen gefahrlos rausrollen konnte.
Ich finde zwar Sachbeschädigung auch nicht besonders gut, aber bei den meisten Autofahrern würde das doch eher wirkrn als eine Geldstrafe!
Nur: Blinker-Eintreten ist eher kontraproduktiv, da es den 99% Blinkmuffeln (auch ein Spiegel der Ich-Mentalität…) eher als Ausrede für das Nichtbetätigen desselben dienen würde.
Ein langer Lackkratzer in Verbindung mit herausgeschraubtem Reifenventilinnenleben wäre da ne sinnvollere Massnahme. Und wenn der dann wegen Sacghbeschädigung die Rennleitung ruft, dann erst Richtig eins auf den Sack anstatt Schadensaufnahme!
Da würde ich sogar freiwillig als Parkraumüberwacherin mitmachen!
Alloah
Christine
Sorry! Jetzt ist er sichtbar. Zum Glück, weil: Wertvoller Beitrag – und das von jemanden, der es beruflich wissen muss (oder musste).
DER MANGEL
Ja, nichts ist schlimmer als ein Mangel. Es war einmal ein Mangel an Fahrradwegen in meiner Stadt. Der ärgerte auch mich. Ständig musste ich fast mittig auf der Straße fahren. Zu viele Autofahrer hatten rechts ihren Wagen geparkt. Zum Glück hatte der Magistrat eine Lösung: Die Stadt schaffte Fahrradwege. Man darf sich das allerdings nicht so vorstellen, als ob Straßenarbeiter die Erde bis zu ihrem Mittelpunkt aufrissen, den Spalt mit Kies auffüllten, obendrauf zu betonierten und zum Schluss noch einen Fahrradweg draufmalten. Genau genommen schenkten sie sich sämtliche Schritte, bis auf den letzten. Jetzt hatten die Autofahrer ein Problem, und einen noch größeren Mangel an der Backe. Wo sollten sie denn nun parken?
Sie fanden zum Glück eine praktikable Lösung: Nach anfänglichem Zaudern ignorierten sie einfach den aufgemalten Fahrradweg.
Wir Fahrradfahrer fahren inzwischen wieder fast mittig auf der Straße
Roberto schreibt:
Und es ändert sich nur etwas, wenn dies Falschparker auch spüren: Und zwar im Geldbeutel.
Ich vermute mal, dass ein Porsche-, Mercedes- oder BMW-Fahrer in seinem Geldbeutel – besser: in seiner „Night Courrier Brieftasche“ von Gucci (420 Euro) – weitaus weniger bis gar nichts spürt im Vergleich zum Fahrer eines neun Jahre alten Twingo, der ein Portemonnaie von C&A „mit trendigem Allover-Camouflage-Print“ für 5 Euro in der Arschtasche mit sich rumträgt.
Das stimmt, die edel Karossen sind alle Voll- Kasko versichert und sehr oft sogar Geschäftsfahrzeuge inkl. Mobilitätsgarantie. Richtig weh tut das dem Kleinverdiener der mit seinem nur Haftpflicht versicherten Billigheimer über die Runden kommen muss, wobei das heute ggf. schon richtig weh tun, zumal man die heutigen Blinker gar nicht mehr selber wechseln kann, und es auch in der Regel keine „Blinkergläser“ mehr gibt, sondern alles, zur Freude der Werkstätten, getauscht werden muss.
Beste Grüße
Ich bin schon lange Anhänger davon, Bußgelder im Straßenverkehr an die PS-Zahl und damit an den Geldbeutel anzupassen. Besser noch, ich finde, dass Strafsummen dynamisch ans Gehalt gekoppelt werden sollten. In Finnland soll es teilweise so praktiziert werden.
Konkreter Vorschlag: Bis 70 KW (95 PS) gelten die derzeitigen Strafgelder für das Falschparken. Bis 80 KW (119 PS) werden pro KW zusätzlich 0,50 Euro eingezogen. Bis 90 KW (122 PS) 0,75 Euro, mehrt als 90 KW bedeuten 1 Euro pro KW zusätzlich.
Beispiel Falschparken
Twingo (55 KW): 10 Euro
Golf (75 KW): 10 Euro + 3,75 Euro (5 * 0,50 Euro) = 12,50 Euro
Golf (85 KW): 10 Euro + 5,00 Euro (10 * 0,50 Euro) + 3,75 Euro (5 * 0,75 Euro) = 18,75 Euro
Porsche Cayenne Turbo (404 KW): 10 Euro + 5,00 Euro (10 * 0,50 Euro) + 7,50 Euro ( 10 * 0,75 Euro) + 314 Euro (314* 1,00 Euro) = 336,50 Euro.
Gutes Rechenbeispiel. Gefällt mir. Man kann das ja auch in Staffellisten festhalten. Was noch zu bedenken ist: In einer Stadt, in der das Parkhaus auch mal locker 12 oder 15 Euro für drei Stunden kostet, muss man diese Sätze anheben.
Malt euch nur euer einfaches und primitives Feindbild. Muß schwer sein, mal über den Tellerrand hinaus zu schauen. Hat ja auch jeder die Zeit und die dafür erforderliche Gesundheit mal so eben 30 km zu Fuß zu gehen oder Rad zu fahren. ÖPNV außerhalb der Innenstadt? Wo denn? Mit Verboten ist es nicht getan. Die Politik muß halt auch etwas unternehmen. Aber wo Nullen aller Farbnuancen das sagen haben, da ist Hopfen und Malz verloren.
Und weil ich selber unter Druck stehe gibt mir dies das Recht, mich asozial zu verhalten? Und mit Verlaub: die Wenigsten, die mit ihren überdimensionierten Möhren das Leben der Städter belasten wirken auf mich wie hilfbedürfte, kränkliche Menschen.
Hilfsbedürftige und Kränkliche sehe ich jeden Tag sich zu Fuß mit dem Rollator und per Bus und Bahn bewegen.
