Virusrebellen: Kleines Viren-ABC
Vorbemerkung Tom Wellbrock:
Während alle Welt davon spricht, Corona „auszulöschen“, zu „eliminieren“ und zu „töten“, möchten wir mit einer kleinen Serie zur Versachlichung beitragen. In verschiedenen Beiträgen wollen wir erklären, womit wir es eigentlich zu tun haben, wenn wir von Viren, Infektionen, Erkrankungen oder Impfstoffen sprechen.
Um eine Positionierung unsererseits geht es in dieser Serie eher nicht. Roberto und ich haben uns in letzter Zeit ja häufig (für manche: zu häufig) zu der ganzen Thematik rund um Corona und Covid-19 geäußert.
Hier geht es also um unaufgeregte kurze Texte, die einen grundlegenden Überblick über den Aufbau, die Wirkungsweise und die Folgen von Virenbefall liefern sollen.
In unserer neuen Serie „Virusrebellen“ stellen wir also verschiedene Virenerkrankungen vor. Wir wälzen aktuelle Statistiken und informieren über die Welt der Viren. Den Start macht eine allgemeine Einführung in die Pathologie.
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Allgemeine Pathologie: Was ist Krankheit?
Krankheiten werden dadurch verursacht, dass die Anpassungsgrenze des individuellen Organismus an die ständig wechselnden Lebensbedingungen überschritten wird. Bei der Entstehung von Erkrankungen unterscheidet man die Begriffe „Ätiologie“ und „Pathogenese“:
- Unter der Ätiologie wird die Lehre der Krankheit-auslösenden Ursache verstanden. Als „Ursache“ versteht man lediglich das unmittelbar auslösende Moment, also beispielsweise Mycobacterium tuberculosis als Tuberkulose-Auslöser.
- Die Pathogenese hingegen meint den Gesamtentstehungsprozess von Erkrankungen. Erkrankungen setzen also mit der Ätiologie ein, die Pathogenese beschreibt auch den Fortgang.
Neben der Einteilung von Krankheitsursachen in innere (endogene) oder äußere (exogene) Ursachen lassen sie sich auch in unbelebte oder belebte Ursachen einteilen. Als unbelebte Ursachen können Gifte, Sonnenbrand, schädigende Gase, Traumata durch mechanische Einwirkungen oder auch eine schwache Konstitution (= individuell erworbene Körperverfassung entgegen einer Disposition = ererbte oder erworbene Krankheitsbereitschaft) Krankheiten verursachen. Als belebte Ursachen kommen Parasiten, Bakterien, Mykoplasmen, Pilze, Parasiten, Prionen oder Viren infrage.
Lassen Sie uns gleich vorweg noch einige Begrifflichkeiten klären:
- Infektion: Als Infektion oder Ansteckung bezeichnet man das Eindringen pathogener Mikroorganismen sowie deren nachfolgende Vermehrung.
- Infektionserkrankung: Löst eine Infektion krankhafte Veränderungen aus, spricht man von Infektionskrankheiten, Infektionserkrankungen oder auch nur Erkrankung.
- Pathogenität: Mit dem Begriff Pathogenität wird die Krankheit-auslösende Eigenschaft eines Mikroorganismus beschrieben.
- Virulenz: Der Begriff leitet sich vom lateinischen „virus“ ab, der für „Gift“ steht, aber auch für Schleim oder Saft. Die Virulenz beschreibt den Grad krankmachender Eigenschaften bestimmter Erreger(stämme) pathogener Mikroorganismen. Bestimmt wird die Virulenz durch die Virulenzfaktoren Invasivität und Toxizität.
Damit es zu einer Infektion kommen kann, muss es dem Mikroorganismus gelingen, eine Eintrittspforte in den Makroorganismus zu finden. Diese Infektionswege sind gängig:
- Kutaninfektion: Als Eintrittspforte fungiert das Epithel der äußeren Haut, auch Drüsenführungsgänge werden als Eintritt genutzt.
