Journalismus: Ein Dilemma
Den Medien kann man gar nicht mehr trauen. Überhaupt nicht. Jede Meldung aus dem Äther ist Lüge und Betrug. Was sie auch bringen: Da stecken Absichten dahinter. Das ist alles gesteuert. Ausnahmslos.
So vernimmt man das gar nicht so selten dieser Tage. Wer einmal lügt … wobei, das mit der Lüge, die in der Presse steht, ist ja so eine Sache. Dass Journalismus manipuliert, hat oft weniger mit Lüge als mit dem zu tun, was wir im neoliberalen Zeitalter als Alternativlosigkeit in nuce kennengelernt haben: Den Sachzwang. Anzeigenkunden und ihre Interessen lässt man gut aussehen und ökonomische Interessen dominierten die Suche nach dem, was wir der Einfachheit halber mal Wahrheit nennen können. Die Rezipienten haben indes mittlerweile verinnerlicht, dass die Presse nicht der Ort ist, an dem immer mit Neutralität gehandelt wird.
Was mir im Laufe der letzten Monate auffiel, das war diese Extremsituation: Egal ob nun die, die »Lügenpresse« skandierten oder die, die kapitalistische »Systempresse« verteufelten – beide Fraktionen behauptete, man könne den Medien gar nichts mehr glauben. Und zwar wirklich gar nichts mehr. Diese totalitäre Verweigerung ist zwar ein bisschen nachvollziehbar, aber auch gefährlich und ein unausgesprochenes Bekenntnis zur Desinformation. Denn es ist ja nicht so, dass man auf den Journalismus verzichten könnte. Man braucht ihn. Transparenter und weniger skandalisierend als jetzt. Aber man braucht ihn. Kritisieren: Ja! Sich ihm verweigern: Das geht jedoch nicht.
Zu welchen Resultaten eine solche Verweigerungshaltung führt, sieht man dann in den Debatten um Trump oder Putin, um den türkischen Präsidenten und anderen Despoten und Despötchen. Berichten die Medien von dunklen Machenschaften solcher Herrschaften, zieht man eine Schnute und sagt: Vielleicht ist es ja ganz anders. Wenn die Leitmedien gegen Trump sind, muss der ja was an sich haben, was ihn adelt. Wenn die Medien ihn zum Feindbild machen und ich mich als Feind der Medien begreife, dann hat man seine Wahlverwandtschaft manifestiert. So war es jedenfalls kurz nach der Wahl dieses Mannes zum US-Präsidenten. Plötzlich raunte es selbst aus dem linken Lager, dass der Mann wahrscheinlich lautere Beweggründe pflege, wenn er von den Medien so traktiert wird.
Michael Steinbrecher und Günther Rager, beide Professoren an der TU Dortmund, haben als Herausgeber vierzehn jungen Journalisten der Universität die Chance gegeben, ihren Blick auf die kritische Haltung zum Journalismus kundzutun. »Meinung, Macht, Manipulation: Journalismus auf dem Prüfstand« nennt sich die Anthologie, die eigentlich in allen Einzeltexten zu der Erkenntnis kommt, dass eine grundsätzliche Verdammung journalistischer Tätigkeit und Berichterstattung unhaltbar ist. Zunächst, weil nicht alles Lügen-, System- oder Pinocchiopresse ist. Und dann natürlich auch, weil es wirklich eine einzige Alternativlosigkeit gibt: Die journalistische Berichterstattung.
Natürlich leugnet man nicht, dass es neben dem klassischen Journalismus andere neue Angebote gibt. Aber die könne man nur als Ergänzung begreifen. Als nun langjähriger Blogger muss ich das bestätigen. Recherche ist manchmal großer Zeitaufwand – das kann ein privater Blogger nur begrenzt leisten. Das ist auch der Grund, weshalb viele Blogger ihr Projekt monetarisierten. Eine Finanzierung schafft Zeitnischen, erzeugt aber genau bei dem Publikum, das den Journalismus für durch und durch korrupt hält, eine kritische Haltung, die ungefähr so lautet: Jetzt hat der Blogger seine Seele verkauft, macht es für Geld, wird abhängig. Der Kritiker Ideal ist die Romantik einer Bloggerei, die unbestechlich keinen Cent annimmt und dennoch dieselbe qualitativ hochwertige Arbeit abliefert, die ein (meist schlecht) bezahlter Journalist mit ganz anderen Zeitreservoires erledigen darf.
Deshalb ganz klar: Die alternativen Medienangebote sind als Ergänzung sinnvoll und mittlerweile notwendig. Einen Bildungs- und Informationsauftrag können sie aber nicht alleine in die Hand nehmen. Das ist romantisierte Vermessenheit und nicht die Alternative zum Problem mit dem Journalismus. Und das haben wir ja. Alle vierzehn Jungautoren nebst zwei Professoren bestätigen in der oben genannten Sammlung diesen Vorwurf. Natürlich gibt es Fehlentwicklungen. Manchmal sind die Lügen, die man unterstellt, einfach nur Schlampereien. Ganz oft geht es um Skandalisierung, ganz schlicht, um Klickraten zu generieren. Dass der Boulevard heute auf alle Ressorts übergreift, erkennen sie auch. Sie kritisieren es, werden aber als angestellte Journalisten diese Mechanismen nicht abstellen können. Jedenfalls nicht kurzfristig.
Im Grunde ist es ein Buch, das ein Dilemma beschreibt. Wir brauchen Journalisten – wissen aber aus trauriger Erfahrung, dass deren Arbeit nicht immer ganz unabhängig ist. Und die Journalisten wissen es auch – sind aber trotzdem gerne Journalisten. Dass aber nun jede Meldung, die über die Kanäle zu uns durchflutet, grundsätzlich ein Hirngespinst und eine gezielte Kampagne zur Verschleierung und Vertuschung ist, kann man auf keinen Fall stehen lassen. Vielleicht ist nicht immer jede Nuance einer Nachrichtenmeldung ganz richtig, vielleicht wird eine bestimmte Facette nicht ausreichend betont, aber eine von langer Hand geplante Lüge und vom Zentralrat des kapitalistischen Weltsystems initiierte Propaganda, steckt da keinesfalls dahinter. Wer glaubt, dass Journalismus so gedeutet werden kann, trägt mehr zur Verdummung bei als jene, denen er es unterstellt.
[InfoBox]
Das ist so’n Schwarz-Weiss-Konsens-Artikel, der bedingt zutrifft, jedoch in der nicht zielführend ist. Ein Beispiel:
Nein, das sind keine „Fehlentwicklungen“, wenn durch die „Journalisten“ Kriege erst ermöglicht, sogar der Dritte Weltkrieg vorbereitet wird.
Und selbstverständlich kann selbst die Systempresse der Öffentlich Rechtlichen nicht ununterbrochen Lügen oder desinformieren (die schlimmste Form der Lüge). Es sind die Konsequenzen dieses Journalismus, die die Schublade rechtfertigen.
Und es ist sogar wichtig, dass Leute wie Trump Vertrauensvorschüsse bekommen, weil sie vom Journalismus angegangen werden, denn die Leute, die vom Journalismus nicht angegangen werden und wurden, konnten DANK dieses Journalismusses überhaupt erst die Welt so beschissen machen, dass selbst Leute wie Trump Hoffnung versprechen!
Nein, Brücken-Robbie: Diesen Journalismus braucht niemand. Das ist wie mit der EU. Die braucht auch niemand, außer den 1% und immer mehr Menschen erkennen, dass die EU eben NICHT Europa ist. Und das ist gut so! Denn sonst bleibt es so.
Tut mir leid, aber wenn so ein Zwischenruf wie deiner mit dem Satz endet, dass man diesen Journalismus nicht braucht, dann geht das an gangbaren Lösungsalternativen vorbei. Ich sage nicht, dass ich in dem Text eine Lösung gebracht habe. Nein, das habe ich nicht – und auch die Autoren der Texte in dem Buch haben nicht unbedingt Lösungen gefunden. So einfach ist es eben nicht. Aber eines ist ganz klar: Wir brauchen den Journalismus – und wir haben jetzt den und der muss sich bewegen und verändern. Journalismus abschaffen: Ist es das, was man jetzt auch ganz vereinfachend ruft, so wie man sagt: Kapitalismus abschaffen?
Und die Alternative via neue Medien, Information über soziale Netzwerke und Blogs? Darüber schrieb ich. Blogger sind nicht in der Lage abzufangen, was derzeit im Journalismus schiefläuft. Daher muss man sich bei aller Kritik mit den Medien heute unbedingt konstruktiv einbringen. Wer destruktiv aufläuft, der trägt nichts dazu bei, dass sich punktuell etwas verbessern kann.
@Brücken-Robbie
Du vermischt da etwas oder ich habe mich nicht deutlich ausgedrückt:
– Der aktuelle Journalismus ist in seinen Konsequenzen keiner. Schönes Beispiel: Renten.
– Kapitalismus kann man abschaffen. Journalismus nicht, denn es wird immer jemand über etwas was zu sagen haben. Journalismus beginnt, wenn jemand anderen etwas erzählt.
– Die aktuelle Medienwelt ist nicht reformierbar. Sie ist zu verkommen und strukturell zerstört.
Im Grunde genommen ist der Unterschied unserer Ansichten schlicht, dass Du glaubst, dass man die Medienlandschaft reformieren kann und dass ich glaube, dass es dazu zu spät ist.
Analog würdest Du versuchen, das Auto zu reparieren, während ich den wirtschaftlichen Totalschaden feststellen würde.
Ich würde nicht mal so sehr vom Reformieren sprechen. Journalismus ist ja nun kein von der Verfassung in ein Korsett gezwängtes Konstrukt, unterliegt dem Zeitgeist und damit gewissen Dynamiken. Wer weiß, vielleicht rekrutiert sich ja aus der Masse all jener jungen Leute, die heute angewidert auf die Tendenzen des momentanen Journalismus gucken, ein neuer Geist. Einer, der es besser machen will – und der, man weiß ja wie das ist, natürlich auch seine Fehler haben wird. Aber ich sehe das durchaus positiv, jedenfalls langfristig: Da kann sich was bewegen. Vielleicht gibt es auch einen Ausbruch vieler junger Journalisten, die dann mehr oder weniger autonom via neue Medien ihre Arbeit betreiben und davon dann auch leben können, sodass eben journalistische Arbeit auch die Zeitreservoires hat, die sie braucht.
Ob man Kapitalismus abschaffen kann … aber das ist eine andere Frage, die beackere ich nicht, zumal das mein letzten Text für etwa eine Woche war. Mache eine Woche frei.
Na ja, jetzt versucht der Roberto es ausgewogener, weniger „gemeint“ als sonst,
nimmt „Bewerter“ von außen mit hinein und wieder nicht gut !?
Wo endet die Spirale des Journalisten-Bashing ?
Schon jetzt werden häufiger tätliche Übergriffe auf Journalisten beklagt.
Das kann so nicht angehen. Hier muss Dampf rausgenommen und relativiert
werden.
Huch, Erwin, jetzt hast Du mich überrascht!
Is ja noch früh.
Man sollte den Erwin nicht vor dem Abend loben … ich weiß.
Ist aber nicht falsch Leute zu fragen wenn man selbst nicht weiter weiß.
Kein Mensch kann alles selbst beurteilen und bewerten. Es ist dabei nicht notwendig ausgerechnet die zu fragen, die gerade ein neues Buch zum Thema herausgebracht haben 🙂
Im OECKL findet man sehr viele Leute die man fragen könnte.
„20.540 Organisationen mit 38.500 Kontaktpersonen.
Entscheider aus Politik, Wirtschaft, Diplomatie, Medien, Religion,
Bildung, Wissenschaft und Kultur.“
http://www.oeckl.de/
Kostet neu 150 €, gibts gebraucht in einem bekannten Auktionshaus für kleines Geld. Einen „OECKL Europa“ gibt es auch.
Ich kann das Egomanenwort „Entscheider“ nicht mehr hören!
@Erwin
Ich habe deinen Buchtip tatsächlich zum kleinen Preis gefunden, allerdings eine etwas ältere Ausgabe und schau mal, wo es herkommt:-)
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-oeckl-deutschland/k0
Signiert von Chulz 🙂
Ist aber zu alt. Die Adressen, Telefonummern dürften nicht mehr stimmen.
Email gab es 1992 noch nicht in jedem Haushalt .-)
Robert kann ja mal in die Bib vom ZDF fahren und nach ausgemusterten Exemplaren fragen. Die ARD ( NDR – Hamburg ) wechselt die auch zweijährlich. Am Himmel über der Bib kreisen dann immer die Freien.
Der Artikel enthält die üblichen Verleumdungen gegen Medienkritiker und betreibt White Washing. Sie haben keine Ahnung oder andere Beweggründe.
Nö. Ich zähle mich selbst zur Medienkritik und übe die auch regelmäßig hier. Die Frage ist aber, was Medienkritik leisten sollte und was sie nicht ist: Wird sie so destruktiv, dass sie nur verdammt, dann ist sie keine Kritik mehr. Und das ist bei denen, die von Lügenpresse oder Systempresse reden eben leider so. Wer zudem ruft, dass man den Journalismus nicht mehr braucht, begibt sich tatsächlich auf gefährliche Abwege. Das macht unsere Gesellschaft nicht besser.
Beispiel: Nur noch 20 Prozent der US-Amerikaner lesen Zeitung. Der Rest konsumiert Informationen aus einer TV-Landschaft, die keinen ausgewogenen Informationsauftrag („Fairness Doctrine“) mehr kennt. Letztere wurde sukzessive abgeschafft, eingeleitet wurde die Beseitigung von Reagan. In den USA hörte man schon vorher, dass man den Journalismus nicht mehr brauche. Man kann das sehen wie man will, aber subjektiv betrachtet behaupte ich mal: Besser stehen sie drüben deshalb nicht da.
Natürlich ist der Journalismus extrem wichtig, er ist eigentlich sogar so wichtig in einer Demokratie, dass er finanziell unabhängig sein müsste. Da er das aber nicht ist und selbst dort -bei den ÖRs- wo es in gewisser Form so gegeben ist, bleibt er nicht frei von Interessensvertretungen. Man sollte daher nicht pauschal alles nicht nicht glauben, sondern in der Konsequenz extrem kritisch bleiben. Wenn man bereit ist eine Meinung auch mal zu revidieren, dann kann man auch die Lücken in der Berichterstattung deutlich entspannter hinnehmen.
Da es gerade ein sehr schönes Beispiel dafür gibt, sei es mal kurz erwähnt: Es ging gestern -ich habe es im Radio gehört- die Meldung durch die Presse, dass Russland eine UN Resolution des Sicherheitsrates zu Nordkorea blockiert. Bei der propagandaschau kam dann ein Verweis auf einen Artikel bei RT deutsch, der das alles ein wenig anders darstellte und zwar so, dass die Amerikaner eine Passage zum Thema „im Dialog bleiben“ wegstrichen und da die Russen andeuteten, dass sie das so nicht unerstützen wurden, wurde erst gar kein Resolutionsvorschlag mehr von den Amerikaner eingereicht.
Und glaube ich das jetzt so? Also die erste Aussage: Die Russen blockieren (mit dem Unterton der Ermpürung) hatte ich so hingenommen, war aber extrem skeptisch. Die zweite Variante von RT deutsch klang für mich durchaus schlüssig, aber ich habe es ehrlich gesagt auch nicht weiter nachrecherchiert. Und so bleibt es für mich stehen. Wenn ich da mehr Interesse dran hätte, dann würde ich ein wenig rumchercherhieren und dabie kommt man dann häufig auch tatsächlich etwas weiter bei der „Wahrheitsfindung“.
