Die AfD im Bundestag: Wurde aber auch Zeit!

Die AfD hat es in den Bundestag geschafft. Gut so. Jetzt kann sie sich endlich mal beweisen.

Meckpomm, Sachsen, Brandenburg und jetzt halt im Bund

Sie sind nicht die ersten Nazis im Bundestag. Die gab es schon viel früher, da aber in anderen, ja in den etablierten Parteien. Sie sind ja auch keine Nazis, dieser Begriff ist historischer Art. Wenn überhaupt, dann sind es Neonazis. Und auch das sind nicht alle, die jetzt für die AfD in den Bundestag einmarschieren. Was aber weitestgehend für alle zutrifft, die jetzt ein Mandat haben: Sie halten nichts von diesem System. Also schon vom neoliberalen Kapitalismus. Den haben sie ja in ihrem Programm stehen. Sie haben eher ein Problem mit dem demokratischen System an sich. Ein bisschen am Parlamentarismus mitwirken, mitverdienen, mitlaufen – das möchten sie dann aber schon. Sie erinnern fatal an die NPD und an die ehemalige DVU (die später in der NPD aufging), als die vor einigen Jahren noch rege in Landtage einzogen, nachdem sie vorher bitterlich über die hiesige Demokratie geklagt hatten.

Nach einer Legislaturperiode hatten die Wähler dann meist genug von diesen Systemfeinden. Entweder wählte man sie ab oder aber sie verloren trotz geringerer Wahlbeteiligungen trotzdem noch Wählerstimmen. In Mecklenburg-Vorpommern wurde die NPD im Jahr 2006 von ca. 59.900 Menschen gewählt, fünf Jahre später waren es nur noch ungefähr 40.700. Weil die allgemeine Wahlbeteiligung um acht Prozent sank, verlor die NPD nur einen Platz im Landtag. Knapp 191.000 Menschen stimmten 2004 bei den sächsischen Landtagswahlen für die NPD. 2009 wollten nur noch etwa 100.800 Menschen den Braunen ihre Stimme geben. Auch hier: Nur die sinkende Wahlbeteiligung hielt die NPD im Landtag. Brandenburg, 2004: Die rechtsgerichtete DVU erlangte etwas mehr als 71.000 Stimmen. Brandenburg, 2009: Keine 16.000 Wähler mehr. Selbst wenn man die Wähler der NPD hinzuzählte (trat 2004 nicht an), kam man nur auf 51.000 Stimmen. Warum kam es zu diesen Entwicklungen? Na, weil diese Parteien eine miserable Performance ablieferten.

Alice Weidel, Udo Pastörs und seine larmoyanten Leberwürstchen

Die Vorstellungen der Rechten in den Landtagen waren peinlich. Mal wollte man die Öffentlichkeit des Parlaments nutzen, um den »Bomben-Holocaust zu Dresden« auf den Tisch zu bringen. Mal schmollte man, weil der Landtagspräsident das Wort entzog, weil man im hohen Haus nicht dabei zuhören wollte, wie die NPD über Ausländer hetzt. Als deren Franktionschef im sächsischen Landtag und heutige Kneipenbesitzer auf Mallorca namens Holger Apfel die »Wohlstandsneger« zum Thema machen wollte, fordere das gesamte Parlament von CDU bis zur Linksfraktion einen Ordnungsruf. Dazu kamen noch die ewige Skandale um Landtagsabgeordnete, denen man Nähe zu rechtsradikalen Schlägern und Kriminellen nachweisen konnte und die dann teilweise ersetzt wurden durch weniger verdächtige Gesellen.

Eine andere politische Glanzleistung war der Protest mit den Beinen, das Verlassen des Parlaments, wenn etwas zur Sprache oder zu Gedenken kam, was den Rechten nicht gefiel. Was Alice Weidel zuletzt als ihre gewiefte Masche in Szene rückte, nämlich vor unliebsamen Fragen oder einer unangenehmen Gesprächssituation zu flüchten, das haben diese Parteien doch schon vor Jahren praktiziert. Diese Leute spielten sich als Verantwortungsflüchtlinge auf und glaubten auch noch, dass so eine Haltung besonders gut ankäme. Sie übten sich hernach auch noch in einem weinerlichen Ton, sie seien gewissermaßen Opfer, weil man sie ausschließe. Nicht mal eine freie Meinung dürfe man hier haben. Das System sei gegen sie. Journalisten seien gekauft. Die beleidigte Leberwurst ist ein politischer Kniff, der außerparlamentarisch ganz gut klappt. Innerhalb von Parlamenten ist er aber nicht mehr angebracht und bewirkt eigentlich das Gegenteil dessen, was er außerhalb noch bewerkstelligte: Beeindrucken.