- Konjunktivalinfektion: Erreger dringen über die Konjunktiven (Konjunktive = Bindehaut, die den Augapfel mit den Augenlidern verbindet) in den Makroorganismus ein.
- Alimentärinfektion: Über den Magen-Darm-Trakt (oft über die Lymphfollikel) treten Erreger in den Körper ein.
- Aerogene Infektion: Erreger gelangen mit der Luft in Tröpfchen- oder Staubform in den Respirationstrakt.
- Urogene Infektion: Über die harnableitenden Wege gelangt die Infektion ins Körperinnere.
- Koitalinfektion: Die Infektion erfolgt über die Schleimhaut des Genitalapparats.
- Diaplazentare Infektion: Über die Plazenta von der Mutter werden die Erreger auf den Embryo/ Fötus übertragen.
- Germinative Infektion: Die Erreger werden über die Geschlechtszellen, beispielsweise von den Eierstöcken zu den Oozyten, den weiblichen Keimzellen, übertragen.
- Wundinfektion: Bei geschädigtem Gewebe und eröffnetem Blutgefäßsystem haben Erreger leichtes Spiel.
Viren als Krankheitserreger
Neben den Prionen (winzige Glykoproteine im menschlichen und tierischen Organismus) sind Viren die kleinsten Krankheitserreger. Bei ihnen von „belebten Ursachen“ zu sprechen, ist verwirrend, denn Viren haben keinen eigenen Stoffwechsel – streng genommen sind sie keine „Lebewesen“ und doch werden sie als belebte Krankheitsursachen klassifiziert.
Viren sind sehr einfach in ihrem Aufbau. Ein Virion, also ein einzelnes Viruspartikel, enthält als Träger der genetischen Information eine oder verschiedene Nukleinsäuren – entweder DNA oder RNA. Verpackt sind diese Nukleinsäuren in einem Partikel, das aus Proteinen (Eiweiße), zu Teilen auch aus Lipiden (Fette) besteht.
Zur Reproduktion sind Viren auf stoffwechselaktive Zellen des Wirtsorganismus angewiesen; außerhalb der Wirtszelle können sie sich nicht vermehren. Hat ein Virus an die Wirtszelle angekoppelt, so kann es den Stoffwechsel ebendieser Zelle verändern – nicht umsonst werden Viren als obligate Zellparasiten bezeichnet. Die Veränderungen an der Wirtszelle können so massiv sein, dass es zum Zelltod kommen kann (DNA-Viren). Oft jedoch leben Viren (RNA-Viren) in einem Gleichgewicht mit ihren Wirtszellen. Gucken wir uns das genau an:
Dem einfachen Aufbau von Viren ist es geschuldet, dass komplexe Strukturelemente anderer Zellen (Zellkern, Mitochondrien, Möglichkeit der Enzymproduktion zum Aufbau des eigenen Stoffwechsels, etc.) fehlen. Das Virus nutzt die Arbeitsweise infizierter Wirtszellen zum Produzieren neuer Proteine sowie zum Replizieren der DNA (bei DNA-Viren), sodass komplette Viruspartikel entstehen. Dieses Viruspartikel benötigt ein Virus zum Übertragen von Zelle zu Zelle, aber auch von einem bereits infizierten Wirt zu einem nichtinfizierten. Einige Viren jedoch (z. B. Herpes- oder Retroviren) können in bestimmten Zellen ohne Viruspartikelbildung persistieren – dieser Zustand wird als Latenz bezeichnet.
Es gibt Viren (einige Herpes-, aber auch Onkorna- oder Adenoviren) mit onkogenen Eigenschaften, sodass sich Tumoren entwickeln können. Hemmen sich Viren gegenseitig, so spricht man von Interferenz. Durch virale Infektionen kann es zu lokalen Erscheinungen beispielsweise im Respirationstrakt kommen, Viren können jedoch auch generalisierte Erkrankungen – oft mit letalem Verlauf – auslösen.
