Kaeser vs. AfD: Ein weltanschauliches Ringen zwischen Neoliberalen

Joe Kaeser hat es geschafft. Der Vorstandsvorsitzende von Siemens hat sich im Anti-AfD-Mainstream etabliert. Schon vor längerer Zeit hat er Frau Weidel die Leviten nicht nur gelesen – er hat sie ihr, ganz dem staatsmännischen Gebaren unserer Zeit, auch gleich noch getwittert. Und was fast noch wichtiger ist: Er hat seine Ablehnung später noch bestätigt und erneuert. Und so wurde aus dem Manager und Arbeitsplatzrationalisierer ein grundanständiger Mann – einer mit dem man rechnen kann im weltanschaulichen Kampf gegen die AfD. Während mancher bei Siemens um seinen Arbeitsplatz bangt, ganze Standorte auf dem Prüfstand müssen, erntet Kaeser in der Öffentlichkeit Lob für sein Engagement gegen die Rechtsaußenpartei.

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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9 Gedanken zu „Kaeser vs. AfD: Ein weltanschauliches Ringen zwischen Neoliberalen

  • 22. August 2018 um 17:52
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    Toll, dieser Joe Keaser….

    Erinnert mich irgendwie an Trump….

    • 22. August 2018 um 23:42
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      Ein Siemens-Vorstand kann schlecht eine national orientierte Partei empfehlen, weil sein Konzern international aktiv ist. Anders sieht das aus, wenn das Eliten-Projekt CDU/CSU-SPD insgesamt zu schwach wird für Siemens. Also hier im Land. Dann werden ein paar Euros an die AfD geschickt, die hauseigenen Nationalsozialisten auszusortieren. Und schon haben wir eine rechtskonservative Koalition unter Federführung von Pillendreher Jens und GS-Dr. Alice. Dann wächst zusammen, was zusammenhehört.

  • 22. August 2018 um 18:28
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    Siemensmanager mussten sich zusammenreißen, nachdem 2006 bekannt wurde, dass der Konzern systematisch Geld in Koffern verteilt hatte, um an Aufträge zu kommen. 1,2 Milliarden Euro sollen so über diverse Tische geschoben worden sein. Nach dem Skandal erfolgte eine Selbstverpflichtung, nicht mehr korrupt zu sein. Ein Großteil des Führungspersonals wurde ausgetauscht. Da passt es gut, dass der derzeitige Siemens-Chef sich so in Szene setzt. Er dient dem Kommerz, indem er Image-Pflege betreibt. Im Moment funktioniert das, da die AfD noch nicht ganz in den bürgerlichen Kreisen mit den bürgerlichen Benimmregeln angekommen ist. Also noch ein wenig in der Schmuddelecke verortet wird. Das wird sich aber herauswachsen, wenn zunächst in Bayern oder Sachsen Koalitionen angedacht werden.

    • 22. August 2018 um 19:32
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      Mit wem würde die AfD in Sachsen wohl koalieren wollen? Mit der NPD? Landesamt für Verfassungsschutz? Lutz Bachmann und der Ballermannfraktion, Pegida? Oder doch mit dem Original, dem NsU?

  • 23. August 2018 um 14:18
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    Wenn sich zwei Faschisten prügeln, schaut einer von den beiden Kontrahenten automatisch besser aus. Aber er bleibt Faschist (wenn auch ein kosmopolitischer). Klar, dass das pseudolinke progressive neoliberale Bürgertum mit Kaeser einen neuen Helden (bzw. Kampfgefährten gegen die bildungsferne Unterschicht) gefunden hat. Ein Stauffenberg 2.2 sozusagen.

  • 23. August 2018 um 19:19
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    Siemens-Chef Joe Kaeser avisiert Abbau von 20.000 Stellen

    Mit seiner neuen Strategie „Vision 2020+“ will Siemens-Chef Joe Kaeser massiv Kosten sparen. Im Zuge des neuerlichen Umbaus könnten 20 000 Arbeitsplätze überflüssig werden, sagte Kaeser

    http://www.manager-magazin.de/unternehmen/industrie/siemens-joe-kaeser-will-zentrale-umbauen-und-20-000-jobs-streichen-a-1224520.html

    Gewinn Siemens

    2017
    Ergebnis nach Steuern 6.126 Mrd. €

    https://www.wallstreet-online.de/aktien/siemens-aktie/bilanz

    Joe Kaeser: Ohne Worte…..

    Wir brauchen dringend # aufstehen.

    • 24. August 2018 um 11:39
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      Siemens

      2014 2015 2016 2017
      Ergebnis vor Steuer 7.427 7.218 7.404 8.306 –
      Ergebnis nach Steuern 5.400 5.349 5.396 6.126

      Steuern (%) 27% 26,7% 27,12% 26,24%

      https://www.wallstreet-online.de/aktien/siemens-aktie/bilanz

      Diese Steuersätze sind beachtlich. Da müssen ja den Freiberuflichen oder leitenden Angestellten die Augen tränen.
      Kaeser hat Recht: Da müssen „dringend“ 20.000 MA entlassen werden, den Apple + Co zahlen in Europa weniger als 5% Steuern……

      • 24. August 2018 um 11:44
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        In der Vorschau war alles lesbar – ebenfalls in „Bearbeiten“. Jetzt ist alles „vermascht“….. Siemes?

  • 23. August 2018 um 21:19
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    Wer bürgerlich Josef Käser heißt und sich unbedingt offiziell in „Joe Kaeser“ umlabeln lässt, erweckt in mir schon mal grundsätzliches Misstrauen.
    In der Showbranche mag das angehen – die großartige Hildegard Knef firmierte in Hollywood unter „Neff“ – in anderen Bereichen ist sowas bestenfalls albern.

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