Dick im Geschäft

Es reicht, ich muss mir auch ein bisschen Identitätssensibilität zulegen. Sonst bin ich nicht trendy. Wer künftig hier was gegen Dicke hat, der kriegt sein Fett ab. Denn wer meine Identität beleidigt, muss mit der fat community rechnen, zu der ich mich nun zähle.

Identität? Ein Auslaufmodell? Behauptet jedenfalls Rainald Grebe in einem Song. Ich weiß, was er damit meint, er beschreibt es ja sehr plastisch. In Summe betrachtet stimmt es ja dann allerdings wieder nicht: Identität ist heute angesagter denn je. Nur halt eine andere, nicht jene etwa, die sich aus Tradition rekrutiert, aus der Familienherkunft, dem Berufsstand und dem sozialen und politischen Milieu. Identität ist heute so ein Individualding, jeder kann alles sein, alles werden. Mehrfach wurde hier darüber fabuliert. Wiederholung kann nicht schaden, muss aber auch nicht ständig sein. Identität war früher etwas, was sich in der gewerkschaftlichen Subkultur, in der Kirchenarbeit oder im Gartenverein herauskristallisierte. Das waren »intermidiäre Systeme« – um es Soziologisch zu sagen. Sie waren Stabilisatoren.

Im Laufe der letzten Jahrzehnte verloren sie Zulauf, lösten sich auf. Identität wurde privatisiert, nun galt es als Entrepreneur seines Selbst aufzulaufen, in den Wettbewerb mit anderen zu treten, seine Alleinstellungsmerkmale zu konturieren und auf Selfies zu knipsen. Sie wurde nicht mehr als Kollektivgefühl begriffen, sondern als Strategie zur Individualisierung und Abkapselung. Vereinfacht gesagt, Menschen sind heute keine Gemeindemitglieder mehr, sondern Gemeindevorsteher ihrer eigenen Selbstwahrnehmung. Diversität deutet man als Ausdruck von Toleranz, als eine schöne neue Welt, die uns allen blüht, in der es aber offenbar ganz dramatisch an gemeinsamen Nennern mangelt. Nein, Identität ist kein Auslaufmodell – sie wird heute nur nicht mehr als verbindliche, verantwortungsbewusste Herkunft verstanden, sondern als beliebiger Mantel, den man anziehen und abwerfen kann, wie auch immer man gerade aufgelegt ist.

Und weil diese zeitgenössische Identität so brüchig ist, so fragil, so ganz ohne Wurzeln oder Fundament, zeitigt sie zuweilen überempfindliche, übersensible Reflexe, extrem wortklauberische Affekte.

Da kann ich nicht länger nachstehen. In meinem ganzen Leben war ich nicht wirklich modern. Die Musik, die ich gerade höre, war stets seit einem Jahrzehnt oder mehr aus der Mode. Die Bravo habe ich als Jugendlicher schon nicht gelesen, als in meinen letzten Schuljahren alle Ace of Base oder Roxette lauschten, war ich noch bei ABBA. Twin Peaks sah alle Welt, ich wusste nicht mal, was das war. Lange glaubte ich, es sei eine Band. Amy Winehouse musste erst sterben, um von mir wahrgenommen zu werden. Ein Handy habe ich seit 2011, ich glaube, da hatten die ersten schon Smartphones. Was ich sagen will: Ständig laufe ich den Trends, den Moden nach. Vielleicht ist das der Grund, weswegen man mir hin und wieder mangelnde Sensibilität unterstellt, wenn es um identity politics geht. Vielleicht bin ich es ja in zehn Jahren, wenn alle anderen schon wieder die Schnauze voll haben vom Diversitätskomplex, wenn sie es wieder langsamer angehen und weniger empfindlich sind, der plötzlich auf diesen Trip gerät. Ganz wie die Bahn: Immer zu spät.

Diese Blöße gebe ich mir mal ausnahmsweise nicht, nur einmal möchte ich dabei sein. Ab jetzt definiere ich mich über irgendwas, was mich von vielen (sicher nicht von allen) unterscheidet. Über meine Wampe. Jawohl, ich bin dick und verdammt, ich bin gut so. Love me or leave me. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Und wer auch nur einen faulen Witz macht, wer mich darauf anspricht, dem unterstelle ich mindestens, dass er was gegen Dicke hat. Vielleicht sogar ein Schlankheitsnazi ist. Jemand, der das riefenstahlsche Schönheitsideal im Kopf hat und den Dickwanst ausmerzen will. Übertrieben? Ja, vielleicht – ach was, ganz sicher sogar. Aber so klappert man in dem Geschäft. Schwarz oder weiß, dick oder dünn. Dazwischen gibt es nichts. Da werde ich zum George W. Bush der Fettleibigkeit: Entweder seid ihr für Dicke oder gegen sie. Wer neutral ist, hat seine Wahl getroffen: Gegen die fat community. Jemand, der dezidiert ist, sachlich und umsichtig, dem fehlt es an Empathie für den Kampf um gesellschaftliche Akzeptanz des Übergewichtigen!