Infektionsverlauf
Virusinfektionen können apparent, also mit klinischen Symptomen, oder aber inapparent verlaufen. Einzelne Virusarten unterscheiden sich hier:
- Masern sind in aller Regel apparent,
- Influenza- oder Mumps-Infektionen verlaufen etwa zur Hälfte apparent,
- die Primärinfektion mit Herpes-simplex-Viren verläuft nur zu 5 – 10 Prozent der Fälle apparent.
Warum eine Infektion bei einem Patienten apparent oder inapparent verläuft, ist meist unklar. Eine immunologische Toleranz, gute Konstitution und günstige Disposition tragen neben weiteren Faktoren sicherlich dazu bei. Je nach Virus verläuft auch die Ausbreitung im Wirtsorganismus verschieden: Unterscheiden lassen sich akute, persistierende und latente Virusinfektionen.
Akute Virusinfektionen
Akute Infektionen können klinisch apparent oder inapparent verlaufen. Es kommt sowohl zur Virusvermehrung als auch zur Virenausscheidung. Es ist möglich, dass sich die Infektion wie eine Lokalinfektion verhält, also auf Eintrittspforte und deren Umgebung beschränkt bleibt – etwa wie beim Schnupfen. Es ist aber auch möglich, dass sich Viren im gesamten Organismus ausbreiten und eine generalisierte, in verschiedenen Phasen verlaufende Infektionskrankheit hervorruft – wie bei den Masern. Das Immunsystem reagiert auf beide Möglichkeiten und bildet mit Antikörpern, zytotoxischen T- sowie Gedächtniszellen eine Immunität. Ist die Erkrankung beendet, finden sich im Wirtsorganismus keine infektiösen Viren – das betreffende Virus ist eliminiert.
Persistierende Virusinfektionen
Bei persistierenden Infektionen bleibt das Virus über lange Zeit, zum Teil lebenslang, nachweisbar – der Körper kann das Virus nicht eliminieren. In Makroorganismen mit persistierender Infektion kommt es permanent zur Vermehrung der Viren, sodass diese entsprechend verbreitet werden können. Betroffene weisen häufig in der ersten Zeit schwache oder keinerlei Krankheitssymptome auf. Zu Symptomen kommt es erst, wenn durch die (jahrelange) Virusreplikation ausgeprägte Organschäden entstanden sind. Hepatitis-B-, -C- und HI-Viren sind Beispiele.
Latente Virusinfektionen
Bei der latenten Virusinfektion bleibt der Organismus lebenslang infiziert – ohne klinische Symptome und ohne Nachweisbarkeit des Virus. Man könnte sagen, das Virus ist „abgetaucht“. Ein Beispiel: die Herpes-simplex-Virusinfektion, die sich in die Ganglien der Hirnnerven verlegt. Wo liegt der Unterschied zur persistierenden Infektion? Über lange Zeit findet keine aktive Virusreplikation statt, es werden keine neuen Viruspartikel gebildet. Stattdessen begnügt sich das Virus damit, eine sehr geringe Menge an Proteinen zu bilden, sodass es sein Genom in der latent infizierten Zelle erhalten kann.
Das Immunsystem ist nicht unwichtig für den Erhalt dieses latenten Zustands. Gelegentlich wird das latente Stadium von einem Rezidiv unterbrochen. Neben dem Herpes recidivans (Herpes-simplex-Virus) ist auch die Gürtelrose (Varicella-Zoster-Virus) ein klassisches Beispiel dafür. Bedingt durch verschiedene Einflüsse wie etwa hormonelle Schwankungen oder UV-Expositionen erfolgt ein Reaktivieren des Virus, welches dann in infektionstüchtiger Form gebildet wird.
