Ich verabscheue ja Verschwörungstheorien, aber …

Da ist doch was in Busch. Amri verlor ein Ausweisdokument. Terroristen in Frankreich auch. Selbst Einbrecher und Diebe im Blumenladen. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder werden Kriminelle zunehmend schusseliger oder aber …

Verlust als Rentenanwartschaft

Islamistische Terroristen, so haben wir das im Laufe der letzten beiden Jahre gelernt, neigten wohl dazu, etwaige Ausweisdokumente am Tatort zu hinterlegen. Die fallen ihnen nicht etwa aus der Tasche, wie Terrorexperten erklärten, sondern werden gezielt dort abgelegt. Der Verlust des Ausweises soll die Hintermänner darüber in Kenntnis setzen, wer da im Namen des Islamismus gemordet habe. Nur so können Leistungen an die Hinterbliebenen ausbezahlt werden. Man kann also zynisch sagen: Der Ausweis am Tatort ist ein Beleg zur Gewährung einer kleinen Witwenrente.

Lassen wir mal gezielt unter den Tisch fallen, was an dieser These steil ist. Also all diese Gegenargumente, dass man Ausweise hinterlegt und dann flüchtet, statt sich nun zu stellen oder in die Luft jagen zu lassen – schließlich sind die Lieben ja versorgt, die Jungfrauen warten schon auf einer Wolke und der Terrorist muss sich keine Gedanken mehr um sich selbst machen. Wie aber lässt sich eigentlich der massenhafte Verlust des Ausweises bei Kriminellen ohne terroristischen Hintergedanken erklären?

Können Sie sich ausweisen?

Im Mai dieses Jahres ließ ein Einbrecher in München seinen Ausweis liegen. Zwei Monate zuvor brachen zwei Männer in ein Blumengeschäft in Essen-Rüttenscheid ein: Einer half der Polizei – er ließ seinen Ausweis liegen. Anfang des Jahres brach ein Unbekannter auf ein videoüberwachtes Gelände in Oranienburg ein: Er blieb kein Unbekannter, ließ Rucksack mitsamt Ausweis zurück. Bei Aktenzeichen XY erfuhr man in einer der vergangenen Sendungen von der Fahndung nach einem Vergewaltiger, einem Lybier, der bei der Tat seine Identitätsdokumente liegen ließ.

Schon vor diesem Jahr gab es etwaige Zwischenfälle: So verloren einer von mehreren Räubern in Berlin-Reinickendorf einen Ausweis und ein Einbrecher in Alzey tat es ihm gleich. In Guben dasselbe. Man tippe mal geschwind bei Google die Worte »Täter« »Ausweis« und »verloren« ein und prüfe selbst. Unzählige Fälle chronischer Vergesslichkeit an Tatorten lassen sich dort aufstöbern. So wie es eine digitale Demenz zu geben scheint, so scheint sich auch mehr und mehr eine kriminelle Demenz zu manifestieren.

Löcher in der Gesäßtasche, schlechtes Gewissen oder einfach nur dämlich?

Nun kann man mit etwas guten Willen und Naivität die Theorie von vergesslichen Terroristen ja durchaus glauben. Sie ist in sich zwar kaum schlüssig, weist Ungereimtheiten auf, lässt viele Zweifel offen – wie erwähnt -, aber wenigstens gibt es ein Erklärungsmotiv. Wie aber soll man diese häufigen Vorfälle verlorener Dokumente von ganz normalen Dieben und Einbrechern verstehen? Wie oft haben Sie eigentlich Ihren Ausweis verloren, lieber Leser? So besonders oft vermutlich nicht. Man hat ihn ja auch gar nicht immer dabei. Aber ausgerechnet jemand, der seine Bleibe verlässt, um gleich in ein fremdes Fenster einzusteigen oder um ein Auto aufzubrechen, der kurz gesagt also eine kriminelle Handlung vornehmen will, packt sich seinen Ausweis ein?

