Anschläge: Niemand überfährt mit einem Lastwagen unsere Werte

Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient.

Joseph Marie de Maistre

Es war Henning Venske, der dieses Zitat kürzlich in seinem aktuellen Programm ein wenig abänderte und so formulierte: „Jedes Volk hat die Verbrecher, die es verdient.

Darüber sollten wir nachdenken. Dringend. Doch wir tun es nicht. Zumindest nicht, wenn die Täter aus der Fremde kommen (und auch bei unseren eigenen sind wir eher träge). Wir sehen die Taten von Menschen, wir verurteilen sie, wollen die Täter wegschicken, weil sie unsere Werte, unsere Freiheit, unser Menschenbild nicht anerkennen (Begrifflichkeiten übrigens, über die man ebenfalls dringend einmal sprechen müsste!). Wir hoffen, dass wir friedlich(er) leben können, wenn sie nicht mehr hier sind, diese Verbrecher, dass das Problem dann verlagert wird, verlagert dorthin, wo die Übeltäter herkommen, wo wir nichts damit zu tun haben (ein fataler Irrtum!) Doch so einfach ist es natürlich nicht. Zumal die Aspekte von Ursache und Wirkung komplett ausgeblendet werden. Ich schrieb kürzlich einen Text über Fluchtursachen, darüber, dass die Politik sie gern als Wort benutzt, aber nicht benennt. Im weitesten Sinne geht es auch in diesem Text darum, aber diesmal sollen nicht die Gründe für die Flucht das Thema sein, sondern die für die Taten, die hier verübt wurden und werden. Denn auch bei diesen werden die Beweggründe nicht beleuchtet, nicht einmal dezent angestrahlt. Schlimmer noch: Es werden Tatmotive konstruiert, die wenig glaubwürdig sind.

Täter gleich Täter?

Nun müsste man mit der Frage beginnen, ob jeder Täter, der ein Verbrechen verübt, von uns gleich behandelt wird, gleich beurteilt wird, gleich bewertet wird. Ob es seine Tat ist, die wir verabscheuen oder seine Motivation dahinter. Wir sind der Meinung, dass es natürlich seine Tat ist, doch wir gestehen uns offen oder insgeheim hier und da auch ein, dass es seine Herkunft, sein Glaube, seine Kultur, sogar seine Hautfarbe oder seine Sprache ist, die Einfluss auf die Tat nimmt. Schließlich lesen wir regelmäßig von Menschen ausländischer Herkunft – vornehmlich von Menschen, die bei uns Schutz suchen -, die Straftaten verüben (dazu weiter unten mehr). Ob das Übergriffe an Silvesterfeiern sind oder Lkw-Fahrten in einen Weihnachtsmarkt, ist eher zweitrangig, wir vermuten Undankbarkeit, nehmen wir doch die Schutzsuchenden auf und versuchen, sie zu integrieren, ihnen eine Zuflucht zu sein. Die Motivation der Täter, so scheint es, muss (oder könnte zumindest) etwas mit der Herkunft, der Mentalität, der Religion zu tun haben. So leiten wir her.

Das liegt an Zweierlei: Erstens erleben wir eine selektive Wahrnehmung, sie wird uns auf dem Silbertablett präsentiert. Der Großteil der Medien nimmt Verbrechen inländischer Täter in den letzten Jahren einfach weniger wahr, und es ist zu vermuten, dass die Leserzahlen und Klickraten dafür sprechen, Straftaten von Geflüchteten bevorzugt in die Berichterstattung einzubeziehen. Der Effekt ist ist so simpel wie der, den wir alle kennen, wenn wir uns ein neues, vielleicht rotes Auto kaufen. Wir registrieren eine Weile besonders viele rote Autos des gleichen Fabrikates in unserer Umgebung, selektieren also, denn die Anzahl roter Autos nimmt ja nicht zu.
Das funktioniert mit Straftaten genauso gut. Solange unser Fokus weiterhin auf das Thema gelenkt wird – und das wird er -, bleibt die selektive Wahrnehmung erhalten. Im Falle unseres neues Autos erledigt sich das von selbst, bzw. wir sind es, die es erledigen, weil wir einfach irgendwann nicht mehr darauf achten, wie viele Autos unseres Fabrikats und unserer Farbe unterwegs sind. Es verliert an Bedeutung. Die Medien erinnern uns jedoch stetig daran, nicht zu vergessen, die selektive Wahrnehmung weiterhin zu praktizieren.

Und zweitens werden die verübten Verbrechen heute anders „verpackt“. Ein Amokläufer war früher ein Amokläufer, ein Attentäter ein Attentäter. Heute dagegen werden „Anschläge“ verübt, besser und klarer ausgedrückt sogar „terroristische Anschläge“ oder „Selbstmordattentate“. Und in der Regel dauert es auch nicht lange, bis der „Islamische Staat“ (IS) sich publikumswirksam zu welcher Tat auch immer bekennt. Es mag zynisch und der Ernsthaftigkeit des Themas nicht angemessen erscheinen, aber man könnte fast vermuten, dass der IS vorsorglich einen Musterbrief verfasst hat, der bei Bedarf als Serienbrief in die Welt hinausgeschickt wird. Der Tenor: „Ja, das waren wir, wir haben Euch diesen Terroranschlag geschickt!
Doch ist das so?

Organisierter Terrorismus und Einzeltäter

Sicher kann man an dieser Stelle Zahlen und Statistiken bemühen, um die Zahl von Terroranschlägen der letzten Jahre zu dokumentieren. Im „“blog.zeit“ ist nachzulesen:

Zwischen 2001 und 2014 starben weltweit 108.294 Menschen durch Terror, davon 420 in Westeuropa. Allein im Irak waren es mehr als 42.000, in Afghanistan, Pakistan und Nigeria ist die Zahl auch noch fünfstellig.