Virusrebellen: Ein Ausblick
Im kommenden Beitrag werfen wir einen Blick auf Lebend-, Tod- und RNA-Impfstoffe, bevor es konkret mit der Beschreibung verschiedener Viren losgeht.
Vielleicht könnt Ihr noch einen Unterpunkt einsetzen: Was ist Immunität?
Ich freue mich über den Versuch der Versachlichung der Debatte.
Kommt alles noch.
Gemach, gemach 😉
@Carlo
https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Immunsystem-Wie-funktionieren-Abwehr-und-Immunitaet,immunsystem114.html
Noch ein Link aus der Berliner Zeitung:
»Anfrage an Berliner Senat weckt Zweifel an Aussagekraft von PCR-Test«
Da werden bei den Neulandrebellen seit Monate ausschliesslich persönliche Meinungen ohne großem Informationsgehalt dem Leser präsentiert, und jetzt nach 5 Monaten Pandemie stellt sich heraus, dass es in der Wellbrock-Familie jemanden gibt, der etwas Substantielles beisteuern kann. Prima! Bitte mehr davon! Vielleicht hat ja Roberto auch eine Frau, Freundin, Tochter oder Mutter die hier mal schreiben will.
Ist von meiner Frau mit Freude zur Kenntnis genommen worden.
@Detlef Schulze
Man kann es auch so sehen, dass man jetzt erfährt, auf welcher Basis diese persönlichen Meinungen entstanden sind.
@Robbespiere
Stimmt. Die Basis waren unzählige Gespräche.
Sehr guter Text. Ein enorm komplizierter, biochemischer Vorgang wird hier – auch für Laien! – verständlich erklärt. Ganz großes Kompliment und herzlichen Dank!
Vielen Dank!
Darf man auch was fragen?
Kann man auch latent ganz simple Viren in sich tragen, die dann immer wieder „Erkältungen“ auslösen?
Oder sind „Erkältungen“ immer neue Infektionen? (AHA nicht durchgezogen…)
Um nicht vorzugreifen, gelöscht. Bianca Wellbrock wird sicher auch Fragen beantworten.
In meinen Mails sah ich deinen gelöschten Kommentar – genau, die Viren verändern sich, bei Rhino- genauso wie bei Influenzaviren (wobei Lamperl ja nach Erkältungsviren fragte, das sind die Rhinoviren; Grippev. sind Influenzaviren).
Bei der Influenzaimpfung ist es so, dass der Impftstoff jährlich angepasst wird – an drei wahrscheinlich auftretenden Formen der Influenza. Heißt: Geimpft wird letztlich auf blauen Dunst. Es kann sich eine vierte, zehnte, fünfzigste Form bilden, gegen die dann logischerweise nicht geimpft wurde.
@Bianca Wellbrock
Danke. +++++)*
Jein: Falls dieses Jahr die Arten von Influenza auftreten, gegen die man sich hat impfen lassen, ist die Impfung nicht unbedingt sinnlos. Falls aber nicht – ja, dann ist es für die Katz.
Auf Impfungen gehe ich im nächsten Beitrag detaillierter ein. Grundsätzlich werden bei der Influenza-Impfung abgetötete Influenzaviren gespritzt, gegen die der Körper dann Antikörper aufbaut. Als Nebenwirkung sind leichte Erkältungssymptome möglich. Auch ist’s möglich, dass man direkt nach der Impfung an Grippe erkrankt – weil sich die Viren bereits im Körper befanden. Dann ist das Immunsystem also schon angegriffen, sodass andere Viren (auch Coronaviren) leichter eindringen können. Die Impfung macht also nicht „empfänglich“ für Covid-19, wenn aber Vorerkrankungen bestehen, können Corona-Viren, wie alle anderen Viren, leichter eindringen.
doppelt gepostet
@Bianca Weĺlbrock
Es wäre also denkbar, daß Grippegeimpfte etwas weniger vor Covid 19 geschützt sind, weil ihr Abwehrsystem durch die Reaktion auf die Grippe- Impfung in Anspruch genommen wird, und daher bereits geschwächt ist?
