Rechts sein durch link sein

Im Jahr 2021 ist es eine Winzigkeit, in die „rechte Ecke“ einsortiert zu werden. Unser kleiner Blog ist auch immer wieder mit dem Vorwurf konfrontiert. Daher wollen wir an dieser Stelle mal etwas klarstellen, das nicht nur uns betrifft, sondern die allgemeine (neue) Definition von „links“ und „rechts“.

Die Älteren werden sich an den Begriff erinnern: link. Im Duden steht als Definition:

Falsch, verkehrt, anrüchig, fragwürdig; nicht vertrauenswürdig

Das trifft es recht gut. Link, und damit fragwürdig und anrüchig, ist jemand, der einen anderen in eine Schublade steckt, ohne dass der dort hineingehört. Heute passiert das ständig, wenn wem auch immer vorgeworfen wird, rechts oder rechtsoffen zu sein. Diese Einordnung wird in höchstem Maße inflationär verwendet und steht in vielen (in den meisten) Fällen in keinem Zusammenhang mit dem, was der Angegriffene macht oder denkt.

Rechte Demonstranten?

Seit nunmehr über einem Jahr hat sich in der allgemeinen Wahrnehmung die Unterstellung breitgemacht, auf Demos gegen die Corona-Politik gehen in erster Linie rechte Menschen. Die Behauptung ist so wirkmächtig geworden, dass sich selbst völlig unverdächtige Menschen von Demos der „Querdenker“ distanzieren.
Das ist fatal. Und die Behauptung ist schlicht dumm.

Ich kann mich zumindest in meinem Leben nicht erinnern, wann auf einer Demo nicht auch Leute anwesend waren, die versucht haben, diese für ihre Zwecke zu missbrauchen. Ob es sich bei diesen Leuten einfach um solche handelt, die sich mit Kalkül unter die Demonstranten mischen oder ob es Agent Provocateurs sind, spielt hierbei eine eher untergeordnete Rolle.

Fakt ist: Die Leute sind da, laufen mit, versuchen zu eskalieren oder andere Leute von ihrem politischen Weltbild zu überzeugen.
Aber kommen wir zum eigentlichen Punkt: den Vorwurf, rechtsradikal, rechtsoffen oder rechts zu sein.

Rechts sein?

Nein, links oder nicht links sein, das ist hier die Frage. Da beide Begriffe inzwischen völlig kopflos verwendet werden, sei auf eine recht gelungene Definition aus der Wikipedia hingewiesen (zu irgendetwas muss das Ding ja taugen):

Die politische Linke versucht die herkömmliche, meist als reaktionäre oder konservativ verstandene Politik, die am Rückschritt auf ehemalige (reaktionäre) oder Erhalt der bestehenden (konservativen) Staats- und Gesellschaftsstrukturen ausgerichtet ist, zu überwinden. Dem setzt sie eine progressive, das heißt als fortschrittlich verstandene Politik entgegen, die durch Reformen des Bestehenden, nicht selten auch durch revolutionäre Aktivitäten neue soziale, ökonomische und politische Verhältnisse zum Vorteil der eher unterprivilegierten Bevölkerungsschichten durchzusetzen versucht.

Nicht ganz so gelungen, aber für unsere Zwecke brauchbar ist die Definition dessen, was rechts ist:

Als politische Rechte wird ein Teil des politischen Spektrums bezeichnet. Sie geht von einer Verschiedenheit der Menschen aus und befürwortet oder akzeptiert daher eine gesellschaftliche Hierarchie. Ungleichheit wird deshalb von der politischen Rechten als unausweichlich, natürlich, normal und wünschenswert betrachtet (siehe auch: Egalitarismus). Hier ist zu unterscheiden zwischen der klassischen Rechten, welche die Ungleichheit durch Erbfolge und Familientradition gerechtfertigt sieht, und der liberalen Rechten, welche Ungleichheit nur dann für gerechtfertigt hält, wenn sie das Resultat eines fairen Wettbewerbs ohne Vorteilsweitergabe an Nachfahren ist. Rechte Politik kann sich sowohl auf die gesellschaftspolitische als auch auf die wirtschaftspolitische Ebene beziehen.

Natürlich gehen auch links Denkende davon aus, dass Menschen verschieden sind. Aber um Feinheiten wie diese soll es hier und heute nicht gehen. Auch könnte man die Frage diskutieren, ob linkes Denken eher Gleichheit oder Gerechtigkeit auf die Fahne geschrieben hat.

Rainer Mausfeld sagte sinngemäß und äußerst prägnant, dass Linkssein bedeute, für Gleichwertigkeit zu sein. Und dass jeder Mensch mitbestimmend sei, nicht nur stimmberechtigt. Gleichwertigkeit bedeutet in der Folge auch soziale Gerechtigkeit.

Man könnte zu rechtem und linkem Denken natürlich noch viel mehr schreiben, und wenn man tatsächlich eine tiefergehende Analyse ansteuern wollte, wäre das auch unverzichtbar. Doch hier soll es ja um die Diffamierung von Menschen gehen, denen vorgeworfen wird, sie seien rechts, weil sie mit der Corona-Politik der Bundesregierung nicht einverstanden sind. Ein Rechts-links-Aufsatz wird das also hier nicht.

Dieser Vorwurf, rechts aus welchen Gründen auch immer zu sein, ist folgenreich und führt zu einer kompletten Entfremdung dessen, was links ist. Und zu einer oberflächlichen und deutlich verkürzten Annahme, was rechts sei.