Diese Zahl sollte die europäische Terrorangst eigentlich etwas relativieren. Sie zu interpretieren wird jedoch noch schwieriger, wenn man über die Definition von „Terror“ nachdenkt. Denn genau genommen waren es vornehmlich Einzeltäter, die ihre Taten verübten. Organisierte Anschläge größeren Ausmaßes gab es zwar, doch ihre Zahl hält sich in überschaubaren Grenzen. Immerhin sind weder Atomkraftwerke angegriffen worden (die ja durchaus Schwachstellen haben), noch sind Großereignisse wie die Fußball-Europameisterschaft Opfer von organisiertem Terror geworden. Auch wurden Versorgungswerke nicht ausgeschaltet oder das Finanzsystem angegriffen, es wurden keine Flughäfen in die Luft gejagt, keine Regierungssitze torpediert. All das sind kollektive Anschlagsziele, die zu Teilen schlecht geschützt sind oder schlecht geschützt werden können.
Im Gegenteil, wenn an vermeintlichen Terroranschlägen mehr als eine Person beteiligt war, dann kann man das – zumindest in Europa – schon als Besonderheit werten. Der große, umfassende und perfekte inszenierte Terroranschlag auf die Massen blieb also weitgehend aus. Das verwundert schon. Denn wenn der IS und andere Terrororganisationen wirklich so wirksam sein sollten, wären doch Anschläge, die unsere grundsätzlichen Funktionen stören oder zerstören, viel naheliegender. Aus der Sicht einer Terrororganisation ist der Tod einiger Menschen durch einen Mann, der in einen Weihnachtsmarkt rast, doch weit weniger effizient als ein Anschlag auf ein deutlich größeres Ziel, das zudem noch das Funktionieren der Gesellschaft insgesamt betrifft.

Das ausgeblendete ursprüngliche Ereignis

Kommen wir also Ursache. Und zur Wirkung. Alleine im Irak-Krieg starben seit Beginn des Krieges – je nach Quelle – zwischen 150.000 und mehr als eine Million Menschen seit 2003. Wie gesagt: im Irak-Krieg, nicht weltweit, wie die Zahlen der Terroranschläge weiter oben aussagen. All diese Toten hatten Familien, Freunde, Kollegen. Klammern wir für einen Moment andere Länder aus und reduzieren unseren Blick auf den Irak, muss man von einer enormen Zahl an direkten und indirekten Opfern des Krieges ausgehen. Dieser Krieg muss als Ursache dessen betrachtet werden, was dann folgte – Flucht, Hunger, Vergewaltigung, Folter, Hinrichtungen, Tod – als Wirkung. Aus der Wirkung wiederum folgen Konsequenzen, die sich sehr unterschiedlich äußern. Die einen ziehen sich zurück, werden still, melancholisch oder depressiv. Andere entwickeln Wut und Hass. Selbst wenn wir von „nur“ 150.000 Toten ausgehen, ist die Gefahr einer Form der Gegenwehr ausgesprochen hoch.

An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass in der allgemeinen Berichterstattung und bei den Statements der Politik Ursache und Wirkung – eigentlich recht eindeutige Betrachtungen – regelmäßig neu und falsch interpretiert werden. Da wird die Tatsache, dass Menschen auf der Flucht zu uns kommen wollen, als Ursache interpretiert, der Schutz der Grenzen wird als Wirkung bezeichnet. Die Flucht wird also als aktives Verhalten bezeichnet, Grenzschließungen und andere Maßnahmen als reaktives Verhalten. Das ist absurd, denn wären die Menschen nicht in die Lage versetzt worden, ihr Land verlassen zu müssen, wäre es nicht zu Problemen mit der Unterbringung und Integration gekommen, die Grenzen hätten nicht gesichert werden müssen. Lässt man also in der Aufzählung von Ursache und Wirkung das ursprüngliche Ereignis weg – und genau das geschieht regelmäßig -, entsteht ein falsches Bild. Ein Bild, das in den westlichen Bevölkerungen wiederum Abwehrmechanismen entstehen lässt, sie fühlen sich von außen bedroht, statt zu sehen, dass die ihr Land verlassenen Menschen ihrerseits vor Bedrohungen flüchteten. Bedrohungen, an denen die Länder, in die geflüchtet wird, maßgeblichen Anteil haben.

Die Rache als Tatmotiv

Rache ist eine Handlung, die den Ausgleich von zuvor angeblich oder tatsächlich erlittenem Unrecht bewirken soll. Von ihrer Intention her ist sie eine Zufügung von Schaden an einer oder mehreren Personen, die das Unrecht begangen haben sollen. Oft handelt es sich bei Rache um eine physische oder psychische Gewalttat.

So nachzulesen bei Wikipedia. Es liegt nahe, dass Attentäter, die aus Kriegsgebieten kommen, in erster Linie aus Rachegefühlen heraus handeln. Sie haben sich ihr Schicksal nicht ausgesucht, meist auch nicht ihren Aufenthaltsort, sie sind in einer Situation, für die sie andere verantwortlich machen, was ja auch den Tatsachen entspricht. Es ist an dieser Stelle wenig hilfreich und zielführend, würde man jetzt beispielsweise das Innenleben von Anis Amri psychologisch auseinanderzunehmen, dazu fehlt mir auch das nötige fachliche Wissen. Aber die Vermutung, Amri habe es auf unsere „Werte“ abgesehen (wie auch immer man die definieren mag), ist mehr als unwahrscheinlich. Viel wahrscheinlicher ist tatsächlich, dass er aus der Motivation der Rache oder ähnlicher Gefühle heraus gehandelt hat. Das relativiert oder entschuldigt seine Tat nicht, es taucht aber die Gründe für die Tat in ein anderes Licht. Und es lässt nicht mehr den Schluss zu, dass es sich beim Attentat auf den Weihnachtsmarkt in Berlin um einen Terroranschlag gehandelt hat. Somit wäre Amris Tat die eines Straftäters, nicht eines Terroristen.

