Empfundener Antisemitismus: Ein Bärendienst

Hanitzsch‘ Karikatur war nicht sonderlich originell, aber sie war das, was Kollegahs geschmacklose Textpassage auch war: Nicht antisemitisch. Dennoch gibt es eine klare Linie: Antisemitisch Empfundenes obliegt der Ächtung. Mit Wehrhaftigkeit hat das nichts zu tun. Es ist eher ein krampfhafter Ausdruck, der den Antisemitismus in die Hände spielt.

Die ganze Aufregung nach dem Echo war – mit der nötigen Ruhe betrachtet – auf diese Weise nicht nötig. Klar doch, die beiden Rapper-Kerlchen hatten da nun wahrlich ziemlich geschmacklose Zeilen gedrechselt – aber das war es auch schon: Geschmacklos. Antisemitisch, wie man an vielen Stellen hernach las, konnte man die gemeinte Passage jedoch nun wirklich nicht auffassen. Die beiden Sprechbarden hatten irgendwas von definierten Körpern geblubbert, die gerade so wie bei Auschwitz-Insassen aussehen sollen. Wie gesagt, absolut kein schöner Vergleich – und durchaus auch rüpelhaft und ohne Fingerspitzengefühl. Aber mit keiner Silbe wurde das Jüdische – was immer das dann genau ist – als ablehnenswert oder gar minderwertig deklariert.

Damit sind wir bei einem großen Problem, das wir in letzter Zeit kultiviert haben: Es gibt mal mehr, mal weniger Kritik an israelischer Politik. Manche davon ist tatsächlich antisemitisch. Sie sieht nämlich den Juden an sich als ewigen Quertreiber oder kommt besonders oberlehrerhaft um die Ecke, indem sie klarmacht, dass ausgerechnet die Juden, die doch so viel gelitten haben in ihrer Geschichte, insbesondere durch die Shoa, sich jetzt aufführten wie jene Menschenfeinde, denen sie kollektiv betrachtet zum Opfer fielen. In seinem Kammerspiel »Ein ganz gewöhnlicher Jude«, legte der Autor Charles Lewinsky dem Monolog seines Hauptdarstellers die Erkenntnis in den Mund, dass das eine besonders perfide Art des Antisemitismus sei, ganz nach dem Motto: Jetzt haben wir euch Leute so lange geschlagen und genötigt und ihr habt es immer noch nicht gelernt. Ihr seid immer noch nicht klüger geworden. Wo die Kritik an Israel an das angeblich jüdische Wesen tastet, da kann und sollte man schon vor antisemitischen Tendenzen warnen.

Jedoch ist nicht jede Kritik in der Deutung dieses vermeintlich jüdischen Wesens geerdet. Manche Kritik geht von staatspolitischen Prämissen aus, vom Völkerrecht oder einfach nur von ethischen Grundüberlegungen. Mit keinem Wort wird dort »der Jude« vorgeführt. Und trotzdem wird das Gesagte als Antisemitismus abgetan. Und das ist, Walser sei zitiert, die Auschwitz-Keule – eine unlautere Methode, um Kritik im Keime zu ersticken.

Dieter Harnitzsch hat es in dieser Sache besonders übel erwischt. Seine Karikatur zum Eurovision Song Contest, bei der Netanjahu als Netta über die Bühne wackelt, bewaffnet und kriegslüstern, kann man mögen oder nicht. Man kann sie für geistreich halten oder nicht – persönlich halte ich sie für geistlosen Quatsch, nicht originell oder erhellend. Was man halt erwarten kann von einem, der sonntags im bayerischen Fernsehen Humpen stemmt und mit Markwort seiert. Aber antisemitisch? Gut, er hat dem israelischen Ministerpräsident große Ohren gezeichnet, ganz in Stürmer-Tradition, wie man bei den Kritikern der Karikatur lesen konnte. Stimmt, hat er. Aber lange Löffel hat er auch anderen Karikierten angepinselt. George W. Bush zum Beispiel. Oder Günther Beckstein. Keiner kam damals auf die Idee, dass er antisemitische Klischees bediente. Erst die Empörung bei diesem Bild kostete ihm dann den Job bei der SZ – nachdem er Jahrzehnte für die Zeitung malte und aufgrund von islamkritischen Karikaturen landauf landab belobigt wurde.