PS: Eure Captchas sind mal echt scheisse. Zählt da Groß/Kleinschreibung? Ich bin da echt zu blöd für und brauche immer x Anlaufe… :/
also extrem wichtig ist atemluft.
journalismus ist wie feinstaub ein unglaublicher euphemismus! wer hat eigentlich das wort wording erfunden? früher (du weisst schon…) da hat der reporter berichtet, der redakteur (zu)gerichtet, und der journalist hat ein bisschen farbe mit seinen geschichten in das betrübliche geschehen gebracht. mir die welt zu definieren, das war nie seine aufgabe! da nimmt sich wer extrem viel zu wichtig. wenn wir aus diesem ballon die luft rauslassen, bleibt auch nur ein unansehnlicher gebrauchter gummi übrig.
Der Journalismus hat sich selber ein paar mal zu oft selbst hochgelobt – bis hin zur Amtsanmaßung („vierte Gewalt“).
Allein der Spiegel spricht sich bei jedem Jahrestag der 1962er Affäre selbst heilig.
Dass diese selbstverliebte Kaste nun auch mal eine Art Stahlbad durchmachen muss, ist ein kleines Stück Gerechtigkeit.
Danke für den Beitrag, in der Kommentarsektion zum Fake News Artikel dachte ich schon ich wäre in einer Verschwörungstheoretikerrunde gelandet, das nur am Rande.
So wie ich das sehe, kann man den misstand der Medien am einfachsten mit der kritischen Theorie auf den Punkt bringen. Die Kluft zwischen dem Möglichen und dem Bestehenden wird immer Tiefer, aber wir schauen diese Kluft nicht an und Kritik findet nicht mehr statt. Die Frage welche Gesellschaft wird haben könnten und was für eine wir wirklich haben wird in den Medien völlig ausgeblendet. Was sein könnte, wie wir da hin kommen, warum die Politik lieber auf der Stelle tritt oder vorwärts auf den Abgrund zumarschiert, dass wären die Fragen die der Journalismus stellen müsste, es aber nicht tut.
Der Kapitalismus geht nun mal gerade zu Grunde und zerstört dabei diese Gesellschaft, das Klima, die Erde, die Menschen und treibt uns in immer mehr Kriege aber die Politik bleibt Tatenlos und die Medien schweigen dazu. Unsere Nahmhaftesten Denker versuchen uns beständig zu Warnen, aber leider kommen si in den Medien nicht vor.
Aufgabe der Medien wäre die Lücke zwischen dem bestehenden und dem Möglichen aufzuzeigen und Fragen zu stellen wie „Wozu brauchen wir überhaupt ein Wirtschaftssystem und warum gerade dieses, diesen Kapitalismus, der soziale Spaltung, Krieg und die Zerstörung unseres Planeten verursacht?“
Für mich fühlt sich das so an: Im großen Festsaal der Titanic, die schon längst vom Eisberg aufgeschlitzt wurde, wird die große Party gefeiert. Das Wasser sprudelt in die unteren Decks und die Leute die mit ihrer Arbeit das Schiff am Laufen hielten saufen ab.
Die Verlautbarungen der Offiziere sind aber „Eisberg welcher Eisberg? Uns geht es doch gut hier und das bleibt auch so wenn wir die Türen verrammeln. Die Titanic sinkt nicht, die aus unteren Decks, die wollen blos auch auf die Party obwohl wir sie nicht eingeladen haben.“
Da steckt aber keine „Verschwörung“ dahinter. Wer was dagegen sagen könnte hat einfach Angst davor ebenfalls ausgeladen zu werden und tut es deshalb nicht. Die meisten aber glauben das wirklich. Der Gedanke dass die Titanic wirklich absäuft wird ausgeblendet weil sie nur den Festsaal kennen und Angst haben davor, dass es da draussen in der eisigen See in den Rettungsboten ziemlich ungemütlich ist.
So einfältig ist hier niemand, das zu behaupten und zu vertreten.
Sorry, aber leider bist Du damit für mich rechts offen und hast dich damit selber völlig diskreditiert. Wenn deine intellektuelle Kapizität nicht ausreicht um die wesentlichen Aspekte der Macht zu verstehen, dann bist du nur Futter für Pegida und Konsorten.
Es waren nunmal nicht nur ein Paar Nazis die uns das dritte Reich gebracht haben, sondern die große Mehrheit der Deutschen die da mitgemacht haben.
Verschwörer, sind immer die andern, und lenken von der eigenen Verantwortung ab. Intersubjektive Machtbeziehungen bestimmen nunmal die Machtkonstellationen einer Gesellschaft. es sind Mechanismen wie die Angst vor der Prekarität, auch Agenda 2010 genannt, die dieses System am laufen halten und auch die Presse auf Spur. Da machen alle mit, die haben uns nicht nur ein Paar neoliberale Arschlöcher gebracht, sondern unser Glaube an die Versprechungen des Kapitalismus. Wir glauben doch den ganzen Scheiss. „Wer Arm ist ist selber Schuld“, „Wer reich ist hat sich das verdient“, „Arbeitslose wollen nicht Arbeiten“ usw.
Die „Verschwörer“, „die anderen“, die sind gerne mal Gesichtslos, aber gerne wird ihnen dann das Gesicht einer beliebigen Minderheit zugeschrieben, wie „Die Juden“.
Sicher gibt es Machttechniken, dazu gehört auch das social engineering, aber ich glaube, dass wir einen freien Willen haben und die Kapazität diesen auszuüben. Es sind diese intersubjektiven Machtwirkungen die die Menschen in den Machtpositionen Formen.
Die Linke konnte noch nie anerkennen, dass Foucault recht hatte mit seiner Analyse der Russischen Oktoberrevolution. Es sind nicht Individuen die Herrschaft ausübem, sondern sie existiert nur in unseren Köpfen.
Wenn eine bestimmte Ideologie den Diskurs beherrscht, dann weil sie in einem Zeitraum erfolgreicher ist darin die Menschen hinter sich zu bringen und dies mit Machttechniken zu erhalten. Die Subjekte sind völlig austauschbar. So lange eine Mehrzahl der Eliten die Versprechungen des Kapitalismus glaubt wird die Medienlandschaft das widerspiegeln. Dazu braucht es keine Verschwörung, sondern nur die schweigende Zustimmung der Bevölkerung. Wir sind eifach nur die Minderheit und nicht die Opfer einer Verschwörung.
@Erwin:
Ok, ich wollte dich beim ersten Durchlesen wohl falsch verstehen um das hier rauszuhauen, weil es mir zu dem thema anscheinend auf der Seele brannte. aber es gibt keinen Löschbutton, also stehts jetzt da.
du bläst sachen auch gerne etwas auf, wenigstens so weit, dass man nicht mehr genau weiss, worum es ging, gell? also in der hinsicht unterscheidest du dich von den journalistenrechtfertigern nicht so sehr. die haben nämlich auch mit vielen wörten (‚worten‘ wäre zuviel des guten) vergessen zu erklären, wozu man dieses gewerbe eigentlich brauchen sollte. aber gut, irgendwer muss mir ja sagen, wie der putin tickt – oder der kim und was jetzt der unterschied zwischen einem präsidenten, einem machthaber, einem diktator, einem despoten und einem irren ist. das meint jedenfalls das austauschbare subjekt nummero zwoundvierzig.
oh, und der islamist vom bvb ist ein bwl-kaputtkopf, ich werd‘ nicht mehr.
@GrooveX
Gibts schon nen Stempel Journalistenrechtfertiger?
Ist das sowas wie Wutbürger oder Putinversteher?
Meine Journalistenrechtfertigung:
Ich brauch den ÖR weil ich Nachrichten schauen trotz allem besser ist als keine Info, weil Politreportagen und Dokus meist schärfer und besser recherchiert sind als alles was Spiegel, Zeit, SZ, Jungle World, Freitag oder TAZ bringen.
Ich brauche den ÖR weil ich gerne Deutschlandfunk oder sogar Bayern 2 höre, vor allem Zündfunk, Ich schaue gerne die Anstalt, Mensch Sieber, Extra 3 oder Böhmermann, was es alles ohne ÖR nicht geben würde.
Wir brauchen Print-Journalisten wegen der Infos, nicht wegen der Meinung. Sowas wie die Panama Papers kann von Bloggern oder Zeitungen auf dem Lungle World Niveau nicht geleistet werden.
Whistleblower brauchen ebenfalls jemanden der damit professionell umgehen kann.
Ja und habs gerne mit den großen Zusammenhängen, weil die so oft aus dem Blick geraten.
‚lungle world niveau‘ sagt mir jetzt nichts, und ehrlich, wenn du es brauchst, hol dir die großen zusammenhänge vom markt. irgendwer hat sie immer im angebot. der markt ist unübersichtlich, aber auch dafür gibt es vorsortierer. – ist doch alles okay.
doch dass whistleblower jemanden brauchen, der damit professionell umgehen kann, behauptet mit welchem recht jetzt wer? und nachschub: und wer das dann ist, der damit professionell umgehen kann, behauptet bitte auch mit welchem recht wer? und gleich hinterher: und dass der, den wir brauchen, weil (???) er damit professionell umgehen kann, am ende auch tut, was die whistleblower sich so vorgestellt hatten, behauptet jetzt mit welchem recht wer?
… unterhaltung, entertainment, zeitvertreib gut tun?
ich, aber das bin ja nur ich, brauch das alles nur, damit ich eine vorstellung davon habe, wer hier gerade an welchen rädern dreht. in meinen augen ist ‚journalismus‘ eine tapete, die in den 70ern aufgehört hat, hübsch auszusehen.
Vertipper, sollte Jungle World heissen (was eine Zeitung ist die ich unregelmässig lese).
Aber verstehe ich das richtig, dein Plan ist „Der Markt regelt alles“?
also dass er es tut, ja, das ist richtig. rechtfertigen würde ich das aber nicht wollen. insofern, nein, nicht mein plan.
„also dass er es tut, ja, das ist richtig“ ???
Ja, er aus den Journalisten Schreibhuren gemacht. War das nicht das eigentliche Problem um das es hier geht?
nein, kein problem. das war so gedacht, geplant, durchgeführt und implementiert. so funktioniert die welt! wenn das das problem ist, dann formuliere es mal aus!
Schön, dass jemand glaubt, das die welt funktioniert. ich seh das anders: DIE WELT FUNKTIONIERT EBEN NICHT! Zumindest nicht für ALLE!
@Alien Observer
Nicht die Konsumenten, die Journalisten sind es, die sich zu rechtfertigen haben. Am besten vor einem Gericht. Denn es sind Mörder.
Sie hatten einen Vertrauensvorschuß, den sie konsequent verwirkt haben.
Und ganz klar: Mit der aktuellen Mischpoke ist kein Blumentopf zu gewinnen. Ich gehe davon aus, dass es eine vertrauenswürdige Presse erst wieder nach einem Systemcrash geben kann.
Und nein: Ich brauche die Mörder und Täter nicht.
Ich würde auch NACH einem Systemcrash keiner Presse vertrauen, das heisst aber noch lange nicht, dass ich sie abschaffen würde.
Und „Mörder“? Mach mal halb lang. wer der Kriegshetze dem Spiegel glaubt, der ist nicht wirklich Opfer.
@Alien Observer
Niemand will sie abschaffen. Ich lasse mir nur nicht von irgendwelchen Verdrängungshelden erzählen, dass ich diese Presse brauche.
Oh – super. „Alien Observer“ hat erkannt, dass es Propaganda gar nicht geben kann, weil sie nicht wirkt. Schließlich sind die, die auf Propaganda hereinfallen, alle selbst schuld. Interessant. Werbung ist dann eigentlich auch irgendwie sinnlos. Ich komme aus dem Staunen nicht mehr heraus :-).
Sicherlich funktioniert social engineering oft, aber man kann durchaus auch sowas wie Medienkompetenz vorraussetzen.
Durch Propaganda macht man nur jemanden zum Mörder oder Nationalisten der das Denken völlig abschaltet hat.
Keine Journalisten zu haben öffnet doch nur weiter die Tore für die Propaganda der INSM und anderen. Das verbessert gar nichts. Selber denken und nicht alles glauben, kann aber schon etwas verändern.
@Alien Observer
Erstens: Unsere „Journalisten“ SIND „die Propaganda der INSM und anderen.“
Zweitens: Niemand fordert Deine in rabulistischer Intention insistierte „Abschaffung der Journalisten“. Was nebenbei auch gar nicht möglich ist.
Es stellt sich mir die Frage, wer Du bist, woher Du kommst und was Deine Absichten sind.
Das kommt davon, wenn man erst schreibt / spricht, bevor man das Gehirn einschaltet.
Vielleicht hast du ja den Arsch offen und dich selbst überhöht ?!
siehe oben
„…aber die Politik bleibt Tatenlos und die Medien schweigen dazu.“
Ab jetzt denke ich, dass ich auch mal was schreiben kann. Die Politik bleibt nicht tatenlos, sie stellt die schlimmen Verhältnisse auf ihrem Terrain her. Die Politik(er) ist Täter, nicht Unterlasser! Und die Medien schweigen auch nicht! Geh einfach mal an einen Zeitungskiosk und sieh dich um.
Karl Kraus schrieb zu seiner Zeit vom „Untergang der Welt durch schwarze Magie“, und wer die Schwarzmagier waren, kann jeder selbst in seinem Werk eruieren.
Als ich ein weniger betagter Mensch war, meinten etliche, man müsste eine andere Tageszeitung gründen, denn in den gängigen Zeitschriften gäbe es nur systemkonforme Kost zum geistigen Verzehr. Die „taz“ ist das „erfolgreichste“ Projekt aus dieser Zeit. Eine andere damalige Gründung „die Neue“ überdauerte die Gründungsphase nicht.
Wisst ihr wie sich die „taz“ zu den modernen Kriegen nach 1989 positionierte? Wen’s interessiert, kann nachschauen.
Was ich sagen will, ja ich weiß, ich brauche verlässliche Informationen bezüglich meiner Welt. Meine Mittel reichen nicht für eigenständige Recherche. Was soll ich von Medien halten, die sich selbst für „überparteilich“ und „unabhängig“ erklären, jedoch auf das Wohlwollen von „Mächtigen“ und „Gebefreudigen“ angewiesen sind? Wir schauen mal auf unsere Lebenswelt wichtige Vorgänge und ihre Rezeption in den wesentlichen Medien. Kennt noch jemand den Begriff von den „notwendigen Reformen“, der so um das Jahr 2000ff in „gefühlt“ 90% aller Wirtschaftsartikel vorkam? Gemeint war immer (103%) Senkung des Lebensstandarts für die Masse der Lohnabhängigen. Um diese Zeit benötigten Teile des Finanzkapitals dringend neue Anlagemöglichkeiten (der neue Markt (dotcom)was gerade in einer Riesenblase verschwunden), da wurde die demoskopische Entwicklung in D als Riesenproblem ausgemacht. Alterssicherung ist nur durch private Vorsorge zu sichern. Ratet mal, wo sich die wesentlichen Medien zu diesem Problem verorteten. Jedenfalls nicht auf der Seite derjenigen, die eine bloße demokraphische Entwicklung als einseitige und oberflächliche Betrachtung ablehnten. Wie berichteten die führenden Medien über die Finanzkrise von 2007/08, und dass die Staaten die Riesenverluste übernehmen müssten, die da aufgelaufen waren? Ich kann mich nicht daran erinnern, dass sie das Hohelied des Unternehmerrisikos gesungen hätten, dass sie für den Markt eingetreten wären, der sich eben jetzt selbst reinigt. Da standen sie treu zur Solidarität, dass die Gemeinschaft doch für Ausgleich des Schadens zuständig wäre.In diesem Kontext wäre auch das segensreiche Wirken von z.B. den sozialdemokratischen Finanzministern Eichel und Steinbrück zu begutachten, die zuerst massiv für die Deregulierung des Finanzmarktes eintraten, dafür sogar Gesetze änderten, um dann die Schulden auf die Staaten abzuwälzen. Die dann jetzt solch horrende Defizite ausgleichen müssen, so dass sie ihre Sozialetats kürzen müssen – waren eh Sozialschmarotzer, die jetzt halt Eigenverantwortung übernehmen müssen.
