Steckt die Leitkultur doch in die Burka
Die Burka ist kein Dirndl und damit kein Kleidungsstück deutscher Anleitung. Da hat der Bundesinnenminister schon ein bisschen recht. Wir sind eben nicht Burka. Wir sind unerträglich. Das ist die deutsche Leitkultur schlechthin.
Leitkultur meint ja, dass die autochthone Bevölkerung (oder die, die sich dafür hält), den anderen Bevölkerungsgruppen kulturell anleitend zu Seite steht. Klingt nach nettem Service, ist aber freilich gar nicht umsetzbar. Denn wo fängt denn zum Beispiel klar deutsche Kultur an und wo hört ihr lateinischer, christlicher, skandinavischer, französischer Ursprung auf? Sind Jeans für junge Frauen als Gegenentwurf zur Vollverschleierung nun deutsche Leitkultur oder nicht doch eher ein Aufsatz des amerikanischen Kulturimperialismus? Sandalen zum Beispiel, die trugen schon die Römer und dennoch ist die Sandale der größte Ausdruck deutscher Leitkultur im Urlaub. Manchmal mit weißer Socke drin.
Oder mit nackten Oberkörper im Lokal sitzen: Auch so ein leitkultureller Beitrag Deutscher in Europa. Ich weiß das, die Erinnerung ist noch frisch, noch genau vor einer Woche saß einer entblößt zwei Tische weiter. Auf den Kanaren. Wenigstens hatte der keine Sandalen an. Leitkulturell im Sinne von »andere anleiten« waren dort viele Deutsche unterwegs. Zum Beispiel der eine, der dem Kellner anerkennend auf die Schulter schlug und ihn lauthals lobte, weil er es durch Unterlegen eines Stückchen Holzes oder so ähnlich geschafft hatte, den wackeligen Tisch zu fixieren. Ja ganz fein habe er das gemacht, super hast Du das hingekriegt! Der Kellner schien sehr irritiert, er murmelte Flüche in español atlántico und zog ab.
Einen Abend später stand ein Tisch auf der Parallelpromenande zum Atlantik herum. Darauf waren drei bunte Köpfe drapiert. Zwei davon waren unecht. Der Kopf in der Mitte war der Kopf eines Schaustellers, der unter dem Tisch kauerte und von einer Tischdecke kaschiert wurde. Die unechten Exemplare machten immer exakt das nach, was der Künstler (kann man ihn so nennen?) tat. Er wippte und schüttelte sich und alles davon gab es dreifach zu bestaunen. Das sah seltsam aus, war halt so ein sinnloser Eyecatcher, wie man ihn in Fußgängerzonen immer mal wieder sieht. Die Leute amüsierten sich für zwei bis sieben Sekunden und zogen ab. Manche warfen ihm noch einen Obolus in den Hut. Nur ein Deutscher, als Leitkulturbeauftragter in kurzer Hose und Achselshirt ging die Sache anders an. Er fühlte sich zur Belehrung berufen. Der Künstler solle doch unter die Straßenlaterne gehen mit seiner kleinen Show, da sehe man ihn doch viel besser. Dort wo er stehe, da sei es etwas duster, komm doch dahin, Mensch! Der Schausteller quietschte nur. Mit ihm die Köpfe.
Anleiten, sagen wie es richtig geht: Das kann man ganz offenbar automatisch, wenn man aus Deutschland kommt. Das gehört dazu. Wobei ich denke, dass viele es nicht mal böse meinen, jemanden anerkennend auf die Schulter klopfen, weil er einen wackeligen Tisch ausgeglichen hat, ist ja keine Frechheit, sondern einfach nur die ganz normale Taktlosigkeit, die Menschen an den Tag legen, denen man immer wieder einbläut, sie seien die Teilnehmer an einer Leitkultur und dementsprechend gewissermaßen auf einer höheren kulturevolutionären Stufe angesiedelt.
Und da leitet man dann eben nicht nur im eigenen Land an, nein, man macht es gleich überall. Anleitung ist nicht auf den deutschen Boden beschränkt. Das wird zu einem Lebensgefühl. Wahrscheinlich muss man als Deutscher auch ständig die Gewissheit haben, dass man es besser kann als andere. Muss es daher immer wieder beweisen. Bis zur Unerträglichkeit. Insofern ist es exakt dieses Unerträgliche, das die deutsche Leitkultur ausmacht. Unerträglichkeit als innere Angelegenheit wie als Exportschlager: Schade eigentlich, dass die Burka keine deutsche Tradition ist. Sie wäre als ein ausgezeichnetes Versteck für all diese Unerträglichen geeignet.
