Bourdieu in der Tram oder Nach unten treten

»Selbst ich hab Hunger. Tschuldigung, dass ich auch amol was essen will.«, brüllte da einer. Hoppla, was war denn in dieser fast menschenleeren Straßenbahn los? Armut – und Armutshierarchien!

Wir traten an einem Sonntagnachmittag in die Linie 21 ein. Es war fast kein Mensch da. Im Bereich, in dem üblicherweise Fahrräder oder Kinderwagen abgestellt werden, lungerte ein junger Mann mit klebrigen Haaren und speckigem Anorak. Seine Jogginghose war ein Fetzen aus tausendundeinem Loch. Er lehnte sich gegen eine Plexiglaswand und schrie auf einen grauhaarigen Mann ein, der einige Meter weg in einem Zweiersitz hockte und seinen zahnlosen Mund offenstehen ließ. Ein Fläschchen Bier hielt er mit beiden Händen fest.

»Meinst du, ich will nichts essen!«, raunte der junge Mann den Sitzenden an, um sofort in einen weinerlichen spitzen Schrei zu verfallen.
»Du Wichser, gnininini … ein Junkie braucht nichts, oder? Glaubst du des, oder was?« Der weinerliche junge Mann, so schien es mir jedenfalls, fränkelte ein wenig.
»Was willst du denn von mir?« geiferte der Ältere zurück. »Geh doch …«, aber fränkelte ihm schon der andere wieder ins Wort.
»A Junkie muss amol was essen, du Arschloch! Ich hab dich nur nach was zum Essen gfrogt. Da musst du mir ned sagen, ich soll mir a Erwat suchen …. gnignigni … du bist a Wichser, hey! So a Wichser!«

Natürlich kriegen in dieser wie in wahrscheinlich allen Städten viele Obdachlose diesen Ratschlag recht oft an den Kopf geworfen. Ich frage mich halt immer, warum sie ihre Ansprüche für Transferleistungen nicht geltend machen. Das könnten sie ja tun. Der Weg steht ihnen im Normalfall offen. Aber erstmal durch Sucht auf der Straße gelandet, sind wohl strukturelle Abläufe kaum mehr denkbar. Wer als Passant nicht geben möchte, der soll es lassen. Daran ist nun wirklich nichts verwerflich. Aber gegen dieses schwächste Glied der Gesellschaft auch noch starke Sprüche auffahren: Das nenne ich Feigheit.

Ein bisschen ging mir sein Geheule ja schon auf die Nerven. Aber wer weiß, welche psychischen Probleme in dem armen Kerl rumorten.
»Du sitzt da und trinkst a Bier und schaust mi als letztn Dreck an«, polterte er weiter. »Du bist vielleicht anner! A richtiger Säufer und sagst mir i soll erwaten geh. Scheißalkoholiker. Scheißwichser.«
»Gnignigni … der is a Alki hey und macht mich an!«

Weiter ging es: »Na und, i bin a Junkie! Deswegen muss ich a was essen. Ich hab dich nur gfrogt, Alter. Da musst du nicht so sein.« Er verfiel erneut in weinerliche Unverständlichkeit, murmelte etwas vor sich hin. Man verstand nur Fetzen: »Junkie«, »blöder Wichser«, »nur gfrogt«.
Der Ältere, der im Zweiersitz Platz genommen hatte, schwieg sich aus, seinen bösen Blick auf den gerichtet, der sich Junkie nannte und der jetzt mit noch mehr Engagement jammerte.
»Stell dir vor, a Junkie hat auch amol ann Hunger«, er wurde lauter, seine Stimme wütender. Er stierte seinen Kontrahenten an. Rappelte sich auf, ging drei Schritte auf ihn zu. Oha, jetzt wird es ungemütlich, befürchtete ich. Aber die Straßenbahn hielt an der nächsten Station, der Junkie stieg aus, schimpfte dabei noch auf seinen Gegenspieler und weinte überlaut, als er am Fenster vorbeiging.

Da fiel mir ein, dass ich den jungen Kerl schon mal gesehen hatte. Irgendwann nach Mitternacht in der Nähe des Hauptbahnhofes. Er quatschte jemanden an, der schüttelte ablehend den Kopf und das reichte schon, dass er wieder weinte und schrie, vom Hunger sprach und völlig aufgelöst eine Glasflasche von einer Mauer zu Boden schmiss. Dann türmte er laut weinend.