Von außerparlamentarischen Gefühlen zur parlamentarischen Sachpolitik

Draußen, vor den Zugängen zu den Landesparlamenten, da kamen diese gefühlsduseligen Touren freilich gut an. Diese radikale Opposition, die so radikal sein will, dass sie eigentlich kein Mandat annehmen dürfte, kann sich dort ein solches Auftreten noch leisten. Den Systemfeind zu geben, der in seinem Eifer auch mal vor Journalisten flieht und sich dann brüstet, denen mal so richtig eins ausgewischt zu haben: Das ist im Außerparlamentarismus eine große Nummer. Dort ist das gewissermaßen eine politische Maßnahme. Genauso wie man als beleidigte Radikalinskileberwurst vor Mikros tritt, ein bisschen auf die Tränendrüse drückt und auf den Mitleidsfaktor pocht, um flugs einige verirrte Seelen menschenzufischen.

Wem ist man denn vor den Toren der Parlamente verantwortlich? Wem Rechenschaft schuldig? Sachpolitik kommt da gar nicht vor, draußen ist das Gefühl die Botschaft, die Nährung untergründiger Gefühlsschwankungen oder dumpfer Bauchgefühle etwa. Dass die Leute die Schnauze voll hätten: Das kann man da so ausposaunen und muss auch gar nicht mit Fakten oder etwaigen Gründen unterfüttern. In Landesparlamenten geht es aber anders zu, denn im Gegensatz zu dem, was populistische Rufer oft kundtun, wird dort tatsächlich – wie auch im Bundestag – sachpolitisch gearbeitet. Hierzu sei übrigens Roger Willemsens vorletztes Buch empfohlen, in dem er gründlich mit dem Gerücht aufräumte, Parlamentarier seien Faulpelze. Als solcher muss man sich in der Sache auskennen, sich Themen aneignen, die Probleme der Menschen behandeln und – wenn es optimal läuft – umsichtig dazu positionieren. Mit müder Radikalrhetorik hält man die Menschen nicht bei der Stange. Was haben sie von beleidigten Abgeordneten, wenn ihnen die Mieten um die Ohren fliegen?

Die schaffen das sich ab

Jetzt ist die AfD also im Bundestag angekommen. Die ist keine NPD – so fair muss man sein. So plump wird sie sich nicht benehmen. Aber plump genug dann doch. Auch hier machen Systemfeinde auf System. Sie werden auflaufen, an Sachthemen scheitern, ohnehin als neoliberale Partei auffallen und über kurz oder lang wieder aus dem Bundestag verschwinden. Die Leute mögen aus einen dummen Impuls heraus solche Parteien protestwählen, aber über Jahre halten sie diese Protestgewinner nicht in Lohn und Brot. Was sie wollen ist eine politische Lösung vieler Schwierigkeiten im Lande. Keine eingeschnappten Leberwürste, die ihren Opferstatus pflegen und hie und da fortlaufen. Man sollte der AfD gelassen entgegensehen. Sie schafft sich ja vielleicht über kurz oder lang wieder ab.

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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Anton
Anton
6 Jahre zuvor

Die sollen jetzt zeigen, dass sie was drauf haben! Es ist eine europ. Normalität, dass Rechte dabei sind! Mich stört die FDP mehr!

wschira
wschira
Reply to  Anton
6 Jahre zuvor

Das erste Mal, dass ich einem Beitrag von Ihnen voll zustimmen kann.

Rick-17
Rick-17
Reply to  Anton
6 Jahre zuvor

Dass die FDP wieder wieder mitmischen darf, das ist wirklich schlimm, denn diese neoliberale Partei der Reichen haben 10,7% gewählt. Haben wir tatsächlich so viele reiche Zahnärzte, Hotelbesitzer und Apotheker, die alle die FDP wählen oder wird der einfache Bürger immer bekloppter und hat vergessen, was die FDP von dem kleinen Bürger wirklich hält?

Die AfD wird irgendwann auch wieder im Nichts verschwinden, da bin ich mir sicher, denn wenn der kleine Bürger begreift, dass die AfD nur der rechte Flügel der FDP ist, dann wird die „Protestpartei AfD“ auch nicht mehr gewählt werden. Dass die AfD mit sozialer Politrik nichts am Hut hat, wird sich sicherlich schon in den nächsten Monaten zeigen, denn die AfD ist nichts anders als die neoliberale FDP in einer anderen Farbe.

GrooveX
GrooveX
Reply to  Rick-17
6 Jahre zuvor

es gibt eine einfache erklärung. die fdp wurde von den jungen dummdreisten und ihren sugardaddies gewählt.

GrooveX
GrooveX
Reply to  Rick-17
6 Jahre zuvor

ich habs noch mal durchgerechnet. das kommt nur hin, weil auch die ganzen sugardaddies, die keine dummdreiste junge mehr abgekriegt haben, sie auch gewählt haben.

jetzt passt’s.