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…da fällt mir ganz spontan das Lied “ Mann aus Allemania“ von Reinhard Mey ein!
Ist halt ne Oberlehrernation aus lauter kleinen Schäubles, ich schäme mich jedesmal, wenn ich im Ausland irgendwo meine Staatsangehörigkeit angeben muss…
Scham ist es nicht, was mich da treibt. Wahrscheinlich auch, weil ich in jungen Jahren immer wusste, wie unzugehörig ich bin und wie sehr man mich als Gastarbeiterkind ansah. Außerdem bewege ich mich in den Gefilden ja eher als Einheimischer, jedenfalls was das Sprachliche betrifft (wenngleich ich es nicht perfekt spreche). Es ist aber ein sehr unangenehmes Gefühl. Die beiden Gestalten aus dem Text waren ja nicht mal böse. Sie waren einfach nur so in ihrem Element, dass sie halt meinten, so muss es sein. Es sind ja oft die kleinen Dinge, die man wahrnimmt, die die großen Dinge unterstreichen.
Ich denke, dass das Pseudo- Thema Leitkultur jetzt mal wieder hoch kocht ist dem Superwahljahr 2017 geschuldet. Man möchte m.E. damit der AfD ein wenig den Wind aus den Segeln nehmen, und ein wenig am trüben rechten Rand Wähler fischen.
Objektiv betrachtet ist es mit dem „Wir sind nicht Burka!“ gesülze so, dass hier ein Problem aufgebauscht wird, was im Grunde überhaupt kein Problem ist, denn wie viele Burkas gibt es den überhaupt in Teutschland die offen getragen werden? Als ob wir das nicht auch noch aushalten und tolerieren könnten, bei den wirklich großen Zumutungen die sie uns abverlangen wird ja auch nicht so ein Bohei gemacht, im Gegenteil!
Beste Grüße
Sowas wie der AfD kann man am Ende nur mit ignorieren den WInd aus den Segeln nehmen.
Problem ist, dass das nicht bei „uns“ hier liegt. Die Medien werden nicht damit aufhören, diese Projektionspartei für Wutbürger (also Leute, die zwar merken, dass etwas falsch läuft, aber keine Ahnung haben, was) weiter mit aller Kraft erhalten werden, bis sie ihren Dienst getan hat. U.U. werden sie nach der Bundestagswahld dann damit aufhören – sofern es nicht zu CDU/CSU/AfD kommt (was jedoch zu bezweifeln ist, dafür hat das Trickspiel einfach zu gut geklappt, als es auf diese Weise aufzugeben).
Das dachte mein Opa auch immer, bis sie ihn dann (wegen eines Witzes über den GröFaZ, betrunken auf einer Weihnachtsfeier) zur Ostfront geschickt haben. 🙁
Beste Grüße
1. ) Ein Urlaub im Club Medityrannei ist auf Gesamtdeutschland nicht übertragbar.
2. ) So lange niemand mit nacktem Unterkörper am Stmmtisch sitzt, ist die Welt noch in Ordnung.
Ist das jetzt sukram71 im neuen Gewand???
Nun ja, ich finde schon, dass man die Kleinigkeiten, die man „an seinen Landsleuten“ im Ausland beobachten kann, als Ausdruck des Deutschen in der Welt betrachten kann.
Aber du hast recht, der Stammtisch muss angezogen bleiben. Um nicht zu sagen zugeknöpft. Wenn man dann in den Puff geht, sitzt man ja nicht mehr am Stammtisch.
Die saufen zu viel, sind enthemmt, überheblich, unsensibel und peinlich…..die Engländer, Holländer, Skandinavier……
Zu „Stammtisch“ fällt mir immer diese schöne Lied hier ein:
https://www.youtube.com/watch?v=aZtmfCJRErY
Ja, Hauptsache mal wieder Handmusik zu der jemand ganze Sätze singt.
Dieser „Hyper-Hyper!“ – Scheiß ….umpf..umpf..umpf..ist mir in der Retrospektive
noch fremder als damals. Das war der Soundtrack zu dem der Neoliberalismus
in die Arena ritt.
Meinetwegen darfs auch unpolitische Unterhaltung sein. Hauptsache nicht dieses kalte Zeug.
https://www.youtube.com/watch?v=UzPw_H48bAs
@Erwin
Ich schätze mal, dass es viele, diesbezüglich sehr tolerante, teutsche Stammtische gibt, die nichts dagegen hätte das sich jemand mit freiem Oberkörper dazu setzen würde. Allerdings käme es bei dieser Person mit Sicherheit darauf an, dass diese über die „richtige“ Chromosomen- Paarung verfügt. 😉
Beste Grüße
Zu sagen hats Lisl dann aber noch lange nichts .-)
Ist ja noch häufig so, dass der Mann das Haushaltsgeld einteilt und den Stammtischdeckel
vom Lisl mitbezahlt.