Kaum war er raus aus der Tram, meldete sich einer zu Wort, der versetzt hinter dem im Zweiersitz saß. Er sprach seinem Vordermann Mut zu. Er wäre auch nicht gerade reich, ließ er den wissen. Aber gebettelt habe er niemals. Der andere nickte, er ja auch nie. »So was verstehe ich nicht«, quatschte der Hintermann weiter und der Vordermann drehte sich um, versuchte seinen Frust in einem Gespräch und in einem Schluck Bier zu ersäufen. Ein Bier mache ihn doch nicht zum Trinker. Der andere bejahte und betonte abermals: Gebettelt – nee, das habe er wirklich noch nie, obwohl auch er nicht viel habe.

Wir stiegen aus, waren mittlerweile angekommen und verließen diesen Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Arme Schlucker, wie es sie viele da draußen gibt. Solidarisiert durch einen, der noch weniger hatte als sie. Ein Typ im Anzug stieg ein, als wir vom Trittbrett sprangen. Feiner Zwirn und Aktenköfferchen. Der Erfolg stand ihm gut. Für ihn würden sie keine Augen haben.

Distinktion orientiert sich nun mal nach unten. Im gemeinsamen Bestärken, niemals das Gesicht so verlieren zu wollen, wie es die absoluten Habenichtse tun, finden die relativen Habenichtse zusammen. Und das ist keine Straßenbahngeschichte. Das ist ein gesellschaftliches Problem.

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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Bourdieu in der Tram oder Nach unten treten – Tagesticker.net
6 Jahre zuvor

[…] was war denn in dieser fast menschenleeren Straßenbahn los? Armut – und Armutshierarchien!Weiterlesen bei den neulandrebellen Lesen Sie auch: Arbeitskraftverkäufer, ihr habt nichts zu verlieren – fast nichts! Die […]

Niki
Niki
6 Jahre zuvor

Nur zur Verständnis: „Erwat“ = Arbeit?
Grundsätzlich ist die Antwort, dass sich jemand erstmal Arbeit suchen soll, eine Demütigung die ihres gleichen sucht. Nach unten treten ist aber hier überall Natur und quasi in fast jedem Elternhaus Erziehungsstil in Deutschland. Von anderen Ländern kann ich nun mangels Erfahrung nicht reden.
Eine weitere Sache ist, dass hier von den ärmsten Schluckern extreme Dankbarkeit erwartet wird für eigentlich absolute Selbstverständlichkeiten…

Natürlich ist dem so, dass niemand wohl gerne Armut im Land begegnet. Aber dass gehört leider dazu. Was ich tun kann? Nicht viel bzw. viel zu wenig!
Aber mich beschämt es zutiefst, dass es Tafeln geben „muss“, dass sich die Reichsten immer mehr aus der Verantwortung stehlen und dass immer auf die ärmsten und hilflosesten Schlucker eingetreten wird.

Kreuzrotter
Kreuzrotter
6 Jahre zuvor

So ähnlich geht es Menschen, die in unserem „Gesundheits“system sich Hilfe und noch viel besser Heilung erhoffen. Die vorhandenen „Strukturen“ sind nur dazu da Krankheit zu verwalten. Chemische Mittel gibt’s jede Menge von Ärzten und Apotheken, z.T. mit Krankenkassenunterstützung, nur keine Tipps für eine echte Heilung.
Kein Wunder sind alternative Heiler, die wirklich heilen, und die meistens privat bezahlt werden müssen, außer bei Privatpatienten (bis zu 80%), trotzdem auf Monate ausgebucht!
Diese ehemalige Bundes“gesundheits“ministerin Schmid (die mit der entführten Mercedes-Limousine während ihres Spanien-Urlaubs) meinte mal beim Journalistendarsteller Kerner (ca. 2008 oder 2009), dass die Deutschen, wenn sie im Ausland krank würden, um jeden Preis in ein deutsches Krankenhaus eingeliefert werden wollen. Da war die gute Ministerin, als sie den Spruch losließ, vermutlich seit mindestens 10 Jahren nicht mehr in einem deutschen Krankenhaus. Und die die noch vorhanden sind, werden durch „Gesundheits“zentren abgelöst, man muss wohl eher sagen verschlimmbessert – so wie der Stuttgarter Hauptbahnhof.
In Krankenhäusern arbeiten, zumindestens in den Nachtstunden, junge Ärzte mit wenig bis keiner Lebenserfahrung, aber vielen in Hörsäälen verbrachter Lebenszeit.
Dass ein Mensch aus mehr besteht als nur aus Wasser, Proteinen, Fetten und Mineralien, dass es Vorgeschichten zu Krankheiten und meistens auch persönliche Umstände bei Krankheiten gibt, muss sich erst so langsam bis zu denen im Laufe der Jahre herumsprechen.