Nun könnte man fragen, wo da der Unterschied liegt. Er liegt in den sich daraus ergebenden Konsequenzen, dem Bewerten seiner Tat. Es ist schon etwas anderes, ob ein Terrorist einen Anschlag verübt, um ins Herz unserer Gesellschaft zu treffen und sie gezielt zu stabilisieren. Oder ob ein Mensch – aus welchen genauen Gründen auch immer – in eine Menschenmenge rast. Für die Opfer macht das keinen Unterschied, sie reagieren vermutlich so, wie es weiter oben nachzulesen ist, als es um die Kriegsopfer im Irak ging:

Die einen ziehen sich zurück, werden still, melancholisch oder depressiv. Andere entwickeln Wut und Hass.

Womit sich der Kreis schließt. Im besten Fall entwickelt man jetzt ein Gefühl dafür, wie Opfer reagieren und was für Folgen dies haben kann. Das hat jedoch mit Terrorismus erst einmal nichts zu tun.
Fehlt allerdings der terroristische Hintergrund, lassen sich radikale Gegenmaßnahmen schlechter „verkaufen“. Wegen der „klassischen“ Morde, die jedes Jahr hierzulande verübt werden – im Jahr 2015 immerhin knapp 300, wir erinnern uns zum Vergleich an die 420 Opfer von Terroranschlägen in Europa zwischen 2001 und 2014 -, wird schließlich auch nicht das ganze System oder die Rechtsprechung auf den Kopf gestellt.

Das Verständnis für Rache als Gedankenexperiment

Bei Licht betrachtet ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Integration ausländischer Menschen in eine ihnen fremde Gesellschaft eine Herausforderung darstellt, egal wo. Unterschiede in Kultur, Religion, Sprache und Politik können zu Konflikten führen, die mal besser, mal weniger gut gemeistert werden. Problematisch ist jedoch die Stoßrichtung, die grundsätzliche Tendenz, die immer wieder zutage tritt. Aus der Herausforderung Integration wird immer wieder ein Bild des kategorischen Scheiterns gezeichnet, misslungene Integration wird generalisiert. Darauf haben Politik und Medien erheblichen Einfluss. Ein wenig deutlicher wird das vielleicht, wenn man sich auf ein kleines Gedankenexperiment einlässt. Stellen Sie sich vor, Sie lesen in einer Zeitung folgenden Text:

„Ahmed K. war Familienvater, Ehemann und Lehrer in Syrien. Er engagierte sich in Ehrenämtern, trainierte eine Jugendfußballmannschaft und galt in der Nachbarschaft als freundlich und umgänglich. Das Leben schenkte Ahmed K. einst zwei Töchter. Dann aber wurden sie aus dem Leben gerissen. „Rebellen“ waren gekommen, ins Haus der Familie von Ahmed K. eingebrochen und haben ein regelrechtes Massaker angerichtet. K. musste zusehen, wie vor seine Augen zunächst seine Töchter, dann seine Frau getötet wurde. Sein eigener Mörder rief auf Englisch „Sieg für die Demokratie in Syrien“, bevor er auf Ahmed K. schoss. Doch der Schuss tötete K. nicht, sondern verletzte ihn nur schwer. Völlig geschwächt und verzweifelt schaffte es K. in ein Nachbarhaus, wo er versorgt wurde. Einige Monate später kam er als Flüchtling in Deutschland an.

Ahmed K. erfuhr, dass seine Familie mit Waffen der Firma Rheinmetall getötet wurde. Er las über die Destabilisierung Syriens durch die Amerikaner, er fand heraus, dass die „Rebellen“ in Wahrheit durch die USA aufgebaut und finanziert wurden. Ahmed K. erfuhr noch mehr, und so wurde aus seiner tiefen Trauer über den Verlust seiner Familie ein anderes Gefühl: Hass. Er begann, auf Rache zu sinnen. Ein paar Wochen später raste K. mit einem Auto in ein Straßenfest und tötete insgesamt 15 Menschen. Er selbst starb, als er sich nach der Tat in den Kopf schoss.

Die Bundesregierung war erschüttert über die Tat von Ahmed K. Nachdem sie den Angehörigen der Opfer ihr Mitgefühl ausgesprochen hatte, fügte sie hinzu, dass es nun darum gehen müsse, ähnliche Taten in Zukunft zu verhindern. Ein Regierungssprecher sagte, dass die Politik deutscher Waffenexporte jetzt auf den Prüfstand müsse. Man müsse zudem über die aggressive Destabilisierungspolitik diskutieren und alles dafür tun, dass andere Länder nicht aus Gründen der Bereicherung (sprich: Ressourcen) oder aus anderen Beweggründen angegriffen werden dürfen. Die Tat von Ahmed K. – so hieß es aus dem Kanzleramt – müsse uns allen eine Warnung sein. Denn sie mache deutlich, wohin Expansion und Aggression führen. Auch in den sozialen Medien wurde der Fall heftig diskutiert. Beinahe einhellig setzte sich die Meinung durch, dass diese Amokfahrt zu verhindern gewesen wäre, wenn Ahemd K. seine Familie nicht verloren hätte. An der Pinwand von Rheinmetall wütete ein wochenlanger Shitstorm, das Unternehmen zeigte sich erschüttert und versprach, die Unternehmenspraxis zu ändern. Die meisten Kommentatoren wollten dem nicht glauben, einer frage: ‚Und wie soll das gehen? Wollt Ihr jetzt anfangen, Schokolade herzustellen, oder was?‘ Der Kommentar blieb unbeantwortet.“

Kaum vorstellbar, so einen Artikel in der FAZ, im Spiegel oder in der WELT zu lesen. Noch unvorstellbarer die Reaktion der Bundesregierung, und auch dass in den sozialen Netzwerken so wie im fiktiven Artikel reagiert wird, klingt geradezu abenteuerlich. Doch so abenteuerlich ist das gar nicht.