Krieg kann ich nicht aussparen. Es betrifft uns heute zu massiv. Wer kennt die Narrative der Presse zu Jugoslawien, Irak, Libyen, Syrien und Ukraine? Die Presse stand für bedingungslose Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten eines unabhängigen Staates. Die entsprechenden Staatsoberhäupter wurden in allen Fällen als kluge, freundliche, ihrem Gemeinwesen fürsorgliche Anleiter, Helfer und Bewahrer dargestellt. Die westlichen Politiker z.B. auf dem Maidan versuchten die aufgebrachten Menschen dahingehend zu unterrichten und zu belehren. Selbst diese 5 Mia$ aus den USA für die Ukraine war dafür bestimmt, die Lebensbedingungen dort anzuheben.
Wenn man das Buch von Tim Anderson über Syrien mit dem Beginn des Maidanmassakers durch Scharfschützen vergleicht, kann man den selben Plan dahinter erkennen. Über das, was ich in wesentlichen Publikationen unserer Presse erfahre, kann ich nur zu dem Schluss kommen: Assad muss weg! Wozu soll mir eine solche Presse nützen?
Brecht hat eine „Keuner“ – Geschichte, in der ein Passant sagt: die Presse taugt nichts, wir brauchen sowas nicht! worauf Herr K. antwortet: wir brauchen nicht keine, sondern eine andere.“
Womit wir wieder am Anfang wären. Obwohl nicht ganz. Wir wissen mittlerweile wie Presse nicht funktioniert und daraus leitet sich so manches ab, wie es gehen könnte.
„Die Medien sind ein Machtinstrument der herrschenden Klasse“. Das von Wolfgang beschriebene ist ein weiterer Hinweis auf dieses gesellschaftliche Gesetz. Betreffs der Medien in Deutschland sollte man sich nur einmal die Besitzverhältnisse anschauen. Eigentlich sind es 5 Besitzer, neben den ÖR’s, die, unzulässig verkürzt, dem Staat selbst gehören. Diese 5 Leute sind steinreich und genießen unglaubliche Macht. Ihre Zusammenkünfte und Veranstaltungen begehen sie unter ihres Gleichen. Ich möchte mir hier die entsetzliche Rolle der medien in den letzten, immer noch tobenden furchtbaren Kriegen ersparen. Sie übernehmen hier schon eine Rolle, die Beihilfe zum Mord ist. Noch ein Beispiel. Hartz IV wurde erschaffen, um ein probates Druckmittel für die zu haben, die in Lohn und Brot stehen. Aber die Erschaffung dieser Schicht ist nicht ausreichend. Es muß eine große Furcht unter den Arbeitenden erzeugt werden, dazu zu gehören, wenn sie nicht alles tun, was ihr Arbeitgeber verlangt. <<<<<da kommen die Medien ins Spiel, vorzugsweise die yellow press. In regelmäßigen Abständen werden die Sozialschmarotzer Geschichten aufs Titelblatt gebracht. Und siehe da, es funktioniert. Diese Schicht wird verunglimpft und verachtet, gepaart mit der Furcht "da hinunter zu stürzen" Das war der Job der Medien. Dann wird mit einer durch nichts zu begründeten Frechheit behauptet, es gäbe nur 2,8 Mio Arbeitslose. Aber die Hartz IV Leute beziehen auch Abeitslosengeld mit der Nummer II. Die Medien und Politiker geben sich nicht einmal Mühe zu begründen, warum Empfänger des ALG II NICHT zu den Arbeitslosen gezählt werden. Deutschland hatte dann nämlich bald 8 Mio Arbeitslose, eine Zahl, die ihre ganze Propaganda ad absurdum führen würde. In dieser Diskussion wird über Journalisten geredet. Das sind die Handlanger der Medien. Durch das Überangebot an ihnen, werden sie nur wirtschaftlich gezwungen, das zu schreiben, was sie glauben, verlangt wird. Tappen sie daneben, war's da mit dem nächsten Job. Es ist einfach und archaisch. Und noch einmal: Die Medien sind das Machtinstrument der herrschenden Klasse – in jedem System.
normalsterbliche konsumenten und blogger brauchen den journalismus alleine deswegen, weil der bestimmte thematiken und quellen dafür überhaupt erst auf den schirm der wahrnehmung bringt.
das momentan besonders große problem des journalismus ist, dass bei vielen themen fast immer ein agendasetting, enges narrativ etc. vorzuherrschen scheint. schwitzig erwähnte schon die rente, heute morgen kam auf wdr5 eine nahezu kritikfreie lobhudelei auf den exportweltmeister und exportüberschüsse…
ergo ist der normale konsument gewzungen, ohne ende querzulesen, also verschiedenste (auch primär-)quellen zu sichten. und fakten von meinungen zu unterscheiden.
allerdings kann er das teilweise blogs überlassen, die das zu ihrem kerngeschäft gemacht haben, weil dieser markt immer größer wird. ja, ich sehe blogs primär als instanzen, die nach dem journalismus ansetzen bzw. den journalismus für den eigentlichen konsumenten beackern. das ist ja auch schon mehr als genug arbeit.
monetär dürfte wohl jeder einsehen, dass diese arbeit irgendwie vergütet werden muss. ich als konsument habe ja schon genug (frei-)zeitaufwand mit „nur“ konsumieren von inhalten und diese auch zu durchdenken. daher ist mir vollkommen klar, dass ernsthaftes, seriöses blogging locker ein fulltime-job ist.
Die These geht davon aus, dass Mainstream-Medien wirklich recherchieren würden. Tun sie das denn? Oder kopieren sie nicht eher dpa-Meldungen, schustern in Zeitnot schnell was zusammen (weil Redaktionen gnadenlos zusammen gestrichen werden) und bedienen sich in aller Regel der Skandalisierung, Entertainisierung, Boulevardisierung und Polemisierung ? Hinzu kommen SEO-, Click Bait- und Reichweite-Kriterien. Für mich recherchieren viele Blogs mittlerweile deutlich mehr und sind deutlich sachlicher als Spiegel Online, Zeit, Welt und co, wie beispielsweise Übermedien, BildBlog oder die Nachdenkseiten.
Denoch: die Blätter für deutsche und internationale Politik und die Le Monde Diplomatique kann ich weiterhin empfehlen.
und was ist jetzt nochmal ihr job? soll man sie dafür kritisieren, dass sie ihn tun? ich versteh’s nicht.
Recherche oder DPA-Meldung? Die Sache ist doch, dass beides stimmt. Wir müssen da ja konkretisieren, was jeweils mit Journalismus gemeint ist.
Im Prinzip muss jede Agenturmeldung nachrecherchiet werden. Würde das getan, würde ein
nicht unerheblicher Teil in der Tonne landen. In der Giftgastonne oder Rententonne z.B
Prinzipiell ja, wobei man natürlich bedenken muss, dass solche Agenturen eine Dienstleistung anbieten: Sie versichern gewissermaßen, dass man nicht mehr recherchieren muss. Deshalb sind die Meldungen aus solchen Häusern so beliebt. Speziell im Hinblick darauf, dass in Redaktionen auch Personalnot herrscht. Besonders die fehlenden Mitarbeiter sollte man nie vergessen, wenn man von Rechercheschlamperei spricht. Nicht immer steckt Mutwilligkeit oder Ideologie dahinter, wenn etwas schlampig recherchiert wurde – oft ist es nur der Verschlankung innerhalb der Redaktionen geschuldet.
Dann guck dir nochmals genauer an, was die ARD-Faktenchecker aktuell mit den NDS
machen. Versehentlich macht man aus einem Furz keinen Fackelzug, bzw. konstruiet aus einer Zweimann-Redaktion den Untergang des Abendlandes. Die Angriffe aus der ARD auf die NDS haben Geschichte und Methode. Weitere Beispiele gibt es zuhauf. Den Faktor Mensch, der Fehler machen darf, hatte ich bereits angeprochen.
Was ist denn an „nicht immer“ nicht zu verstehen?
Wir können das hier jetzt schließen weil du fortwährend als Blinder versuchst über Farben zu reden. Mir muss das ja auch etwas bringen damit sich mein Aufwand lohnt.
Wir legen daher größten Wert auf dich, weil du uns allen die Welt erklärst und die Farben darin beschreibst.
Wenigstens wirst du persönlich und sprichst einer imaginären Gruppe vor. Besser als nix.
Roberto ,fällt Personalnot und damit eingehende „Verschlankung und Schlamperei „nun als gottgewollt unabwendbar vom Himmel oder steckt da „Mutwilligkeit“ dahinter… um Mittel auf Kosten von Qualität und Personal zu wessen Wohl zu sparen?
[…] Betrug. Was sie auch bringen: Da stecken Absichten dahinter. Das ist alles gesteuert. Ausnahmslos.Weiterlesen bei den neulandrebellen Lesen Sie auch: Barbaren und andere Menschenfresser Die Beiträge in den konservativen Blättern […]
Naja, die Aufgabe der „Leitmedien“ ist es ganz offensichtlich, die „Schafe“, also das „dumme Volk“, in die gewünschte Richtung zu lenken. Und das tun sie ohne Unterlass mit sehr fragwürdigen Methoden! Daran ändern auch z.T. sehr gute Dokus in den ÖR, auch excellente Gastbeiträge z.B. im Feuilleton der FAZ oder gute Sendungen wie „Die Anstalt“ nichts. Aktuell am Beispiel der Diffamierung der Nachdenkseiten oder Michael Lüders ist sehr schön zu sehen, wie der Hase läuft. Ob Russland, Irak, Libyen, Syrien, Nordkorea oder in Bezug auf gesellschaftlich relevante Fragen wie Rente, Löhne, Vermögensverteilung, Agenda 2010, Exportüberschüsse, Währungsunion, Aufrüstung, völkerrechtswidrige Angrifsskriege, Totalüberwachung … you name it … : In all diesen sehr bedeutsamen Fragen wird das Volk nicht nur nicht gefragt, es wird außerdem ständig versucht, medial in eine ganz bestimmte Richtung zu manipulieren, die dem Volkswillen und dem Interessen der Mehrheiten entgegen stehen. Die Programmbeschwerden von Bräutigam und Klinkhammer dürften ja bekannt sein, genauso wie die z.T. sehr unverschämten und durchgehend abwiegelnden Antworten eines Dr. Gniffkes. Warum sollte ich mir diesen (gefährlichen) Unsinn noch antun?
Da klicke ich mich lieber durch ein Dutzend Blogs, die aufgrund ihrer natürlich begrenzten Ressourcen und Möglichkeiten immer nur bestimmte Aspekte einer Thematik beleuchten, aber am Ende bin sehr viel besser und umfassender – und ehrlicher – informiert. Beste Grüße
Kennze Rubikon schon ?
https://www.rubikon.news/
Yep!
alles ist information – information ist alles
größer?
ALLES IST INFORMATION – INFORMATION IST ALLES
nein, es ist nicht die welt, die verrückt geworden ist.
So, läuft er, vermutlich:
http://hauptwort.at/2010/02/22/warum-die-mainstreammedien-mainstream-sind-von-noam-chomsky/
drüben bei denen läuft er so. bei uns ist das meinungsbild, was elitemedien betrifft, unscharf geworden, sodass selbst springer elite ist. das ist noch mal ein anderes problem, da der propagandistische manipulationsapparat nicht unbedingt für eine tatsächliche elite produziert, sondern direkter und ohne intellektuelle korrektur dem gemeinen volk aufs margarinebrot geschmiert wird. deshalb kennen wir den schmierenjournalismus und die usa den elitären.
aber lesen sollte man dieses pamphlet unbedingt!
es ist es wert.
Ja, der ist sehr gut!
Was ich mich ja frage ist, wer von denen die hier den Journalismus kritisieren, nicht von System Korrumpiert sind. Wer hier arbeitet nicht indirekt für eine Bank, einen Autobauer oder ähnliches oder produziert ein äquivalent von „nach Veilchen duftendem Toilettnpapier“?
Wer arbeitet denn nicht die meiste zeit dafür irgendeinen Milliardär reicher zu machen?
Die überwigende Mehrzahl der Menschen hier im Land ist irgendwie in der Maschine gefangen und macht sinnlose Scheisse in dem sie in und für Institutionen malochen die gegen ihre persönlichen Interessen arbeiten. Mancher mag auch Freiberufler sein und beim großen gegenseitigen unterbieten mitmachen auf das keiner mehr davon leben kann oder versucht den Reichen irgendwie das Geld aus der Tasche zu ziehen oder ist Lehrerin und arbeitet daran kleine Menschen zu verwertbaren Arbeitssklaven zu erziehen. Wer ist denn kein Täter hier?
Gibt es ein richtges Leben im Falschen?
und? würdest du maurer heinz glauben, was er dir von seinem politischen horizont ezählt, wenn er dir sagt, dass er auf dem 23. stockwerk die wahrheit über die ukraine gesehen hat?
nur weil ich gerne lüge, rechtfertigt das doch keinen journalismus à la lielischkis. quod licet jovi non licet dem da.
Die meisten Journalisten die ich kennengelernt habe wollen ihren Beruf gerne richtig ausüben. Dass das nicht geht liegt an systemischen Zwängen, Zwänge mit denen auch jeder andere zu Kämpfen hat und ähnliche Kompromisse macht um zu überleben und sein Ding wenigstens irgendwie machen zu können.
tja, auch hier gilt: augen auf bei der berufswahl! kein mitleid mit fälschern. der opferdiskurs um den armen journalisten wird woanders geführt. obwohl… roberto hat da ja ein bisschen in die richtung vorgearbeitet.
denn man tau.
@Alien Observer
Natürlich nicht, denn es ist ein strukturell, systemisches Problem und nicht ein individuelles.
Ach Gott, systemische Zwänge. Faule Ausreden von denen, die nicht seriös recherchieren /schreiben wollen oder können.
@Alien Observer
Daß es Journalisten gibt, die lieber sauber recherchieren und neutral aufbereiten wollen ist klar und daß in den Redaktionen so manches zurechtgefeilt wird ebenso, wie speziell bei den Printmedien die Einstellung der Eigentümer.
Das erklärt aber noch nicht, warum nicht wenige Exemplare des Gewerbes sich besonders weit aus dem Fenster hängen, wenn sie beispielsweise in TV-Quatschbuden a la Will oder Plasberg auftreten. da steckt wohl doch ein Gutteil Eigenantrieb dahinter, denn zur Teilnahme an solchen Veranstaltungen wird niemand gezwungen.
Was Journalisten von allen Anderen unterscheidet, ist die öffentliche Präsenz und damit die Beeinflussung der Massen.
Otto Normalo hat dazu keine Gelegenheit, selbst beim 24 Stunden Facebook-Marathon nicht.
Klar, da geht es um Macht!
Große Reichweite heisst großer Einfluss, wer das Einsetzt um die Macht selbst zu Kritisieren muss befürchten diesen Einfluss zu verlieren.
Hmmm, wir sollten Journalisten vor der Macht in einer öffentlichen Institution schützen, so dass unabhängige Journalisten gegen reiche und mächtige schreiben können ohne Angst vor Konsequenzen….