Wenn man akute Schmerzen hat (Zähne, Rücken, Magen etc.) in unserem Gesundheitssystem, dann muss man möglichst noch gleichzeitig lebensbedrohliche Symptome aufweisen, bevor das Rettungssystem greift und man von seinen Schmerzen einigermaßen zügig befreit wird.
Ärzte dürfen oder können nicht einmal Schmerzmittel in Tablettenform vorrätig halten, um einen Patienten mit akuten Schmerzen zu versorgen, auch nicht die eigenen Patienten. Selbst im Krankenhaus bekommt man nur ein paar Tabletten, die vielleicht einen halben Tag reichen, alles wegen des „Schutzes“ der Apotheken. Außerhalb der Öffnungseiten gibt es außer dem Notarzt und dem Rettungswagen höchstens noch den ärztlichen Bereitschaftsdienst, der aber auch nicht wirklich helfen will.
Also: Am Besten nie krank werden in Deutschland oder zumindestens nicht so, dass man ernsthaft krank wird, wenig Geld hat und keine Hilfe.

Nachtrag zum Junkie:
Selbst wenn man ihm Geld geben würde, hätte er spät Abends, vor allem in der Pampa, ein Problem an günstige Lebensmittel zu kommen. Da bleiben nur Tankstellen oder Gaststätten, so es sie denn gibt und sie noch geöffnet haben.
Willkommen im christlichen 21. Jahrhundert (Speisung der Armen? Wieviele Milliarden für katholische und evangelische Kirche aus Kirchensteuermitteln pro Jahr?).

Kreuzrotter
Kreuzrotter
Reply to  Roberto J. De Lapuente
6 Jahre zuvor

Ich habe mehr als 40 Jahre Erfahrungen mit Krankenhäusern und Ärzten, 22 davon in der gesetzlichen Krankenversicherung. In meinem Leben war ich schon in mindestens sechs verschiedenen Krankenhäusern als Patient, in zweien davon stationär, zum ersten Mal mit 10 Jahren für zwei Wochen. Die Zahl der Ärzte, die ich wegen lauter verschiedener Krankheiten aufgesucht habe ist nochmal ein mehrfaches davon. Ich habe etliche Knochenbrüche an Rippen, Wirbeln, Fingern und einem Bein hinter mich gebracht, alle möglichen Kinderkrankheiten, auch eine Lungenentzündung.

Vor etwa 23,5 Jahren war ich, auf Anraten einer Hautärztin, in einer Hautklinik. Dort ließ ich mir meine Haut zur Krebsvorsorge untersuchen, weil ich zu einem Risikohauttyp gehöre (rötliches Haar, viele Sommersprossen und Leberflecken). Nach Untersuchung zweier aus meinem Rücken herausoperierter Hautstückchen war die Diagnose: An diesen Stellen gäbe es „angeturnte“ (Tina Turner) Hautzellen.
Der junge engagierte Arzt, der mir die Diagnose übermittelte, gab mir auch gleich verschiedene Ratschläge für mein zukünftiges Verhalten mit: Im Sommer nie mehr mit unbedeckter Haut ins Freie gehen und immer eine Kopfbedeckung tragen. Das mit der Kopfdeckung hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon längst gemerkt, weil ich bis zu diesem Zeitpunkt in den Sommern immer viel draußen war und wie jeder andere Mensch merkt man irgendwann, dass es angenehmere Dinge als einen Hitzschlag gibt.
Das mit der Hautbedeckung im Sommer habe ich aber nie beachtet. In den Jahren davor, seit etwa meinem fünften Lebensjahr habe ich unzählige auch starke Sonnenbrände hinter mich gebracht, zum Teil so stark dass ich nachts Probleme beim Schlafen bekam wegen der Schmerzen auf dem Rücken. Teilweise konnte ich in den Tagen danach die Haut von meinem Rücken in Fetzen abziehen. Irgendeine Spur von Hautkrebs habe ich bis heute nicht erlebt.