Nun gibt es ja einen sozialtheoretischen Ansatz, wonach Kriminalität in den meisten Fällen aus ökonomischer Not heraus geschieht – reiche Leute gehen nicht auf Raubzug (das macht nur Ihr Anlageberater). Kann man auf dieser Ebene vielleicht ableiten, dass verarmte Täter löchrige Hosen tragen, die auch im Bereich der Gesäßtasche durchlässig werden? Oder plagt diese Leute dann doch die Kinderstube, begreifen sie den Schritt in die Kriminalität als einen Hilferuf und wollen unbedingt (manövriert durch das Unterbewusstsein) entdeckt werden? Natürlich kann die Erklärung sehr viel einfacherer Natur sein, wenn man einfach elitaristisch argumentiert: Bildungverlierer bleiben auf der Strecke, landen so zwangsläufig in der Beschaffungskriminalität, sind der Sache aber intellektuell nicht gewachsen, was sich durch blöde Missgeschicke wie zurückgelassene Ausweise bemerkbar macht.

Schleier für polizeiliche Ermittlungsansätze

Möglicherweise ist diese Information, die man der Presse zuspielt und die dann zu solchen Meldungen führt, aber auf ganz anderer Grundlage zu bewerten. Vielleicht haben wir es hier mit einer Ausrede zu tun, damit mit einem Codewort dafür, dass da ganz anders ermittelt wurde. Und zwar so, dass man es der Öffentlichkeit nicht mitteilen möchte, was man da genau in der Hand hat. Kann ja gut sein, dass es da Methoden gibt, von denen wir nichts wissen – ich denke da jetzt nicht an die Ermittlungsarbeit, die im »Minority Report« gezeigt wurde. Aber wer weiß, wie weit die Generalüberwachung dann doch gediehen ist? Eventuell ortet man Mobilfunkdaten mehr oder weniger lückenlos und personalisiert sie, verschleiert diesen Vorgang aber, weil diese Praxis nicht verfassungskonform ist und gegen den Datenschutz verstösst.

Das alles bleibt spekulativ. Dass aber Täter massenweise ihren Ausweis zurücklassen, damit die Polizei ihre Aufklärungsquoten erfüllen kann, darf man getrost als nicht ganz richtig abtun. Immer dann, wenn mal wieder ein Blatt meldet, dass dumme Einbrecher genau so zum Ermittlungserfolg beigetragen haben, steckt irgendwas anderes dahinter. Dazu bedarf es eigentlich keiner Verschwörungstheorie – das sagt einem die Routine.

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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Jörg Hensel
Jörg Hensel
6 Jahre zuvor

Ja ja … so ist das mit der Vergesslichkeit. Auch bei den Richtern hierzulande wird die richterliche Unterschrift unter den Urteile und Beschlüssen ständig vergessen, obwohl diese doch genau wissen, dass ohne Unterschrift keine Rechtskraft eintritt.

Auch bei Frau Dr. Margrit Herbst hatte man die Unterschrift unter den Urteilen vergessen und ihr Ausfertigungen zugesandt, die sie nie beantragt hatte.

Verschwörungstheorien ? Klar doch !

https://menschenrechtsverfahren.wordpress.com/2016/05/17/scheinurteile-im-fall-der-gemobbten-whistleblowerin-dr-margrit-herbst-zeitungsverlag-shz-politisch-gelenkt-und-zur-luegenpresse-mutiert-2/

Zofi
Zofi
Reply to  Jörg Hensel
6 Jahre zuvor

Ja ja … so ist das mit der Vergesslichkeit. Auch bei den Richtern hierzulande wird die richterliche Unterschrift unter den Urteile und Beschlüssen ständig vergessen, obwohl diese doch genau wissen, dass ohne Unterschrift keine Rechtskraft eintritt.

Glaubst du diesen idiotischen Reichsbürgerschwachsinn etwa ?????

Benjamin Biersky
Benjamin Biersky
6 Jahre zuvor

Ich musste tatsächlich etwas über diesen Artikel nach denken. Die Gedankengänge kann ich nach vollziehen. Komme aber zu einer anderen Erklärung.