Ich frage mich wie sowas aussehen könnte? Hmmm. Vielleicht sowas wie ein mit öffentlichen Mitteln finanzierte Plattform für Journalisten? Mit Massstäben die wir in einem öffentlichen politischen Diskurs festsetzen? Sowas wie …….. ein öffentlich rechtliches Fernsehen?
journalisten brauchen keine ‚plattform‘. was die brauchen ist wissen über einen gegenstand. dieses wissen müssen sie sich da holen, wo der gegenstand ist. also, wer über die ostukraine herziehen will, möge gefälligst dort sein und nicht in irgendeinem ’studio‘ genannten produktionsbüro, in dem schnipsel so lange hin und her geschoben werden, bis sie das erwünschte bild ergeben und vom sich journalist/in nennenden moderationspersonal in kamera und mikrofon geschwallt werden*. was ’n das für ne vorstellung von journalismus?
* quelle facebook 🙂
@GrooveX
Das ist absolut richtig, aber natürlich brauchen sie auch eine „Plattform“, die ihnen das ermöglicht, sie ensprechend beauftragt und finanziert.
Wenn Sender und Printmedien kein Interesse an authentischen Berichten haben, muss auch der beste investigative Journalist scheitern.
Wer da eigensinnig handelt, findet sich sehr schnell auf der Straße wieder und hat in der Branche keine Chance mehr.
Unter ökonomischem Druck werden doch mittlerweile in allen Branchen massenhaft Kröten geschluckt.
@Alien Observer
Meine Worte, siehe weiter oben.
Wenn du jetzt noch eine zündende Idee hättest, wie wir diesen öffentlichen Diskurs zu Stande bringen, ohne daß er von den Verantwortlichen des ÖR ignoriert oder abgebügelt wird………
Robbes, die überwiegende Zahl freier Journalisten bietet dem Sender, den Redaktionen im Sender,
Themen an. Der Sender kauft; es wird mit diesem „Kauf“ vereinbart, dass ein Werk ( Film, Radiobeitrag ) zum Thema hergestellt wird. Der Sender kauft oder nicht. Mehr Macht oder Druck
wird nicht ausgeübt. Der beste Journalist bringt gar kein Thema unter das im Sinne der Zuschauer etwas taugen könnte. Sie oder ihn dafür verantwortlich zu machen, ist völlig absurd.
@Erwin
Wie das bei freien Journalisten läuft, weiß ich nicht, aber die Typen, die mich regelmäßig auf die Palme bringen, sind wohl eher Festangestellte bei den ÖR oder bei den Printmedien.
Ich will auch keine Pauschalverurteilung vornehmen, da mir schon klar ist, daß da Andere entscheiden, was gesendet wird oder nicht.
Das Problem liegt m.E.n. darin, daß die Gebührenzahler keine Einflußmöglichkeit auf die Programminhalte haben. Sie zahlen brav und müssen schlucken, was man ihnen voersetzt.
Die Sender sind nicht von Werbeeinnahmen abhängig wie Privatsender und aus meiner Sicht verpflichtet, neutral zu informieren, damit sich der Empfänger ein Bild von den wichtigen Themen machen kann.
Dem werden die Sender immer weniger gerecht und im Gegensatz zu den Privaten Sendern oder Printmedien nützt Konsumverzicht hier eben nichts, da der Rubel trotzdem rollt.
Die einzige Möglichkeit, dieses meinungs-Konglomerat aufzubrechen, scheint mir der massenhafte Widerstand durch Zahlungsverweigerung zu sein.
Die guten, investigativen Freiberufler einerseits und geschmeidige, unkritische Freie andererseits, darf man sich so nicht vorstellen. Was verkauft wird, ist eine Mischkalkulation aus dem Arbeitsaufwand für einfache und schwierige, arbeitsaufwändige Themen. Es gibt auch den Unterschied zwischen „Freien“ und „Festen Freien“. Es gibt Freie die ausschließlich von außen Themenvorschläge zuliefern, andere gehen zu Redaktionssitungen und lassen sich Themen geben. Um diese Formen von Scheinselbstständigkeit zu erhalten, die aufgrund senderinternen Regelungen keine widerrechtlichen Scheinselbstständigkeiten sind, muss die Politik die Hand über den Sendern halten. Anders sind diese „Prognoseregelungen“, die für kein sonstiges Arbeitsverhältnis in Deutschland gelten, nicht zu erhalten.
Viele Freie sind nur freie, weil sie sich wegen der „Prognose“ nicht auf eine feste Stelle einklagen können, faktisch aber Arbeitnehmer sind.
Wenn man es nicht schafft die Politik aus den Gremien der Sender zu entfernen, stattdessen Bürger reinsetzt die IHR Programm selbst bestimmen,
die Prognose als Leiharbeit der Journalisten knackt und die ganzen Kulturbremsen von Personal herauswirft; wenn man das nicht schafft müsste man über die Rundfunkgebühren einfluss nehmen. Nun halte ich das derzeit für illusorisch. Der Norbert Häring leistet aber gute Vorarbeit.
Mensch Herr Erwin das finde ich ja toll, dass Sie auch normal reden können nicht nur wie das AvD (Arschloch vom Dienst).
Sie wollten mich rausekeln, oder?
Kann es sein, dass Sie ein Problem mit Akademikern haben oder liegt das in der Familie?
Nein, Sie sind mir scheißegal !
Dann verstehe ich das nicht. Ich kann Ihnen versichern es bringt Ihnen keinerlei Vorteil wenn sie Leute, die Ihnen nichts getan haben, dumm von der Seite anmachen. Man hält sie dann höchstens für einen Bahnhofskneipen-Prolet. Und wenn sich Leute erst mal ein Urteil gebildet haben, dann hält das eine ganze Weile.
Nach ihrer Einlassung zu atomaren Risiken und Strahlungsrisiken allgemein,
bin ich mir noch nicht schlüssig darüber, für was für einen Proleten ich Sie halten soll. Oder sind Sie nur dumm, uninformiert, selbstgefällig und möchten hier unterhalten werden ?
Diese Frage ist nur rein rethorischer Natur. Ich möchte mich nicht mehr mit Ihnen beschäftigen. Ich lege auf eine Antwort keinen Wert.
@Erwin
Die Argumentation ist bekannt: Deutschland 1933-45.
@Alien Observer
Dämliche Logik – weil ich selbst moralisch kriminell agiere, muss ich die Taten anderer Krimineller gut finden?
Gähn … gib Dir mal ein bisschen mehr Mühe :-).
Roberto
Das möchte ich bestreiten. Beim Wetterbericht, Lokalnachrichten und wenig wichtigen Dingen, da stimmt die These wohl, aber bei geopolitisch und kriegsrelevanten bedeutsamen Ereignissen ist es genau andersherum. Da gibt es offenbar sowas wie eine Steuerung der massenmörderischen Lügen der westlichen Medien, sodass eine Art medialer Gleichschaltung bezüglich wichtiger Dinge zu beobachten ist.
Nehmen wir doch mal ein paar Beispiele wichtiger geopolitischer Ereignisse: etwa die angeblich aggressive Sowjetunion und McCarthyismus, Revolution in der Schweinebucht (sow wurde das damals unisono berichtet), JFK-Mord-Desinformation, Fake-Tonkin-Zwischenfall, israelischer Angriff auf die USS-Liberty, Brutkastenlüge, Fake-Hufeisenplan, 9/11-Inside-Job-Verschleierungen, Fake-Massenvernichtungswaffen im Irak, Fake-Viagra in Libyen, Fake- und False-Flag-Giftgas-Attacken in Syrien, False-Flag-Terror auf dem Maidan, iranisches Atomprogramm und Apartheid in Israel.
Zu solch geopolitischen Schlüsselereignissen log und lügt die westliche Lügenpresse systematisch und wie gleichgeschaltet. Und in Teilen wurden hinter den Lügen neben kommerziellen Interessen und dem Mattäus-Effekt, oder wie Chomsky es in seinem Propaganda-Modell nennt, Flak, die zu einer geringen Diversifizierung der Blickwinkel in den westlichen Massenmedien, also Qasui-Gleichschaltung, führen, auch schon Steuerungsmechanismen hinter der Lügenpresse bekannt, etwa die von der CIA durchgeführte Operation Mockingbird, Propaganda-Kompanien des US- und NATO-Militärs nebst (wir wissen das von Snowden) angeschlossener NSA und bezahlte PR-Agenturen wie Hill & Knowlton, die heutzutage viel mit von Grund auf verlogenen Dingen wie Astroturfing beschäftigt sind. Zwar gehen die von langer Hand geplanten Lügen nicht vom „Zentralrat des kapitalistischen Weltsystems“ aus, sondern von PsyOp-Einheiten des Militärs, wobei das US-Militär mit Abstand über das größte Budget verfügt, und Geheimdiensten, wobei da die CIA mit Abstand über das größte Budget verfügt, sowie von mit diesen PsyOp-Spezialisten kooperierenden PR-Agenturen.
In diesen Fällen setzen sich im Journalismus nicht kommerzielle Interessen durch – wäre das so, gäbe es gegenwärtig das permanente Russland-Bashing vermutlich nicht -, sondern geopolitische Interessen.
Das ist im Grunde auch nichts neues. Dass die Bevölkerung des eigenen Medienraumes zu Kriegszeiten systematisch mit zusammengelogener Kriegspropaganda traktiert wird, ist schon seit Urzeiten so. Und der Westblock befindet sich permanent im Krieg: Kalter Krieg, Nahost-Krieg, Jugoslawien-Krieg, Krieg gegen den Terror und so weiter und so fort.
Wie gesagt, ich sehe es genau andersherum. Wer die Möglichkeit außer acht lässt, dass westlicher Journalismus zu wichtigen Themen als zentral gesteuerte Kriegspropaganda betrachtet werden kann, die auch gegen die direkten kommerziellen Interessen der Trägermedien verbreitet wird, der trägt mehr zur Verdummung bei als jene, denen er es unterstellt.
schön für dich, dass du dinge noch schön schreiben kannst. also, es war ein 28-jähriger mann, nicht anis amri. kapitalverbrechen, grins, tagesthemen. das zentralmedium deutschen qualitätsjournalismus‘. und dann paris, islamismus, terror, ausweisen.
‚was sollen sie denn machen? so ist es ja nunmal gewesen.‘
nu mal ehrlich, wie heißt er denn jetzt, der deutsch-russe? (wir haben aber auch immer ein glück mit unseren anschlägern. entweder sind sie frustrierte ex-schüler oder halbbarbaren oder sonderlinge, nie jedoch terroristen wie die islamisten – ähm, ja.) ich glaub nicht mal mehr der kleinert – ich würde sonst verzweifeln!
und nun das heute-journal. diesmal kommentarlos. ich mag nicht mehr.
oh jetzt doch noch ganz kurz – sergej b. das heute journal rückte es raus.
und dann muss ich doch. der chef des bka spricht von einer besonders perfiden form der aktienmanipulation, nicht von einem besonders perfiden mordanschlag auf die spieler des bvb, und die slomka merkt es nicht! oh, und jetzt geht es um islamistischen terror gegen den bvb, um möglichen, ein spannender dreh!
Beim Lesen des Artikels habe ich mich prompt an eine ZAPP-Sendung vom 17.02.2016 erinnert gefühlt, die ich gar nicht so schlecht fand. Thema auch damals: die Vertrauenskrise der Medien. Ich hatte diese Sendung damals einmal zum Anlass genommen einmal zu sammeln, welche Konsequenzen ich selbst aus der Medienkrise gezogen habe. Dabei kam ich auf folgende Punkte (ACHTUNG: LANGER TEXT)
1. Ich habe das Abo meiner Tageszeitung, ein Lokalblatt, abbestellt. Zum einen, weil Politik und Wirtschaftsteil dort größtenteils aus Agenturmeldungen bestehen. Zum anderen, weil vieles im redaktionellen Teil einfach schlecht gemacht ist, soll heißen, dass journalistische Standards nicht eingehalten werden, insbesondere die Trennung von Berichterstattung und Kommentar.
2. Das so gesparte Geld gebe ich bewusst für einzelne Printprodukte aus, die höchstens einmal pro Woche erscheinen (Ausnahmen bestätigen die Regel). Die Wahrscheinlichkeit, dass sich hier jemand Gedanken gemacht hat über das, was er schreibt, scheint mir größer zu sein, als in der tagesaktuellen Presse. (Auch hier bestätigen Ausnahmen die Regel.) News gibt’s online ohnehin genug.
3. Mir ist aufgefallen, dass ich immer seltener ein Medienprodukt als Ganzes wahrnehme. Oder, anders gesagt, mir ist inzwischen viel wichtiger geworden, wer einen Beitrag verfasst hat, als die Frage, wo dieser veröffentlicht wurde. Dafür sind die Plattformen zu austauschbar geworden.
4. Aus Punkt 3 folgt, dass nicht alle Journalisten bei mir automatisch einen Vertrauens- und Glaubwürdigkeitsvorschuss genießen, nur weil sie für ein „Qualitätsmedium“ arbeiten. (Ich finde übrigens den Begriff „Qualitätsjournalismus“ ähnlich überflüssig wie das Wort „Nasswasser“. Ebenso wenig wie man darauf hinweisen muss, dass Wasser nun einmal nass ist, sollte man hervorkehren müssen, das der Begriff „Journalismus“ gewisse Qualitätsansprüche impliziert.) Beiträge bestimmter Autoren zu bestimmten Themen lese ich mit großer Skepsis. Wenn Stefan Kornelius in der SZ beispielsweise etwas zur NATO oder über TTIP schreibt, ziehe ich seine Objektivität, aufgrund seiner Mitgliedschaft bei der Atlantikbrücke, in Zweifel. Er erhält in diesem Falle also keinen Vertrauens- sondern einen Misstrauensvorschuss meinerseits. Die Art und Weise wie Herr Kornelius auf diesbezügliche Kritik reagiert hat, hat mich in meinem Misstrauen eher noch bestärkt. Das heißt nicht, dass ich seine Texte nicht lese, aber er muss sich mehr abrackern, um mich zu überzeugen als andere Medienvertreter.
5. Es gibt für mich inzwischen aber auch Journalisten die sich durch ihre Verhalten derart diskreditiert haben, dass ich ihnen so gut wie gar nichts mehr glaube. Das hätte ich vor ein paar Jahren noch nicht für möglich gehalten, aber es ist so. Als Beispiel kommen mir hier einige Korrespondenten der ÖR in den Sinn, die sich bezüglich des (in der ZAPP-Ausgabe thematisierten) Ukrainekonfliktes nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben. Um es vorsichtig auszudrücken.Nicht vergessen habe ich z.B. auch das Verhalten von Frau Schausten gegenüber Herrn Wulff, als sie in einem Interview behauptete, sie würde ihre Freunde immer bezahlen, wenn sie bei ihnen übernachtete. Das entsprach nicht der Wahrheit, diente aber dazu, weiterhin die Hetze gegen den damaligen Bundespräsidenten zu befeuern.
6. Um auch mal etwas Positives zu sagen: Es gibt für mich immer noch Journalisten, die einen Vertrauensvorschuss genießen, unabhängig davon, ob ich ihrer Meinung bin oder nicht, z.B. Wolfgang Michal, Frank Lüberding, Anabell Schunke, Christoph Reuters, Ulrich Tilgner etc. (Die Beiträge von Klaus Kleber sehe ich inzwischen aus eher linguistischem Interesse.)
7. Bedingung für diesen Vertrauens- und Glaubwürdigkeitsvorschuss ist schlicht und ergreifend, das Sichtbare Ringen und Bemühen der Journalisten um die Einhaltung journalistischer Standards. Dies sind insbesondere: Sachlich korrekte und präzise Sprache (verbunden mit profunder Sachkenntnis), Trennung von Berichterstattung und Kommentar, Offener Umgang mit Kritik, die Fähigkeit, Fehler einzugestehen usw.