Tilo Jung … und narrativ

Tilo Jung steht nicht zwingend für lange durchdachte Thesen, aber das ist schließlich auch nicht sein Job. Seine Aufgabe aber wäre es durchaus, Narrative zu hinterfragen. Das tut er mit Vorliebe … nicht … mehr, wie wir an folgendem Beispiel erkennen können. Von Tino Chrupalla (AfD) wollte Jung wissen:

Ihr Landesverband in Sachsen-Anhalt, Herr Chrupalla, ist ja offen rechtsextrem, neben Ihnen sitzen Rechtsextremisten. Warum distanzieren Sie sich nicht von Herrn Kirchner, der die Corona-Epidemie als schwere Grippewelle verharmlost …?“

Fraglos gehört die AfD in Sachsen-Anhalt nicht zu den moderaten Landesverbänden. Und das ist eher vorsichtig ausgedrückt. Im Grunde war also Jungs Ansatz löblich, denn dass die AfD in Sachsen-Anhalt mindestens radikale Tendenzen zeigt, steht wohl außer Zweifel, einige der Figuren dort dürften auch offen oder weniger offen rechtsextrem sein.

Trotzdem machte Jung einen verheerenden und offen gestanden ziemlich dummen Fehler. Er argumentierte nämlich nicht politisch, sondern propagandistisch. Und bediente damit genau das Narrativ, das Medien und Politik seit mehr als einem Jahr in die Köpfe der Menschen hämmern:

Wer Corona verharmlost, ist rechts.

Das ist – mit Verlaub – ein zum Himmel schreiender Blödsinn! Es ist unseriös und nicht durchdacht, es ist oberflächlich und entwaffnend. Entwaffnend deswegen, weil Jungs Vorwurf den Angesprochenen viel Raum für nachvollziehbare Entgegnungen bietet.

Nehmen wir einmal Folgendes an:

Wer einen Volkswagen fährt, ist rechts.

Spontan dürfte man darauf eher verwirrt reagieren. Man kann natürlich in die Geschichte von Volkswagen schauen, zum Beispiel nach Argentinien, oder die Tatsache betrachten, dass im Nationalsozialismus mehr als 20.000 Zwangsarbeiter Volkswagen zusammenbauen mussten. Man kann das tun, aber daraus abzuleiten, dass jeder Mensch, der einen VW fährt, rechts oder gar ein Nazi sei, auf diese Idee werden nur wenige kommen.

Doch genau das hat Jung gemacht, als er seinen Vorwurf gegen den AfD-Mann Kirchner erhob. Das ist kein Alleinstellungsmerkmal Jungs, im Gegenteil, er hat diesen Unsinn ja einfach nur brav übernommen. Aber es lässt tief blicken.

Es lässt tief blicken, weil damit deutlich wird, wie unreflektiert die Etikettierung „rechts“, „rechtsoffen“ oder „rechtsextrem“ übernommen wird. Und was für eine Angst sie erzeugt. Wenn wir uns die beiden oben zitierten Definitionen in Erinnerung rufen, können wir unmöglich zum Schluss kommen, Corona zu verharmlosen, sei rechts, rechtsoffen oder was auch immer. Weil das eine mit dem anderen nichts zu tun hat.

Denken wir an die Aktion #allesdichtmachen zurück, die in der Öffentlichkeit scharf kritisiert wurde, und zwar so hart, dass einige Schauspieler sich von der gutgemeinten Aktion distanzierten, andere, wie etwa Jan-Josef Liefers, unter erheblichen öffentlichen Druck gerieten.

Und warum? Angeblich weil die Schauspieler Pflegekräfte beleidigten und nicht ernst nahmen. Doch das ließe sich noch einigermaßen erklären und zumindest teilweise wegdiskutieren. Ganz anders aber beim Vorwurf, #allesdichtmachen bediene rechte Inhalte. Die wiederum wurden den Leuten von „Querdenken“ in die Schuhe geschoben. Somit kam es zu einer Kontaktschuld ohne Kontakt, denn die Schauspieler von #allesdichtmachen machten zu keinem Zeitpunkt den Eindruck, etwas mit „Querdenken“ zu tun zu haben. Und selbst wenn es so gewesen wäre: dass jeder Querdenker rechts sei, ist eine Behauptung, die keiner noch so simpel gestrickten Überprüfung standhalten kann.

Aber bei Licht betrachtet wäre das alles unter normalen Umständen auch kein Problem, zumindest dann nicht, wenn man offen darüber spricht, was man von Corona oder der Corona-Politik hält, ohne jede noch so kleine Meinungsäußerung als Werk eines Nazis zu betrachten.
Sicher, man kann Corona als die schlimmste Katastrophe seit Menschengedenken bezeichnen. Man kann es aber auch als harmlose Grippe abtun. Weder das eine noch das andere ist ein Zeichen von Rechtsextremismus oder rechtfertigt ähnliche Titulierungen, die hier gern und oft benutzt werden.

Aber wie gesagt: Tilo Jung ist nicht das eigentliche Problem, er ist nur ein williger Bote, der verbreitet, was ihm in den Sack gepackt wurde. Das bedeutet nicht, dass man nicht über die Frage diskutieren muss, wie rechts oder rechtsoffen oder rechtsextrem Teile der AfD sind. Es gibt diese Strömungen in der Partei, und sie offenzulegen, ist geradezu eine journalistische Verpflichtung. Aber eben nur mit entsprechenden Begründungen, Belegen, Zitaten, die den rechten oder rechtsextremen Charakter des oder der ins Visier genommenen Parteimitglieder mit Fakten untermauern.

Wer auch immer sich hinstellt und behauptet, Corona sei harmlos, muss das tun dürfen. Es ist eine Meinung, die wie auch immer zustande gekommen ist, aber es ist eine Meinung, die man äußern darf – als AfDler, als Arzt, als Lehrer, als Sportler, Künstler oder Politiker.

