Uns doch Wurst!

Nun haben wir unser Herz für die Fleischarbeiter gefunden – und fordern nebenbei mehr Kontrollen. Corona sei Dank! Schon vorher gab es Grund genug, das Los der Fleischarbeiter zu registrieren und die Kontrolllaune zu hinterfragen. Aber da war uns das alles noch Wurst.

Erst wenn es zu spät ist, nimmt man Notiz von einem Missstand. Dass diese alte Binsenweisheit stimmt, erlebt man dieser Tage nachdrücklich. Im Zusammenhang mit dem Los der Fleischarbeiter nämlich. Dass die es nicht leicht haben, ahnte man ja immer irgendwie. Der interessierte Beobachter tat freilich mehr als nur zu ahnen – er wusste es. Das Wissen half ihm aber nichts, es ging ja munter so weiter. Schließlich musste der deutsche Ausschnitt der Welt mit billigem Fleisch versorgt wird. Bis Corona kam.

Der Fleischarbeiter war halt ein Kollateralschaden. Ein Systemopfer. Systemrelevant durchaus, denn nur wer billig satt gemacht wird, rebelliert nicht. Ludwig XVI. weiß ein Lied mit seinem abgeschlagenen Haupt davon zu singen. Die Versorgungslage war seinerzeit der Revolutionsgrund schlechthin. Insofern spielt der am toten Tier Tätige eine mehr als wichtige Rolle.

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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59 Gedanken zu „Uns doch Wurst!

  • 2. Juli 2020 um 8:18
    Permalink

    Guude, Roberto,

    ….und wer sein Leben lang das antibiotika-vollgepumpte Billigfettfleisch frisst sponsort automatisch noch die Pharmaindustrie und kratzt schneller ab, was die Rentenkasse freut! Also wieder mal ne win-win Situation, Neoliberalismus at its best!

  • 2. Juli 2020 um 8:36
    Permalink

    Alles richtig, was du schreibst, Roberto und man kann da sogar noch tiefer gehen.
    Es war der Staat mit seinen Vorschriften, der diese Fleischindustrie erst derart nach Oben gespült hat, indem er der Konkurrenz wie Hausschlachtungen und Gaststätten mit eigerner Schlachtung den Garaus machte.
    Seitdem haben die Großbetriebe freies Spiel.
    Außerdem wurden durch die Subventionspraxis der EU kleine, regionale Bauern, denen man am ehesten bzgl. der Tierhaltung als Kunde auf die Finger sehen konnte, in den Ruin getrieben.

    Dazu kommt, dass man sich anständiges Fleisch und dessen Produkte erstmal leisten können muss.
    Wer von der Hand in den Mund lebt, ist da gekniffen.

    • 2. Juli 2020 um 9:55
      Permalink

      Es war der Staat mit seinen Vorschriften, der diese Fleischindustrie erst derart nach Oben gespült hat, indem er der Konkurrenz wie Hausschlachtungen und Gaststätten mit eigerner Schlachtung den Garaus machte.

      Darüber schreibt Voll übrigens auch.

  • 2. Juli 2020 um 8:52
    Permalink

    Da trifft es sich gut, dass gerade jetzt das Bundesamt für Statistik errechnet hat, dass der Umsatz der Fleischindustrie in den Monaten Januar bis April um 14,8 Prozent auf 14,2 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist. So ging etwa ein Drittel des in Deutschland erzeugten Fleisches nach China, das gerade wegen seines Sicherheitsgesetzes für Hong Kong vom Westen massiv kritisiert wird.

    Die Billigfleisch-Diskussion kriegt vielleicht einen neuen Blickwinkel, denn im Mai 2020 war das Schweinefleisch 11,2 Prozent teurer als im Mai 2019. Der Preis für Fleisch und Wurstwaren ist im selben Zeitraum um 11,8 Prozent gestiegen, so das statistische Bundesamt. Anscheinend hat das niemand derer im eigenen Geldbeutel gemerkt, die sich medial über Billigproduktion aufregen. 40 Cent will die Ministerin Klöckner zusätzlich auf jedes Kilo Fleisch draufschlagen, um das Tierwohl zu fördern. Allerdings, schränkte sie ein, müsse dies europarechtlich verankert werden. Wir wissen wie lange dieser Weg dauert, wenn sein Ende je erreicht werden sollte.