8. Greifen Journalisten zur Moralkeule, geht das meist nach hinten los. In meinen Augen verlieren sie massiv an Glaubwürdigkeit. Immer wieder habe ich Beiträge gelesen (gesehen, gehört) wo ein verschärfender, moralisierender Tonfall mit einer so miserablen Sachkenntnis einherging, dass ich unweigerlich an das berühmte Nuhrzitat denken musste: „Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten“. Moralisieren kann nicht Ersatz für Recherchieren sein. Als Beispiel mögen hier die großen Gerichtsprozesse der letzten Zeit dienen (NSU, Uli H., Jörg K.). Die erfahrenen Gerichtsreporter, z.B. Frau Friedrichsen vom SPIEGEL, oder auch Herr Bräutigam von der ARD, berichteten überwiegend sachlich und objektiv. Dominiert wurden der öffentliche Diskurs aber lange von denjenigen, die keinerlei Erfahrung auf dem Gebiet hatten, aber dafür um so lauter tönten. In derlei Fällen meide ich die tagesaktuelle „Berichterstattung“, wo ich nur kann.
9. Wo wir gerade von Zitaten sprechen: Eines meiner Lieblingszitate stammt von Karl Popper:„Wenn du etwas nicht einfach sagen kannst, so schweig und arbeite solange weiter, bis du es kannst!“ Vielleicht ist dieses Zitat mit ein Grund dafür, dass sich mein Kabarett- und Satirekonsum in den letzten Jahren deutlich erhöht hat. Wer in einfachen Worten einen komplexen Sachverhalt so zu erklären vermag, dass andere es a), verstehen und b), sich auch noch unterhalten fühlen, scheint vom Thema mehr verstanden zu haben, als so mancher Journalist. Mir kommen hier vor allem Volker Pispers, Markus Barwasser, oder die „Anstalt“-Frontmen Claus von Wagner und Max Uthoff als Positivbeispiele in den Sinn. Sie alle zeigen: Eine gute Pointe zu setzen, erfordert Sachkenntnis, ein moralinsaurer Tonfall lediglich Böswilligkeit.
10. Ich lese inzwischen deutlich mehr Blogs. Von ganz links bis ganz rechts (damit ist nicht die Leserichtung gemeint, aber das ahnt man wahrscheinlich). Grund hierfür ist der „zuvor schon einmal breiter gewesene“ Meinungskorridor in den großen Medien, wie es Herr Steinmeier so herrlich diplomatisch ausdrückte. Außerdem verfügen eine Reihe von Bloggern über eine Sachkenntnis in ihrem Gebiet, die so manchen „echten“ Journalisten vor Neid erblassen ließe. Ein Beispiel ist das Blog „augengeradeaus.net“ das, wie man am Namen erkennen kann, auf militär- uns sicherheitspolitische Fragen abhebt. Ich war nie beim Bund, kenne mich mit vielen Dingen diesbezüglich auch nicht aus. Aber viele Fragen, z.b. die des Beschaffungswesens sind auch für Zivilisten von Interesse, einfach, weil sie so verdammt viel Geld kosten. In dem Blog hatte ich seinerzeit eine Vielzahl von (überprüfbaren!) Hintergrundinformationen gefunden, die in den Hauptmedien kaum oder gar nicht erwähnt wurden.
11. Ich schaue (und höre) inzwischen auch deutlich mehr Kindernachrichten. Logo! zum Beispiel. Ernsthaft. Ich finde die Sendung gar nicht mal schlecht. Eine gutes Medienprodukt für Kinder erkennt man daran, dass auch Erwachsene von ihm profitieren können. Von der Machart der „Maus“- Sachgeschichten oder der sprachlichen Klarheit eines Peter Lustig (Gott hab ihn selig) könnten sich auch so manche Journalisten eine Scheibe abschneiden.
eins bis zehn und davor will ich gar nicht kommentieren, da ich sonst auch viel schreiben müsste. das kurze fazit dazu lautet: ich stimme nicht zu. aber elf! wenigstens so viel: wenn ‚kinder nachrichten‘ erzählen, überkommt mich immer das grausen! ich frage mich und die ganzen propagandisten der ard, wie es sein kann, dass man kinder ein türkisches referendum erklären und meinungen zu erdogan absondern lässt, oder auch zu trump, oder auch zum bombenattentat auf den bus der borussen-spieler. hier findet eine art übelster indoktrination statt, die verboten gehört, wenn sie es nicht ist. das ist ein thema für den staatsanwalt.
Bzgl. Kindernachrichten verweise ich auf Ulrich Teuschs „Lückenpresse“. In dem Buch zitiert er eine Meldung zu Putin aus einem Kindernachrichtenformat. Tatsächlich gibt sich die Information gegenüber Kindern oft als blanke Propaganda zu erkennen. Was nachvollziehbar ist, denn man präsentiert in bestimmten außenpolitischen Angelegenheiten dem Rezipienten vereinfachte Abläufe, die sich nochmal vereinfachen müssen, wenn das Publikum aus Kindern besteht.
der skandal liegt darin, dass kindern ein bild von personen, nationen und/oder politischen positionen präsentiert wird, das sie, die kinder, aus eigenem antrieb oder interesse nicht entwickeln würden. indoktrination minderjähriger zu lasten missliebiger personen, nationen und angelegenheiten. was daran nachvollziehbar sein soll (außer der technischen nachvollziehbarkeit), erschließt sich mir nicht.
ich muss bei solchen themen böse werden, sonst nützt das ja gar nichts. vielleicht sollten wir kinder auch nachrichten über niedersächsische spd-päderasten, deren strafmaß und zukunft verbreiten lassen. es geht ja nur um vereinfachte abläufe für junge rezipienten. etwas realitätsnäher und weniger provokant. da war doch was mit litauen, der bundeswehr, einer vergewaltigung und einer email, die als ‚fakenews‘ verkauft wurde. wie kann das von kindern an kinder vermittelt werden? wenn ich jetzt nicht wirklich anderes zu tun hätte, würde ich die mediatheken der ard durchhören. vielleicht reicht es ja, sich prägnante reale beispiele der nächsten tage zu notieren. ich vermute, es kostet nur zeit, keine anstrengung.
und jetzt muss ich was tun.
Eben, deshalb sollte man den Wert von Kindernachrichten wie Lillipuz vom WDR z.B. grundsätzlich in Frage stellen. Sitzen Kinder „aus eigenem Antrieb“ in der Stube und hören herabfrisierte Erwachsenennachrichten, oder rennen sie lieber „aus eigenem Antrieb“ draußen herum, spielen, experimentieren und lernen soziale Kompetenz ?
Wenn Kinder aber ab und zu mal Kinder-Nachrichten im TV sehen und etwas über die Welt der Erwachsenen hören, statt Spongebob oder Lillifee zu gucken, dann ist das sicher zu begrüßen. Die sitzen dann ja sowieso vorm TV. Genug herumlaufen tun die in der Regel auch.
Und eine politische Einstellung bildet sich überhaupt erst viel später. Rebellion und Abnabelung von den Eltern kommt nach der Pubertät.
Jugendliche übernehmen ja nicht automatisch die politische Einstellung oder den Glauben ihrer Eltern und auch nicht die der Kinder-Nachrichten. 🙂
Kindernachrichten die die Sichtweise der Mehrheit in der Gesellschaft transportieren schaden deshalb genausowenig, wie „Das Wort zum Sonntag“. Ganz im Gegenteil.
Wenn du ab und zu, wenigstens Kindernachrichten sehen würdest, wär uns auch schon geholfen :-)))
Sag das lieber Mal dem Rest hier. Ich mache kaum was anderes, als am Handy nebenher Nachrichtenseiten unterschiedlicher politischer Ausrichtung zu lesen. 😉
Und Kindern bis 13 sollte man zunächst mal Nachrichten sehen lassen, die Gesellschafts- bzw Mainstream-kompatibel sind.
Unser merkbefreiter Unsäglicher könnte sich alternativ ja auch mal die Sendung mit dem Klaus anschauen, da wird der Sinn unserer Sturmtruppen kleinkindgerecht erklärt, aber ich vermute er versteht es trotzdem nicht.
https://www.youtube.com/watch?v=Aom_AeTM1HA
Beste Grüße
Er könnte auch selbst Filme drehen. Als Jackass ist er hier schließlich schon oft genug im Einkaufswagen ne Springschanze runtergefahren.
Sprungschanze :-)))
Hat Lappenente wieder nachträglich Fakes eingebaut, wah :-)))
Ein besonders dreistes Beispiel zum Thema „Kinder-Indoktrination“ via TV wurde mal beim Spiegelfechter gepostet:
https://www.youtube.com/watch?v=oYVnOK-3Dvg
Ok, echt etwas heftig. Das gab bestimmt viele Briefe und Beschwerden ans Fernsehen. 🙂
Aber solange sowas nicht regelmäßig im Kinderfernsehen gesendet wird, sondern nur ein Mal plus die üblichen Wiederholungen,
dann dient das nur dazu, Kindern zu erklären, wofür Soldaten und Militär grundsätzlich da sind.
Es gibt Panzer und Soldaten, die sehen das und natürlich muss man auch kleinen Kindern erklären, wofür. Und zwar ohne Ihnen Angst zu machen.
Selbst die Linke will die Bundeswehr ja nicht komplett abschaffen, meine ich.
Das dient erkennbar nicht dazu schon kleinste Kinder bis als Jugendliche systematisch an Panzer und Mititär zu gewöhnen, um die zu guten Soldaten zu erziehen, wie in der DDR. Das ist also ein Unterschied. 😉
Kleinen Kindern sollte man die Welt erstmal so erklären, dass sie nicht überall auf Widerspruch treffen, wenn sie das Gelernte weitererzählen. Kritik lernt man später und nicht mit 10.
Für euch nocht mal kürzer und in einfacher Sprache: 😉
Die oben verlinkte TV-Sendung ist eindeutig für Kinder von 4 bis 10 Jahre. Für Erwachsene ist diese kritiklose Verniedlichung von Militär natürlich total verstörend.
Aber kleinen Kindern bis 10 Jahren kann man das nur so erklären. Die brauchen Sicherheit und Geborgenheit. Denen kann man nichts von Menschen-Tötungsmaschinen, Krieg und „potentiellen Mördern“ erzählen. Dafür sind die zu jung. Manchmal ist sogar der Papa Soldat.
4- bis 10-jährigen kann man Militär erklären, weil sie das manchmal sehen. Aber eben nur so, dass sie keine Angst bekommen oder Sorgen haben. Das ist dann keine „Indoktrination“ oder „Propaganda“, sondern einfach bloß Kleinkind-gerecht.
Es ist immer wieder wunderbar, wie sehr du dümmlicher Einzeller deine Idiotie unter Beweis stellst.
Dabei dann auch noch von Püntes durch „differenzierte Betrachtungsweise“ (oder wie war das noch…??) geadelt zu werden, setzt dem Ganzen die Krone auf.
Man weiß echt nicht, ob man über euch Spacken lachen oder weinen soll…
Was uns aus „Zeit“, „Spiegel“ und DLF an Propaganda entgegenspringt, ist das Resultat der milieu-eigenen Konsensblase; kaum etwas wird da von langer Hand bewusst gesteuert. Ich habe zu Anfang wohlwollende Rezensionen über Lüders‘ „Wer den Wind sät“ und „…wird den Sturm ernten“ gelesen, und auf einmal habe ich nur noch Verrisse zu sehen bekommen. Da haben die Erstrezensenten sich – angesichts des Einsatzes chemischer Kampfstoffe in Chan Sheykun – vor ihren Kollegen heftig rechtfertigen müssen, und der nächste Schwung dieser Kollegen hat begriffen, dass es einfacher ist, die Klappe tu halten oder Lüders ebenfalls zu zerreißen.
Herr Joffe, Herr Nass oder Frau Gaus müssen niemanden anweisen – eine sarkastische Bemerkung in der Redaktionskonferenz reicht meist völlig aus.
Jared
Ich stimme dir zu, dass Herr Joffe, Herr Nass oder Frau Gaus im Grunde niemanden mehr anweisen müssen. Schon ein schiefer Blick dürfte reichen, um von der westlichen Konsenzblase abweichende Meinungen zu wichtigen geopolitischen Themen intern zu unterdrücken. Nur, wie entstehen diese Konsensblasen, und warum ist die Konsensblase zu wichtigen geopolitischen Themen in allen wichtigen westlichen Medien praktisch identisch? Erstmal entsteht das, was Konsens ist, durch die Eigentümer, Rundfunkräte und das Führungspersonal, was sie einstellen. Und wer als Journalist nicht auf deren Linie liegt, fliegt raus, oder, wo das aus arbeitsrechtlichen Gründen nicht möglich ist, bekommt einen unwichtigen Themenbereich oder eine Randecke fern der Titelseite zugewiesen.
Nun bedeutet die Existenz von Konsensblasen aber nicht zwangsläufig, dass es da keinen übergeordneten Steuerungsmechanismus gibt. Zigtausende Soldaten der Propaganda-Kompanien des Militärs und wohl ähnlich viele Mitarbeiter in Geheimdiensten beschäftigen sich mit nichts anderem, als zu steuern, was Konsens in der Konsensblase der westlichen Medien ist. Die weite Verbreitung der von den Propaganda-Kompanien ausgedachten Propaganda-Narrative ist Kern der Aufgabenbeschreibung der Propaganda-KOmpanien von Militär und Geheimdiensten. Und ich vermute stark, dass die von Militär und Geheimdiensten ausgeheckten Konsensnarrative über Einflussagenten in den führenden Massenmedien verbreitet werden. Es ist bestens belegt, dass es dafür verwendbare Kontakte zwischen Militärs, Geheimdienstlern und geführten Journalisten, insbesondere Alpha-Journalisten, reichlich gab und gibt. Sicher läuft das in langjährigen Mitgliedsstaaten des Westblocks nicht mehr so primitiv ab wie Willem Marx das für ein neu erobertes Land beschrieben hat:
http://www.zeit.de/campus/2007/03/irak-praktikum-zeitungen
Aber eine Verqucikung von Militär und Geheimdiensten mit dem Journalismus der führenden Massenmedien lässt sich in langjährigen Mitgliedsstaaten des Westblocks trotzdem deutlich erkennen. Hier sind einige Beispiele:
https://en.wikipedia.org/wiki/Operation_Mockingbird
https://www.heise.de/tp/features/Undercover-3439939.html
https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/02/16/studie-deutsche-top-journalisten-sind-in-us-und-nato-strukturen-eingebunden/
Anders gesagt: wenn Chefredakteure verdeckte Mitarbeiter von CIA und BND sind, ist es kein Wunder, dass sich in den Medien eine Konsensblase herausbildet, die mit der Sichtweise von CIA und BND übereinstimmt.
@Bandolero
Inwiefern Chefredakteure verdeckte Mitarbeiter der Geheimdienste sind, wissen wir nicht, aber seit der Sendung „Die Anstalt“ ist klar, daß Joffe & Co fest in transatlantischen Think-Tanks verankert sind. Das reicht ja schon, um ihre Neutralität in Zweifel zu ziehen.
Deren permanete Weigerung zur Selbstreflektion tut dann ein Übriges.
