Nur Mut, Genossen!
Es stimmt ja: Mit der SPD, wie sie sich aufstellt und wie sie sich jetzt mit Schulz zwischen zögerlicher Kritik an neoliberalen Rezepten und Lobhudelei für Gerhard Schröder und dessen Agenda 2010 einnistet, ist es ein Trauerspiel. Wenn überhaupt, dann wird in der SPD geklittert – nicht geklotzt. Auch wenn man dort momentan so tut, als gäbe es ein dickes Change in der politischen Landschaft der Republik. Man lobt nun unter anderem am Kanzlerkandidaten, dass er der AfD in seiner Rede im Willy-Brandt-Haus den Kampf angesagt hat – dass die SPD über Jahre keine Alternative für Deutschland mehr sein wollte und somit auch den Aufstieg dieser Rechtspartei förderte, hat er lieber mal nicht erwähnt. Mit diesen euphorischen und geschichtsvergessenen Sozis regieren? Schlimmstenfalls sogar noch mit den Grünen im Schlepptau, deren einziger roter Faden ist, keine Textilie in diesem Farbton zu besitzen?
@Roberto J. De Lapuente J. De Lapuente
Ich verstehe den Sinn des Artikels nicht. Wenn man „s“PD wählt, wählt man gerade „weitere Jahre mit dieser Bundeskanzlerin“.
Ich verstand das jetzt weniger als ein Plädoyer an die Bevölkerung sPD zu wählen, als eines an die Linke zu prüfen, ob sich Verbesserungen vielleicht eher erreichen lassen, wenn man die Maximalforderungen zurückstellt und das System von innen allmählich zu reformieren versucht, sollte es denn zu rot-rot-grün kommen, aber so wie ich Schulz einschätze, wird das nix.
@Tannenbaum
Das verstehst Du wohl richtig. Wenn es allerdings eine Roberto-Linke gibt, könnte die sich auch direkt „s“PD-2.0 nennen, denn so eine „Linke“ ist nichts anderes als ein Fußschemel für die „c“DU und die „s“PD. Sie würde nicht nur nichts bewirken, sondern den Verfall und die totale Verrottung der Gesellschaft noch beschleunigen.
Au ja, das hört sich echt toll an. Dumm ist dabei nur, dass im real existierendem Neoliberalismus, jegliche soziale Verbesserung und jeder Wunsch nach friedlicher Völkerverständigung, als Maximalforderung gilt, In deiner Welt sieht das ja vielleicht anders aus, gratuliere.
Die Sicht kann man haben – und die halte ich noch nicht mal für unangebracht. Andererseits sehe ich nicht, warum man nicht vonseiten der Linken diesen einen – und sei es der letzte – Versuch wagen sollte, in diesem Dickicht ihr Glück zu versuchen. Vielleicht ist die Realität nicht ganz so schwarz wie man meinen könnte – und es bringt was. Und vielleicht haben Sie völlig Recht – aber dann ist klar, dass vonseiten der Politik keine Verbesserungen mehr kommen, und man kann das Thema parlamentarischer Einfluss gleich ganz sein lassen und nur noch beobachten.
Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, ich halte eine Regierungsbeteiligung der Linken auch nicht für ein Allheilmittel und sehe, dass die Einflussmöglichkeiten fast an der Rand der Unsichtbarkeit liegen, aber damit wäre im schlimmsten Fall ein für allemal klar, was genau gespielt wird (vielleicht auch einem wachsenden Anteil der Bevölkerung – was ja an sich ein Fortschritt wäre) und für neue Erkenntnisse bin ich immer dankbar.
@Tannenbaum
Das wird auch so geschehen, ohne daß die LINKE in eine Koalition eintreten muß, in der es praktisch keine Schnittmengen gibt.
Merkels Kartenhaus, an dem die SPD und per Zustimmung auch die Grünen mitgebastelt haben, wird zusammenbrechen.
Der widerstand gg. Außenhandelsüberschüsse, Austerität, die Öffnung der Grenzen, Brexit usw. sind Srgnägel für die deutsche Politik.