Ich will nicht warten, bis ich in einer Dekade einen längst beendeten Trend nachlaufe. Ich will jetzt dick im Geschäft sein. Alleine diese Sprache, die ganz oft das Dicke benutzt. Fett krass. Die Made im Speck. Im Speckgürtel leben. Die Faxen dicke haben. Mann, sind die dick, Mann! Ein dickes Plus machen. Schon mal dran gedacht, wie es sich für den Dicken anhört, wenn er solche Sprüche gedrückt bekommt? Ich höre das Gemaule ja schon: »Äh, das ist doch gar nicht so gemeint, das sagt man halt so!« So? Ehrlich? Dann ist diese Sprache aber falsch. Dann muss sie geändert werden. Wenn jemand zu mir sagt, er habe Faxen dicke, dann klingt das Dicke darin wie etwas, dass er satt hat. Er grenzt mich aus. Mich und meine fetten Brüder und Schwestern. Und ich kann mir genau denken, was einer meint, wenn er in meiner Gegenwart von der Made im Speck spricht. Genitale Witze sind ja sooo billig. Das wissen wir seit Kramp-Karrenbauer.

Der Dicke ist immer gemütlich, immer nett, stets freundlich. Ein Bauchmensch halt. Lustig. Knuffig. Kuschelig. So habt ihr eure Dicken gerne. Wie den Calli, wie den Kampfesser vom Rhein, den gemütlichen Koloss vom Fress-TV. Das ist euer Hausdigga, da macht ihr so, als sei der Fette auch integrierbar, als könne er alles werden. Fußballmanager, Gourmet, Talkshow-Gast. The Biggest Loser nennt sich eine Abspeckshow und man weiß nicht recht, wie man den Titel deuten soll. Stereotype sind immer noch fett in den Köpfen drin. Dabei bin ich nicht gemütlich, überhaupt nicht nett und freundlich. Die, die mich kennen, wissen das. Außerdem habe ich zwar einen Bauch, benutze aber meinen Kopf. Und der sagt mir: Jetzt ist aber mal Schluß mit dieser Respektlosigkeit. Fat proud ist der Plan. Und wer nicht freiwillig dick werden will, den halte ich für suspekt.

Identität muss sein. Nur so können sich die neulandrebellen in dieser Zeit halten. Mein Kollege Tom muss das begreifen. Er muss zunehmen und sich unserem Kampf anschließen. Iss mehr, Mensch! Immer rein mit den Kohlehydraten! Tank Fett! Pump up den Speck! Schokolade hinterher. Identität? Ein Einlaufmodell!

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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ChrissieR
ChrissieR
4 Jahre zuvor

Boah, ey, Roberto!
Da haste ja ganz schön dick aufgetragen!
Muhahaaa!
Alloah
Christine

Schlonzo
Schlonzo
Reply to  ChrissieR
4 Jahre zuvor

Jetzt will ich auch mal Off-Topic sein: Chrissie, ich mag dir! 🙂
Du schreibst (meistens) so Lebensklug und Unterhaltsam, das schätze ich sehr. Außerdem bist du in der Lage, Themen abzuschätzen und eine Diskussion zu führen. Nicht viele Kommentatorinnen haben hier diese Klasse.

Tom J. Wellbrock
Reply to  Schlonzo
4 Jahre zuvor

Nicht viele Kommentatorinnen haben hier diese Klasse.

Alle 11 Sekunden verliebt sich bei den neulandrebellen ein Kommentator in ChrissieR 😉 Möglicherweise lässt sich damit noch die eine oder andere Mark verdienen.

Nein, im Ernst: Es freut mich, wenn Kommentatoren sich hier auch mal (immer wieder) gegenseitig wertschätzen. In unserer hassdurchtränkten Welt ist das eine echte und aufrichtige Wohltat!

