Die wirklich wahrste Angst vor der AfD

Ja doch, von der AfD muss man aus linker Perspektive wirklich Angst haben – aber eher nicht weil sie die Nazis Reloaded geben. Die liberalen Vorstellungen des Zusammenlebens sind tief genug in unserer Gesellschaft verankert: Gegen sie etabliert sich keine breite Mehrheit. Vom von der AfD geplanten sozialen Kahlschlag spricht hingegen kaum jemand.

Es gibt eine Querfront in Deutschland. Es ist die Querfront all jener, die die AfD als eine Partei empfinden, die es nicht geben sollte. In dieser Querfront vermischen sich Gesellschaftsschichten und politische Kontrahenten. Die Union und die Sozialdemokraten lehnen die Partei und ihr Weltbild ebenso ab, wie Linke aus K-Gruppen oder biedere Gewerkschafter. Alte konservative Knochen zeigen wie Feministinnen Flagge gegen diese falsche Alternative. Das Menschen- und Gesellschaftsbild der AfD, ihre Fremden- und Frauenfeindlichkeit, ihre Homosexuellenverächtlichkeit und ihr kleinkarierter Drang, Randgruppen völlig an eben diesen Rand drücken zu wollen, vereint Menschen und Gruppen, die in diesen Zeiten ohne die AfD niemals einen gemeinsamen Nenner gefunden hätten.

Die Alternative für Deutschland ist also eine Versöhnerin. Sie bringt Leute zusammen und lässt sie ein gemeinsames Interesse ergründen: Den Kampf gegen eine Politik der Rückständigkeit und Deliberalisierung in puncto von Identitäts- und Toleranzthemen. Wer jetzt nicht klar Position beziehe, der würde gewissermaßen seinen Teil dazu beitragen, eine Nazi-Deutschland Reloaded zu etablieren: Ein Land, in dem man als Frau oder Schwuler, als langjährig ansässiger Ausländer wie als Geschlechtergleichstellungsbefürworter zum Fremdkörper erklärt wird. Bunt war dann mal – aus und vorbei.

So sehr man diese Sorgen nun auch nachvollziehen kann: Sie sind wohlfeil. Die AfD vertritt tatsächlich Ansichten, die in den ausgehenden Fünfzigerjahren schon Auslaufmodelle waren. Aber sie hat auch eine klare Vorstellung davon, wie sich Deutschland sozial entwickeln soll. Es war schon früh die Rede davon, dass das Wahlrecht an den Arbeitsplatz gekoppelt sein sollte und die Sanktionen bei Hartz IV zu lax seien. Neulich las man davon, dass er Teil der Partei einen auf Rentenexperte macht, er rät daher: Rente privatisieren. Ja doch, die AfD diskriminiert Menschen und Gruppen, aber was die Querfront dieses lighten Antifaschismus‘ nicht geschlossen genug betont: Die am schlimmsten Diskriminierten der AfD sind die Habenichtse, die Gebrechlichen und Resignierten, die Arbeitslosen und Arbeitssuchenden – Menschen ohne Lobby, Menschen, die sich keine Lobby finanzieren können; eine gewichtige Lobby nämlich, die im Berliner Regierungsviertel ein- und ausgeht.

Kann man das so aufsplittern? Die soziale Frage gegen Identitäts- und Toleranzfragen ausspielen? Wäre es nicht fahrlässig, wenn diese Anti-AfD-Querfront ihre inhaltliche Gewichtung überdenken würde? Man darf der Zivilgesellschaft in Deutschland durchaus mehr zutrauen. Sie würde sich gegen eine erstarkte AfD, die Homosexuelle gängelt oder strukturelle Ungleichheit der Geschlechter untermauert, sicherlich zu Wehr setzen. Kaum jemand verspürt doch mehr den Drang, sich in den alten Mief, in die Spießigkeit von dunnemals zu stürzen, um verkniffen leben zu müssen. Wer glaubt, dass die AfD einfach so das Klima der Fifties zurückreformieren kann, hat keinen blassen Schimmer von innergesellschaftlichen Dynamiken. So leicht lassen sich die Menschen jene Freiheiten, die durch politische Schaffung von Identität erzielt wurden, nicht einfach wieder dekonstruieren.

