Überwachung – Gott mit Dir, Du Land der Bayern oder: Beweise mir Deine Unschuld!

Mit dem neuen Innenminister Horst Seehofer könnten harte Zeiten auf uns zukommen. Wenn er es schafft, die bayerische Überwachungspolitik auf den Bund zu übertragen, können aus unauffälligen und unschuldigen Bürgern schon mal Gefährder werden. Mit weitreichenden Folgen. Das ist gewissermaßen der andere „Masterplan“ Horst Seehofers, der jedoch nicht so viel Beachtung erhält wie sein Anliegen, Asylbewerber in Zukunft schneller und effizienter abschieben zu können.

Wenn die brandneue Bildungsministerin sagt, sie habe von der Sache an sich eher wenig Ahnung, oder die Frau fürs Digitale auf Twitter lauter Psychopathen vermutet, dann ist der Satiriker in Sorge. Warum in aller Welt machen die seine Arbeit? Und wovon soll er denn von nun an leben? Klar, dass auch die nächste Stufe der Bundestagsevolution eine Menge Reaktionen hervorruft. Zum Beispiel auf den unsäglichen Jens Spahn, der verbal nur allzu deutlich macht, dass er keine Ahnung von echter Arbeit geschweige denn wirklicher Armut hat. Da wird es dann schon ernster. Aber wenn erst Horst Seehofer kommt und einen „Masterplan“ für Abschiebungen ausruft, dann ist endgültig Schluss mit lustig. Wobei man sich fragen darf, ob dieser Masterplan nicht eher ein populistisches Meisterstück ist, um von Vorhaben abzulenken, die sehr viel konkreter sind.

Eigentlich halte ich nicht viel von der Ablenkungstheorie. Sie hat so etwas Verschwörungstheoretisches. Sie gibt vor, genau zu wissen, dass die wahren Pläne hinter den kommunizierten Plänen stehen. Und die sind meist eher abstrakt, dunkle Mächte, die Zweifelhaftes mit noch zweifelhafteren Kreisen planen oder längst durchgeführt haben. Dennoch mag das hin und wieder stimmen, vielleicht gar nicht so selten. Trotzdem: Die Ablenkungstheorie greift oft weit daneben. Im Falle von Seehofers Masterplan allerdings ist durchaus vorstellbar, dass er ihn in erster Linie benutzt, um von einer breit angelegten Überwachung abzulenken. Über die wird nämlich eher wenig geschrieben und berichtet. Über den Masterplan dagegen zerreißt sich das Land das Maul. Zu Recht, einerseits. Aber andererseits ist ja schon wieder längst ein GroKo-Kampf um die Deutungshoheit in Sachen Geflüchtete, Integration und all den anderen Kram entbrannt. „All den anderen Kram“, weil Seehofers Masterplan vornehmlich dem Versuch gleicht, sich gegen den Partner SPD zu positionieren und gleichzeitig den einen oder anderen AfD-Sympathisanten abzufischen.
In Sachen Überwachung sieht die Sache anders aus, und sehr viel konkreter dazu.

Super, ein Superinnenministerium!