Interessant war, dass selbst die Bildzeitung von »[einer] als antisemitisch empfundenen Karikatur« schrieb – damit lag das Blatt mal ausnahmsweise richtig. Denn es ist mittlerweile so, dass selbst die Empfindung reicht, um die ganze Empörungsmaschinerie zu entfesseln. Es kommt absolut nicht mehr darauf an, was ist, sondern was man als seiend empfindet – oder besser gesagt: Was andere beim Anblick empfinden könnten. Schon der Konjunktiv dessen, was wohl der Rezensent denken könnte, welchen Ruf man sich einhandelt, welchem eventuellen Imageschaden mein einheimst, reicht aus. Das ist nicht wehrhaft – es ist krampfhaft.

Und man erweist den wirklichen Antisemiten im Lande einen Bärendienst, denn natürlich müssen solche Aktionen wie jene der SZ mit Kritik beantwortet werden. Man muss sachlich auseinandersetzen, dass die Entscheidung, Harnitzsch wegen dieser Karikatur vor die Tür zu setzen, falsch und von einer kruden Angst angetrieben ist. Das heißt, man spricht von Antisemitismus und von dem, was man nicht dafür hält. Und das kriegen auch wirkliche Antisemiten mit, klinken sich in die Debatte ein und stellen ihre antisemitischen Absichten als eine Art Verteidigungsangebot zur Verfügung. Die SZ unterstellt einem jahrelangen Mitarbeiter fälschlicherweise antisemitisches Verfehlen und lädt damit die wahren Meister dieser widerlichen Haltung quasi ein, sich Herrn Harnitzsch als Anwalt anzudienen. Denn die Causa Harnitzsch bietet den Antisemiten Einstiegshilfe – sie können sich nämlich hinstellen und unken, dass es weit gekommen sei in diesem Land. Der Jude habe es nämlich mal wieder im Griff.

Aber nicht »der Jude« hat es im Griff. Wir haben uns selbst im Griff, indem wir möglicherweise Empfindungen, die man für antisemitisch halten könnte – ungeprüft, aus dem Bauch heraus und ohne sachliche Einstufung -, gleich mit Antisemitsmus gleichsetzen. Wir sind da so getriggert, dass wir damit keine Wehrhaftigkeit der Demokratie und des Liberalismus mehr sichern, sondern den verkrampften Diskurs befördern, der Ergebnisoffenheit per se für sich ausschließt. Denn wer krampft, der kann nicht gleichzeitig entkrampfen. Und genau das ist notwendig: Entkrampfung.

Genau hinhören, reinlesen, anschauen, ob da jemanden dem Jüdischen eins reinwürgen will oder ob er über diesem Jüdischen als Kritikpunkt steht. Und wenn man kritisch darübersteht, dann sollten jene, die stets gleich mit der Angst falsch verstanden zu werden Entscheidungen treffen, auch darüberstehen können. Das hat nichts mit Dammbruch zu tun, sondern mit ganz normaler Entkrampfung und Deeskalation. Das muss eine Debatte im demokratischen Milieu aushalten können. Und das raubt auch den wirklichen Antisemiten die Möglichkeit, sich als Advokat aufzuspielen. Sollten wir aber weiterhin dem irgendwie empfundenen Antisemitismus, also dieses Gefühl, dass man es vielleicht, aber nur vielleicht, damit zu tun haben könnte, mit Anti-Antisemitismus begegnen, kommt wahrscheinlich am Ende das Gegenteil des Gewollten heraus. Gut gemeint: Das Gegenteil von gut.