Die Täter die ihre Personalien am Tatort liegen lassen sind ja jetzt nicht die Masse, bzw es passiert nicht Tagtäglich, aber es gibt einen ganzen Haufen an Straftaten. Da kommt mir eher die Normalverteilung von Gauß in den Sinn.
Ein Paar lassen ihre Personalien am Tatort, ganz ganz viele nicht aber dafür andere Spuren und wieder ganz wenige hinter lassen wirklich gar keine Spuren.

Da wäre ich dann bei ockham’s razor. Es ist einfach normal das einige Täter, und da rede ich nicht von Terroristen, Ausweisdokumente am Tatort „zurücklassen“.

Bandolero
Bandolero
Reply to  Benjamin Biersky
6 Jahre zuvor

Benjamin

Das sehe ich auch so, zumal viele Straftaten unter Einfluss von Alkohol und Drogen geschehen.

Was die von Terroristen zurückgelassenen Ausweise angeht, so wird das Zurücklassen von Papieren von Terrorgruppen wie ISIS anstelle eines Bekennerbriefes propagiert, weil das die Urheberschaft sicherer beweist und die Identität des Täters bei Vorliegen eines Ausweises von den Behörden schlecht verschwiegen werden kann.

wschira
wschira
Reply to  Bandolero
6 Jahre zuvor

Es ist nur komisch, dass man vor 20 Jahren nichts von solchen Deppen gehört hat. Da war die Bildzeitung auch schon ein solch sensationsmacherisches Blatt und hätte sich sowas sicher nicht entgehen lassen.

JanN
JanN
Reply to  Benjamin Biersky
6 Jahre zuvor

Stimmt, vielleicht ist das mit den Tätern, die ihren Ausweis verlieren genau so wie mit Kindesmissbrauch. Das ist eine Straftat, die seit jahrzehnten rückläufig ist, allerdings wird darüber immer mehr berichtet, so das schnell mal der Eindruck entsteht, das es immer schlimmer wird. Laut Statista gibt gab es 2016 bei der Diebstahlskriminalität 2373774 erfasste Anzeigen. Selbst wenn da 1000 Täter ihre Persos verlieren liegt das immer noch im Promillebereich. Außerdem ist es im Internetzeitalter ha ohnehin Volkssport sich über Leute lustig zu machen, da kommen Idioten, die ihren Ausweis am Tatort verlieren ja gerade richtig.

Chris Beck
Chris Beck
6 Jahre zuvor

Das Problem was ich sehe, ist das bei 9/11 in den Trümmern unmittelbar (ich glaube am 13. Sep.) ein Ausweis gefunden wurde und dieser wurde veröffentlicht.
https://en.wikipedia.org/wiki/Satam_al-Suqami

Dies kann weder die Absicht des Täters gewesen sein, noch ein Scheinargument um geheime Ermittlungen zu decken… oder?

jowi
jowi
Reply to  Chris Beck
6 Jahre zuvor

George W. Bush: Es darf nur eine Verschwörungstheorie geben und das ist die offizielle.

Wer gegen dieses Gesetz verstößt wird exkommuniziert und darf nicht mehr am Wirtschaftsmahl teilnehmen, er wird aus der Gemeinschaft ausgestoßen! Seine Karriere ist am A..

Wer die offizielle Theorie anzweifelt ist mindestens antiamerikanisch eingestellt, wahrscheinlich Antisemit und womöglich sogar Kommunist.

Ein braver Bürger wartet bis ihm der Staat eine von der Glaubenskongregation abgesegnete Erklärung für Ungereimtheiten liefert, oder ihm der Allmächtige in Gnade eine Demenz schickt, damit er in Frieden entschlummern kann.

Amen und gute Nacht!

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Chris Beck
6 Jahre zuvor

@Chris Beck

Das Problem was ich sehe, ist das bei 9/11 in den Trümmern unmittelbar (ich glaube am 13. Sep.) ein Ausweis gefunden wurde und dieser wurde veröffentlicht.