Sollte Le Pen die Wahl in Frankreich gewinnen, ist der EURO Geschichte und Merkel muß den politischen Offenbarungseid leisten, weil es mit Deutschland dann rasend abwärts geht.
Auch die AFD, die das allseligmachende Heil mit dem Ende des EURO propagiert hat, wird dann ein Glubwürdigkeitsproblem haben.
Warum sollte die LINKE jetzt auf die Titanic aufspringen, wenn sich herausstellt, daß sie mit ihrer Kritik genau richtig gelegen hat?
wem ist das dann klar?
in zahlreichen ländern um uns herum ist „links“ in welcher form (hollande is bspw. was ganz anderes als vorher griechenland) auch immer (medial, politisch, ökonomisch) konsequent korrumpiert und/oder abgesägt worden.
Nachtrag:
Grundgütiger! Das wäre dasselbe, als wenn sich eine Menschenrechtsorganisation als kleiner Partner der Mafia anschließt, die zwar nicht mit der anderen großen Mafiaorganisation offiziell verbandelt ist, aber exakt dieselbe Strategie verfolgt. Dann muss die Menschrechtsorganisation die Fresse halten oder sie kriegt auf die Fresse.
Wie die Verbrecher von der „s“PD ticken, haben sie ja überdeutlich bei der Mindestlohnabstimmung gezeigt, als die Linke den „s“PD-Vorschlag eingebracht hat und die „s“PD gegen ihren eigenen Vorschlag gestimmt hat, weil er von den Linken eingebracht wurde.
Verbrecher spielen nicht fair.
Wer mit der „s“PD koaliert, sollte auch darüber nachdenken, ob er nicht mit der „c“DU, „a“fD, „f“DP oder NPD koaliert. Die Unterschiede sind marginal.
Nachtrag zum Nachtrag:
Habe die Olivgrünen/Bündnis88 vergessen – ist aber nicht so wichtig: Die machen sowieso ausnahmslos alles mit, was die Pöstchenversprecher gerne möchten.
Trotzdem, einen Versuch wär’s wert – allerschlimmstenfalls präsentiert sich dann die sPD so infantil wie von Ihnen beschrieben; aber dann bemerkt das vielleicht auch ein größerer Teil der Menschen im Land. Was die Linke von der Opposition aus anprangert, ist wichtig und zum überwiegenden Teil richtig, aber es ist illusorisch zu glauben, dass wir irgendwann eine Linke als stärkste Fraktion in der Regierung erleben, wenn sie nur aus der Opposition heraus Forderungen stellt.
Es ist ja nicht wirklich zu erkennen, dass die Linke wesentlich mehr Zuspruch bekommt. Nöte der Menschen werden mit dem altbekannten „Das liegt an den Flüchtlingen“ von AfD und in gewissem Maße von den anderen Etablierten abgetan und die Stimmen abgeschöpft, während die Linke eine Diffamierung nach der anderen abbekommt.
Lange Rede kurzer Sinn – außer Illusionen kann nicht viel kaputt gehen, und dann wissen wir endgültig, wo wir dran sind – was mir lieber wäre als mich immer über das ewig gleiche Geschwurbel einer GroKo (oder gegebenenfalls einer GaGroKo mit Salat, falls es dank AfD nicht zur Regierung reicht) aufregen zu müssen und doch zu hoffen, dass es eine Alternative gäbe.
Warum lernst du nicht sinnvolle und lesbare Texte zu schreiben ? Verb nach vorn, Satzbau, Füll-und Verlegenheitswörter streichen..
Das hat etwas mit Wahrnehnungspsychologie zu tun, warum Texte verständlich oder nicht sind, du Depp ! Es hat nichts mit Intelligenzmagel deiner Leser oder dir als verkantem Genie aus dem Metallbau etwas zu tun.
Lern lesen, dann muss ich mich nicht verändern.
PS: Das dürfte durchaus einer der leichter lesbaren Texte gewesen sein – wenn du den nicht kapierst, geh Broder lesen.
Warum sollte die SPD ernsthaft den Kanzler stellen wollen, wenn sie die gleiche Politik betreibt wie Merkel?
Und welchen Einfluß sollte die LINKE haben, wenn sowohl SPD als auch GRÜNE liebend gern mit der Union regieren wollen?
