Ist hier jemand kein Antisemit oder Verschwörungstheoretiker? Dann bitte unbedingt melden!
Ein Hauruck geht durchs Land! Oder auch: Haudrauf. Das können die Jusos extrem gut. Die machen kurzerhand aus Jeremy Corbyn einen Antisemiten. Und Klaus Lederer (Die Linke) hat‘s auch drauf. Der bedient sich Begriffen wie „Antisemit“, „Verschwörungstheoretiker“ und noch einiger mehr, um eine Preisverleihung für Ken Jebsen zu verhindern. Was wiederum Andrej Hunko (Die Linke) gar nicht passt, und zwar zu recht! So wie auch zahlreichen anderen Linken nicht. Und so wie andere Linke das prima finden. Es geht alles doch ziemlich durcheinander im Moment. Mal wieder, denn eigentlich schien der ewig absurde Vorwurf, dass jeder kritisch denkende Mensch ein Antisemit oder Verschwörungstheoretiker sei, auf einem absteigenden Ast zu sein. Aber nun ist er wieder da. Und erstrahlt in vollem Glanz auf einem schmierig, stinkenden Untergrund, der fast komplett ohne Hintergrund auskommt. Dass sich jedoch linkes Denken dadurch nicht nur beeinflussen, sondern mitten hineinziehen lässt in die kategorische Kritik ohne Sinn und Verstand, das gibt zu denken. Und zeigt, wie einfach es ist, mit simplen Schlagworten eine Bewegung zu spalten, die sich viel zu leicht auf genau diese Methode einlässt.
Sprechen wir erst einmal über Antisemiten. Ein solcher „wird“ man schnell. Und da der Vorwurf, jemand sei ein Antisemit, schon mal justiziabel sein kann, gibt es auch schon einen alternativen Begriff: Israelhasser. Dagegen wird kein Richter was sagen können, klingt ein bisschen wie das Gegenstück zu Putinversteher. Aber im Kern ist der Vorwurf, ist die Unterstellung klar: Wer sich, in welcher Form auch immer, gegen die israelische Politik ausspricht oder sie auch nur kritisch beäugt, muss ein Antisemit … pardon: Israelhasser sein. Kritiker israelischer Politik stehen also auf ziemlich dünnem Eis. Denn wer will sich schon – gerade in Anbetracht der deutschen Geschichte – als Anti … ähem … Israelhasser titulieren lassen?
Was kommt eigentlich heraus, wenn man die israelische Politik einfach nur als die israelische Politik betrachtet? Wenn man einen Blick auf das wirft, was Israel praktiziert? Kann, muss man dann zum Schluss kommen, dass Israel sich – wie die oben angesprochenen Jusos das unterstellen – einfach nur verteidigt? Dass Israel angegriffen wird und keine andere Wahl hat als sich massiv und deutlich zu verteidigen? Oder könnte man womöglich auch auf den Gedanken kommen, dass die Rolle Israels durchaus kontrovers gesehen und diskutiert werden kann?
Was wäre daran falsch? Und – noch wichtiger – was wäre daran antisemitisch? Darf man zwischen der israelischen Regierung und den Menschen, die in Israel leben, unterscheiden? Oder ist man dann schon Antisemit?
Ich will an dieser Stelle die Politik Israels gar nicht bewerten, schon deshalb nicht, weil man sie von zahlreichen Blickwinkeln aus betrachten kann und betrachten sollte. Ich frage mich nur, wie jede kritische Äußerung in Richtung einer Regierung, die alles andere als harmlos ist und ihre Interessen ebenso gradlinig verfolgt wie andere Länder und deren Regierungen auch, nahezu immer darin gipfelt, sich Antisemitismus vorwerfen lassen zu müssen. Das ergibt keinen Sinn, es sei denn, man will jede Aktion der Israelis damit rechtfertigen, dass es sich dabei eben um Israel handelt. Das ist absurd und lässt jeden Diskurs im Keim ersticken.
Wer jede Kritik an der Politik der israelischen Regierung in die Schublade Antisemitismus oder Israelhasser steckt, kann nicht erwarten, in der politischen Debatte ernstgenommen zu werden. Und er kann auch nicht wirklich an einer zielführenden Diskussion interessiert sein. Und wer – wir kommen, wohlgemerkt beispielhaft, denn sie sind ja nicht alleine, auf die oben genannten Jusos zurück – wirklich der Meinung ist, dass Jeremy Corbyn ein Antisemit sei, der hat entweder zahlreiche Schüsse nicht gehört. Oder will sie nicht hören, weil sie sein Weltbild stören. Oder aber er will in diesem Fall Corbyn gezielt diskreditieren.
Nun zum Thema Verschwörungstheoretiker:
Im Grunde dachte ich schon vor ein paar Jahren, dass sich das langsam mal ausgelutscht hat, dass niemand mehr ernsthaft einem anderen vorwerfen kann, ein – kruder! – Verschwörungstheoretiker zu sein, ohne sich leicht lächerlich zu fühlen. Denn, meine Güte, es gab und gibt Verschwörungen, umgekehrt wird also ein Schuh draus: Wer das wirklich leugnet, ist ein Realitätsverweigerer, also genau das, was er vermeintlichen Verschwörungstheoretikern vorwirft. Wie albern ist das denn!
Klar, wir können jetzt über Chemtrails sprechen, oder Reptiloiden und andere Phänomene, die dem Image derer, die sich seriös mit Verschwörungen befassen, nicht gerade dienlich sind. Wir könnten auch über die Ursprünge und Bedeutungen von Verschwörungen sprechen, besser noch: über die Ambitionen, die mit der Brandmarkung von Menschen als Verschwörungstheoretiker zusammenhängen (das werden wir übrigens beim Podcast „mehrwutstropfen“ demnächst auch ausführlich tun). Aber hier soll es um etwas anderes gehen. Um das Ersticken jeglichen kritischen Arguments durch den Vorwurf: Ach, Sie sind doch ein Verschwörungstheoretiker!
Ja, ja, Verschwörungstheoretiker, Querfrontler, Antisemiten und was nicht noch alles. Ach ja, Aluhut-Träger, ganz wichtig und wissenschaftlich belegt. Kommt dieses rausgerotzte „Argument“ auf den Tisch, ist jede Auseinandersetzung beendet, bevor sie begonnen hat. Das gilt natürlich nicht nur für Kritik an der israelischen Politik, der Totschläger wird verwendet, wann immer es passt, und sei es, um in eine geplante Preisverleihung einzugreifen, um diese zu verhindern: Verschwörungstheoretiker! Wunderbar, das reicht, wir können an dieser Stelle jede weitere Diskussion beenden.
Aber Kritik ist nötig, auch unbequeme Kritik. Ich kritisiere auch die amerikanische Politik, die Einmischung in die Politik, ich kritisiere nicht nur Trump, sondern die USA der letzten Jahrzehnte, die für Zerstörung, Krieg, Armut und Tod gesorgt haben, mehr als jedes andere Land auf der Welt, daran ändern auch coole Blockbuster und die Rocky Mountains nichts. Bin ich deswegen ein Anti-Amerikaner? Ich seh‘ das nicht so, denn – meine Güte, dass man das überhaupt erwähnen muss! – ich hasse doch nicht die Amerikaner! Ich verabscheue den Hass und die Gier, die die amerikanische Politik bestimmen. Darf ich das nicht mit jedem anderen Land, wenn ich es so empfinde, auch machen? Inklusive Israel? Und – ganz wichtige Frage – wenn nein, warum nicht?
Könnte mir das mal bitte jemand erklären? [InfoBox]
Hass und Gier gibt es schon so lange, wie Menschen auf dieser Welt sind.
Es ist aber eine neue Dimension in den angeblich „demokratischen“ Staaten und besonders in China sichtbar, um „Gier“ im riesigen Maßstab auszuleben:
Den Andersdenkenden mit Hilfe der „Gesetze“ zum Schweigen zubringen.
Wir sehen es deutlich in Brasilien und jetzt massiv in Argentinien: Politiker werden mit angeblichen oder extrem aufgebauschten Vergehen zum Schweigen gebracht und anschließend werden die Länder von neoliberalen Spekulanten ausgesaugt. Sie werden dabei von Bankstern und Regierungsmitgliedern unterstützt (wie der Bericht auf arte 12.12.2017 über die HSBC sehr deutlich dokumentiert).