    • 2. Juli 2020 um 9:13
      Permalink

      @Rudi

      Die Billigfleisch-Diskussion kriegt vielleicht einen neuen Blickwinkel, denn im Mai 2020 war das Schweinefleisch 11,2 Prozent teurer als im Mai 2019. Der Preis für Fleisch und Wurstwaren ist im selben Zeitraum um 11,8 Prozent gestiegen, so das statistische Bundesamt. Anscheinend hat das niemand derer im eigenen Geldbeutel gemerkt, die sich medial über Billigproduktion aufregen. 40 Cent will die Ministerin Klöckner zusätzlich auf jedes Kilo Fleisch draufschlagen, um das Tierwohl zu fördern. Allerdings, schränkte sie ein, müsse dies europarechtlich verankert werden. Wir wissen wie lange dieser Weg dauert, wenn sein Ende je erreicht werden sollte.

      Ich gehe mal davon aus, dass man sich mit einem „bescheidenen“ Abgeordnetengehalt das beste Fleisch leisten kann, ohne am Ende des Monats an einem trockenen Knorzen Brot herumkauen zu müssen und Julia Glöckner mit Verbraucherschutz in Verbindung zu bringen, grenzt fast schon an „üble Nachrede“.
      Der Verweis auf die EU ist eine beliebte Masche, um gerade nichts ändern zu müssen.

      • 2. Juli 2020 um 9:22
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        @Robbespiere
        Wir kennen ja die Landwirtschaftspolitik der EU. Sie ist dafür verantwortlich, dass tausende kleinbäuerliche Betriebe schließen müssen. EU-Subvention für Landwirtschaft bedeutet Landbesitz finanziell zu fördern. Kein Wunder, dass Investoren (=Spekulanten) hauptsächlich im Osten der Republik ganze Landstriche aufkaufen und EU-Unterstützung beantragen. Das Kapital muss sich ja verzinsen. Am besten mit Hilfe des Steuerzahlers. Das Landwirtschaftsministerium bringt Argumente, die an dem Zustand nichts ändern. Landwirtschaft bleibt oder wird zur Konzernwirtschaft.

        • 2. Juli 2020 um 9:39
          Permalink

          @Rudi

          Wir kennen ja die Landwirtschaftspolitik der EU. Sie ist dafür verantwortlich, dass tausende kleinbäuerliche Betriebe schließen müssen. EU-Subvention für Landwirtschaft bedeutet Landbesitz finanziell zu fördern. Kein Wunder, dass Investoren (=Spekulanten) hauptsächlich im Osten der Republik ganze Landstriche aufkaufen und EU-Unterstützung beantragen.

          Ja, wobei man nicht vergessen darf, dass die EU die Summe ihrer Mitgliedsländer/ Regieungen/ Parteien ist, die ihren „Spezen“ natürlich Vorteile verschaffen wollen.
          Als Mitglied in einem Verein, dessen Beschlüsse nur einstimmig gefasst werden können, ist es von Seiten der Politik billig, die Verantwortung auf die EU zu schieben.

      • 2. Juli 2020 um 11:01
        Permalink

        Mehr Geld für Abgeordnete

  • 2. Juli 2020 um 10:50
    Permalink

    Ganz wichtiger, guter Artikel, vielen Dank, Roberto.

    Da wird einem ja schon beim Lesen schlecht! Allerdings verstehe ich auch nicht warum man täglich Fleisch essen muß. Früher gab’s das nur Sonntags, und ganz früher nur zu Ostern und zu Weihnachten. 🙂

    Vegatarische Küche kann sehr lecker sein, wobei es absurd ist, daß Gemüse heute genauso teuer ist wie Fleisch, oft sogar teurer. Alles eine Folge des Neoliberalismus, der globalen Gier und Korruption. Zu Frau Klöckner sage ich jetzt mal nichts. Ist eh alles Wurscht.

    Hinweis: Vegetarier brauchen unbedingt das wichtige, billig zu habende Vit B12, denn das befindet sich nur im Fleisch.

    Und das Foto! Würghh!

    • 2. Juli 2020 um 11:27
      Permalink

      @Pen

      Da wird einem ja schon beim Lesen schlecht! Allerdings verstehe ich auch nicht warum man täglich Fleisch essen muß. Früher gab’s das nur Sonntags, und ganz früher nur zu Ostern und zu Weihnachten.

      Hast recht, man muss nicht täglich Fleisch essen. Wurst tuts auch. 😀

      Aber ernsthaft: Ein gutes Stück Fleisch kann ein Hochgenuss sein, wenn es aus artgerechter Haltung mit gesunder Fütterung stammt.
      Das muss es auch nicht täglich geben, weil sonst ja auch der Geschmack irgendwo abstumpft.

      In die „gute, alte Zeit“, wo Landwirtschaft und Viehaltung mangels Mechanisierung noch eine Riesenplackerei war und sich die wenigsten Menschen Fleisch überhaupt leisten konnten, will vermutlich Keiner mehr zurück.