Wer braucht denn noch ein Innenministerium? Nein, das reicht nicht, es muss SUPER sein, darunter geht gar nichts! Und in Bayern geht es doch auch. Seehofer hat da so seine ganz eigenen Ideen, die prima funktionieren. In Bayern kann die Polizei faktisch gegen jeden ermitteln, wenn sie der Meinung ist, dass das lohnt. Aber nicht nur das. Wenn sie schon dabei ist, kann sie darüber hinaus die überwachten privaten Daten nicht nur einsehen, sondern auch verändern. Seehoferisch könnte man auch „sinnvoll ergänzen“ dazu sagen. Heraus kommt dann … was auch immer. Aber aus einer von mir verfassten Mail kann dann durchaus eine werden, die mit meinem Inhalt nicht mehr viel oder gar nichts zu tun hat. Datenschutzrechtlich ist das nicht gerade beruhigend, und ein gutes Argument gegen das gute alte Argument, dass man mich ruhig durchleuchten könne, ich habe ja schließlich eh nichts zu verbergen. Denn wenn ich nicht einmal mehr darüber entscheiden kann, was ich so tue und schreibe, weil womöglich ein „Korrektor“ noch mal „drübergeht“ und hier und da Änderungen vornimmt, dann sieht das Ganze so aus: Vielleicht habe ich nichts zu verbergen, ok, aber womöglich gibt es Dinge, die ich zwar nicht zu verantworten habe, für die ich aber verantwortlich gemacht werde, sogar, wenn ich sie gar nicht so geschrieben habe. Seehofer hat kein Problem damit, wenn beispielsweise Mails nachträglich staatlicherseits verändert werden. Das ist, als ob in meinem Lebenslauf als Ausbildungsberuf wahrheitsgemäß „Erzieher“ steht, der Horst daraus aber aus Jux und Dollerei „Dachdecker“ macht. In einer Kindertagesstätte brauche ich mich dann nicht mehr zu bewerben, es sei denn, das Dach ist im Eimer.

Total überzogen, unrealistisch, an den Haaren herbeigezogen?
Na, das wollen wir doch mal sehen …

Bayern für alle!

„Die Sicherheitslage in Bayern ist die beste in Deutschland“. Das meint Horst Seehofer, der neue deutsche Innenminister, pardon: Superinnenminister. Und wenn das so ist, dann liegt es nahe, das bayerische Modell auf die ganze Bundesrepublik auszuweiten. Doch das birgt Tücken in sich, um es einmal zu formulieren, wie es Autobauer und Medien machen würden, wenn sie Betrug als „Tricksereien“ oder „Schummeleien“ bezeichnen. Denn was in Bayern – und womöglich auch bundesweit – passiert, ist nicht nur „tückisch“, sondern gravierend und folgenschwer. Und lässt George Orwell wie einen fantasielosen Groschenromanschreiber erscheinen.
Das Magazin „Monitor“ hat sich der Sache einmal anhand eines ganz praktischen Beispiels gewidmet. Das spielte in Bayern, und wenn es nach Seehofer geht, könnte sich Ähnliches in Zukunft auch woanders in der Bundesrepublik ereignen.

Ricarda studierte auf Lehramt. Die Studentin spielt außerdem gern Theater, und als sie unterwegs zu einer Probe war, wurde sie von der Polizei angehalten und überprüft. Der Grund lag unweit entfernt, wo ein paar Aktivisten einen Polizeieinsatz nachspielten, mit „Knüppeln“ aus Pappe. Die Polizei hatte sich aber ein anderes Bild gemacht und machte sich über die Gruppe von Aktivisten her, zu der sie auch Ricarda zählte. Doch die hatte damit nichts zu tun, wusste nicht einmal von der Aktion.

Konsequenzen hatte der Vorfall dennoch. Statt einer Entschuldigung kam auf Ricarda anderes zu. Sie wurde wochenlang überwacht und als Täterin zur „Bildung bewaffneter Gruppen“ eingestuft. Auch das erwies sich zwar als haltlos, doch ihre Daten wurden – zur Sicherheit? – trotzdem an den Verfassungsschutz weitergeleitet. Was nun wiederum ziemlich suboptimal ist, wenn man auf Lehramt studiert.

Süffisant könnte man sagen, dass Seehofer mit einem wirksamen Mittel gegen derlei Vorkommnisse vorzugehen gedenkt. Nämlich mittels Veränderung des bayerischen Polizeiaufgabengesetzes, das vorsieht, polizeilich auch ohne „konkrete Gefahr“ vorgehen zu können. Aus dem Bauch heraus, könnte man sagen, was dann mit „drohender Gefahr“ übersetzt wird.

