Danhong Zhang: „In China kennt fast niemand das Social-Credit-System.“

Kaum jemand weiß mehr über China als das, was in unseren Medien steht. Das ist definitiv zu wenig, daher haben wir mit einer Chinesin gesprochen, die das besser beurteilen kann.

Doch wir sprechen mit Danhong Zhang nicht nur über das Social-Credit-System, das wäre zu langweilig. Sie erzählt uns ihre Geschichte und berichtet über ihre Sicht als Chinesin auf das Land, in dem sie geboren wurde und jetzt wieder lebt.

Danhong hat aber auch Germanistik studiert und lange Zeit in Deutschland für die „Deutsche Welle“ gearbeitet. Zumindest, bis sie zu unbequem wurde und eine Sendung von Maybritt Illner aus ihr eine Art Unperson machte.

Das Gespräch mit Danhong Zhang führte Tom J. Wellbrock.

Inhalt:

02:00 Die Geschichte von Danhong Zhang
23:00 Der Gesinnungstest
27:00 „Ich muss hier weg.“
33:30 Der Platz des Himmlischen Friedens und ein „Ausrutscher“ (Korruption, I)
40:00 Korruption, II
46:00 China, die Demokratie und das Social-Credit-System
01:01:00 China und Corona
01:07:00 Politiker in China (im Vergleich zu Deutschland)
01:13:00 China, Leistung und die Demokratie
01:16:30 Chinesen und die 360 Grad
01:18:00 Ein hohes Vertrauen
01:24:00 China und der Hunger
01:28:00 Fünf-Jahres-Plan versus Wahlkampf
01:31:00 Kritik an China

 

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Tom J. Wellbrock

Tom J. Wellbrock ist Journalist, Autor, Sprecher, Radiomoderator und Podcaster. Er führte unter anderem für den »wohlstandsneurotiker«, dem Podcast der neulandrebellen, Interviews mit Daniele Ganser, Lisa Fitz, Ulrike Guérot, Gunnar Kaiser, Dirk Pohlmann, Jens Berger, Christoph Sieber, Norbert Häring, Norbert Blüm, Paul Schreyer, Alexander Unzicker und vielen anderen. Zusätzlich veröffentlicht er Texte auf verschiedenen Plattformen und ist für unsere Podcasts der »Technik-Nerd«.

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Uwe Borchert
Uwe Borchert
1 Monat zuvor

Diese Verschwörungstheorie Ermittlungshypothese klingt fast schon nach der plausibelste Wahrheit von Allen. Man droht mit der chinesischen Hölle, setzt diese heimlich um und beschwichtigt, das es bei uns ja viel besser wäre … als in der nichtexistenten chinesischen Hölle. Auch hier sehen wir wieder das altbewährte Rezept der Panikmache. Das kann man bestimmt mit Klimaüberhitzung und Erdverglühen kombinieren?

Robbespiere
Robbespiere
1 Monat zuvor

Frau Zhang ist mir bereits bei „Milena Preradovic“ durch ihre hervorragenden, deutschen Sprachkenntnisse und die bedachte Wortwahl sehr angenehm aufgefallen.
Gleichwohl bestätigt sie den seit langem im Raum stehenden Verdacht über die Zustände in deutschen Redaktionsstuben hinsichtlich Rückgrat-Losigkeit bzw. gezielter Vor-Selektion beim Personal.

PS: Einen Vorteil scheint ihr langer Aufenthalt in Deutschland auf jeden Fall gehabt zu haben:

Sie sieht noch taufrisch aus, weil ihr die abrasive Wirkung des Gobi-Staubes in Peking erspart blieb. 😀

Vielen Dank für dieses Interview und herzliche Grüße nach Peking.

Wütender Bürger
1 Monat zuvor
Reply to  Robbespiere

Frau Zhang ist mir bereits bei „Milena Preradovic“ durch ihre hervorragenden, deutschen Sprachkenntnisse und die bedachte Wortwahl sehr angenehm aufgefallen.

