Bescheuerte Verkehrspolitik

Letzte Woche gab es das Neueste vom Streit der Koalitionäre. Diesmal standen Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und die Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) im Mittelpunkt. Schulze habe »halbherzig verhandelt«, warf Scheuer in die Runde. Der EU-Kompromiss zur Senkung des CO2-Ausstoßes hätte anders ausfallen können. Nämlich besser – also schlechter für uns alle, jedoch besser für die Automobilindustrie. Die drohte ja auch prompt mit dem Abbau von 100.000 Stellen, mit der Urkatastrophe der deutschen Wohlstandsphäre gewissermaßen: Und statt dass sich der Verkehrsminister hinstellt und klarmacht, dass wir als Gesellschaft nun Wege finden müssen, Mobilität sauberer zu gestalten, und dies eben auch an die Automobilbranche gerichtet, jammert er über die vermeintliche Unfähigkeit der Umweltministerin.

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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Popanz
Popanz
5 Jahre zuvor

Der Verbraucher will es anders. Die kleine Mutti muss wie ein Furzknoten, durchs Lenkrad eines SUV den Verkehrsraum
kontrollieren. Der Markt fordert heute zweitonner Stadtautos, mit denen früher der Bauer seine Mutterkühe auf die Wiese
gezogen hat. Das muss so. Das Auto ist der Familie Popanz ihre letzte Freiheit.

Schweigsam
Schweigsam
Reply to  Popanz
5 Jahre zuvor

Ich könnte mir auch vorstellen, dass die Familie „Popanz“ sich gar nicht so Popanzmässig fühlt und dass der große Stadtwagen doch eher noch so einiges in in Ihrem „Microkosmos“ nach aussen (zu Gesellschaft) hin klarrücken soll…

Popanz
Popanz
Reply to  Schweigsam
5 Jahre zuvor

Die SUV kosten alle nix mehr. Dacia, Skoda, alle bauen die Klötze billig nach. Ich glaub die Leute kaufen ihre Autos heute nach Gewicht. Panzer für eine Welt in der man sich panzern muss.

„Wenn der Kopfabschneider klingelt, flüchten wir mit Allrad und den Kindern übern Acker, nä Karl-Heinz ?!“

Vielleicht sind die Dinger ein psychologischer Ausdruck einer verängstigeten Gesellschaft. Für Statussymbole sind die
Karren zu billig und verfügbar geworden.

Kollektivmobilität muss man sich heute vom Nervenkostüm her leisten können.
„Was soll man mit kostenlosen ÖPNV-Tickets wenn der Kofferbomber nur eine Bank weiter sitzt ?“

Schweigsam
Schweigsam
Reply to  Popanz
5 Jahre zuvor

OK, mag ja soweit stimmen aber Autos sind in von jeher in D Statusymbole und das hat sich nach meinen dafür halten auch heute nicht geändert und das gilt natürlich auch für die „Bomber“…

Popanz
Popanz
Reply to  Schweigsam
5 Jahre zuvor

Mag sein, steigende Zulassungszahlen der SUV haben jedoch weniger mit Status als mit Bezahlbarkeit zu tun. Wo da die Grenze zu ziehen ist, bleibt jedem selbst überlassen….der Porsche Ceyenne kostet nun mal mehr als sein Skoda-Nachbau. Ob der hässliche Cayenne den Staus hebt, wage ich zu bezweifeln.
Unabhängig davon gibt es Menschen die diese Kisten wirklich brauchen. Das Zuggewicht eines PKW ist direkt abhängig vom Eigengewicht des Fahrzeuges. Der Landschaftsbauer kann den Minibagger auf dem Hänger schlecht mit einem Smart ziehen.

Stefan Becker
Stefan Becker
Reply to  Popanz
5 Jahre zuvor

so viele Lanschaftsbauer wie es SUV’s gibt kann es doch gar nicht geben, denn soviel Landschaft ist gar nicht mehr vorhanden 😉 Des Deutschen Mannes Minderwertigkeitskomplex ist die Ursache für die Beliebtheit dieser Boliden . Dazu : https://www.nachdenkseiten.de/?p=46559

Rudi
Rudi
Reply to  Popanz
5 Jahre zuvor

Popanz: „Dacia, Skoda, alle bauen die Klötze billig nach.“

Etwas mehr Differenzierung täte gut. Der Dacia „Duster“, der Mini-SUV, steht wie alle anderen Dacia-Modelle auf der Basis des Kleinwagens Renault Clio. Je nach Motorenausführung hat er zwischen 85 und 125 PS. Vergleich: Die Durchschnittsmotorstärke aller derzeit gekauften Neuwagen beträgt in Deutschland 150 PS.
Ein Duster ab 11.000 Euro Kaufpreis mit einem BMW X5 in einen Topf zu werfen, ist fahrlässig. Der hat je nach Modell zwischen 225 und 400 PS unter der Haube. Und der Preis liegt zwischen 70.000 und 100.000 Euro.