Da darf dann die richtige Chromosomen-Paarung dann sogar schwarz sein, auch wenn man sonst eher weiß denkt und fordert.
Er meint XY und XX als einzige mögliche Chromosomenpaarungen. Die bestimmen nur das Geschlecht.
Das steht nicht im Widerspruch zu Roberto. Denn tatsächlich ist es wahrscheinlich so, dass beim dem Anblick des nackten „Objekts“ der Begierde des XX Typs, dem XY- Typ (zumindest partiell) egal sein könnte, wie dessen Körperfarbe ist, auch wenn er selber politisch womöglich „braun“ aussieht.
Andersherum, bezogen auf die Chromosomen Paarung, geht es vermutlich auch.
Ja, ja … die Hautfarbe liegt da trotzdem nicht drauf und das
Geschlecht wird sowieso sozial bestimmt. Biologie und Genetik spielen
dabei keine Rolle …. hust …….
Mit „gender“ ist an sich die Rolle gemeint, nicht das Geschlecht selbst. Das körperliche Geschlecht wird erstmal bei der Geburt bestimmt und ist (noch) nicht so ohne weiters änderbar (wobei auch das ein gutes Stück komplexer ist als x oder y, zumal ja eh jeder Mann sämtliche genetischen Informationen für einen weiblichen Körper in sich trägt und auch andere Bereiche der DNA da mit reinspielen, aber das ist ein Thema für sich.
Das Genom des Menschen ist auch zu fast 99 Prozent mit dem des Schimpansen identisch. Dennoch können viele Frauen rückwärts einparken.
das kann ich sogar mit nen Gelenkbus!
Wenn der Stammtisch am FKK-Strandlokal steht?
Mir wird jedes Mal wieder schlecht, wenn diese dämliche Debatte auch noch mit dem von diversen bayerischen Landesspacken und anderen braunen Fläzen falsch verstandenen Terminus Integration vermurxt wird. Im Übrigen selbige Dummbeutel, welche ja nix gegen Ausländer haben, aber … bspw. Multikulti (quasi die deutsche Leidkultur zusammengestückelten germano-slavisch-räto-franko-romanischen und waldgeist-christlich-kommerziellen Gepräges) für „gescheitert“ erklären und damit sich selbst die kulturelle Grundlage entziehen.
Da denkt man: So blöde können die doch gar nicht…. doch schon kurz drauf rauscht selbiges Gelaber unhinterfragt durch den kompletten, sich selbst als intellektuelle Eliten betrachtenden Blätterwald.
Nein! Auch in Wahljahren muss man sich nicht absichtlich von den Deppen entblöden lassen und mit ihnen Hexen verbrennen … oder Ausländer … oder „nur“ deren Wohnstätten.
Stimmt! Zumal die Bazis ja selber an schlechtes Beispiel an jahrhundertelanger nicht gelungener Integration darstellen. Man sollte ihnen mal ihre Trachten verbieten, dann schauns aber blöd!
Beste Grüße
@Heldentasse
[ … ] die Bazis [ … ] mal ihre Trachten verbieten, dann schauns aber blöd!
Ach? Können die auch anders schauen? Man lernt nie aus …
[…] Wir sind eben nicht Burka. Wir sind unerträglich. Das ist die deutsche Leitkultur schlechthin.Weiterlesen bei den neulandrebellen Lesen Sie auch: Das amerikanische Jahrhundert ist vorbei Mit noch was hatte Mister Trump recht: Er […]
Beim Ballermann, da kann der Deutsche so richtig seine kulturellen Errungenschaften explizit zum Ausdruck bringen. Saufen bis in die Besinnungslosigkeit und dann geht es weiter zum kotzen so lange bis die Straßen so voll davon sind, dass da sich nicht mal mehr ein Straßenköter dahin verlaufen würde.
Wir sind schon echt T(r)oll!
Oder doch besser „Endlich normale Leute!“?
https://www.youtube.com/watch?v=TeHYeYzYEK0
Das ist so ein Müll, dass es schon fast Kult- Status hat.