ChrissieR
ChrissieR
Reply to  Tom J. Wellbrock
4 Jahre zuvor

@plingplong und:
Danke für die Blumen, aber ich denke mal, dass hier bis auf gaaanz wenige Ausnahmetrolle eigentlich alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen meist fair und auch gut durchdacht argumentieren.
Hass ist genau wie Angst kein guter Ratgeber. Früher habe ich viele Politiker gehasst, mittlerweile habe ich nur noch Mitleid mit diesen gefallsüchtigen Opportunisten, die im wirklichen Leben wahrscheinlich zu unbegabt sind, auch nur eine Glühbirne zu wechseln!
Ich red halt als emol wie mer de Schnabbel gewachse is.😉
Alloah und ein schönes Wochenende
Christine

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  ChrissieR
4 Jahre zuvor

Ich red halt als emol wie mer de Schnabbel gewachse is.

Zu redde, wie ähm de Schnawwl gewachse is, erspart aach viel Geld fer Rhedorikkurse, des besser in Schoppe, odder Handkäs oogelegt is. 🙂

Schäänes Wocheend.

„Unn des war Kurpälzisch“.

Sheer Terror
Sheer Terror
Reply to  Robbespiere
4 Jahre zuvor

Drei Schoppe, zwee Korze und e Bluhna !

Ernst Wolff – „Weltmacht IWF“

https://www.youtube.com/watch?v=GCkKxITTKYw

ert_ertrus
ert_ertrus
Reply to  Robbespiere
4 Jahre zuvor

Jong, do häs Rääch – äwwer Kölsch unn Kölsche Kaviar (Flönz, Öllichsring unn Mostert) sinn ooch nät schlääch 🙂

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Tom J. Wellbrock
4 Jahre zuvor

Wellbrock

Alle 11 Sekunden verliebt sich bei den neulandrebellen ein Kommentator in ChrissieR 😉

Wollja, wir neulandrebellen-shippen jetzt. 😀

Molle Kühl
Molle Kühl
4 Jahre zuvor

In Deinem Fall hätte ein wenig Selbstkritik über die Ursachen und das Risiko des Übergewichts sicher mehr Aufschluss über das Thema gegeben: Adipositas oder Ess-Sucht als Identität?

Roberto De Lapuente
Roberto De Lapuente
Reply to  Molle Kühl
4 Jahre zuvor

Selbstkritik übe ich immer genau dann, wenn ich Selbstkritik üben will.
Ursachen des Übergewichts: Schlauerle wie du, die mir erklären wollen, wie was wo zu machen ist.

ChrissieR
ChrissieR
Reply to  Roberto De Lapuente
4 Jahre zuvor

Lieber Roberto! Ich mag Dich, wie Du bist!
Auch ich hab aktuell noch ziemlich exakt nen dreistelligen Wert auf der Waage..will aber wegen Knieprobs etc. Wieder so auf 92 bis 89 runter bei 182 cm Höhenmass…
Die Gesundheitsapostel gehen mir genauso auf den ( nicht vorhandenen) Sack wie die Sicherheitsfanatiker mit Fahrradhelm und Airbäxs…
Ich nehm nur ab, weil ich in Rente keinen Jobstress mehr habe und mehr Zeit, gesundes Essen zu kochen und jetzt auch beginne, Gemüse selbst anzubauen!!!
Liebe Grüße..mu
..und pass trotzdem auf das Diabetesrisiko auf! Roberto, so Menschen wie Dich brauchen wir noch lange!!!😏

Liebe Grüße
Christine

Nashörnchen
Nashörnchen
Reply to  ChrissieR
4 Jahre zuvor

Auf der Waage sind Werte immer dreistellig! So will es das Gesetz!

Energetische Verhaltenstoene
Energetische Verhaltenstoene
Reply to  Roberto De Lapuente
4 Jahre zuvor

Spoiler
Eine Menge Leute sorgen sich um Unmut im Alter.
^^

Elsfleth
Elsfleth
Reply to  Energetische Verhaltenstoene
4 Jahre zuvor

Ich bin im Alter. Aber Unmut? Was ist das und muß man es finden, damit man sich darum sorgen kann?

ChrissieR
ChrissieR
Reply to  Molle Kühl
4 Jahre zuvor

Ist Adi Positas denn kein griechischer Politiker?😄

pen
pen
Reply to  ChrissieR
4 Jahre zuvor

Doch, das war der, der gesagt hat, geh mir aus der Sonne und störe meine Kreise nicht.

Achja, und schon Cesar soll gasagt haben, er hâtte gern dicke Männer um sich.
Später wurde er von lauter Dünnen ermordet.