Mordred
Mordred
6 Jahre zuvor

Na Dein Text in Gottes Ohr, Roberto.
Wie viele Menschen haben denn hierzulande noch einen fundierten Bezug zu Sachthemen?

dors Venabili
dors Venabili
Reply to  Roberto J. De Lapuente
6 Jahre zuvor

Wenn man mit dieser Taktik immer noch 20% Stimmenanteil holt macht so manche Partei einfach weiter-und weiter-und weiter

niki
niki
Reply to  Roberto J. De Lapuente
6 Jahre zuvor

Jetzt ernsthaft: Manch Arbeitsloser meint dass Hartz-4 Sanktionen richtig wären, weil er/sie denkt dass sie nicht zu den „Faulpelzen“ gehören. Die anderen sollen gefälligst darben!
Ist nicht böse gemeint. Aber so sieht die Realität aus.
Oder wählen alle Arbeitslosen DIE LINKE… (schön wär es gewesen…) ???
Das Argument ist für mich etwas schwach…
Deinen Blog-Artikel hingegen finde ich ansonsten echt gut… Da ist die Argumentationskette und Faktenlage wesentlich schlüssiger…
Was mich etwas aufregt, ist dass die CDU im Moment kein bisschen selbstkritisch ist. Sie möchte nur die AfD-Wähler zurückgewinnen. Dass deutet für mich darauf hin, dass ggf. die AfD nur Mittel zum Zweck ist, rechtskonservative bzw. neoliberale Politik noch leichter durchzudrücken! Durch die Wanderung der Protestwähler (zumindest des „dümmeren“ Teil, sorry!!!) von Links nach Rechts ist auch ein Politikwechsel, der die Union aus der Regierung treibt, nicht so mehr leicht.

seyinphyin
seyinphyin
Reply to  niki
6 Jahre zuvor

Wozu auch selbstkritisch? Die AfD ist die vorlaute Arschloch Version der CDU. Ist ja nicht so, als drohe das Land in die böses Verdammnis linker Politik zu kippen, ganz im Gegenteil.

klar, wäre für die CDU schöner die absolute Mehrheit zu haben, aber das große Ganze, jenseits der Parteien, passt doch immer noch. Der Pöbel folgt immer noch brav. Der Rest sind unwichtige Details.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  seyinphyin
6 Jahre zuvor

@seyinphyin

klar, wäre für die CDU schöner die absolute Mehrheit zu haben, aber das große Ganze, jenseits der Parteien, passt doch immer noch.

Eben, eine starke Linke wurde wieder mal erfolgreich verhindert.
Der Rest der neoliberalen Brut wird sich schon irgendwie zusammenfinden.

Mordred
Mordred
Reply to  niki
6 Jahre zuvor

Oder wählen alle Arbeitslosen DIE LINKE… (schön wär es gewesen…) ???

Ein erheblicher Teil wählt erst einmal garnicht. Ein anderer Teil hat als Feindbild, weswegen es ihm schlecht geht, die Flüchtlinge vorgesetzt bekommen -> AFD. Der Rest könnte u.a. die Linke wählen.

Und klar, Hartz4 als richtig stufen bestimmt auch Arbeitslose so ein. Die andauernde Indoktrination wirkt halt.

niki
niki
Reply to  Mordred
6 Jahre zuvor

Und klar, Hartz4 als richtig stufen bestimmt auch Arbeitslose so ein. Die andauernde Indoktrination wirkt halt.

Mehr als man vermuten könnte, ~50%, wenn man es nicht selbst erlebt hat, wie einige drüber sprechen…
Natürlich war das nur meine eigene Erfahrung während einer Umschulung vor einigen Jahren, jedoch glaub ich nicht, dass sich da irgendetwas geändert hat.

wschira
wschira
Reply to  Roberto J. De Lapuente
6 Jahre zuvor

Glauben Sie das wirklich? Nach meinem Eindruck sind die Anhänger der AfD absolut erkenntnisresistent.

Jojo
Jojo
6 Jahre zuvor

Das habe ich mir auch schon gedacht – welch Peinlichkeit, als Anti-System-Partei plötzlich das System zu sein, inklusive Diäten und allem Pipapo. Ich befürchte allerdings, dass sie wie bisher genug negative, feindbildbasierte Stürme im Wasserglas inszenieren werden, um weiterhin erfolgreich vom Wesentlichen abzulenken. Diese Strategie ist erprobt, seit mindestens achtzig Jahren…

Kalupi
Kalupi
6 Jahre zuvor

Robert J. de Lapuente:
Damit werden nun zukünftige Artikel mit AfD-Bezügen ein Bekenntnis, gerade keine wichtigen Themen zu haben, sondern nur redundanterweise über ein erklärtermaßen sich selbst lösendes Problem zu schreiben.
Ich bin gespannt, zu wie vielen solchen Bekenntnissen es in den nächsten Jahren hier kommen wird.