      Vegatarische Küche kann sehr lecker sein, wobei es absurd ist, daß Gemüse heute genauso teuer ist wie Fleisch, oft sogar teurer.

      Das stimmt, wobei man natürlich schon gewisse Kenntnisse über Ernährung haben sollte, um keinen Mangel zu erleiden.
      Proteine gibt es auch aus pflanzlicher Herkunft, z.B. aus Hülsenfrüchten.
      Der Schuß kann aber auch nach Hinten losgehen, sofern man z.B. eine Disposition zu Gicht hat und bei pflanzlicher Nahrung wird leider genauso beschissen wie bei Fleisch, wenn man den Einsatz von Chemie betrachtet.
      Auch hier fehlt es an einer Kunden-gerechten, klaren Kennzeichnung und strenger Kontrolle. auf die man sich als Verbraucher verlassen kann.

      Zu Frau Klöckner sage ich jetzt mal nichts. Ist eh alles Wurscht.

      Wer als Verbraucherschutzministerin seine Verantwortung ggü. den Bürgern missachtet, gehört dauerhaft in hinter schwedische Gardinen und müßte täglich in der Knastküche Zwiebeln schnippeln.
      Wein-Königin auf Lebenszeit, sozusagen. 😀

      • 2. Juli 2020 um 13:18
        Permalink

        @Robbespiere:

        Der Schuß kann aber auch nach Hinten losgehen, sofern man z.B. eine Disposition zu Gicht hat und bei pflanzlicher Nahrung wird leider genauso beschissen wie bei Fleisch, wenn man den Einsatz von Chemie betrachtet.

        Ich leidete in der Tat an Gicht-Anfällen… Seitdem ich Vegetarier bin, ist das allerdings Vergangenheit…

        • 2. Juli 2020 um 13:33
          Permalink

          @niki

          Wie hältst du es mit Hülsenfrüchten wie Erbsen, Bohnen und Linsen?
          Die sollen ja sehr hohe Purinwerte haben.

          • 2. Juli 2020 um 14:06
            Permalink

            Schokolade hat auch sehr viele Purine. Hülsenfrücht sind enorm gesund, aber schwer verdaulich, weil sie Kohlenhydrate zusammen mit Eiweiß enthalten. Ältere Menschen sollten das trennen, s. die sogenannte Trennkost. Eiweiß und Gemüse oder Kartoffeln/Reis etc und Gemüse.

          • 2. Juli 2020 um 14:22
            Permalink

            @Pen

            Immer diese Spielverderber. 🙂

          • 2. Juli 2020 um 15:39
            Permalink

            Oh, so war das nicht gemeint…

          • 2. Juli 2020 um 17:38
            Permalink

            Damit habe ich keine Probleme.
            Schließlich habe ich als Vegetarier noch andere Eiweißquellen als nur Hülsenfrüchte. Jedenfalls habe ich seit 8 Jahren nun keinen einzigen Anfall mehr. Ich will gar nicht ausschließen, dass da noch andere Faktoren eine Rolle spielen, welche mir unbekannt sind.
            Nur eines war mir noch aufgefallen: Ich hatte auch regelmäßig Verdauungsprobleme mit Darmkrämpfen und Durchfall… Das ist mit dem Verzicht auf Fleischprodukte auch komplett verschwunden.

          • 2. Juli 2020 um 17:40
            Permalink

            @niki

            Welche Eiweißquellen gibt es außer Hülsenfrüchten sonst noch für Veganer, wenn Milchprodute und Eier wegfallen?

          • 2. Juli 2020 um 18:20
            Permalink

            @ Rob:
            Ausser mit Huelsenfruechten, Milchprodukten und Eiern laesst sich der Proteinbedarf problemlos auch mit Nuessen und Kernen, Vollkorngetreide und Sojaprodukten decken.
            Im Auge sollte man dabei allerdings den verdammt hohen Fettgehalt etlicher Nuesse haben.

          • 2. Juli 2020 um 19:37
            Permalink

            Hanfprotein… 😀

          • 2. Juli 2020 um 21:00
            Permalink

            @niki

            Braucht man dazu Space-Cakes oder reicht rauchen……tütenweise? 😀

          • 2. Juli 2020 um 23:45
            Permalink

            Es gibt geschälte und ungeschälte Hanfsamen, auch in Bioinsel online shops, sehr lecker. Beruhigen auch ein bischen ebenso wie Hanföl, auch zum Einreiben. Muß ja nicht gleich ein Joint sein. 🙂

          • 2. Juli 2020 um 23:55
            Permalink

            @Pen

            Ts Ts Ts, jetzt hast du mir schon die Schokolade madig genmacht…. 😀

          • 3. Juli 2020 um 1:21
            Permalink

            Wieso? und nun auch noch den joint, oder was…:-)

          • 2. Juli 2020 um 23:33
            Permalink

            Robbes,

            Welche Eiweißquellen gibt es außer Hülsenfrüchten sonst noch für Veganer, wenn Milchprodute und Eier wegfallen?