Ich hatte auch ein leichtes Déjà-Vu, als ich das Vorschaubild und den Titel dieses Gesprächs sah. Aber ich werde es mir morgen trotzdem während meiner Arbeit anhören. 🙂

Ich meine das mit dem Déjà-Vu in keinster Weise negativ! Gespräche mit Personen wie Frau Zhang, Herrn Polmeier, Herrn Lausen u.v.a.m. sind absolut richtig und immens wichtig, egal, wie oft und in welcher Konstellation sie geführt werden! Leider erreichen aber diese Gespräche auch bei Wiederholungen nicht diejenigen, die sie eigentlich hören müssten: die Mehrheit der Bevölkerung. Die Informationen, die darin zu hören sind, erreichen nur einen kleinen Kreis, und daher gehörten all diese Gespräche eigentlich in die Hauptsendezeit bei ARD und ZDF. Aber das bleibt wohl ein Traum, denn die öffentlich Verächtlichen (Zitat: Der Medienfuzzi) und die hinter ihnen stehende Regierung werden alles daran setzen, zu verhindern, dass diese Informationen und Aussagen an die breite Öffentlichkeit gelangen.

Darum mein Fazit: egal, wie man zu der AfD steht, ob man sie mag oder nicht, ob man sie wählt oder nicht, es bleibt zu hoffen, dass sie im unwahrscheinlichen Falle eines absoluten Wahlsieges zumindest ihr Versprechen, diese verkrustete Struktur der ÖRR aufzulösen, auch umsetzen können!

Robbespiere
Robbespiere
1 Monat zuvor

@Wütender Bürger

Ich meine das mit dem Déjà-Vu in keinster Weise negativ! Gespräche mit Personen wie Frau Zhang, Herrn Polmeier, Herrn Lausen u.v.a.m. sind absolut richtig und immens wichtig, egal, wie oft und in welcher Konstellation sie geführt werden!

Das sehe ich genauso.

Deren Stimmen bewahren Einen vor dem niederschmetternden Gefühl, der Letzte seiner Art zu sein bzw. in der Gummizelle zu sitzen.

Darum mein Fazit: egal, wie man zu der AfD steht, ob man sie mag oder nicht, ob man sie wählt oder nicht, es bleibt zu hoffen, dass sie im unwahrscheinlichen Falle eines absoluten Wahlsieges zumindest ihr Versprechen, diese verkrustete Struktur der ÖRR aufzulösen, auch umsetzen können!

Diese ( handlungsbefreite ) Hoffnung auf einen „Erlöser“ ( welche mir durchaus nicht fremd ist ) hat allerdings stark religiöse Züge, welche geradewegs zum Mactmissbrauch eingeladen haben.

Jede neue Partei, auch mit den besten Absichten beim Start, wird der systembedingten Verlockung erliegen, die erteilte Machtv straffrei zu missbrauchen und daraus persönlichen Gewinn zu ziehen.

Wütender Bürger
1 Monat zuvor
Reply to  Robbespiere

Diese ( handlungsbefreite ) Hoffnung auf einen „Erlöser“ ( welche mir durchaus nicht fremd ist ) hat allerdings stark religiöse Züge, welche geradewegs zum Mactmissbrauch eingeladen haben.

Nö, das hat mit Religion nichts zu tun. Es ist nur eines der Dinge, die auf der Prio-Liste der notwendigen Änderungen in diesem Land sehr weit oben steht.

Albrecht Storz
Albrecht Storz
1 Monat zuvor

Das Bewusstsein, dass wir 90% von dem, was wir glauben zu wissen, nur vom Hörensagen kennen, sollte sich mal endlich wieder verbreiten und verfestigen.

Medien sind keine neutralen Übertragungskanäle, wie man uns auch glauben machen will, sondern sie werden finanziert, organisiert, betrieben – und damit gesteuert. Wissenschaft unterliegt in weiten Teilen den kapitalistischen Methoden und Zwängen. Politiker, Experten, Sachverständige, Redner, Moderatoren, Intellektuelle, Multiplikatoren, Journalisten unterliegen Interessen und sind nie objektiv und fast nie neutral.

Wer Glaube fordert, Glaube an die „Wahrheiten“ der Tagesschau, Glaube an die Wahrheit von Wissenschaft, Glaube an die Wahrheit angeblich unhinterfragbarer Menschheitserkenntnisse (Malthus, Darwin, Koch, Einstein, Freud, …), will nichts anderes als Verdunkelung, Verdummung, Lenkung, Gängelung, Willfährigkeit, Kontrolle.