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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Heldentasse
Heldentasse
6 Jahre zuvor

Ganz klar, wer dauernd und teilweise aus niederen Beweggründen „Feuer Feuer“ ruft, dem glaubt man irgendwann nicht wenn es mal wirklich brennen sollte. Dazu kommt, dass dies den wirklichen Brandstiftern in die Karten spielt, weil die Menschen dann geneigt sind kleinere Verfehlungen oder auch nur herbe Geschmackslosigkeiten mit einem richtigen Feuer gleichzusetzen.

Beste Grüße

Robbespiere
Robbespiere
6 Jahre zuvor

Damit sind wir bei einem großen Problem, das wir in letzter Zeit kultiviert haben: Es gibt mal mehr, mal weniger Kritik an israelischer Politik. Manche davon ist tatsächlich antisemitisch. Sie sieht nämlich den Juden an sich als ewigen Quertreiber oder kommt besonders oberlehrerhaft um die Ecke, indem sie klarmacht, dass ausgerechnet die Juden, die doch so viel gelitten haben in ihrer Geschichte, insbesondere durch die Shoa, sich jetzt aufführten wie jene Menschenfeinde, denen sie kollektiv betrachtet zum Opfer fielen.

Wenn man die Politik der iraelischen Regierung und Juden allgemein in einen Topf wirft, stimmt die Aussage über die Oberlehrerhaftigkeit natürlich.
Dem ist aber nicht so, da nicht jeder Jude gleich zionistisch ist, im Gegensatz zur Hardliner-Regierung Israels.
Bei der kann man mitunter schon auf den Gedanken kommen, dass sie mit den Methoden der Nazis eher weniger Probleme hat als mit der damaligen Opfergruppe aus den eigenen Reihen.

Bei der Haltung unserer Regierung zum Thema Antisemitismus habe ich den Verdacht, dass man Israel kritiklos gewähren läßt und jede gegenteilige Meinung unterbindet, weil jede begangene, rassistische Schweinerei der dortigen Regierung die eigene historische Schuld irgendwie relativiert.
Immerhin war der deutsche Staatsapparat auch nach 1945 von Nazis durchseucht und von einer echten Aufarbeitung der Verbrechen kann bis heute keine Rede sein.

Mit der Haltung, alles was Israel betreibt, quasi als sakrosankt zu behandeln ist das Gegenteil von Freundschaft und wird die dortige Bevölkerung einmal teuer zu stehen kommen, sollten die USA einmal nicht mehr in der Lage sein, die Sicherheit Israels zu garantieren.
Die Rache Derer, denen man seit Jahrzehnten ihre Ansprüche aus dem Völkerrecht vorenthält, wird schrecklich sein.

Was unsere Regierung hier betreibt, ist die ekelhafteste Form von Antisemitismus und zerstört zudem Deutschlands Reputation in der gesamten arabischen Welt, wo es m.M.n. durchaus eine Rolle als Vermittler einnehmen könnte, gerade als Lehre aus der eigenen Geschichte.

Loco
Loco
6 Jahre zuvor

Es ist wirklich zum jammern, wie sehr der Begriff Antisemitismus mittlerweile funktional verwendet wird, um von den Sauereien der aktuellen israelischen Regierung abzulenken. Abgesehen von wem reden wir eigentlich? Wenn wir uns mal exemplarisch Herrn Netanjahu herauspicken und uns dabei zu Gemüte führen, dass dieser in seinem eigenen Land als hochgradig korrupt gilt und den Konflikt mit den Palestinensern dazu nutzt um von seinen eigenen Verfehlungen abzulenken. Auch ist es wohl nicht übertrieben, wenn man Herrn Netanjahus Äußerungen in den letzten Wahlkämpfen zu Grunde legt, bei diesem Politiker von einem Rechtspopulisten zu sprechen (welche Worte dann passend für den aktuellen Verteidigungsminister Herrn Libermann sind kann sich jeder wohl selbst ausmahlen…).