            Nüsse und Kerne, vor allem Mandeln – wie Ceryk schon schrieb. Fakt ist, daß der Eiweißbedarf gar nicht so groß ist, wie uns erzählt wird. Nur Sportler brauchen viel Eiweiß und Leute, die schwer körperlich arbeitem. Zu viel Eiweiß übersäuert den Körper. Pflanzliches Eiweiß ist gesünder als tierisches Eiweiß.

            Eigentlich geht es in dem Artikel ja um die Fleischarbeiter. Schon interessant, wie groß der Gesprächsbedarf zum Thema Ernährung ist. 🙂

          • 3. Juli 2020 um 0:11
            Permalink

            @Pen

            Um es vorweg zu nehmen…..ich liebe Nüsse, besonders in Form von Bio-Studentenfutter, auch wenn ich keine Hufeisen schmieden muss. 🙂
            Gerade Walnüsse sollen besonders wirksam sein gg. Übersäuerung des Magens, worunter ich spätestens seit Schröder sehr leide.

            Der Informationsbedarf zum Thema Ernährung ist natürlich groß, weil unzählige Studien zu diesem Thema kritisch hinterfragen. Dem gegenüber steht die Agrarindustrie, welche auf Profit aus ist.

          • 3. Juli 2020 um 0:25
            Permalink

            @Robbes

            Pflanzliches Eiweiß übersäuert nicht. Übersäuerung, seit Schröder…hihi. Wenn Du Nüsse so magst, kannst Du sicher auch Vegetarier werden. 🙂
            besser und gesünder ist es sicher. Ich esse nie Wurst außer ganz selten mal Lammsalami oder Lammbratwurst, gibts hier auf dem Markt, Bio, aber nur 2x im Jahr. Seit der Steinzeit essen wir Fleisch, Gemüse, Beeren und Wildkräuter, Grassamen. Getreide kam erst viel später. Da braucht man manchmal Fleisch. Kompliment @Niki, daß Du so konsequent bist.

            Zuckercgab es überhaupt nicht, und der ist das Schlimmste für die Darmflora. Da schon lieber Trockenfrüchte, die sind sehr süß. Datteln und Aprikosen, aber der Zucker darin wird anders verstoffwechselt, wenn man die ganze Frucht ißt. Dattelsyrup ist deswegen genauso ungesund wie weißer Zucker. Die ganze Dattel ist gesund. Dattelsyrup nicht.

            Süßen am besten nur mit Honig.

            Und wo wir schon dabei sind: Auch weißes Mehl ist schlecht, lieber Vollkorn, und lieber Dinkel als Weizen, weil Weizen derart überzüchtet und degeneriert ist, daß viele Menschen eine Weizenallergie entwickeln. (Durchfall u Darmkrämpfe)
            Und lieber Käse aus Schafs – oder Ziegenmilch, als Kuhmilch. Weizen und Kuhmilch sind die stärksten Allergene, die es gibt. Ich vertrage keine Kuhmilch, Schafmilch ist dagegen kein Problem.

          • 3. Juli 2020 um 7:49
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            @Pen

            Zuckercgab es überhaupt nicht, und der ist das Schlimmste für die Darmflora. Da schon lieber Trockenfrüchte, die sind sehr süß.

            Ob es da bei den Zuckerarten einen Unterschied gib, weiß ich ehrkich gesagt nicht.
            Ich nutze braunen Rohrzucker und ersetze Schokolade durch getr. Datteln und Feigen.

            Und wo wir schon dabei sind: Auch weißes Mehl ist schlecht, lieber Vollkorn, und lieber Dinkel als Weizen

            Vollkorn ist nicht so meine Sache, aber 1050er Mehl muss es schon sein und mit Dinkel backe ich Brot, weil ich keinen Bock mehr auf den Chemiekram beim Bäcker habe.
            Nach mind. 15 Std. Gehzeit mit sehr wenig Hefe und in einem Gusstopf gebacken eine recht simple Angelegenheit, lecker und bleibt lange frisch, wenn man es mit der Schnittkante nach unten auf einem Holzbrett abstellt.