Das kann ich weder mit Klarheit bestätigen noch verneinen – das ist je nach Individuum zu sehen. Grundsätzlich wird bei der Impfung nur so viel gespritzt, dass der Körper Antikörper bilden, aber keine durch die Impfung verursachte Erkrankung (z. B. Grippe bei Grippeimpfung) entstehen kann.
Ist der Körper bei Impfung aber durch z. B. Rhinoviren (also leichtem Schnupfen – deshalb soll man sich nur impfen lassen, wenn man gesund ist, aber leichter Schnupfen ist auch mit Pollenallergie verwechselbar, weshalb sich auch erkrankte Menschen mal impfen lassen) ohnehin schon geschwächt, kommt dann noch die Impfung on top, dann haben auch andere Viren wie Coronaviren eine Chance.
Im Prinzip ist die Impfung etwas mit einer Versicherung vergleichbar: Du hast eine Zahnzusatzversicherung – und entweder brauchst du sie oder eben nicht. Lässt man sich gegen Influenza impfen, kann es sein, dass diese Viren im Umlauf sind, oder eben nicht. Wenn der Körper ohnehin immunsupprimiert ist und andere Viren on top kommen, wird man krank. Ob die Impfung nun dazwischengefunkt hat oder nicht: Man wird krank. Da eine Influenzaimfpung auch schon mal schnupfenähnliche Symptome hervorbringt, kann dann der Eindruck entstehen, die Impfung habe krank gemacht – aufgrund der geringen Zahl abgetöteter Viren, die gespritzt wurden, war es aber eher das Drumherum als die Impfung.
Hinzu kommt der Aspekt, dass Bedingungen mit reinspielen, die man nicht steuern kann. So kann die individuelle Konstitution und Disposition eine Rolle spielen, die Umwelt des Individuums (Luftverschmutzung macht anfällig, trockene Luft ebenso, Stress und Hunger, Armut, etc. machen anfällig) und weitere Faktoren. Ein und dieselbe Impfung wird von zwei Individuen unterschiedlich gut oder schlecht vertragen aufgrund dieser Bedingungen.
Meinem Empfinden nach ist es nicht möglich, immer nach Schema F vorzugehen: Nicht jeder Ü60 sollte auf blauen Dunst geimpft werden, allen davon abzuraten, wäre aber auch nicht günstig. Sondern die oben erwähnten Faktoren (Konstitution, Disposition, Umwelt, etc.) müssen individuell geprüft werden, bevor man sich für oder gegen die Impfung entscheidet.
Ich habe mal etwas anderes gelesen. Nämlich, daß regelmäßige Grippeimpfungen das Immunsystem trainieren und diese Leute dann nicht so schwere Verläufe haben.
Klar, Fragen sind immer gut!
Aaaalso: Erkältungsviren gibt es sehr, sehr viele – verschiedene Quellen sprechen von 50 bis 200 verschiedenen Erkältungsviren. Am häufigsten für Erkältungen verantwortlich zeigt sich das Rhinovirus, von dem mehr als 100 Serotypen existieren.
Nun gibt es kein wirksames Mittel gegen Viren – Antibiotika kümmern sich ja nur um Bakterien. Viren können uns dann krank machen, wenn das Immunsystem gestört ist – das kann durch Vorerkrankungen, aber auch viel simpler, etwa durch Kälte oder Stress geschehen. Da kalte Luft trocken ist, ist sie für Erkältungsviren prima: Sie können sich gut ausbreiten und gelangen richtig tief in die Atemwege, wo sie auf ebenfalls trockenen Schleimhäute treffen. Fehlt die schützende Schleimschicht, können Viren die Schleimhäute leicht befallen. Ist man aufgrund einer latenten oder inapparent verlaufenden und deshalb unbemerkten Infektion ohnehin schon immunsupprimiert, haben andere Viren natürlich auch leichtes Spiel (übrigens auch Bakterien, was dann zu sogenannten Superinfektionen führen kann).
