Die Folgen von Grenfell Tower
Nach dem tragischen Hochhausbrand im Londoner Stadtteil North Kensington, bei dem knapp 80 Mieter eines Sozialbaus ums Leben kamen, waren die Entscheidungsträger alarmiert. Schnelle Hilfe sei jetzt selbstverständlich Ehrensache. Man wolle nicht bürokratisch sein. Die Leute nicht alleine lassen. Das ist natürlich im ersten Augenblick Labsal für alle sparpolitischen Sozialromantiker. Wenn es hart auf hart kommt, so können sie wieder mal behaupten, dann rücken Gemeinwesen eben doch zusammen. Sozialabbau hin, Entbürokratisierung her. Not macht verbinderisch, sagt schließlich schon der Volksmund so oder so ähnlich.
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entbürokratisierung ist doch genauso ein hohles buzzword wie fake news, postfaktisch, sparen, private altersvorsorge….
irgendwer hat das mal irgendwann in den raum geschmissen. bevor seine bedeutung und vorteile/nachteile dieses begriffes bzw. der tätigkeit vollumfänglich diskutiert wurde, gab es schon eine bewertung: entbürokratisierung ist (pauschal!) gut. genauso wie fake news böse sind und deswegen (!) weg müssen.
Und hier im Artikel womöglich sogar noch falsch uns missverständlich eingesetzt, denn die Hausherren verbauen ja nicht „freiwillig“ diese Art der Wärmedämmung, sondern weil es zunächst eine preisgünstige Art ist, die Vorgaben der Bürokraten im Punkt Wärmedämmung zu erfüllen.
Beste Grüße
Rroberto:Da fängt der Mist doch an! Die wollten/wollen auch hierzulande, um Flüchtlinge unterzubringen, den Wohnungsbau entbürokratisieren, wie sie es nennen! Flüchtlinge sind aber keine Menschen 2. Klasse, passiert da etwas, ist der Aufschrei groß. Es wird ohne bestimmte Regeln nicht gehen, ich kann unbürokratisch Zelte aufstellen, aber keinen sozialen Wohnraum schaffen!
Ich kann mich auch leider hier an dieser Stelle des Eindrucks nicht erwehren, dass der Artikel auf eine merkwürdige Weise „schräg“ ist.
Denn mutmaßlich wurde dieses Hochhaus ursächlich Opfer der Flammen weil es mit Styropor Wärme gedämmt wurde. Diese m.E. aus vielen Gründen zumindest fragwürdige Methode der Wärmedämmung wurde lange Zeit auch bei uns offiziell „hochgehalten“, und der einer Pferdefüße, nämlich die hohe Brandgefahr, kam erst später ans Licht der Öffentlichkeit, obwohl die Fachleute es wahrscheinlich schon lange vorher wussten:
Quelle
Meine Ergo: Vermutlich wäre gar nichts passiert in Deutschland (und vermutlich auch in England), wenn wir nicht diesem behördlich reguliertem Dämmwahn folgten. Wenn nun die Fassaden abfackeln, oder die Bewohner in einem schimmligen Feuchtbiotop leben müssen kann man das nun sehr schlecht einer „Entbürokratisierung, die den Brandschutz aushebelt“ in die Schuhe schieben!
Beste Grüße
Eben, mit Bauphysik und Bauchemie hat das nichts zu tun wenn Altbauten diffusionsdicht mit brennbaren Materialien verpackt werden. Da steckt viel Schmiergeld und Lobbyarbeit dahinter bis Fachleute die Naturwissenschaften leugnen.
Wohin man schaut, eine Entwissenschaftlichung der Gesellschaft durch Korruption.
Der Besitzer eines Altbaus kann sich seine Zuschüsse in die Haare schmieren wenn ihm
das Haus wegen staatlich subventioniertem Baupfusch unterm Hintern weggammelt.
Trotz alledem sind die Bauaufsichtsbehörden durch den Staatsquoten-Deregulierungswahn
personell unterbesetzt. Die Behörden zahlen nichts, mit der freien Wirtschaft verglichen,
und die Stelle fürs Leben gibt es beim Amt auch nicht mehr. Wenn irgendwo ein Idiot eine
tragende Wand rausgeschlagen, und damit die Statik des Gebäudes gebrochen hat, ist es
heute sehr wahrscheinlich, dass ein Jurist von der Bauaufsicht rauskommt um
„sich das mal anzuschauen“. Ein Jurist, an jeder Hand fünf Daumen.
Reiner Zufall das sich die Brandopfer in Deutschland bisher in Grenzen halten.