          • 3. Juli 2020 um 10:39
            Permalink

            @Robbes

            Danke für das Rezept, hört sich gut an. Von Fleischarbeitern zu Rezepten fürs Brotbacken. 🙂

          • 3. Juli 2020 um 12:21
            Permalink

            @Pen

            Das ganze Rezept geht so:

            -800g Dinkelmehl in eine Gehschüssel mit Deckel geben, 1 El. Salz un eine Messerspitze Korianderpulver dazu.

            -600 ml lauwarmes Wasser ( bei mir mit Milch gemischt ) in einen Messbecher mit 1TL Rohrzucker und max. 1/10 Teil eines Hefewürfels verrühren zum aktivieren der Hefe und etwa 5 Min. stehen lassen, dann nochmal durchrühren.

            -Alles in die Schüssel geben und gründlich durchmischen. Danach Deckel drauf und auf dem Küchenschrank gut 15 Std gehen lassen.

            -für einen stählernen Gusstopf ( wie zu Omas Zeiten und nur so einen ) von ca 25 cm ein Bachpapier für den Boden zuschneiden, dann den leeren Topf mit Deckel in den Backofen und auf der untersten Stufe auf den Rost stellen und auf 250 Grad aufheizen.

            -Danach Topf mit Backhandschuhen aus dem Ofen holen, Deckel runter, das Backpapier auf den Boden legen und die Wände mit Mehl berieseln, damit nichts anpappt.
            Danach füllst du den mittlerweile angesäuerten Teig in den Gusstopf, Deckel drauf ( dass es schön feucht bleibt ) und ab in den Ofen.

            -Nach etwa einer Stunde, wenn das Brot eine schöne Kruste hat, ist es fertig.
            Zur Probe das fertige Brot herausnehmen und auf den Boden klopfen ( geht nur wenn es frisch aus dem Ofen kommt ). klingt es hohl, ist es durch.

            Viel Spaß beim probieren und es ist wirklich ein geringer Aufwand für ein leckeres Resultat.
            In Verbindung mit einem gebackenen Schafskäse mit Tomaten, Zwiebeln Knobi, Olivenöl, Kalamata-Oliven, Pepperoni und Kräutern der Provence wie beim Griechen ein wahrer Hochgenuß.

          • 3. Juli 2020 um 13:22
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            Robbes,

            da läuft mir das Wasser im Munde zusammen. Ganz herzlichen Dank für das Rezept. Mischen mit der Hand?

            LG Pen

          • 3. Juli 2020 um 14:13
            Permalink

            @Pen

            Der Teig ist recht weich von der Konsitenz her und pappt an den Fingern.
            Ich benutze ein leistungsstarkes Handrührgerät mit Knethaken.
            Ideal wäre natürlich eine gute Knetmaschine, aber die sind teuer und brauchen viel Platz. Für meinen Bedarf unnötig.
            Wichtig ist gut durchkneten, damit sich keine Mehlnester bilden.

            Da du keine Kuhmilch verträgst, musst du dir etwas Anderes einfallen lassen, denn etwas Fett macht den Teig schön zart.
            Evtl. kannst du ja ein wenig Öl zugeben, je nach Geschmack aus Oliven,Leinsamen oder Nüssen, oder eher neutral aus Sonnenblumenkernen.

            Besonders lecker ist das frische Brot übrigens, wenn man es nur mit steirischem Kürbiskernöl beträufelt.
            Die vor dem Pressen angerösteten Kerne haben ein wunderbar nussiges Aroma.

            Viel Spaß beim Selberbacken und guten Appetit.

            Gruß Rob

          • 3. Juli 2020 um 17:31
            Permalink

            @Rob

            Werde es mit Olivenöl probieren und vielleicht mit etwas Rosmarin würzen. Bin gespannt. Das klingt richtig gut. Ganz herzlichen Dank. Ich freu mich sehr. Schön, wenn man plötzlich ganz andere Seiten an einem Diskussionspartner entdeckt. 🙂

            Gruß
            Pen

            Völlig OT – eben entdeckt. Das interessiert Dich sicher.

            https://www.youtube.com/watch?time_continue=5&v=Nzhp3Gr80Zs&feature=emb_logo

          • 3. Juli 2020 um 20:21
            Permalink

            @Pen

            Werde es mit Olivenöl probieren und vielleicht mit etwas Rosmarin würzen. Bin gespannt. Das klingt richtig gut. Ganz herzlichen Dank. Ich freu mich sehr.