Die Wahrheit ist doch folgende:
Zum einen ist die pauschale Gleichsetzung von Israel mit dem gesamten Judentum ein Schlag ins Gesicht für alle Menschen jüdischen Glaubens, die sich für eine friedliche Lösung des Konflikts einsetzen oder sich aufgrund der Widersprüche von Israel abgewendet haben. Zum anderen kann es einen dauerhaften Staat Israel nur geben, wenn dieser auf Frieden und Ausgleich mit seinen Nachbarn setzt – schließlich wächst mittlerweile auf beiden Seiten die vierte durch dauerhaften Krieg traumatisierte Generation auf. Haben diese Menschen nicht endlich Frieden verdient?

Robbespiere
Robbespiere
6 Jahre zuvor
Reply to  Loco

@Loco

Haben diese Menschen nicht endlich Frieden verdient?

Das haben sie !

Realisierbar ist das aber nur über eine zwei-Staaten-Lösung unter dem Flügel der Weltgemeinschaft, da Israel die Palästinenser nicht als gleichwertige Bürger anerkennen will.
Ich frage mich schon lange, warum es nicht möglich sein sollte, dass die Nachbarstaaten Zipfel ihres Landes, die ohnedies von Palästinensern bevölkert sind, für die Gründung eines autonomen Palästinenserstaates abgeben, dessen Integrität genau wie die Israels von der UN unter Auflagen gesichert werden müßte.
Damit sollte doch der Dampf aus dem Kessel zu nehmen sein.
Leider scheint auch die Solidarität der arabischen Staaten mit den Palästinensern nur ein Lippenbekenntnis zu sein, nützlich für Propaganda, aber nicht ernsthaft gemeint.
Wer wirklich Frieden will, muß auch danach handeln.

Derwisch
Derwisch
6 Jahre zuvor
Reply to  Robbespiere

Israel ist von der UN immer schon gesichert, seit Staatsgründung. Aber irrelevant.
Israel ist real gesichert von seiner Armee, genauer gesagt seinen Atombomben und der Zweitschlagskapazität durch israelische Raketen gefeuert von deutschen U-Booten.
Das garantiert den Staat Israel, und das ist gut so. Bis es diese Atombomben hatte war die mangelnde militärische Tiefe der Alptraum jedes israelischen Generals oder Politiker. Die arabischen Staaten mussten nur 2-3 Tage einer Kriegsoffensive gewinnen und Israel wäre nicht mehr gewesen weil komplett besetzt. Israel musste also jeden Krieg immer sofort und innerhalb von Stunden und Tagen gewinnen. Deswegen wurden ja auch so viele Kriege geführt aber seit den Atombomben keine mehr. Seither hat im Gegenteil immer Israel seine Nachbarn angegriffen, immer wieder.

Israel sollte seine besetzten Gebiete alle zurückgeben müssen sonst nichts. Also Westjordanland und Gazastreifen. beides sind immer noch besetzt weil Israel z.B. bei Gaza die Grenzen kontrolliert.

D.h. Israel muss gezwungen werden endlich abzuziehen. Wer dann von der UN geschützt werden muss, sind die Palästinenser und nicht die Israelis weil das militärische Ungleichgewicht eben so ist und Israel eine jüngere Geschichte von Aggressionen gegen seine Nachbarn sowie Apartheid im Innern gegen Minderheiten hat.

Zu gebt den Palästinensern Land in Jordanien oder Libanon: Quatsch. Genau das ist was zum Staat Israel und zu dessen blutiger Geschichte führte. Man hat einfach „Fremden“ Land gegeben. Es gibt zwei Möglichkeiten: Repatriierung nach Palästina (also Gaza+Westjordanland in diesem Fall). Aber Palästina gibt es ja leider nicht: von Israel besetzt. Oder Assimilierung der Flüchtlinge im derzeitigen Gastland. Diese beiden Möglichkeiten sind in der ganzen Menscheitsgeschichte gegenüber eroberten Völkern, Verlierern von Kriegen, so angewendet worden. Ist nicht schön aber eben die Normalität.