Das ist kein Problem, sondern Ausdruck deutscher Wertarbeit.
Selbst ein 900° heißes Kerosinfeuer kann einem deutschen Personalausweis nichts anhaben.
Jede andere Mutmaßung wäre eine schnöde Verschwörungstheorie.:-)

PS: Höchstwahrscheinlich hat dieser ursolide Ausweis bei seinem Fall zur Erde auch noch WTC7 plattgemacht.:-)

Thogegre
Thogegre
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Blödsinn! Unterhalte dich mal mit einem Feuerwehrmann, der kann dir bestätigen, das sich Brände nie gleichmäßig ausbreiten. Und die Flugzeuge, die ins WTC flogen, durchschlugen sie sogar teilweise, so dass Trümmerteile auf die Straße fielen. Es flog auch haufenweise Papiere, aus den Büros herum, die durch die Druckwelle und den Wind unbeschadet auf der Straße landeten.
Das ein Ausweis, der wahrscheinlich auch noch von einem Koffer geschützt wurde, unbeschadet bleibt ist also nicht unwahrscheinlich.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Thogegre
6 Jahre zuvor

@Thogegre

Na, für WTC 7 hast du bestimmt auch eine plausibl Erklärung, so ganz ohne Flugzeugeinschlag und für Charly Hebdo, dem Boston-Marathon, dem Djihadisten ,der sich bei der EM vor einem Stadion in die Luft gejagt hat oder den Anschlag in Berlin, wo Tage später unter einem hermetisch abgeschlossenen Fahrersitz Papiere mit dessen Identität gefunden werden.
Die offizielle Version muss natürlich so stimmen, denn das sind ja alles Vertrauenspersonen, nicht wahr?
Wenn so Schlaumeier wie du sich die bereits veröffentlichten Geheimdienstberichte der USA anschauen würden, kämen evtl. gewisse Zweifel an veröffentlichten Meldungen auf.
Immerhin haben diese Meldungen Afghanistan und den Irak bereits mehr als 1 MIO Todesopfer gekostet, von NATO-Soldaten einmal ganz abgesehen.
Informier dich mal ganz beiläufig über die Fälle Mosadegh, iran-Contra-Affäre, Allende, Tonkin-Bucht, angebliche Massenvernichtungswaffen im Irak, die Brutkastenlüge etc,etc, etc, vielleicht geht dir dann ein Licht auf.

jowi
jowi
Reply to  Thogegre
6 Jahre zuvor

Nicht nur der Pass von Satam al-Suqami wurde gefunden, auch die Pässe von Ziad Jarrah and Saeed al-Ghamdi (Flug UA 93). Man also von drei Entführern die Pässe, aber die Blackboxes der in die Twin towers gestürzten Flugzeuge wurden nie gefunden.

Aber lassen wir es, mit 9/11 ließ sich leicht das Sommerloch füllen.
Die Konsequenzen von 9/11 waren jedenfalls schrecklich, dieser „Krieg gegen den Terror“hat Staaten zerstört und Millionen ins Unglück gestürzt. Die Patriot-Acts höhlten die gekaufte Demokratie der USA weiter aus und die NATO rief den Bündnisfall aus, ohne dessen Ende zu definieren.
Eine unabhängige internationale Untersuchung dieser Anschläge wäre deshalb mehr als gerechtfertigt. Mich jedenfalls überzeugt der offizielle Untersuchungsbericht in keinster Weise! Und ich bin nicht alleine!

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  jowi
6 Jahre zuvor

@jowi

Du bist wahrhaftig nicht der Einzige, der von dem offiziellen Untersuchungsbericht nicht überzeugt ist, wenn schon allein 2000 Bausachverständige den Einsturz von 3 WTC-Gebäuden durch 2 Flugzeuge rein auf Grundlage der Baukonstruktion bezweifeln.