Die Prophezeiung des Ereignisses führt zum Ereignis der Prophezeiung.

Paul Watzlawick

Täglich wird uns prophezeit, dass Integration zum Scheitern verurteilt ist. Dass tödliche Straftaten terroristische Akte sind und dass „Terror“ und „Flüchtlinge“ zusammen gehören. Doch diesen Zusammenhang gibt es faktisch nicht, er ist einfach nicht haltbar. Aus kleinen Ausschnitten wird ein großes Bild entworfen, das Gültigkeit haben soll. Nur selten werden Flüchtlinge verbal pauschal als Terroristen bezeichnet, aber zwischen den Zeilen werden Flüchtlinge wiederholt mit dem Terrorismus in Verbindung gebracht.
Ein Beispiel:Nicht alle Muslime sind Terroristen, aber alle Terroristen sind Muslime.
Es ist ein bisschen wie bei der Aufforderung, nicht an den Eiffelturm zu denken. Sie führt dazu, genau das zu tun, was wir eigentlich unterlassen sollten.

Würden tatsächlich die Medien und die Politik die Zusammenhänge so oder so ähnlich darstellen, wie im fiktiven Text formuliert, und würde diese Tendenz über Wochen oder Monate aufgebaut und fortgesetzt, kann man davon ausgehen, dass die allgemeine Stimmung im Lande eine andere wäre, denn es ist nicht schwer, Kollektive in eine bestimmte Richtung zu bringen. Im Übrigen wären Diskussion über gescheiterte Integration in diesem Falle wahrscheinlich keine, die in Debatten über „Werte“ (da sind sie wieder) enden und zu Gesetzesverschärfungen und Grenzschließungen führen würden. Der Blick insgesamt wäre womöglich differenzierter.

Aber solange Straftaten grundsätzlich mit Terror gleichgesetzt werden, um daraus politischen Nutzen zu ziehen und solange misslungene Integrationsversuche mit der Weigerung der Eingliederung ganzer Völker oder Religionsgemeinschaften assoziiert werden, wird sich der Hass weiter ausbreiten können. Und solange wird nicht damit aufhören, andere Länder zu überfallen, auszubeuten und den Tod zu exportieren, werden wir ein Problem haben.
Denn jedes Volk hat die Verbrecher, die es verdient.

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Tom J. Wellbrock

Tom J. Wellbrock ist Journalist, Autor, Sprecher, Radiomoderator und Podcaster. Er führte unter anderem für den »wohlstandsneurotiker«, dem Podcast der neulandrebellen, Interviews mit Daniele Ganser, Lisa Fitz, Ulrike Guérot, Gunnar Kaiser, Dirk Pohlmann, Jens Berger, Christoph Sieber, Norbert Häring, Norbert Blüm, Paul Schreyer, Alexander Unzicker und vielen anderen. Zusätzlich veröffentlicht er Texte auf verschiedenen Plattformen und ist für unsere Podcasts der »Technik-Nerd«.

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R_Winter
R_Winter
7 Jahre zuvor

Wir hoffen, dass wir friedlich(er) leben können, wenn sie nicht mehr hier sind, diese Verbrecher, dass das Problem dann verlagert wird, verlagert dorthin, wo die Übeltäter herkommen, wo wir nichts damit zu tun haben (ein fataler Irrtum!)

Wir sollten einmal darüber nachdenken, warum Menschen in anderen Kulturkreisen nicht von links nach rechts schreiben.
Sie schreiben von rechts nach links oder von oben nach unten und dieses noch mit Schriftzeichen, die mit unseren nicht identisch sind.
Diese Menschen versuchen wir bei uns zu „integrieren“ – aber verstehen sie überhaupt?

Jahrhunderte hatten wir im Schulbetrieb geglaubt, dass wir Linkshänder auf Rechtshänder umstellen müssen, bis wir erkannt hatten, dass die Veranlagung im Gehirn liegt.
Genauso werden wir erkennen, dass eine „Integration“ nur sehr bedingt erfolgreich sein kann und fast jeder, der in diesen Kulturkreisen mehr als seinen Urlaub verbracht hat, ist sich dieser Tatsache bewusst – hier liegt der eigentliche „fatale Irrtum“.

Bei Licht betrachtet ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Integration ausländischer Menschen in eine ihnen fremde Gesellschaft eine Herausforderung darstellt, egal wo. Unterschiede in Kultur, Religion, Sprache und Politik können zu Konflikten führen, die mal besser, mal weniger gut gemeistert werden.

Wenn diese Einsicht weiter verbreitet wäre………………….
Sie ist es in den Spitzen der Parteien, aber sie wird nicht ausgesprochen.
Wahlstimmen erhält man damit nicht…………….

Lappenente
Lappenente
7 Jahre zuvor
Reply to  R_Winter

Man sollte sich nicht auf den Quatsch der Bewertungskriterien für Asylsuchende einzulassen.
Asylsuchende suchen Asyl, mehr nicht. Eine „Integration“ von Asylsuchenden war nie vorgesehen.
Früher zumindest. Wenn wir uns Kanada angucken, wovon der „freundliche“ Herr Lucke wegen seiner
Einwanderungsregeln immer so geschwärmt, und der AfD zum Thema allerhand Punkte im Parteiprogramm hinterlassen hat. Dann sehen wir aufgeschlossene Kanadier die Asylsuchende nach wie vor als Gäste aufnehmen, nicht als Hilfsarbeiter um Löhne zu drücken und Facharbeiter von morgen. Die Kanadier möchten Menschen in Not helfen. Sonst nichts. Was ist daran verwerflich ?

FrageZeichen
FrageZeichen
7 Jahre zuvor
Reply to  Lappenente

Eine „Integration“ von Asylsuchenden war nie vorgesehen.