Wenn die sich in einer Regierungskoalition quer stellen, platzt die eben und die Union sitzt wieder mit im Boot.
Für CDU/CSU, SPD und GRÜNE dürfte es zusammen allemal zum Regieren reichen.
RRG wäre das politische aus für die LINKE. Zu groß ist das Risiko, daß sie durch den Einfluß der beiden anderen Parteien Geschmack am Lobbyismus findet und ebenso ihre Ziele verrät.
Weder SPD noch GRÜNE stehen für eine Abkehr ihrer bisherigen Politik, die ziehen die LINKE nur mit nach Unten. Diese muß als echte Alternative erhalten bleiben.
Ich gehe davon aus, daß Merkel die Wahl, wenn vielleicht auch kapp, gewinnt und sich ihre (n) Koalitionspartner aussuchen kann, ohne einen Wechsel ihrer desaströsen Politik befürchten zu müssen.
Bevor nicht reale Katastrophen ihre Unfähigkeit (Unwilligkeit) zu einer konstruktiven Politik zum Wohle der Bürger Deutschlands und der EU den Wählern des „weiter so“ offenbaren, hat die LINKE keine Aussicht auf breite Zustimmung.
Man könnte kotzen darüber, aber es ist wohl so.
Natürlich endlich Mal ein vernünftiger Artikel. Der haut genau in die richtige Kerbe bei den Linken.
Nur wenn man sich an einer Regierung beteiligt, hat man Einfluss auf die Politik. Dafür muss man aber Kompromiss-Bereitschaft zeigen. Da Politik aber immer von Kompromissen geprägt ist – selbst dann wenn eine Partei mit absoluter Mehrheit reagiert – ist das nicht so schlimm und geht auch gar nicht anders.
Ich fürchte nur, dass ein großer Teil der Linken gerade deshalb bei den Linken sind, weil sie bei vielen Themen keine Kompromisse machen wollen und bereits vorab viele „rote Linien“ ziehen. Quasi als Alleinstellungsmerkmal.
Dann kommen die Linken aber nie in eine Bundesregierung und sie werden irgendwann so enden wie der bekannte Berliner Club Ampere.
Deine Zustimmung wird den Roberto sicherlich in seiner Ansicht bestätigen. Dafür meinen aufrichtigen Dank. 😀
Ja, ich bin glücklich wie nie zuvor.
Dass dir das aber nicht zu Kopf steigt. 😀
Er schreibt ja auch so ziemlich genau, was ich immer schreibe.:)
Widerspruch!
Aktuell ist zu besichtigen, wie man Politik beeinflussen kann: Sich als unterscheidbar von den Blockparteien darstellen. Dadurch gewinnt man Wähler.
Bei uns vorgemacht von der AfD, traurig aber wahr.
All das wird eine Linke als Juniorpartner einer Koalition genau nicht machen können. Wenn man in der jetzigen Mühle erstmal eine Legislaturperiode lang rundgeschliffen wurde, bleibt nicht mehr viel übrig, was einen vom Einheitsbrei der restlichen Politik unterscheidet.
Wäre das als Preis in Ordnung, um mal eine Handvoll Kompromisse durchgebracht zu haben?
Nein, ganz sicher nicht. Vor uns liegen Zeiten gewaltiger technischer Umwälzungen, die gesellschaftliche Umbrüche mit sich bringen. Eine Linke, die den Sozialstaat in die 70er zurück reparieren möchte und dafür 10% der Stimmen hat, ist in einer Koalition für genau eines gut: Sich selbst abzuschaffen!
Mut brauchen die Genossen, ja. Aber nicht, um zu koalieren. Der Mut, den die Linke bräuchte, wäre der, die erste Partei zu sein, die ein Zukunftspapier vorlegt.
Da stünde drin, welche technischen Umwälzungen in den nächsten 20 – 30 Jahren zu erwarten sind. Was das für die Gesellschaft bedeuten wird. Und dann ein 10-Punkte-Plan, was die Linke zu tun gedenkt, um alle Leute mit in diese Zukunft zu nehmen.