Beste Grüße
Tja, wir sind schon eine vollendete Kulturnation…im Endstadium;-)
Hi Leute, ich denke ihr verrennt euch da .Man sollte als erstes mal die Nachricht vom Sender trennen .Was ist falsch danach zu fragen wer man ist ? Was ist mies, an der schwarz-rot-goldenen Fahne, was so schlecht, an der Nationalhymne, wäre es so schlecht wenn Respekt und Toleranz zu wichtigen Werten erklärt würden und was ist so schlecht daran, das Gesicht zu zeigen, statt „Burka“ zu sein .Zu definieren wie man ein Zusammenleben gestalten möchte? Erst wenn diese Frage beantwortet ist, lässt sich die Frage nach Art und Umfang und Ziel von „Integration“ beantworten.
cheers ..
Ich schlage vor, dass die buben mit einem diener grüßen und die mädels mit einem knicks. dann haben wir endlich wieder leihkultur, an der sich auch ossis und amis abarbeiten können, bis sie integriert sind.
was hast’n du grad für’n rückfall am laufen, häh?
Jeder soll sich fragen, wer er ist und dabei kommt ein jeder zu einem anderen Ergebnis. Schon mein Nachbar pflegt andere Rituale als ich, z.B. sonntags zur Kirche zu gehen. Wer will denn festlegen, was so allgemeingültig ist, dass es für nahezu alle gilt? Nicht mal für Toleranz gegenüber jedem Menschen und seinem Lebensentwurf wird sich in diesem Land eine Mehrheit finden. Und auf eine Fahne, Nationalhymne oder Erfolge anderer Personen kann ich keinen Stolz empfinden, denn dafür kann ich nichts. Patriotismus ist in meinen Augen auch nur eine Form der Ausgrenzung des anderen. Das ändert nichts daran, dass ich froh bin, hier zu leben und auch viele Dinge hier mag. Und gerade die Vielfalt, die man durch andere Länder und Kulturen erlebt, bereichert. Wer isst schon nur deutsche Speisen? Burka, na und? Du kannst auch mit einer Blümchenbadehaube hier herumlaufen, das ist mir doch wurscht.
Für das Zusammenleben würde es vollkommen genügen, wenn jeder sich einmal das beste Buch der Welt vornimmt, das Grundgesetz, und versucht, sich danach zu verhalten. Wenn dann etwas damit nicht in Einklang zu bringen ist, dann gibt es sicher auch vernünftige Wege, etwas zu tun.
Eine sogenannte Leitkultur gibt es schlicht nicht.
Wenn du meinst, „Leitkultur“ gibts nicht, dann versuch mal, drei Monate in Saudi-Arabien zu leben in der gleichen Weise wie hier in Europa.
Das ist kein Argument.
Letztlich ist jede größere Zivilisation ein riesigert Kessel mit einem Mischmasch aus unzähligen Kulturfragmenten, woraus sich am Ende mehr ergibt als bloße Kultur, nämlich eine Verfassung, die das Leben in einer Gesellschaft ordnet und damit überhaupt erst ermöglicht, die letztlich die Grenzen setzt, in der all diese Parallelkulturen dann nebeneinander existieren können.
Das ist ein entscheidender Unterschied zu dem Setzen einer Leitkultur, die eine bestimmte unter all diesen zum Diktat macht, überhöht, aufdrückt, erzwingt…
Eine Demokratie DARF nur „Multikulti“ kennen. Leitkultur ist Despotie.
Vorgestern hieß es noch „Geh doch nach drüben in die Ost- Zone“, gestern wollten manche Kritiker nach Nord-Korea schicken und heute eben zu unseren werten Freunden den Saudis.
Dieses Ansinnen ist mittlerweile langweilig, und zeugt nicht gerade davon, dass man die tief erliegenden Probleme erkannt hat.
@Lazarus09
„TOLERANZ“ ist das entscheidende Wort.
Die muss für alle gleichermaßen gelten und beschränkt sich nicht nur auf das eigenen Staatsgebiet, sondern auf alle Länder und Kulturen.
Einfach andere Völker so leben lassen, wie sie es wollen und schon bekommt das Thema Integration eine eher marginale Dimension.
Solange die Burka da getragen wird, wo sie Usus ist, stören die Schwarz-Braunen sich ja auch nicht daran, aber man will sich ja mit Gewalt an Kriegen beteiligen, Waffen in alle Welt verkaufen und ein fettes Stück der Beute abhaben, so als williger Arschkriecher des Imperiums.
Das die Menschen dort nicht freiwillig krepieren wollen, sondern sich dahin aufmachen, wo es sich leben läßt, ist schon eine Frechheit von diesem Gesocks. Da muß man einfach hart durchgreifen und die eigene Bevölkerung nationalistisch aufstacheln.