wolfgang fubel
wolfgang fubel
6 Jahre zuvor

Na ja eventuell schafft sich diese AFD selber ab. Das kann schon sein!
Nur die Meisten“ Wähler“ haben nicht mitbekommen das Ihre Gößten Feinde mit den
Finger auf andere Feinde zeigen, nur um abzulenken, das SIE es sind, Die Ihnen absolut
Feindlich gesinnt sind! Die Meisten Menschen sind Blind! Den Blinden ist es egal wer
Ihn über die Strasse führt! Was ich persönlich nicht begreifen will ,ist der Stimmen
zuwachs der FDP und der GRÜNEN. Daran kann ich die Vergesslichkeit und unglaubliche
Ignorantz der „Wähler“ erkennen! Das die AFD so einen Zulauf bekommen hat, kann
man ja noch mit den Versagen der Altparteien entschuldigen,aus Deren Reihen sich ja
ein erheblicher Teil der AFD rekrutiert hat. Was auch sehr Tief blicken lässt!!
Ich kann mit den Ausgang Dieser Wahl keinen,absolut keinen Fortschritt für Unser
Land erkennen!
Es wird weiter so gehen wie Vorher, nur die Schritte haben sich etwas beschleunigt in
Richtung Abgrund. Wir haben es Uns redlich verdient!!

Pentimento
Pentimento
Reply to  wolfgang fubel
6 Jahre zuvor

Bei dem größten Teil der Grünwähler vermute ich, daß sie wohlhabend sind und gut und gerne in diesem Land leben. Daß sie hier gern noch besser leben würden, mit BioEiern und saubererer Luft, eigentlich eher rechts sind, aber doch wissen, daß hierzulande irgendetwas nicht ganz richtig ist. Man wählt Grün, dann hat man beides. Alles bleibt wie es ist, das nagende Gewissen ist beruhigt, und man kann trotzdem in den Spiegel schauen und sich gut fühlen. Anfangs waren sie mal links und wollten Veränderung, aber das ist lange her. Verändert hat sich ihre eigene Situation. Nun sind sie aufgestiegen und etabliert, da wird man eher konservativ und will Erhaltung, vor allem die der eigenen Macht.

Dann ist da noch der kleinere Teil, der nach wie vor idealistisch ist und diesen einzigartigen Planeten retten möchte. Diese sympathischen Menschen wollen Entfaltung, denken links, aber nicht weit genug. Sie durchschauen nicht, daß man nicht nur die Tierhaltung, sondern das ganze System ändern muß. Das ist sehr traurig.

Gruss

UJ
UJ
6 Jahre zuvor

Aktuell scheint sich die AfD ja gerade selbst ein wenig zu zerlegen. Siehe Petrys BPK-Auftritt. Das wird schon mal ein paar Prozentpunkte kosten, denke ich. Und ob die AfD sich generell im Bundestag halten kann, ist letzten Endes nebensächlich.

Den mit ihrem Einzug in den Bundestag hat die AfD schon ihre erste Funktion erfüllt, weswegen sie von vielen gewählt wurde. Sie treibt die bisherigen Spitzenvertreter der etablierten Parteien ein wenig aus deren Komfortzone. Schulz beispielsweise war in der einen Stunde „Elefantenrunde“ angriffslustiger als im ganzen letzten Halbjahr. Auch die CSU ist aufgeschreckt. Seehofers Infrageunddochnichtinfragestellen der Fraktionsgemeinschaft sendet auch ein recht klares Signal an die Union:
Sollte dort jemand Merkel stürzen wollen, hätte er/sie die Unterstützung der CSU.

Von einem Sturz Merkels würden so ziemlich alle Parteien profitieren, die AfD vielleicht ausgenommen. Die Union würde das Gesicht los, das ihr dieses für sie miserable Wahlergebnis zu verantworten hat und könnte beginnen, sich langsam inhaltlich und personell neu aufzustellen.
Auch hätten SPD und Linke mehr Luft zum Atmen und könnten sich wieder stärker als Alternative zum Neoliberalismus profilieren. Parlamentarische Debatten wären wieder kontroverser.
Auch Grüne und FDP könnten ihr Profil besser herausstellen.

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  UJ
6 Jahre zuvor

Auch hätten SPD und Linke mehr Luft zum Atmen und könnten sich wieder stärker als Alternative zum Neoliberalismus profilieren.

Eine sehr interessante Logik! Die SPD als Alternative zur SPD. Hört sich erfolgversprechend an.

Beste Grüße

UJ
UJ
Reply to  Heldentasse
6 Jahre zuvor

Ja. Klingt bescheuert, ich weiß. Aber es gab mal eine SPD, die man wählen konnte. Damals. Als es noch eine Vermögenssteuer gab…

wschira
wschira
Reply to  UJ
6 Jahre zuvor

Ja, vor 30 oder 40 Jahren.

seyinphyin
seyinphyin
Reply to  UJ
6 Jahre zuvor

Klar, wenn ich ein verhinderter Mörder bin, der Angst davor hat, damit nicht durchzukommen und mich deshalb nur mit etwas geringeren Gewaltverbrechen abgebe, so bin ich natürlich schockiert, wenn da ein harter Kerl kommt, der mal so richtig zeigt, dass man sehr gut mit Mord davonkommen kann.