Nachtrag
Dazu passt auch gut dieser Artikel von Feynsinn:
http://feynsinn.org/?p=7670
@Robbespiere
Ich meine, wir wissen sehr wohl, dass führende Journalisten wie Chefredakteure verdeckte Mitarbeiter der Geheimdienste sind. Das ergibt sich daraus, dass das in der jüngeren Geschichte so war und nichts erkennbar oder bekannt geworden ist, dass sich das irgendwann mal substantiell geändert haben könnte. Was unbekannt ist, sind lediglich die genauen Namen der heutigen Einflussagenten von CIA und BND in Führungspositionen der Medien. Aber wenn man sich die Biographien einiger Medienschaffender kurz anschaut, dann kann man durchaus Hinweise bekommen wo sie stehen. Wenn man etwa zum für seine Tätigkeit als SPD-Politiker, Zeit-Herausgeber und Cicero-Cheredakteur bekannten Michael Naumann etwas in Wikipedia stöbert, erfährt man, dass er in erster Ehe mit der Tochter eines BND-Bosses verheiratet war, er in zweiter Ehe mit einer Tochter des einflussreichen „deutsch-amerikanischen Bankiers jüdischer Herkunft“ (Wikipedia) Eric M. Warburg verheiratet ist und er früher auch mal Chefredakteur der von der CIA zu Propagandazwecken gegründeten und finanzierten Zeitschrift „Der Monat“ war. Da bleiben aus meiner Sicht nicht viele Fragen dazu offen, wo seine Loyalitäten zu verorten sind.
Aber ich würde eine Tätigkeit von Journalisten als Einflussagent für einen Geheimdienst und eine Einbindung in transatlantische Thinktanks auch nicht als etwas sehen, was sich ausschließt. Im Gegenteil: die großen transatlantischen Thinktanks scheinen geradezu durchtränkt zu sein mit Einflussagenten der USA. Die Tagungen der Thinktanks und einschlägigen Konferenzen, man denke etwa an die führend von Zeit-Journalisten organisierten und hinter verschlossenen Türen stattfindendenden Bilderberg-Konferenzen, kann man möglicherweise auch als so etwas wie Mechanismen sehen, wo mediale und andere Einflussagenten Propaganda-Anweisungen aus der Führungsetage von Militär und Geheimdiensten bekommen, die sie umzusetzen haben. Es macht sich im öffentlichen Lebenslauf eines Agenten auch einfach besser, zu schreiben „ich war auf einer wichtigen und hochangesehenen Konferenz“ als zu schreiben „ich war auf dem Jahrestreffen wichtiger CIA-Agenten.“
Doch auch das scheint noch nicht das komplette Bild zu sein. In den USA war gerade zu bestaunen, dass der neue US-Präsident, der Oberbefehlshaber über Militär und CIA ist, einer Versammlung von CIA-Mitarbeitern öffentlich erklärt hat, er habe „einen laufenden Krieg mit den Medien.“ Und schaut man hin, gibt es durchaus weitere mächtige Einflussgruppen in den US-Medien, etwa mächtige pro-israelische Seilschaften, die auch als „Israel-Lobby“ bekannt sind. Da gibt es einerseits eine natürlich gewachsene starke Präsenz von tendenziell eher pro-israelischen Bevölkerungsgruppen, wie Philip Weiss das hier im Artikel „Do Jews Dominate in American Media? And So What If We Do?“ mal beschrieben hat.
http://mondoweiss.net/2008/02/do-jews-dominat/
Aber es gibt bei der Israel-Lobby auch Steuerungsmechanismen, etwa AIPAC, die CoP und die jährliche Herzliya Conference.
http://powerbase.info/index.php/Herzliya_Conference
In Deutschland finden sich pro-israelische Seilschaften meiner Ansicht nach rechts etwa bei Vertretern jüdisch-zionistischer politischer Strömungen wie dem Neokonservatismus – a la Joffe – und Gruppen, die links etwa als „Anti-deutsche“ bekannt udn berüchtigt sind.
Insgesamt glaube ich, tendenziell gut für Medienvielfalt zur Geopolitik ist es, wenn die verschiedenen Machtblöcke hinter den Massenmedien sich streiten, und schlecht ist es, wenn sie sich einig sind, insbesondere wenn sich die mächtigen Machtblöcke hinter den Kulissen auf Krieg geeinigt haben.
Im Journalismus ist es wie vorm Zivilgericht. Ansprüche muss man beweisen sonst hat man das Verfahren verloren. Der Grundsatz der Beweislast gilt für Knallerbsensträucher vorm Provinzgericht sowie die bösen und Guten unter den Journalisten.
Humunkeln und orakeln lässt sich vieles. Keine Beweise, keine Geschichte. Im Grunde ein sehr einfaches Prinzip.
Hier ist einer, der sich nicht hat einseifen lassen.
Der große Lionel, Leute wenn ihr die Zeit habt, die erste viertelstunde ist schon der Hammer aber auch der Rest lohnt sich,
https://www.youtube.com/watch?v=DY1MKzGKp9Y
Brazil
http://hdfilme.tv/brazil-1985-3500-stream
„In einem von vorne bis hinten durchstrukturierten und bürokratisierten Staat, hat die Regierung völlig unsinnige Maßnahmen entwickelt, um Terroristen ausfindig zu machen. Eines Tages bringt ein verbeamteter Sekretär ausversehen den Nachnamen eines Terroristen namens Tuttle mit dem Namen eines unschuldigen Normalbürgers namens Buttle durcheinander. In Folge dessen wird der falsche Mann verhaftet und exekutier..“
OFF sollte oben drüberstehen – Entschuldigung !
Brazil das ist in Essenz eine Erzählung über Faschismus in neuem Gewand.
Einer der besten Filme zum Thema
@Erwin
Das ist nicht Offtopic – das passt immer!
Moin Leutz , was soll die Aufregung mit dem Journalismus ? Alles was es dazu zu sagen gibt hat John Swinton, Chefredakteur der New York Times, 1880 gesagt ..
That’s it , not more not less ….
Er war nie Chefredakteuer der New York Times und gesagt hat er das 1883 – Ätsch, aber egal :-)))
„Bandolero“ hat hier gestern dargelegt, dass nicht jeder Einfluss auf kommerzielle Interessen zurückgeführt werden kann. Er wies auf die PsyOp-Einheiten des Militärs mit großen Budgets hin, auf Geheimdienste,
die CIA mit ihren riesen Geldtöpfen und den PsyOp-Spezialisten in Verbindung mit zivilen PR-Agenturen.
Er schrieb:
Ich finde diese Grobkategorisierung in zwei Sortimentskästen schon nicht unwichtig und hilfreich um erahnen zu können wer im speziellen dahinter stecken könnte.
im Speziellen
Auch wenn’s eigentlich egal ist sagen Quellen —>
Mit der Jahreszahl genauso .. aber wie gesagt egal, die Aussage ,der ich übrigens zustimme, berührt es nicht .
Ich würde das so nicht unbedingt ungeschrieben ..primär vielleicht nicht immer gleich erkennbar aber sekundär profitiert immer einer denn Kapitalismus ist der Zwang aus Geld mehr Geld zu machen .
Ach ja, Lazarus …..war nicht ernst gemeint .-)
Ich habe hier gerade das FM 3-05.301. gefunden
„Psychological Operations Tactics, Techniques, and and Procedures“
https://fas.org/irp/doddir/army/fm3-05-301.pdf
Über die mögliche Herkunft mancher Agenturmeldung kann ich mir jetzt weniger Gedanken machen. „PsyOp“ war ein gutes Stichwort.
Dass is nix für die Schnelle.Muss ich mir mal bei Gelegenheit reinziehen …Dank dir für den Link ?
Ein Beispiel aus der heutigen Presse.
In unserer Tageszeitung gibt’s täglich ein Zitat von einem „Prominenten“ Foto inkl.
Heute ist es US-Verteidigungsminister James Mattis und was sagt er ?
„Es kann keinen Zweifel daran geben, dass Syrien chemische Waffen behalten hat entgegen seiner Zustimmung und seiner Aussage alle vernichtet zu haben. Sie wären schlecht beraten, wenn sie noch einmal versuchen würden irgendwelche anzuwenden.“
Wtf ??
Man fragt sich warum die Redakteure sich ausgerechnet für dieses Zitat entschieden haben, sie könnten doch z.B. ein aktuelles von Syriens Präsident Assad nehmen.
„Khan Sheikhoun incident fabricated..The West and the US blocked the investigation because it will find that all their allegations and narratives were lies.“
Die Lunte darf nicht ausgehen. Lies die .PDFs zumindest mal quer.
Wir leben bereits mitten im Krieg. Wir ! Hier !
Das mach ich Erwin, dank dir nochmal für die Links ?
@ermalwieder
Betr.: „Ein Beispiel aus der heutigen Presse.“
Hier liegt der Hase im Pfeffer, die Art der Informationsselektion kann nicht mit Personalmangel etc. entschuldigt werden. Das hat Methode.
Das Problem liegt schon vor der schlechten oder fehlenden Recherche, Journalismus beginnt bei den Fragen die man sich stellt, oder eben nicht stellt. Auf was richtet man die Aufmerksamkeit, auf was nicht. Es ist doch offensichtlich, dass die Mehrheit der Schreiberlinge so opportunistisch und unkritisch ist, wie Sukram71. Eine funktionierende Demokratie braucht aber einen kritischen Journalismus, einen der die Dinge auch aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Einen hinterfragenden Journalismus.
Leider nutzen diese immer offensichtlich werdende Einseitigkeit des Journalismus und den damit verbundenen Vertrauensverlust der Leser auch viele Scharlatane aus und versuchen die „führerlosen“ Schafe für ihre Zwecke einzufangen. Immer mehr rechte Rattenfänger, welche die Einseitigkeit der Systemmedien durch ihre braun getünchte Einseitigkeit ersetzen.
Nach wie vor findet man in den großen Medien ja auch noch gute Beiträge mit Erkenntnisgewinn, halt nicht unbedingt von den Leitartiklern. Und man findet unglaublichen Blödsinn in vielen Blogs, aber es gibt eben auch sehr gute Blogs.
So prüfe wer sich ewig bildet. 😉
@ermalwieder
Für diese Drohung gg. Syriens regierung hat man wohl auf eine ältere Version zurückgegriffen:
http://www.zeit.de/1989/05/als-hitler-den-massenmord-prophezeite
Fortsetzung
FM 3-05.30 Psychological Operations
https://fas.org/irp/doddir/army/fm3-05-30.pdf
„Multinational Operations“
„PSYOP in Support of Economic Measures“
FM 3-05.302
https://fas.org/irp/doddir/army/fm3-05-302.pdf
„Example of electronic media propaganda“
@Erwin
Deine Links mit den Techniken zur psychologischen Kriegsführung der US-Army sind hochinteressant. Leider reicht mein Rudimentär-Englisch nicht aus, sie korrekt zu verstehen.
Gibt es dafür eine deutsche Übersetzung? Im Netz habe ich nichts derartiges gefunden, aber das mag ja auch an meiner Suchanfrage liegen.
Gruß Rob
Mir fehlen auch viele Vokabeln. Deutsche Übersetzungen der Field Manuals ( FM ) sind mir nur für sehr wenige Ausgaben bekannt, Überlebenstechniken usw.
Es gibt aberhunderte der Feldhandbücher zu allen möglichen Themen. Für Offiziere bis zum GI.
Hier das FM 3-24 Counterinsurgency ( Aufstandsbekämpfung )
http://usacac.army.mil/cac2/Repository/Materials/COIN-FM3-24.pdf
FM 100-30 Nuclear Operations
https://fas.org/irp/doddir/army/fm100-30.pdf
Interessant ist diese deutsche Doku über unsere PsyOpsis. Mich gruselte es bei der Doku, denn meine Eltern waren in der Friedensbewegung tätig und hier erfährt man, dass „Listen“ keine Erfindung vom Kalifen Erdogan sind. Systematisch wurde die Friedensbewegung bespitzelt und konspirativ versuchte die Bundeswehr die Stimmungslage in ihrem Sinne zu beeinflussen, u.a. auch mit Filmen für die Schule. Die Produzenten der Propagandamittel tarnten sich hinter einer privaten Fassade, die Bundeswehr blieb verdeckt.
https://www.youtube.com/watch?v=_GRIo4783CM
Typisch für solche Institutionen mit einer Ausrichtung, die demokratisch-moralisch extrem fragwürdig ist, sind häufige Namenswechsel: Truppe für Psychologische Kriegsführung, später als Truppe für Psychologische Verteidigung, bis dann Truppe für Operative Information.
Die „Akademie der Bundeswehr für Information und Kommunikation“ ging dann im „Zentrum Informationsarbeit Bundeswehr“ auf. Der Trend geht hin zu immer harmloser klingenden Namen.
Interessant auch dieser Link: https://www.heise.de/newsticker/meldung/Bundeswehr-nutzt-soziale-Medien-zur-Aufklaerung-von-Stimmungslagen-2268605.html
Auf der Bundeswehrwebsite ist über das „Zentrum Operative Kommunikation der Bundeswehr“ Folgendes zu lesen:
Die „öffentliche Meinung“ ist also seit langem ein Operationsfeld unserer „Verteidigung“.
jowi
Die Bundeswehr hat ebenso wie andere NATO-Streitkräfte das „Problem,“ dass sie offiziell keine psychologische Kriegsführung gegen die eigene Bevölkerung betreiben darf. Wie die Geschichte zeigt, macht sie es zwar – ebenso wie BND, CIA, etc – trotzdem, aber es gibt da einen viel eleganteren Weg zum Umgehen dieser Gesetze: die Streitkräfte eines NATO-Landes lassen das einfach kreuzweise befreundete NATO-Kräfte und Dienste erledigen. Die Militärs dürfen nämlich in der Regel keine psychologische Kriegsführung gegen die eigene Bevölkerung anwenden, sehr wohl aber gegen die Bevölkerung befreundeter Staaten.
Wessen man sich bewusst sein sollte, ist, dass das Ziel der psychologischen Kriegsführung vor allem die „Kontrolle des Narrativs“ ist, wie es der Guardian zur Aufgabenbeschreibung der 1500 Mann starken britischen Facebook-Trolltruppe der Briten so treffend beschrieben hat:
http://blauerbote.com/2017/04/20/grossbritannien-beschaeftigt-offiziell-1500-internettrolle/
Und selbstverständlich geht es der CIA bei ihrer Mediensteuerung auch darum. Willige und hochrangige Lautsprecher finden sich in den Massenmedien genug:
https://whowhatwhy.org/2016/12/27/spooked-cia-manipulates-media-part-2/
Sehr klar ist, dass auch Israel und die Israel-Lobby massenhaft Lügen verbreiten und Medienmanipulation betreiben, um die Bevölkerung westlicher Staaten auf Kriegskurs zu bringen:
https://electronicintifada.net/content/leaked-document-exposes-pro-israel-lobbys-manipulation-us-public/4540
https://pulsemedia.org/2009/10/30/realite-eu-front-group-for-the-washington-based-israel-project/
Und dann sind da natürlich noch die dem US-Kriegsministerium angegliederte NSA und deren 5-Augen-Partner, zu deren Aufgabenspektrum es, wie wir durch Snowden wissen, unter anderem auch gehört, mit Lügen und Fälschungen die Reputation von Menschen mit anderer Meinung zu zerstören:
https://theintercept.com/2014/02/24/jtrig-manipulation/
In Deutschland ist die Medienmanipulation dabei für „befreundete“ Dienste besonders einfach, weil die meisten Medien und ihre Eigentümerstrukturen kurz nach 1945 von den PsyOp-Abteilungen der Armeen der Siegermächte aufgebaut wurden, oder sich ihnen jedenfalls im Lizenzverfahren unterordnen mussten. Der Spiegel wurde etwa vom britischen Geheimdienst mitgegründet und der Bertelsmann-Boss Reinhard Mohn von der US-Armee eingesetzt. Diese Eigentümerstrukturen wirken natürlich bis heute fort.