Robbespiere
Robbespiere
6 Jahre zuvor
Reply to  Derwisch

@Derwisch

Zu gebt den Palästinensern Land in Jordanien oder Libanon: Quatsch.

Das sehe ich nicht so.
Damit beide Völker in lebensfähigen Staaten existieren können, reicht das Gebiet nicht aus.
Aus diesem Grund halte ich eine Konferenz unter Beteiligung der Israelis und Palästinenser sowie der Nachbarländer über die Gründung eines lebensfähigen Staates Palästina unter der Schirmherrschaft der UN für die einzig friedliche Möglichkeit, den Konflikt endlich auf diplomatischem Weg zu beenden.
Das Existenzrecht beider Nationen muß gewährleistet sein.
Es gilt, die willkürliche Grenzziehung der Ex-Kolonialmächte in ein gütliches Arrangement zu überführen, mit dem alle Beteiligten friedlich leben können.

Wenn solch ein Vorschlag seitens der UN auf den Tisch käme, würde sich zeigen, wie ernst den Beteiligten eine Lösung des Dauerproblems wirklich ist.

Schweigsam
Schweigsam
6 Jahre zuvor
Reply to  Loco

Ja, recht hast du!
Aber bei all den Intressenslagen und der Feindschaft zwischen den verfeindeten Gruppen, gehen wie schon etliche Jahre zuvor, solche Worte, die zur Vernunft rufen, klanglos unter bei all dem Gekreische der Falken!

Derwisch
Derwisch
6 Jahre zuvor

Jetzt haben wir euch Leute so lange geschlagen und genötigt und ihr habt es immer noch nicht gelernt. Ihr seid immer noch nicht klüger geworden.

Warum sollte der Staat Israel gegründet wegen der jahrhundertelangen Pogrome und mit der Shoa als End- und Höhepunkt, in seiner (kollektiven) Psyche nicht genaus leiden wie ein Mensch der selbst misshandelt oder missbraucht wurde und das später auch Anderen antut? Das „Nie wieder“ in Israel nimmt eben pathologische Züge an: bevor du Steine schmeißen kannst und mich vielleicht verletzen, da töte ich dich mit meinem Sturmgewehr. Das ist was zuletzt in Gaza geschah. Das ist was spätestens seit ca. 1980 damal im Libanon bis heute in Syrien geschieht.
Warum soll diese Diagnose des Opfers das dann eben später zum Täter wird falsch sein? Israel als Gesellschaft hat leider nur zu gut gesehen wie man es macht, und kopiert was erlebt wurde nach um nicht nochmal Opfer zu werden.
Das Zitat empfinde ich als dumm. „jetzt haben wir euch so lange geschlagen, jetzt zeigt mal was ihr gelernt habt.“ ist der Wirklichkeit sehr viel angemessener..

„Antisemitische Tendenzen“ ist kein Antisemitismus! Wenn ich mein Kind vom Süssigkeitenregal wegziehen muss wende ich auch meine überlegene körperliche Stärke an, begehe also eigentlich Gewalt an meinem Kind, ist mindestens eine Vorstufe von Gewalt, aber werde ich dann gleich mit „der schlägt sein Kind und verwehrt ihm das Essen!“ bezichtigt? Hoffentlich nicht.
Eine gewisse Antipathie darf man jedem gegeüber haben, auch Völkern. Ich lebte eine Weile in Grenznähe zu Bayern, seither mag ich die Bayern nicht. Ist ein Vorurteil meinerseits, ist nicht nett aber deswegen werde ich hoffentlich nicht ausgegrenzt. Wieso würde ich das aber wenn ich nur minimale Kritik an Israel oder „den Juden“ äussern würde so wie ich die Bajuwaren beschimpfe? Ist der Horst weniger wert als der Bibi und deswegen darf ich den Vollhorst nennen?