Dass nun die angesprochene Querfront, die ein bisschen wie ein schlecht geschnittenes Puzzle aus sämtlichen Klassen und Schichten wirkt, nicht sonderlich daran interessiert ist, Sozialthemen hervorzuheben, dies versteht sich freilich von selbst. Den Ton innerhalb der Anti-AfD-Stimmung im Land geben Kreise und Greise an, die sozialpolitisch nicht so weit von der AfD entfernt sind – oder, die schlimmer noch, ein bisschen Bewunderung für die klare Kante aufbringen, die die AfD da fährt. Staatliche Rente abschaffen wollen und es dann auch noch keck als potenziellen Plan zu veröffentlichen: Das traut sich ja selbst die FDP nicht – und weiß der Deibel, innerlich wollten die stets alles privatisieren, was nicht festgeschraubt oder bei Drei auf die Bäume flüchtet.

Man müsste also gewissermaßen ein Bekenntnis zum Sozialstaat abgeben, wenn man sich gegen die AfD in Stellung begeben will. Die Arbeitslosen beruhigen, die staatliche Rente loben, den Unternehmern geringere Steuersätze wieder ausreden – das kann man doch von den rechteren Teilen dieser Querfront nicht verlangen. Nicht, dass das die Menschen noch in einen falschen Hals kriegen und glauben, endlich habe es Klick gemacht und man habe unter Eliteleuten begriffen, dass ein neuer Kurs, ein neuer sozialer Deal anbrechen muss.

Es mag Zeiten geben, in denen es politisch ratsam ist, Identitätsthemen zum großen Aufhänger einer Debatte zu küren. Die Bundesrepublik hat diese Zeiten erlebt. Mit Beginn der Sechzigerjahre bis Mitte der Achtziger dauerte diese Phase an: Eine Zeitspanne relativer Prosperität. Arbeitslosigkeit wuchs erst langsam zum Massenproblem an, der Sozialstaat sicherte ab und es gab Perspektiven für die Menschen. Die soziale Frage war sicher nicht gelöst: Aber sie rückte aufgrund einer Wirtschaftspolitik, die auf Ausgleich baute, stark aus dem Sinn der Menschen, die sich anderer Themen widmen konnten. Dann gibt es wieder Zeiten, in denen der soziale Ausgleich massiv gefährdet ist, Menschen vereinzeln und auf dem Abstellgleis landen: In diesen Zeiten wäre es geboten, Identitätsthemen hintanzustellen und die soziale Frage aufzuwerten. Alles hat seine Zeit.

Letzteres geschieht jedoch nicht oder nur zögerlich. Wie erwähnt, der rechtere Teil des AfD-Antifaschismus hat keine Laune, plötzlich ein soziales Gewissen zu entfalten. Aber auch im linken Diskurs findet der Kampf gegen die AfD häufig nur identitätsthematische Aufhänger, man verpulvert damit so viele Energien und Kräfte. Lasst doch die AfDler antiliberale Gesellschaftsansichten pflegen! Die Zivilgesellschaft ist reif genug, um diesen Schritt nicht zu akzeptieren. Die AfD ist ganz besonders eine Gefahr, weil sie die Politik der Entsozialstaatlichung, die mit Schröder eingeleitet und von Merkel fortgesetzt wurde, mit rabiaten Mitteln umsetzen würde.

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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ChrissieR
ChrissieR
5 Jahre zuvor

Moin,
Zynisch könnte man ja sagen: Dann merken die typischen AfD Wähler endlich, was abgeht am eigenen Körper……nur leider sind wir dann alle davon betroffen!
Wenn schon privatisieren, dann auch wirklich alles!
Also auch Regierung etc. abschaffen, Anarchie einführen. Aber das gelänge nur mit intelligenten Menschen und nicht mit stumpfdoofen Herdentieren!
Es ist alles rein zu doll…nee, nee wie wird mir…Eckaat! Wänää!!! Dann sün noch die Russen in‘ Keller…

niki
niki
Reply to  ChrissieR
5 Jahre zuvor

Aber das gelänge nur mit intelligenten Menschen und nicht mit stumpfdoofen Herdentieren!