Da waren sie eigentlich schon ziemlich nahe an einer Erkenntnis dran. Es ging schlicht und ergreifend überhaupt nicht ums Asyl. Es ging darum Menschen zu Lohndumpingzwecken ins Land zu holen. Und deshalb auch die (grotesk anmutenden) „Integrationsdebatten“. Die machen im Kontext zum eigentlichen Zweck des Asylrechts überhaupt keinen Sinn. Man hatte also von Anfang an überhaupt nicht vor diese Leute wieder heimzuschicken. (beispielsweise nachdem der Krieg vor Ort vorbei ist)

Fazit: Man hat illegale Migration gefördert (und damit auch den Import von kriminellen Persönlichkeiten) um eine hinterhältige Politik zu befördern. Und: Menschen die illegal einwandern sind natürlich nicht besonders rechtskonform unterwegs. Die zugehörige kriminelle Energie haben diese Leutchen ja schon bei der entsprechenden illegalen Einreise bewiesen. (Wegwerfen von Pässen, Beauftragung von Schleppern etc.)

Lappenente
Lappenente
7 Jahre zuvor
Reply to  FrageZeichen

Da waren sie eigentlich schon ziemlich nahe an einer Erkenntnis dran.

Wer ist denn da so eitel um mein Erkenntisinteresse beurteilen zu wollen ?

Mein

Früher zumindest.

sollten Sie nicht unterschlagen und fairerweise mitzitieren. Heute ist es anders und niemand schert sich drum. Es zeichnet sich das gleiche Debakel wie mit den „Gastarbeitern“ der 60er Jahre ab. Deren Kinder und Enkel irren bereits in der dritten Generation mit schlechtesten Aufstiegschancen umher. Lieblosigkeit, Desinteresse und eine schwarze Null sind nicht das Problem der Zugezogenen.
In Schweden bekommt ein Zugereister 600 Sprachunterrichtstunden für Schwedisch vom Staat geschenkt. Sowas ist vernünftig. Wenn, dann richtig.

Man muss sich auch nicht fortwährend in Hasseskapaden aalen. Das ist auch eitel.

-Das die Leute bei Einreise nicht registriert wurden, war ein Fehler.
-Das man sie den Arbeitgeberverbänden zum Frass vorwirft, ist auch falsch.

Das war es schon.

FrageZeichen
FrageZeichen
7 Jahre zuvor
Reply to  Lappenente

Es zeichnet sich das gleiche Debakel wie mit den „Gastarbeitern“ der 60er Jahre ab.

Sehe ich ähnlich. Ich denke der Fall wiegt aktuell noch schwerer. Die Gastarbeiter waren ja keine Kriminellen. Die sind hier völlig legal eingewandert. Die späteren Probleme mit der Gastarbeiterkindern ergaben sich aus der bestehenden Massenarbeitslosigkeit. In der Konstellation benötigt man einfach keine Ausländer. Und da wird dann eben gnadenlos nach oberflächlichen Kritierien (Hautfarbe, Dialekt etc.) selektiert.

Das war es schon.

Wohl eher nicht. Viele vergessen den enormen Rechtsruck in Europa (und dem Rest der Welt). Die Rahmenbedingungen für einen solchen Rechtsruck werden genau durch solche illegalen Massenmigrationsmaßnahmen hergestellt.
Neben der bereits beschissenen wirtschaftlichen Situation im Westen (übrigens: Entgegen der offiziellen „Heile Welt“-Propaganda) wird dadurch die Schlinge um den Hals der „kleinen Leute“ immer enger gezogen. Die Folgen sind absehbar und offensichtlich von der Oberschicht gewünscht.

Die „Pseudolinken“ haben sich (in all ihrer Naivität) von einer solchen Politik instrumentalisieren lassen. Die Folge: Die AfD steht als einziger Vertreter der Volksinteressen da.
So weit kann es kommen, wenn sich die etablierten Parteien gegen das eigene Volk wenden und lieber die Interessen krimineller Ausländer vertreten als die Interessen der Einheimischen.

Lappenente
Lappenente
7 Jahre zuvor
Reply to  FrageZeichen

Nee, als Projektionsfläche und Bühne für Propaganda bin ich nicht geeignet.

FrageZeichen
FrageZeichen
7 Jahre zuvor
Reply to  Lappenente

Ich hatte sie weder direkt noch indirekt im oben angeführten Text gemeint. Aber wir bewegen uns hier eben in einem Blog mit klassisch sozialdemokratischen/Grünen/Linkspartei-Milieu. Und genau dieses Milieu hat versagt und ist bis zum heutigen Tag nicht zu einer Korrektur in wichtigen Fragen bereit.
Die Folge: 14% für die SPD in Bayern bei den letzten Umfragen.

Lappenente
Lappenente
7 Jahre zuvor
Reply to  FrageZeichen

Die Folge: 14% für die SPD in Bayern bei den letzten Umfragen.

Bei 14% liegt die SPD 2021 auf Bundesebene. Sie arbeitet daran. Ich bin zuversichtlich das sie es auch schafft.

Wo liegt die AfD 2021, ihrer Meinung nach, und was wird sie uns mit ihrem neoliberalen Parteiprogramm Besseres bescheren, als die ehemaligen Mitteparteien mit gleichem Konzept es je könnten ?

Wie sozial ist Deutschland 2021 und warum ? Was wird die AfD an der Sozialgesetzgebung geändert haben ? Gibt es dann noch Hartz 4, Leiharbeit, einen „Niedriglohnsektor“, Aufstockerei trotz Vollzeitarbeit, Kinderarmut, Altersarmut ? Wie funktioniert das revolutionär, neue Rentenkonzept der AfD ? Welche Mittel wird die AfD zur Zielerreichung verwenden ?

Ab einem Einkommen von jährlich etwa 250 000 € zahlt man heute den Spitzensteuersatz von 45 %. Wie hoch ist der angestrebte Spitzensteuersatz der AfD ?