Zum Thema Bündnisfall hier eine interessante Betrachtung:

http://www.ag-friedensforschung.de/themen/Voelkerrecht/buendnisfall.html

Zu bedenken gilt auch, dass zur Gründungszeit der NATO Terror kein Thema war und sich das Bündnis ausschließlich auf einen kriegerichen Angriff seitens der SU auf einen der Bündnispartner bezog ( der Warschauer Pakt wurde übrigens erst nach der NATO gegründet ).
Die Behauptung, Afghanistan bzw. der Irak seien die Urheber des Terroranschlages von 9/11, wurde nachträglich konstruiert und mittlerweile als Lüge entlarvt.

Thogegre
Thogegre
Reply to  Chris Beck
6 Jahre zuvor

Ja, wenn man in ein Flugzeug steigt, muss man seinen Ausweis dabei haben, na und?

KaS
KaS
Reply to  Chris Beck
6 Jahre zuvor

Nein. Wenn das WTC tatsächlich eine geziele Sprengung gewesen war, (denn es sollte abgerissen werden was enorm kostenintensiv gewesen wäre, so las ich das mal) dann hat man mit diesem Perso einfach eine falsche Fährte gelegt um den „Krieg gegen den Terror“ für immer in der Welt mit guten Gründen zu implementieren und zu begründen.

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Ich verabscheue ja Verschwörungstheorien, aber … – Tagesticker.net
6 Jahre zuvor

[…] Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder werden Kriminelle zunehmend schusseliger oder aber … Weiterlesen bei den neulandrebellen Lesen Sie auch: Polizei in NRW warnte vor Anschlag Amris Im März 2016 schlug das LKA von NRW […]

Robbespiere
Robbespiere
6 Jahre zuvor

Also, was das Zurücklassen von Ausweisen vieler Terroristen betrifft, habe ich eine ganz eigene Theorie.
Wenn die nach einem Bombenattentat, bis zur Unkenntlichkeit zerfetzt im Paradies ankommen, möchten sie garantiert nicht mit einer der 72 Jungfrauen verwechselt werden denn, wer will schon bis in alle Ewigkeit der „GEVÖGELTE“ sein?:-)

jowi
jowi
6 Jahre zuvor

Ich verabscheue Verschwörungen, verdecktes gemeinsames Agieren zum Schaden Dritter, aber ich verabscheue nicht die Theorien dazu, wenn damit Aufklärungsversuche gemeint sind.

Ich verabscheue also das was z.B. die Geheimdienste oft so verdeckt treiben, mit einer Lizenz nicht nur zum Töten, sondern allgemein zu einem Handeln jenseits aller Gesetze. Man lese z.B. in den Nachdenkseiten den Artikel „Die offenen Fragen im Fall Buback betreffen auch Staat und Gesellschaft„.

Es existieren bereits seit 1973 und – in eventuell modifizierter Form – wohl noch heute gültige Richtlinien für die Zusammenarbeit der Geheimdienste mit Staatsanwaltschaft und Polizei. Danach können die Geheimdienste in Staatsschutzangelegenheiten die Ermittler zum Innehalten bei ihrer Tätigkeit bewegen. Dies gilt besonders dann, wenn geheime Mitarbeiter der Dienste Beschuldigte, Zeugen oder sonst am Verfahren Beteiligte sind. Diese Richtlinien können in größeren Bibliotheken im „Handbuch des Verfassungsschutzrechts“ von Bernadette Droste nachgelesen werden.

Und selbst die historische Aufarbeitung dieser obskuren Machenschaften der angeblichen Staatsschützer wird behindert.

Erst vor kurzem hat das hessische Amt für Verfassungsschutz eine Akte im Fall des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU), in der es auch um V-Männer geht, für 120 Jahre sperren lassen.

120 Jahre!!

Wo es sein muss da schätze ich Verschwörungstheorien, denn ich suche Aufklärung und nicht Verdunkelung!

Sukram71
Sukram71
Reply to  jowi
6 Jahre zuvor

<Danach können die Geheimdienste in Staatsschutzangelegenheiten die Ermittler zum Innehalten bei ihrer Tätigkeit bewegen. Dies gilt besonders dann, wenn geheime Mitarbeiter der Dienste Beschuldigte, Zeugen oder sonst am Verfahren Beteiligte sind.