Ich fürchte, dass selbst intelligente Menschen inzwischen Großteils zu reaktionär sind…
70-Jahre Erziehung, davon die letzten 30 in verstärkter Weise, in westlicher Ellenbogen-Mentalität lassen für mich nur diesen Schluss zu.

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  ChrissieR
5 Jahre zuvor

Wenn schon privatisieren, dann auch wirklich alles!

So läuft und funktioniert das aber nicht wirklich! Privatisiert werden nur die Bereiche, vornehmlich auch die der Daseinsvorsorge, die profitabel sind, um den Rest kümmert sich dann die Gesellschaft.

Beste Grüße

niki
niki
Reply to  Heldentasse
5 Jahre zuvor

… Privatisiert werden nur die Bereiche, vornehmlich auch die der Daseinsvorsorge, die profitabel sind, …

Stimmt schon. Und dann bis zur absoluten Disfunktionalität ausbluten lässt, damit diese vom Staat zu irrwitzigen Preisen zurückgekauft werden müssen, oder mindestens die Kosten übernimmt. Der Gewinn bleibt beim „Investor“!

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  niki
5 Jahre zuvor

ACK! Aber im Grunde ist es auf die Dauer schädlich für die Schafherde und die Wölfe, die ja nichts mehr zu fressen haben wenn die die Schafe zu sehr dezimieren. Z.B. ich glaube mich daran erinnern zu können, dass der Spiegelfechter mal schrieb, dass jeder Euro der öffentliche Strukturen investiert wird, fünf fach zurück fließt. Das was Du beschreibst ist purer Kannibalismus.

Beste Grüße

Pruchtfresse
Pruchtfresse
Reply to  ChrissieR
5 Jahre zuvor

Aber das gelänge nur mit intelligenten Menschen und nicht mit stumpfdoofen Herdentieren!

Mit solchen Äußerungen muss man vorsichtig sein damit man Menschen nicht in verwertbar und unverwertbar
sortiert.
Die Bevölkerung Deutschlands besteht zu 15% aus Grenzdebilen mit einem IQ zwischen 60 und 74.
Mit 70 kann man noch einen Hauptschulabschluss bestehen wenn man sich richtig, richtig anstrengt.
Mit 69 nicht mehr. Der DurchschnittsIQ von 100 ist halt ein berechneter Durchschnitt. Es gehen
nicht ohne Grund jährlich 60 000 Schüler ohne Abschluss von der Schule.

Bei 15% von 82 Mio Bürger sind 12,3 Mio. Deutsche einfach nicht in der Lage komplexe Problemstellungen
zu begreifen. Solche Menschen sind mit primitivsten Mitteln zu manipulieren und können eine Wahl ins
Abstruse kippen.

Für 12,3 Mio. Geringqualifizierte brauchen wir einfache Jobs von denen man Leben kann.
Das wäre die einfachste Versicherung gegen zunehmende, gesellschaftliche Verwahrlosung.

Es kann eben nicht jeder Gehirnchirurg werden.

niki
niki
Reply to  Pruchtfresse
5 Jahre zuvor

Es kann eben nicht jeder Gehirnchirurg werden.

hmmm…

Pruchtfresse
Pruchtfresse
Reply to  niki
5 Jahre zuvor

Gei-el ! :-)))) Immer wieder lustig !

Grenzhelfer
Grenzhelfer
Reply to  Pruchtfresse
5 Jahre zuvor

Ein Glück, daß die Zuwanderer hauptsächlich aus Ländern stammen, in denen der Durchschnitts-IQ bedeutend geringer als bei Deutschen ist. Auf auf in die dumme Zuwanderungszukunft, damit die Bankiers die Menschen leichter steuern können. Das hat sich der EU-Gründervater Kalergi zusammen mit den Bankstern echt prima ausgedacht. Je dümmer die Menschen sind, desto leichter kann man sie kontrollieren, deshalb müssen die Deutschen und anderen Europäer weg.