Doch was genau kann eine „drohende Gefahr“ sein? Nun, genau genommen alles, wie am Beispiel von Ricarda deutlich wurde. Glaubte sie bisher, als unschuldige Bürgerin nicht ins Visier der Polizei zu geraten, musste sie das Gegenteil erleben. Dennoch kam Ricarda glimpflich davon, denn das neue Polizeiaufgabengesetz sieht Maßnahmen wie Kontopfändungen, die Überwachung der Telekommunikation und sogar Fußfesseln vor. Wie gesagt: ohne konkrete Gefahr, sondern wegen drohender Gefahr, und die lässt sich weit fassen, sehr weit sogar.
Der Gutachter für das Polizeiaufgabengesetz Hartmut Wächtler sagte zu den Vorgängen und Plänen, dass damit die „größte und umfassendste Kontrollkompetenz geschaffen worden ist für eine Polizei in Deutschland seit 1945.“ Bedenkt man, dass anlasslos Computer aufgrund eines unguten Gefühls seitens der Polizei ebenso durchleuchtet und darauf befindliche Daten verändert werden können, und berücksichtigt man, dass auch gegen Personen, die nachweislich nichts verbrochen haben, Aufenthaltsbestimmungen festgelegt werden können (diese sich also nicht mehr frei bewegen dürfen), kann man nur zum Schluss kommen, dass Wächtler recht hat. Was das bayerische Innenministerium freilich ganz anders sieht. Es argumentiert mit dem „Klassiker“ von Totschlagargumenten, wenn es schreibt, dass all das nur dazu diene, „bessere und modernere Eingriffsbefugnisse im Kampf gegen Terrorismus und Kriminalität“ zur Verfügung zu haben. Was dann wohl heißt, dass potenziell jeder Bürger, jede Bürgerin, eher terroristisch und kriminell veranlagt ist als umgekehrt. Eine brisante Logik, die auf unsinnigen Füßen steht.

„Ich hab doch nix zu verbergen.“

Kommen wir zum Schluss zu einem weite
ren „Klassiker“. Der „Ich-hab-doch-nix-zu-verbergen-Argumentation“. Die ist eigentlich lange schon ad absurdum geführt, ein gemütlicher Abend auf dem Sofa mit dem Film „Brasil“ reicht aus, um deutlich zu machen, wie schnell es gehen kann, dass man jemand wird, der man nicht ist. Doch das war ja nur ein Film, oder? Ja, doch im Nachhinein betrachtet untertreibt „Brasil“ sogar noch. Denn im Streifen kam es wenigstens noch zu einem Fehler, der die weiteren Ereignisse bestimmte. Geht es nach Seehofer, sind Fehler nicht mehr nur nicht nötig, sondern nicht einmal möglich. Wenn ein bloßer Verdacht ausreicht, um einen Menschen zu überwachen und mit Sanktionen zu belegen, kann sich die Polizei gepflegt in Unschuld wälzen. Denn über Gefühle lässt sich schlecht streiten, und wenn halt das Gefühl im Raume steht, dass da mit einem Bürger etwas nicht stimmt, dann besteht Handlungsfreiheit.

Wir erinnern uns an den Masterplan Seehofers, über den derzeit so viel geredet wird. Der dreht sich ja an der Oberfläche vornehmlich um schnellere Abschiebeverfahren und posaunt in die Welt hinaus, dass „wir keine rechtsfreien Räume mehr dulden“, wie Seehofer es formuliert. Unter der Oberfläche aber wird in Bayern gerade genau das geschaffen: ein rechtsfreier Raum, wenn es um die Überwachung der Bürger geht.
Aber wozu gibt es schließlich Rhetorik? Nennt man das Verlassen des Rechts und die Schaffung eines breit angelegten rechtsfreien Raums „Polizeiaufgabengesetz“, bewegt man sich im grünen Bereich.