China geht noch einen Schritt weiter. Im Inneren werden die Menschen im unglaublich Umfang zu Maschinen umgestaltet und nach außen – mit Hilfe der unkontrollierbaren und gieren HSBC-Bank- werden andere Staaten passiv untergraben und bedroht.
So sieht Gier heute aus.
Die automatische Diätenerhöhung im BT ist im Vergleich zur internationalen Gier fast unbedeutend und allerhöchstens eine winzige Maus, die durch das Dorf getrieben wird (aber ideal zur Ablenkung geeignet von den wirklichen Gier).
Und da soll kann Hass aufkommen?
Nur mal so: Wenn es um Macht geht und die damit verbundene Deutungshoheit, dann wird es in aller Regel schmutzig. Und dieses Spielchen betreiben nicht nur Neoliberale wie es der Fall Klaus Lederer gut zeigt!
Wer ist schon „Klaus Lederer“?
Herr Lederer ist m.E. wohl zu recht umstrittener Spitzenpolitiker der Linken.
Speziell und konkret geht es um diese Fall: Berlins linker Kultursenator Klaus Lederer verhindert eine Preisverleihung an den Verschwörungstheoretiker Ken Jebsen – und bekommt dafür Gegenwind in der eigenen Partei. Unterstützung erhält er vom Parteivorstand.
Beste Grüße
Christian Bommarius von der „linksliberalen“ FR, hat „Sieg Heil“und „Juden ins Gas“ rufende linke Israelkritiker entdeckt. Wahnsinn, die Querfront- und Antisemitismusgeschichte ist ja noch viel schlimmer als befürchtet :
http://www.fr.de/politik/meinung/leitartikel/querfront-antisemitismus-ist-eine-deutsche-tradition-a-1406646
“ Christian Bommarius, seit 2010 Chefkommentator der DuMont Redaktionsgemeinschaft “
DvD -> Dreckschleuder vom Dienst, bzw. AvD -> Arsch vom Dienst
BTW: Hier ist noch so einer (DvD):
http://www.tagesspiegel.de/politik/preis-fuer-ken-jebsen-querfront-debatte-spaltet-die-linke/20695688.html
Ui, dieser Verweis auf einen Blog Namen“s Kentrails, noch seriöser geht wohl gar nicht.
„Mit seinem Versuch, die Veranstaltung im vom Senat subventionierten Kino zu verhindern, scheiterte er vor Gericht.
Auch der Beschluss, mit dem sich der Bundesvorstand der Linken hinter ihn stellte, nützte dem Senator nichts.“
Bitte helft mir. Was meint Hr. Bommarius, im Zusammenhang mit „nützte nichts“? „Nützte nichts“ vor Gericht? Oder nimmt Bommarius schon das Unvermeidliche vorweg – den erzwungenen Rücktritt Lehderers?
Wer immer er auch ist, er ist jedenfalls nicht isoliert in der PdL. Das wird, für mich, langsam zum Problem (welches „kleinere Übel“ kann man überhaupt noch wählen, in unserer neoliberalen „Demokratie“?)
@Balmung
Leider hast Du recht.
Heute in den NDS:
Die Linken lösen sich von Innen auf . Armes Deutschland und dabei gibt sehr viele Ungerechtigkeiten, z.B.:
Quelle: SZ
Hier wird aber nur mit blutleeren Pressemitteilung seitens der „Die Linke“ gearbeitet, statt aktiv zu werden.
Ist ein Thema politisch unerwünscht, dann wird es in eine Kopfschublade gepackt, die eine weitere Diskussion obsolet macht.
Die Stigmatisierung einer Person zum Verschwörungstheoretiker ist dabei ein probates Mittel, Meinungen und berechtigte Kritik auf stumm zu schalten, in der Hoffnung, dass nicht weiter nachgefragt wird und eine öffentliche Diskussion ausbleibt, damit bspw. mutmaßliche Regierungskriminalität weiterhin ungestört praktiziert werden kann.
Insbesondere, wenn man im Bereich der Justiz grundlegende Missstände offenlegt und richterliche Tätigkeit als Betrug am Recht suchenden Bürger entlarvt, werden alle Hebel in Gang gesetzt, die Person mundtot und/oder lächerlich zu machen.
Einmal in einem Mainstreammedium, wie dem Monopolisten SHZ Verlag erwähnt, hatte dies zur Folge, dass alle rechtlichen Argumente von Regierungsseite – mit dem Einwand einer Verschwörungstheorie – abgetan wurde.
Die Zeitung streichte deshalb sämtliche hierauf gerichteten Passagen zum Nachteil einer weiteren, umfassenden Aufklärung. – Journalismus als Akt des politischen Gehorsams.
Es ging um die Rehabilitation der Whistleblowerin Frau Dr. Herbst (BSE Skandal) bzw. um ihre angeblichen „Urteile“ der Arbeitsgerichte SH, die ich etwas genauer unter die Lupe genommen hatte, weil ich ähnliche Erfahrungen machen musste.
Das Verfahrensrecht des § 317 (1) S. 1 ZPO wurde aufgrund meiner Analyse heimlich still und leise im Jahre 2013 novelliert; zu Gunsten des Unrechts.
Sapere aude
@Jörg Hensel
Aha, auch ein Leser von Georg Trappes Blog?
Zum Thema Medien gab es heute folgenden Beitrag im Netz:
https://www.konjunktion.info/2017/12/retrospektive-welche-agenda-verfolgen-unsere-qualitaetsmedien/
Ich finde das scheinbar wohlige räckeln einiger Linker in der Opferrolle als nicht angebracht. Man möchte ihnen zu rufen: Geh doch nach Hause Du Opfer!
Alternativ, und das fände ich viel besser, könnte man ja auch mal die verbale(!) Keule auspacken und gleiches mit gleichem vergelten. Werte und gar lustige Anregungen finden sich hier.
Beste Grüße
@Heldentasse
Gute Idee!
Du stellst Fragen, die keiner beantworten kann. Naja, – von den jeweiligen Fahnenschwenkern einer von zwei Seiten mal abgesehen. Die Fragen sind schon richtig, aber Kritik hat auch immer was mit Antworten zu tun. Und ab einem gewissen Maß an Antworten, die als Fragen gestaltet werden, – nimmt die Kategorisierung der entsprechenden Antworten ihren Verlauf und endet, – im Nebel. Man nennt das seit den ollen Griechen den Stillstand im Nebel. Im Grunde, sind deine Selbsterklärungen die gleichen, die wir alle machen, – so vielseitig sie auch sein mögen. (War diese MItteilung hilfreich für sie , – ja, – nein?) Ich meine, – ich mag die Jusos, weil sie mal mehr Charakter bewiesen hatten, als der Rest der Sozen, – dann kommt gleich der Vorwurf gegen den Vorwurf das Corbyn ein Antisemit sei und haut damit die Jusos in die Pfanne. So langsam wird das Ganze lächerlich. Und das gleich von zwei Seiten. (Kleiner Nachtrag, – versuch zu verhindern, dich in ein Theater ziehen zu lassen, für das du eigentlich zu intelligente Fragen stellst. Im Moment sieht das allerdings nicht so gut aus.)
Neulich ist mir eine Frau auf der Straße begegnet, die ihren Sprühangriff sehr
tief geflogen hat. Der Kampfstoff roch nach Alkohol, schwerem Parfüm,
Haarspray und Iltis. Welche Wirkung habe ich zu erwarten ? Werde ich
jetzt unfruchtbar ?
Chemtrails ? Gibt es jeden Tag. Auf unseren Äckern; mit Glyphosat und anderen Giften, die unser Grundwasser verseuchen und für das Bienen- und Vogelsterben (wahrscheinlich) verantwortlich sind.
Für das Vogelsterben ist in vielen Teilen Deutschlands auch das Usutu-Virus verantwortlich.
Es sind nicht nur Amseln betroffen wie der Nabu behauptet:
https://www.nabu.de/news/2017/09/23022.html
Welche Bienen gemeint sind, muss näher erläutert werden. Wilde Bienen oder Wirtschaftsbienen ?