Und wo ist da ein Problem oder was Besonderes?

Wenn der Verfassungsschutz verdeckte Ermittler oder V-leute einsetzt und es besteht bei denen der Verdacht auf (zB szenetypische) Straftaten, dann ist es doch im Prinzip sinnvoll, wenn der Geheimdienst die Ermittler zum Innehalten bewegen kann. Das muss doch sein, wenn sich Behörden nicht gegenseitig im Weg stehen und ihre Arbeit sabotieren sollen.

Dass das ein problematisches Feld ist und auch zum Missbrauch und zur Vertuschung führen kann, ist schon klar. Aber hier werden wieder Mal Selbstverständlichkeiten skandalisiert.

KaS
KaS
Reply to  jowi
6 Jahre zuvor

Außerdem ist das Wort „Verschwörungstheorien“ oder „Verschwörungstheoretiker“ ein Kampfbegriff, bzw. Erfindung der CIA um Menschen, die die Wahrheit wissen wollen oder auf der Spur sind, zu diskrimiieren mit allem, was an Gemeinheiten dazu gehört. Auch mit dem unschönen Ergebnis, dass er nicht mehr ernst genommen wird.l

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Hinweise des Tages | NachDenkSeiten – Die kritische Website
6 Jahre zuvor

[…] Ich verabscheue ja Verschwörungstheorien, aber … Da ist doch was in Busch. Amri verlor ein Ausweisdokument. Terroristen in Frankreich auch. Selbst Einbrecher und Diebe im Blumenladen. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder werden Kriminelle zunehmend schusseliger oder aber … Verlust als Rentenanwartschaft Islamistische Terroristen, so haben wir das im Laufe der letzten beiden Jahre gelernt, neigten wohl dazu, etwaige Ausweisdokumente am Tatort zu hinterlegen. Die fallen ihnen nicht etwa aus der Tasche, wie Terrorexperten erklärten, sondern werden gezielt dort abgelegt. Der Verlust des Ausweises soll die Hintermänner darüber in Kenntnis setzen, wer da im Namen des Islamismus gemordet habe. Nur so können Leistungen an die Hinterbliebenen ausbezahlt werden. Man kann also zynisch sagen: Der Ausweis am Tatort ist ein Beleg zur Gewährung einer kleinen Witwenrente. Lassen wir mal gezielt unter den Tisch fallen, was an dieser These steil ist. Also all diese Gegenargumente, dass man Ausweise hinterlegt und dann flüchtet, statt sich nun zu stellen oder in die Luft jagen zu lassen – schließlich sind die Lieben ja versorgt, die Jungfrauen warten schon auf einer Wolke und der Terrorist muss sich keine Gedanken mehr um sich selbst machen. Wie aber lässt sich eigentlich der massenhafte Verlust des Ausweises bei Kriminellen ohne terroristischen Hintergedanken erklären? Quelle: neulandrebellen […]

mike
mike
6 Jahre zuvor

Jajaneinein. Rechte Verliererpraxis. Linke Verschwörunf´gstheorie. Alles unklar?

Ruedi
Ruedi
6 Jahre zuvor

Warum so zurückhaltend? Fangen wir doch beim Ur-Terrorismus an, nämlich 9/11.
Oberstleutnant Scholz erklärt die Lüge.
https://www.youtube.com/watch?v=2bURmYCFJNI

GrooveX
GrooveX
Reply to  Ruedi
6 Jahre zuvor

also, um das mal klarzustellen: der herr scholz, wo immer er mal gearbeitet haben mag, erklärt seinen standpunkt, mehr eigentlich nicht. das darf er tun, und man kann ihm zuhören, wenn man will (ich will nach 14 minuten nicht mehr), doch wie die ausweise da hingekommen sind, wo man sie gefunden hat, sagt er uns jetzt auch nicht verbindlich. wie auch! er hat sie da ja nicht hingtetan und auch nicht danebengestanden, als es passierte. und von nuoviso – im übrigen ein fürchterlicher markenname – will ich auch nichts kaufen. also was soll das???