Wir werden heute in einem schier unvorstellbaren Ausmaß über alles Mögliche verarscht und belogen, oftmals abgelenkt, fehlgeleitet, eingenebelt. Unser ganzes modernes Weltbild ist vorwiegend aus Lügen aufgebaut.

Juergen Wehrse
1 Monat zuvor
Reply to  Albrecht Storz

Unser ganzes modernes Weltbild ist vorwiegend aus Lügen aufgebaut.

Natürlich, Herr Storz. Die neoliberalen „Herrschenden“ sind natürlich daran interessiert, die Gesellschaft zu fragmentieren. Geht das ohne „Lügen“?

Da Sie mir gegenüber stets „respektvolle“, um nicht zu sagen „herzerwärmend freundliche“ Worte gewählt haben, bedanke ich mich dafür mit einer kleinen gedanklichen Anregung aus Portugal. Bildung im Neoliberalismus:

https://strategic-culture.su/news/2024/11/03/neoliberalism-and-the-destruction-of-conscience/

Die Analysen werden immer treffender und tiefgründiger – trotz aller „Lügen“. Gut so!

Albrecht Storz
Albrecht Storz
1 Monat zuvor
Reply to  Juergen Wehrse

Kein Bedarf an fremdsprachigen Texten.

Mensch
Mensch
1 Monat zuvor
Reply to  Albrecht Storz

Dazu möchte ich nur anmerken, dass es nicht auszuschließen ist, dass das, wie Du schreibst, unvorstellbare Ausmaß eben keine Steigerung zu vergangenen Zeiten darstellt.

Ich halte es für wahrscheinlicher, dass das Ausmaß schlicht und ergreifend zu allen Zeiten daran zu messen ist, welch Möglichkeiten sich den Manipulierenden boten.

Macht sollte nie ohne die Zwangsläufigkeit des Missbrauchs eben dieser gedacht werden. Macht auf der einen Seite führt zwangsläufig immer zur Unterdrückung auf der anderen Seite. Egal wie man es dreht und wendet. Macht birgt zudem erhebliches Suchtpotential. Sucht vernebelt die Sinne.

Wie bei allen Süchten, sind Menschen dafür unterschiedlich empfänglich. Zum Leidwesen aller leben wir in Deutschland gerade mit Menschen, die sehr empfänglich für die Sucht Macht sind. Ein Heer von Golums, kaum bis keine Frodos.

In Rauch und Nebel löst sich seit einiger Zeit der Glaube an die sogenannte vierte Gewalt auf.Daran dürfte ein freies Internet einen erheblichen, wenn nicht gar den erheblichsten Anteil haben. Die Zeiten, dass die sogenannten Medien alle Fäden bei der Informationsweitergabe in der Hand hatten, waren mit den Anfängen des freien Internets dem Ende geweiht.

Ich halte es für einen Fehler anzunehmen, dass Medienmacher und ihre Zuarbeiter in der Vorinternetzeit ehrenvoller waren.

Dass gerade heute, in der Zeit des Hochgeschwindigkeitsinternets, dass zudem immer feinmaschiger wird, die Bestrebungen der Mächtigen die Meinungsfreiheit massivst zu beschneiden ein nicht hinzunehmen des Ausmaß annimmt, wunder zumindest mich nicht.

Informationen nahezu beliebig steuern zu können ist eines der Dinge, die das Machtausüben nicht nur erleichtert, sondern auch verfestigen und ausbauen kann.

Ein rückblickend seriös wirkender Karl-Heinz Köpcke, sah sich nie wie etwa ein Klaus Kleber einer Schar Internetnutzer, die von jetzt auf gleich auf unzählige Informationen zur Überprüfung des Verkündeten zugreifen konnten, gegenüber ausgesetzt. Noch weniger musste ein Karl-Heinz Köpcke dabei zusehen, dass er ohne Einfluss nehmen zu können unberechenbar reichweitenstark kritisiert werden zu können. Entweder hat sich z.B. der Spiegel als sogenanntes Sturmgeschütz der Demokratie einer Ungerwimtheit angenommen, oder es hat überhaupt niemand mitgekriegt.

Mit dem Internet ist die als beherrschbar eingeschätzte Meinungsfreiheit zu einem echten Problem für die Mächtigen geworden.