Die CDU als leuchtendes, schlechtes Beispiel

Irgendwann sagte irgendwer, die CDU sei nach links gerückt. Wegen des Atomausstiegs, dem Frauenbild, dem Klimawandel, was auch immer. Tatsächlich aber war die CDU nie links, auch nicht ein bisschen. Wer die obige Definition von „rechts“ liest, kann auch unmöglich zum Schluss kommen, dass eine derart konservative und vor allem dem Kapital und den Großkonzernen zugewandte Partei links sein könnte. Sie kann es einfach nicht.

Das fand auch Franz Josef Strauß (CSU):

Daher grenzen sich die meisten Vertreter des demokratischen Konservatismus davon ab, um sich vom Stigma eines „rechten“ Images zu lösen. Stattdessen beanspruchen sie, wie viele Sozialdemokraten, den Standpunkt der politischen Mitte. Franz Josef Strauß besetzte dagegen bewusst auch den rechten Rand des demokratischen Spektrums und betonte, es dürfe rechts von der CSU keine demokratisch legitimierte Partei geben.

Das ist insofern ehrlich, als Strauß gar nicht den Versuch unternahm, die Union als nicht rechts zu bezeichnen. Wozu auch? Rechte Wertevorstellungen sind ja nicht per se schlimm oder gar verboten. Doch mit der Behauptung, die CDU sei nach links gerückt, wurde auf der rechten Seite immer mehr Platz frei. Und den wollte plötzlich (oder auch nicht plötzlich) niemand mehr besetzen. Der Wunsch, „die Mitte“ zu erreichen und ihr anzugehören, klang deutlich charmanter, weil es leichter ist zu sagen, man sei die Mitte. Rechts und links wurde ja schon lange das Attribut des Extremen angeheftet. In der Mitte ist man also auf der sicheren Seite.

Aber wir sehen ja, was dabei herausgekommen ist. Alle wollen in die Mitte, und wer sich rechts oder links davon positioniert, hat ein Extremismus-Problem. Dafür ist gar keine extreme Haltung nötig, das erledigen die aus der „Mitte“, die überall extreme Ideen wittern und auch wittern wollen.

Die CDU, eine eindeutig rechte Partei, hat dazu beigetragen, dass aus rechts im Laufe der Zeit rechtsextrem wurde, und zwar völlig unabhängig davon, aus welchen Gründen. Das Label der Mitte hat dazu geführt, dass es nicht Franz Josef Strauß folgend rechts von der CDU/CSU nichts geben kann, sondern dass alles, was nicht der Mitte zugerechnet wird, als extrem in die eine oder andere Richtung verurteilt wird.

Corona extrem

Und so sind wir angekommen in einem Regime, das, ohne mit der Wimper zu zucken, Menschen, Parteien oder Bewegungen als rechts, rechtsoffen oder rechtsextrem einsortiert. Das oben genannte Beispiel mit Tilo Jung demonstriert das eindrucksvoll, auch wenn der gute Tilo das sicher nicht vorhatte.

Es wird Zeit – links, rechts und in der Mitte -, diese oberflächliche Etikettierung zu beenden, Wasser oder Spucke auf die Etiketten zu streichen und sie sicher und langfristig zu entfernen. Das ist nicht nur fair gegenüber Menschen, die zwar zu diesem und jenem eine andere Meinung haben, aber keinesfalls extrem sind.

Es ist auch sinnvoll für die richtige Einordnung extremer Positionen. Wenn bereits jemand, der mit den Maßnahmen der Bundesregierung gegen Corona nicht einverstanden ist, als rechts oder sogar rechtsextrem tituliert und entsprechend verurteilt wird, sind wir auf einem sehr gefährlichen Weg. Denn irgendwann sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht, und dann werden die wirklich Rechtsextremen in der Masse vermeintlicher und behaupteter „Nazis“ verschwinden können. Genaugenommen tun sie das bereits, und es ist nicht nur die AfD, die davon profitiert, es sind auch die Altparteien, in deren Reihen unauffällig, aber doch immer wieder extreme Ansichten geteilt werden. Da sie aber von einer scheinbaren Mitte kommen, werden sie nicht als extrem wahrgenommen.

Das dürfte nicht zuletzt „der Mitte“ nicht gefallen, weil auch deren Mitglieder immer Gefahr laufen, plötzlich selbst als extrem eingestuft zu werden. Und zwar gerade die, die nun wirklich nicht extremistisch sind. Zumindest nicht, solange sie nichts „Falsches“ sagen.

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Tom J. Wellbrock

Tom J. Wellbrock ist Journalist, Autor, Sprecher, Radiomoderator und Podcaster. Er führte unter anderem für den »wohlstandsneurotiker«, dem Podcast der neulandrebellen, Interviews mit Daniele Ganser, Lisa Fitz, Ulrike Guérot, Gunnar Kaiser, Dirk Pohlmann, Jens Berger, Christoph Sieber, Norbert Häring, Norbert Blüm, Paul Schreyer, Alexander Unzicker und vielen anderen. Zusätzlich veröffentlicht er Texte auf verschiedenen Plattformen und ist für unsere Podcasts der »Technik-Nerd«.

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Heldentasse
2 Jahre zuvor

Früher galt „links“ gleich gut und edel, und „rechts“ war schlecht und bäh.

In Wirklichkeit war schon damals diese Unterteilung „Banane“, weil viel zu simpel und m.E. schon nicht so recht passend um einen vernünftigen demokratischen Diskurs zu führen.

Heute aber sind diese Begriffe komplett pervertiert, den „rechts“ ist mindestens gleich „Reichsbürger/ Querdenker“ wenn nicht gar sofort „Nazi“. Gilt m.E. auch für die „Linken“ die heute noch dieses Attribut verdienen.

In Wirklichkeit ist dieses fatale Schubladendenken eine Folge eines noch fataleren Ausgrenzungspolitik, die alles was nicht in den offiziellen Meinungskorridor passt, der übrigens immer schmaler wird, damit disqualifiziert und platt macht.

