Discounterkritik in der sibirischen Verbannung

Ein Dreiviertel Liter Rotwein für 1,04 Euro, 500 Gramm Kaffee für 1,97 Euro und 530 Gramm Würstchen für 2,12 Euro: So billig ist der sibirische Discounter Mere wirklich – jedenfalls ging es so durch die Presse. Er ist günstiger als Aldi, billiger als Lidl, da geht keiner mehr erstmal zu Penny. In den letzten Wochen wurde ja viel über Mere berichtet. Rätselhaft erschienen die Preise. Wie kann der Discounter aus Sibirien nur so günstig Lebensmittel anbieten? Was hat es mit dem Geschäftsmodell auf sich? Das kann doch nicht ganz koscher sein, da muss doch was dahinterstecken. Das macht doch irgendwie das seriöse Discountergeschäft in unserem Land kaputt – oder etwa nicht?

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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Gaby Peschel
Gaby Peschel
5 Jahre zuvor

Hmm. Ich bin etwas zwiegespalten.
Wenn Restposten vor der Müllkippe gerettet werden, dann finde ich das zunächst erst einmal löblich. Auf der anderen Seite frage ich mich natürlich, warum überhaupt Überschuss produzieren? Man könnte jetzt hergehen und die Behauptung aufstellen, dass der Verbraucher in der Regel mehr kauft als notwendig – dem würde ich in Teilen ja vielleicht noch zustimmen. Aber, ist dem heute, mehrheitlich, tatsächlich so? Bei niedrigen Löhnen und steigenden Lebenserhaltungskosten sehen doch wohl – so meine logische Denke – viele davon hoffentlich ab Geld für unnötige Dinge auszugeben. Und gar erst Geld welches man gar nicht hat. Oder ist da der Wunsch Vater meiner Gedanken?

LG
Gaby

Gaby Peschel
Gaby Peschel
Reply to  Roberto J. De Lapuente
5 Jahre zuvor

Ganz richtig, Roberto. Daran habe ich nicht mal gedacht. Für mich sind Restposten, B-Ware oder Überschuss allgemein auch kein Müll. Ich verzweifle manchmal schier daran, dass andere das so sehen. Selbst bereits abgelaufene Ware ist für mich nicht immer gleich alles für die Tonne. Im Gegensatz zu manch‘ einem sein Wertgefühl.

Puppsburger Augenkiste
Puppsburger Augenkiste
Reply to  Gaby Peschel
5 Jahre zuvor

Man sieht wie zerbrechlich und überflüssig das System der „Tafeln“ werden kann.
Wenn sich Ware kurze vor Ablauf des MHD noch verscherbeln lässt, ist auch das im Kapitalimus
möglich und moralisch nicht verwerflich.
Es würde gemacht, wenn die Margen ausreichend wären um noch Gewinne abzuwerfen.
Irgendwo zwischen Rentiert-sich.nicht und Müllhalde wird die Abgabe der abgelaufenen
Ware zur guten Tat.
Ein Anlass mehr um über die Tafeln nachzudenken.

Nashörnchen
Nashörnchen
5 Jahre zuvor

Die Lebensmittelbranche macht jetzt das, was bei Textil, Elektronik und und und und und seit Jahren und Jahrzehnten gang und gäbe ist. Das einzige, was mich da noch wundert, ist: Warum erst jetzt?
Ob sich die Russen lange werden halten können, bleibt abzuwarten. Mittelfristig dürften sie wohl viel zu teuer sein. Ist aber auch völlig wurscht. Sicher ist: Das Tor steht sperrangelweit offen. Die Chinesen, Inder, Koreaner und wer weiß wer noch alles scharren längst mit den Hufen. Und wenn auf deutschen Äckern endlich keine klimaschädlichen Diesel-Trecker mehr fahren…

Rudi
Rudi
5 Jahre zuvor

Roberto: „Als Großabnehmer können Discounter über die Einkaufsmenge die Preise diktieren.“

Nicht nur. Die Produzenten zahlen auch Miete für die Regalfläche im Markt, je nach Geschäftslage. Ein wichtiges Instrument der Discounter ist das Auslisten. Wer nicht mit dem Preis runtergeht, fliegt aus den Regalen. Oft ist es so, dass die Produzenten später wieder „angekrochen kommen“. Dieses Zitat stammt von einem Insider.

rainer
rainer
5 Jahre zuvor

…warum ist der Artikel nicht kostenlos lesbar?

Puppsburger Augenkiste
Puppsburger Augenkiste
Reply to  rainer
5 Jahre zuvor

Damit nicht auffällt, dass der Autor kein einziges Mal mit der Geschäftsleitung von Mere telefoniert hat
und alle „Fakten“ irgendwo abgeschrieben wurden. Hinter einer PayWal fällt das weniger auf.

Defi Brillator
Defi Brillator
Reply to  Roberto J. De Lapuente
5 Jahre zuvor

Online ist er jedenfalls hinter der Paywall. Auch bei deaktiviertem Adblocker. Allerdings geht es dem ND auch nicht so gut. Da kann man schon verstehen, dass sie Geld wollen.

Defi Brillator
Defi Brillator
Reply to  Roberto J. De Lapuente
5 Jahre zuvor

Ja. Ich handle das dann trotzdem anders. Wenn jemand nicht will, dass ich etwas lese oder dafür bestimmte Anforderungen stellt, lese ich ihn einfach nicht.

rainer
rainer
5 Jahre zuvor

….jooo, jetzt hat es geklappt….allerdings war es die Mühe nicht wert den Artikel zu lesen….wäre auch das Geld nicht wert…..hat schon alles woanders gestanden…..si tacuisses,…..

rainer
rainer
5 Jahre zuvor

…..dann bin ich halt blöd….hab bestimmt ein halbes Dutzend mal den Artikel nicht aufrufen können….hätte ja was interessantes neues
drinstehen können…..vielleicht sollte man mal die Lebensmittelzeitung lesen, bevor man über Dinge, von denen man nichts versteht, was schreibt….

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  rainer
5 Jahre zuvor

Am linken, unteren Rand der Bezahlschranke steht: jetzt nicht, ich will weiterlesen.
Klick das an und du bist im Text.

rainer
rainer
5 Jahre zuvor

…..Junge, das habe ich mehrfach getan und es nicht geklappt……irgend wann ging es dann doch…..

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  rainer
5 Jahre zuvor

Seltsam…..