Das erfordert Mut. Da müsste man sich nämlich auch von Ideen verabschieden, die bis dato zum Kerngedankengut der Linken gehören. Klassische Sozialversicherung über die Arbeitsplätze? Hinfällig! Starke Gewerkschaften? Ob Gewerkschaften in der zu erwartenden Welt überhaupt eine Rolle spielen können, wäre zu diskutieren. Usw.
So wird man unterscheidbar! Aber keiner traut sich, auf Basis eines wahrscheinlichen Zukunftsszenarios eine Strategie für die Zukunft zu entwerfen. Das erwarten die Menschen aber von Politikern, die sie wählen sollen. Und im Moment überlässt man die Zukunftsdeutung denjenigen, die behaupten, wenn man nur die Mauern hoch und dick genug macht, bliebe die hässliche Realität draußen.
Das ist die aktuelle Situation. Und jetzt allen Ernstes die Linke zu einer Koalition aufzufordern: Das würde bei Vollzug die einzige Partei entsorgen, die überhaupt noch die Möglichkeit hat, eine Alternative für die Zukunft anzubieten. Von den Blockparteien ist diesbezüglich nichts zu erwarten. Die bestehen in der Spitze aus professionellen Postenverwaltern, die Macht um ihrer selbst Willen wollen. Jede größere Vision wird von diesen Menschen kategorisch abgelehnt, weil sie die Machtverhältnisse zu erschüttern droht.
Wer einen Plan vorlegt, wie ich ihn fordere, macht sich koalitionsunfähig. Wer in einer Koalition sitzt, macht keine solchen Pläne. Wir brauchen sowas aber, eigentlich schon gestern.
Deshalb: Umfassender Widerspruch! Bei einer Koalition gibt es aktuell fast nichts zu gewinnen, aber alles zu verlieren. Ein wirklich frisches Konzept kann nur von außen kommen. Wer sich jetzt in die Regierung „verpisst“, überlässt das Feld der alternativen ( oder als solcher dargestellten ) Politik der AfD, oder welche Perversion sonst noch auf uns zukommen mag. Ein No Go!
100% agreed.
@ChrisA
Genau so etwas würde ich mir wünschen. Ich bin der Meinung, dass die kurze Periode der sozialen Marktwirtschaft ein schönes, aber nicht auf die Zukunft anwendbares Zwischenspiel war. Was wir jetzt brauchen, sind Vordenker und Menschenrechtler, die die zukünftige Gesellschaft auch auf wissenschaftlicher Basis gestalten, bzw. umbauen, damit wir nicht Opfer unserer rückständigen Wirtschaftsauffassung werden.
In der Linken gibt es Personen, die das leisten können und Personen, die dazu nicht geeignet sind. Koaliert die Linke mit einem Flügel der deutschen Einheitspartei, werden nur die Personen überbleiben, die nicht dazu geeignet sind.
@ChrisA
Volle Zustimmung
verstehe ich nicht bzw. die logik dahinter. die linke geht nicht in koalition, weil sie zu wenig selbstvertrauen (besser: angst?) hat, dann was bewirken zu können? so (!!!) idealistisch sind die bei gleichzeitig so wenig eier? ehrlich jetzt?
what the motherfucking holy fuck????? sehen wir mal davon ab, dass die csu inhaltlich und personell völlig unapptetilich ist. deren art und weise merkel was abzugraben ist doch aber genauso übel und auch nur um der macht willen getrieben. „obergrenze“, „maut“…sind irrelevante themen mit denen man aber populistisch punkten kann. gibts da was ähnliches bei den linken? ich glaube nicht.
@Mordred
Roberto.usw.:
Vielleicht hilft Dir ein kräftigeres Beispiel, um Roberto-usw.’s Gedankengänge zu verstehen:
Wenn die Linke z.B. Guantanamo abschaffen soll, sollte sie erst einmal eine Kooperation mit dem Betreiber eingehen und Guantanamo ein Weile betreiben, um dann die Abschaffung vorzuschlagen.
In der Sukram-Welt sind diese Gedankengänge doch zutiefst logisch, oder?
@schwitzig
Sukram ist ein unheilbarer Fall.