Wenn man in erster Näherung erkennt, dass dies ein untrügliches Zeichen von Faschismus ihn einem durch und durch korrupten System ist, kann man zwar lange nicht alles aber vieles verstehen.

Ich glaube mittlerweile, dass für die aller meisten wird diese Entwicklung fatal und böse enden wird, egal auf welcher „richtigen“ politischen Seite sie stehen. Genießt wenn immer es geht den Sommer, und kümmert euch im eure Lieben.

Cetzer
Cetzer
Reply to  Heldentasse
2 Jahre zuvor

Gegen Endzeitstimmung hilft nur Daumenschrauben-Optimismus und Akkord-Genuss!

Heldentasse
Reply to  Cetzer
2 Jahre zuvor

Ja, und die Leber wächst dabei mit ihren Aufgaben!

Oder besser, vom Meister himself

Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel.

Charles „Hank“ Bukowski

Last edited 2 Jahre zuvor by Heldentasse
Mordred
Mordred
2 Jahre zuvor

Werte Autoren und Kommentatoren! Direkt zum Thema und im speziellen zu allesdichtmachen hat der Tagesspiegel eine Diskussionsrunde bzgl. seiner Fehler in der Berichterstattung veröffentlicht:
https://www.youtube.com/watch?v=Iu8JxpV1E2I
Das MUSS (!) man gesehen haben! Wir lernen dort u.a., dass Redakteure das Konzept der Kontaktschuld für gerechtfertigt halten und dass (fast Zitat) „Wissenschaftsredakteure an den Lippen von Wieler und Drosten hängen“.

Rudi K
Rudi K
Reply to  Mordred
2 Jahre zuvor

Ich habe dieses Video schon „fast zeitgleich“ gesehen. Ich finde es interessant, wie sich diese Journalisten anstellen.

Mordred
Mordred
Reply to  Rudi K
2 Jahre zuvor

Meinst Du, dass das Absicht ist, dass sie äußerst naiv und unwissend rüberkommen?

Rudi K
Rudi K
Reply to  Mordred
2 Jahre zuvor

Also die „Naivität“, wie über Herrn Bruch berichtet wird, halte ich für „gespielt“. Denn die „zweifelnde Unterstellung“ über seine Ansichten zu der NSDAP finde ich schon infam.

Rudi K
Rudi K
Reply to  Mordred
2 Jahre zuvor

Noch zwei Punkte zu diesem Video:

Hier kann man dieses Video mit Kommentaren und Fragen der Zuhörer anschauen:
https://app.sli.do/event/d5fylxlp/live/questions

Der Wissenschaftsjournalist sprach davon, daß während der Hongkong-Grippe Schulen geschlossen wurden. Ich bin schon in dieser Zeit zur Schule gegangen und habe davon nichts mitbekommen. Kann dies jemand bestätigen oder verneinen?

Pen
Pen
Reply to  Rudi K
2 Jahre zuvor

War auch noch in der Schule damals; da war nix, die wurde wie ne ganz normale Grippe gehandelt

Last edited 2 Jahre zuvor by Pen
Rudi K
Rudi K
Reply to  Pen
2 Jahre zuvor

Danke. Also stimmt die Aussage dieses Journalisten auch nicht ganz.

Bananita
Bananita
Reply to  Rudi K
2 Jahre zuvor

Gerade kürzlich habe ich mit meinen Eltern darüber geredet, weil die sich über dieses ganze Theater gewundert und gemeint haben, dass die Hong Kong Grippe schlimmer war, aber niemand käme damals auf die Idee das ganze öffentliche Leben deshalb lahm zu legen.

Rudi K
Rudi K
Reply to  Bananita
2 Jahre zuvor

Danke für die Bestätigung. Die damaligen Themen waren der „Prager Frühling“, die APO und die Wahl von Willy Brandt zum Bundeskanzler. Die Hongkong-Grippe war in den Medien nicht so präsent.

Rudi K
Rudi K
2 Jahre zuvor

Dann könnte man Herrn Jung mal fragen, ob Christopf Süß (Sendung quer vom BR) vor etwas mehr als einem Jahr auch „rechtextrem“ war. Denn damals hatte er sich über Leute lustig gemacht, die sich vor Corona fürchteten,.

Übrigens finde ich es wie der Autor unsinnig, politische Fragen mit naturwissenschaftlichen Fragen zu verbinden die Zeiten der „Deutschen Physik“ und der Lehre von Lyssenko sind doch lange vorbei.

Cetzer
Cetzer
Reply to  Rudi K
2 Jahre zuvor

Politik war die meiste Zeit eng mit Theologie verbunden; Naturwissenschaft ist die Neue Theologie und hat deren eigentliche Funktionen, Reichen-Propaganda und Herrscher-Lob, geerbt.
In diesem Blog wurde schon mehrfach auf die große spirituelle Leere hingewiesen, die die kaputte inoffizielle Staatsreligion (die Säulen waren Arbeit, Konsum, Fortschritt, Wachstum, Glotze, Lotto…) hinterlassen hat, von den mumifizierten Wüstenreligionen ganz zu schweigen. So wie die Natur, verabscheut auch der Mensch ein solches Vakuum und ersetzt die Reliquie durch das Reagenzglas, den Rosenkranz durch das Smartphone und die 95 Thesen durch die Neulandrebellen.

Rudi K
Rudi K
Reply to  Cetzer
2 Jahre zuvor

Naturwissenschaft ist die Neue Theologie und hat deren eigentliche Funktionen, Reichen-Propaganda und Herrscher-Lob, geerbt.

Für Marx und Engels waren aber die Naturwissenschaften das große Vorbild und Ansporn für die Entwicklung ihrer Theorien. Wie überhaupt diese Wissenschaften al wesentlicher Bestandteil der Aufklärung angesehen wurden.



