… dann würde ich die AfD wieder wählen

»Weidel (AfD/«Nazischlampe») hat mich wegen eines kritischen Kommentars blockiert.« Diese Sentenz ist nicht von mir! Das möchte ich gleich mal klarstellen. Diese Meldung empfing mich neulich auf der Startseite meines Facebook-Zugangs. Eine Nutzerin mit Linkspartei-Logo im Konterfei ereiferte sich: Sie sah darin die »Meinungsfreiheit nach Art der AfD« am Werk. Manchmal macht man große Augen – wie vermessen, ja wie selbstgerecht im linken Milieu mit dem Phänomen der AfD umgegangen wird. Diese Statusmeldung ist mehr als überheblicher Schwachsinn. Sie ist ein Alarmsignal! Wenn die Linken im Lande mit dieser Attitüde auftreten, verlieren sie den Kampf gegen den Rechtsruck.

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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Lutz Lippke
Lutz Lippke
7 Jahre zuvor

Die beschriebene Attitüde ist Rechtsruck! Es stinkt doch zum Himmel, wenn sich jeder einfach selbst ein Label seiner Überzeugung anpappt, um dann großmäulig den damit gefundenen Gegner anzugiften und nachzustellen. Auf der einen Seite Gauland’s-männer und auf der anderen selbstgewisse Gauleiter. Wie kommt man auf die krude Idee, eine Ideologie bzw. ein politisches Kalkül, das von Machtspielen und Ausgrenzung profitiert, ohne Not mit Machtspielen und Ausgrenzung effektiv bekämpfen zu wollen?

Schlemiel
Schlemiel
7 Jahre zuvor

Wenn die Linken im Lande mit dieser Attitüde auftreten, verlieren sie den Kampf gegen den Rechtsruck.

Wenn so Typen wie du beim Neuen Deutschland schreiben, dann sowieso !

Mordred
Mordred
7 Jahre zuvor
Reply to  Schlemiel

Und nachts is kälter als draußen.

Tom J. Wellbrock
Admin
7 Jahre zuvor

Wenn so Typen wie du beim Neuen Deutschland schreiben, dann sowieso !

Wenn ich jetzt „Schlemiel-Schlampe“ sage, dann ist das natürlich satirisch gemeint.

Jarek
Jarek
7 Jahre zuvor

Warum ein gewisses Interesse am Gedeihen der AfD vorhanden ist und die Sarah-Oskar-Fraktion von allen (medialen und politischen) Seiten an der feindlichen AfD-Wählerübernahme gehindert wird, kann man dem mittlerweile berüchtigten (und so vor der CDU-Führung gehaltenen) Vortrag von Matthias Jung (Forschungsgruppe Wahlen) entnehmen:
https://www.hss.de/download/publications/PS_460_SPORT_07.pdf

Die Kipping-Linke lässt sich wunderbar von den Apologeten des enthemmten Neoliberalismus mit ideologischen Köderparolen aufs Glatteis führen.

Pentimento
Pentimento
7 Jahre zuvor

So geht es nicht! Beschimpfungen dieser Art haben bereits die anfangs mißtrauisch beäugte PEGIDA- Bewegung groß gemacht. Man kann die AfD auch anders bloßstellen, etwa, indem man etwas Positives dagegen setzt. Starten wir lieber eine neue Friedensbewegung, solange es noch geht, solange man uns noch lâßt.Erst im Internet, dann auf der Strasse. Nur so ist der geplante Krieg gegen das „Reich des Bösen“ noch zu verhindern.

Heldentasse
Heldentasse
7 Jahre zuvor
Reply to  Pentimento

Nur so ist der geplante Krieg gegen das „Reich des Bösen“ noch zu verhindern.

In der Tat, dass sind die wahren Probleme!

Beste Grüße

Rübennase
Rübennase
7 Jahre zuvor

„Pseudolinke Neocons
Warum das Selbstverständnis der „modernen Linken“ dem Faschismus näher steht als sozialer Demokratie.“

https://www.rubikon.news/artikel/pseudolinke-neocons

Affenkanone
Affenkanone
7 Jahre zuvor
Reply to  Rübennase
der-5-minuten-blog.de
7 Jahre zuvor

Im kompletten Artikel beim Neuen Deutschland geht Lapuente kurz auf die Filterblasen ein.