Der durchschnittlich, blutarme Willy hierzulande braucht ja auch dringend eine Leitkultur, weil er zu träge ist, seinen eigenen Kopf zu bemühen und zu erkennen, dass er von der eigenen Elite nach Strich und Faden verarscht wird.
ach lass mal. ich glaub, der hatte einen wacholderschnaps zu viel. da kommt so was dann zum vorschein. ausmerzen lässt es sich offensichtlich kaum.
Sagt Leute was konkret habt ihr jetzt nicht verstanden ? Hier geht’s doch zuerst mal darum das Leute überhaupt eine Identität bekommen,auch national.
Warum kann ein Italiener Stolz drauf sein Italiener zu sein..auch wenn seine Eltern in den 60′ ausgewandert sind..?
Sag das als Deutscher und du bist “braun“und “Nazi“ ,genau dass ist das Problem. Was ist deutsch ?Die Deutschen haben keine Idendität “mehr“ ,man sie ihnen genommen und durch nix ersetzt und da haken eben die Rattenfänger ein.
So, und jetzt wollen idenditätslose Pappnasen andere Leute “integrieren“? In was bitteschön? Jetzt ihr ….
meine identität brauche ich nicht zu bekommen! die müsste mir vorher erst mal genommen werden. und ’national‘ passt da nicht rein, weil meine identität keinen nationalen charakter hat. ich denke mal, jeder mensch hat ab geburt erst mal seine sichtbare ausstattung, die ihn auch mit allem versorgt, was er für seine identität benötigt. das nationale drängelt sich da allerhöchstens unerwünscht rein. eigenartigerweise würdest du, also genau du, das für religiöse identität genauso sehen (als unerwünschtes reindrängen in persönliche identität), wo kommt jetzt dieser schmalzig-sentimentale nationaltouch bei dir her? zu lange weg von der heimat? das natioalsyndrom der wolgadeutschen und bochumtürken verinnerlicht, mit der sch-r-g-flagge und ner flasche bier auf dem hinterhofsofa oder was?
Mach dich mal locker Alter es geht doch nicht um dich oder mich,und nein kein Heimweh ins Reich ich bin ja passmäßig nicht mal mehr Deutsch. Es geht simpel drum das sich die Mehrheit deiner Pfostenmichels irgendwo national zuhause fühlen wollen,dieses Vakuum hat aber keine Regierung gefüllt nach dem Kriege,drum können nun Reichsdeppen und Tausendjährige versuchen ihre Vorstellungvon von Deutsch zu etablieren.
Und solche Leute labern dann wie Integrationspolitik aussehen soll.
Drum nochmal ,allein das man von Leitkultur reden muss ist ein Indiz für den Zerfall der deutschen Gesellschaft,die wissen nicht wohin ,wer sie sind ,es geht um Zusammenhalt und die Frage „Wer sind wir – und wie wollen wir in Zukunft zusammenleben“
ich weiß relativ genau wo ich hin will und was in schland insgesamt passieren sollte. wäre das dann leitkultur?
wie ist das bspw. bei den franzosen? die sind doch grande nation. sind le pen und macron leitkultur oder nur einer von beiden?
was sagt man dadurch und was hat man davon?
wenn italiener, deutsche… sagen sie sind stolz italiener, deutsche…zu sein denke ich mir: nix. weil derart kontextfrei bedeutet das alles und nix.
und genauso ist das mit dieser ominösen leitkultur.
@Lazarus
Ich bin zwar froh, ein Deutscher zu sein, aber stolz bin ich nicht drauf, denn Herkunft ist kein Verdienst und so kann ich auch dem Pathos einer Fahne oder Hymne nichts abgewinnen.
Stolz könnte ich sein, wenn von unserem Land etwas ausginge, das dem Frieden und der Achtung aller Menschen dient, sowohl ggü. den schwachen Mitgliedern der eigenen Bevölkerung, als auch denen in Europa und der Welt.
Dieser Ansatz wurde aber in den letzten Jahrzehnten zunehmend geschreddert.
Wir leisten aktiv Beihilfe zu Mord, Ausbeutung und Vertreibung in darwinistischer Manier, immer im Schlepptau einer moralisch verkommenen USA, aber auch aus Eigennutz einer verantwortungslosen Minderheit der Macht und Profit über alles Menschliche geht.
Erst wenn dieser Egoismus gelebter Solidarität weicht habe ich Grund, stolz auf mein Land zu sein, ganz ohne nationale Überheblichkeit.
Ja … sicher aber geht doch nicht um uns .. wenn alle wie wir denken und handeln würden bräuchte es die ganze Diskussion nicht.
Aber du/ihr seht doch welchen Zulauf Rattenfänger inzwischen haben und welche Akzeptanz deren Gelaber ..