Bei Zweiteren spielt die Varroamilbe eine sehr große Rolle. Durch Nicotinoide gehen beide ein.
Man muss die Kombination vieler Faktoren und ihre Gesamtwirkung betrachten. Glyphosat
wird sicherlich nicht ohne Wirkung im Ackergift-Gemenge existieren.
Dire Querfront lebt. Und hier etwas über Kens Antisemitismus: https://kritischesdenkenblog.wordpress.com/2015/10/10/rassistischer-zionismus-ken-jebsens-orgie-der-selbstgerechtigkeit/
@ Stefan
Ein interessanter link. Sieht aus wie die Geburtsstätte aller idiotischen Schlagwörter, die derzeit durch die Medienlandschaft geistern.
@Stefan
Wow. Der Link! Jetzt stellt sich mir eine Frage, die ich gerne beantwortet hätte:
Bist Du selbst eigentlich auch so strunzdumm wie diese verlinkte Buchstabenansammlung oder wolltest Du Satire praktizieren?
Ich würde eher auf das erste tippen. Kann aber möglicherweise am Namen liegen. Ich erinnere mich an einen StefanP auf dem Spiegelfechter, der erfüllte auch dieses Kriterium. Ist allerdings schon eine Weile her.
@schwitzig Wenn man keine Argumente hat, dann pöbelt han halt ein wenig. Oder man verzichtet ganz darauf und bewertet einfach negativ. Peinlich hier der Umgang mit einer abweichenden Meinung. Und ein weiterer Beweis für die Querfront-These.
Querfront? Querfront?
Wo?
Ahhh, Shit, ich komme mal wieder zu spät.
@Stefan
Nein mein Lieber, peinlich ist allenfalls de verlinkte Text, der angeblich Ken Jebsens Antisemitismus belegen soll.
Aus dem Text:
Das entspricht doch exakt der Wahrheit.
Die Interessen Israels stehen immer im Vordergrund und sind offenbar unantastbar, die Interessen der verdrängten Araber, die dort Jahrhunderte lebten, gelten offenbar nichts.
Der wahre Antisemit ist doch derjenige, der zu den Völkerrechts-Vergehen Israels schweigt, um die eigenen dunklen Flecken in der deutschen Geschichte zu relativieren, so als köne man ein Unrecht durch die Gewährung von Unrecht ausgleichen.
Das ist billige Taktik und äußerst durchsichtig.
Das stimmt so nicht. Aber wenn man nur die Bld liest… Denn einzig auf die Springer-Medien trifft das zu, steht auch so in Springers redaktionsstatut. Der ganze rest fällt eher auf die arabische Propaganda herein, die dIe so genannten Palästinenser als unschuldige Opfer darstellt.
@Stefan
Welch ein Schmarrn!
du findest in der gesamten Presselandschaft keine Kritik an der Politik Israels ggü. den Palästinensern. Israel handelt grundsätzlich immer in Notwehr und ist damit im Recht.
Es lohnt vermutlich nicht, mit dir darüber zu diskutieren, dass die Palästinenser/Araber schon seit Jahrhunderten dort gelebt und mit Hilfe der Briten zu Bürgern zweiter Klasse im eigenen Land wurden.
Hätten die wenigstens die gleichen Bürgerrechte wie Juden im Staat Israel, müßten wir über das Thema gar nicht reden.
Auch das der Staat Israel nicht bereit ist, eine Zwei-Staaten-Lösung überhaupt in Betracht zu ziehen, sollte nicht unerwänhnt bleiben.
Aus dieser Weigerung Israels zur Kooperation eine Schuld der Palästinenser zu konstruieren, ist schon recht abstrus.
Die sind, wie der gesamte arabische Raum, schlicht Opfer einer arroganten Kolonialpolitik.
Wenn jemand die Position Israels ohne Hinterfragen vertritt, dann exakt aus den weiter oben genannten Gründen.
Die Last des Gewissens wg. der NS-Vergangenheit wird nicht verschwinden, wen wir Israel in all seinen Greueltaten gewähren lassen.
DAS kann niemals die Lehre aus der Geschichte sein.
@ Stefan
Gaaanz dicker Einstieg, im Fortlauf kein Beleg dafür.
Ein Artikel vom Club der hirntoten Dichter; zumindest schlecht bezahlt in Auftrag gegeben, wah ?
Antideutscher Denunziantendreck
Und da ist es das Wort. Wer nicht völkisch-national denkt, ist antideutsch?
Wer nicht antideutsch ist, denkt völkisch-national? 😉
Was bitte ist daran antideutsch? Oder verwendest du das Wort nicht als Bezeichnung für eine linke Randgruppe, sondern eher als Nazi-Code für abweichende Meinunen?
Stell dich doch nicht noch dümmer, als du bist 😉
Das (zitierte) ist idealtypischer antideutscher Duktus, aber mit euch ist es genau wie mit den Nazen, keiner
will einer sein.
oO? Der Artikel untermauert vielmehr, dass Jebsen gerade kein Antisemit oder Rassist ist. Alleine die Überschrift ist schon ziemlich dämlich. Oder wie darf man sich „rassistischen Zionismus“ konkret vorstellen? Ich dachte immer, dass Juden einer bestimmten Religion angehören, aber das völlig unabhängig von irgendwelchen biologischen Eigenschaften? Mal ganz davon abgesehen, dass auch nicht-Juden Zionisten sein können.
Super Link, Stefan! Zum Glück zeigte die jüngste UN-Abstimmung (UN-Vollversammlung erklärt Trump-Entscheidung für „null und nichtig“) , dass doch nicht alle Menschen käuflich, ängstlich oder schlicht dämlich sind.
Und wer ist denn hier eigentlich rassistisch und völkisch? Ich zitiere aus dem von dir verlinkten Blog, da faselt der anonyme Autor von „… omnipräsentes Mitleid mit palästinensischen Kreischweibern ist hier politischer Alltag“.
So, so, palästinensische Kreischweiber. Dieses Geheule, als z.B. mal wieder Dutzende Gebäude im Gaza-Streifen platt gebombt wurden, nervig, ich verstehe. Der Sprachgebrauch verrät, wo das Feindbild sitzt, wo die Front verläuft.
Listig geht es weiter, z.B. hier: „wenn sogar „der Freitag“ KenFM’s „Kritik“ als Hasbara bezeichnet und für antisemitisch hält, dann muss wirklich etwas dran sein *12 „Der Freitag“ ist wohl alles andere als pro-israelisch.“
Der Freitag … . Bekanntlich kann in dieser Freitag-Community jeder etwas schreiben und auch die „Dame von Welt„, der-die-das diesen Freitag-Artikel geschrieben hat, versteckt ihre wahre Identität, genau so, wie schon dein verlinkter Blog-Autor. Möglicherweise ein und dieselbe Person. Vorsorglich wurde in dem Freitag-Community-Beitrag die Kommentarfunkion deaktiviert.
Wo Anonym einen Judenhass bei KenFM sieht, wird fett hervorgehoben, wie er anfangs schreibt.
Ich zitiere so einen Fettdruck:
* „allen voran radikale Zionisten mit US-Paß, deren Hobby Israel ist und deren Lieblingssport im Schlachten von Arabern besteht“
Aha, das ist also ein Beweis für Judenhass!? Die Kritik an einer nationalistischen aggressiven Politik? Gleichzusetzen mit Judenhass nur weil die Protagonisten dieser Politik Juden sind? Ist somit jemand, der Hitler oder Göbbels kritisiert, automatisch ein Eurasier-Hasser?
Das ist alles so billig und lächerlich, dass es den menschlichen Verstand beleidigt. Aber Ereignisse wie diese letzte UN-Abstimmung machen Mut, denn sie zeigen, dass diese ganzen Hasbara-Bemühungen immer noch nicht ausreichen.
Ich habe übrigens nichts gegen einen israelischen Staat, solange er demokratisch ist und den Grundwerten der französischen Revolution folgt: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Und das wirklich für alle. Also auch für die Palästinenser. Sie selbst und ihr Eigentum sollten respektiert werden. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit.