Wofür haben wir eigentlich einen militärischen Abschirmdienst
wenn die Amis sich hier medial nach Gutsherrenart bewegen dürfen ?
Die Wikileaks-Dokumente vom NSA -Ausschuss sagen dazu auch nichts.
Der MAD ist aber dabei.
https://wikileaks.org/bnd-inquiry/docs/
@jowi
Vielen Dank für den Link zu diesem sehr interessanten Dokumentarfilm über die psychologische Kriegsführung bei der Bundeswehr.
Auch sehr interessant waren die Aufnahmen einer Demonstration gegen die Sicherheitskonferenz in München 2006 auf dem Münchner Marienplatz.
Bei 34:55 beginnen die anwesenden Autonomen(?), anscheinend ohne Grund, ganz laut irgendeine Parole zu rufen. So kann man am Standort des Kameramanns, obwohl er direkt neben einem Lautsprecherwagen steht, den aktuellen Sprecher der Demonstration nicht mehr verstehen. Die Autonomen haben also bei diesem Zeitpunkt gegen(!) die Verbreitung von friedenspolitischen Inhalten agiert.
Bei 35:45 werden die Polizeibeamten, die sich in der Nähe des Lautsprecherwagens befinden plötzlich von der Menge der Demonstranten um sie herum eng zusammengeschoben. Daraufhin beginnen die Polizisten sich mit Schlägen gegen die direkt vor ihnen stehenden Demonstranten zu wehren und sich wieder einen größerem Raum zu erkämpfen.
Das müssen wenn schon sehr viele Agents Provocateurs gewesen sein, damit sie so viele Leute vor sich herschieben konnten. Bei den Aufnahmen ist leider nicht zu sehen wer diese Bewegung verursacht hat. Vielleicht gibt es noch Polizeivideos dazu.
Ca. ab 36:10, als die Polizei die Situation wieder unter Kontrolle skandieren dann die Demonstranten „Wir sind friedlich was seid Ihr?!“
Bei 36:30 redet dann ein neuer Demosprecher von einem ungeheuren Skandal, dass sich die Polizei gegen die drückenden Demonstranten gewehrt hat.
Zugegebenermaßen die Polizei hätte sich, wenn sie nur am Rand des Marienplatzes aufhalten sollen und nur dann einschreiten, wenn es zwischen den einzelnen Demogruppen oder bei Aktionen gegen Unbeteiligte zu Gewalt gekommen wäre.
Dazusagen muss man auch, dass der schwarze Donnerstag von Stuttgart (30.10.2010), die Loveparade-Katastrophe im gleichen Jahr und die Vorfälle an Silvester in Köln 2015 (mit einigen Aktionen der Polizei, die zur Verschärfung der Lage beitrugen, z.B. die Einkesselung von hunderten Personen im Bahnhof um Mitternacht herum) definitiv nicht das Ansehen der Polizei in der Bundesrepublik gestärkt haben, im Gegenteil. Wenn Polizisten auch in Zukunft heil bleiben und vor allem nicht als Verbrecher angesehen werden wollen, müssen sie unbedingt gegen unsinnige und strafbare Befehle demonstrieren/remonstrieren bzw. diese verweigern.
„Wir brauchen Journalisten – wissen aber aus trauriger Erfahrung, dass deren Arbeit nicht immer ganz unabhängig ist. Und die Journalisten wissen es auch – sind aber trotzdem gerne Journalisten.“
Na, das ist mir im im Hinblick auf BILD & Co. nun doch zu harmlos. Das was dieses und ähnliche Blätter absondern ist oft nichts anderes als Hetze. Nicht nach dem Motto „…der ist Schuld“, sondern gleich „….hängt ihn!“
In meinen Augen ist das strafwürdig und solchen Leuten dann in unsäglichen Talksshows auch noch Sendezeit einzuräumen für Ihre wutschnaubenden Attacken, hat mit Journalismus nun überhaupt nichts mehr zu tun.
Heute morgen um 11:00 hat der neoliberale Radiosender SWR4 in den Nachrichten kurz über die heutige Präsidentschaftswahl in Frankreich berichtet. Es wurden u.a. die Kandidaten vorgestellt. Als letzter wurde der „Ultralinke“ Melenchon genannt.
„Ultralinker“. Hmmm. Will er die Besitzer von mehr als 2 Millionen Euro Vermögen in Frankreich in die Bastille einkerkern? Oder will er vielleicht raus aus der NATO? Gar die Armee ganz abschaffen, die doch so wunderbar dabei mithilft die Zahl der Islamisten in aller Welt jeden Tag deutlich zu reduzieren?
Angesichts der Ereignisse in Syrien hätte der Sende bei dieser Gelegenheit auch mal daraufhinweisen können, dass er das französische Engagement in Syrien nach dem „Anschlag“ vom November 2015 in Paris auf jeden Fall gutheißt.
Jaja, ich weiß schon warum ich die Haushaltsabgabe boykottiere.
OT?
Hier mal ein Beispiel für die grünbraune Wahrheitspresse:
Cem Gauland & Katrin Göring-Weidel. 😉
Bomber Ötzi als Ersatzfischer. Passt doch. Die Frau Göring
wäre besser nicht als geschwächtes Muttertier im blauen Kleid
aufgetreten. Das konnte nicht gutgehen unter Wölfen.
das haben sie sich redlich verdient, die hackfressen!
aber ob das beabsichtigt war?
Und hier mal EIN Beispiel was uns die Qualitätsmedien so alles unterjubeln:
Bana Alabed ist Klientin der Londoner PR-Agentur The Blair Partnership
http://blauerbote.com/2017/04/23/bana-alabed-ist-klientin-der-londoner-pr-agentur-the-blair-partnership/
„Bana al-Abed is a Syrian girl from rebel-held Aleppo who, with assistance from her English-speaking mother, sends messages through Twitter“ ( Wiki )
Dafür muss man keine Pressestelle bei Twitter anrufen. Ganz großes Kino : “ Minderjährige darf ja gar nicht twittern ….. Wie konnte das passieren ? “
Postillion, wah ? .-)
@Erwin
Die Berichte des Postillion haben mittlerweile deutlich mehr Realitätsbezug, als die freie Wertewesten-Qualitätspresse.
Es ist heutzutage schwer geworden für Satiriker, Satire zu schreiben, die noch als Satire erkannt wird, da wir die Qualitätspresse haben.
@schwitzig
Eben!
Die Qualitätspresse ist mittlerweile auf DDR-mäßigem Schnitzler-Niveau angelangt, was bei vielen Zuschauern und Lesern nur noch ein sarkastisches Schmunzeln hervorruft.
Gegen die Realsatire der Schwarz-Rot-Grün-Helme erfolgreich anzuschreiben, verdient schon fast einen Nobelpreis.
Zum Begriff der Qualitätspresse noch anmerkend.
Qualität kommt von Qual, schreibe ich dem Roberto immer. Er aber glaubt, damit sei die Leserperspektive gemeint.
Qualität ist demnach eine Sache des persönlichen Standpunkts. Da hat keiner mitzureden.
@Erwin
Passt!:-)
Qualitätspresse ist die Kopfzwinge der modernen Inquisition.
OFF
– Die Kübel-über-Lüders-Kampagne geht weiter –
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/michael-lueders-der-umstrittene-nahost-experte-im-portraet-a-1143824.html
– Paris ist nicht Frankreich – Ein journalistisch gemeinter Werbetext an der Realität vorbei
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/wahl-in-frankreich-wahl-zwischen-zwei-weltbildern-kolumne-a-1144301.html
Offizielles, vorläufiges Wahlergebnis der Präsidentschaftswahlen in Frankreich
Quelle: Französisches Innenministerium
http://elections.interieur.gouv.fr/presidentielle-2017/FE.html
@Erwin
Das Kommentariat von SPON hält aber nahezu geschlossen dagegen.
Mag sein. Habe die Posts nicht gelesen. Für viele oberflächliche Leser genügt aber die Einleitung:
„Umstrittener Nahost-Experte Michael Lüders Der Schwarz-Weiß-Denker“
Es wird vieles beleglos bestritten was Lüders schreibt. Das macht ihn
nicht generell umstritten. Eine indifferente Sichtweise kann man ihm
ebenfalls nicht unterstellen.
Lüders stört die PsyOp zum Feldzug gegen Russland. Belegen kann ich das aber nicht.
Nur behaupten .-)
@Erwin
Scheuklappenträger gibt es leider etliche,aber für michael Lüders gilt m.M.n. das selbe, was ich in Bezug auf die Anwürfe gg. die NDS gerade geschrieben habe:
Das war kostenlose Werbung für ihn.
Er hat sich bei Anne Will ja durchaus recht souverän geschlagen, was man von VdL, Wolfsohn und Kornblum nicht gerade behaupten kann.
Der Bohei um ihn durchaus das Potential, daß sich deutlich mehr Leute für seine Ansichten interessieren.
Immerhin bietet er eine Alternative Denkweise an im Gegensatz zu den MSM, die auf ihrem Leierkasten immer das gleiche Lied spielen.
Manchmal helfen Anwürfe. Die Doofheit manch ihrer Parteigenossen hat Wagenknecht ja auch erst im Sattel gefestigt.
Ich würde es mir aber wünschen wenn sowas, auch dem Lüders gegenüber,
unterbliebe. Es geht um die Sache, nicht um Personen.
Wir haben auch nicht mehr viel Zeit für Firlefanz.
@Erwin
Wünschen würde ich mir das auch, aber die MSM sind wohl der Meinung, den immer schneller fortschreitenden Verlust ihrer Deutungshoheit mit allen Mitteln verteidigen zu müssen.
Macht aber nichts, denn damit drehen sie sich den eigenen Strick.
Je mehr sie unter die Gürtellinie zielen, umso offensichlicher wird ihr falsches Spiel.
Was „deuten“ sie denn Verwertbares, Zukunftweisendes ? Was sie anbieten sind Fehldeutungen im Zustand vollkommener Realitätsverweigerung.
@Erwin
Nichts, außer dme, was ihr menscheverachtendes System am Laufen hält.
Obwohl……
Claus Kleber hat jetzt kurzerhand den nächsten Präsidenten Frankreichs
bestimmt. Wenn deutsche Nachrichtensprecher, Personalfragen unwiderruflich für Franzosen beantworten, spart das teure Wahlen.
Die Sache hat Modellcharakter für Deutschland.
https://www.taz.de/Archiv-Suche/!5399561&s=kleber/
1…2…3…Test…test
Das ist ein Test ob ich wieder freigeschaltet bin. Denn aus unersichtlichen Gründen wurden meine Beiträge nicht veröffentlicht.
Ging mir auch so.
mir ist die Zeit und Energie zu schade, um herauszufinden wie ich wieder angelogen und manipuliert werde. Es spielt keine Rolle wie oft und wie viel sie lügen. Ich kenne die Lügner und ich werde denen nicht mehr zuhören. Ich habe meine verlässliche Quellen, die in der Vergangenheit gezeigt haben, das man ihnen vertrauen kann. Demnach verzichte ich auf den Rest, der möglicherweise nur ab und zu lügt.
Heute kommen die neuen Quartalszahlen, u.a. der Printmedien, für das erste Quartal 2017 raus.
Hier zum Beispiel
Hier gibt’s jetzt die Zahlen für’s 1. Quartal auf ca. 400 Seiten bis ins kleinste Detail:
http://www.ivw.de/system/files/20171_ivw_auflagenliste.pdf
„Lügenpresse – halt die Fresse!“ So geht doch wohl der Spruch. Und genau da sehe ich den gewaltigen Unterschied. Der Medienkritiker will genau das Gegenteil. Er will eine Presse, die aufdeckt, eine, die Missstände ans Tageslicht bringt, und ganz gewiss nicht eine, welche die Klappe hält. Der echte Medienkritiker will Medien, die den Mächtigen auf die Finger schauen! Die Dingen auf den Grund gehen und darüber berichten. Die Wikileaks nicht ignorieren, sondern deren Daten auswerten und – wenn sie sich als glaubwürdig erweisen – publizieren! Die einen Lüders nicht demontieren, sondern seinen Überlegungen nachgehen. Ich will eine Presse, die kritische Fragen an Frau Merkel richtet, und nicht ein Stichwortgeber für vorbereitete Phrasen ist. Ich will eine Stiftung Warentest, die bei jedem Mineralwassertest auch das Grundwasser überprüft, und dann den Leuten verklickert, das das „öffentliche“ Grundwasser bessere Werte hat als selbst das überteuerte „Wasser für Babynahrung“. Ich will eine Presse, die bei einem Riester-Renten-Test als Testsieger die gesetzliche Rente ausruft, weil da die Rendite bei weitem besser ist. Und genau das soll diese Presse bitte so lautstark und donnernd tun, wie sie nur kann.
Eine fundierte Kritik zum Brücken-Robbie-Journalismus, der ja irgendwie doch erhaltenswert ist, gibt es hier am Beispiel Lüders:
https://www.heise.de/tp/features/Urteil-vollstreckt-Michael-Lueders-ist-umstritten-3693138.html
eine Frage ist, ob unsere Gesellschaft Journalisten braucht, die Frage iat offen und berechtigt und sollte sicher diskutiert werden. Die andere Frage ist, braucht Herrschaft in einer höchst inegalitären von wachsenden Widersprüchen gespaltenen Gesellschaft Journalisten: Ich meine Ja. Ganz gleich wie man sie nennt, füllen sie eine für die Erhaltung von Herrschaft in einer inegalitären Gesellschaft existentielle Funktion: Die Rechtfertigung eber dieser Widersprüche und die Bekämpfung aller Versuche, sie zu überwinden. Das ist in nuce das, was die MSM leisten. Das steht außer Frage. Dabei dient der ‚Markt‘ dazu, durch Auslese, Zuweisung von Privilegien und Sanktionierung, dass die ‚richtigen‘ Personen an die richtige Position kommen. Historisch betrachtet ist die Funktion des ‚Journalisten‘ übrigens auch nicht als die eines ‚objektiven‘ Berichterstatters im benevolenten Dienste der Allgemeinheit enstanden, sondern als die eines Dienstleisters, der Im Auftrag derer, die sich eine Zietung (Journal) leisten konnten, die ‚Realität‘ in deren Sinne, in deren Interesse, konstruiert. Der Journalist hat ursprünglich immer eine politische Positionierung zur ‚Realität‘ gehabt, setzt sich niemals ‚objektiv‘ und ’neutral‘ mit derselben auseinander. Nicht nur weil er ’subjektiv‘ ist, notwendigerweise aus der eigenen subjektiven Haut nicht kann, sondern objektiv selbst in widersprüchlichen Interessenlagen (zB Klassenkampf) befangen ist. Der Schein der Objektivität ist nachträglich über die Zunft angelegt worden, um diese strukturelle Abhängigkeit zu kaschieren, um den Journalismus im Dienste von Herrschaft (wie übrigens die Wissenschaft) die Autorität der und das Monopol über die Konstruktion der Wirklichkeit zu erhalten. Daher ist gerade das journalistische Selbstverständnis etwas der jungen Welt, die ganz offen sagt, ihr Journalismus ist ‚parteilich‘, nicht nur ehrlich, sondern korrekt. Es gibt keinen anderen anderen. Die Lüge besteht bereits darin, das Gegenteil zu behaupten.
Eine berichtigte Frage ist auch die, ob der Journalismus in unserer Gesellschaft überhaupt „ehrlich“ sein kann? Wenn ein Medium von sich selber sagt es sei „parteilich“ ist dies zumindest wahrhaftig.
Wer noch mehr erwartet wird wahrscheinlich enttäuscht werden, oder auch nicht wenn er die mediale Propaganda nicht durchblickt und denen unkritisch alles glaubt, m.E. „Junge Welt“ eingeschlossen.