Beim Rhinovirus ist es so, dass Fresszellen das Virus erkennen. Nachdem sie das Virus analysiert haben, schütten sie einen Botenstoff aus, der das Immunsystem darüber informiert, sodass Antikörper gebildet werden. Normalerweise bekämpfen diese Antikörper nun das Virus. Gelangt es erneut in den Organismus, könnten die Antikörper es erkennen und bekämpfen.
Das Rhinovirus ist jedoch tückisch: Wenn es an diese Fresszellen andockt, sorgen Rhinoviren dafür, dass der falsche Botenstoff gebildet wird. Es kommen also falsche Informationen bei den Immunzellen an. So ist es dem Körper nicht möglich, eine Abwehr gegen das Rhinovirus zu bilden.
Da das Rhinovirus außerdem in so vielen Varianten (Serotypen) auftaucht und sich also ständig verändert, sind pro Saison rund 20 verschiedene Virentypen unterwegs.
Eine Impfung gegen das Rhinovirus könnte nicht funktionieren, da für jeden Serotypen eigene Impfstoffe notwendig wären. Und so ist es auch mit unserer Abwehr, die vom Rhinovirus „ausgetrickst“ wird durch den falschen Botenstoff. Trockene (Winter-/Heizungs-)Luft sorgt darüber hinaus für eine schnellere Verbreitung (die Viren bleiben stundenlang in der Luft), sodass eine gute Luftfeuchtigkeit eine gute Vorbeugemaßnahme ist.
Morsche, ihr Leit!
Bei meiner Morgenlektüre hab ich mal wieder ne “ Perle“ gefunden. Der Sonnenkönig Macron erbittet eine leichtere Maske, weil er unter seiner nen Hustenanfall bekam und sie absetzen musste! Und der trägt sie garantiert keine 8 Stunden lang!
Aus “ Franceinfotv“:
https://mobile.francetvinfo.fr/sante/maladie/coronavirus/masques-sanitaires/video-donnez-moi-un-masque-plus-leger-emmanuel-macron-manque-de-s-etouffer-lors-d-un-deplacement_4099119.html#xtref=acc_dir
Hatte keinen Bock, den ganzen Kram zu übersetzen, aber das Bild/Video sagt schon einiges aus!
Es müssten sämtliche Politiker an den Masken verrecken!
Moin Chrissie,
LOL*
Auch wenn es schon gesagt wurde (man kann es nicht oft genug tun): Sehr guter Artikel, danke. Ich freue mich auf die Fortsetzung.
Vielen Dank!
Aktuell, und im Kontext dieses Artikels sehr wertvoll, bitte auch die weiterführende Querverweise beachten.
Du bist immun gegen COVID-19 | Von Rüdiger Lenz (Podcast)
Ich bin heute auf diese wissenschaftliche Arbeit aus dem Jahr 2007 aufmerksam gemacht worden. Darin kommen SARS-CoV2 und sogar SARS-CoV3 schon vor. Wie kann es sein, wenn SARS-CoV2 erst 2019 entdeckt wurde? Anderes Virus mit gleichem Namen?
Article Information
DOI
https://doi.org/10.1128/JCM.02248-07
PubMed
18305135
Published By
American Society for Microbiology Journals
History
Received November 20, 2007Returned for modification December 28, 2007Accepted February 16, 2008Published online May 6, 2008.
https://jcm.asm.org/content/46/5/1734
@Carlo
Carlo
Interessante Entdeckungund würde zu dem Gefühl passen, manipuliert zu werden.
Habe die Lösung gefunden: Die WHO ist verantwortlich.