Was ist mit der Steuer auf Vermögen ? Irgendwelche Quellen muss die AfD doch anzapfen um Gutes tun zu können ? Welche ?

FrageZeichen
FrageZeichen
7 Jahre zuvor
Reply to  Lappenente

Über die AfD braucht man sich noch keine großartigen Gedanken zu machen. Die Partei profitiert einfach von der Geistesschwäche der anderen Parteien und der Gleichschaltung der Parlamentsparteien.
Welches (finale und praktizierte) Programm die AfD haben wird ist auch noch völlig unklar. Die einstigen neoliberalen Gründer sind ja bereits weg. Und ansonsten gibt es noch erhebliche Auseinandersetzugen innerhalb der Partei.
Fakt ist und bleibt: Die AfD war die einzige Partei die eine Bereitschaft zur Vertretung der Bevölkerungsinteressen im Zshg mit der illegalen Massenmigration gezeigt hat. Alle anderen Parteien haben sich dieser demokratischen Banalität verweigert.
Damit ist die AfD weniger neoliberal als alle anderen Parteien.
(Zur Erläuterung: Im Rahmen des Neoliberalismus geht es ja eben um den Abbau von „Handelsrestriktionen“ und damit auch um den Abbau von Grenzen für den „freien Sklavenhandel“.)

Die AfD ist also immerhin noch bereit die Bevölkerung zu vertreten. Das kann man von den anderen Parteien nicht behaupten. Dort fehlt die Bereitschaft zwischenzeitlich völlig.

Davon abgesehen sollte das Thema sein: Warum agieren die (ehemals) linken Parteien konsequent gegen Bevölkerungsinteressen? Warum organisiert sich im linken Umfeld kein Gegengewicht?
Und so lange diese Fragen nicht geklärt sind und eine praktische Antwort erfahren haben, so lange werden die Menschen eben AfD wählen müssen. Die AfD ist die letzte verbliebene Oppositionspartei.
Ich werde bei der nächsten Wahl (leider) meine Stimme auch dieser Partei geben müssen.

Lappenente
Lappenente
7 Jahre zuvor
Reply to  FrageZeichen

Welches (finale und praktizierte) Programm die AfD haben wird ist auch noch völlig unklar.

Diese Information sollten Sie den potentiellen Wählern der AfD nicht vorenthalten.

Robbespiere
Robbespiere
7 Jahre zuvor
Reply to  FrageZeichen

@FrageZeichen

Über die AfD braucht man sich noch keine großartigen Gedanken zu machen. Die Partei profitiert einfach von der Geistesschwäche der
anderen Parteien

….und der Naivität ihrer Wähler.
Die AFD kocht Randthemen hoch, um zu den essentiellen Themen wie Arbeitsmarkt- Wirtschafts- Sozial- und Außenpolitikpolitik so wenig wie möglich
Farbe bekennen zu müssen.
Sonst käme schnell heraus, daß sie nur ein billiges Abziehbild der anderen neoliberalen Parteien Deutschlands ist.
Dazu genügt allerdings schon ein genauer Blickauf die bisherige Tätigkeit ihrer führenden Mitglieder.

Die AfD ist also immerhin noch bereit die Bevölkerung zu vertreten.

Beim Schreiben dieses Satzes hast du dich doch bestimmt vor Lachen eingenässt, oder?

The Joker
The Joker
7 Jahre zuvor
Reply to  FrageZeichen

Da meine Wenigkeit noch etwas von meiner Rente haben möchte, kann ich mir die Wahl der AfD schlicht nicht leisten.

FrageZeichen
FrageZeichen
7 Jahre zuvor
Reply to  The Joker

Da ist wohl (wieder mal) jemand auf die Lügenpresse reingefallen!

Hier die Klarstellung von Petry selbst.
Quelle: https://www.facebook.com/Dr.Frauke.Petry/posts/1138662649519714:0

+++ Klarstellung zum Thema Rente +++

Liebe Freunde und Unterstützer,

wieder einmal gibt es Anlass, die in den Medien veröffentlichten Aussagen klarzustellen. Ich habe diese Woche der ‚Welt am Sonntag’ ein Interview gegeben, in dem es auch um das Thema Rente ging. Im Interview sind daraus nur stark gekürzte Aussagen zu lesen, die den Eindruck erwecken, die AfD wollte Renten kürzen und die Lebensarbeitszeit verlängern. Hier daher die vollständige Version meiner Aussagen zum Thema Rente:

Ich habe dabei ausgeführt, dass die aktuellen Zustände aufgrund einer über Jahrzehnte verfehlten Familien- und Rentenpolitik und vor dem Hintergrund der verfehlten Migrationspolitik zu steigenden Arbeitszeiten und sinkenden Renten führen werden und dass es daher gesellschaftlicher Kraftanstrengungen bedarf, um das Rentenniveau zu erhalten. Ich habe darauf hingewiesen, dass es die Aufgabe der Gesellschaft ist, für Junge, Alte und Schwache vorrangig zu sorgen.

Aus diesen Gründen sind gravierende Änderungen in unserem Rentensystem unbedingt erforderlich! Ein fertiges Konzept liegt uns noch nicht vor, weshalb wir dieses Thema auch auf dem letzten Parteitag nicht behandelt haben. Aber es gibt verschiedene Ansätze, die in der Diskussion sind. So z. B. eine Anlehnung das „Schweizer Modell“ (Anhebung/Wegfall der Beitragsbemessungsgrenzen), betriebliche Altersversorgungen weiter auszubauen, starke finanzielle Entlastung von Familien mit Kindern, Rückführung von versicherungsfremden Leistungen, die seit 1957 aus dem Rententopf entnommen wurden usw.

Keineswegs ist es Ziel oder Konzept der #AfD, die Menschen bei immer weniger Rente immer länger arbeiten zu lassen!