Bananita
Bananita
Reply to  Rudi K
2 Jahre zuvor

Es kommt eben darauf an wie die Wissenschaften verstanden und eingesetzt werden. Also, ob dies im Sinne einer emanzipatorischen Wissensgesellschaft geschieht, oder im Sinne elitärer Machtansprüche – so wie das derzeit der Fall ist.

Heldentasse
Reply to  Rudi K
2 Jahre zuvor

Wie man sieht, ist die Aufklärung vollkommen auf dem Rückzug, und geistig das tiefste Mittelalter hat wieder Einzug gehalten. Nur das sie damals keine Biowaffen und IT am Start hatten, was irgendwie ein auch ein Widerspruch ist. Denn diese Technologien die und jetzt versklaven fußen m.E. ganz klar auf den Leistungen der Aufklärer.

Pen
Pen
Reply to  Heldentasse
2 Jahre zuvor

Die Menschheit ist eindeutig auf dem absteigenden Ast. Die alten Griechen, die Zeit der Renaissance, die Aufklärung, das 18. und 19.Jahrh waren die Hochzeiten unserer Kultur. Nun geht’s abwärts, wie bisher noch jede Hochkultur.

Last edited 2 Jahre zuvor by Pen
Pen
Pen
Reply to  Pen
2 Jahre zuvor

Das gilt für den Westen.

Pen
Pen
Reply to  Cetzer
2 Jahre zuvor

LOL *

Heldentasse
Reply to  Cetzer
2 Jahre zuvor

So wie die Natur, verabscheut auch der Mensch ein solches Vakuum und ersetzt die Reliquie durch das Reagenzglas, den Rosenkranz durch das Smartphone und die 95 Thesen durch die Neulandrebellen.

Ob das unbedingt natürlich ist, wenn wir uns gegenseitig zum Wohle der 0,01% Macht- Eliten gegenseitig versklaven und hinter die Fichte führen, auch mit so einem Konsum Mummenschanz, da möchte ich mal ein großes ? dran machen.

Last edited 2 Jahre zuvor by Heldentasse
Mensch
Mensch
2 Jahre zuvor

Kindern, die von den Guten als potenziell todbringende Gefahr, erst nur für Großeltern, später gar für Eltern hingestellt wurden, ist es zwar erspart geblieben in die rechte Ecke gestellt worden zu sein, aber der Rucksack, der den kleinen Seelen damit aufgeladen wurde, wog gar noch schwerer, als das reflexartige in die rechte Ecke stellen, von jedem, der nicht bereit war auf Regierungslinie zu wandeln.

Wie mögen wohl die Guten, die Coronamaßnahmen bei den leider nicht wenigen Menschen mit schwersten kognitiven Behinderungen um… nein durchsetzen? Wie wird denen das „Impfangebot“ wohl unterbreitet?

Brian
Brian
Reply to  Mensch
2 Jahre zuvor

Die werden im Zweifelsfalle gar nicht erst gefragt, man tut ihnen ja etwas „Gutes“…🤮
Ähnlich wie den Kindern…

Pen
Pen
Reply to  Tom J. Wellbrock
2 Jahre zuvor

So ist es. Die Kinder sind traumatisiert. Hoffe, das Merke, Wieler und Spahn dafür zahlen müssen. Die Maskerade war völlig unnötig, wie man inzwischen im Vergleich mit andern Ländern herausgefunden hat. Die Fachleute, Ärzte, Anwälte und Psychologen melden sich endlich auch.

Sehr guter Artikel, danke dafür.

Maze
Maze
2 Jahre zuvor

Jung propagiert von Anfang an einen extremen Kurs bei „Corona“, aus welchen Motiven auch immer. Das Framing von Massnahmen-Kritikern als „Rechts“ gehört ebenso dazu wie das Löschen kritischer Beiträge in seinem Forum. Im Forum des Aufwachen!-Podcasts, das er vor dessen Einstellung moderiert hat, gab es für den Namen „Wodarg“ einen Filter, man konnte ihn in Beiträgen nicht erwähnen.

Komischer Vogel. Aber definitiv nicht naiv, der Jung.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Maze
2 Jahre zuvor

@Maze

Komischer Vogel. Aber definitiv nicht naiv, der Jung.

Wie so Viele hat er sich auf der vermeintlichen Gewinner-Seite positioniert.
Sollte das aber kippen, ist er komplett ramponiert und es wird kippen.

Die Phalanx der Lockdown- Apologeten löst sich ja bereits sichtbar auf und die Zahl der Impf-Geschädigten steigt, so dass sie auf Dauer nicht zu verheimlichen sein wird.

Brian
Brian
Reply to  Robbespiere
2 Jahre zuvor

@Rob

 und es wird kippen.

Ich kann mich da nur wiederholen : Ja, stimmt. Aber bis es soweit ist, wird noch
einige Zeit vergehen. Und es wird (v.a. im übertragenen Sinne) bis dahin noch
einiges zu Bruch gehen. Morgen wird ja sowieso erstmal erneut die epidämliche
Lage hirnloser Tragweite festgestellt…

Last edited 2 Jahre zuvor by Brian
Ann
Ann
Reply to  Brian
2 Jahre zuvor

„epidämliche Lage hirnloser Tragweite“…
You made my day! xD

Heldentasse
2 Jahre zuvor

Passt zum Artikel m.E. wie die Faust aufs Auge!
Es ist wertvoll für die Erkenntnis, m.E.