Schon dumm irgendwie, daß die Einwanderungsbefürworter die Pläne der Großkapitalisten erfüllen. Aber man hat ja lieber Angst vor der AfD als vor skrupellosen Superreichen, die die Völker austauschen, damit sie noch leichter herrschen können und dann allen ein Chipimplantat für die totale Sklaverei verpassen.

#KalergiPlan

ert_ertrus
ert_ertrus
Reply to  Grenzhelfer
5 Jahre zuvor

Einen besseren Vollzugsgehilfen ihrer finsteren Pläne als die AfD könnten sich skrupellose Superreiche weder wünschen noch vorstellen 🙂

aquadraht
aquadraht
Reply to  Grenzhelfer
5 Jahre zuvor

Ich zweifle, dass der „Durchschnitts-IQ“ der Flüchtlinge oder ihrer Herkunftsländer niedriger ist als bei Dir Brot.

Nieder mit Marx
Nieder mit Marx
Reply to  aquadraht
4 Jahre zuvor

Paß nur auf, Pöbellinkenschwein.
Dein IQ ist niedriger als der meiner Scheiße – und die riecht wahrscheinlich auch besser als Du Seife-nein-danke-Stalinanbeter.

Aber du kriegst ja auch Geld von den Umvolkern, entweder Hartz oder Rente, damit du für die Propaganda machst und hier deinen Käse verbreitest. Ansonsten könntest du nicht vor dem Computer sitzen, weil du dir nicht mal einen billigen leisten könntest.

Und dass Ihr Linken so gescheit sein sollt, ist nur Euer Wunschdenken. Jeder Nichtlinke weiß, daß Ihr geistig und ethisch-moralisch unter der Stufe derjenigen Tiere steht, die auf allen vieren gehen. Darüber hinaus seid Ihr auch körperlich fast immer minderwertig – und dazu häßlich wie die Nacht.

Ihr meint vielleicht, daß es anders sei: das nennt man Dunning-Kruger-Effekt. Daß Ihr alle Andersdenkenden als dumm abqualifiziert, straft auch Eure Faselei von der Gleichheit all dessen, was ein Menschenantlitz hat, Lügen.
Ihr haltet Eure Gegner für minderwertig, wir auch, aber wir geben es wenigstens zu, daß Ihr für uns unter der Stufe der Tiere steht, die auf allen vieren gehen. Aber lügen und Nonsens verbreiten konntet Ihr ja schon immer gut – seit Marx, der auch keine Ahnung von der Welt – oder irgendetwas darin – hatte. Er war der perfekte „educated fool“, wie man im Englischen sagt.

niki
niki
Reply to  Nieder mit Marx
4 Jahre zuvor

Spinner!

Brian DuBois-Guilbert
Brian DuBois-Guilbert
Reply to  Nieder mit Marx
4 Jahre zuvor

Wo kommen eigentlich diese wirbellosen Einzeller her, die ihre braune Brühe hier sanktionslos auskippen dürfen und einmal mehr Zeugnis darüber abgeben, wie verrottet und unendlich doof Teile der einheimischen Bevölkerung sind ? Wie bitteschön kann man auf etwas stolz sein, wofür man selbst nichts geleistet hat und rein zufällig in gerade diesem Land das Licht der Welt erblickt hat ?

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Grenzhelfer
4 Jahre zuvor

@Grenzhelfer

Schon dumm irgendwie, daß die Einwanderungsbefürworter die Pläne der Großkapitalisten erfüllen. Aber man hat ja lieber Angst vor der AfD als vor skrupellosen Superreichen, die die Völker austauschen, damit sie noch leichter herrschen können und dann allen ein Chipimplantat für die totale Sklaverei verpassen.

Dann wollen wir aber auch nicht vergessen, dass sich die AFD ganz ordentlich von Großkapitalisten mit Parteispenden aushalten läßt und Parteimitglieder in deren Organisationen einen festen Platz haben.
Wie geht das zusammen, wenn du doch weißt, dass das Großkapital die Verantwortung für die Einwanderung trägt?
Das ist doch quasi der „Dolchstoß“ für jeden aufrechten AFD-Anhänger.

Könnte es vielleicht sein, dass auch die AFD-Vertreter nur an die fetten Fleischtöpfe der Reichen heranwollen und ihnen die einfache Bevölkerung völlig egal ist?