ChrissieR
ChrissieR
Reply to  pen
4 Jahre zuvor

Na gut, pen
…mit Bronchitis war ich schin mal im Bett, aber ich kann ja net alle Griechen kennen…

pen
pen
Reply to  Molle Kühl
4 Jahre zuvor

Leute wie Dich kenne ich gut. Wenn mir damals gesagt wurde, wie schlimm das Rauchen ist, und warum ich rauche, mußte ich mir erstmal eine anstecken.

Roberto De Lapuente
Roberto De Lapuente
Reply to  pen
4 Jahre zuvor

Ging mir ähnlich, ich habe prompt in mein Brötchen gebissen.

pen
pen
Reply to  Roberto De Lapuente
4 Jahre zuvor

🙂 Laß Dirs immer schmecken und danke für den guten Arikel!

Roberto De Lapuente
Roberto De Lapuente
Reply to  pen
4 Jahre zuvor

Gerne doch. Ich danke – und kaue 😉

Tom J. Wellbrock
Reply to  Molle Kühl
4 Jahre zuvor

In Deinem Fall hätte ein wenig Selbstkritik über die Ursachen und das Risiko des Übergewichts sicher mehr Aufschluss über das Thema gegeben: Adipositas oder Ess-Sucht als Identität?

Text nicht verstanden.
Thema verfehlt.

Setzen, sechs!

Loco
Loco
4 Jahre zuvor

Sehr schöne Satire auf die allgegenwärtige Identitätspolitik, die sich in die Köpfe vieler links denkenden Menschen hinein methastasiert hat. Zwar will ich mir nicht anmaßen die möglicherweise edlen Motive jener Menschen, die in identitätspolitischen Themen ihre Erfüllung (und möglicherweise auch Erlösung ;)) gefunden haben in Frage zu stellen, aber die Art und Weise der Diskursführung ist hierbei häufig anstrengend, extrem emotional und häufig denunzierend. Daher glaube ich nicht, dass auf diese Art und Weise eine dauerhafte gesellschaftliche Veränderung zum positiven bewirkt werden kann. Bei dieser andauernden und egozentrischen Nabelschau gerät im klein-klein der Befindlichkeiten und dem Verlieren in Details der Blick auf das Große und Ganze in Vergessenheit: Die Schere zwischen arm und reich.

Auch wundert es mich mittlerweile nicht mehr, dass von rechter Seite die sich selbst zur Karrikatur machenden Identitäts-Linken als Zerrbild für alles was progressiv oder links ist verwendet werden. So ist auf jeden Fall weder eine Revolution geschweige denn ein Politikwechsel zu machen – schließlich muss man Menschen überzeugen, wenn man auf demokratischen Weg die Welt ein klein wenig besser machen will!

Wie gesagt: Vielen Dank für diesen Artikel 🙂
Sollte ich hier etwas aggressiv geklungen haben, liegt das auch an persönlichen Erfahrungen mit Menschen, die in Identitätsthemen komplett aufgehen aber in den IMHO deutlich wichtigeren Wirtschafts- und Verteilungsthemen von Tuten und Blasen keine Ahnung haben, geschweige denn deren Wichtigkeit anerkennen…

pen
pen
Reply to  Loco
4 Jahre zuvor

Wir wollen doch nicht vergessen, wieviel die Pharma – und Nahrungsmittelindustrie an diesem gschickt aufgebauten Bild vom gesunden, weil schlanken Menschen verdienen.

Das begann in den 50er Jahren mit den gefälschten Studien zum körpereigenen Cholesterin. Seitdem wurden Millonen mit Medikamenten, den sogenannten Cholesterinsenkern verdient und tausende Patienten mit irreversiblen Nebenwirkungen krankgemacht. Der Unileverkonzern verdiente auch nicht schlecht an seiner, gefährlichen, weil mit künstlich gehärteten Fetten hergestellten Pflanzenmargarine. Die Obergrenze des Cholesterinspiegels wurde zudem Jahr für Jahr nach unten verschoben. Wer heute so dumm ist, seine Blutfette kontrollieren zu lassen, ist danach krank. Butter in Maßen ist durch nichts zu ersetzen. Ihr einziger Nachteil: weder die Pharmaindustrie noch die Nahrungsmittelindustrie verdienen an ihr. Nur der Bauer.