            Klingt gut.
            Was auch hervorragend passt, sind die frisch gezupften Blättchen vom Thymian.
            Allerdings legst du dich damit in die mediterrane Richtung fest und das passt nicht zu Allem.
            Man kann auch provenzaliche Kräuter ( auch mit etwas Lavendelblüten ) in Olivenöl geben und das Brot kurz vor Garung damit bestreichen.
            Wenn du auf mediterrane Küche stehst, dann empfehle ich dir auf Youtube „Akis Kitchen“. Das ist ein junger, griechischer Koch mit einer sehr positiven Ausstrahlung und tollen Rezepten, auch vegetarischen, obwohl die Balkanküche sehr fleischlastig ist.

            Schön, wenn man plötzlich ganz andere Seiten an einem Diskussionspartner entdeckt. 🙂

            Wo, zum Teufel, hast du das Bild von meinem Genießerbauch entdeckt? 😀

            Völlig OT – eben entdeckt. Das interessiert Dich sicher.

            Den Norbert Häring schätze ich sehr und habe mir seine Seite abgespeichert, die ich täglich aufrufe.

          • 3. Juli 2020 um 19:12
            Permalink

            Kompliment @Niki, daß Du so konsequent bist.

            Danke… Konsequent zu bleiben war die ersten 6-8 Wochen echt hart… Auch wenn man genau wusste wie schlecht einem das Fleisch bekäme, waren die Entzugserscheinungen echt heftig, sobald man mit Fleischkonsum in irgendeiner Form konfrontiert worden ist… Ich bin echt glücklich, dass ich vom Fleisch losgekommen bin…

          • 3. Juli 2020 um 10:35
            Permalink

            Dieser Thread könnte endlos lang werden. Es gibt immer etwas dazu zu sagen oder zu fragen, vor allem, wenn solche Experten wie Niki u Ceryk u Robbes abei sind.

      • 2. Juli 2020 um 14:08
        Permalink

        Robbes,

        Ein gutes Stück Fleisch kann ein Hochgenuss sein, wenn es aus artgerechter Haltung mit gesunder Fütterung stammt.

        Stimmt, da kann ich jeden verstehen, der das ab und zu braucht. Die Menge und natürlich die Qualität macht’s. Lamm ist besser als Rind. Jungtiere sind noch nicht so vergiftet. Fisch aus Aquakulturen ist heute auch voller Antibiotika.

        Von dem gleichen Stück Boden kann man einen Fleischesser und acht Vegetarier ernähren. Vegetarismus könnte das Welthungerproblem lösen, aber wer verzichtet schon auf etwas zugunsten der Menschheit. Insekten, geröstet, als Eiweißquelle. Nicht mein Ding, aber…

        • 2. Juli 2020 um 14:49
          Permalink

          @Pen

          Von dem gleichen Stück Boden kann man einen Fleischesser und acht Vegetarier ernähren. Vegetarismus könnte das Welthungerproblem lösen, aber wer verzichtet schon auf etwas zugunsten der Menschheit.

          Die Aussage ist wohl richtig, aber mit Moral wirst du kaum erreichen, dass auf den Genuss von Fleisch gänzlich verzichtet wird.
          Viehzucht hat nunmal mindestens eine ebenso lange Tradition wie Ackerbau und es gibt Gegenden, wo letzterer ohnehin nicht möglich ist.
          Man hat die Tiere mit Sicherheit nicht vorrangig als Fleischlieferanten, sondern wg. Milch oder Eiern und als Zug- und Lasttiere genutzt.
          Das ist viel ökonomischer, denn geschlachtet kann man sie halt nur einmal nutzen.

          Ich denke, man könnte die Welternährung auch mit gelegentlichem Fleischgenuss sicherstellen, wenn artgerechte Haltung z.B. auf Weiden ( und wo sind wir Menschen beim Gras Nahrungskonkurrenten ?) und Verzicht auf Masse bei der Zucht setzen würden.
          Gute Qualität bringt zwingend eine Reduktion der Masse, sowohl beim einzelnen Tier als auch in der Gesamtheit mit sich.
          Es macht auch keinen Sinn, alte Tiere, die keine Milch mehr geben oder Eier legen ohne den Verwertungsgedanken zu einem Abdecker zu bringen. Mindestens eine gute Suppe ist da immer noch drin.

          • 2. Juli 2020 um 15:43
            Permalink

            Ebensowenig wollte ich moralisieren, nur ein bischen zum Nachdenken anregen. 🙂 Es kommt auf die Dosis an. Die Dosis macht das Gift, sagte Paracelsus. Er sagte auch: ein glattes Herz taugt nichts. Die Narben machen den Menschen. 🙂

          • 2. Juli 2020 um 16:32
            Permalink

            @Pen

            Das habe ich durchaus verstanden, aber du weißt ja auch, dass bei diesem Thema gerne mit der moralischen Keule hantiert wird.
            Das hat durchaus seine Berechtigung ( weil Tiere eben auch ein Recht auf ein würdiges Dasein haben ), aber eben nicht bis zum Exzess und dann kommt das auch noch großteils von Leuten, denen die Existenz ihrer eigenen Artgenossen oft am Allerwertesten vorbeigeht.
            Gerade die kriegslüsternen „nato-olivgrünen Hunnen“ sind da ein Paradebeispiel.