Tom Beton
Tom Beton
6 Jahre zuvor

Oh, das kenne ich auch Schilderungen aus der Arbeit der Volkspolizei der DDR. Leichenfund, Begutachtung, Leiche dabei umgedreht, PA der DDR gefunden. Nicht der des Opfers, Täter schnell gefasst.
Straftäter scheinen im richtigen Leben nicht so schlau wie im Krimi zu sein.

Hallowach
Hallowach
6 Jahre zuvor

ich erinnere mich als wäre es gestern passiert. Attentatsmeldung von Berlin (? man kommt schon ganz durcheinander mit den vielen Meldungen). Ich sag zu Kollegen: „Die Polizei soll mal am Tatort nach Ausweispapieren suchen“ …. das Ergebnis ist bekannt. Mir läuft noch heute ein Schauer über den Rücken, wenn ich daran denke.

trackback
Hinweise des Tages | NachDenkSeiten – Die kritische Website - Das Pressebüro
6 Jahre zuvor

[…] Ich verabscheue ja Verschwörungstheorien, aber …Da ist doch was in Busch. Amri verlor ein Ausweisdokument. Terroristen in Frankreich auch. Selbst Einbrecher und Diebe im Blumenladen. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder werden Kriminelle zunehmend schusseliger oder aber …Verlust als RentenanwartschaftIslamistische Terroristen, so haben wir das im Laufe der letzten beiden Jahre gelernt, neigten wohl dazu, etwaige Ausweisdokumente am Tatort zu hinterlegen. Die fallen ihnen nicht etwa aus der Tasche, wie Terrorexperten erklärten, sondern werden gezielt dort abgelegt. Der Verlust des Ausweises soll die Hintermänner darüber in Kenntnis setzen, wer da im Namen des Islamismus gemordet habe. Nur so können Leistungen an die Hinterbliebenen ausbezahlt werden. Man kann also zynisch sagen: Der Ausweis am Tatort ist ein Beleg zur Gewährung einer kleinen Witwenrente.Lassen wir mal gezielt unter den Tisch fallen, was an dieser These steil ist. Also all diese Gegenargumente, dass man Ausweise hinterlegt und dann flüchtet, statt sich nun zu stellen oder in die Luft jagen zu lassen – schließlich sind die Lieben ja versorgt, die Jungfrauen warten schon auf einer Wolke und der Terrorist muss sich keine Gedanken mehr um sich selbst machen. Wie aber lässt sich eigentlich der massenhafte Verlust des Ausweises bei Kriminellen ohne terroristischen Hintergedanken erklären?Quelle: neulandrebellen […]

Gast2
Gast2
6 Jahre zuvor

DER FEINEN UNTERSCHEIDUNG ZWISCHEN
„AUFSEHEN“
UND VON ETWAS „ABZUSEHEN“ ^^

related comic:

Sukram71
Sukram71
6 Jahre zuvor

Vielleicht haben wir es hier mit einer Ausrede zu tun, damit mit einem Codewort dafür, dass da ganz anders ermittelt wurde. Und zwar so, dass man es der Öffentlichkeit nicht mitteilen möchte, was man da genau in der Hand hat. Kann ja gut sein, dass es da Methoden gibt, von denen wir nichts wissen – ich denke da jetzt nicht an die Ermittlungsarbeit, die im »Minority Report« gezeigt wurde. Aber wer weiß, wie weit die Generalüberwachung dann doch gediehen ist? Eventuell ortet man Mobilfunkdaten mehr oder weniger lückenlos und personalisiert sie, verschleiert diesen Vorgang aber, weil diese Praxis nicht verfassungskonform ist und gegen den Datenschutz verstösst.

Das könnte in einigen Fällen sogar durchaus so sein. Das ist keine VT sondern eine realistische Möglichkeit.

Vermutlich überwachen uns aber nicht der BND und der Verfassungsschutz, sondern ausländische Dienste.