Die AfD ist doch weit mehr ein Testballon, wie weit nach rechts man in Deutschland so gehen kann. Ein erfolgreicher Test für die Faschisten.

Heldentasse
Heldentasse
6 Jahre zuvor

Ich denke die politischen und sozialen Zustände (Stichwort: Neoliberal) die unweigerlich zu einer rechts außen Partei wie der AfD geführt haben, sind nicht über Nacht gekommen. Deshalb darf vermutet werden, dass auch wenn es einer neuen Regierung unter Frau Merkel gelingen würde diese Zustände zu mildern die AfD auch nicht über Nacht verschwinden wird.

Im weiteren darf Spekuliert werden, ob die etablierten Parteien wirklich und glaubhaft gesellschaftliche Zustände verhindern wollen bzw. können, die den Nährboden der AfD bilden?

Ich denke hier könnte schon ein systematischer Widerspruch zu Tage treten.

Beste Grüße

Mordred
Mordred
Reply to  Heldentasse
6 Jahre zuvor

Volle Zustimmung!
Wenn die AFD sich nicht total blöd selbst zerlegt (Petry arbeitet hart dran)….
Denn es bleibt dabei: Im herrschenden Narrativ kann man nicht erklären, wie es den Prekären, Rentnern, Infrastruktur usw. usw. besser bzw. sogar nicht schlechter ergehen soll, wenn man noch 1 Mio. Flüchtlinge durchfüttern muss.

Anton
Anton
Reply to  Mordred
6 Jahre zuvor

die Linkspartei hat nicht Besseres zu tun- als direkt den Kampf gegen rechts fortsetzen zu wollen, linke Nerverei! Gibt es kein Armen, müssen Luxusthemen in den Mittelpunkt gerückt werden?

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Anton
6 Jahre zuvor

Würdest Du auch so antworten, wenn Du kein boot wärst?

Mordred
Mordred
Reply to  Anton
6 Jahre zuvor

Hallo Bot. Dein Kontextbezug wird immer schlechter 🙂

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Mordred
6 Jahre zuvor

Im herrschenden Narrativ kann man nicht erklären,…

Dieses Narrativ soll ja rein gar nichts (zumindest im Sinne der Aufklärung) erklären, sondern im Gegenteil Erklärungsversuche per se verhindern.

Herr Mausfeld führt dazu den Begriff der Mentalvergiftung ein:

Eine Mentalvergiftung kann auch auf unsere kognitiven Kapazitäten zielen und unser Denken so vergiften, dass keine Form rationaler Argumentation hilft, es – wie es in der Zeit der Aufklärung hieß – wieder heller in den Köpfen der Menschen werden zu lassen. Am einfachsten lässt sich dies über geeignete Begriffe und über Bedeutungsverschiebungen von Begriffen bewerkstelligen. Hierzu gehören insbesondere all die Orwellschen Falschwörter, mit denen Politiker und Leitmedien versuchen, über die Sprache auch unser Denken zu bestimmen.

Eine weitere Klasse kognitiver Mentalvergiftung stellen Denunziationsbegriffe und Diffamierungsbegriffe dar. Unter solchen Begriffen erfreuen sich gegenwärtig Begriffe wie ‚Querfront‘, ‚Verschwörungstheorie‘, ‚Antiamerikanismus‘, oder ‚Populismus‘ besonderer Beliebtheit bei den Macht- und Funktionseliten. Diese Begriffe haben eine perfide Logik: Sie beruhen auf einer betimmten Form einer gedanklichen Verklammerung unterschiedlicher Themenbereiche, durch die suggeriert wird, zwei gänzlich unabhängige Themenbereiche seien gleichsam ihrem Wesen nach miteinander verwoben.

Quelle

Beste Grüße

Schweigsam
Schweigsam
Reply to  Heldentasse
6 Jahre zuvor

Heldentasse denkt jetzt Herr Mausfeld für dich? Nicht böse sein, aber du zitierst den Mausfeld so, als wäre er der Weisheits letzter Schluß. Er ist auch nur ein Mensch und kann sich irren!

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Schweigsam
6 Jahre zuvor

Letztendlich bin ich auf den geistigen Output von linken Intellektuellen angewiesen, zumal in einem Fachbereich, hier neoliberale Propaganda, wo ich wenig bis keine Kompetenzen habe.

Das man das selber nochmal für sich selber verstehen einordnen, und natürlich auch kritisieren muss steht dazu nicht im Widerspruch. Im übrigen scheint mir bei Herrn Mausfeld alles schlüssig, mit dem charmanten Effekt, dass man mit diesem Frame so einiges erklären kann, was sonst nicht erklärbar bleibt.

Beste Grüße

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Heldentasse
6 Jahre zuvor

Im übrigen scheint mir bei Herrn Mausfeld alles schlüssig, mit dem charmanten Effekt, dass man mit diesem Frame so einiges erklären kann, was sonst nicht erklärbar bleibt.