          • 3. Juli 2020 um 10:45
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            @Robbes

            Diese scheinheiligen Grünen wollen uns einen Veggiday aufzwingen und gegen Rußland in den Krieg ziehen. Bin sucher, die essen alles Bio inklusive Fleisch, und das nur vom Feinsten.

    • 2. Juli 2020 um 13:11
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      @Pen:
      Keine Tiere, einschließlich des Menschen, und keine Pflanzen sind dazu in der Lage. Vitamin B12, egal ob in Nahrungsergänzungsmitteln, angereicherten Lebensmitteln oder tierischen Produkten, stammt immer von Mikroorganismen…

      • 2. Juli 2020 um 14:05
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        Niki,

        man kann für den VIT B12 Bedarf auch regelmäßig Bierhefe nehmen, gibt es in Tablettenform, aber auch als Pulver. Aber das weißt Du ja sicher, als Vegetarier. B12 Mangel macht sehr müde. Bei anhaltender Erschöpfung oder Burnout ruhig mal den B12 Wert konrtollieren lasse.

        • 2. Juli 2020 um 17:39
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          Jeden Tag eine Vitamin B-Komplex-Pille und ruhe ist im Karton… Kostet mich keine 10ct pro Tag…

        • 2. Juli 2020 um 17:49
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          @ Pen

          …man kann für den VIT B12 Bedarf auch regelmäßig Bierhefe nehmen, gibt es in Tablettenform, aber auch als Pulver. Aber das weißt Du ja sicher, als Vegetarier.

          Ein Vegetarier muss seinen B12-Bedarf nicht durch Tabletten oder sonstige Produkte aus der Apotheke stillen. Eine Veganerin schon.

          • 2. Juli 2020 um 19:40
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            @Rudi:
            Ab 50 Jahre aufwärts sollten auch Nichtveganer/-vegetarier regelmäßig ihren B12-Haushalt mal checken lassen…

          • 3. Juli 2020 um 0:10
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            „Ab 50 Jahre aufwärts sollten auch Nichtveganer/-vegetarier regelmäßig ihren B12-Haushalt mal checken lassen.“

            Auch den Vit D Haushalt sollte man checken und dann aufstocken mit VIT D3/K2 Tropfen von dem unsympathischen, unverschämt reichen Onlinehändler Dschew B.

            Davon haben wir hier oben immer zu wenig. Das macht depressiv und müde. Man braucht 80 ng / L. Soviel hat ein Rettungsschwimmer in Kalifornien. Hier sind die Ärzte mit 30 nanogramm zufrieden, das ist viel zu niedrig. Es spricht sich nur langsam herum, wie wichtig Vit D ist. Die deutsche Gesellschaft für Ernährung empfielt 1000 I.E (internationale Einheiten) am Tag. Das 6fache ist angebracht.

            https://www.amazon.de/Vitamin-Tropfen-Premiumqualit%C3%A4t-bioverf%C3%BCgbares-Laborgepr%C3%BCft/dp/B07BGHDRZH/ref=sr_1_6?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=3S9CE4VYDFT02&dchild=1&keywords=vitd3+k2+vit.a+tropfen&qid=1593728150&sprefix=vitD3+k2%2Caps%2C189&sr=8-6

            (Das Vit K2 in Verbindund mit Vit D3 sorgt dafür, daß das Kalzium, das mit der Nahrung aufgenommen wird, in die Knochen wandert, wo es gegen Osteoporose gebraucht wird, und sich nicht in den Blutgefäßen als Plaque anreichert, was dann zu Schlaganfällen führt. Vit D senkt außerden den Cholesterinspiegel, weii Cholesterin zur Bildung von Vit D benötigt wird.

            Und NIE Cholesterinsenker nehmen. Das führt zu bleibenden Muskelschäden.Die Pharmaindustrie bestimmt den oberen Grenzwert, und der wird immer niedriger, damit die ihren Ch.senker verkaufen können. Vegatarier haben selten zu hohe Blutfette. Schweinfleisch erhöht dieselben. Außerdem ist es schlecht, weil Schweine Allesfresser sind, Rinder und Schafe fressen nur Gras.