Die Lügenwalze | Von Rüdiger Lenz

Bananita
Bananita
2 Jahre zuvor

Ich habe neulich gelesen, dass die eigentliche Sollbruchstelle bei Corona gar nicht mehr zwischen links und rechts verläuft, sondern zwischen liberal und autoritär und dieser Einschätzung würde ich mich anschliessen. Im Kern geht es ja auch darum, ob man die Menschen in ihrer Selbstverantwortung stärkt und darauf vertraut, dass sie mitwirken, oder ihnen Massnahmen aufzwingt und sie bei Zuwiderhandlung bestraft. Deshalb dreht sich bei den Querdenkern viel um Rechtstaatlichkeit, Mitspracherecht und individuelle Entscheidungsmöglichkeiten, mit anderen Worten also um individuelle Freiheiten und staatliche Eingriffe, die sie einschränken.

Wer das verfolgt hat, dem ist deshalb auch nicht entgangen, dass Querdenker keine homogene Gruppe sind mit der AfD als ihre politische Speerspitze, sondern sehr durchmischt mit Menschen aus den unterschiedlichsten Lebensbereichen. So gesehen sind das Menschen, die eigentlich die demokratische „Mitte“ repräsentien und die sich nun mit einem autoritär-extremistischen Staat konfrontiert fühlen, der ihnen jeden vernünftigen Dialog verweigert und sie auch noch dreist belügt.

Die AfD wird dabei, wie schon bei anderen Themen, grösser gemacht als sie tatsächlich ist. Das liegt aber nicht an ihrer hervorragenden Oppositionarbeit, sondern daran, dass es den meisten Journalisten an Distanz zu den Regierenden mangelt und somit an Fähigkeit die Politik kritisch zu begleiten und hinterfragen. Ein Tilo Jung ist jedenfalls kaum zu Fragen fähig, die ein Boris Reitschuster stellt. Ein Tilo Jung ist sich ja noch nicht mal zu Schade Boris Reitschuster als Rechtsextremen zu beteichnen und seinen Ausschuss aus der BPK zu fordern. Es gibt eben einen Unterschied zwischen Journalismus und Regierungspropaganda und Tilo Jung ist da leider nicht der Einzige, der das nicht verstanden hat.

Last edited 2 Jahre zuvor by Bananita
Rudi K
Rudi K
Reply to  Bananita
2 Jahre zuvor

Das sehe ich auch so. Mit den Hinweisen auf „Esoteriker“ und Rechtsextreme versuchen die Medien die Kritiker an den Maßnahmen zu diffamieren.

Brian
Brian
Reply to  Bananita
2 Jahre zuvor

@Bananita
Guter Kommentar !
Da brauche ich mir ja nur mein eigenes Selbstverständnis anzugucken : mir ist ein
grundsätzliches Begegnen auf Augenhöhe wichtig, ein grundsätzlicher Respekt (auch
wenn ich weiß und auch immer wieder erfahre, daß dies nicht unbedingt die Regel ist).
Kein Mensch wird wohl bezweifeln, daß in der Politik immer viel versprochen und wenig
gehalten wurde. Aber was da seit über einem Jahr an Dreistigkeit, Verlogenheit, Arroganz und Ignoranz vorzufinden ist, ist wirklich unter aller Sau. Ich habe selten so viel Verachtung für Menschen empfunden wie in diesem letzten Jahr.
Insofern finde ich es mittlerweile gar nicht mehr so dramatisch, „politisch heimatlos“ zu
sein. Auch wenn’s ein Klischee-Satz geworden ist : man besinnt sich auf die wichtigen
Dinge. Auf das, was für einen selbst Bedeutung hat.

Pen
Pen
Reply to  Brian
2 Jahre zuvor

@Brian

Das sehe ich genau so. Der Gedanke an unser Politbüro verursacht mir Übelkeit. Die immer stärkere Zensur ist empörend, s. Boris Reitschuster. Das ganze System ist durch und durch verfault und muß weg.

Brian
Brian
Reply to  Pen
2 Jahre zuvor

@Pen
Ja, gibt ja bei ihm auch einen schönen Gastkommentar von Thomas Maul
bezüglich der allgemeinen geistigen Umnachtung…

Bananita
Bananita
Reply to  Brian
2 Jahre zuvor

@Pen: Vielen Dank! Ich finde auch die Kommentarspalten sehr interessant und geistig durchaus anregend.

@Brian: Dem stimme ich zu, bin jedoch nicht ganz so fatalistisch.
Meine Verachtung gilt vor allem all den Besitzstandswahrern und ihren Speichelleckern, die alles daran setzen die Welt und die Menschen zu etwas zu machen, was sie nicht sind und denen deshalb Demut und Respekt vor dem Leben der anderen fehlt. Es tröstet mich daher oft zu wissen, dass das Leben den eigenen Gesetzen folgt und dass jedes Lebewesen, bis in die kleinste Mikrobe, sehr viel mehr ist als nur die Summe seiner Gene und deshalb auch einzigartig. Diese technokratische Kunstwelt, von der die Machteliten träumen, ist also allein schon deshalb zum Scheitern verurteilt, da sie die elemanteren Naturgesetze missachtet und auf etwas fusst, was in der natürlichen Ordnung gar nicht existiert. Der Kapitalismus war aber schon immer ein Potemkinsches Dorf, nur jetzt erst wird durch die wachsenden Probleme die Destruktivität dahinter für viel mehr Menschen deutlich sichtbar.