Vor neuneinhalb Jahren ging ich ins Krankenhaus, weil ich aufgrund von Todesangst und Herzrasen wach geworden bin. Eine Woche zuvor erklärte mir meine Hausärztin dass ich ein vergrößertes Herz habe. Sie erklärte aber nicht was das genau für mich und meine Gesundheit bedeutet (Hauptsache Angst gemacht). Im Krankenhaus in der Ambulanz untersuchte mich ein Kardiologe und erklärte am Schluss dass ich ab jetzt bis zu meinem Lebensende Betablocker schlucken sollte. Da war ich Anfang 40. Da ich Dank einer homöopathisch arbeitenden Ärztin vor 25 Jahren kritisch gegenüber Ärzten und ihrem Urteil gemacht wurde, und aufgrund von Erlebnissen mit einem älteren Bekannten meiner Eltern, habe ich bis heute keinen einzigen Betablocker zu mir genommen. Ein Freund erzählte mir damals, dass er Anfang 20 auch eine ähnliche Diagnose mit der Empfehlung der Einnahme von Betablockern bekam. Er lehnte das damals auch ab und probierte dafür etwas anderes aus. Genau wie ich hat er heute trotzdem einen ganz normalen Blutdruck. Und genau wie ich erlebte er damals vor der Diagnose eine unschöne Periode der beruflichen Perspektivlosigkeit. Aber sowas interessiert in unserem westlichen Gesundheitssystem niemand.

Auch keine Verschwörungstheorie:
Als ich vor einiger Zeit sieben Jahre in MeckPomm wohnte und dort auch mal mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus transportiert wurde, erzählten mir während der Fahrt, weil wir über das Thema Gesundheit und Krankheiten ins Gespräch kamen, die beiden Sanitäter, dass es gleich nach der Wende einen starken Anstieg bei der Zahl der Dialysepatienten mindestens im Osten von MeckPomm gab. Wie ist denn so etwas wissenschaftlich zu erklären? Mit dem degenerierten westlichen Essen? Oder aufgrund der katastrophalen Lebensumstände für die „Ossis“ statt der versprochenen blühenden Landschaften? Experten an die Front.

Seit zwei Monaten quäle ich mich mit mehr oder weniger starken Rückenschmerzen herum. Alles fing mit einer Wirbelverrenkung während meines Umzugs an, den ich trotz dieses Handicaps durchzog. In der Nacht konnte ich kaum schlafen, weil ich keine Position fand, die nicht schmerzhaft war. Am dritten Tag ließ ich mir Schmerztabletten (Ibuflam 600) verschreiben, was vermutlich ein Fehler war, wie mir heute bewußt ist, weil es mir heute, trotz der Einnahme dutzender starker Tabletten (Metamizol-Natrium und Tilidinhydrochlorid) schlechter geht. Dank des Interviews mit diesem Kraftwerksingenieur bezüglich seiner Krankheitsprobleme und seiner eigenen Lösung ist mir auch klar geworden warum: Im Oktober hatte ich zuwenig Geld um mich wirklich gut zu ernähren, so dass es meinem Körper nicht wirklich möglich war sich selbst zu heilen.
Seit etwa drei Wochen nehme ich die starken Medikamente nach einem Abend mit mehreren heftigen Schmerzstößen im Rücken, ausgelöst allein durch falsche Bewegungen im Bett. Diese starken Medikamente haben nicht nur aufgrund ihrer Inhaltsstoffe größere Nebenwirkungen, sondern auch weil diese entwässernd und damit mineralienentziehend wirken => krampfördernd => starke Schmerzen in den Muskeln (Verspannungen). Und ich hatte das bei meiner Ernährung in dieser Zeit nicht wirklich beachtet.
Wenn Ärzte heute wirklich das machen würden, wonach sie ihrem Eid (gibt’s den noch) eigentlich verpflichtet sind (eingehende ganzheitliche (Körper UND Geist) Untersuchung des Patienten = Annamnese), dann hätten sie herausfinden können, das ich vor allem ein Ernährungsproblem habe, nicht nur eine zeitweilige zu geringe Einnahme von Medikamenten. So würden sie NICHT als weitere „Therapie“ ein MRT empfehlen. Mit Ärzten meine ich SÄMTLICHE Ärzte (Hausärzte UND Krankenhausärzte), die ich in den letzten zwei Monaten wegen meines Rückenproblems konsultiert bzw. um Rat gefragt habe.