Gegen massenhafte Wirtschaftsmigranten aus Osteuropa, die hier Druck auf Arbeitsplätze und Löhne machen, damit die Gewinne der Reichen ordentlich weiter steigen, scheint die AFD ja gar nichts zu haben.
Ist doch seltsam für eine Partei, die angeblich das Wohl der eigenen Bevölkerung zum Ziel hat, oder?

Brian DuBois-Guilbert
Brian DuBois-Guilbert
Reply to  Grenzhelfer
4 Jahre zuvor

Wo kommen eigentlich diese wirbellosen Einzeller her, die ihre braune Brühe hier sanktionslos auskippen dürfen und einmal mehr Zeugnis darüber abgeben, wie verrottet und unendlich doof Teile der einheimischen Bevölkerung sind ? Wie bitteschön kann man auf etwas stolz sein, wofür man selbst nichts geleistet hat und rein zufällig in gerade diesem Land das Licht der Welt erblickt hat ?

Nieder mit Marx
Nieder mit Marx
Reply to  Pruchtfresse
4 Jahre zuvor

Wieviele davon sind Eure grenzdebilen dunkeläugigen Freunde? Ich meine die mit orientalisch-afrikanisch-südländischem Migrationshintergrund?

Das sind aber keine Deutschen, niemals, auch mit BäÄRDä-Papierchen nicht. Nur braucht Ihr die als Stimmvieh zur Systemveränderung (Kalergi-Plan) und für niedrige Arbeiten, für die Ihr zu faul unv vielleicht auch nicht geschickt genug seid!

niki
niki
Reply to  Nieder mit Marx
4 Jahre zuvor

Schon wieder rechts-braun eingeschissen? Das stinkt vielleicht…

pen
pen
Reply to  Nieder mit Marx
4 Jahre zuvor

Gähn!

trackback
Gesellschaft: Vielleicht steht alles zur Disposition. | Ansgar Sadeghi - Texter, Onlinejournalist, Mensch
5 Jahre zuvor

[…] Das Folgende bezieht sich auf den Artikel „Die wirklich wahrste Angst vor der AfD“ […]

niki
niki
5 Jahre zuvor

Den Menschen die die AfD wählen geht es ausschließlich um die Angst vor dem „bösen (schwarzen) Muselmann“… Bei anderen Themen innerhalb der AfD sind die allesamt taub & blind. Da hilft auch rein gar nichts. Bei Gesprächen mit sonst so sozialen Menschen gibt es da ein paar vollkommen surreale Erlebnisse, die mich zu den Schluss kommen lassen.

„Grenzen dicht!!!!! Die schwarzen afrikanischen Affen und Islamisten werden uns sonst überrennen!!!!“

(wirklich vollkommen surreal…)
Die würde man am liebsten in die Klappse einweisen lassen. (Und den Schlüssel wegwerfen!)

Das alle anderen Parteien außer der LINKEN und in immer geringeren Teilen von den GRÜNEN, soziales am liebsten mehr oder weniger abschaffen oder zumindest schleifen wollen, ohne es laut auszusprechen, kann man da kaum etwas erwarten. Ergo ist da ein Bekenntnis für einen starken Sozialstaat insgesamt kaum zu erwarten.

Abgesehen davon gibt es keine Querfront gegen die AfD… Die CSU und FDP würden am liebsten genauso agieren können, wie die AfD…
Die CSU ist schon immer hart-rechts und kann es nicht verdrusen, dass rechts jemand sie überholt… Die FDP ist inzwischen zutiefst reaktionär und würden selbst ihre Oma für etwas mehr Macht verkaufen.
Die SPD? Ich habe keine Ahnung was mit der Partei mit akuten Auflösungserscheinungen überhaupt noch los ist… Eine vollkommen durchgeknallte Rabatztüte als Vorsitzende ist das Sinnbild für diese Partei… Da mag man nicht mal mit den Kopf schütteln. Die Grünen? Werden immer mehr von der Atlantikbrücke übernommen! Von Merkel und Co in der CDU fange ich gar nicht erst an…

Pruchtfresse
Pruchtfresse
Reply to  niki
5 Jahre zuvor

Bei Gesprächen mit sonst so sozialen Menschen gibt es da ein paar vollkommen surreale Erlebnisse, die mich zu den Schluss kommen lassen. “Grenzen dicht!!!!! Die schwarzen afrikanischen Affen und Islamisten werden uns sonst überrennen!!!!” (wirklich vollkommen surreal…) Die würde man am liebsten in die Klappse einweisen lassen. (Und den Schlüssel wegwerfen!)

