Das waren die Grünen – das und noch viel mehr

Dieser Tage scheint für viele Beobachter eines ganz deutlich zu werden: Das linke Projekt der Grünen ist jetzt endgültig im Eimer. Man hat das ja schon lange vermutet, ja auch an politischen Entscheidungen oder Unterlassungen erkennen können, aber nun, da man mit der Union und der FDP auf Bundesebene über eine Koalition plaudere, ist eine Sache wirklich kein Bauchgefühl mehr: Die Grünen sind nicht mehr links. Ach ja? Man darf den Grünen jetzt bitte nur nicht unterstellen, wie es so viele Verärgerte tun, sie hätten einen gravierenden Selbstverrat begangen.

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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11 Gedanken zu „Das waren die Grünen – das und noch viel mehr

  • 26. Oktober 2017 um 16:56
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    Liest sich fast wie eine Verteidigung der Grünen, die von Anbeginn nach allen Seiten offen angelegt gewesen wären. Und nun, nachdem die Regierungsbeteiligung mit den Neoliberalen lockt, sie quasi zu ihren Wurzeln zurückkehrten. Was fast alle verband, ob rechts oder vermeintlich links, war eine Art von Pazifismus, später ergänzt durch Bündnis-Pflugscharen, der in der rot-grünen Koalition über Bord geworfen worden ist. Die Transatlantiker und US-Doktrinen-Politiker haben sich durchgesetzt. Eine außenpolitische Differenz zu CDU/CSU und der FDP ist nicht zu erkennen. Es steht zur Debatte, dass der gebriefte Transatlantiker und Ko-Parteivorsitzende für geeignet befunden worden ist, den kalten Krieg mit Russland am Köcheln zu halten.

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    • 27. Oktober 2017 um 9:57
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      @ Rudi: Der Artikel oben stellt nicht „fast eine Verteidigung der Grünen“, sondern vielmehr eine korrekte Beschreibung und Analyse ihrer Parteigeschichte dar. (Ich war übrigens selbst einmal ein [damals vor vielen Jahren noch recht „blauäugiges“] Mitglied dieser Partei. – Kretschmann sollte im Übrigen, so schwarz „angehaucht“ wie er ist, sein grünes Parteibuch endlich gegen ein schwarzes austauschen, und – schade daß unsere – nun über Allem geradezu schwebende „Bundes-Panzlerin Angela“ schon verheiratet ist, denn die beiden könnten sonst in vielfacher Hinsicht ein geradezu „ideales Paar“ bilden und dann einträchtig und gemeinsam alle unseren weiteren aufkommenden Bedenken schon durch wenige Worte und Handbewegungen „so richtig plattwalzen“!) – (Es darf [gerne auch herzlich] darüber gelacht werden!)

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  • 27. Oktober 2017 um 1:14
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    Meine !00%ige Zustimmung für diesen Artikel, denn der Autor hat alles richtig beobachtet und auch zutreffend eingeschätzt und niedergeschrieben.

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    • 27. Oktober 2017 um 1:23
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      Tja, dann kann ja nix mehr schief gehen…

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      • 27. Oktober 2017 um 8:03
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        ach lass man, da konnte noch nie was schief gehen. die grünen kamen traditionell entweder aus dem kirchengemeinderat oder dem lehrerzimmer oder so, oder sie wollten da rein. warum ausgerechnet solche leute sich von ihrem bürgerlichen überbau verabschieden sollten, hat sich mir nie erschlossen. und als die grünen anfingen, sich ihre politische nische in der neuen mitte einzurichten, lebten sie alle mit dem radikalenerlass und den nachwehen des vietnamkrieges. das setting war halt damals so. heute ist es anders, aber möblieren will man seine neue mitte trotzdem hübsch bunt.

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        • 27. Oktober 2017 um 8:55
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          @ GrooveX „Warum ausgerechnet solche Leute sich von ihrem bürgerlichen Überbau verabschieden wollten, hat sich mir nie erschlossen.“

          Protest war eben damals „in“. Gab ja auch genug Grund. Aber außer einigen wirklich Empörten, und den ehrlich um Frieden und Naturerhaltung Besorgten, waren es gebildete, gutsituierte und z.T. sehr konservative Leute, die, nachdem sie die sogenannten Fundis vergrault hatten, sich in der neuen Mitte einrichteten. Ein bischen Protest, ohne eine große Veränderung des Systems – das war chic, modern und „anders“. Die Erhaltung der Umwelt, die sie sich auf die Fahne geschrieben hatten, sorgte zusätzlich für ein gutes Gewissen.

          Ich kenne eine Menge Grün- Wähler, die einfach nicht begreifen wollen, daß die
          Grünen sich in nichts mehr von den neoliberalen, kriegstreibenden Parteien unterscheidet. Nach den Protesten in ihrer Sturm – und Drangzeit verschlafen sie nun ihre Zeit als gutsituierte Pensionäre. Sie schlafen den Schlaf der Gerechten – auf dem Ruhekissen ihres guten Gewissens. Die Umwelt interessiert sie ebensowenig wie der Frieden.

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          • 27. Oktober 2017 um 18:34
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            ’sollten‘, nicht ‚wollten‘!

            das macht nen himmelweiten unterschied

          • 27. Oktober 2017 um 19:39
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            Stimmt, das ist ein Unterschied. Sorry. Vielleicht bekomme ich das mit dem b-quote ja doch mal gebacken. 🙂

  • 28. Oktober 2017 um 16:46
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    Bat Pispers doch schon ausgearbeitet Die Grünen sind wie die FDP, nur mit Flaschenpfand.

    Und als ich 1998 die Grünen in meiner Stadt … also gesehen habe, nach der Wahl bei der Feier, wer da alles als Grüner aktiv war … zu spät … ich hatte die schon gewählt.

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    • 30. Oktober 2017 um 9:46
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      Auf gar keinen Fall möchte ich unsere geschätzten Autoren hier beleidigen. Mein Kommentar bezieht sich ganz allgemein auf unsere Qualitätsmedien.

      Antwort

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