Ein Tipp für einen der nächsten Podcasts: Wie wäre es mit Torsten Engelbrecht und/oder Claus Köhnlein (Autoren des Buches „Virus-Wahn“) als Interviewpartner zum Thema Medizin bzw. medizinischen Heilmethoden? Das wären richtige Experten wie sie in den MSMs so gut wie nie vorkommen.

P.S.:

Die Gegenüberstellung von natürlichen Heilsubstraten

Welche Heilsubstrate meinst Du?

Kapott
Kapott
Reply to  Kreuzrotter
6 Jahre zuvor

Eine aufregende Geschichte …..du hättest ja am Sonnenbrand sterben können ! Puhhh, das war knapp ….. das hätte auch schlimmer ausgehen können ….

DasKleineTeilchen
DasKleineTeilchen
Reply to  Kreuzrotter
6 Jahre zuvor

Seit zwei Monaten quäle ich mich mit mehr oder weniger starken Rückenschmerzen herum. Alles fing mit einer Wirbelverrenkung während meines Umzugs an, den ich trotz dieses Handicaps durchzog.

aua. sorry, aber schön blöd. wahrscheinlich keine „wirbelverrenkung“, sondern mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit bandscheibenvorfall. mit nem „ernährungsproblem“ hat das nichts zu tun.

So würden sie NICHT als weitere „Therapie“ ein MRT empfehlen

guess what? ein MRT ist keine „therapie“, sondern dient der diagnostik, ob ein bandscheibenvorfall vorliegt, danach gibts die therapie. wenn du das aufgrund deiner ignoranz noch länger rausschiebst, wird ne OP irgendwann unvermeidlich.

Kreuzrotter
Kreuzrotter
Reply to  Kreuzrotter
6 Jahre zuvor

Ich werde gleich noch ausführlicher antworten. Weil aber meiner Meinung nach das „Leben Retten“ keinen Aufschub duldet, hier schon mal ein paar Videos und ein Artikel zum Anschauen, Lernen und Hoffnung kriegen.

Ein Interview mit einem ehemaligen Kraftwerksingenieur, der es im Alter von 55 Jahren vom Bruder von Reiner Calmund zum Halbmarathonläufer mit 71 gebracht hat – innerhalb von ein paar Jahren. Das Rezept: Gutes Wasser, gutes Essen (vor allem Gemüse und Obst, sowie Pflanzenöle) und vermutlich auch guter Schlaf sowie ein gutes soziales Umfeld(Familie).

Selbstheilung ohne Schulmedizin: Nichts glauben – selbst prüfen (38min)
https://www.youtube.com/watch?v=4aotGzENy-k

Ganz aktuell ein Artikel beim Rubikon-Online-Magazin anlässlich des Welt-Aids-Tages:

Das trügerische AIDS-Erbe von Rock Hudson
Was dürfen, sollen und müssen wir über AIDS wissen? Eine Replik wider die Hegemonie der orthodoxen Medizin aus Anlass des Welt-AIDS-Tages.
von Torsten Engelbrecht, Claus Köhnlein, Freitag 1. Dezember

https://www.rubikon.news/artikel/das-trugerische-aids-erbe-von-rock-hudson-1-2

Passend dazu ein Video des kanadischen Filmemachers Brent W. Leung aus dem Jahr 2009 (kritische Fragen zur AIDS-Theorie, auf Deutsch!):

das kartenhaus – house of numbers – die AIDS-verschwörung (1h27)
https://www.youtube.com/watch?v=koR1W74bTvQ

Der Kabarettist, Heilpraktiker und gelernte Opernsänger Benedikt Zeitner über die Theorie der 5 biologischen Naturgesetze und ihre wissenschaftliche Untermauerung:

Benedikt Zeitner – Die 5 biologischen Naturgesetze // SPIRIT OF HEALTH 2014 (1h17)
https://www.youtube.com/watch?v=YPADtdeOoc8

Oder auch diese Adresse: tinyurl.com/zeitner-vortrag-5bn

Es werden wahrscheinlich demnächst jede Menge angebliche Ärzte, Biologen oder sonstwie „Gesundheits“systemapologeten aufschlagen, die diese Infos mindestens ins Lächerliche ziehen wollen. Da hilft nur eins: Selber prüfen und selber Meinung bilden. Ein Gehirn hat ja Gott sei Dank jeder.