The Joker
The Joker
7 Jahre zuvor
Reply to  FrageZeichen

Keineswegs ist es Ziel oder Konzept der #AfD, die Menschen bei immer weniger Rente immer länger arbeiten zu lassen

Niemand hat die Absicht.
Darauf gebe ich Ihnen mein Ehrenwort.
😉

Lappenente
Lappenente
7 Jahre zuvor
Reply to  FrageZeichen

+++ Klarstellung zum Thema Rente +++

Liebe Freunde und Unterstützer,

wieder einmal gibt es Anlass, die in den Medien veröffentlichten Aussagen klarzustellen. Ich habe diese Woche der ‚Welt am Sonntag’ ein Interview gegeben, in dem es auch um das Thema Rente ging. Im Interview sind daraus nur stark gekürzte Aussagen zu lesen, die den Eindruck erwecken, die AfD wollte Renten kürzen und die Lebensarbeitszeit verlängern. Hier daher die vollständige Version meiner Aussagen zum Thema Rente:

Ich habe dabei ausgeführt, dass die aktuellen Zustände aufgrund einer über Jahrzehnte verfehlten Familien- und Rentenpolitik und vor dem Hintergrund der verfehlten Migrationspolitik zu steigenden Arbeitszeiten und sinkenden Renten führen werden und dass es daher gesellschaftlicher Kraftanstrengungen bedarf, um das Rentenniveau zu erhalten. Ich habe darauf hingewiesen, dass es die Aufgabe der Gesellschaft ist, für Junge, Alte und Schwache vorrangig zu sorgen.

Aus diesen Gründen sind gravierende Änderungen in unserem Rentensystem unbedingt erforderlich! Ein fertiges Konzept liegt uns noch nicht vor, weshalb wir dieses Thema auch auf dem letzten Parteitag nicht behandelt haben. Aber es gibt verschiedene Ansätze, die in der Diskussion sind. So z. B. eine Anlehnung das „Schweizer Modell“ (Anhebung/Wegfall der Beitragsbemessungsgrenzen), betriebliche Altersversorgungen weiter auszubauen, starke finanzielle Entlastung von Familien mit Kindern, Rückführung von versicherungsfremden Leistungen, die seit 1957 aus dem Rententopf entnommen wurden usw.

Keineswegs ist es Ziel oder Konzept der #AfD, die Menschen bei immer weniger Rente immer länger arbeiten zu lassen!

Wenn das ihre Freundin Petry geschrieben hat, gehört sie in puncto Rententhema aber auch zu den laienhaftesten unter den Dilettanten.

Mein lieber Mann, das ist ja eine Wundertüte der Unzurechnungsfähigkeit die sie uns da anbietet.

Das Rentenniveau sinkt, weil der statistische Durchschnittslohn steigt aber die Eckrente mit dem Riestermüll im Gepäck nicht hinterherkommt. Es riestert nur jeder Dritte, und von denen die Hälfte nur ausreichend, weil die andere Hälfte keine 4% des Einkommens für den Riesteranteil aufbringen kann. Das sind die Geringstverdiener, die kein Geld für ihren kapitalgedeckten Rentenanteil erübrigen können. Von diesem Riestersegment der Rententorte gehen dann noch 10% Provision für Maschmeier und Söhne ab, landet also auch in keinem „Rententopf“.
Ursprünglich war die private Kapitaldeckung der Rente als Lohnkürzung angelegt. Wenn man Teile der umlagefinanzierten Rentenbeiträge, bestehend aus Arbeitnehmeranteil und Arbeitgeberanteil streicht und durch Anteile ( Riester ) ersetzt die nur der Arbeitnehmer zahlen soll und den Arbeitgeber davon freistellt, dann ist das eine Lohnkürzung. Mehr war Riester nicht.
Mann schneidet jetzt einfach den löchrigen Schweizerkäse-Riesterteil aus der Torte heraus und ersetzt ihn durch einen umlagefinanzierten Anteil und erweitert die Basis der Einzahler in den Rentenpott. Und schon steigt das Rentenniveau, bzw. stabilisiert sich sodass man auch die Renten im Osten an Westniveau anpassen könnte.

Ein fertiges Konzept liegt uns noch nicht vor, weshalb wir dieses Thema auch auf dem letzten Parteitag nicht behandelt haben.

Das habe ich mir fast gedacht, Frau Petry !

Lappenente
Lappenente
7 Jahre zuvor
Reply to  Lappenente

Hier nochmals meinen Teil herauskopiert weil das Blockquote verrutscht ist.

Das Rentenniveau sinkt, weil der statistische Durchschnittslohn steigt aber die Eckrente mit dem Riestermüll im Gepäck nicht hinterherkommt. Es riestert nur jeder Dritte, und von denen die Hälfte nur ausreichend, weil die andere Hälfte keine 4% des Einkommens für den Riesteranteil aufbringen kann. Das sind die Geringstverdiener, die kein Geld für ihren kapitalgedeckten Rentenanteil erübrigen können. Von diesem Riestersegment der Rententorte gehen dann noch 10% Provision für Maschmeier und Söhne ab, landet also auch in keinem „Rententopf“.
Ursprünglich war die private Kapitaldeckung der Rente als Lohnkürzung angelegt. Wenn man Teile der umlagefinanzierten Rentenbeiträge, bestehend aus Arbeitnehmeranteil und Arbeitgeberanteil streicht und durch Anteile ( Riester ) ersetzt die nur der Arbeitnehmer zahlen soll und den Arbeitgeber davon freistellt, dann ist das eine Lohnkürzung. Mehr war Riester nicht.
Mann schneidet jetzt einfach den löchrigen Schweizerkäse-Riesterteil aus der Torte heraus und ersetzt ihn durch einen umlagefinanzierten Anteil und erweitert die Basis der Einzahler in den Rentenpott. Und schon steigt das Rentenniveau, bzw. stabilisiert sich sodass man auch die Renten im Osten an Westniveau anpassen könnte.