Israel lebt rein seine Opferrolle maximal aus und begeht unter dessen Schutz mannigfaltige Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschheit. Mehr nicht. Das hat nix mit dem jüdischen Wesen zu tun, Kriegsverbrecher gibt es überall: USA, Deutschland, Frankreich, UK, Saudi-Arabien. Nur daß man Israel diese Kriegsverbrechen durchgehen lässt, das ist der Unterschied. Der Grund wieso das ist, ist die jüdische Geschichte und das ist schlecht, für Israel und für uns. Für alle Nachbarn Israels (Palästina, Libanon, Syrien) sowieso.

Drunter & Drüber
Drunter & Drüber
6 Jahre zuvor
Reply to  Derwisch

Nur daß man Israel diese Kriegsverbrechen durchgehen lässt, das ist der Unterschied.

Dann schauen wir uns mal an, welche Kriegsverbrechen ‚man‘ den USA durchgehen lässt, Syrien, Frankreich und ja, auch Russland. Wo ist jetzt genau der Unterschied, abgesehen davon, dass ‚man‘ immer wieder betont, Israel würden im Gegensatz zu anderen Ländern bestimmte Dinge durchgehen gelassen. Lesen Sie sich mal bei Gelegenheit die vielen verschiedenen UN-Resolutionen, die Israel betreffen, in Ruhe durch. Und dann überlegen Sie mal, was an Ihrer Denkweise verkehrt ist.

aquadraht
aquadraht
6 Jahre zuvor

Schon klar, dass Du gerne ein Idiot bist. Mit „woanders gibts sowas auch“ kann man jedem Protest gegen jedes Unrecht einen Maulkorb verpassen.

a^2

Drunter & Drüber
Drunter & Drüber
6 Jahre zuvor
Reply to  aquadraht

Haben Sie sie noch alle?
Hören Sie auf, mir Dinge unterjubeln zu wollen, die ich weder geschrieben noch gemeint habe! Und arbeiten Sie sich an jemand Anderem ab!

Schweigsam
Schweigsam
6 Jahre zuvor

Haben Sie sie noch alle?

Das sagt gerade der Richtige…schon alleine Ihre Art zu kommunizieren ist abstoßend!
Tun Sie mal was dagegen…

Drunter & Drüber
Drunter & Drüber
6 Jahre zuvor
Reply to  Schweigsam

Was passt Ihnen nicht an meiner Art? Und was rechtfertigt es, diese meine Art zum Anlass zu nehmen, mich ständig zu beleidigen?

aquadraht
aquadraht
6 Jahre zuvor

Tja, warum sind nur alle böse zu Dir? Stichwort hunderte Geisterfahrer ..

a^2

Schweigsam
Schweigsam
6 Jahre zuvor

Na, warum generieren Sie sich als Opfer von Beleidigungen.
So reflektierend schätze ich Sie schon ein, dass Ihr schulmeisterlich-unhöfliches Auftreten bei mir und auch anderen, als nicht gerade werter Diskussionsstil verordnet wird.

Drunter & Drüber
Drunter & Drüber
6 Jahre zuvor
Reply to  Schweigsam

An *Schweigsam*
Manchmal fällt es schwer…

aquadraht
aquadraht
6 Jahre zuvor

Ja, ich habe noch alle, Du Flachpfeife. Und ich habe auch die UN-Resolutionen, Sicherheitsratsresolutionen inbegriffen, zu Israel gelesen. Gerade deshalb nervt Dein arrogantes Geblödel und Deine Pose des überlegenen Wissens. Eine verkehrte Denkweise kann ich da insofern nicht sehen, dass leere Eitelkeit überhaupt keine Denkweise ist.

a^2

niki
niki
6 Jahre zuvor

Empfundener Antisemitismus

Erfundener Antisemitismus habe ich gelesen…
Freud schlug sehr wohl da zu… Warum wohl…?!

Schweigsam
Schweigsam
6 Jahre zuvor

@Loco

Ja, recht hast du!
Aber bei all den Intressenslagen und der Feindschaft zwischen den verfeindeten Gruppen, gehen wie schon etliche Jahre zuvor, solche Worte, die zur Vernunft rufen, klanglos unter bei all dem Gekreische der Falken!