Der singt auch dann noch ein Loblied auf die SPD, wenn die mit der AFD koaliert und er mit einem rosa Wimpel auf dem Lagerdress in der Baracke auf seine „Entlausung“ wartet..
schon klar.
aber was sagt uns in dem kontext angst / selbstvertrauen?
in meinen Augen ignoriert der artikel die spezifische Rolle der (s)pd in D. vollends: Diese Partei ist nämlich zusammen mit den unionsparteien die deutsche Staatspartei schlechthin, eine der politischen Hauptvollstrecker des deutschen Neoliberalismus und Mitgarant für die deutsche Hegemonie in Europa. Und da soll die bestenfalls 10% Partei die Linke in einer Koalition nun den Herrschaften gehörig in die Suppe spucken können? Und was die Möglichkeiten einer Oppositionspolitik innerhalb einer Regierungskoalition angeht, befürchte ich, dass sich der Glaube, (s)pd und ‚grünen‘ von links vor sich hertreiben zu können, als Wunschdenken erweist, wofür es genug historische Beispiel gibt (klassisch ist das Spiel Mitterands mit dem PCF: wo der PCF heute steht, dürfte allgemein bekannt sein). Das Gegenteil dürfte eher der Fall sein: Wie die traurige Geschichte der Syriza zeigt, gibt es keinen programmatischen Punkt, der nicht zu einer Maximalforderung und über Bord geworfen werden kann, wenn es darum geht, die eigene Regierfähigkeit unter Beweis zu stellen (und nebenbei die eigene Karriere zu retten).
Und was die gemeinsame Front gegen den angeblich drohenden deutschen Faschismus angeht: Abgesehen davon, dass ich diesen Grund für vorgeschoben halte, um die Gegner eines solchen Einknickens moralisch unter Druck zu setzen. Die afd ist eine neoliberale Partei, mit sozialkonservativer Ideologie, aber sonst durch und durch neoliberal. Der Kampf einer echten Linke gilt in erster Linie dem Neoliberalismus (und dem daraus hervorgehenden Faschismus), und dieser umfasst die afd abenso wie die unionsparteien, fdp (s)pd und ‚grünen‘.
Es verwundert mich ziemlich, dass hier im Blog vermehrt ein für alle linken Kräfte so unvernünftiger und quasi sinnloser Druck herbei geschrieben wird, mit dieser sPD und den Grünen als überhaupt nicht akzeptierter Juniorpartner in Koalition zu gehen.
Die vermeintlichen Impulse würden nicht wahrgenommen oder strikt abgelehnt. Was aber passieren wird, kann man ganz wunderbar am Land Berlin sehen. Man wird die Linke zum Sündenbock für die Jahrzehnte neoliberalen Ausverkaufs im Bund machen und so tun, als wäre das ja von Anfang an klar gewesen, dass die Linke es „nicht kann“ (selbst wenn sie eben in einer Koalition mit „hellschwarz“ und „dunkelgrau“ als rosaroter Juniorpartner gar nicht am Drücker ist).
Die Linke würde also nach 4 Jahren von den Wählern genau dafür abgestraft, woran alle anderen, außer ihr, gedreht und gebastelt haben.
Neee Roberto. Die Raute hat sowieso fertig – egal was die Linke macht. Aber gerade da ist es bedeutend besser für die Linke und die Linken, dass es eine Partei gibt, die sich nicht als Sündenbock vor den Karren spannen lässt, nur damit die anderen Parteien nach 4 Jahren (falls dies überhaupt so lange dauern würde) noch mal 16 bis 20 Jahre alles total in Klump wurschteln können.
Der Preis ist für die Linke, aber auch die Menschen in Deutschland, einfach zu hoch. Wir kommen hier, wie überall, nicht um ein Ende mit Schrecken herum. Und das hat dennoch etwas mit Selbsterhaltungstrieb und überhaupt nix mit dem Mangel an Selbstbewusstsein zu tun. Im Gegenteil, ich halte es für sehr selbstbewusst, dieses Zuckerbrot auszuschlagen, weil es nämlich vergiftet ist.
@ThomasX
Ich glaube eher, Roberto stellt hier nur den Artikel der ND zur Diskussion.