Robbespiere
Robbespiere
7 Jahre zuvor
Reply to  FrageZeichen

@FrageZeichen

Aber wir bewegen uns hier eben in einem Blog mit klassisch sozialdemokratischen/Grünen/Linkspartei-Milieu. Und genau dieses Milieu hat versagt und ist bis zum heutigen Tag nicht zu einer Korrektur in wichtigen Fragen bereit.

Und damit bewegst du dich auf völlig fremdem Territorium, wo du gar nicht mitreden kannst.
Ohne jetzt SPD oder Grüne in Schutz nehmen zu wollen, deine konservativen Freunde von Union, FDP oder AFD werden deren Fehler auch nicht korrigieren, weil sie der selben Klientel dienen.

Und für dich als Fanfare asozialer Politik gibt es hier nur „saure Trauben“ zu ernten.
Warum sparst du dir nicht die Mühe, uns mit deiner Sozial-Legasthenie bekehren zu wollen und wendest dich nicht Kreisen zu, wo man deine Paranoia teilt?

Permanent als eiternde Furunkel am Gesäß der Gesellschaft dazustehen, kann doch nicht wirklich Freude bereiten, es sei denn, man hat eine masochistische Ader, aber auch dafür gibts Profis.

Lappenente
Lappenente
7 Jahre zuvor

Der Fokus der Medien liegt auf dem Schüren von Angst, Wut und Verunsicherung. Der Fokus der Medien liegt nicht auf wertneutraler Information. Das ist nicht neu.
Anderes Beispiel. Die Anzahl der sexuellen Misshandlungen von Minderjährigen mit anschließendem „Verdeckungsmord“ ( Achtung Juristendeutsch ) lag vor etwa 60 Jahren bei rund 50 Taten jährlich.
Heute sind es maximal 2-3, aber diese relativ geringe Zahl von Taten wird durch die Öffentlichkeit gepeitscht und über lange Zeiträume aufgekocht, dass Eltern kaum noch ein Auge zubekommen. Selbstverständlich ist jede dieser Taten abstoßend, doch sind es drastisch weniger statt mehr geworden. Es gibt Irre die hinter Häuserecken lauern; logo, von 82 Mio. Bundesbürgern kann nicht jeder sauber ticken, aber alltäglich ist die Phänomen nicht und für Eltern statistisch unbedeutend.

Trotz allem gehört Emotainment nicht zur seriösen, journalistischen Darstellungsform. Das ist schlimmstes Boulevard. Schlimm nur, das diese Genre subtil Einlass auch bei den einst als seriös geltenden Verlagen und Sendern gefunden hat. Den hysterischen Holzhammerjournalismus der BILD findet man in abgeschwächter Form nun überall. Die Themen sind tauschbar. Es geht nicht mehr um Information sondern um die Steuerung der Leser, Hörer und Zuschauer. Journalisten wollen und sollen heute Politik machen. Das ist der fiese Kern der Angelegenheit. Ängstliche Menschen lassen sich einfacher steuern und aufs Kreuz legen.

Eduard
Eduard
7 Jahre zuvor
Reply to  Lappenente

Trotz allem gehört Emotainment nicht zur seriösen, journalistischen Darstellungsform. Das ist schlimmstes Boulevard. Schlimm nur, das diese Genre subtil Einlass auch bei den einst als seriös geltenden Verlagen und Sendern gefunden hat.

Bin mit dieser Aussage vollkommen einverstanden. Es ist nur so, das es anders nicht kommen könnte. „Seriöse“ Verlage und Sender sind auch um die Steigerung deren Zuschauer- Leser-Zahlen bemüt (weil es auch den Profit steigert). Und wenn die Großteil der Leser sich um „Boulevard“ interessirt, dann müssend diese Verlage/Sender diesen Boulevard liefern.

Stefan Enzian
Stefan Enzian
7 Jahre zuvor

“ Es liegt nahe, dass Attentäter, die aus Kriegsgebieten kommen, in erster Linie aus Rachegefühlen heraus handeln…Viel wahrscheinlicher ist tatsächlich, dass er [Amri] aus der Motivation der Rache oder ähnlicher Gefühle heraus gehandelt hat. “

Anis Amri stammt aus keinem aktuellen Kriegsgebiet (wie Irak oder Syrien) sondern aus Tunesien.

ThomasX
ThomasX
7 Jahre zuvor

Was heißt da „Touche!“?
Der Hintergrund ist immer der Gleiche: Krieg/Bürgerkrieg/Revolution mit dem jeweiligen Konfliktpotenzial und danach Flucht, ebenso mit dem jeweiligen Konfliktpotenzial: https://de.wikipedia.org/wiki/Revolution_in_Tunesien_2010/2011

Amri ist ein Kind seiner Zeit. Ein Ergebnis von Gewalt, Flucht und europäischer (westlicher) Ablehnung. Rache ist da durchaus naheliegend.

Mordred
Mordred
7 Jahre zuvor

Ich glaube trotzdem nicht, dass Amri es auf unsere „Werte“ abgesehen hatte.

wer hat es eigentlich jemals primär (!) auf menschen wegen ihrer werte (außer vermögens-) abgesehen? und zwar derart, dass nur heftige gewalt als lösung infrage kam.

Johanna Holms
Johanna Holms
7 Jahre zuvor

Was für gequälter Schwachsinn, gibt mit die 5 Minuten meines Lebens zurück.

Granado
Granado
7 Jahre zuvor

„Ob es seine Tat ist, die wir verabscheuen oder seine Motivation dahinter.“
„Intention“ hat Petrus Abaelardus (1079-1142) – für den Beichtstuhl – erfunden, die in unserem Recht z.B. Mord von Totschlag unterscheidet.

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