Die Leute, die mit SUVs durch 3m breite Innenstadtstraßen röhren sind meist finanziell offensichtlich gut gestellte Herren, Jüngelchen oder die klassischen Fußballmuttis. Also genau die Schicht der Bevölkerung, die soziale Verantwortung durchaus in der Lage wäre zu tragen. Aber lieber nicht tut, weil halt Lebensstandard.
Kein Mensch spricht davon, dass du auf dem Land oder schlecht angebundenen Bezirken auf ein Auto verzichten musst. In Ballungsräumen, wo Wege idR. kurz und ÖPNV breit verfügbar sind, ist es für eine gesunde, mobile Person schlicht abartig.
Ich habe letztens eine Frau getroffen, die fuhr jeden Tag mit dem Auto von ihrer Wohnung in der Innenstadt knapp 2km in den angrenzenden Stadtteil. Mit dem Argument, mit der Bahn gehe es ihr zu lang.
Der Gedanke, dass so eine Strecke für eine gesunde, sportliche Person mit dem Fahrrad in 5-10min. zurückgelegt ist … das kommt den Leuten z.T. nicht mal in den Sinn. Und wenn, dann stellt es eine komplett unvorstellbare Herausforderung dar.
Es ist ungerecht, Mitmenschen als Feindbild zu pflegen. Jede und Jeder hat eigene, manchmal auch gute, Gründe, wieso ein Auto nötig ist.
Allerdings ist diese Form der Mobiltät, wie wir sie heute insgesamt leben, vor allem: schädlich und dumm.
Als Radfahrer bemerke ich sehr häufig das die Radwege zugeparkt sind. Auf dem 12km Weg zur Arbeit muss ich durchschnittlich rund 10mal auf die Straße ausweichen. Von daher kann ich das Problem bestens nachvollziehen. Das ist also wahrscheinlich überall in Deutschland ähnlich. Mein Fazit wäre eigentlich den motorisierten Individualverkehr so sehr zu verteuern, dass es einfach zu teuer für die Mehrheit wäre ein eigenes Auto zu unterhalten. Was anderes nützt halt nichts. Aber dann wird man ja als „scheiß neidischer Öko“ beschimpft und wird mit zig Beispielen bombadiert wozu man denn ein eigenes Auto bräuchte… Ich kann die allermeisten Argumente im Stehgreif diese sehr einfach entkräften. Aber das zählt für die einfach nicht. Man ist ja nur neidisch… Und überhaupt Radfahrer haben sowieso einen an der Waffel… Alles Kampfradler…
@niki
Alles was du sagst, kann man getrost unterschreiben, nur sollte man nicht vergessen, dass es eine politische Entscheidung war, auf Individualverkehr statt ÖPNV zu setzen.
Es sieht nicht danach aus, dass sich das in naher Zukunft ändert, wie man an der Päppelung der Autoindustrie oder der Stilllegung von Bahntrassen sehen kann.
Dies den Autofahrern allein anzukreiden, halte ich für falsch. Das ist gewollt so.
Nachvollziehbar. Aber nicht so einfach. Man bedenke natürlich, dass man auf dem Land ohne Individualgefährt aufgeschmissen ist. Selbst dann, wenn man den ÖPNV gut ausbauen würde, könnte der ländliche Bereich niemals so erfasst werden, wie der städtische. In den Städten ist es so, dass man über Jahre keine Anpassung an die Zustände erwirkt hat. Daher sind die Bahnen immer prallvoll. Man hat irgendwie das Level von 1985 beibehalten und nicht, wie im Straßenverkehr, modernisiert. Eine Verteuerung des Individualverkehrs muss mit einer massiven Investitionsspritze für den ÖPNV gekoppelt werden.
@Roberto J. De Lapuente: Ist mir klar das ÖPNV und Fahrrad-/Pedelecwege massiv ausgebaut werden müssen.
Wenn man sich bspw. überlegt, dass die gefeierte Radautobahn im Ruhrpott so breit ist wie jeder durchschnittliche der wirklich zahlreichen Radwege in Kopenhagen…
Eine Citymaut für alle Großstädte wäre sehr sinnvoll. Ansonsten halt je nach Wohnort und Größe des Autos eine Art zusätzliche Verkehrsraumverbrauchssteuer, wovon sich Behinderte u.a. von befreien lassen können…
Allerdings mit dieser ReGIERung sinnlos!Alleine die Schwarze ähmmm… Rote NULL würgt schon alles im Vorfeld ab… Wenn dann doch noch ein paar Euro für übrig bleiben könnten, würde aber die viel zu mächtige Automobilindustrie dafür sorgen, dass alles beim Status Quo bleibt…
Aber alleine für den Vorschlag würden mich wohl wahrscheinlich die meisten Deutschen teeren und federn wollen…
Bin halt ein verdammter linker Öko…
(OT: Deswegen hätte ich auch gerne mal hier eine Diskussion bzw. Podcast über Sinn bzw. Unsinn der Kritik am Wirtschaftswachstum, die etwas tiefer geht als Standardaussagen, die man von Flassbeck, J. Berger und Co. hört…)
Blabla.
Anm. des Betreibers: Den brauch‘ ma hier nicht. Gesperrt.
Typisch für dich xxx
@ Scheinemetzger: Wir haben Ihren Kommentar gespeichert, ebenso Ihre Mail- und IP-Adresse. Wir haben darüber hinaus den Vorgang bei der Polizei angezeigt und bereits die Vorgangsnummer erhalten.
Park mal bei uns aufem Radweg. Wirste in spätestens 60 Minuten abgeschleppt.
Na vielen Dank auch. Stand heute würde meine Lebensqualität dramatisch abfallen. Bin kein Single und wohne auch nicht auf 50qm direkt überm Supermarkt. Wie ich auf nem Fahrrad ne Kiste Lebensmittel und mind. ne Kiste Wasser transportieren soll…? Und die 50km Arbeitsweg mit ÖPNV dauern doppelt solange. Ich bin aber auch nicht geil auf Autofahren, sondern sehe das als notwendigen Gebrauchsgegenstand.