Popanz
Popanz
Reply to  Rudi
5 Jahre zuvor

Oder, oder, oder ……Skoda Karoq…. und…und…und auf dem Gebrauchtmarkt werden die billiger aber nicht sauberer ….

Rudi, deine Versetzung ist gefährdet ! Du musst mehr üben vom Speziellen ins Allgemeine zu schließen !

Rudi
Rudi
Reply to  Popanz
5 Jahre zuvor

Popanz: „Rudi, deine Versetzung ist gefährdet ! Du musst mehr üben vom Speziellen ins Allgemeine zu schließen !

Nee, das mache ich keinesfalls, da ich mit dem Philosophen David Hume davon ausgehe, dass dieser Ansatz (Induktion) obsolet ist. Vom „Speziellen ins Allgemeine“ zu schließen, überlasse ich lieber den Theologen und solchen, die aus ihrer Sicht auf die Welt eine Allgemeingültigkeit ableiten.

"Klarrücken"
"Klarrücken"
Reply to  Popanz
5 Jahre zuvor

Bauer…Kühe…

Lustige Begebenheit, das Merkel erzählt Heute irgendwas mit „Vieh“ und „Verweidung“ während bei uns locker 200 Kinder auf der Weide waren -oder sagt man da heute „Wiese“ ?- jedenfalls hatte der Bauer früher dort sein Vieh…^^

Popanz
Popanz
Reply to  "Klarrücken"
5 Jahre zuvor

Wenn Kühe nicht weiden, stehen sie auf der Wiese. Der Zustand des
Grünlandes wechselt demnach mit der Aktion der Kuh von Wiese zu
Weide und umgekehrt.

Die Merkel hat gewiss etwas von „Überweidung“ erzählt. Wenn man
als Kanzlerin zu lange auf dem Sessel klebt und vorgestern schon
hätte gehen sollen, nennt man das “ politische Überweidung „.

"Klarrücken"
"Klarrücken"
Reply to  Popanz
5 Jahre zuvor

Nee, war ne lustige Begebenheit. Das Merkel wollte sagen „Wir“ brachte aber nur ein „Vieh“ aus dem Offenen und merkelte kurz darauf ein „Verweiden“ an, wollte jedoch scheinbar „Vermeiden“ herausposaunen, was sicherlich von „ihra selbst wegen“ auch korrigiert wurde -jedoch nicht mehr innerhalb meiner kurzen Aufmerksamkeitsspanne lag. Politisches-dem-lächerlichen-preigeben-„as-its-best“ ^^

Popanz
Popanz
5 Jahre zuvor

Vortrag: Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien in Deutschland

Achtung ! Eigenlob und Eigenwerbung stinken – Eigentlich haben die da auch gar nichts verloren !

https://www.youtube.com/watch?v=8JTyWgQpWxI

Popanz
Popanz
Reply to  Popanz
5 Jahre zuvor

Ganz interessant im letzten Viertel des Filmes etwa…..Die haben Shell und anderen Ölmultis quasi den Ausbau der Wasserstofftankstellen überstellt…..Dobrindt mit auf dem Foto ……..Wie damals der Riester mit dem Maschmeyer … :-))))

Und die wundern sich angeblich alle warum keine Wasserstofftankstellen flächendeckend herbei kommen :-))))

Pentimento
Pentimento
5 Jahre zuvor

Das Wichtigste wäre ein Ausbau des Nahverkehrsnetzes mit kostenlosen Tickets für Rentner, Transferempfänger und Menschen mit geringem Einkommen.

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Pentimento
5 Jahre zuvor

In der Tat, man könnte sogar mit guten Gründen darüber nachdenken ob der gesamte öffentliche Nahverkehr nicht besser für alle Menschen gebührenfrei sein sollte. Wenn man dann noch 80% der jetzigen Parkflächen in Parks, Kneipen, Kulturstätten usw. umwandeln würde, hätte man eine für den Menschen artgerechte Lösung. Zur Zeit haben wir Autofahrer statt Menschen, und die Strukturen die Autofahrer brauchen, also z.B. und u.a. riesige Einkaufzentren am Rande der Städte mit viel Parkraum führt dazu, dass die Städte nicht mehr die Lebensräume sind die Menschen benötigen.