Das macht mich optimistisch, denn ich sehe auch diejenigen, die mit all dem auch nicht einverstanden sind und sich trotz aller Widrigkeiten für ihre Sache engagieren. Die Summe dessen bringt die Dinge in Bewegung, auch wenn die Kommunikation oft schwierig ist und man dabei mit Ansichten konfrontiert wird, die manchmal ziemlich befremdlich sind. Wir dürfen uns nur nicht frustrieren und täuschen lassen, es gibt nämlich viele Weltanschauungen und Lebenswelten, die mit dem medial verbreiteten Weltbild kaum etwas gemeinsam haben. Genau da liegt auch das Potential und das könnte durchaus grösser sein, als man uns vormachen will. Die Besitzstandswahrer hassen diesen Trick 😉

Brian
Brian
Reply to  Bananita
2 Jahre zuvor

@Bananita
Ich glaube, wir sind da gar nicht so weit auseinander. Ich würde mich jetzt auch
nicht unbedingt als fatalistisch bezeichnen. Vielleicht habe ich auch einfach nur zuviele schlechte Erfahrungen gemacht. Daß das, was z.Zt. passiert, nicht
natürlich ist und dementsprechend langfristig keinen Bestand haben kann, sehe
ich genauso. Aber die Geschichte hat halt auch immer wieder gezeigt, wieviel
in der Zwischenzeit zerstört werden kann, sowohl materiell als auch geistig/
seelisch. Und ich finde, daß in den letzten knapp 1,5 Jahren schon eine Menge
kaputtgegangen ist.

Pen
Pen
Reply to  Bananita
2 Jahre zuvor

@Bananita

Deine Kommentare sind Klasse. Kann Dir immer zustimmen.

niki
niki
2 Jahre zuvor

Kurz zu Tilo Jung…
Wenn die eigene Überzeugung GUT zu sein in maximalen Extremismus umschlägt!
Ist mit der Wokeness-Kacke exakt das gleiche!

Pen
Pen
Reply to  niki
2 Jahre zuvor

So ist es.

ShodanW
ShodanW
2 Jahre zuvor

Links enttäuscht auf ganzer Linie, und das sollte den Betroffenen mal zu denken geben. Aber selbst bei der letzten Wahl hat sich etwa die SPD in Schuldzuweisungen verheddert und will nicht sehen, dass sie immer schön am Kern der Ursache vorbeiläuft. Corona wäre schuld, die Polarisierung von AfD und CDU wäre schuld. Und das erste Mal haben die Linken im Osten massiv verloren. Ich denke, das sind erste Indizien, dass die Leute, die sich links verorten und als rechts innerhalb der eigenen Partei/Ideologie diffamiert werden, irgendwann die Schnauze voll haben. Das Thema Überheblichkeit von „Lifestyle-Linken“ wurde schon öfter angesprochen, aber an Selbstkritik ist bei denen nicht zu denken.

Und zu Jung: nun, der schlägt auch in diese Kerbe, sah sich wohl als Platzhirsch der Onlinejournalisten mit BPK-Bonus, und dann kam Reitschuster und zeitnah Corona dazu. Seine heile Welt geriet ins Wanken. Ich denke, in dieser ganzen Latte von Enttäuschungen bzgl. der Linken im Gesamten als Opposition ist er nur die Spitze des Eisberges, auch wenn seine linken Aktionen eine besondere Qualität hatten. Ich denke sogar, dass er der Auslöser für das Schreiben gegen Reitschuster war, weil alles, was von ihm ausging, zeitlich sehr dicht passierte.

Im ideologischen Sinne ist das natürlich Jung=linksliberal=Lockdownfan gegen Reitschuster=konservativ=Maßnahmenkritik. Natürlich hat das zu Spannungen geführt in der Blase BPK, wie es in anderen Blasen zu genau denselben Verwerfungen geführt hat. Dass Corona nun diesen Brennglaseffekt in vielen Dingen bedeutet, ist vielleicht enttäuschend und macht wütend, andererseits legt es mal schonungslos offen, dass man sich mit Schönfärberei und ähnlichem nicht mehr herausreden kann, was wieder gut ist. Endlich mal eine ehrliche Offenlegung in diesem ganzen Lügenkonstrukt.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  ShodanW
2 Jahre zuvor

@ShodanW

Links enttäuscht auf ganzer Linie, und das sollte den Betroffenen mal zu denken geben. Aber selbst bei der letzten Wahl hat sich etwa die SPD in Schuldzuweisungen verheddert und will nicht sehen, dass sie immer schön am Kern der Ursache vorbeiläuft.

Wie sollten sie auch?
Das würde ja die Politik der „neuen Mitte“ von Schröder und die dreifache Groß-Kuschelei mit der Union in Frage stellen, also das gesamte neoliberale Programm seit 1998.
Deren Vertreter sind immer noch am Zug und progressive Figuren sind nicht in Sicht, da bereits der Nachwuchs entsprechend versaut wird und linkes Personal aus der Partei getrieben wurde.

Vom Restbestand der Partei zu erwarten, der würde sich auf alte Werte besinnen, ist illusorisch.
Die verkaufen ihr Fell so teuer wie möglich und der Rest ist ihnen egal.
Da ist kein Stolz mehr auf 150 Jahre Existenz, nur noch Geschachere.
Mein Verdacht ist, dass es von Anfang an die Aufgabe der Schröderbande war, den sozialen Markenkern der SPD zu vernichten, auch wenn die Partei dadurch von der politischen Bühne verschwindet.

Die Parteien sind nur noch Vollstrecker von Interessen der Geldmafia, die politische Macht längst schäbig verkauft.

ShodanW
ShodanW
Reply to  Robbespiere
2 Jahre zuvor

Ja, deinen Ausführungen stimme ich vollkommen zu. Man liest des Öfteren in letzter Zeit von Ratlosigkeit von Kommunalpolitikern oder Basismitgliedern, die sich dann wundern, dass die Partei Stimmen verliert.

Da herrscht einfach eine Realitätsferne vor, die man nur noch belächeln kann. Man sollte eben weltfremde Kiddies nicht mit Erwachsenenkram spielen lassen.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  ShodanW
2 Jahre zuvor

@ShodanW

Man sollte eben weltfremde Kiddies nicht mit Erwachsenenkram spielen lassen.