Es wäre schön, wenn hier nicht „einfach“ pauschal den Autofahrern das Leben zur Hölle gemacht werden soll, sondern über Konzepte nachgedacht würde, die möglichst jedem was bringen.
Da bin ich ehrlich gespannt.
Nope. Bei mir eher umgekehrt.
@Mordred:
Mag sein, dass die nur ein paar Minuten da stehen. Aber jede Minute ist zu viel. Siehe: ?w=600&ssl=1
Manche stehen hier in der Gegend aber definitiv auch stundenlang herum.
Fahrradanhänger, Lastenräder/-Pedelecs.. Das du auf solche einfachen Sachen nicht kommst.
Ich selbst habe nur eine große Fahrradtasche mit der ich bis zu 25kg transportieren kann. Soviel hält auch der Gepäckträger aus. Dann kommt noch der Rucksack dazu. Da ich nur mit meiner Lebensgefährtin zusammen wohne reicht das problemlos. Bräuchte ich mehr, würde ich mir einen Fahrradanhänger zulegen… E-Motor-Unterstützung benötige ich persönlich nicht.
Würde das aber jedem empfehlen, der nicht so körperlich fit ist. Ein gutes Pedelec ggf. mit Anhänger oder gar ein Lastenpedelec ist nicht billig… Richtig. Aber wenn man aufs Auto dadurch verzichten kann, ist das dagegen echt ein Schnäppchen.
50km Pendeln? Bitte draußen vor der Stadt große Parkplätze anlegen… Rest mit den ÖPNV oder Klapprad. Letzteres gibt es gar als Pedelec, falls du in Wuppertal oder ähnlichen bergigen Stadt arbeitest.
Bürojob? Telearbeit…
Ich weiß genau dass es vorerst unrealistisch ist auf dem Land den Automobilverkehr zu verbannen… Jedoch in der Großstadt kann man den massiv reduzieren. Wenn es denn nur gewollt ist. Wenn es Kopenhagen schafft den Anteil des Radverkehrs auf 60% zu hieven, und das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange, dann könnten wir das schon lange… Nur ist das nicht gewollt!
Wenn selbst ein Autobahntempolimit ohne politischen Selbstmord nicht durchsetzbar ist, kann man leicht daraus schlussfolgern, wie sehr das Automobil Identität des Deutschen ist…
Und nun setze ich mich aufs Rad und ärgere die Autofahrer nur mit meiner Anwesenheit… Das reicht häufig schon aus, obwohl ich mich immer im Sinne der StVO bewege…
Wegen der Angst vorm abgeschleppt werden steht bei uns ja gerade keiner mehr da auch nur für ein paar Minuten.
ok. Wie siehts dann mit 3 Kisten Getränke+Lebensmittel aus, ein großer Hund, Schnee und Eis, Besuche der Familie teilweise aufem Dorf in 50km Entfernung, Baumarkteinkäufe (Haus und Garten), Urlaubstrips…
Ja! Wir könnten theoretisch auch ohne Auto existieren. Aber das wäre mit eklatanten Einschnitten wegen enormen zusätzlichem Planungs- und Zeitaufwand verbunden. Und da bin ich ganz offen: Das mache ich nicht mit.
Das wäre schön und würde ich sofort machen. Leider sehen das die Kommunen und mein Arbeitgeber anders.
Das sehe ich ähnlich. Man muss aber Lösungen anbieten, von denen möglichst alle was haben. Nicht die pösen Auofahrer sind schuld, denn die meisten fahren imho nur so wie sie fahren, weil die besseren Alternativen schlicht fehlen.
Also da wo ich die meiste Zeit rumfahre ist das Tempolimit das kleinste Problem.
Wenn das nicht zu häufig vorkommt, braucht man definitiv kein eigenes Auto, sondern man kann eines leihen. Baumärkte bieten oft sehr günstige Leih-Lieferfahrzeuge an. Bei mir in der Stadt ist der Baumarkt quasi ein Gebäude mit dem Einkaufszentrum, kann man also beides auf einmal machen. Oder gar nen Taxi nehmen. Ist auf jeden Fall nicht nur ökonomisch sinnvoller.
Für Eis und Schnee habe ich Spike-Reifen 🙂 Im Gegensatz zum Gebrauch am Auto sind die am Fahrrad vollkommen legal…
Forderst Du zu Straftaten bzw. Sachbeschädigung auf, Roberto?!
Wo lebst Du eigentlich? Bei uns gibt’s Politessen und Abschleppunternehmen ohne Ende. Is ja auch nur logisch in Zeiten der schwarzen Null. Gerade in den zentralen Lagen!
Wie gesagt, das Straßenverkehrsamt schreibt selbst, dass es an Ressourcen fehlt – ist nett, dass du mehr weißt als die, die es wissen.
Zum Thema Abschleppen scheinst du rechtlich nicht ganz auf der Höhe zu sein: Kann man machen. Man geht aber in Vorkasse. Die Stadt lässt nur abschleppen, wenn Feuerwehrzufahrten, Gleise oder wichtige Zubringer belegt sind. Dann kann man den Eingriff auch notfalls vor Gericht rechtfertigen. Als Gerichtsbesucher weiß ich, dass Abschleppaktionen, die jetzt nicht den akuten Notfall darstellen, vor Gericht tatsächlich gute Chancen haben, als unangemessen aufgefasst zu werden. Richter sind halt auch nur Autofahrer.
@Roberto J. De Lapuente J. De Lapuente
Das mag regional unterschiedlich sein, aber nichts ist doch einfacher, als knappe Stadtsäckel mit Hilfe der STVO aufzufüllen.
Schon, aber die Freigabe des Fahrzeugs gibts erst nach Kostenerstattung und ob allzu viele Parksünder bereit sind, das Prozesskosten-Risiko einzugehen, erscheint eher zweifelhaft. Das setzt zumindest eine gut gefüllte „Portokasse“ voraus bzw. profundes juristisches Hintergrundwissen.
Damit grenzt sich der Kreis der Streithähne schon merklich ein.