Ich sage Leitkultur und besonders die Diskussion darum ,besonders um die Definition sind wichtig um eben solchen Vögeln wie die der AfD die Deutung und Wind aus den Segeln zu nehmen .UND HÄNGT EUCH NICHT AN DEM WORT AUF ..
Ich finde es sinnvoller, die Deppen, die unbedingt integrative Leitkultur benötigen, bildungstechnisch besser zu integrieren, statt sich politisch (zumindest polemisch) vom Niveau nach unten anzupassen.
Sonst macht man den gleichen Fehler immer wieder und passt die politische Sichtweise nach rechts an, nur weil man dem Populismus das Wort spricht, um im Wahljahr auch solche Elemente anzugreifen.
Lazarus09 demonstriert hier eindrucksvoll, dass er Identität nur vom Kollektiv her definiert – und den deutlich vielschichtigeren Zugang über das Individuum scheut.
Schlichte Gemüter wie er möchten eben Teil einer Masse sein.
Wer seine Identität – je nach Thema: sei es Musikgeschmack, Lieblingsfußballmannschaft, kulinarischer Geschmack – unter verschiedenen Aspekten betrachtet, findet einen sehr viel spannenderen Zugang zu ihr.
Wenn man einzelne – für andere vielleicht etwas sperrige – Aspekte dann etwa in fruchtbaren Diskussionen verteidigt (oder: modifiziert, neudefiniert, ergänzt), gewinnt dadurch an individuellem Selbstbewusstsein (finde ich jedenfalls).
Wer dagegen mangels entwickeltem Selbstwertgefühl sich einer – häufig eben nationalen – Leitkultur (homogene Monokultur) unterordnet, der kommt bestenfalls in den zweifelhaften Genuss einer geliehenen Identität. Eine vorgestanzte Schablone, in die man sich hineinzwängt.
@The Joker
Da irrst du dich wohl, sonst wäre er wohl kaum als Individuum in GB oder er wäre dort in die Gesellschaft so integriert, daß ihn das Geschehen hier nicht die Bohne interessiert.
So flach ist sein Intellekt erkennbar nicht, dass er unbedingt ein Schaf in der dumpfen Masse sein will, aber anerkanntes Mitglied einer überschaubaren Gruppe Menschen ( Freunde, Bekannte, Kollegen ) sicher, denn das wollen wir im Grunde alle.
Das sehe ich ganz ähnlich wie du.
Wer sich kein eigenes, differenziertes Bild von der Welt macht, bekommt halt eines von der Stange verpasst, in Standardgröße.
Danke @ Rob …
@ The Joker ,du bist doch DER Joker der auch schon beim SF kommentiert hat, solltest also im groben meine Anschauung vom lesen über die Jahre her kennen ,oder du hast ein Lese und Textverständnisdefizit .
Was dich jetzt schreiben lässt „Schlichte Gemüter wie er möchten eben Teil einer Masse sein“ ist mir absolut schleierhaft . Ich bin mit SICHERHEIT nicht Teil der Masse ..da kannst einen drauf lassen .
zum Thema … Du willst scheinbar die Zustände in Besserdeutschland nicht realisieren,oder ? Die Leute sind orientierungslos , der „Wettbewerbsgedanke“ des neoliberalen Weltbildes welches spätestens seit sPD-Schröder samt allen Reformen kultiviert wird hat die Leute, die Gesellschaft aufgespalten und vereinsamen lassen, Einzelkämpfer soweit das Auge reicht,es gibt bei den meisten keine stabile Konstante mehr im Leben…die wollen Geborgenheit,Zugehörigkeit und Sicherheit .Es ist absolut unumgänglich den Leuten ein „Leitbild“ zu vermitteln welches ihnen ein Zusammengehörigkeitsgefühl gibt .. sonst machen es die Braunen . Ein Stück Land mit Leuten drauf ist noch lange kein Staat.
Es bedarf „Einigkeit“ in allererster Linie, Einigkeit über die Werte.Erst wenn das erreicht ist, kann auf diese Einigung aufbauend Recht gesetzt werden und erst wenn es Recht gibt, kann es auch Freiheit geben, die diesen Namen verdient.Ohne Einigkeit zerfallen zugleich Recht und Freiheit oder ..?