Zustimmung!

Dass der herrschende Narrativ von einem Personenkreis als universal gültig konstruiert und verbreitet wird, der seine Macht ausdehnen bzw stabilisieren will, ist so Manchem ja noch verständlich.
Aber auf welche Weise dies praktisch geschieht, bleibt den meißten Menschen verschlossen.
Hier bietet Prof. Mausfeld tiefe Einblicke in die Methodik.

seyinphyin
seyinphyin
Reply to  Schweigsam
6 Jahre zuvor

Es ist ziemlich klug auf schlaue Leute zu hören, die vernünftige Dinge logisch darlegen.

Kleiner Tipp:

Würde man das nicht machen, müsste jeder Mensch immer wieder von 0 Anfangen. Das wäre dann sogar noch übler als Tiere, die sich in der Regel nur in der eigenen Gruppe orientieren. Menschen tun das nicht, sondern ahmen weit mehr nach, lernen von weit mehr dazu – das hat sie so weit gebracht.

Dumme nachplappern ist es, wenn man es einfach nur wiederholt, es aber nicht verstanden hat, was dann besonders toll ist, wenn man Schwachsinn nachplappert. Kann per se jedem passieren, gerade Schwätzer können sehr überzeugend auftreten, daher sollte man immer ein Grundmaß an Skepsis anraten.

Jegliche fremde Gedanken aber abzulenken ist maßlos arrogant und eine Sackgasse.

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  seyinphyin
6 Jahre zuvor

@seyinphyin

Sogar Newton soll geschrieben haben: „Wenn ich weiter sehen konnte, so deshalb, weil ich auf den Schultern von Riesen stand.“

Unabhängig davon, dass ich Herrn Mausfeld bei weitem nicht so groß erachte wie Herrn Newton, gilt dieser Satz im Grunde für jeden Menschen, anders wäre eine kulturelle Entwicklung m.E. auch gar nicht möglich.

Beste Grüße

Pentimento
Pentimento
Reply to  Heldentasse
6 Jahre zuvor

@ Heldentasse

Vielleicht ein Beispiel für die

gedankliche Verklammerung unterschiedlicher Themenbereiche, durch die suggeriert wird, zwei gänzlich unabhängige Themenbereiche seien gleichsam ihrem Wesen nach miteinander verwoben.

Als ich einem Lehrer (!) sagte, ich würde ‚Die Linke‘ wählen, kam die Antwort: „Na, solange du nicht die AfD wählst…“

Irmi
Irmi
Reply to  Pentimento
6 Jahre zuvor

Ein rotgrünrechtslinksversiffter Lehrer.
Andere sagen gleich: „Wenn du nicht die AfD wählst, kriegst du
eine 5 im Abschlusszeugnis!“
Was glaubst du, wie die auf 13% gekommen sind ….

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Pentimento
6 Jahre zuvor

Ich denke Du hast damit ein kleines aber prägnantes Beispiel gebracht; Danke!

Des weiteren kann man daran auch sehr schön sehen, dass Pädagogen auch nur Menschen sind! 🙂

Beste Grüße

wolfgang fubel
wolfgang fubel
Reply to  Pentimento
6 Jahre zuvor

@ Heldentasse
Auf diesen Lehrer passt das Indische Sprichwort,das da lautet:
Es ist kein Zeichen Geistiger Gesundheit Gut angepasst
an eine Kranke Gesellschaft zu sein
Der Arme Mann muß sehr Krank sein!

seyinphyin
seyinphyin
Reply to  Heldentasse
6 Jahre zuvor

Das haut halt deswegen nicht hin, weil die AfD jetzt keine Reaktion auf den Neoliberalismus ist, sondern ein billiger Ablenkungstrick des Neoliberalismus. Dessen Prinzip der Plutokratie usw, das ja weit älter ist als er selbst (benennt sich doch letztlich immer nur um, damit es „neu“ erscheint) bedient sich dieses Trick rassistischer Hetze und dergleichen nun schon seit Jahrtausenden.

Wäre die AfD tatsächlich eine Reaktion auf den Neoliberalismus, eine Gegenbewegung, so würde ich zustimmen.

Aber AfD Wähler sind doch eher der Schlag von Leuten, die meinen, sie wären schlauer als der Rest, sind es aber nicht – sonst würden sie ja merken, wie lächerlich das ist die AfD als Protest gegen irgend etwas zu wählen (nicht einmal das Grenzen dicht Geblöke macht Sinn).

R_Winter
R_Winter
6 Jahre zuvor

Die AfD kann bis 20% der Stimmen von den neoliberalen Kreisen in der CDU, FDP und Grünen als „Blitzableiter“, auch langfristig akzeptiert werden. Es hat sich in der Berliner Runde und den Talk Shows bewährt, um von den wirklichen Problemen dieser Gesellschaft abzulenken.
Merkel + Co. spielen vorsätzlich das „AfD-Spiel“ und die Masse der Bevölkerung merkt es nicht einmal. Sollte die AfD über diese rote Linie kommen, spaltet man sie auf – teile und herrsche.