Klar fehlt’s wo anders an Politessen. Die sind ja alle schon in Bottrop. Hier kann man sich aussuchen, ob man 35€ für die vergessene Parkscheibe beim Edeka zahlt, oder sich das mit Kleckerbußgeldern für 5km/h zu viel bei den mannigfaltigen mobilen Blitzern abholt, die in den sich regelmäßig ändernden Beschilderungen verstecken.
In der Tat habe ich ähnliche Erfahrungen wie ChrisA, aber nicht nur für Bottrop, sondern im Großteil des Potts läuft es so ab. Du kannst ja noch nicht einmal alle 2 Stunden zum Auto, um Deine Parkscheibe einfach vorzustellen…die fotografieren nämlich mittlerweile die Autoreifenstellung. Sehr schön kommt auch ne nicht mehr lesbare Umweltplakette, weil die Schrift sonnenbedingt ausgebleicht ist…
Deine Vorkasse-Geschichte kenne ich so nicht. Bei uns wirste staatlich oder privat initiiert abgeschleppt und dann bekommst Du Deine Karre erst wieder, wenn Du die Auslöse beim Abschleppunternehmen bezahlst. Ab 22 Uhr abholen kostet Aufschlag und jeder weitere Standtag sowieso.
Mein „Wo lebst Du eigentlich?“ (wohl in Frankfurt?) war schon einigermaßen ernst gemeint.
Frankfurt – ein pseudoliberales Pflaster. Hier meint man, es sei Liberalismus, wenn man jeden im Straßenverkehr machen lässt, was er gerade will.
Jau. War 2mal da. Erinnerte mich verkehrstechnisch stark an Paris.
Ich war neulich erst in Paris – ich muss sagen, da war es fast schon schlimmer als hier. Die Metro ist gut getaktet, aber halt ziemlich alt. Und die Öffentlichen sind gerammelt voll. Und ich hatte den Eindruck: Zu jeder Tageszeit. Überhaupt kommt man dann noch zum Thema Fremdenverkehr: Was man den Parisern da aufbürdet, das ist auf Dauer auch nichts, was man als Lebensqualität bezeichnen könnte. Überall wälzen sich die Massen durch die Stadt.
Falschparken und Stadtgeruilla? Naja, letztere Idee ist so schlecht nicht, aber dann bitte umfassender. Lärmterror und Pendlermassen, die täglich über die Städte herfallen, das scheint doch das größere und v.a. gesundheitsschädlichere Problem zu sein.
Also warum zaghaft um Falschparker streiten, da sehne ich mich nach einer alten und radikalen Forderung der Ökobewegung zurück, Autos raus aus allen Städten.
Dann gibt es Ruhe, Platz, gute Luft und auch der Pendler wohnt arbeitsnah und trotzdem halb im Grünen, und so nebenbei wird auch das Problem überhitzter Städte abgeschwächt.
Jetzt ist die Zeit für konsequente Forderungen, der Autowahn war noch nie so marode und angreifbar wie heute, durch die kriminellen Automanager und die lärmenden Geisteskranken auf unseren Straßen.
Mensch, da bin ich dabei. Natürlich sind das allesamt Symptome einer Sache: Wir überheben uns gerade. Ich treffe beruflich immer wieder auf Leute, die sich beklagen, dass die Anfahrt so lange dauerte, Stau und dergleichen haben sie verspäten lassen. Das klingt immer so, als glaubten die Leute noch, irgendwann kriegten wir das wieder in den Griff. Aber das tun wir nicht. Wir sind überfüllt, die Städte zerreißt es – insofern hast du recht, Art Vanderley, man dürfte das Konzept ausweiten. Lärm ist ein massiver Faktor.
Viele Pendler nehmen sich das Recht heraus, ihren Lebensmittelpunkt in die grüne Wiese zu verlagern, um am Ende täglich mit der Dreckschleuder in die Stadt zu kutschieren. Wer badet es aus? Der Städter! Das muss ein Ende nehmen. Das hat auch nichts mehr mit „Leben und leben lassen“ zu tun, sondern mit einer arg einseitigen Belastung in den Brennpunkten. Wer in die Stadt will, dem soll es teuer zu stehen kommen, sofern er individuell verkehrt. Ansonsten: Nimm die Tram.
Oder das Fahrrad/Pedelec… Pendeln kann man mit dem Rad in der Ebene ~10km ohne großartig ins Schwitzen zu kommen. Mit einem Pedelec durchaus 20km. Ich kenne einige die mit einem S-Pedelec locker 40km pro Strecke pendeln. Und die meinen, dass diese manches Mal schneller sind als früher mit dem Auto. Ansonsten halt ÖPNV…
Z.Zt. pendele ich 3mal die Woche 12,5km eine Strecke (also 25km/Tag) mit dem Rad. Bei schlechtem Wetter nehme ich den Bus… Da ich auf der Arbeit noch keine Duschen sind, fahre ich in einem sehr gemäßigten schwitz-armen Tempo… Tram gibt es hier in der Stadt (55000 Einwohner) nicht.
…da die Busse ja nicht die ganze Nacht lang fahren, musste ich schon mit dem Auto, in meinem Fall einer 28 PS Kastenente, zur Arbeit und zurück pendeln. Bei Dienstschluss um 1:30 Uhr war ich dann, besonders im Winter, froh, nicht mit dem Zweirad unterwegs zu sein..
@ChrissieR:
Für die Masse der Menschen welche Pendeln müssen, spielen aber diese von dir aufgeführten Dienstzeiten kaum eine Rolle.
