Spendenaufruf: Unser Versuch, eine „Positive-Corona-Reaktion“ (PCR) zu zeigen

Fast ein Jahr ist nun das Coronavirus bei uns zu Gast. Willkommen war es von Beginn an nicht, aber fast noch schlimmer wirken auf uns die Gastgeber, die in Berlin und den Bundesländern sitzen. Jetzt, da sich das Jahr dem Ende neigt, ziehen wir eine kurze Bilanz.

Alle leiden unter Corona, die einen mehr, die anderen weniger. Wir selbst sind auf recht unterschiedliche Weise betroffen, aber wirklich gut geht es uns mit der ganzen Situation beiden nicht.

Im Laufe des Jahres waren wir humorlos, zynisch, sachlich, ratlos, satirisch, optimistisch und lethargisch, alles war dabei. Wir waren auch dünnhäutig, haben uns zum Teil unfair gegenüber unseren Lesern und Kommentatoren verhalten (das gilt insbesondere für mich [Tom]), manchmal haben wir den Blog auch einfach ein paar Tage links liegen lassen (so ähnlich, wie wir das inzwischen weitgehend mit der Linkspartei tun), um uns von diesem ganzen Wahnsinn ein wenig zu erholen.

Wir wissen natürlich, dass es anderen noch viel schlechter geht, dass insbesondere die Ärmsten der Gesellschaft kaum Beachtung von der Politik erfahren. Wir haben gelernt, dass es Menschen gibt, die systemrelevant sind, und solche, die es nicht sind. Wir haben erfahren, dass auch Systemrelevanz nicht automatisch zu Wertschätzung führt – das Klatschen auf Balkons zählt nun wirklich nicht. Wir haben auch verstanden, dass denen geholfen wird, die die Hilfe am wenigsten brauchen, und dass die leer ausgehen, die sich nicht wehren können und keine mächtige Lobby hinter sich versammeln können.

Danke für den Zuspruch!

Wir haben aber auch viel positiven Zuspruch erhalten. Das war und ist ein gutes Gefühl, und es sorgt dafür, dass wir unseren „Positive-Corona-Reaktions-Test“ (kurz: PCR-Test) als alles in allem nicht gänzlich gescheitert betrachten dürfen.

Im Gegenteil, trotz unserer zeitweiligen Dünnhäutigkeit und dem Gefühl der (fast schon) Verzweiflung, das wir seit beinahe einem Jahr mit uns herumtragen, erreichten uns Mails, die – man kann es nicht anders sagen – einfach nur gutgetan haben. Weil wir, so schrieben uns Leser, nicht in das sonst so oft anzutreffende Schwarz-Weiß-Denken abgerutscht sind. Weil wir unseren Humor bewahrt haben, weil wir Perspektiven eingenommen haben, die ein wenig über den Tellerrand hinausgehen. Und weil wir hin und wieder Ideen hatten, wie es besser gehen könnte.

Es mag pathetisch klingen, aber diese Reaktionen sind es, die uns am „Blogger-Leben“ erhalten. Denn wir mussten uns – andererseits – auch viel Kritik anhören, von der einen wie von der anderen Seite. So ist das, wenn man sich auf keine Seite schlägt, sondern versucht, beide irgendwie zu berücksichtigen, aber auch beiden „was auf die Ohren“ gibt.

Podcast-Freude

Apropos „auf die Ohren“! Nach wie vor haben wir großen Spaß an unseren Podcasts, die mal im Audio- und mal im Videoformat aufgezeichnet werden. Einige von ihnen haben sehr positive Reaktionen hervorgerufen. Andere eher nicht, but that’s life.

Nach unserem letzten Podcast, in dem wir aus der Zukunft berichtet haben, planen wir bereits neue Folgen, die andere Perspektiven einnehmen, aber das verraten wir noch nicht. Was wir aber schon sagen können, ist, dass wir in diesem Jahr einen Jahresrückblick-Podcast machen werden. Wir haben uns gefragt, ob das überhaupt sinnvoll ist, da sich doch eh fast alles um Corona gedreht hat. Aber ein paar andere Themen gibt es dann doch noch. Und wir versprechen hiermit, dass der Jahresrückblick auch eine Portion Humor enthalten wird.

Denn wir alle brauchen ihn, diesen Humor. Er hilft uns durch diese Krise, und nachdem ich bereits einen Telefonanruf in einer Hamburger Behörde gemacht habe, um mir erklären zu lassen, wie man sich bei welchen Hausnummern zu verhalten hat, werde ich demnächst dem Bundesgesundheitsministerium telefonisch ein paar wichtige Fragen stellen. Das Gespräch wird (wenn mein Plan funktioniert) aufgezeichnet werden. Und im besten Fall wird es Euch amüsieren.

Aber das hier ist ja schließlich auch ein Spendenaufruf

Also kommen wir jetzt auf diesen Punkt zu sprechen.

Tatsächlich haben wir nicht nur verbalen, sondern auch finanziellen Zuspruch erhalten. An alle Spender und Spenderinnen daher an dieser Stelle einen herzlichen Dank!

Andere, auch regelmäßige Spender, mussten sich von uns verabschieden, und wir denken, dass es ihnen beinahe mehr wehtat als uns, denn wir erhielten Mails von Menschen, die uns zusagten, die Spenden sofort wieder aufzunehmen, wenn sie es finanziell können. Unsere Antwort war stets die, dass wir das nicht erwarten, dass es uns leidtut, unsere Leser und Leserinnen in einer solch üblen Situation erleben zu müssen.

Daher an dieser Stelle unser Spendenaufruf, der wie folgt lautet:

Wenn Ihr uns etwas spenden wollt, weil Ihr unsere Arbeit schätzt, dann freuen wir uns über jede Zuwendung!

Wenn Ihr Euch das aber einfach nicht leisten könnt, dann versucht es nicht auf Biegen und Brechen.

Eine Spende ist eine Geste der Wertschätzung. Aber Wertschätzung geht auch ohne Spende.

In diesem Sinne: Kommt heil durch das Jahresende!

Viele Grüße,
Roberto & Tom

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Redaktion

Die Redaktion der neulandrebellen setzt sich zusammen aus den beiden Gründern: Tom J. Wellbrock und Roberto J. De Lapuente. Später kam noch Gert Ewen Ungar zur Redaktion hinzu.

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Marietta
Marietta
3 Jahre zuvor

( … ) „manchmal haben wir den Blog auch einfach ein paar Tage links liegen lassen (so ähnlich, wie wir das inzwischen weitgehend mit der Linkspartei tun), um uns von diesem ganzen Wahnsinn ein wenig zu erholen.“ (… )

auch ich, wenn es ‚vorrangig‘ ( dazu reichen mir Bemerkungen wie ‚Verschwoerungstheoretiker‘ ) um covid1984 ging