Irmi
Irmi
6 Jahre zuvor
der-5-minuten-blog.de
der-5-minuten-blog.de
6 Jahre zuvor

Die AfD wird jetzt länger als Tausend und eine Nacht im Bundestag verweilen. In der Opposition. Ohne jede Regierungsverantwortung. Sie können Jagen a la Gauland. Ohne Konsequenz. Und wenn in 4 Jahren keine Schönwetterphase mehr herrscht? Wenn es einen zweiten großen Flüchtlingsstrom geben wird? Oder einen Konjunktureinbruch? Dann werden wir erneut eine Wahl der Protestwähler haben.

Es fällt mir schwer der AfD gelassen entgegenzusehen.

Alles im Niedergang, man
Markus (https://der-5-minuten-blog.de)

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  der-5-minuten-blog.de
6 Jahre zuvor

Die Bedenken sind aus guten Gründen groß, aber dramatisieren sollte man die AfD Bundestags-Fraktion im Reichstag auch nicht. Es ist eher beachtlich, dass dieses Phänomen die teutsche Republik erst so spät heimsucht, schaut man sich nämlich mal in anderen direkt benachbarten EU- Staaten um, haben die schon viel länger mit solchen rechts extremen Parteien zu tun, die sogar fast (Frankreich, Österreich) das Staatsoberhaupt gestellt hätten.

Beste Grüße

Tja
Tja
Reply to  Heldentasse
6 Jahre zuvor

Würde man Sachsen aus der Rechnung herausnehmen würde man über andere Zahlen sprechen. Aber dort brauchen sie kein ALG2 und keine Arbeit mit auskömmlichen Lohn, sie haben Wut die sie nährt. Oder stimmt da etwas nicht? Kann man da unbedrängt und unbeobachtet wählen? Sind so Fragen, die eher zu einem Drama passen würden.

trackback
Die AfD im Bundestag: Wurde aber auch Zeit! – Tagesticker.net
6 Jahre zuvor

[…] sie ja in ihrem Programm stehen. Sie haben eher ein Problem mit dem demokratischen System an sich.Weiterlesen bei den neulandrebellen Lesen Sie auch: Entert die Sozialdemokratie! Union, FDP und AfD haben es hochprozentig in den […]

melemro
melemro
6 Jahre zuvor

Ich habe da so meine Bedenken, ob die Wähler dieser Partei ihr Wirken genau beobachten und Konsequenzen daraus ziehen. Letztes Jahr zog die AfD auch in den Landtag von Baden-Württemberg ein, mit den oben geschilderten Erscheinungen, Fraktionsspaltung und Wiedervereinigung. Bei der Bundestagswahl wirkte sich dies für die Chaostruppe leider nicht negativ aus.

seyinphyin
seyinphyin
Reply to  melemro
6 Jahre zuvor

Da das die meisten Wähler der anderen Parteien schon nicht tun…

Letztlich bräuchte dieses Land tatsächlich eine Wahlpflicht – vor allem eine Wahlinformationspflicht, eine Pflicht für den Souverän, souverän zu sein bzw zu werden.

Aber die Idee ist natürlich absurd, denn wir hätten all diese Probleme nicht, würde Aufklärung nicht mit aller Macht abgelehnt, weil sie nun Mal zutiefst schädlich für das System ist.

Klemperer
Klemperer
Reply to  melemro
6 Jahre zuvor

Ja, die Zahlen dazu: bei der Landtagswahl 2016 kam die AfD auf 15,1% in BW, sank dann laut Infratest dimap März 2017 immerhin auf 11%, und holte jetzt 12,2% für die Bundestagswahl. Aber ich vermute, Peinlichkeiten im Bund werden sich viel stärker auswirken. Hoffen wir es.

Gero
Gero
Reply to  Klemperer
6 Jahre zuvor

Aber ich vermute, Peinlichkeiten im Bund werden sich viel stärker auswirken.

Peinlichkeiten im Bund wirken sich seit 30 Jahren nicht aus.

Mordred
Mordred
Reply to  melemro
6 Jahre zuvor

Ich habe da so meine Bedenken, ob die Wähler dieser Partei ihr Wirken genau beobachten und Konsequenzen daraus ziehen.

