Nach dem Kater

Der Kater ist verklungen, Karneval ist rum. Vielleicht wäre es das Beste, man ließe ihn für alle Zeit ruhen. In Zeiten wie diesen ist er nicht mehr vermittelbar. Denn schlechte Zoten werden gleich als Generalangriff auf die Lebensart begriffen. Vorbei die Zeiten, da jeder ein Recht darauf hatte, mit Witzchen versehen zu werden. Heute herrscht Pussy Terror.

Der Stelter witzelte über AKK und Doppelnamen und prompt kriegte er es mit einer Doppeltbenamten und ihrer Klicktourage zu tun. Die wegen ihres Doppelnamens zur Abbreviatur reduzierten Chefin der Union machte einen lauen Witz über das dritte Geschlecht und Drittscheißhäuser, faselte noch was von »dazwischen« und kokettierte mit dem Pimmel, den man hat oder nun mal nicht hat, und schon schwappt die große Betroffenheit in jenen öffentlichen Raum, der eigentlich wichtigere Themen zu besprechen hätte. Mensch, dieser Karneval hatte es nun echt in sich. Nicht spaßeshalber, da war er genauso geistlos wie eh und je, eher so bullshithalber, denn mittlerweile übernehmen selbst im Karneval die humorbefreitesten aller Sittenwächter, die Politkorrekten nämlich, das Zepter deutscher Hochkultur.

Ich bin ja ganz bei der Kritik: Die Witze waren schlecht. Aber das ist man von Stelter doch gewohnt – Frau Karren-Kampbauer werden wir in den nächsten Jahren noch verstärkt als schlechten Witz kennenlernen. Dann aber nicht in der Bütt, sondern eventuell in diesem Lobbyistencasino in Berlin, das man wohl aus traditionellen Gründen »Kanzleramt« getauft hat. Trotzdem kann ich, außer dass die Witze nicht besonders geistreich waren, kaum etwas erkennen, was die Aufregung rechtfertigt. Beide Jokusse waren ziemlich harmlos, Stelter beleidigte namensbigamistische (Ex-)Ehefrauen nicht mit zeitgenössischen Hatespeech und Unflat, sondern ganz brav und bieder – und Annegret KK tat ja nun auch nicht so, als wolle sie das Drittgeschlecht kasernieren, ausmerzen oder umerziehen. Man hat der Frau schon lange immer wieder zum Vorwurf gemacht, dass sie seinerzeit nicht für die Homoehe votierte, womit man doch deutlich sähe, wie konservativ sie tickt. Was dabei nie erwähnt wird: Die Frau hat seinerzeit aber auch nüchtern festgehalten, dass es zu einer Demokratie gehöre, getroffene Entscheidungen (wie eben jene gleichgeschlechtliche Ehe), die man selbst nicht so treffen wollte, voll und ganz zu akzeptieren.

Insofern ist doch alles im Butter, sie sieht die Sache mit Schwulen, Lesben und Transsexuellen nun mal anders, auch ein bisschen veraltet wahrscheinlich. Aber das ist ihre Meinung, sie akzeptiert gesellschaftliche Veränderungen ja trotzdem und will sie nicht mit der Kalaschnikow im Anschlag aufhalten. Dass sie jetzt im Karneval witzelte: Wenn es weiter nichts ist!

Achso ja, das darf man nicht, weil es gegen eine Randgruppe gerichtet war. Stimmt ja! Genauso wie bei Stelter, der die massive Gewalteinwirkungen doppelter Nachnamen auf die leichte Schulter nahm und nicht die Sorgen und existenziellen Nöte berücksichtigte, die Frauen mit solche Namen erleiden müssen. Nun mal ganz ohne Flachs, so ernsthaft wie man darauf reagiert hat, das kann sich kein Satiriker ausdenken. Man las, dass Frauen lange Zeit nicht die Wahl hatten, sie mussten doppeln oder nur den Männernamen annehmen. Wer will als Frau aber schon Schwanzlurch oder Fick heißen? Ein Doppelnamen konnte Schlimmeres abfedern. Den Mädchennamen durfte man jedoch bloß behalten, wenn man den Dreamboy nicht ehelichte – und das war für viele patente, toughe, aufgeklärte und selbstbewusste Frauen offenbar nicht drin. Ehe musste schon sein. Frauen mit Doppelnamen seien Opfer von Männerregelungen geworden.

