Deutschland ist kein Tendenzbetrieb
Da hat Christian Wulff im Oktober 2010 aber etwas losgetreten. Seinerzeit wollte er den Debatten um Thilo Sarrazin etwas entgegenhalten und formulierte konsequent, dass der Islam durchaus zu Deutschland gehöre. Daraufhin ging es mit ihm als Bundespräsident bergab. Sein Nachfolger Joachim Gauck hatte neben der Freiheit noch etwas auf der Agenda, nämlich die Revision dieses Satzes. Jetzt stellte Bellevue also fest: »Der Islam gehört nicht zu Deutschland.« Horst Seehofer, Heimatminister des Inneren, hat das bestätigt und seine Bundeskanzlerin hat ihm über die Presse mitteilen lassen, dass er irrt. Natürlich gehöre er dazu.
Weiterlesen beim Neuen Deutschland
Die Aussage bringt es auf den Punkt. Leider ist der moderne säkuläre deutsche Staat zu Christlich für mein Geschmack. Wenn die Christen in Deutschland genauso viel (oder wenig) Rechte wie Moslems, Buddisten, Hinduisten, etc haben würden , dann hätte man auch kein Grund zur oben genannten Diskussion.
Ok 😉 Zählen wir alles auf was nicht zu Teutschland gehört, in der Hoffnung das der Rest dann zugehörig ist?
An sich sind m.E. so Aussagen „X gehört zu Land Y!“ so sinnvoll wie „Nachts ist es kälter wie draußen!“
Beste Grüße
Jo, seh ich auch so!
Sonst käme noch wer auf den Gedanken zu fragen, ob französische Autos zu Deutschland gehören…und dann wäre ich mit meinen Enten schon mal wieder gleich aussen vor…..
@ed: Vollkommen richtig…. Säkular ist der Staat hier keinesfalls. Irgendwie ist das die größte Lebenslüge des Staates hier! Überall mischen die beiden christlichen Kirchen mit allerlei Sonderrechten kräftig mit.
Dazu wenn einer Partei noch einen religiösen Zusatz als Identifizierung mit im Namen gestattet wird, ist es mit der Säkularisation nicht weit her…
Bei gläubigen Moslems und Christen kann man aber nicht so einfach zwischen Religion und Mensch trennen. Die Religion ist für viele Menschen sehr Identitätsstiftend und prägend.
Da kann man nicht einfach sagen, du gehörst hier her, dein Glaube aber nicht. Auch wenn das vielleicht – streng formal und so wie es hier gemeint ist – korrekt sein mag.
Das ist so wie:
„Dunkle Hautfarbe gehört nicht zu Deutschland. Aber Millionen Farbige die hier leben, arbeiten und sich engagieren – sie gehören zu Deutschland.“
Das funktioniert doch nicht. 😉
Oder: „Homosexualität gehört nicht zu Deutschland. Aber Millionen Schwule und Lesben die hier leben, arbeiten und sich engagieren – sie gehören zu Deutschland.“
Das geht doch nicht … 😉
Da kann man tausend mal erklären, wie das gemeint ist, die Leute werden sich trotzdem ausgegrenzt fühlen. Und Rassisten werden das auch genau so meinen und sich bei ihrer Diskriminierung und Ausgrenzung bestätigt fühlen.
Es gibt Millionen Muslime in Deutschland. Es gibt Religionsfreiheit. Also gehört der Islam mittlerweile auch zu Deutschland.
Der Satz „Der Islam gehört zu Deutschland“ ist so unpräzise und auslegungsfähig, dass da jeder hineininterpretieren kann was er will. Deshalb muss man das im Zweifel bejahen und kann dann ggf. einschränken.
Da bleibt gar nichts anderes übrig, wenn man keinen Unfrieden stiften und ungewollt Rassisten bestätigen will.
Gut, nach der Logik gehört das Christentum definitiv NICHT zu Täuschland !
Nächstenliebe und friedvolles Miteinander, Werte , die Jesus Christus predigte, ja, die gibt es hierzulande fast nicht mehr…
Unsere Kanzelbrunzerin hat ja sehr alternativlos gesagt, was zu diesem Land passt:
Marktkonforme Demokratie….
….. und wer war das noch gleich…..?
Du hast den Autor nicht verstanden. Ich formuliere es für dich einfacher:
Es soll keinen jucken an was so ein einzelner deutscher Mitbewohner glaubt oder nicht glaubt, solange die religionsinspirierte Handlungen dem Recht entsprechen. Aber es sollte keiner Person oder Organisation irgendwelche Präferenzen gegeben werden nur, weil diese Person oder Organisation behauptet einer bestimmter Religion anzugehören. Andererseits sollte aufgrund solcher Religionsangehörigkeiten auch keine Nachteile entstehen.
Noch einfacher ausgedrückt, Religion einen einzelnen soll überhaupt keine Rolle spielen. Dann kommt auch die Frage „warum darf die katholische Kirche in Deutschland Steuer erheben, die muslimische Gemeinden aber nicht?“ gar nicht aufkommen. Nach diesem Ansatz werden nämlich keine Religionsgemeinschaften dieses Recht besitzen. Und keine Religionsgemeinschaft wird das Recht bekommen ihre Predigten in öffentlich-rechtlichen Sendungen vorzutragen.
Ich habe den Autor schon verstanden.