Seit Jahrzehnten werden vorsätzlich Ängste in der Bevölkerung geschürt. Neun von zehn Tagesschaumeldungen sind negativ. Warum haben neun von zehn Nachrichtenmeldungen keinen positiven Inhalt ?
Es geht um Selbstinszenierung von Politik und deren Daseinsberechtigung. Wer Ängste nehmen kann, ist mächtig.
Zum eigenen Machtausbau werden deshalb Ängste geschürt ( eine alte Methode !).
Dumm eben nur, wenn sich Ängste verselbstständigen, wenn Angst und Auslöser in keinem direkten Zusammenhang mehr stehen. Das ist innerhalb der breiten Bevölkerung längst geschehen. Die Politik hängt den Menschen frei florierende Ängste wie Weihnachtsbaumkugeln ans Revers und spielt damit. Für den etwas aufgeklärteren Zeitgenossen ist kein Angsauslöser erkennbar. Die jahrelangen Existenzängste aus Krisenzusammenhängen ( Banken, Euro, Dotcom, Griechenland ) haben sich verselbstständigt und hängen sich an alles Mögliche, aber eben nicht an reale Sinnzusammenhänge.

niki
niki
5 Jahre zuvor

hab was vergessen: Inzwischen gibt es schon von „links-liberaler“ Seite (Zumindest die sich dafür halten) Überlegungen für Humanismus den Sozialstaat zu schleifen… (link Nachdenkseiten)

Liebe Möchtegern-„Links-liberale“!
Humanismus ohne einen starken Sozialstaat funktioniert nicht. Eure Einstellung ist daher zutiefst inhuman.
Noch ein schönes Leben, ihr habt verschissen!!!

Exaybachay
Exaybachay
5 Jahre zuvor

… als Geschlechtergleichstellungsbefürworter zum Fremdkörper erklärt wird.

Na, Roberto, hast du dich kuerzlich mit Feminismus infiziert?
Da war doch neulich dieser eine feminismuskritische Artikel von dir, da habe ich mich gefreut.

niki
niki
Reply to  Exaybachay
5 Jahre zuvor

Alleine der Begriff „Geschlechtergleichstellungsbefürworter“ ist doch schon ein Signal dafür, dass Roberto im Kern durchaus Pro-Gleichstellung ist, allerdings durchaus durch diesen sperrigen Begriff kritisch gegenüber der maßlosen Übertreibung des Feminismus ist.
Ich halte den Begriff für sehr Weise gewählt.
Die AfD-ler wollen das Familienbild der 50er oder gar noch früher zurück…. und damit kann man auch als Kritiker des derzeitigen übertriebenen Feminismus ablehnend gegenüber stehen.

Exaybachay
Exaybachay
Reply to  niki
5 Jahre zuvor

Noe. Gleichberechtigung ist z.B. jedem Menschen zu erlauben zu studieren was er will. Gleichstellung ist der Versuch, Qualifikation durch Identitaet zu ersetzen, z.B. die beliebte Formel „Bei gleicher Qualifikation werden Frauen bevorzugt“ in Jobangeboten, die jeder kluge Mann dankend ausschlaegt.

Ausserdem haben wir noch

Feministinnen Flagge gegen diese falsche Alternative.

Feminismus wirkt neoliberal. Da jetzt beide Geschlechter arbeiten muessen, ist auch der formals gesellschaftlich geschuetzte Bereich „Familie“ neoliberalisiert worden.

Sie würde sich gegen eine erstarkte AfD, die Homosexuelle gängelt oder strukturelle Ungleichheit der Geschlechter untermauert, sicherlich zu Wehr setzen.