Herr Mausfeld schreibt im Kontext:
Quelle
Meine Ergo: Das lügen der Medien ist System relevant, ohne Lüge gäbe es keine Demokratie wie wir sie kennen.
Beste Grüße
Wenn es danach geht, ist dieser Blog Propaganda, die NDS und viele andere Blogs überwiegend, inhaltlich anteilig auch.
Hat die Bundeszentrale für Politische Bildung recht ?
Wie stark erhöht fehlendes, grundlegendes journalistisches Handwerkszeug die „Propagandagefahr“ ( wenn auch unbeabsichtigt ) ?
‚Informationen‘ werden stets ausgewählt, gewichtet, aufbereitet, formuliert, ausgelassen, betont, dargestellt usf und kommen neimals in rein ‚objektivem‘ Gewand daher: Es ist die ‚Meinung‘, dh die bereits vor der Sachverhalt bestehende Parteinahme die aus diesem die ‚Information‘ macht. das problem am ‚Journalismus‘ ist, wie bereits geschrieben, dass seine herrschaftsabhängige Funktion maskiert wird. Das sieht man exemplarisch am Falle Assange und wikileaks, wie der ‚Journalismus‘ mit ‚Informationen‘ umgeht.
Assange und wikileaks werden gerade durch die MSM unerbittlich bekämpft (laut Times ist Assange ein rogue, was einem Todesurteil gleichkommt, von Journalisten ausgeprochen), ist dass sie der Öffentlichkeit Sachverhalte bekannt machen, die aus Sicht von Herrschaft verborgen bleiben müssen, also gar nicht den Status einer Information erhalten dürfen. Es ist also gerade die MSM, ‚Journalisten‘, die sich herrschaftsgemäß an der Unterdrückung von Information beteiligen. Der Zynismus besteht darin, dass sie in der öffentlichen Wahrnehmung die gegenteilige Funktion haben.
http://www.nakedcapitalism.com/2017/04/trump-team-turns-wikileaks-co-founder-julian-assange.html
@Erwin
Ich sehe da zunächst überhaupt keinen Widerspruch, denn das was Medien wie die NDS leisten ist, dass die Nachrichten und Meldungen „nur“ kommentieren, sie selber ganz produzieren keine Nachrichten.
Ein medialer Kommentar entspricht ganz klar den Spielregeln wenn dieser vom Leser als solcher erkannt wird. Übel wird es, wenn subjektive Interpretationen und Wichtungen bewusst, missbräuchlich, einseitig und versteckt in Nachrichten eingebunden werden, und diese dann als objektiv verkauft werden. Unbewusst kann man sich zwar niemals ganz freimachen von dieser Subjektivität, aber wahrhafte Journalisten müssen das versuchen, und die kompetenten Leser wissen natürlich um diese Problematik und versuchen diese zu Kompensieren in dem sie sich aus vielfältigen Quellen informieren.
Mein Ergo: Zur der Propaganda- Definition gehörte m.E. eigentlich auch noch die bewusste Missbräuchlichkeit des Medium zu einem bestimmten Zwecke.
Beste Grüße
Eine Nachricht ist eine Mitteilung. Wenn die NDS uns nichts mitteilen wollten,
könnten sie sich den Aufwand sparen. Der „Kommentar“ zählt zu den journalistischen Darstellungsformen. Ist so ziemlich das Schwierigste was man machen kann, fordert aber auch gem. Bundeszentrale„…dass die verschiedenen Seiten einer Thematik dargelegt werden.“ Kommentare ohne Meinung sind keine Kommentare.
Meint die Bundeszentrale für Politische Bildung im engeren Sinne nur „News“ ?
Kann auch nicht sein. Entweder stimmt deren Begriff von Propaganda nicht
oder es ist etwas faul im Bloggerland 🙂
Irgendwas aufzuschreiben ist auch nur bedingt als „Journalismus“ zu bezeichnen.
Kann „Unjournalismus“ unter Propagandaverdacht geraten ?
Jeder Bürger bei Facebook würde zum Propagandisten wenn er ungefiltert irgendwelche Nachrichten durchreicht.
Für mich ist es in erster Näherung so, dass man in sauber gekennzeichneten Kommentaren alles schreiben darf was unter die Meinungsfreiheit fällt, ohne in den Verdacht zu kommen Propaganda zu betreiben!
Und in der Tat geht es hier „nur“ um die eigentlichen „News“, und wie „News“ bewusst, missbräuchlich und bösartig verfälscht werden können, steht z.B. in den NDS, wobei m.E. diese Betrachtung selber nicht unter „News“ geführt werden kann, weil Abhandlungen über Nachrichten im Grunde selber keine Nachrichten sein können, zumindest nach meinem Verständnis nicht.
Beste Grüße
Das wäre die „Bürgerdefinition“ für „Kommentar“, postings usw.
„Alles das was ohne strafrechtliche Relevanz veröffentlicht wird“ 🙂
Und wenn die NDS gar kein journalistisches Format sind, sondern ein
Bildungsangebot ? Steht ja drüber, „Nachdenkseiten“. Platz zum Denken wird reichlich geboten.
Wobei wir dann aber auch den Schwenk zum „Bildungsauftrag“ der Öffentlich-Rechtlichen machen müssen ……. Wenn deren „News“ sauber wären, wären etliche Blogs arbeitslos.
Ich finde es befremdlich und albern wenn die Tagesschau ein Bildungswerk, eine Volkshochschule unter Propagandaverdacht stellt .-)
die Definition ist Humbug und könnte selbst als Propaganda charaktierisiert werden, wenn man sie auf sich selbst anwendet. Wie viele Seiten hat denn eine ‚Thematik‘, 2, 3, x? Wie werden diese Seiten, sofern sie überhaupt erschöpfend berücksichtigt werden können, dargestellt? Wie stellt der Journalist sicher, dass die Darstellung aus unterschiedlichen Seiten selbst ‚objektiv‘ ist? Zb zum angeblichen chemischen Angriff neuerdings, die Experten der UNO sagen das, die ‚internationale Gemeinschaft‘ sagt das, die Russen und Assad sagen aber etwas anderes, aber wir wissen doch, dass diese lügen, Putin ein Autokrat und Assad ein Despot ist. Das ist lachhaft. Was angeblich Nachricht von Meinung trennen soll, tut es nicht, weil Meinung schon davor, verborgen, darüber entscheidet, wie die ‚News‘ dargestellt wird und aufgenommen werden soll. Die Verkündung der News, ihre Verprachlichung, ihre Abbildung und ihre Kontextualisierung sind bereits auf ihre Wirkung ausgelegt. Das Nachrichtenwesen an sich ist höchst politisch, also parteilich, und von ‚Meinung‘ durchdrungen. Propaganda ist es , etwas anderes zu behaupten.
Außerdem: die ‚Verfälschung‘ einer Nachricht ist nicht das Selbe wie die Vermischung derselben mit einer Meinung, sondern bedeutet in der Regel, dass die ‚Nachricht‘ in ein anderes als den ursprüngliches Frame gestellt wird, um sie eine andere Bedeutung annehmen , eine andere Wirkung erzielen zu lassen. Aber welches war der ursprüngliche Frame, wer hat es erstellt, in welchem Interesse?
Es ist jeden klar der damit zu tun hat, dass es um eine objektivst mögliche Subjektivität geht. Die reine Wahrheit sucht auch vor Gericht niemand.
Der Rest ist rein akademischer Natur und interessiert im Alltagsgeschäft keinen. Die Quellen ordentlich zu prüfen wäre schon Anspruch genug.
Es braucht sich niemand Gedanken darüber machen, warum er überhaupt im Redaktionsbüro sitzt. Das wäre zuviel verlangt und Zeitverschwendung für die Meisten.
Wie das nun im Einzelfall ausschaut, ist ein anderes Thema. Es ist viel profaner. Wenn A bei B abschreibt und damit durchkommt, kann auch C bei A und B abschreiben und so weiter. “ Erst mal raushauen, was draußen ist, ist draußen. Wer will mir das vorhalten wenns alle tun ?“
Hey Leute , dazu kommt doch noch noch das keiner,hört ihr KEINER die Wahrheit hören will. Jeder von uns kennt die Situation wen er im Kreise der Familie oder Freunden oder bei sonstiger Gelegenheit anfängt die „Wahrheit“ zu sprechen ..
„wer arbeiten will der findet auch Arbeit“
„jeder ist seines Glückes Schmied“
„wir sind alle viel zu teuer (gewesen)“
„Globaler Wettbewerb“
„Böse Schulden“
„Geld für sich arbeiten lassen“
nach Gusto erweitern …..
Da kannst du behutsam Aufklären, Belegen all das tangiert die Schafshirne mit der Konsequenz von 9/11 MÄÄÄÄÄÄÄÄH !
Alles was am Weltbild kratzt ,verunsichert,in Frage stellt, wird zurückgewiesen als
Ah geeeeh, na so isses ja auch net-uns gehts doch noch verhältnismäßig gut-glaub ich net-in der Tagesschau….-die Welt hat aber geschrieben,und da biste froh dass er net BILD sagt- es ist nicht konkret der tricke down effect- usw,usf
So was Wahrheit ..? Selbst in homöopathischen Dosen unerwünscht ..drum wie immer, gebt dem Volk was es verlangt ..einfache, für das Establishment und die Ruhe bei der Bewirtschaftung erträgliche profitable „Wahrheiten“…
that’s it folks
Hallo Lazarus,
Recht hast Du! Allerdings wird hinter diesem „Kopf in den Sand stecken“ auch ein gehöriges Maß an Selbstschutz stecken. Im Grunde will man nämlich oft an das Glauben was sie uns als die „Wahrheit“ medial vermitteln, weil berichtigte Zweifel oder gar Beweise das persönliche Weltbild komplett zusammenstürzen lassen würden. Bis zu einer gewissen Grenze, die wird bei jedem anders sein, wird der Mensch bestrebt sein, die daraus folgenden und zumindest (gelinde gesagt) unbequemen Konsequenzen daraus schlicht und einfach zu verdrängen.
Beste Grüße
Das ist ein Sammelband aus dem was Polit-Talkshows noch hergeben.
Daher stammt die Verschlagwortung der Welt.
Man quatscht es nach um kein Außenseiter zu sein.
„Rasierense sich mal. Dann finden sie auch eine Arbeit !“ ( Kurt Beck )
Die Automatisierung, Digitalisierung und Mechanisierung von Arbeit ……
Alles keine Probleme ….. Es müssen sich alle nur ordentlich rasieren und gut is…
@salvo
Zum einen sind einige sprachlichen (und sogar mathematische) Aussagen nicht widerspruchsfrei, bzw. es man erhält ggf. gar keine sinnvolle Aussage wenn man eine Aussage auf sich selber anwendet. zB. das Barbier-Paradoxon.
Und zum anderen ist es für mich schön wichtig ob man Sprache bewusst als Propaganda nutzt oder nur unbewusst sein Subjektivität einfließen lässt.
Beste Grüße
es geht hier nicht um eine logischen, sondern um einen inhaltlichen Widerspruch, nach dieser Definition wäre im Grunde alles Propaganda, weil keine Nachricht im bedeutungsleerem Raum entsteht und keine Thematik von ‚allen Seiten‘ erschöpfend dargelegt werden kann
ohne Propaganda erchöpfend definieren zu wollen, sie kann sich in einem gegebenen Kontext auch ausschließlich ‚faktenbasiert‘ ergeben, durch die Auswahl, Gewichtung, Darstellung und Kontexttualisierung von ‚Fakten‘, selbst wenn ein Konsens darüber herrscht, was als Fakt gilt.
zB kann die Nachricht, dass Nordkorea Atomwaffentests durchführt in einem gegebenen Kontext sich als Propaganda auswirken, wenn sie isoliert, in einem bestimmten Ton, Färbung und Empfänglichkeit der Öffentlichkeit verkündet wird.
Faktenbasierte Propaganda nennt sich Wahrheit :-)))
@salvo
Ich möchte nur bescheiden darauf hinweisen, das gilt im übrigen auch für mathematische Axiome, dass man ab irgend einer Stufe der Erkenntnis Begrifflichkeiten tatsächlich in den „leeren Raum“ gestellt werden, und sie werden so wie sie sind werden sie voraussetzt! Ich denke, dass ist das was Herr Popper in seiner Denkrichtung meinte mit:
Quelle
Wenn es also anerkennend, und eine bestimmte Sichtweise vorausgesetzt, funktioniert mit den Thesen und Begrifflichkeiten von Herrn Mausfeld, praktisch Propaganda von nicht Propaganda zu trennen, wohl wissend, dass man Meinung und Information logisch wie auch inhaltlich nicht sauber zu trennen vermag, so reicht mir das in erster Näherung aus.
In zweiter, dritter und vierter Näherung würde mich allerdings interessieren, ob man sprachliche Begriffe im allgemeinen sauber vom Subjekt (Meinung) zu trennen kann. In letzter Konsequenz wird es dabei nach meinem Verständnis dabei so sein, dass alles was in Sprache ausgedrückt wird nur deshalb funktioniert weil wir und historisch, kulturell und gesellschaftlich darauf geeinigt haben, wir ziehen uns dabei wie Münchausen am eigenen Schopfe aus dem Sumpf, hin zur Erkenntnis bzw. zu dem was wir darunter verstehen.
Beste Grüße
@Heldentasse
Zu eurer Diskusion passt m.M.n. dieser Artikel auf NNE von Heute ganz gut, beleuchtet er doch, wie Journalismus funktioniert.
https://fassadenkratzer.wordpress.com/2017/04/27/die-nachrichtenagenturen-zentren-der-medialen-meinungsmacht/
@Robbespiere
Danke für den m.E. sehr informativen Querverweis. Ich habe auch noch eine Empfehlung im Kontext:
Medien und Krieg ll Vortrag von Dr. Sabine Schiffer ll Sprechsaal
Beste Grüße
„Zentralrat des kapitalistischen Weltsystems“, – hihi, – klasse. Manchmal kann ich mich auch nicht des Eindrucks erwehren, dass es da irgendwie eine Art Urwunsch nach so etwas wie einer Weltformel des Bösen gibt, – so eine Art Nest, was man nur ausheben braucht, – dann ist alles gut und der Rest natürlich frei von jeder Schuld.
meanwhile: assad hat sein sarin signiert. das hat der franzose rausgefunden.
(dilemma? was’n das?)
#alleswasrechtsist
Hier mal ein weiteres Beispiel der Verkommenheit des derzeitigen Journalismus: https://propagandaschau.wordpress.com/2017/04/29/die-ard-tagesschau-luegt-facebook-haette-versuche-staatlicher-desinformation-eingeraeumt/#more-32328
Man kann die Propagandaschau kritisieren, weil sie mitunter sehr polemisch und zugespitzt argumentiert, aber bei diesem Beitrag stimmt jedes Wort. Die Tagesschau ist eine widerliche Hetz- und Propagandasendung, verkommener als die meisten Printorgane ausser Speigel und Bild.
Wer übersetzt denn für die Tagesschau ? Ein vereidigter, rundfunkgebührenintensiver Übersetzer oder ein prekarisierter
Praktikant der noch Geld in die Redaktion mitbringen muss.
OFF
Überall das Gleiche.
Die Schweizer gehen für „neuen“, bzw. „anderen“ Journalismus schon mit dem Hut rum.
http://www.infosperber.ch/Artikel/Medien/Gesucht–und-gefunden-Geld-fur-Geist
OFF
Ein witziger und anschaulicher Artikel über den Unfug mit dem BIP.
„Ruhe in Frieden, Bruttoinlandsprodukt!“
https://www.rubikon.news/artikel/ruhe-in-frieden-bruttoinlandsprodukt