Vor Allem sollte man Macht nicht gänzlich einem Kindergarten überlassen, der damit nicht umgehen kann, sonst führt das Haschen nach Status zwecks Ego-Befriedigung zwangsläufig zum Mißbrauch.

Je mehr Schultern die Macht tragen, umso geringer das Risiko einseitiger Begünstigung für „spendable Zeitgenossen“ mit „Cäsarenwahn“.

Bananita
Bananita
Reply to  ShodanW
2 Jahre zuvor

Ich hatte meine Offenbarung, als mir Genossen aus der Linkspartei eröffnet haben, dass man es nicht mehr als zielführend betrachtet sich politisch gegen Hartz4 einzusetzen und in etwa zeitgleich sich Inge Hannemann aus der Partei zurück gezogen hat – mit der Begründung, dass die Linkspartei aufgehört hat die Interessen der sozial benachteiligten Menschen wahr zu nehmen. Die AGs zu diesem Themenkomplex sind auch in der Tat zusammen gefallen aus Mangel an Interesse daran und es gibt auch mittlerweile kaum jemand, der fundierte Kritik an der rapide wachsenden materiellen Ungleichheit auch nur formulieren kann.

Sowohl bei der SPD als auch bei der Linkspartei begreifen Viele einfach nicht, dass kein Mensch rot lackierte pseudo-linke Parteien braucht, die nicht mal in der Lage sind die sozialen Missstände zu benennen, die inzwischen jeden 5. Bundesbürger betreffen. Für die Armut eine Art Folklore ist dargestellt durch Geflüchtete, Bettler und Alkoholiker auf den Strassen der woken gentrifizierten Viertel, in denen Armutsbetroffene einsam und allein darum kämpfen dorf überhaupt noch wohnen zu dürfen.

ShodanW
ShodanW
Reply to  Bananita
2 Jahre zuvor

Ehrlich gesagt ist der Wokeness-Kelch an mir erst vorbeigegangen. Vorher war die Enttäuschung über die Schröder-Ära dermaßen groß gewesen, dass ich erst mal den Rückzug angetreten hatte und dachte noch naiverweise, dass sich das wieder einrenken würde. Dann kam Merkel, und ab dann war nur noch Chaos angesagt.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Bananita
2 Jahre zuvor

@Bananita

Sowohl bei der SPD als auch bei der Linkspartei begreifen Viele einfach nicht, dass kein Mensch rot lackierte pseudo-linke Parteien braucht, die nicht mal in der Lage sind die sozialen Missstände zu benennen, die inzwischen jeden 5. Bundesbürger betreffen.

Eben und Diejenigen, welche eine Politik a la Union oder FDP wollen, wählen das Original, nicht das Abziehbild.

kdm
kdm
2 Jahre zuvor

„auch wenn der gute Tilo das sicher nicht vorhatte.“Klingt irgendwie sehr kumpelhaft. Sachlicher wäre:“auch wenn der naive Herr Jung das sicher nicht vorhatte.“

Jörg Hensel
Jörg Hensel
2 Jahre zuvor

Auch wieder gut analysiert und geschrieben. – Ich bin erstaunt.

Jetzt fehlt nur noch der alles bestimmende Hintergrund, der sich im Repertoire der Stasi, wiederfindet.

Auf den Seiten des BStU wird man hinsichtlich der Methoden der Stasi ganz sicher fündig.

Markant auch „Das Leben in der DDR Die Stasi“ Von Wiebke Ziegler.

Zitat: „Die Stasi-Mitarbeiter verbreiteten Gerüchte, um Beziehungen zu Freunden und Kollegen zu belasten. Sie erzählten diesen etwa, dass der Betroffene alkoholabhängig, homosexuell oder rechtsextrem sei – oder, besonders perfide, dass er Kontakte zur Stasi pflege.“

Um es kurz zu machen: Es sind Stasi-Methoden, die über die MSM-Medien und über ausgesuchte „Journalisten“, wie Jung, transportiert werden.

Und es ist auch kein Wunder, da die BRD von der DDR – via Art. 3 EinigVtr. – feindlich, übernommen wurde. – Wider dem Selbstbestimmungsrecht gem. Art. 1 ICCPR.

Das Grundgesetz wurde so vor 30 Jahren beseitigt resp. nicht in Kraft gesetzt.

Dejure befinden wir uns seit 1990 in der DDR, da die DDR Verfassung nicht durch Beitritt aufgehoben wurde. – Der angebliche Beitritt der DDR zur BRD wurde dejure vorgetäuscht, da dem Beitritt seine Rechtsgrundlage entzogen wurde (Art. 4 Ziff. 2 EinigVtr.).

„Menschen mit rechtsextremen Kreisen in Verbindung bringen – bewährte Stasi-Methode … „ http://alt.juedischerundschau.de/der-kampf-gegen-rechts-lohnt-sich-135910652/

Zu Kahane resp. IM Viktoria ein kleines Video unter …
https://www.youtube.com/watch?v=bDyKVAdI6pY&t=2s

Balmung
Balmung
2 Jahre zuvor

Lesetipp zum Thema: Michael Wengraf- Die rechte Revolution.

Hier wird die große zeitgenössische lechts-rinks Verwirrung sehr genau analysiert.

Manko-leider in ziemlich akademischer Sprache verfasst.

Quintessenz – linker Mainstream bedeutet heutzutage nicht mehr links, sondern, weniger rechts. Eine Gesellschaftstransformation die sich schon über Jahrzehnte erstreckt.

GrooveX
GrooveX
Reply to  Balmung
2 Jahre zuvor

mehr als weniger rechts kann man in deutschland nicht erwarten. hier ist es ja eher mehr rechts.

Balmung
Balmung
Reply to  GrooveX
2 Jahre zuvor

Richtig. Rechtsstaat – nomen est omen