Diese haben doch in den meisten Fällen einen „9-5-Job“. Und da gibt es doch etwas häufiger Alternativen, als für dich…
Aber trotzdem:
Von ganz speziellen Einzelfällen, möchte ich eigentlich nicht diskutieren, da fast jeder, ob wirklich berechtigt oder nicht spielt dabei keinerlei Rolle, für sich diese einfordert. Das würgt sämtliche Diskussionen in diese Richtung im Vorfeld gleich ab…
Abgesehen davon könnte man, nicht in deinem Fall als (ehemalige) Busfahrerin, wohl eher darauf setzen, erst ein Pendeln zumindest zu minimieren… Telearbeit würde einen Teil der Pendelfahrten schlicht überflüssig machen. (Ich hatte Anfang der 2000er bereits so an zwei Tagen in der Woche gearbeitet) Über die Prozentzahlen kann man sich streiten. Man spricht von 60% aller Bürotätigkeiten. Ob diese Zahlen wirklich realistisch sind, vermag ich nicht beurteilen können. Und auch eine strenge Gesetzgebung müsste her, damit diese von den „Arbeitgebern“ nicht missbraucht werden könnte. („Zwangsabschaltung“ nach offiziellen Feierabend des Remoteclienten oder Server).
@niki
Das mag für Bürojobs oder teilweise im Einzelhandel zutreffen, aber die Zahl derer, die früher arbeiten müssen, ist deutlich höher als von dir vermutet und das ÖPNV-Angebot hinkt da reichlich hinterher.
Ich kenne da so Manchen, der gerne auf den PKW und die damit verbundenen Mehrkosten verzichten würde, es aber schlicht nicht kann, weil eine sinnvolle Alternative fehlt.
Wie bereits gesagt, es war eie politische Entscheidung, dem Individualverkehr den Vorrang zu geben und das gesamte gesellschaftliche Leben daran auszurichten.
An Ideen zur Umgestaltung mangelt es nicht, aber die Autolobby sitzt bei der Politik fest im Sattel.
@Robbespiere: Natürlich ist es eine politische Entscheidung. Das es ganz anders geht beweisen Großstädte wie Kopenhagen und zig andere im Ausland. Natürlich nur in Ländern wo die Automobilindustrie nicht das Sagen hat…
Trotzdem: Ob eine Alternative zum eigenen Auto möglich ist oder nicht, wird häufig nicht berücksichtigt was tatsächlich möglich ist. Sobald der typische Wochenendeinkauf oder ähnliches ins Spiel kommt, wo nun mal oft der Kofferraum voll ist, fehlt die Fantasie oder es ist schlichtweg Unkenntnis welche Alternativen in Frage kommen würden.
Im Internet gibt es ganz viele Berichte über das Verkehrskonzept Kopenhagens … Als Deutscher dort mal einen Tag als Radfahrer zu verbringen, würde einen die Augen öffnen was möglich ist.
So weit mir bekannt ist, gibt es 18 Millionen reine Büroarbeitsplätze in Deutschland. Davon 60%, oder sagen wir 30%, weil Deutschland an alten und dummen Gewohnheiten sehr festhält, weniger Pendelfahrten dank Telearbeit? Das ist eine Menge!!!
Ich streite überhaupt nicht ab, dass es gar (fast) eine Revolution in Sachen ÖPNV geben muss… Am besten fahrkartenlos und durch Steuern finanziert! Von Takt ganz zu schweigen…
Nur erreichen tut man etwas über die Geldtasche und wenn man gleichzeitig die Macht der Automobilindustrie zerschlägt!!!
@niki
Über die Geldtasche der Autofahrer errreicht man nur, dass man ihnen einen größeren Teil ihres Einkommens entzieht, der dann an anderer Stelle fehlt.
Die alte Forderung der Grünen beispielsweise nach Spritpreisen von mind. 2,50 DM ist ja schon längst erfüllt, trotzdem wird der Individualverkehr nicht weniger.
Dafür bräuchte es alternative Verkehrskonzepte, die wiederum nicht von Heute auf Morgen umsetzbar sind, welche aber von der Politik durch die enge Bindung an die Autoindustrie bzw. Finanzwirtschaft ( siehe Privatisierungen ) gar nicht erst ins Auge gefasst werden.
Statt so idiotischer und unkalkulierbarer Projekte wie S21 hätte man schon seit Jahren den Ausbau des ÖPNV realisieren können, was gleichzeitig zu einer Konjunkturbelebung und entsprechender Beschäftigung/Steuereinnahmen führt.
Da wir Bürger am Entscheidungsprozess in keiner Weise beteiligt sind, wird da aber absehbar nichts draus.
Im BT gibts dafür schlicht keine Mehrheiten.
Es geht ja nicht alleine darum, alle Autofahrer höher zu belasten, sondern vor allem mal Industriesubventionen zu streichen – Dienstwagenprivileg, Diesel, große Karren, was weiss ich noch.
Und die Grünen haben nie 5DM für Sprit gefordert. Sie haben nur vorgerechnet, was er kosten MÜSSTE, wenn man alle externen Kosten – Krieg, Rettungsdienst, Polizei, Krankheiten, Tote, Verletzte, Verschwendung von Flächen, Klimaschäden, Flächenversiegelung, etc. – einpreisen würde.
Das ist ja das eigentlich Perverse: am meisten gekniffen sind die, welche den geringsten finanziellen und sozialen Spielraum haben. Wer für 1200 Netto in der Klinik auf dem Land Nachtschichten schiebt oder im Lager ab 2 Uhr Nachts Kisten schieben soll, muss natürlich schnell und billig mit der Karre da hin und wieder weg kommen. Sonst drehst du ja komplett am Rad.
@ Roberto
Wer badet es aus? Der Städter! Das muss ein Ende nehmen.
Pass auf, dass du nicht in die üblichen Fahrwasser gerätst! Die Städter stilisiert als diejenigen, die alle Last der Welt auf sich nehmen müssten. Dabei haben sie die beste Lobby. Alle überregional wirkenden Publikationen werden von Städtern für Städter gemacht. Die wesentlichen Kulturströmungen werden in den Städten kreiert, und ökonomische Innovationen (Stichwort: Startups) haben ihren Ausgangspunkt in den städtischen Zentren. Bedeutende Museen oder Theater finden sich nur in den Metropolen. Der Rest der Bevölkerung, also die Ländler, hat das Nachsehen. Denn dort, so scheint es, braucht man kaum schnelles Internet. Dort genügen Heimatmuseen, Männer- und Frauengesangsvereine, katholische und evangelische Frauenkreise. Diese reichen den ländlichen Handarbeitern, die keine Sensibilitäten für die oft von allen Steuerzahlern subventionierte städtische Hochkultur entwickelt haben.