Ja, gar keine Frage, dies war eine doofe Regelung, aber so richtig schlimm, so richtig derb menschenverachtend, war das für meine Begriffe ja nun nicht. Da stelle ich mir echt was anderes vor. Es ist aber gut, dass man es verändert hat. Dass man allerdings jetzt eine Opferhaltung herausfiltert nach dem Motto »Ach, die armen Frauen!« und »Oh Gottohgottohgottohgottohgottohgott, wie übel muss uns das Leben noch mitspielen?« – sorry, aber dafür fehlt mir nun wahrlich jeder Funken an Empathie.

Kann mir mal einer den Zeitpunkt benennen, an dem wir anfingen solche Pussies zu werden? Ich meine das nicht biologisch, sondern im Sinne von: Weicheier. Können toughe Frauen, die sich für den Karneval kostümieren und zu einer Veranstaltung laufen, denn nicht mal mehr aushalten, dass sie vielleicht auch indirekt mit einem Witz auf ihren Kosten rechnen müssen? Soll man vorher Befindlichkeiten abfragen und über zu machende Scherze abstimmen? Wir waren doch nicht immer solche Weicheier, früher konnte man auch mal über sich lachen. Na, lieber Leser, legen Sie los, machen Sie Dicken- und Bartwitze, ich kann damit leben – wenn sie gut sind, lache ich sogar mit Ihnen. Ich habe mir die schwulen, lesbischen, transsexuellen Aktivisten ja immer als Fighter vorgestellt, als Leute, denen man so schnell nichts vormacht. Dass sie aber dermaßen zimperliche Waschlappen sind, die beim geringsten Anzeichen eines Witzes (mehr als ein Anzeichen war es ja auch nicht) auf ihre Kosten durchdrehen, kann man fast nicht glauben. Wie haben diese weinerlichen Leute ihre Rechte durchgesetzt? Achso, klar, das waren ja ihre Vorgänger, die haben das geleistet. Die nachfolgenden Nutznießer haben sich dann aufs Jammern besonnen.

Im Karneval geben Stadtobere ihren Schlüssel ab, Narren dürfen ab dann das Regiment führen, den Herrschenden den Spiegel vorhalten. So jedenfalls will es die Tradition, so erklärt man das hin und wieder Leuten wie mir, die mit Fasching und Karneval so gut wie gar nichts am Hut haben. In Wirklichkeit hat sich der Karneval natürlich bequem in die bestehenden Verhältnisse eingerichtet, er ist staatstragend, der Spiegel, den er vorhält, ist matt und voller Streifen – wer hineinblickt, erahnt seine Konturen bestenfalls im milchigen Nebel. Aus der Tradition heraus ist es aber in Ordnung, wenn man Politiker verspottet, die Schwachen werden zu Starken, aber über Schwächere scherzt man nicht.

Dieser an sich edle Gedanke war mehr oder weniger dauernder Begleiter der Talkshow von Harald Schmidt. Der hatte auch für jeden etwas übrig, machte Witze über Polen, Juden und andere Randgruppen. Darf er das?, fragten viele erschrocken. Er kokettierte in seiner Sendung gerne mit diesem kleinbürgerlichen Reflex. Was darf Satire und was darf der Witz? Das ist eine Frage, die wir in unserer Gesellschaft stets anders beantworten.

Ich erinnere mich an einen Behinderten, es ist Jahre her, wir haben uns unterhalten. Er saß im Rollstuhl und seine Extremitäten waren verkürzt. Plötzlich sprachen wir über Behindertenwitze. Die meisten seien schlecht, meinte er. Aber im Grunde gehöre es zur gelungenen Integration, dass man auch mal ausgelacht werden darf. Nicht als Person, aber als Mitglied einer Gruppe schon. Diese Samthandschuhe, dauernd spüre er latent die Angst seiner Mitmenschen, die wohl penibel darauf achteten, ihn auch ja korrekt zu behandeln. Nicht, dass da ein falsches Wort fällt und er sich zurückgesetzt fühlt. Alles wägen sie ab, werden strategisch, legen sich so eine Stewardessenhaltung zu, lächeln also viel ohne viel zu sagen. Und falls sie doch mal was sagen, dann unentwegt scheißfreundlich: Solche Leute halte er nicht aus, sie seien nicht authentisch und äußerst unangenehm.