Und wenn es um den Zeitaufwand des Prüfens geht, ein Zitat eines Physiotherapeuten, der dies vor kurzem zu mir sagte: Wer sich nicht die Zeit für seine Gesundheit nimmt, muss sich dann eben die Zeit für seine Krankheiten nehmen.

Kreuzrotter
Kreuzrotter
Reply to  Roberto J. De Lapuente
6 Jahre zuvor

Sorry, aber das ist Verschwörungstheorie

Aha. Welches der Dinge, die ich genannt habe, ist für Dich eine Verschwörungstheorie?

DasKleineTeilchen
DasKleineTeilchen
Reply to  Kreuzrotter
6 Jahre zuvor

Nichts glauben – selbst prüfen

da gehts schon los, standard-spruch der aluhut-fraktion; ein eigentlich nicht falscher satz, aber pervertiert in seiner simplizität zum totschlag-„argument“ im dienste der wissenschaftsfeindlichkeit.

DasKleineTeilchen
DasKleineTeilchen
Reply to  Kreuzrotter
6 Jahre zuvor

grundgütiger! jetzt seh ich das erst; zb dieses:

das kartenhaus – house of numbers – die AIDS-verschwörung

sonst noch was?!? eine VT reinsten wassers, dessen interviewte AIDS-leugnerin noch vor veröffentlichung an AIDS verstorben ist?!? wie wärs noch mit nem happen „Germanische Neue Medizin“ als nachschlag? Jezzuz!

DasKleineTeilchen
DasKleineTeilchen
Reply to  Roberto J. De Lapuente
6 Jahre zuvor

Wer will?

wie wärs mit dir? du bespielst doch schon den halben blog.

Pentimento
Pentimento
Reply to  Roberto J. De Lapuente
6 Jahre zuvor

Roberte De Lapuente,

Das stimmt so nicht. Es gibt Alternativen die durchaus wissenschaftlich gesichert sind, aber von unserer Schulmedizin abgelehnt werden. Diese ist sehr eng gefaßt und sehr mit der Pharmaindustrie verbunden.Ich finde die Einträge von Kreuzrotter interessant und wichtig. Im Ernst? Kein Platz hier für so etwas? Tz…Tz…

Pentimento
Pentimento
Reply to  Roberto J. De Lapuente
6 Jahre zuvor

Lieber ,

Dies ist eine ernst gemeinte Frage:

Gefährlicher als Neonazis? Inwiefern? VTs können sich als wahr oder unwahr erweisen, Neonazis sind und bleiben Nazis.

Als Herr Dr. Semmelweis damals behauptete, Kindbettfieber sei ansteckend wollte ihm solange niemand glauben, bis er sich durch den Kontakt mit einer Erkrankten freiwillig angesteckt hat.

Ich meine, sind VTs wirklich bedrohlich, oder fühlst Du Dich vielleicht in Deinem Weltbild verunsichert oder gar bedroht?

DasKleineTeilchen
DasKleineTeilchen
Reply to  Pentimento
6 Jahre zuvor

Dr. Semmelweis

komisch; immer wenns um sowas geht, werden möglichst alte „beweise“ aus der mottenkiste der „skeptiker“ gezerrt. besides; seine arbeiten wurden doch akzeptiert?!?
desinfektion ist seitdem „schulmedizinischer“ standard, right? also von was zum geier faselst du?

fühlst Du Dich vielleicht in Deinem Weltbild verunsichert oder gar bedroht

*seufz* immer die gleiche leier…

DasKleineTeilchen
DasKleineTeilchen
Reply to  Pentimento
6 Jahre zuvor

Es gibt Alternativen die durchaus wissenschaftlich gesichert sind, aber von unserer Schulmedizin abgelehnt werden.

das ist ein oxymoron; wenn etwas „wissenschaftlich gesichert“ ist, wird es von der evidenzbasierten medizin nicht abgelehnt. und „schulmedizin“ ist ein kampfbegriff der fälschlicherweise dogmen in der wissenschaftlichen, evidenzbasierten und sich weiterentwickelnden medizin impliziert. also mal schön langsam.

der industrielle/kapitalistische clusterfuck dahinter ist ein völlig anderes thema.

Pentimento
Pentimento
Reply to  DasKleineTeilchen
6 Jahre zuvor

Teilchen

Ist ja gut! Ein Oxymoron also. Bravo! Aber Du weißt schon, was ich meine, oder? Kann der gute Roberto vielleicht selbst antworten?