Letztlich gehen die Fremdzuschreibungen noch weiter, wie im gestrigen Spiegel-Kommentar von Sascha Lobo mal wieder zu lesen: Nicht nur, wer Soros als einen denkbaren Verschwörer (vollständig unbeachtet seiner leidigen Herkunft) ausmacht, bzw. sich fragt, was seine Organisationen eigentlich auf der Welt veranstalten, sondern auch der Kapitalismuskritiker außerhalb des Salons steht im Verdacht des allgemeinen Gedankenverbrechens, dessen Tribunal inzwischen gefühlt die Hälfte des Mainstream-Diskurses ausmacht, während reale politische Probleme und Konflikte geschmeidig in den Hintergrund geschoben werden. Das Juste Milieu mit seiner unterkomplexen Weltsicht wähnt sich (und wird von Rechts genauso rezipiert) mit seiner moralinsauren PC dabei als vermeintlich Links, wie die Causae Lederer oder Corbyn veranschaulichen, während Twitter-Lynchmobs wg. vorgeblicher Homophobie den Suizid eines amerikanischen Porno-Sternchens nach sich ziehen. Die praktischen Auswirkungen davon heißen dann z.B. Trump, Le Pen, oder AfD, die sich mit blankem Chauvinismus und realer Menschenfeindlichkeit als politisch inkorrekt, und damit für ihre Klientel wählbar, stilisieren können. Brecht, der es gerne deftig mochte, und sicherlich auch nicht frei von allzumenschlichen Schwächen war, drehte sich im Grabe um: Die untere Hälfte der Gesellschaft darf sich aufs Armutsfristen einstellen, – aber Hurra, „links“ davon ist die duftende bürgerlich-puritanische Moral! Der Punkt zu Israel ist aber Folgender: Das Sechsmillionenvölkchen mit seiner rechtsradikalen Regierung, plus Dimona, bekommt eine Aufmerksamkeit, und meist nicht besonders freundlich, die an anderen Stellen mindestens genauso angebracht wäre. Natürlich hat das etliche Gründe; auch die mediale Präsenz ist selbstredend einer, die mediale Suche nach „Antisemiten“ ein weiterer, wie auch dessen prominente Position in Nahost. Nur: Weil man eben selbst zu faul ist, sich über andere Probleme auf diesem Planeten ausreichend zu informieren gibt das noch keinerlei Legitimation, im Staate Israel (wieder) einen Sündenbock, bei dem man seine Schuld abladen kann, zu sehen, der dann praktisch stellvertretend und exemplarisch (und damit als Quasi-Antithese zu Christus, wie seit Luther üblich) für das gesamte menschliche Fehlverhalten wird. Also: Wieviel % seiner Aufmerksamkeitsökonomie will man diesem heiklen winzigen Landflecken in Nahost widmen, und wenn ja: Wie sachlich-problemorientiert, und wie frei von der leider üblichen „gutmenschlichen“ empörerischen Emotionalisierung, kann man dabei sein ?
w-w-was?
ja 😉 In Anbetracht dessen, dass Trump da gerade ne extreme Krise heraufbeschworen hat, die weltweite Auswirkungen haben könnte, sollte man sich schon damit beschäftigen.
Wer ist „man“? Also ich versuche zumindest, so sachlich wie möglich dranzugehen.
Oh, ich möchte in die blaue Schublade rechts oben auf dem Bild …
denn mir ist im Laufe meines Lebens immer wieder aufgefallen, wie schnell man in irgendeine Schublade gesteckt wird … da suche ich mir die lieber selber aus …
und die Beschriftung lege ich auch selber fest …
— UTOPIAFREUND — also nach Morus …
Gerade die Leute , die israelische Politik ausnahmslos verteidigen , könnte man als Antisemit bezeichnen, da sie dadurch Israel eben nicht so sieht , wie jeden anderen Staat, dessen Politik gelobt oder kritisiert werden kann , ohne in eine rassistische Ecke gedrängt zu werden.
so bleibt Israel immer ein besonderer Staat.
Die welt besteht nicht nur aus Schwarzweißmalerei.
@Stefan
Gut erkannt! 🙂
[…] zur rechtsextremen und antisemitischen Querfront stempelt. So kann man wunderbar spalten und verhindern, dass sich nennenswerter Widerstand gegen die etwa in Libyen und Syrien zum Tragen kommende Regime […]
Ein gefundenes Fressen für ZON
„Links und rechts der Front
In Berlin demonstrieren Linken-Politiker vor der eigenen Parteizentrale.
Es geht um Zensurvorwürfe, um vermeintliche Querfront-Tabus und um
das Wesen der Partei.“
„Als Beobachter wundert man sich über Art und Brutalität dieses innerparteilichen
Konflikts. Aber je näher man ihm kommt, desto klarer wird: Genau so funktioniert
diese Partei.“
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-12/linke-demonstrationen-parteizentrale-querfront-debatte
Ziel offenbar zu weiten Teilen erreicht.
Was mich verwundert, ist die Dreistigkeit, mit der die angeblich „journalistischen Prinzipien“ verpflichtete „Qualitätspresse“ Nachricht und Kommentar vermischt und Beschimpfungsvokabeln wie „Verschwörungstheoretiker“, „Antisemit“, „Querfront“ und dergleichen ausspeit wie ein rechtsextremes Hetzblatt. Dass das zahnlose Neue Deutschland, das sich dem Rudel gehorsam anpasst, dabei mitmacht, erstaunt weniger.
Ich war übrigens auf der Demonstration. Von der Absage Jebsens für die Preisverleihung (https://deutsch.rt.com/inland/62203-rt-exklusiv-ken-jebsen-erklaert-ablehnung-karlspreis/) hatte ich da noch nichts mitgekriegt (ich habe seine Begründung auf RT angehört, und kann sie nachvollziehen, wenn auch die Eile und Hektik der Absage befremden). Auf der Demonstration ging es um Meinungsfreiheit, Frieden und die Verleumdung von Linken und Antiimperialisten durch die Mainstreammedien, die Dienste, „NGOs“ und die opportunistischen und rechten Strömungen in der Linken, und um Korruption und Machtmissbrauch eines Kultursenators der Linken.
Insgesamt waren wohl 400-600 Teilnehmer da, angesichts des schlechten Wetters nicht schlecht. Ich bin nach 17h nach dem Redebeitrag von Christiane Reymann gegangen, da ich noch eine Verabredung hatte und nass war. Es gab Fahnen und Plakate der Friedensbewegung, ein Transparent, das zur Aussöhnung mit Russland und zum Austritt aus der NATO aufrief, ein Flugblatt der Friedensbewegung bundesweite Koordination, Plakate und Spruchbänder zur Meinungsfreiheit und gegen Zensur. Vieles Richtige und Bekannte wurde gesagt, weder Rechte noch Verrückte waren weit und breit zu sehen. Die Kundgebung war eine manifeste Widerlegung der Querfront- und Verschwörungshetze.
In der äussersten rechten Ecke (von der Volksbühne aus gesehen), also wo sie hingehörten, befand sich das Häuflein der Hipster und Neoconfaschos, 20-40 Leute, aber eine sauteure und extrem laute Lautsprecheranlage, mit der sie versuchten, die Kundgebung mit Dudelmusik zu stören, bis ihnen das wohl jemand von der Polizei untersagte (die Lautsprecher der Kundgebung waren etwas schwächlich und schon für diese Teilnehmerzahl unzureichend).
Ein Grüppchen von 3-5 Leuten stand links der Volksbühne mit einem Plakat „We stand with Israel“ (das ihnen nach einer Weile einweichte, weswegen sie es einrollten und stattdessen eine Israelfahne schwenkten). Anfangs haben ein paar Leute höflich mit denen diskutiert, die meiste Zeit standen sie recht einsam rum. Niemand hatte etwas gegen sie.