Er weiß, wie alle anderen kann er nicht behandelt werden. Schon wenn er mit dem Bus fahren will, benötigt er Hilfe. Aber warum sollte man über ihn nicht lachen dürfen? Es nicht zu tun, klammert ihn von der menschlichen Gemeinschaft aus, denn fast über jeden Menschen und über jede soziale Gruppe wird gemeinhin gelacht.

Wir sind so schrecklich verspannt in allem, was wir momentan anfangen. Ich glaube, wenn wir diese Verspannung weiter kultivieren, ist ein friedliches, ein höfliches Zusammenleben auf keinen Fall mehr möglich. Was wir uns hier in unserem Übereifer politischer Korrektheit ausgestalten, das ist eine Hölle. Ein Gemeinwesen, in dem jederzeit und überall das, was man mal gesagt hat oder auch nur gesagt haben könnte, zu einer Generalabrechnung und zu Konsequenzen führt. So wie bei Kevin Hart. Der Schauspieler sollte die diesjährige Oscar-Verleihung moderieren. Kurz nachdem die Akademie das bekanntgab, fielen Hart einige Schwulenwitze (schlechte, Hart ist nicht sonderlich lustig) von früher auf die Füße. Er kam der Peinlichkeit zuvor und trat zurück. Ob der Mann schwule Bekannte und Freunde hat, wurde nicht thematisiert. Über Schwule lacht man nicht, sie sind unantastbar. Heteros allerdings nicht.

In Zeiten wie diesen gibt es wohl nur ein probates Mittel, um nicht falsch zu liegen, nicht anzuecken und Ärger zu erzeugen: Den Karneval abschaffen. Besser ist es wohl. Nach jedem Terrorangriff treten Politiker vor die Presse und sagen unbeugsam: Unsere Art zu leben lassen wir uns nicht nehmen. Auch nicht von Terroristen. Es wird reichlich weniger brauchen, die Latte-Chai-Fraktion oder die postfeministischen Opferverbändinnen kriegen hin, dass wir diese Art zu leben abstellen. Wegen Nichtigkeiten. Die großen Themen derer, die unsere Art zu leben brutal aus dem Leben schaffen wollen, indem sie so auf das Unrecht in ihrer Heimat verweisen, auf Wirtschaftskrieg, Ausbeutung, Umweltzerstörung und Drohneneinsätze, haben nie auch nur so viel Beachtung gefunden wie dieser flapsige Sparwitz von Frau KK. Das sagt viel darüber aus, wie wir intellektuell aufgestellt sind. Die Dekadenz ist im vollem Gange.

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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dors Venabili
dors Venabili
5 Jahre zuvor

„Die Dekadenz ist im vollen Gange.“
Es scheint ein Grundgesetz zu sein, dass die nachfolgenden Generationen der Erstkämpfenden gegen Ungerechtigkeiten eine steigende Quote von „posttraumatisch Gestörten“ generieren, die mit ihrer Instantempörung und permanenten Nachteilsausgleichbegehren einer vorwärtsgewandten Lebensentwicklung mit selbstbeschädigendem Hass begegnen!

Puppsburger Augenkiste
Puppsburger Augenkiste
5 Jahre zuvor

Wir erleben den Phasenübergang des autoritätshörigen Kleinbürgers zum Widerständler.
Übung Nummer 1: Ganz allein vor vielen Leuten aufstehen und sich beschweren
Pech für den dicken Witzeverkäufer mit der Gitarre.

Übung Nummer 10: Einem Bundespolitiker nach Wahl, einen Farbbeutel mitten in die Fresse werfen

dors Venabili
dors Venabili
Reply to  Puppsburger Augenkiste
5 Jahre zuvor

Der dicke Witzeverkäufer kann mit zahlendem Publikum scheinbar seinen Lebensunterhalt bestreiten. Farbbeutelwerfen sehe ich als Übersprungshandlung eines Kleinbürgers, der sein geistiges Kleinbürgertum als „Widerstandsübung“ wahnhaft umdeutet.