Den Begriff Leitkultur finde ich blöd. Ich verstehe aber den Bezug von Lazarus09 darauf als Bezug auf das soziale Wesen Mensch. Wer dagegen allein dem Individium huldigt, am besten noch pränatal, überschätzt wohl seine eigenständige Geltungsfähigkeit. Mensch braucht tatsächlich sozial Verbindendes. Nicht nur als perfekte Nettigkeiten, sondern mit Stärken und auch manchen Schwächen, an denen man in seiner Selbstwirksamkeit wächst. Erst der Mutterleib, dann die Mutterbrust, hoffentlich die starke Schulter des Vaters, die Sicherheit der Familie, ein vernünftiges Maß an Regeln und Freiraum für Entdeckungen und individuelle Entfaltung. Ankommen in der Gemeinschaft Verschiedener mit ähnlichem bis gleichartigem Bedürfnis, Ort, Sprache und Erfahrung. Wie kommt man darauf, die Familieklitsche, die Stadt und auch noch die Region als Heimat und Anker zu respektieren, dann aber Skalierungen aufs Land und Nation grundsätzlich zu verschmähen und stattdessen striktes und zugleich wirres Weltbürgertum einzufordern?
So wie die wirtschaftliche Globalisierung Licht- und Schattenseiten hat, trifft dies wohl auch für die soziale Globalisierung zu. Nicht anders auf nationaler oder regionaler Ebene. Gut oder böse sind Einstellungen und Absichten, richtig oder falsch sind die Ergebnisse der Umsetzung, aber woher kommt das Narrativ des Bös-Falschen der Nation her? Wird da einfach nur eine Ursache des Desasters, ein Täter, ein Schuldiger gebraucht?
Unter Leitkultur könnte ich Aufklärung, die Menschenrechte, das Grundgesetz und eine zunehmende Sorgfalt bei deren Gewährleistung und Sicherung gut subsummieren. Gern auch national, wenn sich die Region oder die Welt gerade mal sperrt. Was sonst?
Eben .. drum sage ich das man sich nicht an dem Namen hochziehen sollte,sondern „Werte“ formulieren sollte die verbinden und an denen sich die Gesellschaft im groben ausrichten kann.
wer fordert hier striktes und wirres weltbürgertum? oh, und was das ’narrativ des bös-falschen nationalismus‘ betrifft, also erstens klingt das blöd, so rein sprachlich, und zwotens könnte es, völlig unabhängig von narrativem und ähnlich verschwurbeltem, daran liegen, dass es eine sehr enge verzahnung – vorsichtig ausgedrückt – von nationalismen und militarismen gibt. aber da kann jeder seine eigenen schlüsse draus ziehen.
Ich bin generell dafür, dass sich Menschen über ihr Menschsein, besser noch, über ihre Menschlichkeit definieren.
Alles andere bedeutet nur, diesen humanistischen Grundgedanken ideologisch (politisch, regional, religiös, rassistisch) aufzuspalten. Hymnen und schöne bunte Landesfahnen dienen genau dazu. Man soll sich mit seiner regionalen Herkunft unter historischem Bezug identifizieren. Das nutzt natürlich nur den jeweiligen regionalen Machthabern. Ist für mich selbst aber völliger Käse.
Mich verbindet weniger mit meinen Nachbarn Schulze und Schmidt, als mit (bspw.) Roberto oder auch Fatima aus´m Asylheim (selbst mit Burka).
Das wäre durchaus anders denkbar, hätte man auch nur den geringsten Einfluss, wo und in welche Ethnie oder gesellschaftliche Schicht man hineingeboren wird. Hat man aber nicht. Damit ist dieser Gedanke lediglich eins: Willkür.
2010 … hatte das Murksel ja schon mal die Leitkultur entdeckt … da hatte ich diesen Text an die CDU und die örtliche Tageszeitung … Toleranz … war da genannt … gröhl … mein Text damals:
Als ich diese Meldung las, überraschte mich sehr, dass Frau Merkel jetzt eine Kultur der Toleranz als Teil der so genannten neuen Leitkultur der CDU bezeichnet. Für mich hat bereits einmal ein großer Deutscher, Johann Wolfgang von Goethe, gesagt, die Toleranz sei nur als eine vorübergehende, bis zum endgültigen Anerkennen geeignete Haltung. Denn Tolerieren heißt, etwas nur zu dulden, ohne es zu akzeptieren.
Dies ist aber nichts als die Verweigerung der Anerkennung des Anderen. Mir kommt das ganze Gerede eher als „Selbstmit-Leid-kultur“ der abgewählten, von Finanzskandalen gebeutelten CDU vor. Vielleicht soll das zukünftige Tolerieren in der neuen Leitkultur dafür sorgen, die Skandale der CDU zu tolerieren. Das wäre der falsche Weg, Frau Merkel.