In der Kommentarspalte bei DieZeit.online hätte man Deinen Kommentar gesperrt. Begründung:

„Bitte verzichten Sie auf Polemik.“ 🙂

DasKleineTeilchen
DasKleineTeilchen
Reply to  Pentimento
6 Jahre zuvor

wir sind aber nicht auf Zeit.online. und natürlich kann roberto selbst antworten (wenn er denn überhaupt will), was mich aber nicht daran hindern muss, ebenfalls meinen senf dazuzugeben.

und ja, ich halte VTs für bedrohlich und gefährlich; orange POTUS anyone for instance?

Kapott
Kapott
Reply to  Kreuzrotter
6 Jahre zuvor

Chemische Mittel gibt’s jede Menge von Ärzten und Apotheken, z.T. mit Krankenkassenunterstützung, nur keine Tipps für eine echte Heilung.

Genau, der Junkie aus der Tram könnte den Saft des Methadon-Strauches
inhalieren um wieder auf die Füße zu kommen. Kein Mensch braucht chemische
Medikamente. Alles Quatsch ! Herzmittel….alle überflüssig ! Morgens kalt duschen
und 10 Kilometer joggen ! Der Rest fällt unter natürliche Auslese…..

Kapott
Kapott
Reply to  Roberto J. De Lapuente
6 Jahre zuvor

Im Kern seiner Kritik ist die pharmazeutische Industrie ein Haufen
von Ganoven. Damit liegt er nicht falsch. Was mich oft wundert
ist, dass aus begründeter Kritik absurde Konsequenzen gezogen
werden. „Weil die Pharmaindustrie aufgeblasen und geldgierig
ist, hat die Schulmedizin versagt weshalb wir mehr Wunderheiler
benötigen.“ Die Opfer der Wunderheiler führt man auf Fehldiagnosen
der Schulmedizin zurück: „Das war gar kein Krebs, das war eine
Blockade im XY-System. Wäre dieser Mensch nur frühzeitig zum
Wunderheiler gegangen, würde er heut noch leben.“

Irgendwann nimmt die Wirrheit dieser Leute sowas von Fahrt auf
das man selbst oben und unten nicht mehr auseinanderhalten kann.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Kapott
6 Jahre zuvor

@Kapott

Weil die Pharmaindustrie aufgeblasen und geldgierig
ist, hat die Schulmedizin versagt weshalb wir mehr Wunderheiler
benötigen.“ Die Opfer der Wunderheiler führt man auf Fehldiagnosen
der Schulmedizin zurück:

Bist du da nicht auch etwas dogmatisch mit deiner Pauschaldiagnose?

Tatsache ist doch, dass reihenweise Pharmatreferenten durch Arztpraxen schwirren und ganzjährig Weihnachtsmann spielen.und sich auch immer wieder Ärzte finden, die für Geschenke empfänglich sind und natürlich erfordert jede Leistung eine Gegenleistung..
Dass in Kliniken teuer angeschaffte Geräte auch „ausgelastet“ werden, wo es möglicherweise gar nicht nötig ist und teilweise unnötig operiert wird, weil eine Klinik eben auch ein Wirtschaftsbetrieb ist ( besonders die privaten mit Dividendenanspruch der Anteilseigner), ist auch kein Geheimnis.und fällt aus meiner Sicht auch unter den Begriff „Fehldiagnose“.

Wundeheiler gibt es nicht, weder bei den Schulmedizinern, noch bei den Alternativen Heilmethoden. Aber es gibt bestimmt Menschen, die intuitiv das Richtige tun, weil ihr erster Gedanke eben nicht der eigene Wohlstand ist, sondern das Wohl derer, die sich ihnen in ihrer Not anvertrauen und damit in ihre Hände begeben und sei es nur, dass man ihnen zuhört, statt sie mit Medikamenten, derer es in Deutschland eh zu Viele gibt ( Dänen z.B. sind auch nicht kränker, obwohl es dort nicht mal die Hälfte an Medikamenten gibt ).l

Irgendwann nimmt die Wirrheit dieser Leute sowas von Fahrt auf
das man selbst oben und unten nicht mehr auseinanderhalten kann.

Stimmt, aber das gilt für alle Seiten des Meinungsspektrums.