Puppsburger Augenkiste
Puppsburger Augenkiste
Reply to  dors Venabili
5 Jahre zuvor

Du bist genau richtig hier. Mit irgendwas kann man immer seinen Unterhalt verdienen,
und wenn die paar Kröten soeben für die Armutsgrenze genügen.
Als Ersatzübungen könnte man Drecksäcken vom Jobcenter was in die Schnauze
hauen, die anderen nachlaufen, die so tun als müssten sie ihr Privatgeld verteilen, als ginge sie das etwas
an das Leute jeden Monat Miese machen.
Was hältst du davon ? Gefällt dir diese Alternative ?

dors Venabili
dors Venabili
Reply to  Puppsburger Augenkiste
5 Jahre zuvor

Off topic? Ich denke nicht, dass der dicke Witzeverkäufer an der Armutsgrenze ist. Er hat zahlendes Publikum, welches sich plötzlich beschwert, dass Witze auf seine Kosten gemacht werden. Wie man so über den Eindruck eines „sich entwickelnden Widerständlers“ auf „Farbbeutelwerfer “ kommen kann habe ich bezweifelt.

ChrissieR
ChrissieR
5 Jahre zuvor

Guude, liebe Leit!
Un warn die Witz aach zimmlisch dumm- jetz is die Fassenacht erumm!!! Tusch Umm-dääh! Narhallamasch !
Ich komme ja bekanntermassen aus nem kleinen Ort bei Mainz und normalerweise auch eine Frohnatur. Und ja, Roberto, ich geb Dir da 100% Recht, viele Leute sind richtige Pussies geworden, aber das ist doch wohl die Folge unserer Umerziehung zur Angstgesellschaft ! Alles schreit nur noch nach Sicherheit : „Wie, Du fährst Ente? Is doch total unsicher ohne Airbags…“ oder nach verbaler Gerechtigkeit, sprich gendersprache.Oder political correctness…Ja leckt mich am Arsch, geht’s noch? Am Besten garkeine Gefühle mehr äussern??
Schöne Erlebnisse hatte ich mit Busfahrerkollegen, die aus Afrika stammen und sich selbst gern mal als „Schwarzfahrer“ bezeichneten, Die konnten auch über so nen Spruch wie :“Haste Dich heut wieder schwarz geärgert über die Fahrgäste?“ herzhaft lachen!

Und ja, ich oute mich auch, bin ja auch in ner Minderheit ..ja, ich bin Transsexuell und kann auch über den Witz lachen : “ Was heisst Transgender auf japanisch? Kasaki Kamushi !“

Selbstironie kann man glaub ich nur, wenn man sich nicht selbst als Nabel der Welt betrachtet !

In diesem Sinne

Heelau

Christine

Rudi
Rudi
5 Jahre zuvor

Roberto, das hast du schön gesagt: „…Lobbyistencasino in Berlin, das man wohl aus traditionellen Gründen »Kanzleramt« getauft hat.

Wir werden oft auf die Nebenspur gesetzt, um das Zentrale, was Macht und Einfluss ausmacht, zu vernebeln. Über gesellschaftliche Entwicklungen wurde jahrelang gestritten und diskutiert, wenn es um die Bereiche ging, die im Prinzip nix kosten und an dem Machtgefälle nix ändern. Zwar sind solche Diskussionen, etwa um die gegenderte Sprache, nicht unwichtig, jedoch nicht so wesentlich, als dass die versammelte Linke sich darüber jahrelang zerstreiten müsste, während die wirtschaftlichen Strukturen so gestaltet werden, dass das monopolistische Kapital in Form von Banken und Investmentfonds sich die Welt gänzlich unter den Nagel reißt, um schließlich im Krieg zu enden.

Symptomatisch ist diese breite Diskussion um Faschingswitze. Man hat derzeit den Eindruck, es gäbe nichts Wichtigeres. Bei solchen Themen kann jeder mitreden, ohne dass er sich dafür irgendwie schlau machen muss. Manchmal habe ich das Gefühl, wie man das von rechts gerne äußert (Das wird man wohl noch sagen dürfen…), eingeengt zu werden, wenn immer mehr Inhalte „politisch korrekt“ gesagt werden müssen, um nicht in irgendeiner Art und Weise anzuecken. Wer sich heute etwa kritisch zu Israel äußert, hat sehr schnell eine große Keule auf dem Schädel – bildlich gesprochen. Um dem zu entgehen, müsste man sich derart ziseliert äußern, dass eine spontane Reaktion kaum noch möglich ist.