Die eigenen Bürger im Inland überwachen dürfen die Dienste nicht und werden das wohl auch nicht. Deshalb überwacht der BND Bürger im Ausland und Dienste im Ausland überwachen uns. Bei Bedarf werden Daten ausgetauscht und es wird gewarnt.
Das ist eine rechtliche Grauzone und soll nicht herauskommen. Das ist fast sicher so.

Genauso möglich ist aber, dass Terroristen oder auch Einbrecher ihren Ausweis dabei haben, damit sie nicht zur Polizei müssen, wenn sie zufällig in ne Polizei-Kontrolle kommen.

schwitzig
schwitzig
Reply to  Sukram71
6 Jahre zuvor

Die eigenen Bürger im Inland überwachen dürfen die Dienste nicht und werden das wohl auch nicht.

Sukram71 steigert das Idiotiepotential der Menschheit bis ins Unendliche. Einstein hatte Recht.

Zofi
Zofi
Reply to  schwitzig
6 Jahre zuvor

S71 = balla – balla²

Das ist Einsteins allgemeine Idiotentheorie. Das Minus steht für den glücklichen Umstand, dass
sich Sukram71 nicht vermehren wird um das Idiotiepotential im Genpool der Menschheit zu erhöhen.

Zofi
Zofi
Reply to  schwitzig
6 Jahre zuvor

Was hältst du von meiner alten, neuen Tretmine, schwitzig ?
TwZ7zh4ji1s

Suche noch ein DOD FX 69 .

Sukram71
Sukram71
Reply to  schwitzig
6 Jahre zuvor

Ich meine natürlich, die Geheimdienste werden ihre eigenen Bürger nicht flächendeckend ausspionieren. Die Ausnahme bestätigt die Regel. Dafür ist das zu verboten und es gäbe zu viel politischen Ärger.

Also geht man den naheliegenden Weg:
Man schließt Partnerschaften mit ausländischen Geheimdiensten, die eh bessere Fähigkeitenn haben, lasst sie gewähren, überwacht sich gegenseitig und tauscht bei Bedarf Daten aus.
Das ist nicht verboten und kommt fast aufs Gleiche raus.

Anton
Anton
Reply to  Sukram71
6 Jahre zuvor

Sukram: Gilt nicht nur für die BRD, auch Italien hat die Briten gebeten, die Bevölkerung auszuspionieren!

Oliver Rupp
Oliver Rupp
6 Jahre zuvor

Ingolstadt… sicher weisst Du, was für eine Organisation dort gegründet wurde… achja, Ingolstadt existiert gar nicht, sie haben nur Schilder auf der Autobahn, aber die führen im Kreis

VerlorenerAusweis
VerlorenerAusweis
Reply to  Oliver Rupp
6 Jahre zuvor

In Afghanistan gibt es auch immer wieder Vorfälle, bei denen Soldaten „beim Reinigen des Gewehres“ zu Tode kommen. Ist eine Klausel für Selbstmord.

lex
lex
6 Jahre zuvor

Genau das habevich auch gedacht, als angeblich jeder Terrorist seine Ausweis liegen gelassen haben soll. Und das jetztvauch normale kriminelle ihre Ausweise liegen lassen sollen bestätigt das. Unsere Ermittler haben schon längst Mittel und Wege um Tätern schnell auf die Spur zu kommen. Z.b die Handydaten. Oder die Kameras an den Autobahnen. Oder oder. Due letzte Entführung die langer als 24 h dauerte ist jedenfalls schon lange her. Also ich würde z.b. nicht Mut dem Handy zum Bankraub fahren. Ich wurde das dibg auch nicht kurz vorher ausschalten ich wurde auch keine Googlemaps Beschreibungen raussuchen…

Heiner
Heiner
6 Jahre zuvor

Die normativen Wissenschaften als Verschwörungstheorien.

„Franz Hörmann Die Firlefanzwissenschaft ( 20.05.2017 )“

https://www.youtube.com/watch?v=5RBJsTPYGT8

Heiner
Heiner
Reply to  Heiner
6 Jahre zuvor

KenFM im Gespräch mit: Franz Hörmann

https://www.youtube.com/watch?v=5lNxhckGdbU