Der Feminismus ist der groesste Faktor in der Aufrechterhaltung der strukturellen Ungleichheit der Geschlechter. Die Lebensqualitaet der deutschen Frauen ist hoeher als die der Maenner, wer das bezweifelt moege in einen sozialen Brennpunkt ziehen.

Die feministische Anspruchshaltung, die sich so kein Mann leisten kann, ist toxisch fuer jede gesellschaftliche Bewegung.
Die Piraten haben sie gekillt, die Linke halten sie zerstritten und die SPD verwesen sie gerade.

niki
niki
Reply to  Exaybachay
5 Jahre zuvor

“Bei gleicher Qualifikation werden Frauen bevorzugt”

Das hat dann nichts mehr mit Gleichberechtigung zu tun…
Und Gleichstellung schon gar nicht… Es konterkariert sämtliche Fortschritte…!

Der „moderne Feminismus“ steht genau dafür, ist aber nichts weiter als eine grobe Benachteiligung von Männern, welche ich selbstverständlich ablehne.

Ich kann nur jedem raten zu klagen, wenn man sich auf so eine Stellenausschreibung bewerben möchte und die Stelle deswegen nicht bekommt.
In der Vergangenheit war in Niedersachsen bei Stellenausschreibungen für Lehrer in der Grundschule dieser Zusatz häufig zu finden. Und bei einem Anteil von 80% Frauen im Lehrerkollegium in Grundschulen kann man wohl nicht wirklich von einer Benachteiligung von Frauen reden…

Und interessanterweise wird inzwischen angenommen, dass eine Klage dagegen erfolgreich sein könnte…

Exaybachay
Exaybachay
Reply to  Roberto J. De Lapuente
5 Jahre zuvor

Na, du hast zum Beispiel diesen Artikel geschrieben:
https://www.neulandrebellen.de/2018/01/▢-ja-▢-nein-▢-vielleicht/

Dadurch hat sich bei mir der Eindruck ergeben, dass wir bezueglich Genderscheiss als Tochter des Feminsmus der x-ten Welle eine aehnliche Meinung haben koennten. Es kann schliesslich nicht immer jeder so schreiben, wie er gerne wuerde.

Jörg Hensel
Jörg Hensel
5 Jahre zuvor

Mal wieder alles richtig erfasst. – Eher zweitrangige Partikularinteressen, wie das ganze Genderzeugs oder ein Fußballer, der einen Despoten umarmte, sind wichtiger, als eine Gesellschaft, die tagtäglich den sozialen Abstieg erfährt und nicht mehr weiß wie sie von der Hand in den Mund leben soll. Und da prangere ich die Missachtung des Grundgesetzes in Arbeitswelt an; wie naiv bin ich eigentlich bequemlichkeitsverblödete, taubstummen Marsmenschen das nahebringen zu wollen ? Aber egal, lasst sie dann eben sterben oder krank werden. – Jedenfalls, passt die Überlagerung wichtiger sozialer Themen in das neoliberale Konzept von Parteien, Staatsfunk und Lügenpresse. Da schwinden sämtliche sozialen Belange der Menschen dahin; sie finden kein Gehör mehr. sapere aude.

R_Winter
R_Winter
5 Jahre zuvor

Aber auch im linken Diskurs findet der Kampf gegen die AfD häufig nur identitätsthematische Aufhänger, man verpulvert damit so viele Energien und Kräfte.

….So sind die Nazis auch unterschätzt wurden und dann….

Lasst doch die AfDler antiliberale Gesellschaftsansichten pflegen! Die Zivilgesellschaft ist reif genug, um diesen Schritt nicht zu akzeptieren.

…Unglaublich naiv…

Der frühere Chefstratege von US-Präsident Donald Trump, Steve Bannon, will mit einer neuen Stiftung die EU-Wahl im kommenden Jahr beeinflussen. Die Organisation mit dem Namen “Die Bewegung” (“The Movement”) werde ihren Hauptsitz in Brüssel haben und europäische Rechtspopulisten unterstützen,

Tagesspiegel

Bannon hat Milliarden von Dollars im Rücken.
Wir müssen Partei übergreifend aktiv werden:

Darum….