Lol? Also bei CDU, SPD, FDP und Grünen werden deren Wähler wohl ähnlich schlecht beobachten^^

Heldentasse
Heldentasse
6 Jahre zuvor

Nachfolgender Vortrag von Herrn Mausfeld ist IMO u.a. auch wertvoll im Kontext AfD, wenn man das Gesagte mal ein wenig reflektiert:
https://www.youtube.com/watch?v=AU8hjfhAAxg&feature=youtu.be&t=10m20s

seyinphyin
seyinphyin
6 Jahre zuvor

So oder so wird man jetzt den Bundestag vll wieder verfolgen können ohne das Gefühl zu haben, bald an einem Gehirntumor zu sterben. Gefühlte 99% Schwachsinn von CDU/CSU und einer SPD, die den ersten beiden ja nach dem Maul reden muss als Koalitionspartner, da hilft selbst ein Gysi oder eine Wagenknecht nicht mehr (sucht man sich lieber als solo Video danach raus).

Wenn Jamaika zustande kommt, wird das sicherlich weit lustiger sein, die SPD wird mindestens so tun, als wäre sie eine linke Partei, ob sie sich am Ende daran hält oder nicht, die LINKE wird wie üblich die (kleine) Stimme der Vernunft und Logik darstellen und die AfD bringt sicherlich eine Menge zum Lachen rein als das neoliberale Äquivalent der PARTEI, so eine Art Anti-Satire, also statt die Wahrheit lustig und überspitzt zu liefern, bringt man Schwachsinn seriös und flach ein.

Panik braucht es keine, das Land ist noch genauso rassistisch wie eh und je und es ist an sich besser, wenn man es wenigstens mal offener sieht.

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  seyinphyin
6 Jahre zuvor

@seyinphyin

Eines (aber wirklich nur das eine!) muss man der AfD zu gute halten, nämlich das sie dafür sorgt, dass wir spannenden und in Bezug auf Debatten im Bundestag auch unterhaltsamen Zeiten entgegen sehen.

Auch die politisch noch möglichen Macht-Konstellationen bzw. Alternative, nämlich Jamaika, GroKo oder Neuwahlen sind so, dass die die es versemmelt haben, bzw. durch ihre Politik erst die AfD ermöglichten, verdient noch jede Menge politische Kröten schlucken werden müssen, wohl bekomms!

Beste Grüße

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Heldentasse
6 Jahre zuvor

dass die die es versemmelt haben, bzw. durch ihre Politik erst die AfD ermöglichten, verdient noch jede Menge politische Kröten schlucken werden müssen

Wenn du damit die Wähler meinst, hast du wohl recht, denn die Kröten, die Politiker für schlechte Leistung schlucken, heißen gemeinhin Diäten und sind bei Leibe keine Strafe.:-)

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

@Robbespiere

Überwiegend ja, aber mit Abstrichen. Z.B. soll gestern eine Bombenstimmung in der alten CDU/CSU Bundestags- Fraktion gewesen sein, gerade weil nicht wenige von den kleinen Großkopferten von den Futtertrögen verbannt werden.

Und dann denken die übrigen ja auch noch immer ein die nächsten Wahlen und ihre Wähler, und gerade der CSU wird es ein Gräuel sein den Grünen Kompromisse machen zu müssen, gerade jetzt wo sie so (relativ) schlecht dastehen und mit deiner nahen Landtagswahl. Andersherum genauso, im Grunde können m.E. bei „Jamaika“ auf Dauer nur alle Beteiligten verlieren.

Beste Grüße

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Heldentasse
6 Jahre zuvor

Was ich mit meinem Kommentar zum Ausdruck bringen wollte war, dass die Folgen verfehlter Politik am Wenigsten die dafür politisch Verantwortlichen treffen.
Gekränkte Eitelkeit tut weh, hat aber i.d.R. keine existenziellen Folgen, wie bei zunehmenden Teilen der Wählerschaft.
Um die Politiker mache ich mir keine Sorgen, die sorgen schon für sich selbst, leider auf Kosten ihrer Wähler.

Überwiegend ja, aber mit Abstrichen. Z.B. soll gestern eine Bombenstimmung in der alten CDU/CSU Bundestags- Fraktion gewesen sein, gerade weil nicht wenige von den kleinen Großkopferten von den Futtertrögen verbannt werden.

Das Schlimme ist, dass die größten Halunken immer wieder ihren A…. retten können. Der Anstand würde es gebieten, dass die Hauptverantwortlichen zurücktreten.
Bei Merkel, Seehofer und Schulz zeigt sich die ganze Verkommenheit und Charakterschwäche der politischen Klasse unserer Tage.
Vermutlich wird auch die jetzt anstehende Regierungsbildung eine Schlammschlacht allererster Güte und es bleibt zu hoffen, das unser nahezu apathisches, entpolitisiertes Volk daraus Lehren zieht.

Mordred
Mordred
Reply to  Heldentasse
6 Jahre zuvor

Eines (aber wirklich nur das eine!) muss man der AfD zu gute halten, nämlich das sie dafür sorgt, dass wir spannenden und in Bezug auf Debatten im Bundestag auch unterhaltsamen Zeiten entgegen sehen.

Absolut! Bei allem jenseits des expliziten Fremdenfeind-Gedöns wirds für die etablierten Neoliberalen verdammt eng in Sachen Abgrenzung von der AFD.