Die Städter sind gierig. Sie haben alle Einkaufsmöglichkeiten, alle Kultureinrichtungen vor den Füßen liegen, und jetzt wollen sie noch etwas obendrauf: die allgegenwärtige Absenz der Geräuschkulisse, die das geballte aber geistig fordernde Zusammenleben mit sich bringt.
@Rudi: Städter gegen Landbevölkerung… Round ONE!!! FIGHT!!!!
Ach, du hast ja recht … so jammerig muss man nicht sein. Trotzem gibt es Handlungsbedarf. Und das sage ich jetzt ohne Gejammer.
@ Rudi
Es geht doch überhaupt nicht um die Geräuschkulisse, sondern das Widerrechtliche belegen von Geh- und Fahrradwegen. Das wäre genau so beschissen auf dem Dorf wie in Frankfurt.
Übrigens finde ich, dass man deinen Vorwurf nach mangelnder Kultur ebenfalls als gierig bezeichnen könnte
„Schön auf´m Land leben und dann noch verlangen, dass die bedeutende Kultur zu ihnen gebracht wird“ 🙂
Meine Frage wäre nun; ist es nicht auch dir ein Anliegen, dass es bessere Anbindungen an die Städte gibt, damit du beides haben kannst: Kulturelle Teilhabe UND Landleben?
(mit Landleben meine ich das von dir gennannte Ländler Dasein)
@ plingplong:
„Es geht doch überhaupt nicht um die Geräuschkulisse, sondern das Widerrechtliche belegen von Geh- und Fahrradwegen.“
Natürlich haben die Städter mein Mitgefühl:
>>Tatsächlich leiden Städter öfter an psychischen Erkrankungen als Landbewohner. „Angsterkrankungen und Depressionen kommen bei Menschen, die in der Stadt leben, etwa 30 bis 40 Prozent häufiger vor“, sagt Andreas Meyer-Lindenberg vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit an der Universität Mannheim.<< (Spiegel)
Euer Hirn reagiert deutlich empfindlicher auf Stress als das von Kleinstädtern und Landbewohnern, fand Meyer-Lindenberg heraus. Es komme einiges zusammen: >>Lärm, Dreck und Staub, Gerüche, beengte Wohnverhältnisse, Anonymität.<< Die Erregung über das Falschparken ist wahrscheinlich ein Ausfluss der Gesamtursache.
Das ist natürlich blödes Gewäsch. Tatsächlich kann es sich der Geringverdiener gar nicht leisten, auf dem Land zu wohnen, wo er ein Auto braucht. Geringverdiener leben auch in aller Regel zur Miete, und halbwegs erschwingliche Mietwohnungen sind auf dem Land auch Mangelware, ausser es ist so jwd, dass niemand in die Einliegerwohnungen ziehen mag. Und die auf Zeitarbeit oder Minijobs angewiesen sind, sind auf dem Land sowieso angeschissen.
Daher leben eher Mittelständler und Gutverdiener auf dem Land. Bauern arbeiten gewiss sehr hart und schleppen oft einen Schuldenberg rum, aber zu den Unterschichten zählen sie in der Regel auch nicht.
Wenn daher der „Wissenschaftler“ seine Gemeinplätzchen absondert, hat er sich um soziale Fragen natürlich nicht gekümmert. Wie auch, mit seinem Eigenheim auf dem Land ..
a^2
@aquadraht
Das Land Hessen hat Intelligentes auf den Weg gebracht: Alle Landesbediensteten erhalten seit dem 1. Januar das Landesticket, mit dem sie in Hessen kostenfrei den ÖPNV nutzen können: alle Regionalzüge S-Bahnen, Straßenbahnen, U-Bahnen und Busse sowie Anruf-Sammel-Taxen in Hessen. Die Jahreskosten belaufen sich auf 51 Mio Euro.
Und jeder, der für sein Ticket Geld hinlegen muss, fragt sich natürlich, ob er da nicht was ungerechterweise mitfinanziert. Anders gesagt: Es sind solche intelligenten Maßnahmen wie das des Landes Hessen, das die Bürger daran zweifeln lässt, ob dieser Staat noch Berechtigung hat. Wenn man liest, dass überall die Gewalt gegen (vermeintliche) Vertreter der Staatsordnung anwächst, dann sind es so kleine „Reförmchen“ wie die Gratisnummer hier, die den Leuten dummerweise einredet, dass das schon richtig so ist.
Dass man als Regierung nicht perspektivischer denkt, kann ich nicht begreifen. Selbst in der DDR hat man auf vermeintliche Ungleichgewichte Rücksicht genommen. Im „Unrechtsstaat“ hatte nämlich das ZK ziemlich Angst vor dem Unmut – wie das zusammenpasst, erklärt aber niemand.
@ Roberto
Das sehe ich anders als du. Schließlich ist dies ein Einstieg in den umsonstigen öffenlichen Verkehr, der eigentlich von allen Seiten, außer der Autoindustrie und der ihr zuarbeitenden Politiker, gefordert wird. Und bedenke: Wer im eigenen Fahrzeug zur Arbeit fährt, hat die Möglichkeit, die Fahrten zur Arbeit steuerlich abzusetzen. Da kommt je nach Entfernung schon etwas zusammen, teilweise auch mehr als die Kosten der Jahresfahrkarten.
Noch etwas: Hessen ist seit 2004 nicht mehr in der Tarifgemeinschaft der Länder. Ziel war damals, die 42-Stunden-Woche für die hessischen Landesbediensteten durchboxen zu können. Nun haben sich die Vorzeichen ein wenig geändert: Es fehlt qualifiziertes Personal, das lieber in der Wirtschaft sein Auskommen, weil besser bezahlt, findet. Dieses Ticket ist sozusagen ein Schmankerl, um sich das Personal halten zu können, um es nicht ganz zu verkrätzen.