War es nicht Horst Seehofer, der einst von einem „Unrechtsstaat“ sprach? Er kennt sich da ja bestens aus.   [InfoBox]

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Tom J. Wellbrock

Tom J. Wellbrock ist Journalist, Autor, Sprecher, Radiomoderator und Podcaster. Er führte unter anderem für den »wohlstandsneurotiker«, dem Podcast der neulandrebellen, Interviews mit Daniele Ganser, Lisa Fitz, Ulrike Guérot, Gunnar Kaiser, Dirk Pohlmann, Jens Berger, Christoph Sieber, Norbert Häring, Norbert Blüm, Paul Schreyer, Alexander Unzicker und vielen anderen. Zusätzlich veröffentlicht er Texte auf verschiedenen Plattformen und ist für unsere Podcasts der »Technik-Nerd«.

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Sich.-Ing. Jörg Hensel
Sich.-Ing. Jörg Hensel
6 Jahre zuvor

Es wird zukünftig alles beschlossen, was der Diktatur nützt.

Dies deshalb, da der Artikel 38 (1) GG durch den KoaV faktisch außer Kraft gesetzt wurde, so dass regierende Abgeordnete des Bundestages auch in 2018 nicht mehr Vertreter des ganzen Volkes, an Aufträge und Weisungen gebunden und nicht mehr ihrem Gewissen unterworfen sind .

Die entsprechende Passage findet sich von Zeile 8261 – 8263 …

Zitat “

Im Bundestag und in allen von ihm beschickten Gremien stimmen die Koalitionsfraktionen einheitlich ab. Das gilt auch für Fragen, die nicht Gegenstand der vereinbarten Politik sind. Wechselnde Mehrheiten sind ausgeschlossen.

Somit haben wir das genaue Abbild einer neuen SED, allerdings nicht erst seit 2018. – Gut gemacht IM ERIKA !

https://www.bundestag.de/blob/543200/9f9f21a92a618c77aa330f00ed21e308/kw49_koalition_koalitionsvertrag-data.pdf

Sukram71
Sukram71
Reply to  Sich.-Ing. Jörg Hensel
6 Jahre zuvor

Jeder Abgeordnete kann stimmen wie er will, er wird höchstens aus seiner Fraktion ausgeschlossen, wenn er ständig ohne Vorwarnung macht, was er will.

Wenn sich die Abgeordneten der Regierungsfraktionen nicht absprechen und einigen, dann wäre regieren gar nicht möglich.
Dann bräuchte man gar keine dauerhafte Regierung, sondern könnte auf Dauer mit wechselnden Mehrheiten Gesetze machen, die von jeweils wechselnden Regierungen umgesetzt werden.

Das ist vom Grundgesetz eindeutig nicht so gewollt und das wäre auch nicht sinnvoll. Eine Regierung soll einen Plan machen und diesen Schritt für Schritt innerhalb von vier Jahren umsetzen. Dafür muss es zwischen den Abgeordneten Absprachen geben, an die sich möglichst alle halten. Trotzdem kann, wenn es hart auf hart kommt, letztendlich jeder frei abstimmen.

der Doctor
der Doctor
Reply to  Sukram71
6 Jahre zuvor

Dann bräuchte man gar keine dauerhafte Regierung, sondern könnte auf Dauer mit wechselnden Mehrheiten Gesetze machen, die von jeweils wechselnden Regierungen umgesetzt werden.

Das ist vom Grundgesetz eindeutig nicht so gewollt und das wäre auch nicht sinnvoll.

Doch, genauso war das gedacht, und das hatten die Väter und Mütter des Grundgesetzes im Sinn, als sie den Artikel 38 geschrieben haben.Das nennt man nämlich Demokratie

Sukram71
Sukram71
Reply to  der Doctor
6 Jahre zuvor

Nein. 😉

CristobalColon
CristobalColon
Reply to  Sich.-Ing. Jörg Hensel
6 Jahre zuvor

Der Eid ist reine Makulatur, eine Farce! Beim Handheben und Nachplappern einiger Textzeilen wird dem Volk echte Demokratie vorgegaukelt. Obwohl es verschei–ert wird. Denn die gefüllten Tröge sind so nah.