Jedenfalls hat er in einem ersten Kommentar ( leider gelöscht ) diese Position der ND in Frage gestellt. Die Idee ist ja auch bescheuert, wenn die LINKE nicht unter die Räder kommen will.
Den Artikel beim ND hat Roberto ja selbst „verzapft“ … mhhh … oder meinst du, er spielt da den Advocatus Diaboli um Reaktionen zu erzeugen und vertritt deshalb in seinem Artikel Positionen, von denen er selbst nicht überzeugt ist, bzw. nur so lala, und die er nun von den Lesern, hier wie dort, widerlegt haben mag?
Das wiederum mag ich nicht so ganz glauben.
@ThomasX
Tatsächlich, den Autor hatte ich doch glatt übersehen.
Da fällt mir doch ein Ei aus der Tasche. Wie kommt er denn auf sowas Skuriles?
Die Linke soll also gar nicht erst versuchen Verbesserungen für die Menschen durchzusetzen, weil man sie 4 Jahre später dafür verantwortlich machen könnte, dass auch die Linke in vier Jahren als kleiner Koalitionspartner nicht alles reparieren kann, was Jahrzehntelang falsch gelaufen ist?
Geht es der Linken eigentlich um das Image der Linken und die gut bezahlten Abgeordneten-Mandate, oder darum, die Verbesserungen für die Menschen durchzusetzen, die erreichbar sind?
Eine Partei ist doch kein Selbstzweck! Die soll an der Regierung das Leben der Menschen verbessern. Und wenn dabei das Image kaputt geht und bei den nächsten Wahlen die Partei abgestraft wird, dann ist das egal!
Dass politische Foren und Blogs geradezu Leute wie dich, der du durch absolute politische Ahnungslosigkeit glänzt, anziehen, ist ein allseits bekanntes Kuriosum.
Dass du aber dann auch noch auf Aussagen anderer antwortest (zumindest vorgeblich), ohne überhaupt gelesen oder verstanden zu haben, was die geschrieben haben, macht das Ganze erst zur optimalen Realsatire. 😀
R2G kommt schon rein rechnerisch nicht in Frage.
Der Schulz-Effekt wird rasch wieder verfliegen.
In der Hauptstadt ist gerade ein Trauerspiel mit R2G zu erleben. Ein tougher Staatssekretär wurde hier gerade vor lauter MfS-Schuldkult nach ein paar Wochen entlassen.
Ich gehe davon aus, dass Du mit derlei seherischen Fähigkeiten Lotto spielst, oder? 😉
Die Mehrheit steht hinter mir.
[…] Option, sagen die anderen, und im Besonderen der gute Roberto De Lapuente in seinem Artikel „Nur Mut, Genossen!“. Allerdings sind seine Argumente wenig erhellend, und schon zu Beginn seines Textes nimmt er all […]
Die eigentliche Frage, die ich mir bei Beiträgen oder Artikeln dieser Art (ob nun in Blogs oder den Mainstreammedien) regelmäßig stelle ist, wem das Beschwören einer „RRG“ oder ganz hipp „R2G“ eigentlich nützt…!?
Da wird also regelm. von vielen Seiten her prophezeit, RRG stünde nach der nächsten Wahl evtl. nun vor der Tür. Völlig verschwiegen wird dabei die Tatsache, dass die Mehrheitsverhältnisse im aktuellen Bundestag bereits so sind, dass die SPD sich jederzeit mit Stimmen von Linken und Grünen eine Kanzlerschaft leisten könnte. Doch das wird nicht getan – weil die SPD eben eine radikal-neoliberale Partei ist, die lieber der Mutti zur Kanzlerschaft verhilft und den Griechen die linken Flausen austreibt; die Grünen nicht minder verkommen sind – und die Linke sich permanent deutlich von der Politik der GroKo abgrenzt und „radikale“ Bedingungen aufstellt, die bei SPD und Grünen NIEMALS akzeptiert werden würden…
Manch einer, dessen politische Koordinaten vollkommen verdreht sind, bezeichnet den Fakt, dass SPD, Linke und Grüne derzeit eine (theoretische) Mehrheit hätten ja gar als „linke Mehrheit“. Als würden SPD und Grüne auch nur annähernd irgendeine Form von linker Politik fordern…!