Nicht so gut für die Umwelt finde ich, dass die SAP ihren Mitarbeitern ab dreijähriger Zugehörigkeit einen Dienstwagen zur Verfügung stellt, besser wäre doch eine Jahreskarte für den erweiterten regionalen ÖPNV.
Logischer wäre wohl eine Verlagerung der Arbeitsplätze, Home Office und Elektrifizierung der PKW.
https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/duesseldorf-ist-die-hauptstadt-der-pendler_aid-21108809
Am Tag pendeln 296.000 nach Düsseldorf bei einer Einwohnerzahl von 593.000. Und es werden ohne Ende weitere Gebäude für Gewerbe gebaut. Der helle Wahnsinn.
Viele Pendler nehmen sich das Recht heraus, ihren Lebensmittelpunkt in die grüne Wiese zu verlagern, um am Ende täglich mit der Dreckschleuder in die Stadt zu kutschieren.
Nehmen wir mal an, dass viele Pendler sich nicht das Recht nähmen, ihren Lebensmittelpunkt ins Jenseits der Stadt zu verlagern, wäre die Wohnsituation eine bessere? Eventuell weniger Autoverkehr. Was wäre mit den Mieten? Wären die günstiger oder wäre die Wohnungsknappheit geringer? Es gibt Berufe, die in der Stadt ausgeübt werden müssen, ich denke an Polizisten, Erzieherinnen, Krankenschwestern oder an die Fahrer der Stadtbahnen, die es sich nicht mehr leisten können, städtisch zu wohnen, die gezungen sind, ihr Domizil anderswo aufzuschlagen und dann zwangsweise zu Pendlern werden. Ich denke nicht, dass sie das Gefühl haben, endlich auf der „grünen Wiese“ residieren zu können.
@Rudi
Würden mehr Pendler in die Städte ziehen, würde sich die Infrastruktur natürlich anpassen (müssen).
Und es geht doch nicht um Stadt gegen Land oder umgekehrt. Beim Lärm und Dreck sind Städter klar im Nachteil, v.a. die sozial Schwächeren, weil die an den lauten Straßen wohnen.
An anderen Stellen hat das Land dann wieder strukturelle Nachteile und es spricht nicht das Geringste dagegen, daran etwas zu ändern.
@Roberto J. De Lapuente
Der Export schlechter Luft und von Lärm in die Städte ist auch so ein Punkt, Zustimmung. Umwelt ist längst ein Standortfaktor, wird Zeit, daß die Politik und auch die Justiz da mal nachziehen.
In meiner zwanzigjährigen Karriere als Lkw-Fahrer habe ich zum krönenden Abschluss fünf Jahre Tagestouren mit einem Wechselbrücken-Zug gefahren. Ganz öko immer vom Kombibahnhof Wuppertal ausgehend. Ein wesentlicher Teil der Verkehrsbehinderungen macht der Lieferverkehr durch das Parken am Straßenrand. Dadurch verringert sich das „Durchströmen“ auf weniger als 50 Prozent. Da werden (Krefeld-Oppum) Firmen angesiedelt, die man nur rechtsherum rückwärts erreichen kann. Das ist erstens gefährlich und zweitens für alle zeitraubend.
Wenn der Supermarkt an der Hauptstraße liegt und der Markt keine Rampe hat, steht der Zug eben an der Seite und das Ladegeschäft geht nur mit Ladebordwand. Schön langsam.
Wer z.B. bei der Knappschaftsversicherung in Bochum anliefert, geht so vor: Beim Pförtner melden, dass das EDV-Papier geliefert wird. Dann langsam um´s Karee fahren, bis der Pförtner winkt, alle hätten ihre Pkw weggefahren. Dann rückwärts im S-Bogen an die Rampe. Vorwerk in W´tal ist auch „geil“, die Barmer ebenso.
Wieso gibt es keine Vorschriften, die eine bauliche Lösung verlangen, damit der Lieferverkehr von der Straße kommt? Und den Energieausweis der Bruchbuden bitte erweitern um den zusätzlichen Energieverbrauch durch Ladegeschäft. Und das gehört besteuert.
Was das Pkw-Parken betrifft, wird hier in D´dorf gerade die Verschärfung der Situation angestrebt. Statt einen Autostellplatz je Wohnung muss es nur von 70 von 100 geben. Zudem wird immer mehr zugepollert, um „inoffizielle“ Parkplätze (rechts vom Gehweg) unmöglich zu machen. Außerdem parken wir beim Schrägparken dumm. Statt mit Vorwärts- gegen Rückwärts-Einparken (Beifahrerseite an Beifahrerseite) zu parken, stellen wir die Karre so hin, dass auf beiden Seiten ein- und ausgestiegen werden kann. Erschwerend kommt hinzu, dass das heute am meisten gekaufte Pkw-Modell das SUV ist. Es ist das adäquate Vehikel der Schüchternen und Unbeholfenen, denn mit den großen Rädern kann man überall über die Bordsteine hüppen und sich sonstwie breitmachen.
Richtig! Ich finde, SUVs sollten vor Allem extrem besteuert werden, am Besten sogar eine extra Fahrerlaubnis einführen, da die meisten SUV Kutscher die Breite nicht einschätzen können und Dir im engen Ortsverkehr entweder zu weit links entgegen kommen oder 20 cm vom Bordstein entfernt parken!
Wie können die Leute nur so beknackt sein, mit nen 2,20 breiten Panzerspähwagen in die City zu fahren? Mit meiner Ente komme ich überall durch!
Und..wenn Du die Moritzstrasse in Wiesbaden kennst, wechselseitig Zweitereihe-Parker und Baustellen, dann kannste Dir vorstellen, wie geil das für die Fahrgäste ist, wenn Du mit dem Gelenkbus recht flott Slalom fährst…
..meine Antwort hängt wieder mal in der Freischalte….
Nicht mehr!