Im Detail wirkt der Vorgang retro. Die Sache war doch medial schon mit Dittfurthschem Detektivgeist und Denunzengehabe durch. Die Aktiven in der Partei die Linke schieden sich in Jene, die sich als distributives Korrektiv im Merkelismus eingerichtet haben und Denen, die dem Merkelismus auch auf der Direktionsebene etwas entgegen setzen wollen. Letztere schauen bei Jebsen genauer hin und finden beim „Schmuddelkind“ Brauchbares. Wer die ostdeutsche Wende politisch-bewusst erlebt hat, weiß dass das nicht ohne Risiko der Zielverfälschung und Denunziation abläuft. So lässt es sich nicht vermeiden, dass man links auch Probleme bearbeiten muss, die sich auch Rechte besitzergreifend um den Leib geschnürt haben. Dagegen hilft kein Zewa, Sagrotan oder Vorstandsbeschluss. Zum Zeitartikel fällt mir nur ein, dass der Dittfurthsche Stress mit seiner Eigenmacht und Intelligenz deutlich spannender war, als das flache Parteisoldaten-Geschwätz der Zeit-Autorin. Diese scheint auch in Sachen Rechtsstaat trotz oder gerade wegen dem empfangenen juristischen Ritterschlag zur Anwaltschaft unterbelichtet zu sein.
Es ist einfach absurd „Querfront“ als einen Mythos hinzustellen, denn ist eine Kerntaktik von Rechen, sich linker Themen zu bemächtigen, ist ja auch logisch, ein Trickbetrüger ist auch nicht ehrlich sondern gibt sich als ehrlicher, gutmütiger, hilfreicher Verkäufer aus.
Für den tatsächlich ehrlichen Verkäufer ist das ein Problem, diese „Querfront“/Gleichsetzung mit diesen Trickbetrügern, die dadurch entsteht und er wird letztlich zur Abgrenzung genötigt, denn selbstverständlich nutzen die Rechten dann auch diese vergiftete Image noch aus.
Was Jebsen und Co angeht, so hilft es da überhaupt nichts gegen den Fakt zu argumentieren, dass „Querfront“ und Co existiert. Wenn man als Trickbetrüger gilt und meint, dass das falsch ist, muss man schauen, dass man sich davon befreit. Sich hinzustellen und zu sagen, Trickbetrüger gibt es nicht, hilft da überhaupt nicht.
Querfront wird z.B. auch vom Mausfeld nicht als Erfindung hingestellt, sondern als ein leichtes Mittel, nogo Zonen in einem Diskurs aufzubauen. Und nein, Geheimdienste braucht es dafür nicht, sowas zu behaupten ist genauso wenig hilfreich wie die Existenz von Trickbetrug zu leugnen. Das füttert die Propaganda nur noch.
Auch hier, wie fast überall, hilft nur Aufklärung.
Jemand wird Antisemitimus vorgeworfen? Dann raus, an die Öffentlichkeit und in aller Deutlichkeit darlegen, warum das Bullshit ist. Nur so kommt man dagegen an. Und das muss man selbst tun und kann nicht von anderen erwarten, dass sie einem beistehen oder das für einen tun. Das hilft einem nicht und vergiftet die anderen nur noch mit.
Die LINKE zB wird doch selbst zu genüge mit so Querfront Scheiß attackiert und als antisemitische bezeichnet. Wenn man von denen als Opfer von so etwas unterstützt wird, hat man da zwei Leute, die sich gegenseitig tiefer in den Dreck ziehen = sinnlos.
Das ausgerechnet von dem, der leugnet, dass es „Antideutsche“ gibt. So ein dummes Gewäsch.
Natürlich ist „Querfront“ ein Kampf- und Hetzbegriff, mit dem einzigen Zweck, linke und kritische Humanisten zu brandmarken und zu verteufeln. Das als „Fakt“ zu bezeichnen, ist eine seltsame Form von Verblendung und Fake News.
Es hat immer schon Rechte, und auch andere dubiose Gestalten wie Querulanten und Wirrköpfe gegeben, die sich an fortschrittliche Bewegungen angehängt haben und versucht haben, die zu kapern. Man findet Berichte darüber schon in den Briefen von Marx und Engels und anderen aus der Arbeiterbewegung. U
nd auch in der alten Friedensbewegung gab es Figuren wie Mechtersheimer, kein Faschist, aber durchaus ein rechter Nationalist. Man hat diese Leute nicht mit Bannflüchen belegt, aber auf der Grundlinie der Bewegung beharrt. Irgendwann haben die sich verpisst. Auch in der Umweltbewegung gab und gibt es einen starken bürgerlich-konservativen Flügel und einen braunen Rand, dazu die ganzen Malthusianer, die von der Ausrottung von 3/4 der Menschheit schwadronieren. Da kam keiner auf diesen Kampfbegriff.
Das ist Unfug und missachtet alle Grundregenl linken Denkens, wie ich sie akzeptieren kann. Es beginnt damit, dass Du Dir ein Schild „hier ist links“ umbaumelst und meinst Andere Trickbetrüger, Querfrontler oder Rechtspopulist betiteln zu dürfen. Wer das nicht ist, muss in Deiner Arena Farbe bekennen und beim linken König Beweis antreten. Ein Arschtritt wäre angemessen. Im übertragenen Sinne natürlich. Wäre dieses pseudolinke Gehabe wirklich links, dann ich sicher kein Linker. Was fällt einem dazu ein? Haltet den Dieb schrie der Dieb! Das kann man sich mit Inbrunst entgegen schreien und vom anderen Gegenbeweis fordern. Besser ist es wohl, in der Sache weiterzuarbeiten und sich nicht zu sehr von Denunzen ablenken zu lassen. Dafür wünsche ich Jebsen weiter allen Elan und ein gutes Händchen für die Aufklärungsarbeit im Sinne der Demokratie.
Wenn eine Querfront Fakt wäre, dürfte es dir auch nicht allzu schwer fallen, Ross und Reiter konkret zu benennen.
Und da wir gerade die „Fronten“ begradigen, was ist eigentlich mit der Einheitsfront ? Ich meine die real
existierende neoliberale Einheitsfront, die sich von den Nationalneoliberalen, über die marktradikale „Mitte“ bis hin zum rechten Flügel der PdL erstreckt? Da hat sich doch gerade der Alu Hut Experte Klaus Lederer schon mit seinen Kumpeln Liebich und Wolf in der damaligen SPD-PDS Koalition seine neoliberalen Meriten verdient. 😉
Daniele Ganser war vor wenigen Tagen in Speyer. Er zog 500 Zuhörer an. Die Veranstaltung organisiert hatten Teile der Grünen, Attac und die Friedensinitiative. Es gab Linksparteimitglieder, die sich öffentlich von Daniele Ganser distanzierten.
Der Bericht – nicht der Kommentar (!) – der regionalen Presse „Die Rheinpfalz“ (12.12.17) ging soweit, dass die Leserinnen und Leser des Artikels aufgefordert wurden, sich doch lieber den „differenzierten Betrachtungen“ der Qualitätsmedien zu widmen, statt sich den Scheinargumenten eines Daniele Ganser hinzugeben:
Dem Schweizer Daniel (sic!) Ganser, Historiker und Friedensforscher, werden antisemitische Thesen und die Verbreitung von Verschwörungstheorien nachgesagt. Zumindest in der ersten halben Stunde war indes am Freitagabend in der mit 500 Personen gut gefüllten Stadthalle außer US-feindlichen Thesen zur Weltpolitik, undifferenzierten Plattitüden und einer Argumentationsstruktur, die den ebenfalls eidgenössischen Autor Erich von Däniken als Leuchtturm der Wissenschaftlichkeit aussehen lässt, jedenfalls nichts Verwerfliches zu hören. Dass man mit solchen Vorträgen Bücher und Tickets verkaufen kann, ist zwar bedenklich, aber kein Grund zu Hysterie. Die Anwesenden sollten sich vielleicht selbst hinterfragen, ob steile Thesen automatisch „wahr“ sind, weil sie spektakulär daherkommen und für sich reklamieren, „unterdrückte Wahrheiten“ zu sein. Oder ob man sich nicht lieber die Mühe machen sollte, sich in Qualitätsmedien mit differenzierten Betrachtungen zu komplexen Themenfeldern auseinanderzusetzen. Auch auf die Gefahr hin, dass man im Lichte neuer Informationen seine vorgefasste Meinung revidieren muss. Sich mit den Thesen und den „Argumenten“ von Daniele Ganser auseinanderzusetzen ist jedenfalls in etwa so sinnvoll, wie sich mit einem Kreationisten, der wörtlich an die biblische Schöpfungsgeschichte glaubt, über Fossilien zu unterhalten.