In der „linken Blogosphäre“ wird dann jedenfalls vom ein oder anderen koalitionswilligen „Sozialdemokraten“ wie Roberto suggeriert, man solle es doch ggf. mal versuchen. Reaktion: die andere, radikale Seite (also die Vertreter der reinen „linken“ Lehre, für es keine Nummer kleiner gibt als die totale, globale antikapitalistische Weltrevolution…) beschreit von solchen überflüssigen theoretischen Gedankenspielen angestachelt dann gleich wieder hysterisch „Verrat“ und prophezeit, die Linken würden eh wie die SPD enden. Ergebnis: keiner wählt sie; die einen nicht, weil sie koalieren könnte; die anderen nicht, weil sie ja eh korrupt sind.
Die Linke sollte den Teufel tun – und sich unnötig die Hände schmutzig machen! Sie begeht diesen Fehler doch bereits in den Ländern – die Linke KANN in den Ländern nichts relevantes ändern, es mangelt an Gesetzgebungskompetenzen. Selbst, wenn sie es wöllte und eine Alleinregierung stellen würde. Ich werfe dies den Landesverbänden im Gegensatz zu vielen Kritikern noch nicht mal vor – nur zerstört man gerade so unnötig viel Vertrauen und Hoffnungen. In meinen Augen wäre es klüger, sich komplett rauszuhalten, sollen die ihren Scheiß doch alleine machen; man kann die Neoliberalen ja mit Anfragen und guten Reden im Parlament piesacken. Bis irgendwann einmal (hach… 🙁 seufz!) selbst der merkbefreite teutsche Michel der Linken eine große oder gar absolute Mehrheit im Bund verschafft. DAS ist die einzige, wirkliche Möglichkeit auf parlamentarischer Ebene.
Warum stellt man sich nicht mal die Frage, warum man diesen geringen Stimmenanteil überhaupt als unveränderliche Konstante akzeptiert? Warum stellt man sich nicht die Frage, warum immer noch zig Mio. Schlafschafe es offenbar nicht anders wollen, als in den A… gef… zu werden…!?
Der (leider irgendwann zusammengebrochene) Widerstand von Syriza bietet zumindest ein gutes Beispiel, was möglich wäre. Wären die Griechen nicht in einem neoliberalen Europa allein und isoliert gewesen, sondern hätten z.B. mit Kanzlerin Wagenknecht und Finanzminister Lafontaine Verbündete gehabt – wäre die Sache sicher ganz anders gelaufen!
Dass es jetzt schon so sein könnte, habe ich nie verheimlicht oder unter den Tisch gekehrt. Habe mehrmals davon geschrieben. Als Susi Neumann sich von Gabriel sagen ließ, dass er mit den Schwatten müsse, weil so die Mehrheitsverhältnisse waren, da habe ich es richtiggestellt.
Jetzt aber anzunehmen, dass das nochmal eine Option wird, kann man vergessen. Es wäre auch wenig vernünftig. Auch aus taktischen Gründen.
Eines noch gleich an dieser Stelle an alle: Ich mache keine Werbung für R2G. Ich harre der Dinge, die da kommen. Vielleicht kommt alles ganz anders. Nein: Vermutlich kommt alles ganz anders. Aber ich schreibe hier von der Gelegenheit, die kommen könnte. Und da sollte man bereit sein. Ist man es nicht, schafft sich die Linkspartei sukzessive ab. Vor einigen Jahren war Oppositionsarbeit noch angesagt, auch das habe ich damals so geschrieben – die Lage hat sich geändert.
das ist ein punkt.
das liegt an der wahrnehmung der wähler. durch tagesschau und co. bekommt man von den linken kaum was mit und dann teilweise auch noch verfälscht. ich sagte es ja schon öfters: wenn die wähler sich einfach mal ein paar ungekürzte bundestagsdebatten zu den wichtigen themen reinziehen würden, wäre es ganz schnell vorbei mit der neoliberalen einheitspartei.
Verbeamten wir jeden Mitarbeiter, dann wird es schon funktionieren! Zur staatlichen Kernaufgabe würde ich gerne die ausbleibende Ansicht hören!
hä?