Sukram71
Sukram71
6 Jahre zuvor

Wenn Seehofer der Polizei bei „Gefahr in Verzug“ mehr Rechte geben will, also zB bereits bei einer „drohenden Gefahr“ und nicht mehr nur bei einer „konkreten Gefahr“, bei der keine Zeit mehr für eine richterliche Entscheidung bleibt, dann müsste er Bundes-Gesetze ändern.

Das kann er alleine nicht. Außerdem berührt das Grundrechte wie zB die „Unverletzlichkeit der Wohnung“ oder das „Recht auf Informelle Selbstbestimmung“ und ginge mit Sicherheit zum Bundesverfassungsgericht.

Eine „drohende Gefahr“ ist so unkonkret und beliebig, dass dies mit absoluter Sicherheit vom Verfassungsgericht kassiert würde. Wenn es eine solche eindeutig grundgesetzwidrige Gesetzesänderung überhaupt jemals gäbe.

Wenn eine Gefahr nur droht und noch nicht konkret ist, dann bleibt schließlich immer genug Zeit einen Richter zu erreichen. Und selbst ein Richter kann keine Grundrechte einschränken, wenn eine Gefahr nicht konkret ist. Also anhand konkreter tatsächlicher (!) Anhaltspunkte benannt werden kann. So viel Jura kann (dank lawblog.de) selbst ich. 😉

Ansonsten sind für die Polizei die Bundesländer zuständig. Und da hat Seehofer gar nichts zu sagen.

Ich weiß deshalb nicht so recht, vor welcher *konkreten* Gefahr der Artikel warnen will. Im Artikel steht dazu – außer völlig unkonkreten Andeutungen – rein gar nichts.

anton
anton
6 Jahre zuvor

Der Bayern-Herz-Jesu redet nur. Am Ende geht es ihm um Bosse, Bonzen, Beamte! Scheiss aufs Volk! Natürlich ist der Islam kein gewachsener Teil der dt. Kultur, diese Frage lenkt aber doch nur davon ab, dass nicht genug abgeschoben wird und der Schutz der europ. Außengrenzen nicht als gesamteurop. Projekt angesehen wird!Was haben die Bayern-Säcke mit ihrer scheiss Maut genervt. Hätte die BRD kein anders Problem als diese, wäre das Land gesegnet!Ich halte übrgens mehr von Spahn als von den CSU-Buben, die meinen, das Land bestehe nur aus einem Bundesland! Es ist kritisch zu sehen, dass die Herz-Jesu-Mausi als eigene Partei gelten! Lieber AFD als CSU Nur bei der direkten Demokratie sehe ich bei der CSUpositivere Bewegungen als bei der Gesamtunion! Ihr hasst euren Dauerfeind Sukram, der natürlich wirklich penetrant libertär den Sozialstaat relativiert, um das Dauergespritze feiern zu können! Er ist aber eine ehrliche Haut, dies kann man von den Bayern, Söder ist da noch schlimmer, nicht so sagen!

Sukram71
Sukram71
6 Jahre zuvor

Vielleicht sollte man den Link zum geplanten bayrischen Polizeiaufgabengesetz (PAG) etwas deutlicher hervorheben.
Das liest sich wie der feuchte Traum der CSU. 😀

Aber wie schon gesagt: Das gilt – wenn überhaupt – nur für Bayern. Für andere Bundesländer sind die jeweiligen Landesregierungen zuständig. Und was das bayrische Verfassungsgericht, die Experten, der Landtag und das BVerfG dazu sagen, steht noch lange nicht fest.

Und bloß, weil etwas im bayrischen PAG steht, heißt das noch lange nicht, dass die Polizei sich deshalb nicht mehr auch an andere Gesetze halten muss.
Ohne konkrete Gefahr und ohne richterlichen Beschluss kann zB keine Cloud durchsucht werden. Da ist es völlig egal, was die CSU zu Wahlkampfzwecken in den Entwurf ihres Polizeigesetz schreibt. 🙂

Außerdem werden strafrechtliche Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft geführt und die ist an die Strafprozessordnung gebunden. Das ist ein Bundesgesetz. Bei polizeilichen Ermittlungen ohne Auftrag der Staatsanwaltschaft muss man mit der Polizei noch nicht mal reden. Vorladungen der Polizei sind ein Fall für Ablage P.