PS: Ich hoffe so diese verflixte Freischaltung umgehen zu können…

Schweigsam
Schweigsam
6 Jahre zuvor
Reply to  Schweigsam

Das war doppelt gemoppelt…

Rainer N.
Rainer N.
6 Jahre zuvor

Nun denn, dann einmal ein von mir immer wieder gerne gelesene Seite

http://www.uri-avnery.de/

also von dort nun hier Textstellen einstellen … nö … kann jeder selber dort lesen …

also ist Uri Avnery Antisemit? Aus Sicht gewisser Schreiber sicher schon.

Und ich habe immer wieder Angst, wenn ich auf die Seite gehe … das er nicht mehr schreiben kann …

pentmento
pentmento
6 Jahre zuvor

Ot. Dieses geile Datenschutzverordnung poppt immer wieder auf, auch wenn ich sie mehrfach anklicke. Das macht das Lesen und kommentieren unmöglich. Deswegen: alles Gute an die Bitrebellen. Danke für Eure gute Arbeit.

Laßt Euch nicht ans Bein pinkeln, auch nicht von denen, die es nicht lassen können, weil sie finden, daß sie gleycher als gleich sind. Als ob es nichts Wichtigeres gäbe und die Situation in Bloggershausen nicht traurig genug wäre.

Tschüß.

aquadraht
aquadraht
6 Jahre zuvor
Reply to  pentmento

Zugegeben, die „Zustimmung“ sollte überarbeitet werden. Ich habe eine Weile gebraucht, um rauszufinden, dass man die „Erläuterungen“ (linker Button) anclicken und wieder schliessen muss, damit die „Zustimmung“ akzeptiert wird und nicht endlos aufploppt. Das nervt. Ich vermute mal, WP ist da mal wieder Scheisse, aber es sollte dran gearbeitet werden. Einmal Zustimmung anclicken sollte reichen.

a^2

Robbespiere
Robbespiere
6 Jahre zuvor
Reply to  pentmento

@pentmento

Dieses geile Datenschutzverordnung poppt immer wieder auf, auch wenn ich sie mehrfach anklicke. Das macht das Lesen und kommentieren unmöglich. Deswegen: alles Gute an die Bitrebellen. Danke für Eure gute Arbeit.

Nana, wer wird denn gleich die Flinte ins Korn werfen?
So wie ich das sehe, ist dieser Button gerade im Nirvana verschwunden, da ploppt nix mehr auf.

aquadraht
aquadraht
6 Jahre zuvor

cool danke 🙂

pentimento
pentimento
6 Jahre zuvor

Danke : )

Art Vanderley
Art Vanderley
6 Jahre zuvor

„Und das kriegen auch wirkliche Antisemiten mit, klinken sich in die Debatte ein und stellen ihre antisemitischen Absichten als eine Art Verteidigungsangebot zur Verfügung. “
Der Satz beschreibt das gesamte Prinzip, wie politische Korrektheit zum Aufstieg der Rechten führt.
Dabei wird nicht verstanden, daß es überwiegend nicht die Inhalte der Rechten sind, sondern ihr Alleinstellungsmerkmal als Alternative.

In der AS-Debatte ist vor allem eine Person besonders lautstark aufgefallen, Ulf Poschardt.
Ausgerechnet einer der übelsten neoliberalen Hetzer gegen sozial Schwächere, und kein Einzelfall.
Es gibt längst eine Querfront in Teilen des Establishments:
Auf der einen Seite der aufgesetzte Prosemitismus der Neoliberalen, der vor allem versucht, soziale Gerechtigkeit und Antisemitismus als Symptome desselben gleichmacherischen Denkens darzustellen.
Auf der anderen Seite Progressive, die sich in ihrer Denkfaulheit haben einreden lassen, daß „korrekter“ Prosemitismus ein vernünftiger Umgang mit deutscher Vergangenheit wäre.

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