Mordred der Betroffene weiß Bescheid, danke!
Die Frage einer rot-rot-grünen Koalition stellt sich überhaupt nicht, weil die Schnittmenge der SPD mit der CDU viel größer ist als mit der Linken. In so gut wie allen Bereichen gibt es Übereinstimmungen zwischen SPD und Union, egal ob es um den Erhalt des Sozialstaats, die Eurorettung o. Putin geht, oder um die Bereitschaft dafür, international Verantwortung zu übernehmen. In einer Koalition mit der Linken müsste die SPD viel mehr Kompromisse machen.
Davon abgesehen wollen die Leute keine sozialistischen Experimente, sondern Politik mit Augenmaß und die gute alte Soziale Marktwirtschaft.
Es gibt zwar auch in der SPD Leute, die sehr weit links stehen, wie z.B. Andrea Nahles, Ralf Stegner und Hannelore Kraft, die einer Koalition mit der Linken sicherlich nicht abgeneigt wären, aber Politiker der Mitte wie Schulz und Steinmeier sind dort gottlob deutlich in der Überzahl 🙂
*pruuuuuuuuuuuuuuhhhuuuuuust* 😀 „sehr weit links“. Links wovon? Etwa so?
Links……………………………………………………………………………………………………………………..(Nahles)…..(SPD)…Rechts
In der SPD gibt es NIEMANDEN mehr, der in irgendeiner Form linke Politik favorisiert. Nicht mal mehr in der ach so bemitleidenswerten Basis (die hat diese GroKo erst abgesegnet); die ist genauso hirntot und moralisch verdorben von der Agenda-Ideologie wie die Parteispitze! Begreift das endlich! Die SPD ist tot. Der Kadaver, der da noch in der Gegend rumtorkelt, ist ein faulender, stinkender, zerfledderter Zombie! „Fear the Walking Sozis“!
Die drei Genannten sind so links wie das Gaspedal im Fußraum eines Autos.
herr seibert, sind sie es?
Nun, man kann ja hier sehr schön sehen, dass locker die Hälfte der Linken sich an einer Bundesregierung gar nicht beteiligen wollen.
Also kann die SPD keine Koalition mit den Linken eingehen. Selbst wenn die SPD den Linken sehr weit entgegen kommen würde, sich von der Agenda 2010 auch offiziell distanziert, die Sanktionen abbaut, Hartz 4 erhöht, sich an keinen neuen UN Einsätzen beteiligt und keine Waffen in den nahen Osten exportiert, dann fänden Teile der Linken immer einen Grund dagegen zu opponieren und gegen die eigene Regierung zu stimmen.
Bei einer knappen Mehrheit im Bundestag geht das aber nicht.
Eine Koalition aus SPD und Linken würde vermutlich schnell zerbrechen, weil die Wagenknechts & Co. bei den Linken immer einen Grund dafür finden würden, egal was die Rot-rote Regierung tut.
Weil Teile der Linken ganz grundsätzlich lieber daneben stehen, zugucken, wie andere in der Regierung arbeiten und sich mit tausend Schwierigkeiten herumärgern, drum herum laufen und mit neun Mal klugen Sprüchen glänzen.
Wenn man selber keine Verantwortung hat, dann kann man andere natürlich viel einfacher, leichter und bequemer kritisieren.
Klar, wenn die Linken genauso verkommen wären wie die Sozen, könnten sie auch mit diesen koalieren. Sind sie aber nicht! Darum sollten sie gute Arbeit in der Opposition machen, deren Chance kann noch kommen, und wenn nicht haben wir halt mehrheitlich Pech gehabt, weil wir mehrheitlich nicht erkennen können, dass mit den jetzigen Sozen und Grünen die Mehrheiten nichts gewinnen können, im Gegenteil.
Was kümmerst du dich eigentlich immer um ungelegte Eier ?
Wagenknecht hat neulich noch gesagt, dass die Linke keine Türen zuschlagen wird.
Sinngemäß hat sie hinzugefügt, dass ein ehrlicher Kurswechsel von SPD und den Grünen
erwartet wird.
Was ist an solchen Aussagen missverständlich ?