»… However, initially it was identified as novel coronavirus, namely, 2019-nCoV. Later, the World Health Organization (WHO) renamed that virus as ‘severe acute respiratory syndrome coronavirus 2’ (SARS-CoV2) and the diseased caused by them is known as ‘coronavirus disease 2019’ (COVID-19)…«
https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/07391102.2020.1751300
@Carlo:Das Paper ist tatsächlich von 2007. In dem Paper geht es um die Vermehrung von Virusgenom-Fragmenten als Primer für die anschließende Amplifikation mittels PCR in bakteriellen Plasmiden zur späteren Herstellung von „virusartigen Partikeln“ Virus Like Particles oder VLP. VLP sind kleine künstliche Lipid-Nanosphären, in denen sich ein Fragment eines viralen Genoms befindet, (es gibt auch VLP-Impfstoffe). In der Liste der Primer, die man dabei in den Bakteriellen Plasmiden vermehrt hatte, befanden sich u. a. Influenzavirus-Fragmente, Hepatitis C-Virusfragmente und drei Fragmente aus dem im Jahre 2007 bereits bekanten SARS-CoV (von 2003). Das sind nur Primerlabels für diese drei Fragmente aus dem ersten SARS-Virus.Man kann das auch anhand des GenBank-Entry zurückverfolgen oder per BLAST überprüfen..Alle drei Fragmentsequenzen (man hatte die SARSCOV1, SARSCOV2 und SARSCOV3 genannt) stammen aus dem ersten Guandong-Virus von 2003. Es stimmt also nicht, dass man bereits 2007 von SARS-CoV2 wusste.oder sogar schon von einem zukünftigen SARS-CoV3,
@Carlo:
„SARS-CoV1 (nt 15224 to 15618, 395 bp from SARS-CoV; GenBank accession no. AY864806),
SARS-CoV2 (nt 18038 to 18340, 303 bp from SARS-CoV; GenBank accession no. AY864806),
SARS-CoV3 (nt 328110 to 28692, 583 bp from SARS-GenBank accession no. AY864806“.
Alle 3 Fragmente aus SARS-CoV (2002/2003 Guandong/China). Sind alle bei GenBank unter der gleichen accession number (das ist das gesamte Genom von SARS-CoV) gelistet, kann man aber auch mit BLAST überprüfen.
Ihr könntet auch darüber schreiben, dass das menschliche Genom zu einem nicht gerade kleinen Teil (30% – 40%) aus genetischen Elementen besteht, die viralen Ursprungs sind. Es sind die sogenannten ERV (Endogenous Retroviral Elements), aber auch sogenannte SINE und LINE-Sequenzen (Short/Long Interspersed Nuclear Elements). Menschen haben übrigens auch „endogene Reverse Transkriptasen“ (sind in den ERVs codiert und können durchaus revers transkribieren).mRNA in dem Pfizer/BionTec-Impfstoff KÖNNTE (wichtig! Konjunktiv II) also – rein theoretisch, bewiesen ist das nicht (nochmal: Konjunktiv II)- auch in DNA umgeschrieben und in das Wirtsgenom (also unser Genom) integriert werden ERV, LINE und SINE gehören zur Gruppe der Transposablen Elemente oder Transposons. Diese Mobilen genetischen Elemente machen wahrscheinlich Evolution erst möglich. Wir sind sozusagen Virus (oder war’s Papst?). Transposable Elemente sorgen für Allelvielfalt, strukturieren die epigenetischen Landschaften im Genom von Eukaryoten stets neu, sind wahrscheinlich die Ursache für die VDJ-Rekombination der Immunglobuline und das Entstehen von multiplen Proteinfamilien. Ansonsten ist der Artikel echt toll – Ich bin selbst Biologe – und war so was von erfreut, einen sachlichen und informativen naturwissenschaftlichen Beitrag hier zu finden..
Meine Frau hat sich sehr über Ihren Kommentar gefreut!
Herzlichen Dank!