Und ohne Passwort samt Zwei-Faktor-Autorisierung (einstellen!!!) geht ne Durchsuchung der Cloud sowieso nicht. Ne Veränderung von Daten ist vielleicht dann erlaubt, wenn damit wirksam eine schwere Straftat vereitelt werden kann. ZB die Fenzündung einer Bombe, die weitere Verbreitung von KiPorn oder auch das Löschen von Daten durch einen Virus. In solchen Fällen wäre das vielleicht ok.

Die CSU kann jedenfalls nicht einfach alle Urteile und bestehende Gesetze zur Vorratsdatenspeicherung und zur TK-Überwachung und die Strafprozessordnung ignorieren. Das wissen die mit Sicherheit auch selber.

Die CSU will sich mit dem Entwurf des bayrischen Polizeiaufgabengesetzes für die kommende Landtagswahl als harte Partei für Recht und Ordnung gegen die AfD profilieren und sich ins Gespräch bringen.

anton
anton
6 Jahre zuvor

Sukram: Du forderst, dass jede swxuelel Orientierung gleich sein soll! Wieso sollte die Lehererin sich in der Schule damit aufhalten, dass der Peter meint, er habe 12 Geschlechter? Ich stimme Dir aber zu, dass gute Vertrauenslehrer und Sozialarbeiter usw. immer ein offenes Ohr für die ihnen anvertrauten Personen haben müssen! Im Unterreicht hat aber nicht jede Form der sexuelel Orientierung gleich etwas verloren! Die Homo-Beziehung ist da zu unterscheiden von der Suche nach dem Geschlecht!
Wie kommst Du darauf, dass die Linkspartei die klare Nr.1 bei Arbeitslosen wäre?
https://www.heise.de/tp/features/AfD-Waehler-Was-nicht-sein-darf-kann-nicht-sein-3851301.html?seite=all
https://www.facebook.com/oskarlafontaine/posts/1552437538151041
Du vergisst, dass auch Du arbeitslos werden kannst!
Ich gebe Dir immer Antworten, wo bleibt Deine Antwort auf meine Frage, warum die BRD anders auf Flüchtlingswelle zu reagieren habe als die Niederlande oder Frankreich? Es lässt sich nicht leugnen, dass die besondere Anteilnahme von Homomännern nicht nur auf Menschlichkeit beruht, da seid Ihr wenigstens grund-ehrlich!

R_Winter
R_Winter
6 Jahre zuvor

Wie lange hatte Seehofer seinen Dienstsitz in München?
War der Ursprung von Hitler nicht auch München?
Wenn die Nazis das Internet gehabt hätten, hätten sie den „Nationalen-Masterplan“ umgesetzt, den Seehofer nur ausgerufen hat.

R_Winter
R_Winter
6 Jahre zuvor

um Beispiel auf den unsäglichen Jens Spahn, der verbal nur allzu deutlich macht, dass er keine Ahnung von echter Arbeit geschweige denn wirklicher Armut hat.

Ich habe Jens Spahn seit seinem Eintritt in den BT verfolgt.
Er wurde als Perspektiv-Lobbyist seitens der Gesundheitsindustrie und der Versicherungswirtschaft aufgebaut. Er hatte sofort einen Referenten der Versicherungswirtschaft, den er aus der Pauschale sicher nicht bzahlen konnte , was dieser Referent vorher bei der Versicherungsindustrie verdienen hatte. Am Anfang seiner Abgeordnetenntätigkeit hatte er noch Anfragen bei abgeordnetenwatch beantwortet, aber dieses wurde ihm zu „heiß“ und seit über 10 Jahren hatte er öffentlich keine Stellnahme zu Anfrage abgegeben.
Heute gibt er nur Statements ab, die seine Hintermänner für „gut“ halten.
Der Mann ist dümmer als Trump.

anton
anton
Reply to  R_Winter
6 Jahre zuvor

R. Winter: Spahn ist kein Beamtenknecht und eher für die Grundrente!Die Nähe zur PKv gilt für die ganze Union, die zur Beamtentreue ebenso!