Inzwischen, so mein Eindruck, besteht diese Gesellschaft nur noch aus Minderheiten, die vor Diskriminierung zu schützen sind. Das kann man am Angebot von Duschgel ablesen, wie ich jüngst feststellte. Die Trennung von Duschgel für Frauen und Männer ist vollzogen: „Das milde Männer Duschgel für eine maskulin gepflegte Haut.“ (Nivea-Werbung)

Drunter & Drüber
Drunter & Drüber
Reply to  Rudi
5 Jahre zuvor

Ich weiss nicht, aus welcher Welt Sie kommen, aber die Welt, in der ich bislang gelebt habe, kennt geschlechterspezifische Pflepeprodukte, sprich Konsumartikel, seit Jahrzehnten. Ken ist Barbie. Manchmal habe ich den Eindruck, man versucht mit aller Gewalt ein Bild zu erzeugen, das schon vor einer Generation keine Gültigkeit mehr hatte. Und dann, dann kommt mir natürlich der Verdacht, das könnte so gezielt, gewollt und aus der rechtsradikalen Ecke des politischen Spektrums lanciert sein. Dieses „Alle sind Pussies, und nichts darf man mehr“ ist an Lächerlichkeit kaum zu überbieten, hin und wieder aber ganz amüsant. Schön, dass wir mit Anglizismen wie Framing so gut um den heißen Brei herum kommen wie jede Katze.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Drunter & Drüber
5 Jahre zuvor

@Drunter & Drüber

Ich weiss nicht, aus welcher Welt Sie kommen, aber die Welt, in der ich bislang gelebt habe, kennt geschlechterspezifische Pflepeprodukte, sprich Konsumartikel, seit Jahrzehnten.

Selbstverständlich gab es schon lang spezielle Pflegeprodukte für Männer wie Rasierseife, Rasierwasser oder Pommade, aber man gewinnt zunehmend den Eindruck, dass Männernahezu den gleichen bedarf an solchen Artikeln hätten wie Frauen.
Bei unserem DM gibt es seit Neuestem einen „Männerbereich“, der als solcher auffällig gekennzeichnet ist.
Er enthält jede Menge Produkte, welche Männer klassischerweise eher nicht benutzt haben, wie diverse Cremes etc.
Die „forever-young-Industrie scheint ihren teuren Ramsch nun auch an den „Mann“ bringen zu wollen.

Drunter & Drüber
Drunter & Drüber
Reply to  Robbespiere
5 Jahre zuvor

Mann könnte fast auf die Idee kommen, das sei völlig normal.

anton
anton
Reply to  Robbespiere
5 Jahre zuvor

Blöde Firmen, wollen Geld verdienen, doof! Die Antifa-Kroaten, nur dafür sind die ja bekannt, benutzen nur Wasser und Seife!

Rudi
Rudi
Reply to  Drunter & Drüber
5 Jahre zuvor

@ Drunter & Drüber

Dein Post spiegelt das wider, was ich in Diskussionen beobachte: „Und dann, dann kommt mir natürlich der Verdacht, das könnte so gezielt, gewollt und aus der rechtsradikalen Ecke des politischen Spektrums lanciert sein.“ Sofort eine riesige rhetorische Keule rausholen, um abzukanzeln und einzusargen.

P.S.: Das Anrede-Sie erspare ich mir.

Drunter & Drüber
Drunter & Drüber
Reply to  Rudi
5 Jahre zuvor

Na ja, für eine rhetorische Keule reicht ein Verdacht, der mir kommt, kaum, finde ich zumindest. Andernfalls müsste ich ja sofort auf das zuvor erwähnte „Alle sind Pussies, und nichts darf man mehr“ rekurrieren. Das wollen wir jetzt nicht.

Und selbstverständlich ersparen Sie sich das Anrede-Sie. Das tun Ihre Mitkommentatoren ja auch, fast ausnahmslos. Ich jedenfalls habe keinen Anspruch auf eine bestimmte Anrede angemeldet, oder?

Rudi
Rudi
Reply to  Drunter & Drüber
5 Jahre zuvor

Drunter & Drüber: „Na ja, für eine rhetorische Keule reicht ein Verdacht, der mir kommt, kaum, finde ich zumindest.