Wenn Sie denn schon eine neue Leitkultur wollen, dann leben Sie doch eine als Vorbild, indem Sie eben nicht alles in der eigenen Partei mit Dulden ertragen und nur den politischen Gegner kritisieren, sondern endlich tatsächlich eine Erneuerung wagen.
Denn alle Abgeordneten des Bundestages sollen gemeinsam die Interessen des Deutschen Volkes vertreten, so steht es im Grundgesetz. Von Parteiinteressen steht dort nichts.
Wenn Sie also auch das Miteinander als zweiten Punkt in Ihrer Aufzählung nennen, dann können Sie ja sofort damit anfangen. Das entspräche dann auch den Verfassungswerten, die Sie als den dritten Punkt auf führen. In der Verfassung steht nichts von Fraktionszwang, wie er von den Parteien eingesetzt wird.
Zuletzt ist Weltoffenheit, Ihr vierter Begriff, ebenfalls ohne Anerkennung anderer Lebens oder Kulturarten nichts als eine leere Worthülse. Toleranz ist also, wie Sie sehen, die falsche Voraussetzung für eine Kultur, die für andere als Leitbild dienen soll.
… es gab keine Reaktion der CDU … mein Leserbrief dagegen wurde schon veröffentlicht.
Bei „Leitkultur“ assoziiere ich „Leitfossil“ …
Wie gelangt man eigentlich von De Maizières Zehn-Punkte-Plan an nackte Oberkörper
und Sandalen im spanischen Touristen-Ghetto ?
Mal angenommen man hätte die 10 Punkte einzeln abgeklappert.
Wäre es peinlich gewesen, ihm in mancher Hinsicht recht geben zu müssen ?
Ob das hätte passieren können, weiß ich ja nicht. Es kamen nackte Oberkörper
und Sandalen von den Kanaren dazwischen.
endlich haben wir hier bei den neulandrebellen eine neuauflage des im korruptionssumpf – äh – sommermärchen entstandenen positiven nationalismus. das kommt zwar ein wenig verspätet. wir wurdens damals nicht. das waren andere, aber immerhin. dieser positive nationalismus, dieses identifizieren mit dem identifizierbaren, mit der flagge, dem benehmen, der hymne, kurz, die identifikation mit dem minister des inneren, grauer anzug, graue krawatte, graue brille, graue haare, diese greuliche identifikation mit dem grau des grauens, endlich!
bald glaube auch ich dran. aber vorher muss ich weg.
Ein grauer Mann als Identifikationsfigur ? Das ist so plakativ und überflüssig wie die Burka, die statistisch so wahrscheinlich wie ein Blitzeinschlag in der guten Stube ist. Da könnt man auch die letzten Irokesenschnitte
Deutschlands zum Aufhänger machen.
Aber was hat sein kleiner, unbedeutender Ministerstab noch zum Deutschsein eingedampft ?
Den Punkt 3. Den Leistungsgedanken.
Ist der Leistungsgedanke eine Spielregel an die man sich zu halten hat ? Und wenn nicht, was dann ?
Gerade in herben Zeiten, in denen Deutschland überdreht. Soll man sich bedingungslos integrieren und Geld zur Arbeit mitbringen ?
natürlich! wer arbeiten will, soll dafür zahlen. in dieser welt gibt es nichts umsonst! ich finde die passenden kalendersprüche schon noch, keine sorge. irgendwie gab es da noch so einen, sekunde, wie war das noch mal, ähm, wer nichts leisten will, soll auch nicht arbeiten. deutsch ist der gestrrrrrenge blick in die augen des anderen, der händedruck. ich bin nicht burka. ich bin nicht t-shirt, ich bin nicht tennissocke und auch nicht lodenmantel.
wir zeigen uns.
Arbeit wird für den Arbeitnehmer kaum noch zu finanzieren sein, insbesondere wenn sich der Exportweltmeister in der elften Runde nen Aufwärtshaken einfängt, Fratzen schneidet und im Stehen angezählt wird. Anschließend wird der negative Mindestlohn eingeführt. Der Arbeitslose wird nebenher arbeiten müssen während er seine Ersparnisse aufbraucht und sein Haus verschleudert. Das ist Leistungsgesellschaft !
Die übrigen 9 Punkte, die für die schon Dagewesenen definiert wurden, sollten auch genauer unter die
Lupe genommen werden. Nix Burka !
Allerdings ein schlagendes Argument. Aber gerade die Gräulichkeit kann ja auch Interesse wecken: Wenn der Herr Minister sein Inneres nach außen trägt, was trägt ihn dann innen?
als innenminister? wohl das!
du musst das positiv sehen. es geht hier um sinnstiftung, und was ist da besser geeignet als ein sinniges bild?