Albrecht Storz
Albrecht Storz
1 Monat zuvor
Reply to  Mensch

Der Klassiker der Widerstands-Verhinderer: „Das war doch schon immer so. Wir können doch eh nichts ändern. Die machen doch, egal was wir machen, trotzdem was sie wollen.“
Die anschließende Pseudo-Kritik und -Aufregung dient doch nur zur Verschleierung der hinterhältigen Methode.

Mieses Stück!

Mensch
Mensch
1 Monat zuvor
Reply to  Albrecht Storz

Klassisch ist Deine Fehlinterpretation.

Dein Widerstand taugt dann ja mal so zu gar nichts. Bist offensichtlich lieber als Richter und Henker in Personalunion in eigenen Reihen unterwegs.

So wird das nichts…

Albrecht Storz
Albrecht Storz
1 Monat zuvor
Reply to  Mensch

Verzichte auch dankend …

Die Zementierung der Verhältnisse wird vorwiegend durch Verneblung und Fehlinformation betrieben.

„Freies Internet“, wie lächerlich so ein Gerede …

etc.

flurdab
flurdab
1 Monat zuvor

Die Dame wird ja gerade bei den „Alternativ- Medien“ herumgereicht wie eine exotische Sibylle. Aber gut, der Rubel muss rollen…
Ich habe bisher nur ein Gespräch mit ihr gehört, denke aber „kennst du eins, kennst du alle“.
Es mag natürlich sein das Tom sich selbst übertroffen hat und zu ganz neuen Fragen gekommen ist.

Aber vielleicht reicht ja schon eine geschickte Chinesin um ganz prächtige Propaganda zu betreiben? Das Zentralkomitee der KPCh wird begeistert sein.
Eine Stimme von 1.400.000.000.
Bisschen mager, oder?

Wütender Bürger
1 Monat zuvor

🤣🤣🤣🤣

Last edited 1 Monat zuvor by Wütender Bürger
flurdab
flurdab
1 Monat zuvor

Ich verzeih Dir.
Aber wenn du noch ein bisschen suchst findet sich sicherlich noch den ein oder andere Kinesen.

Pen
Pen
1 Monat zuvor

Geht doch nichts über gute Repliken, die eitle Nörgler noch dümmer aussehen lassen. 😄😂

Noch ein wichtiger Grund, keine Angst vor der neuen Weltordnung zu haben. Unsere Staatsmedien tun ja ihr Bestes, alles, was nicht aus dem Westen kommt zu verteufeln. Die schrecklichen Chinesen mit ihrem Social Credit System! Du meine Gute, da sind wir hier doch schon viel weiter. E

Es wird höchste Zeit, die heutigen Chinesen von Mao und den schrecklichen Auswüchsen der Kulturrevolution zu trennen. Aber die von der US Propaganda gesteuerte Angst ist fest einbetoniert, und Putins Angebot einer friedlichen Handelszone – das konnte ja nur eine ganz fiese Falle sein. Selbst Schuld. Nun geht’s so richtig bergab.

Die erneute Begegnung mit der ebenso schönen wie klugen Frau Zhang mit ihrem unglaublich guten Deutsch war eine Freude.

flurdab
flurdab
1 Monat zuvor
Reply to  Pen

Die Tante ist auf einer Promotour für ihr Buch.
Dafür benutzt Sie die Opferkarte.
Irgendwelche „Journalisten“ haben Sie angekackt, die „Intendanz“ hat Sie nicht geschützt. Dann kommt Sie mit Falun Gong um die Ecke ohne diese „Bewegung“ einzuordnen. Braucht man ja auch nicht, ist ja in Deutschland Allgemeinwissen. Ja nee, is klar…
Sind nun alle Chinesen die hier rumwuseln Falun Gong- Anhänger und somit „Feinde der KPCh“? Oder wird Falun Gong finanziell von der CIA unterstütz, wie z.B. die Exil- Cubaner, Khomeini in Paris, Mudschahidin in Afghanistan etc., etc.Und alles schön am Headbanger „Social Credit System“ aufgehängt.
Ob die Chinesen ein derartiges Projekt betreiben oder nicht, ist der sprichwörtliche Sack Reis.
Die Idee wurde in unser Bewusstsein implementiert über das Gefühl der Ablehnung/ Ekel/ Argwohn.
Ganz schlimme Sache was die Chinensen da treiben, denkt denn keiner an „Freiheit“?
Das hat sich mittlerweile abgenutz und dank steigender Gewaltkriminalität (für die so überhaupt keine Gründe zu finden sind im Besten Deutschland Ever) ist die Idee vielleicht gar nicht so übel. Was soll auch passieren? Wir leben doch in einem „Rechtstaat“, ganz anders als der Kinese. Bei uns wird das alles rechtstaatlich Korrekt gehandhabt werde, das garantiert Nancy Faeser.
Wie gut das ein Chinesin, die gerade ein Buch verkaufen will, uns erklärt das die Chinesen vom Social Credit System noch nie gehört haben.