Ein Link ist nicht möglich, da eine Abo-Barriere besteht.
Der Autor hat da etwas nicht verstanden: Ich vermute, dass Leute die Daniele Ganser zuhören, ja gerade parallel dazu die sog. Qualitätsmedien konsumieren. So sieht es jedenfalls bei mir aus. Außerdem rufen Ganser, Jebsen uvm. in jedem ihrer Vorträge dazu auf, eigenständig zu recherchieren und zu prüfen und sich keine Meinung einfach einreden zu lassen.
Das Pikante ist ja, dass der Autor dieses Textes nicht mal die gelernten journalistischen Gepflogenheiten einhält, nach denen Kommentar und Bericht zu trennen seien. Im Prinzip ist es nicht mal ein Kommentar, sondern ein Pamphlet an die Leserschaft, sich von Ganser zu distanzieren. Das rührt wohl daher, dass er sich ausschließlich bei den „Qualitätsmedien“ informiert. Wenn er wenigstens ein paar Argumente Gansers, die er jedoch nicht mal prüfen will, einer kritischen Würdigung unterzogen hätte. Nein, stattdessen stellt er die Kreatonisten und Erich von Däneken auf eine Ebene mit Ganser. Eigentlich eine üble Methode, die auch noch bezahlt wird.
Natürlich gibt und gab es Verschwörungen.
Aber das heißt ja andersherum nicht, dass alles was man hinterher nicht völlig eindeutig nachvollziehen kann oder wahr haben will, gleich eine Verschwörung von Akteuren sein muss, die man nicht mag.
Die Verschwörung und das verdeckte Handeln sollte schon wenigstens möglich sein und es sollte greifbare Hinweise darauf geben.
Sonst kann man natürlich – mit genug Phantasie und schriftstellerischem Können – zu absolut allem eine Verschwörungstheorie konstruieren. Anzweifen lässt sich schließlich immer alles. Das ist eine Marktlücke, mit der man viele Bücher verkaufen und Geld verdienen kann. Deshalb gibt es so viele. Das ist alles. 😉
@Sukram71
„Die Verschwörung und das verdeckte Handeln sollte schon wenigstens möglich sein und es sollte greifbare Hinweise darauf geben.“
Was heißt möglich sein? Man kann sich Vieles, wenn nicht sogar Alles im zwischenmenschlichen Bereich als möglich vorstellen. Wer hätte geglaubt, dass Dr. Helmut Kohl seit den 70er Jahren, seit er Fraktionsvorsitzender im rheinland-pfälzischen Landtag war, von Flick pekuniär unterstützt wurde, um ihn innerhalb der CDU und dieses Staates ganz nach oben zu bringen? Wer hätte angenommen, dass er mit Hilfe einer Stiftung und einer klösterlichen Einrichtung mehr als 200 Millionen DM am Fiskus vorbeischaffen würde? – Und trotzdem, hier in RLP zerreißen sich derzeit die Städte wie Ludwigshafen oder Speyer oder auch Dörfer, um eine Straße oder einen Platz zu seinen Ehren benennen zu können.
Der Schluss ist: Was nicht sein darf, kann nicht sein! Medien und den jeweiligen Interessenvertretern geht es darum, Geschichte zu definieren, denn diese wirkt auch in die Zukunft. Der allgegenwärtigen Beschreibung nach leben wir nach guten westlichen Werten, an die andere nicht heranreichen können. Da sollen Verschwörungstheorien, die oft nichts anderes sind als hypothetische Ansätze, um eine tiefere Erklärung zu finden, als absurd dargestellt werden. Nachforschungen sollen von Anfang an als abstrus hingestellt als Ausgeburt eines nicht klaren Kopfes dargestellt werden.
Ja, so ist das. Und man muss dumm wie Sucki sein, um zu bestreiten, dass 9/11 eine Verschwörung war. Wenn eine Gruppe von Menschen sich verabredet, Flugzeuge zu entführen und eine grosse Zahl Menschen zu ermorden, dann ist es keine Theorie, sondern Praxis, dass es sich um eine Verschwörung handelt. Und dass staatliche Akteure dabei mitmischten, das hat auch der US-Kongress anerkannt, jedenfalls insoweit es sich um Akteure des Staates Saudi-Arabien handelt.
Wer alles noch davon wusste und bei dem Verbrechen geholfen hat, ist ein weites Feld. Wenn da bei Leuten die Spekulation ins Kraut schiesst, ich bitte, das ist alles realistischer als die offizielle VT von einem Grüppchen verwirrter Einzeltäter. Und wir wissen genug von deklassifizierten Verbrechen der Geheimdienste, um nicht den geringsten Grund zu haben, da blind und doof wie Sucki zu vertrauen, dass die Qualitätspresse Recht hat mit Babies aus Brutkästen, Saddams Massenvernichtungswaffen, dem Hufeisenplan, dem KZ im Stadion von Pristina ..
@aquadraht
Eben!
Und nicht zuletzt wg. des „Freedom of information Acts“ der USA erfahren wir von Aktivitäten, die sich ein sozial gesundes Individuum nicht mal im Traum einfallen ließe.
Dieses Gesetz ist aber auch das Einzige, um das ich die Amis echt beneide.
Richtig, der FOIA ist eine tolle Sache. Es gibt auch andere gute Dinge in den USA: Das, was Roberto neulich schilderte, dass er immer der Ausländer bleibt, das gibt es in den USA nicht. Dort ist selbstverständlich, dass jeder von irgendwo stammt. Und das ist nicht nur in den liberalen Gebieten der Küsten so, sondern auch in den konservativen Heartlands (oder flyover country, wo die deplorables leben :)). Das müssen die Leute hier noch lernen.
Sehr interessante Sache!! Danke für den Hinweis, unsere Kommentatoren sind die Besten 🙂
(Ähem, ohne Ironie!)
@aquadraht
Naja…..sofern die Hautfarbe stimmt, mag das wohl zutreffen.
Indigene und Afro-Amerikaner haben da sicher eine differente Sichtweise.
@aquadraht,
FOIA und die Behandlung von Wistleblowern – wie paßt das zusammen?
@Pentimento
Da hat der Gesetzgeber einige Hintertüren eingebaut, um allzu viel Transparenz zu verhindern und Diejenigen zu kriminalisieren, die sich dem widersetzen..
https://de.wikipedia.org/wiki/Freedom_of_Information_Act
Trotzdem kamen durch dieses Gesetz bereits viele Informationen an die Öffentlichkeit, die ein ziemlich deutliches Bild staatlicher bzw. geheimdienstlicher Aktivitäten zeichnen.
Dieses Gesetz ist einklagbar, was im Zusammenhang mit 9/11 ja bereits durch die Angehörigen der Opfer wg. der saudischen Beteiligung ja bereits in einer Sammelklage erfolgte ( zugegebener Maßen noch ein Pluspunkt für die USA, wenn man Vergleiche mit unserem Rechtssymstem zieht ).
Hier werden beispielsweise Akten zum NSU-Prozess mal eben für 120 Jahre unter Verschluss gehalten, damit der Verfassungsschutz und sein Kontolleur ( die Regierung ) gar nicht erst in Erklärungsnotstand geraten.
Und Sammelklagen, die das Prozesskostenrisiko für die Angehörigen der Opfer mindern und ihnen eine reelle Chance im Rechtsstreit mit einem übermächtigen Staat einräumen könnten, stehen Klägern lt. Gesetz auch nicht zu.
So werden die steigenden Kosten des Instanzenweges für Menschen mit begrenzten finanziellen Resourcen zu einem existentiellen Risiko bzw die Betroffenen zur Beute von privaten Versicherungen ( Rechtsschutz ), die durch ihre Gewinnorientierung bei der Entscheidung über Prozesskostenhilfe nie unbefangen sein können.
Dem Staat und der m.M.n. oftmals politischen Justiz kann das nur recht sein, hat aber mit Waffengleichheit vor dem Gesetz rein gar nichts zu tun.