Wir werden nach Strich und Faden verarscht!

ert_ertrus
ert_ertrus
Reply to  pen
4 Jahre zuvor

Auch mir kommt die Kanonenbutter nicht aufs Brot, das Original ist mir lieber weil schmackhafter. Wie immer gilt: die Dosis macht das Gift 😀

Drunter & Drüber
Drunter & Drüber
4 Jahre zuvor

Identität ist kein Anzug, auch keine Geschmacksrichtung, sie ist nicht einmal tauschbar oder als Attribut an mir selbst festzumachen. Identität ist ausschließlich eine Fremdbeschreibung. Seien Sie dick, katholisch und sozial-liberal, was auch immer, ihre Identität steht nicht einfach zur Disposition. Verlieren Sie sie einmal, wird das einen schmerzhaften Prozess der Selbstfindung auslösen, der sie dann entweder „befreit“ oder in einen Identitätsersatz flüchten lässt. Ich glaube (auf die Schnelle) nicht, dass es da andere Möglichkeiten gibt.

(„Identitär“ jedenfalls ist nur ein schlechter Witz für Leute, die schlechte Witze brauchen.)

ChrissieR
ChrissieR
4 Jahre zuvor

Leute, Ihr kennt mich…
Mal wieder was komplett O.T…..
Hab grad gehört, dass der Brexit wieder verschoben wird….
Nee, nee…als ich noch Busfahrerin war hab ich solchen Typen, die in der hinteren Tür standen, einfach mit 10 bar Betriebsdruck die Tür vor den Ranzen geballert, Bus zu und ab die Post!!!;

pen
pen
Reply to  ChrissieR
4 Jahre zuvor

ChrissieR,

also mit Dir würde ich gern mal an einem gemütlichen Herbstabend eine oder mehrere Flaschen guten Roten leeren und dazu frische Walnüssen knacken, am besten noch etwas französischen Käse dazu genießen, und Geschichten aus Deinem Busleben hören.

ChrissieR
ChrissieR
Reply to  pen
4 Jahre zuvor

Wo wohnste, pen? Kònne mer gern mache…wohne ca 10 km vor Mainz und öfters auch in Frankreich…

Nashörnchen
Nashörnchen
Reply to  ChrissieR
4 Jahre zuvor

Oh oh…
Wieder 3 Pfunde drauf…

pen
pen
Reply to  ChrissieR
4 Jahre zuvor

Wie schön, Chrissie! Ich wohne ziemlich weit im Norden,
aber wenn ich mal in Deine Gegend komme, melde ich mich. A bientot!
🙂

Sheer Terror
Sheer Terror
4 Jahre zuvor

Ja, die „Identitäre Bewegung“ , das sind Linke…..Hinterfotziges framing oder what ?

Mit dicken Brillenträgern würde es eng … man müsste Schnittmengen
im engen Weltbild unterbringen und differenziert denken können….

Schlonzo
Schlonzo
4 Jahre zuvor

Super Text, zeigt wunderbar die Widersinnigkeit in der heutigen Identitäsdebatte.

Und außerdem; wer will schon ein lausiges Sixpack, wenn das ganze Fass zu haben ist 😉

Sheer Terror
Sheer Terror
4 Jahre zuvor

OFF

Die Talentpipeline der Organisation – KenFM im Gespräch mit: Thomas Sattelberger

https://www.youtube.com/watch?v=ErpGxl4i458

Gaby Peschel
Gaby Peschel
4 Jahre zuvor

Meine Omamama pflegte stets zu sagen, Ein Mann ohne Bauch ist zeitlebens ein Krüppel. – immer dann, wenn sich jemand über pfundige Männer lustig machen wollte. Und sie hatte damals schon recht (vor mehr als 30 Jahren)!

Ganz allgemein gehalten:
Wer sich über andere lustig macht – aus welch Gründen auch immer – hat meist genügend Dreck vor der eigenen Haustür und benutzt andere nur als Fußmatte. Gleiches gilt für jene, die anderen erzählen wollen was sie zu tun haben und was nicht.

LG
Gaby

Molle Kühl
Molle Kühl
4 Jahre zuvor

Ich vermute mal, der Autor kann mit Stolz behaupten, dass sich seine Bundweite in den letzten 15 Jahren nicht geändert hat. Sie ist nur 10 cm nach unten gerutscht. Er trägt den Bauch jetzt über der Hose.

PS: Je größer die positive Kalorienbilanz, desto gefestigter die Identität.

ert_ertrus
ert_ertrus
4 Jahre zuvor

Marius Müller-Westernhagen schon abgemahnt wegen seines Songs, den dünnen Hering? 🙂

Rösner & Degowski
Rösner & Degowski
4 Jahre zuvor

„Karl Marx war auch nur ein alter weißer Mann

Identitätspolitik hat eine dunkle Seite: Subjektivität und Ausschluss.
Linke Politik sollte sich diese nicht zu eigen machen.“

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-03/identitaetspolitik-kommunismus-arbeiterklasse-diskriminierung-emanzipation-karl-marx