            Es sei den, man füttert die Rinder mit toten Schafen. So entstand BSE, der sogenannte Rinderwahn.

            Und das Problem der Gülle und die Verseuchung unseres Grundwassers haben wir noch gar nicht erwähnt.

          • 3. Juli 2020 um 0:20
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            @Pen

            Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, wird Vit. D in der Schilddrüse produziert.
            Dazu brucht der Körper Jod und Sonne,, was logischerweise in den Meeresregionen kein Problem darstellt, jedoch im höheren Binnenland schon.
            Der typische Kropf als Zeichen eines Vit. B-Mangels war somit in früheren Zeiten auch eher in Gebirgsregionen nzuitreffen.
            Seit der Jodierung von Salz dürfte sich dieses Problem weitgehend gelöst haben.

          • 3. Juli 2020 um 2:37
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            @Robbes

            Vit D wird mit Hilfe von Sonnenlicht in der Haut gebildet. Aber es ist wichtig auch für die Schilddrüse.

          • 3. Juli 2020 um 10:50
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            @Rudi

            Ich bin keine Veganerin, aber eine Vegetarierin, die selten, aber dann Biofleisch ist, direkt vom Bauern auf dem Markt hier. (cuxland.de)

      • 3. Juli 2020 um 1:51
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        Niki,

        das wußte ich nicht. Aber wie kommt dann das B12 ins Fleisch? Sind da Mikroorganismen drin?

        • 3. Juli 2020 um 7:24
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          @Pen:

          Aber wie kommt dann das B12 ins Fleisch?

          Schlicht und kurz: Bestimmte Bakterien beim Verdauungsprozess bestimmter Tierarten sind dafür verantwortlich… Man kann das ganze inzwischen aber auch sehr problemlos in der Chemiefabrik in div. Tanks machen.

          • 3. Juli 2020 um 7:41
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            Ach so ist das. Danke, Niki,

    • 2. Juli 2020 um 13:14
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      Ich bin nicht nur deswegen schon seit nicht ganz 10 Jahren Vegetarier…

  • 2. Juli 2020 um 16:42
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    Eigentlich sollte der Blick nochmals auf die Arbeitsbedingungen schweifen. Ein gutes Beispiel liefert das Fleischwerk Rheinstetten bei Karlsruhe, das für Edeka das Fleisch für seine etwa 1.000 südwest-deutschen Filialen verarbeitet. So ermittelt die Staatsanwaltschaft Baden-Baden wegen gewerbsmäßigen und bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern seit November 2019. Mit gefälschten EU-Pässen sollen Menschen aus der Ukraine und Litauen im Werk untergekommen sein. Edeka distanzierte sich von den Machenschaften des Subunternehmers.

    Für die Unterkünfte der rund 500 Fleischarbeiter hat Edeka Werkverträge mit Personaldienstleistern abgeschlossen. Diese wohnten Hotels, Pensionen und privaten Wohngebäuden. Bis zu drei Personen teilten sich nach dem Kenntnisstand von Edeka ein Zimmer. Damit zeigte man sich zufrieden. Das Regierungspräsidium Karlsruhe hat keine Zuständigkeit, die Wohnungen zu überprüfen. Es gebe auch keine Rechtsgrundlage, da sich die Wohnungen nicht auf dem Firmengelände befänden. Man sieht: Die Lücken der Gesetzeslage sind groß, das Ausbeuten wird den Subunternehmern leicht gemacht.

    In Durmersheim, einer Nachbargemeinde, gebe es absolut unhaltbare Zustände bei der Unterbringung von Edeka-Mitarbeitern, stellte der dortige Bürgermeister fest. Er spricht von rund einem Dutzend Massenunterkünften. Als Beispiel nannte er ein Doppelhaus, in dem 30 Leute untergebracht seien. Das Werkvertragssystem lässt es zu, dass Edeka keinen Alltagsgedanken an die Wohnbedingungen der Fleischzerleger und Wurstmixer verschwenden muss. Üblicherweise werden sie nach wenigen Monaten ausgetauscht.

    Bedenkenlos kann Edeka sich auf seiner Website loben:

    EDEKA und WWF haben ein gemeinsames Ziel: die natürlichen Ressourcen der Erde zu schonen und den ökologischen Fußabdruck von EDEKA Schritt für Schritt deutlich zu reduzieren.

    Der WWF hatte auch schon mal bessere Zeiten.

    • 3. Juli 2020 um 2:24
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      Also nix mehr von Edeka. Stattdessen Boykott. Rudi, hast Du da einen Link?

  • 3. Juli 2020 um 11:02
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    @Rudi

    danke für den link.

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