Ich habe keine Ahnung, ob es eine Statistik über abgebrochene Verfahren in erfolgversprechenden Prozessen durch Kläger auf Grund des finanziellen Risikos gibt, aber wenn ja, dann gehören die Parteien öffentlichkeitswirksam damit konfrontiert und zu einem Statement genötigt.
@Robbespiere,
Danke für die Info und den link.
Gleichheit vor dem Gesetz scheint in Deutschland Glücksache zu sein.
„Ein weiterer Pluspunkt für die USA, wenn man Vergleiche mit unserem Rechtssystem zieht.“
Da ist die Sicherung der NSU Akten für 120 Jahre wirklich ein prägnantes Beispiel. Es ist schlimm, wie hier ein faschistoider Geheimdienst und der Staat gemeinsam ein unzulängliches Rechtssystem nutzen, um ihre Verbrechen zu verschleiern.
Die Möglichkeit der Sammelklage ist noch ein Pluspunkt. Nur so ist es z.B. möglich, große Konzerne, die dem Verbraucher vorsätzlich schaden, zu Schadensersatz in Millionenhöhe zu verklagen.
(Ein schönes Beispiel dafür ist der Film „The Insider“ von Michael Mann. Er beruht auf der wahren Geschichte eines Wistleblowers der Tabakindustrie. Den Film mit Al Pacino, Russell Crowe und toller Musik kann man sich auf youtube oder DVD ansehen. Einer der besten Filme überhaupt.)
@Pentimento
Als Kriegsverlierer und Vasall der USA haben wir schlicht nicht die gleichen Rechte wie diese.
Unser Staat wurde nach dem Gusto der USA gestaltet, also als antikommunistiches Bollwerk gg. die UDSSR und dafür hat man rücksichtslos mit den Altnazis kooperiert, die man auch schon im Krieg finanziell unterstützt ( siehe BIZ ) und das Moordendamit unnötig verlängert hat.
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/bank-fuer-internationalen-zahlungsausgleich-einblicke-in-die-geheimnisvollste-bank-der-welt-1.1750087-2
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=21134
Diese bekamen reihenweise Amnestie und durften in CDU und FDP eine zweite Karriere starten.
Weder diesen Verbrechern noch den USA war an einer echten, unabhängigen Demokratie mit Selbstbestimmung der Bürger gelegen.
Sowohl die fremdbestimmte „parlamentarische“ Demokratie als auch der Sozialstaat waren lediglich Werkzeuge, um die Bürger im kapitalistischen Lager zu halten.
eid dem Ende der kommunistischen Bedrohung für das Kapital wird der autoritäre Staat im Sinne einer Finanzelite auf- und der Sozialstaat zusehends abgebaut.
Man hat es nicht mehr „nötig“, die wahren Absichten dahinter zu vestecken.
Die Monopolisierung der Welt, die man einst dem Kommunismus vorwarf, findet genau so im Kapitalismus statt, eben nur in privater Hand.
Nicht nur das, auch ggü. dem Staat bekäme der Wille der Bürger mehr Gewicht beim Gericht, weil man die Klagen einer großen Gruppe nicht so einfach per politischem Urteil wegbügeln könnte und sich die Medien ausgiebiger damit beschäftigen müßten, um nicht gänzlich unglaubwürdig zu werden.
PS: Danke für den Filmtip, den werde ich mir ansehen.
@Robbespiere,
danke für die links. Da kann einem ja schlecht werden. Wie soll sich jemals jemand gegen diese geldmächtigen Unterstützer wehren? Ich las auf nrhz.de auch den nächsten Absatz über das Buch „Wer war Kurt Freiherr von Schröder?“ über die Finanzierung der Nationalsozialisten. Schlimm.
@Pentimento
Das wirklich „Schlimme“ ist aus meiner Sicht, dass diese Dinge von den wirkmächtigen Medien unter der Decke gehalten und so weitgehend dem Bewußtsein der Öffentlichkeit entzogen werden.
Auch das wäre ein wichtiger Teil einer ehrlichen Vergangenheitsbewältigung.
Man hat zuweilen den Eindruck, dass der „Stürmer“ lediglich durch den „Schweiger“ abgelöst wurde und damit meine ich jetzt nicht den gleichnamigen Schauspieler mit dem begriffsstutzigen Gesichtsausdruck eines Torwarts, der den gegnerischen Treffer über den Innenpfosten nicht fassen kann.:-)
Ob es hilft oder nicht, man muß, die Leute mit ehrlichen Artikeln und Links vollballern. In den MSM steht so etwas nicht.
„Schweiger?“ … *Lol*
Stimme „Schweigsam“ zu, die sind nicht dumm, es geht um Macht und Deutungshoheit.
Der politisch korrekte Teil der Linken benutzt die Juden letztlich genauso wie es die Nazis taten, es geht ihnen ausschließlich um eigene Interessen, daß das der jüdischen Seite sogar schaden könnte, ist denen vollkommen egal.
Diese ganze Idenditätspolitik ist nicht Teil der freiheitlichen Linken, sondern gleichermaßen Teil des linken Kollektivismus und des neoliberalen Systems, quasi als dessen kultureller Arm.
Daher haben sie folgerichtig ein Problem mit Leuten wie Corbyn und suchen sich dann Gründe, diese zu diskreditieren.
Der NL hat es geschafft, den kollektivistischen Teil der Linken zu integrieren.
Diese dürfen sich zwar nicht mehr als Kommunisten austoben, stattdessen aber als linke Idenditäre, die sehr hypokrit vorgeben, für Frauen, Minderheiten und Juden einzutreten.
Der zunehmende Extremismus der Idenditätslinken ist aber ein gutes Zeichen, weil er vor allem zurückgeht auf die zunehmende Kritik, die primär aus dem freiheitlichen Teil der Linken kommt. Die sehen ihre Felle davonschwimmen und versuchen, Drogensüchtigen gleich, die Dosis dessen immer weiter zu erhöhen, was in den letzten 20 Jahren ja auch gut funktioniert hat.
Manche – und dazu zählt unser oberster Repräsentant Steinmeier, scheinen echt zu blöd zu sein, eine Verknüpfung von zwei Worten, nämlich „Anti“ und „Semit“ in ihrem Sinn zu begreifen.
Ein Anti-Semit ist jemand der gegen Semiten ist, damit ist er auch gegen Palästinenser. Ist Steinmeier wirklich so doof, dass er Türken oder eben Palästinenser, welche Israel-Fahnen verbrennen, für Menschen hält, die gegen Semiten sind?
Juden in Europa waren die direkten Opfer der Nazis, die Palästinenser sind das indirekte Opfer. Und leider ist die Idee des auserwählten Herrenvolkes nicht auf deutsche Dumpfbacken beschränkt. Mancher bezieht sich dabei sogar auf die Bibel. Die ganzen Verdrehungen kann man nur noch mit einem Wort beschreiben: irre!
Aber – und das tröstet mich und gibt mir Optimismus – ich habe das Gefühl, der Bogen wurde überspannt. Die Lügen werden sie einholen.
Für Deutsche ist es heikel, sich zu diesem Thema zu âußern. Zudem ist mein Eindruck, daß die meisten derer, die sich mit haßerfüllten Sprüchen gegen „Die Juden“ einer lauten Mehrheit anschließen, überhaupt nicht wissen, was damit gemeint ist.
Der israelische Staat? Die Bürger des Staates Israel? Menschen, die israelitischen Glaubens sind? Die Jüdischen Menschen, die in der Zeit der Diaspora in alle Welt zerstreut wurden und deswegen überall, wo sie sich niederließen, als Minderheit, als Fremde mißtrauisch beäugt wurden? „Der ewige Jude“ als heimatloser Wanderer? Der orthodoxe Jude, der durch seine andersartige Tracht, den langen schwarzen Mantel, Hut und Schläfenlocken auffällt, was in London, New York, Strassburg und Amsterdam zum Stadtbild gehört und überhaupt nicht zur Kenntnis genommen wird, in einem fremdenfeindlichen Land wie Deutschland aber Anlaß für Kopfschütteln und scheele Blicke ist? „Die Juden“, die den Stifter unserer Religion, gekreuzigt haben, und die für die Kirche ein willkommenes Feindbild abgaben?