Wir leben in einem freien Land. Das bedeutet die Freiheit zu haben eine andere Meinung nicht hören zu müssen. (sonst wäre das Blockieren ja ein rechtswidriger Akt) Das ist auch gut so. Schlecht ist, dass wir tatsächlich zu einem missionarischen Meinungsaustausch neigen: Meinungsaustausch ist gut und schön. Aber Ziel muss es sein, dass der andere die eigene Meinung übernimmt. Ist das Ziel nicht erreichbar, braucht man sich erst gar nicht auf den Weg zu machen.
Wir sind ja keine Wandersleute.

Alles im Niedergang, man
Markus (https://der-5-minuten-blog.de)

Heldentasse
Heldentasse
7 Jahre zuvor

Aber sein politischer Gegenspieler von links, der mit seiner verständlichen Wut austeilt und so die Fronten verhärtet, der wirkt leider auch mit.

Am Besten sagt man als Linker zu den AfD- Wählern und Politikern, dass man sie versteht und ganz doll lieb hat, dann fühlen sie sich bauchgepinselt und wählen bestimmt links? Oder wollen die das vielleicht gar nicht?

Beste Grüße

https://www.youtube.com/watch?v=uN3drigiEt4

Marco B
Marco B
7 Jahre zuvor

Hallo Roberto,

was wollen Sie mit Ihrem letzten Satz sagen? „Außerdem ist es taktisch unklug, etwaige Sympathisanten und Wähler dieser Rechtsalternativen zusammenzustauchen und sie für geistig unzurechnungsfähig zu halten.“ Sollen wir es aus taktischen Gründen unterlassen, uns bekannte Wähler der AfD einmal ordentlich zusammenzustauchen und sie nach ihrer Geistesklarheit zu fragen? Ich finde nicht. Ich habe in meinem Bekanntenkreis einige Leute, welche mit der AfD sympathisieren, von denen ich dies nie erwartet hätte. Und genau diese Leute habe ich gefragt, wie sie mit einer Partei sympathisieren können, welche an den Grenzen notfalls auch auf Flüchtlingskinder schießen würde??? Und wenn diese Leute dann trotzdem ihre Stimme der AfD gegeben haben, dann doch nicht durch meine berechtigte Frage. Da gibt es keine Taktik! Und ja, wenn diese Leute einmal ohne wirkliches Umdenken ihre Stimme der Partei „Die Linke“ geben, wäre das schon etwas bedenklich. Mit etwas Glück wandern diese Leute eines Tages zur CDU/CSU und mit noch etwas mehr Glück, bekommt die Partei „Die Linke“ die Stimme von einem ehemaligen CDU-Wähler, weil dieser die Sprüche eines Andreas Scheuer nicht mehr aushält. Wo ich allerdings bei Ihnen bin, ist die Benutzung von Schimpfwörtern. Hier müssen wir auch dem AfD-Sympathisanten soviel Respekt entgegenbringen, dass das Zusammenstauchen sachlich bleibt und die Hinterfragung der Geistesklarheit auf strittige Themen begrenzt bleibt. In der Auseinandersetzung mit mir bekannten AfD-Sympathisanten war am Ende auch immer wieder einmal die Einsicht, dass wir das Thema Politik untereinander ausklammern, da dies zu unnötigem Streit führt. Das war dann aber nicht taktisch, sondern der gegenseitige Respekt, dem Gegenüber eine andere Meinung zuzugestehen.

anton
anton
7 Jahre zuvor
Reply to  Marco B

Roberto: Jeder Mensch verdient Respekt, was sonst? Jeder darf wählen, was ihm beliebt! Ich weiß nicht, ob ich bei Neuwahlen noch einmal die Linksppartei wählen würde, Lafo und Wagenknecht stellen die richtigen Fragen, aber die Anhängerschaft besteht immer mehr aus Marco B und anderen Moralisten!, die kann dazu führen, dass Wolkenkuckusheim angesagt ist! Was nützt mir 20 Euro mehr Rente, wenn die ganze Welt einwandern soll bzw. die kriegen die sozialen Fragen eh nicht durch!
Marco: Moralismus ersetzt keine Realpolitik. Europa wird die Probleme der Welt nicht durch Einwanderung lösen können, die einheimischen Armen sind die Dummen!Bevor jetzt der Arbeitsjunge Rob damit kommt, auch wenn alle daheim bleiben würden, gibt es hier genur Armut, stimmt- führt aber nicht weiter, da Masseneinwanderung diese noch verstärken würde bzw. unlösbare Konkurrenzen auslösen wird!

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