Aber es kommt drauf an, wie das die Betroffenen verstehen und was die Rassisten daraus machen.
Wenn man schon eine so lange „einfache“ Erklärung hinterher schicken muss, dann ist das missverständlich.
@Sukram71
1) Welche betroffene denn genau? Ich sehe hier keine. Christen werden Ihre Predigten weiter bei irgendwelcher KTV oder BibelTV anhören können und die Messe in der Kirche ihrer Wahl feiern. Moslems werden sich weiterhin in der Moschee ihres Vertrauens Richtung Mekka ausrichten können. U.s.w..
2) Was können denn die Rassisten daraus machen? Hier wird keine bevorzugt oder benachteiligt. Jetzige Situation finde ich aus diesem Blickwinkel viel problematischer. Aber wie auch immer. Was die Rassisten darüber denken ist mir ziemlich egal.
1) Ist die Erklärung für dich etwa nicht einfach genug ?
2) Was gibt es hier zum Missverstehen? Gleiches Recht für alle eben. Momentan sind ja Christen in Deutschland viel zu privilegiert. Alle Religionen sollen aus dem Öffentlichen ins Privates verdrängt werden, wo die auch hingehören.
Und ICH??? Geh auf eigene Kosten beim Italiener Spaghetti essen?????
Wenn einer Religion staatlich garantierte Sonderrechte und entsprechender Einfluss zugestanden wird, kann sich bei ändernden Mehrheitsverhältnissen entsprechend ändern, dass eine andere Religionsgemeinschaft auf einmal entsprechenden Einfluss bekommt. Davor haben die wahnsinnige Angst. Ergo sollte sämtlicher Religionseinfluss von vornherein ausgeschlossen sein. Und davon sind wir noch meilenweit entfernt und viele Christen sehen auch nicht ein warum sie ihren Einfluss auf dem Staat unbedingt verringern sollten…
@ed
Religion, egal welche auch immer, ist Privatsache und hat sich aus dem Staat gefälligst heraus zu halten.
In einer modernen Gesellschaft gibt es Gesetze, die das Miteinander klar regeln und nur die zählen.
Dazu auch:
https://www.youtube.com/watch?v=EKQVsHwOGII
Eben ! Ich bekomme ja auch meine Nudeln nicht umsonst, nur weil ich an das fliegende Spaghettimonster glaube!!!
Unter dem Kommentar zwar etwas OT, aber weil es so mit der das größte Thema vom Autor ist:
An und unter diesem Artikel sieht man angesichts seiner Vehemenz perfekt, was das Problem der Linken/LINKEN ist.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/die-linke-und-der-syrien-konflikt-bollwerk-fuer-wladimir-putin-in-berlin-a-1203655.html
Ein Artikel voll von Diffamierung und kriegstreiberischster Verlogenheit. Das wäre noch eine Sache. Aber darunter Unmengen an Leuten, die das verbreiten (einige sind bekannte Lohnschreiber, wie viele noch ist schwer zu sagen) oder geradezu zelotisch nachbeten.
DAS ist das Problem. Nicht nur der LINKEN, sonder das Problem aller am Ende. Dieser abartige, geifernde und nichts anderes, nicht einmal andere Gedanken, zulassende Fanatismus.
Und wer diesem Fanatismus nicht entschlossen entgegentritt, hat bereits verloren.
Da hilft nur noch richtig fiese Polemik um diese Atlantikbrücken-Arschkriecher so richtig zu provozieren, damit die die Nerven verlieren… Die sind schon so tief gesunken, dass die bereits für billigstes Zuckerle vollkommen absurdes Zeug von sich geben und sich auf übelste vor den Menschen blamieren die noch eine Gehirnzelle haben…
Ob der Islam zu D gehört, ist eigentlich irrelevant. Die zentrale Frage lautet: Welche Rechte und Privilegien haben die Religionen in diesem Staat? Als das GG geschrieben wurde, waren rund 95 Prozent der (west)deutschen BürgerInnen katholisch oder evangelisch. An andere Religionen war nicht zu denken. Die damals hineingeschriebenen Privilegien müssen nun auf die islamischen Religionsausformungen übertragen werden. Da kann das GG keinen Unterschied zulassen.
Etwa, dass Religion eine Wissenschaft sei und an der Hochschule gelehrt wird. Allerdings kann der Staat nur Professoren einstellen, die von den Kirchen zugelassen sind. Sie erteilen die „Lehrbefugnis“, die der eine oder andere, wie Küng, schon mal entzogen bekam. Dass die Lehrstühle und das ganze Drumherum staatlich finanziert wird, versteht sich von selbst. Dass diese Lehrstühle bedeutend besser finanziert sind, ebenso.
Und jetzt kommen die Ditib-Anhänger und fordern desgleichen. Das werden sie auch kriegen. Es gibt ja schon islamische Hochschullehrer. Die Frage ist: Wollen wir diese Institutionalisierung dieser Religion? Es gibt keinen autorisierten Vertreter des Islam, der der Politik den Vorrang einräumen würde. Religiöse Gesetze stehen über allem. Die katholische Kirche hat mit dem 2. Vatikanischen Konzil den Staatsvorrang anerkannt. Sie ordnet sich den „weltlichen Gesetzen“ unter, wenn im Gegensatz dazu, der Staat das Selbstbestimmungsrecht der Religionsgemeinschaften gewährt. Und das ist geltendes Recht.