All das wird gar nicht hinterfragt, und das ist auch nicht gemeint. Gemeint ist schlicht der Andere, der Fremde, auf den man all seine unangenehmen Eigenschaften projizieren und sich auf diese Weise billig davon befreien und gut fühlen kann.
Ich bin sicher, daß die meisten einen Juden neben sich, auf der Strasse oder im Bus überhaupt nicht erkennen würden. Götz Aly hat ein Buch zu diesem Thema geschrieben. Darin stellt er die These auf, daß der Hauptgrund für Antisemitismus Neid ist. Neid auf Reichtum, Neid auf angesehene Geisteswissenshaftler, Wissenschaftler, Ärzte, Musiker usw. Es ist eine Tatsache, daß Deutsche jüdischen Glaubens sich in all diesen Bereichen besonders hervortaten, und daß sich durch ihre Vertreibung für Viele eine willkommene Chance ergab, sich beruflich zu etablieren oder zu bereichern.
Wenn Steinmeier und seine Kollegen den althergebrachten Antisemitismus verurteilen würden, lägen sie richtig. Ich vermute allerdings, daß ihnen dieser scheißegal ist, genauso wie die Opfer der fremdenfeindlichen Rechten oder der NSU Mörder. Der Antisemitismus ist in diesem Land wie eh und je vorhanden. Niemend würde sich dazu äußern, wenn es sich beim Staate Israel nicht um einen Verbündeten unserer transatlantischen Freunde handeln würde, den man u.a. für den nahöstlichen Kampf um Rohstoffe dringend braucht. Merkels vielgelobte Staatsraison ist nur eine andere Seite ihrer devoten Haltung gegenüber diesen zweifelhaften, amerikanischen Freunden.
@Pentimento
Das sehe ich genau so!
Die Antisemitismuskeule wird nur geschwungen, weil das nach Weltmacht strebende Kapital von der Existenz Israels profitiert und speziell für deutsche Politiker den Charme hat, dass man sich nicht wirklich mit dem Grauen und der Verantwortung für die NAZI-Verbrechen auseinander setzen muss.
Der Staat hat diese nie wirklich aufgearbeitet und sogar die Helfer nach dem Krieg vor Verfolgung geschützt.
Die Lehre aus dieser Zeit müßte sein, sich massiv gegen jede Form von Rassismus, Krieg und Vertreibung vorzugehen was auch bedeutet, den Staat Israel für seine Politik ggü. Minderheiten anzuprangern und notfalls zu sanktionieren, bis er zu fairen Kompromissen unter dem Dach der UNO bereit ist.
Ein Deutschland, das sich der wirklichen Aufarbeitung seiner unseligen Historie verweigert, kann nicht als geläutert gelten und muss natürlich zu den völkerrechtswidrigen Taten Israels schweigen, weil der Vorwurf des Antisemitismus weiterhin wie ein Damoklesschwert zu Recht über ihm schwebt.
Unter diesen Bedingungen kann sich auch nie ein von Nationalismus und Rassenwahn befreiter Stolz auf unser Land entwickeln. Wir bleiben Sklave unserer Geschichte, auch wenn die heute Lebenden keine Verantwortung dafür tragen.
Das mag ja ganz im Sinne der Sieger des Weltkriegs und Israels sein, aber für die Weltgemeinschaft ist es ein gerenzenloser Verlust an Glaubwürdigkeit und der Hoffnung auf friedlichen Koexistenz.
Das ist der Punkt. Niemand von denen mag sich wirklich mit den Nazi- Verbrechen auseinander setzen, weder jetzt noch vor 70 Jahren.Die Antisemiten suche man gefälligst unter den Eliten.
Dieses Zitat bringt es wohl auf den Punkt:
(…)Wir leben längst in Zeiten, wo es als weitaus schlimmer erachtet wird, etwas „verbotenes“ zu sagen, als mit „humanitären Kriegen“ Hunderttausende Menschen umzubringen. Und dieses Scheißspiel spielt leider auch ein Teil der Linken mit.(…)
Observer 3 auf Telepolis
https://www.heise.de/forum/Telepolis/Kommentare/Ganz-grosses-Kino/TP-hat-eine-Chance-vertan/posting-31537715/show/
hallo Tom,
ist mein längerer Beitrag, gegen 13 Uhr gepostet, verschwunden? Es hieß, er warte auf Freischaltung.
Wenn jemand auf einer Demonstration „Juden ins Gas“ rufen würde und ich hörte das, würde der Scheißhaufen von mir persönlich eins aufs Maul bekommen. Dazu brauche ich keine unterstützenden Kommentare im Tagesspiegel oder ähnlichen Blättern
@Jeremy Corbyn
Willkommen! 🙂
Wenn es mehr von Deiner Sorte gäbe, sähe die Welt anders aus.
wer könnte da widersprechen?!
Ein sehr zeitnahes Statement zu KenFM bzw. Jebsen kam mir hier unter die Linse.
Merke: Links sind nicht automatisch links und manche Linke entpuppen sich definitionsgemäß als intrigant rechts, insbesondere wenn sie von oder zu den „Ätzenden der Guten“ kommen oder führen. Ich glaube da gibt es keinen Widerspruch.
So mancher in der PdL bräuchte aber wohl dringend ein Update in Medienkompetenz. Die Zeiten in denen man einem H.M.Broder noch unbedarft auf rbb radio eins beim launigen Morgengenöle zuhören konnte, sind doch schon lange vorbei. Herr Lederer sollte seine Magnetkassetten-Mittschnitte also schnell weglegen und sich den Tatsachen hier und jetzt stellen. Benjamin Blümchen oder „Henrik und sein Trupp“-Kassetten kann er in seiner Freizeit natürlich orgeln so viel er will. Halt jedem wie es ihm beliebt, Kultur kennt keine Grenzen. Nur sollte er es tunlichst vermeiden, seine persönlichen Präferenzen zum Maßstab für Fördermittel-Zuweisungen und Senatshandeln zu erklären. Berlin ist eine liberale Kulturstadt und wird einen Zensor als Kultursenator nicht akzeptieren. Der Schaden einer versäumten Korrektur würde sich dadurch verdoppeln, dass Lederer nicht nur für das problematische Demokratieverständnis von Teilen der PdL steht, sondern auch für die angeblich so ausgeprägte und vom Realsozialismus ererbte Intoleranz des Ostens. Das geht in Berlin aber gar nicht gut.
Vollkommen OT, aber nach dem Lesen des ersten Absatzes hatte ich Bauchschmerzen vor Lachen:
https://qpress.de/2017/12/17/emmanull-macron-wird-deutscher-interimskanzler/
Das US-Rüstungsmonster ist «too big to fail»
https://www.infosperber.ch/Artikel/Politik/Siri-Rustungsindustrie-USA
SIPRI Jahresbuch 2017 auf Deutsch
„Russlands Rüstungsbudget beträgt ein Zehntel von dem der USA“
https://www.sipri.org/sites/default/files/2017-11/yb_17_summary_de.pdf
[…] aktuell:Tom Wellbrock: 13.12.17: „Ist hier jemand kein Antisemit oder Verschwörungstheoretiker? Dann bitte unbedingt melden!“ u 07.12.17: „Querfront, Längsfront, Breitfront – können wir damit bitte mal […]
Hi Tom,
wie immer, genau die richtigen Fragen, die Du stellst !
Und man darf nur staunen, wieviele Leute, die sich als geistig gesund betrachten, darauf noch kontraproduktive Gegenfragen stellen oder mehr…
Es ist zum Verzweifeln..
Ich verabscheue den Hass und die Gier, die die amerikanische Politik bestimmen. Darf ich das nicht mit jedem anderen Land, wenn ich es so empfinde, auch machen? Inklusive Israel? Und – ganz wichtige Frage – wenn nein, warum nicht?
Weil Dir in diesem Zusammenhang scheinbar n u r USA und Israel einfallen!
Was bestimmt denn die Politik Deutschlands, Europas, Russlands, aller kapitalistischen Länder (gibt es denn andere?).
Das Problem ist nicht israelische Politik zu kritisieren, sonder Israel für Dinge zu kritisieren für die Du sonst kein Land auf der Welt kritisierst.