Was machst du denn immer, dass es bei dir hängen bleibt? 😉
Bestimmt russische Hacker, lieber Roberto,wer auch sonst????
Поня́тия не име́ю … sorry, ich meinte, ich habe keine Ahnung.
Wie bescheuert die Diskussion um den Innenstadtverkehr geführt wird, kann man unschwer an dem EU-Forschungsprojekt BESTUFS (best urban freight solutions) von vor zehn Jahren nachlesen. Da wurden die dollsten Konzepte entwickelt, mit welchen Transportern auf welchen Lieferzonen wie Kisten und Colli geliefert werden könnten.
Ich gebe mal ein Beispiel aus der Praxis. Ich wohne in des Dussels Dorf an einer Ausfallstraße Richtung Osten. Zwei Spuren in jeder Richtung, dazu Straßenbahn mittig. Einhundert Meter Luftlinie entfernt steht seit 40 Jahren die Niederlassung eines Pkw-Herstellers. In guten Zeiten kommen sechs Autotransporter pro Tag, um neue Pkw anzuliefern. Und genau so viele kommen, um gebrauchte Pkw abzuholen. Nehmen wir mal an, jeder braucht 30 Minuten für das Be- oder Entladen, wie lange ist unsere Straßenkapazität mehr als halbiert?
Einer unserer größten Steuerzahler, der Rüstungskonzern Rheinmetall, darf sogar eine Fahrspur sperren, um seine Fenster putzen zu lassen.
Wie krank ist das denn? Unser Amt für Verkehrsmanagement, übrigens sehr gute Leute, entschuldigen sich dafür, dass unser oberster SPD-Zampano solche Sperren ausdrücklich erlaubt hat. Übrigens brauchen wir wieder einen „grand depart“ der radelnden Pharmareferenten, der uns 11 Millionen Euro gekostet hat. Denn dann wird auf den betroffenen Strecken die Asphaltauswaschunge und die abgesoffenen Gullideckel geborgen.
Es geht voran!
OT:
Dabei ist das inzwischen wohl der sauberste Sport…
Wer ein bisschen tiefer in Materie eintaucht, wird mit den Ohren schlackern, denn die Überwachung der Radsport-Athleten ist schon echt erheblich.
Auch der Profisport mit seiner Dopingproblematik hält dafür her, damit Totalüberwachung, denn nichts anderes müssen die Profiradsportler über sich ergehen lassen, als normal gilt. Das wird dann auch nach und nach auf den Normalbürger übertragen! Denn was könnte der im stillen Kämmerlein so kriminelles ausbrüten!?!
Nur mal zum nachdenken…
Analog zu Autobahnbauarbeiten, Müllabfuhr etc. frage ich mich, warum diese Tätigkeiten nicht zwischen 18 und 6 Uhr morgens stattfinden….natürlich mit entsprechenden Lohnerhöhungen…
Wovon träumst du?
Könnte passieren das diese Arbeiten bald in der Nacht stattfinden um einen Verkehrsinfarkt ein paar Jahre herauszuzögern…
Aber Lohnerhöhungen?! Doch nicht in Deutschland!
Ich träume nicht, sondern ich denke an Städte wie Tokio, Singapur und mWn auch New York, wo man so vorgeht 🙂
Und was den sog. Verkehrsinfarkt angeht: baut Verkehrswege, das es nur so kracht! Wir hinken ca. 30 Jahre hinter dem Bedarf her; die meisten Autobahnen bräuchten acht Spuren, die Eisenbahn bräuchte jede Menge neue Strecken und das Bundesstraßennetz gehört ebenfalls ausgebaut, ggf. mit drei- und vierspurigen Teilstrecken. Viel hilft viel.
Faschistoodes Gehabe. Gute Nacht.
Oh, vielen Dank für den inhaltlich ausgezeichneten Debattenbeitrag.
Das Praktische am Faschismus-Vorwurf ist ja, dass ihn jeder Faschist anwenden kann.
Im Kontext des Artikels m.E. sehr wertvoll.
Interview mit Prof. Dr. Hermann Knoflacher: Mobilität neu denken!
Beste Grüße
Quintessenz des Interviews:
Autoparkplätze sind das Grundproblem…
Ich sehe das etwas differenzierter, dass Grundproblem was Herr Knoflacher aufführt ist die nicht menschengemacht und quasi aufgezwungene Art eine Mobilität die alles auf Dauer kaputt macht. Wir huldigen dem Gott der exorbitanten Autofreiheit natürlich auch, in dem wir Fahrbahnen und Parkplätze, statt Straßen und Parks bauen, aber im Grunde sind das „nur“ Symptome eines gesellschaftlichen Irrweges.
Beste Grüße
https://www.youtube.com/watch?v=1zF1YSRF-q0
Der rotgrüne sogenannte Verkehrsexperte Knoflacher ist als Ideologe, der kostbaren Verkehrsraum vernichtet hat, hinreichend bekannt. Außerdem scheint er generell nicht ganz zurechnungsfähig zu sein, wie das Interview mit ihm zeigt 😆 https://www.krone.at/1657287
Vorzuschlagen ist, auf die Erkenntnis von Kaiser Wilhelm Zwo sich zu besinnen: „Ich glaube an das Pferd, das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung.“ (aus dem Gedächtnis zitiert). Also: statt 48 Millionen Autos 48 Millionen Pferde. Jedes mümmelt und verdaut sechs Tonnen Getreide pro Jahr. Das Meiste davon bekommen wir als Pferdeköttel wieder zurück, womit wir unsere Biogasanlagen bereichern könnten. Statt der Pkw-Einstellplätze müssten wir Pferdeeinstellplätze einrichten. Natürlich brauchten wir auch entsprechend Pferdepfleger. Damit wären alle Schwierigkeiten mit den versorgungssuchenden Zuwanderern gelöst. Alles kein Problem.
Und was ist mit dem Tierschutz?
[…] Woche kümmerte ich mich textlich um Falschparker und darum, wie die Sparpolitik den öffentlichen Raum, hier speziell die […]