Also lieber „Michel“, du kannst dich wieder beruhigt hinlegen. Der Kinese hat kein Social Credit System, und wenn der das nicht hat, wird auch die EU, von der Leyen, Peter Thiel die US- amerikanischen Dienste, Google, Facebook, Amazon und Nancy Faeser das auch nicht haben wollen.
Ganz bestimmt, großes Indianerehrenwort.

Wahrscheinlich ist es aber wirklich mein Fehler. Manchmal erwarte ich Journalismus, bekomme aber immer öfter nur „Dauerwerbesendungen“.
Alles präsentiert von einem erfahrendem „Russlandfahrer“, der mittlerweile wieder in Ungarn gastiert, aus Gründen…

Mensch
Mensch
1 Monat zuvor

Ach komm, lieber Tom,
Du bist augenblicklich arg dünnhäutig.

Du hast gerade eine kack Dreckszeit hinter Dich bringen müssen. Hast Mut wie kein anderer hier bewiesen und stehst dazu mit Deinem guten, echten Namen gerade..

Mach bitte aus Deinem Herzen keine Mördergrube. Werd‘ bitte nicht zum Löscher vorm Herrgott.

…gut, mir war es schon einmal nicht gegeben, Dir das zu verklickern😥

Wütender Bürger
1 Monat zuvor

Also ich stelle mich mal zwischen Euch beiden Streithähne.

Oder muss es Streithennen heißen? Man weiß ja heutzutage nicht mehr, wer sich als was definiert und wer wie angesprochen werden möchte…???

Gut, zur Sache. Nachdem ich dieses Gespräch gehört habe, erlaube ich mir eine Meinung dazu zu haben.

Tom: Du weißt, dass ich Dich und Deine Arbeit sehr schätze, aber ich komme nicht umhin, flurdab ein wenig zuzustimmen. Zum einen, weil das von Frau Zhang Gesagte fast eins zu eins mit dem übereinstimmt, was sie auch schon bei Frau Preradovic gesagt hat. Grundsätzlich ist darin nichts auszusetzen, wenn es um den Inhalt geht. Aber ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass es Frau Zhang auch — oder hauptsächlich? — darum geht, ihr Buch zu vermarkten und über ihr Schicksal bei der Deutschen Welle zu erzählen. Das, was ihr da widerfahren ist, ist unbestritten schlimm und eines mit öffentlichen Geldern, also von unseren Steuern finanzierten Sender nicht würdig und muss angeprangert werden, wozu ein Buch sicherlich ein geeignetes Mittel ist.

Auf der anderen Seite wirkten Ihre Aussagen manchmal wie eine Selbsttherapie, und außerdem so, als ob sie sehr genau überlegen und jedes Wort abwägen müsste, wenn es um China selber geht. Deutlich ausgesprochene Kritik an Chinas Regierung habe ich nicht wirklich hören können, und es gibt auf dieser Welt keine einzige Regierung, an der es nichts zu kritisieren gäbe, auch nicht in China. Wenn jemand sein eigenes Land nur als fröhliche Blumenwiese beschreibt, auf der es keine Disteln gibt, klingt das für mich sehr seltsam.

Du hast ja Recht, wenn Du auf die Schwierigkeiten hinweist, Chinesische Gesprächspartner zu bekommen, die bereit sind, frei von der Leber über ihr Land zu berichten. Aber es stellt sich dann die Frage, warum dem so ist. Und es stellt sich auch die Frage, warum es nach 1990 geborene Einwohner Chinas gibt, die noch nie etwas von den Vorgängen am Platz des Himmlischen Friedens gehört haben, weil es in den Medien überhaupt nicht vorkommt.