Und für die nächste Aktionsmail kann ich schon einmal ankündigen: bis kommenden Sonntag werden die Termine feststehen, wann die Website der Sammlungsbewegung startet und es mit der Initiative dann richtig los geht.

Sahra Wagenknecht 22.7.2018

Heldentasse
Heldentasse
5 Jahre zuvor

Zunächst mal empfinde ich den Kommentar als gut und richtig, vielen Dank dafür!

Allerdings könnte ja auch mal explizit gesagt werden, dass die AfD keine Ursache des Übels ist, sondern ganz überwiegend eine Wirkung. Die Hauptursache liegt m.E. in der Verabschiedung vom Sozialstaat, vielen Dank dafür eine die Sozen und Gründen, und der daraus folgenden und auch m.E. durchaus berichtigten (gelinde gesagt) Verunsicherung weiter Teile der Gesellschaft.

Das die AfD darauf ihr m.E. „braunes Süppchen kocht“ ist dann auch noch doppelt tragisch, sie bietet damit nämlich einfache Scheinlösungen an, und lenkt den Focus auf soziale Gruppen und Bereiche die nicht diese Probleme verursachen. Als ob zum Beispiel die erneuerbaren Energien schuld wären, wenn ein Siemens Arbeiter in Sachsen evtl. seinen Job verliert.

Insgesamt eine sehr (gelinde gesagt) unschöne Situation, die man m.E. aber eben nicht mit linkem Populismus bekämpfen sollte.

Beste Grüße

Pruchtfresse
Pruchtfresse
Reply to  Heldentasse
5 Jahre zuvor

Insgesamt eine sehr (gelinde gesagt) unschöne Situation, die man m.E. aber eben nicht mit linkem Populismus bekämpfen sollte.

Womit denn ? Die gesamte Politik hier im Land hat sich seit Merkel der Sachebene entzogen. In Deutschland
wird emotionalisiert und linker Intellektualismus, der den Ball seit Jahren auffällig flach hält, kommt dem nicht nach.

Schuld sind die Anderen, nä ? Die bösen Medien stellen linke Standpunkte nur verkürzt und falsch dar, nä ?

Des Kaisers neue Kleider ! Die Linke rennt nackt herum !

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Pruchtfresse
5 Jahre zuvor

„Womit denn?“ Jetzt wo sich die Neulandrebellen offensichtlich dem Populismus verschrieben haben, kann man schon mal ganz unabhängig von den pösen Leit- Medien darauf hinweisen, dass diese Einstellung ein Widerspruch an sich ist.

Beste Grüße

Thomas
Thomas
5 Jahre zuvor

Heldentasse: Dann sollte ein BGE die Lösung sein. Mindestens 3000€ NETTO FÜR JEDEN HIER LEBENDEN BÜRGER!!!! Bei kostenloser Gesundheitsversorgung auf Spitzenniveau obendrauf, statt Diätenerhöhungen für Politiker, statt Waffenlieferungen an Kriegstreiber, statt Truppeneinsätzen AUCH DEUTSCHER SOLDATEN, ein Krieg kostet mehrere Milliarden Euro / TAG. Alles Geld das locker für das von mir geforderte BGE reichen würde. Das Hartz IV Sklavenhaltertsystem würde schließlich dann entfallen und die Arge Mitarbeiter würden dann auch von BGE leben! Renten brauchte es bei solchem BGE nicht mehr, bei niedrigerem Satz dagegen schon noch!!!!

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Thomas
5 Jahre zuvor

So so, und was ist mit den BÜRGERINNEN? 😉

Ohne Quatsch und ernsthaft finde ich, dass den Menschen die das BGE in dieser Höhe befürworten, egal ob es so funktionieren kann oder auch nicht, zumindest eine positive Vision von Gesellschaft vorschwebt.

Auch könnte man unbestritten mit dem m.E. sehr destruktiven Rüstungsetat sehr viel konstruktives in anderen Bereichen bewirken.

Die Krux wird sein einen gangbaren gesellschaftlichen Weg dahin aufzuzeigen und dafür auch politische Mehrheiten zu erlangen, und da sieht es m.E. immer düsterer aus.

Beste Grüße