Das hört man öfter, es sei nur der Verdacht geäußert worden, mehr nicht. Dann bin ich ja beruhigt, dass es eine Vermutung, eine Annahme ist und keine Tatsachenbehauptung, meine Einlassung „könnte so gezielt, gewollt und aus der rechtsradikalen Ecke des politischen Spektrums lanciert sein.“

Trotzdem lege ich dir nahe, mit deinen Verdächtigungen nicht so leichtfertig zu sein, denn es ist ein Markenzeichen rechtspolitischer Populisten, mit diesem Mittel gezielt diffamierend zu hantieren.

Drunter & Drüber
Drunter & Drüber
Reply to  Rudi
5 Jahre zuvor

Haben Sie sich nicht in genau diesem Thread weiter oben darüber beklagt, man könne nicht mehr frei von der Leber weg… und so?

Um dem zu entgehen, müsste man sich derart ziseliert äußern, dass eine spontane Reaktion kaum noch möglich ist.

Ja oder ja?

ChrissieR
ChrissieR
5 Jahre zuvor

Komplett OT…
eben in den ZDF Nachrichten sagt der Depp, dass man Umfragen ja net immer trauen sollte, vor Allem in Russland..AAABER… Und dann kam es wieder, die Leute seien unzufrieden mit Medhedew und sogar Putin!
Eigentlich wollte ich jetzt essen…geh besser kotzen!!!!

Nashörnchen
Nashörnchen
5 Jahre zuvor

Hach ja, der Karneval. Das waren noch Zeiten…
Inzwischen haben wir schon längst blöde Sprüche zum Frauentag. Lacht auch keiner. Und heute abend kommt wieder die heute-show. Das Leben ist halt nicht immer lustig…

Rough Trade
Rough Trade
5 Jahre zuvor

Hätte AKK mal besser über die faulen Arbeitslosen gelästert, die den ganzen Tag mit der Bierflasche in der Hand und der Kippe im Mund vor der Kiste sitzen und sich nicht um ihre Kinder kümmern, dann hätte niemand daran Anstoß genommen, auch nicht die Grünen, die sich jetzt künstlich empören und aufplustern. Wahrscheinlich hätten sie noch herzlich mitgelacht.

anton
anton
Reply to  Rough Trade
5 Jahre zuvor

Man muss die Grünen nicht mögen, ihnen aber fehlenden Respekt vor Arbeitslosen zu unterstellen, halte ich für schwierig!Deren Frauen sind teilweise pures Gefühl und Moral, ansprechend, aber natürlich auch schwierig!

Rough Trade
Rough Trade
Reply to  anton
5 Jahre zuvor

Wer hat denn Hartz IV zusammen mit der sPD eingeführt? Bei welcher Partei ist denn die Politikerin, die forderte, Erwerbslose als Hundekot-Kontrolleure einzusetzen?

Bei welcher Partei ist Katrin Göring-Eckardt, die die Agenda 2010 als „Frühling der Erneuerung“ feierte und die Hartz-IV-Sanktionen zynisch als „Bewegungsangebote für die Betroffenen“ bezeichnete?

Und bei welcher Partei ist eigentlich Bärbel Höhn, die hier ihren Namen alle Ehre machte:
https://twitter.com/BaerbelHoehn/status/940308910317162502

pen
pen
Reply to  Rough Trade
5 Jahre zuvor

@Rough Trade, genaugenommen war es Bertelsmann, unterstützt von Schröder und den Grünen.

„Bei welcher Partei ist Katrin Göring-Eckardt, die die Agenda 2010 als „Frühling der Erneuerung“ feierte und die Hartz-IV-Sanktionen zynisch als „Bewegungsangebote für die Betroffenen“ bezeichnete?“

Darf man Frau Göring – Eckhardt eigentlich hassen? Und Merkel und Maas und Muschi und Macron? Mir egal, ich tu’s jedenfalls, weil ich nicht anders kann.

Hier noch etwas zum Windelpupser Kevin Kühnert, der genauso plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht ist, wie der andere Jüngling, Emanuel Macron.

https://www.nachdenkseiten.de/?p=49956

anton
anton
Reply to  Rough Trade
5 Jahre zuvor

Will mn die SPD vielleicht auf Bundesebene nicht wählen, die AFD ist nicht sozial genug, wer bleibt dann?