Ich weiß, dass wir im Westen und besonders in Deutschland unter einer medialen Glocke leben, in der mit Propaganda wider den Osten auf uns eingedroschen wird, dass uns eine Welt da draußen vorgegaukelt wird, die mit der Wirklichkeit nicht viel zu tun hat. Siehe z.B. die Reiseberichte von Fussball-Fans zur WM 2018 in Russland. Aber dennoch muss ich sagen, dass mir Frau Zhangs Darstellung ihres Landes ein wenig zu positiv erscheint. Einfach „zu gut, um wahr zu sein“, wie es so schön heißt.

Mag sein, dass ich zu viele schlechte Filme geschaut habe, aber manche ihrer Sätze wirkten auf mich, als ob ihr jemand gegenüber sitzt, der notfalls die Leitung unterbrechen kann, wenn es zu kritisch wird.

Verstehe das, was ich sage, bitte nicht als Kritik an Deiner Arbeit, aber ich würde sehr begrüßen, wenn es mehr Gespräche mit Chinesen gäbe, nicht nur hier auf den NLR, die frei und ungezwungen über ihr Land berichten.

Wütender Bürger
1 Monat zuvor

Irgendwie ein sehr beruhigender Gedanke! 🙂

Pen
Pen
1 Monat zuvor
Reply to  flurdab

Also mir ist an der Dame nix dergleichen aufgefallen… bezgl. „Opferkarte“ oder Werbung oder so. Das Interview war ein toller Kontrast zu dem, was man in unseren Medien so lesen muß.

Dazu sind die alternativen Medien schließlich da.

Mensch
Mensch
1 Monat zuvor
Reply to  flurdab

Sollte es Dir möglich sein China zuß bereisen, mach Dir einfach selbst ein Bild.
Ich hatte mal das Glück, die Möglichkeit geboten zu bekommen China bereisen zu können. Auch wenn mir durchaus bewusst ist, dass meine Erlebnisse nicht sowas wie die allgemein- und alleingültige Realität waren, so hatte ich null von dem dort vorgefunden, was mir hier von China quasi in Endlosschleife verklickert wurde und wird.

Die Gastfreundlichkeit, die ich dort erleben durfte war überragend. Zudem wirkten die Menschen
dort glücklich und zufrieden. Auf Bildung wird sehr viel Wert gelegt. Junge Menschen war es anzumerken, dass sie voller Hoffnung und nicht in Endzeitstimmung in die Zukunft blicken. Es wurde viel gefeiert und gelacht. Weltlichen Dingen ist man in China keineswegs abgeneigt. Klar, ist auch vieles anders und einiges wirkt gar seltsam aus europäischer Sicht.

Wie gesagt, falls es Dir Möglich ist, mach Dir Dein eigenes Bild…

Pen
Pen
1 Monat zuvor
Reply to  Mensch

Und sie sind die besten Köche der Welt, von allen anderen Artefakten mal abgesehen. Eine uralte Kulturnation eben.

Ex Oriente Lux.

Heribert
Heribert
1 Monat zuvor
Reply to  Pen

Geschmack ist relativ, aber süß sind diese Asiaten teilweise! Auch China half Italien in dunklen Coronatagen! Der Faltenhund hatauch auch etwas,

flurdab
flurdab
1 Monat zuvor
Reply to  Mensch

Wie lang hast du China bereist?
Dieses Land ist derart riesig und hat so viele unterschiedliche Kulturen und auch Völker auf dem Staatsgebiet, da wird ein Leben wohl nicht reichen.
Das die Bilder, die die Medien hier über China produzieren kaum der Realität entsprechen, sollte jedem klar sein. Ist ja bei Russland oder auch den USA nicht anders. Selbst für Bayern klappt das nicht.
Was wirklich ein Event sein muss ist das jährliche Neujahrsfest. Wenn innerhalb von wenigen Tagen Millionen Wanderarbeiter mit Zug und Bus in ihre Heimat reisen. Zu den Kindern, auf die die Großeltern den Rest vom Jahr aufpassen. Da geht dann der gesamte Jahresurlaub drauf, sind aber auch nur um die 14 Tage.

Friedrich Merz liebt China.

Mensch
Mensch
1 Monat zuvor
Reply to  flurdab

Es geht doch nicht um mich. Ich schrieb Dir doch, dass ich mir nicht einbilde der große Chinakenner zu sein.

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