Letzten Endes hängen viele Krankheiten mit unserer unnatürlichn, nicht artgerechten Lebensweise zusammen und Medizin kann da lediglich die Symptome behandeln, nicht aber die Ursachen aus der Welt schaffen.

Pentimento
Pentimento
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Daß in Deutschland sehr viele Medikamente verschrieben werden, habe ich auch beobachtet. Einem Patienten mit hohem Blutdruck z.B. kann man einen Blutdrucksenker verschreiben (5 Min.Gespräch). Man kann ihn aber auch nach seiner Lebensweise fragen – Bewegung, Ernährung und Stressfaktoren – und entsprechend beraten, statt gleich einen Betablocker zu verschreiben. Das braucht mehr Zeit, ist aber besser ,nachhaltiger und vor allem gesünder für den Patienten.
Ich betreue eine 80jährige Nachbarin, die ich auch bei Artztbesuchen begleite. Nach genau 5 Minuten Behandlungszeit, wird der Arzt von der Helferin angerufen, und bricht das Gespräch ab.

DasKleineTeilchen
DasKleineTeilchen
6 Jahre zuvor

I hate to say this, aber wenn das Das ist ein gesellschaftliches Problem die hinlänglich bekannte quintessenz einer bereits tausendmal (und besser) erzählten geschichte ist…dann ist der spiegelfechter wirklich und endgültig tot. schade.

GrooveX
GrooveX
Reply to  DasKleineTeilchen
6 Jahre zuvor

es ist bekannt, dass manches laaaangsam an die oberfläche dringt. da muss man mit leben.

DasKleineTeilchen
DasKleineTeilchen
Reply to  GrooveX
6 Jahre zuvor

scheint so, vor allem wenns nur noch auf ne 404 zeigt. war das der witz?

GrooveX
GrooveX
Reply to  DasKleineTeilchen
6 Jahre zuvor

muss man bei der url auch noch mit ja? nee, ne…

DasKleineTeilchen
DasKleineTeilchen
Reply to  GrooveX
6 Jahre zuvor

kannste wenigstens einmal diesen merkwürdigen und sich mir nicht erschliessenden ironie-BS lassen, groove? ganz ehrlich? ich schnalls gerade garnich, wertgeschätzter mitkommentator/in.

GrooveX
GrooveX
Reply to  DasKleineTeilchen
6 Jahre zuvor

okay, ich helfe ja gerne, aber immer mit meiner bullshitironie – ohne geht gar nicht. also du so:

wenn das Das ist ein gesellschaftliches Problem die hinlänglich bekannte quintessenz einer bereits tausendmal (und besser) erzählten geschichte ist…dann ist der spiegelfechter wirklich und endgültig tot.
3. Dezember 2017 13:21

tom wellbrock so:

Unter dieser Adresse werdet Ihr uns nicht mehr erreichen können. Und zwar vom 1. Januar 2017 an. Denn dann wird der Spiegelfechter „eingestampft“.
13. Dezember 2016

ich so:

…bei der url… nee, ne…

The requested URL /wordpress/134169/alles-hat-seine-zeit-die-des-spiegelfechters-neigt-sich-dem-ende was not found on this server.
war doch nu echt ganz einfach, oder? also, dkt, lass uns cool bleiben.

DasKleineTeilchen
DasKleineTeilchen
Reply to  GrooveX
6 Jahre zuvor

war wohl mein stumpfer moment der woche 😉

GrooveX
GrooveX
Reply to  DasKleineTeilchen
6 Jahre zuvor

oh, ich könnte dir noch ein paar abgeben. ist ja schon montag abend.

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»Es wird immer schwieriger auf der Straße!« – neulandrebellen
6 Jahre zuvor

[…] Vor einigen Wochen berichtete ich über eine Fahrt in der Tram, bei der ein offenbar obdachloser Mann ständig in schier hemmungsloses Weinen verfiel. Da waren wir gerade auf dem Rückweg von einer ganz speziellen Führung, die am Frankfurter Hauptbahnhof angeboten wird: »Straßenblick – Ex-Obdachlose erzählen ihre Geschichte«. Wie es der Zufall an jenem Tag wollte, bot selbst die Heimfahrt also noch eine weitere obdachlose Geschichte. Oder geht man sensibilisierter aus einer solchen Veranstaltung heraus, sodass man solcherlei Ereignisse ein bisschen anders wahrnimmt? […]