R_Winter
R_Winter
Reply to  anton
6 Jahre zuvor

@Anton

Spahn ist kein Beamtenknecht

Wer dieses behauptet?
So dumm und überbezahlt wie Jens Spahn ist kein Beamter.

anton
anton
Reply to  R_Winter
6 Jahre zuvor

r.winter: Du bist doch wie ich der Meinung, die BRD hätte den USA folgen sollen, was die Entbeamtung betrifft! Übrigens: Spahn wäre theroetisch absetzbar/abwählbar!

R_Winter
R_Winter
Reply to  anton
6 Jahre zuvor

@Anton
Nein.

anton
anton
Reply to  R_Winter
5 Jahre zuvor

verstehe dein nein nicht

Heldentasse
Heldentasse
6 Jahre zuvor

Ich ordne vieles von dem was der Seehofer Horst verbal z.Z. ausscheidet als reine Wahlkampfhilfe für seine Amigos in Bayern ein, den immerhin ist „Polizei“ zunächst Ländersache. Und am 14. Oktober entscheidet sich nicht nur das Schicksal der CSU, die nämlich dann die rechte Mehrheit an die AfD verlieren könnte, sondern auch das der GroKo in Berlin.

Darum hält wahrscheinlich auch Mutti ihre Füße (relativ) ruhig, wenn der Horst mal wieder vergisst, dass „Minister“ kein Posten im Bayern- Zelt auf dem Oktober Fest ist.

Beste Grüße

Robbenpierre
Robbenpierre
6 Jahre zuvor

Gute Filmempfehlung !

Die Titelmelodie „Brazil“ des Filmes Brasil heißt im Original übrigens
„Aquarela do Brasil“ und stammt von Ary Barroso aus dem Jahre 1939

https://www.youtube.com/watch?v=Who9nyCTD_I

Krabbe
Krabbe
6 Jahre zuvor
biggerB
biggerB
5 Jahre zuvor

„Nennt man das Verlassen des Rechts und die Schaffung eines breit angelegten rechtsfreien Raums „Polizeiaufgabengesetz“, bewegt man sich im grünen Bereich.
War es nicht Horst Seehofer, der einst von einem „Unrechtsstaat“ sprach? Er kennt sich da ja bestens aus“
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Sie läßt sich inzwischen problemlos nachverfolgen – die Mutation des Herrn Seehofer vom bayerischen Provinzfürsten und innerbayerischen Demokratiegefährders und Rechtstaatdemonteurs,
maßgeblich gestützt auf die paranoide „Expertise“ eines bayerischen Innenministers Herrmann,

hin zu einem bundespolitischen DEMOKRATIEGEFÄHRDER und RECHTSSTAATDEMONTEURS ersten Ranges.

Es bleibt immer wieder rätselhaft, warum sich jeder Feuerwehrmann, jeder Polizist und jeder Soldat mindestens alle zwei Jahre einmal auf seine körperliche und geistige(!) Leistungsfähigkeit hin testen lassen muss,
während es Herrschaften mit größter politischer Verantwortung für dieses Land und für die Bürger dieses Landes,
ermöglicht wird, weitestgehend OHNE eine derartige Prozedur, für den angeblichen „Schutz der Bevölkerung“ und zur „Stärkung der Demokratie im Lande“ einzutreten und dabei nicht selten
vorsätzlich, in wessen Interesse auch immer, ihren geleisteten Amtseid zu brechen.

MfG
biggerB

Harri
Harri
5 Jahre zuvor

“ In Deutschland haben Richter zum ersten Mal die Löschung eines Beitrags auf Facebook verboten. Ein Nutzer hatte geklagt, weil das Netzwerk einen Beitrag entfernt hatte. „

http://www.zeit.de/digital/internet/2018-04/soziales-netzwerk-facebook-meinungsfreiheit-gericht