Rudi
Rudi
Reply to  Rough Trade
5 Jahre zuvor

@ Rough Trade

Interessanter Link zu Bärbel Höhn: „mit #HartzIV Budget eine Woche nur #Bioprodukte. Tim Mälzer zeigt, dass es geht.“

Tim Mälzer kann man für eine Kochshow für 20.000 Euro buchen, hörte ich von einem potenziellen Veranstalter, dem das zu viel war. Und er wird von einer ehemaligen grünen Landesministerin als Gewährsmann aufgeführt, dass man von Hartz IV sogar auf Bio-Niveau existieren kann. Zynischer geht’s kaum noch. Die Besserverdiener „beweisen“ sich gegenseitig, dass wir angeblich einen echten Sozialstaat haben.

Age of Quarrel
Age of Quarrel
Reply to  Rudi
5 Jahre zuvor

Interessanter Link zu Bärbel Höhn: „mit #HartzIV Budget eine Woche nur #Bioprodukte. Tim Mälzer zeigt, dass es geht.“

i

Diese Idiotin verwechselt Regelsatz mit Verpflegungssatz.
Vom derzeitigen Regelsatz von 416 Euro sindi nur 145,40 Euro für die Verpflegung vorgesehen.
Das sind 4,85 Euro pro Tag für Essen und Tirinken. Macht 1,61 € pro Mahlzeit bei angenommenen drei Mahlzeiten pro Tag. Für einssechzig kriegt man in jeder Kantine nen Schlach in Nacken: „Da hasse Bio !“

Dier Rest vom Monatssatz ibeinhaltet andere Posten wie Mobilität, Rücklagen für Ersatzkäufe ( kaputte Waschmaschine )
usw.

Thrombo
Thrombo
Reply to  Age of Quarrel
5 Jahre zuvor

An der Aussage „mit #HartzIV Budget eine Woche nur #Bioprodukte. Tim Mälzer zeigt, dass es geht.“ ist doch nichts auszusetzen. Ich kann das auch zeigen. Das kann jeder zeigen.

Das sind bei einem Verpflegungssatz von €145,40 fast 7 Euronen pro Malzeit, welches bedeutet, dass man dafür sicher auch Bioprodukte zum Selbermachen bekommt.

Die restlichen drei Wochen und ein paar Tage, lutscht man dann eben am Daumen …

Age of Quarrel
Age of Quarrel
Reply to  Thrombo
5 Jahre zuvor

Die Harzer könnten mit dem Privatjet von hier nach
Hongkong fliegen, wenn sie sich das Kerosin
nur richtig einteilen würden.

Warum fällt mir immer nur der Ströbele ein der
so einen Scheißdreck nicht mitgemacht hätte ?

Jane Doe
Jane Doe
5 Jahre zuvor

Unsere Art zu leben lassen wir uns nicht nehmen.

Das macht der gemeine Deutsche doch lieber selbst. Dann is‘ glei‘ g’scheid g’macht! 😀

Defi Brillator
Defi Brillator
5 Jahre zuvor

„Kann mir mal einer den Zeitpunkt benennen, an dem wir anfingen solche Pussies zu werden?“

Vor 19 Jahren, im Zuge der Amerikanisierung. Das haben die Leute von ihren Fernsehformaten gelernt. Nur anders, als dort, gibt`s halt keine Million, wenn man da wen verklagt.

Das Schönste am Karneval bleibt halt DER Aschermittwoch.

Angelas KanzlerKlon bekommt schon jetzt zu viel Aufmerksamkeit und das auch noch gratis. Läuft das noch unter vorauseilendem Gehorsam oder ist das schon ein Anbiedern zwecks künftigen Groko Harams?

Musil
Musil
5 Jahre zuvor

Der Gipfel der Scheinheiligkeit ist ja. dass so getan wird, als ob während des Karnevals ausschließlich nur sexistische „frauenfeindliche“ Witze gemacht werden und wurden. Bösartige Witze gegen Männer hingegen hat es nie gegeben, neeeee.
Künftige Regel für Witzeerzähler und Karnevalisten: Es sind nur mehr Witze über weiße, alte, nichtbehinderte, heterosexuelle, Männer aus der Mittel- und Unterschicht erlaubt. Darüber darf auch gelacht werden.
Witze, aber auch kritische Äußerungen, über andere Bevölkerungsgruppen werden mit dem Verbrennen auf dem medialen, öffentlichen Scheiterhaufen bestraft. So geht (neo)liberale lifestylelinke bürgerliche Gesellschaft.