Das ganze kann aber der Herr Knoflacher viel besser und wissenschaftlich fundiert erklären, klar ist aber, dass z.B. die privaten E- Autos keine Lösung sind!

Beste Grüße

https://www.youtube.com/watch?v=o1wq_UhC6cQ

ChrissieR
ChrissieR
Reply to  Heldentasse
5 Jahre zuvor

Hallöle,
in meiner aktiven Zeit hatte ich schon genug “ kostenfreie Nutzer“ des ÖPNV in meinem Bus!
Aber, Spaß beiseite und mal auf die SUV’s und übermotorisierte Kisten zurückzukommen:
Wie haben wir es früher geschafft, mit 4Personen im VW Käfer oder Fiat 600 in Urlaub zu fahren? Das ging sogar sehr gut und dieser PS Irsinn zwingt doch nur zu noch mehr Sicherheitsausstattung, die die Autos nicht nur schwerer, sondern auch im Innenraum kleiner machen
In modernen Autos fühle ich mich immer unwohl und bin froh, wenn ich wieder in meinen Citroen AMI 8 Break (32 PS) steigen kann und die herrliche Rundumsicht geniessen kann! Und für den Urlaub muss dann die 28 PS Kastenente herhalten, mit Schlafgelegenheit, Kocher und Kühlbox! Mehr Komfort braucht kein Mensch! Und ich komm auch in 2 Tagen von Mainz z.B. an den Atlantik!
So on….
Alloah
Christine

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  ChrissieR
5 Jahre zuvor

Chrissie, Du hast gefühlt natürlich recht, und Zeiten der leichte Autos mit wenig Ps, inkl. der Insassen die damit sehr zufrieden waren kenne ich auch noch. Aber auch ohne fette SUVs&Co. in den Städten hätte man Probleme, nur halt bei gleicher Fahrzeuganzahl weniger, aber dann würde halt mehr der kleinen leichten PKW fahren.

Beste Grüße

gleichmach
gleichmach
Reply to  Heldentasse
5 Jahre zuvor

Geschichtsvergessen ?
Pferdestärken -war früher. Heute gibt es für alle Verbraucher „gleich“ _Kilowatt…_

Pentimento
Pentimento
Reply to  Heldentasse
5 Jahre zuvor


blockquote>In der Tat, man könnte sogar mit guten Gründen darüber nachdenken ob der gesamte öffentliche Nahverkehr nicht besser für alle Menschen gebührenfrei sein sollte.
In England ist der öffentliche Nahverkehr für alle ab 65 kostenlos, eine Utopie in Deutschland, genau wie eine liberale Drogenpolitik. Hier sind Menschen mit chronischen Schmerzen gezwungen, Mittel mit schweren Nebenwirkungen anzuwenden, weil die Pharmalobby dafür sorgt, daß Cannabis verboten ist.

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Pentimento
5 Jahre zuvor

Ich verbitte mir diese Jammerei, denn Frau Merkel sagt ja immer und immer wieder das es uns so gut geht. 🙁
Irgendwie sind wir schon ein total blödes Volk!

Beste Grüße

Pentimento
Pentimento
Reply to  Heldentasse
5 Jahre zuvor

Völlig uneinsichtig. Man muß es uns halt besser und vor allem immer wieder erklären! . 🙂

Deutscher
Deutscher
Reply to  Heldentasse
4 Jahre zuvor

Du und deinesgleichen bestimmt, aber laß uns Deutsche da raus, bitte sehr 🙂

Mordred
Mordred
Reply to  Heldentasse
5 Jahre zuvor

dass z.B. die privaten E- Autos keine Lösung sind!

Kommt drauf an. Insb. wenn autonomes fahren kommt. However, es muss an vielen Schrauben parallel gedreht werden. Wenn ich mir eine Stadt der Bürohengste ala Düsseldorf angucke…ÖPNV ist in den Stoßzeiten an der räumlich nur schwierigst zu erweiternden Kapazitätsgrenze und die Straßen sind auch voll. Des weiteren platzt die Stadt wohntechnisch aus allen Nähten. –> Home Office ist da die einzige Möglichkeit. Es müssen einfach weniger Menschen am Verkehr teilnehmen. Und natürlich kann nicht jeder Mensch 5 Tage die Woche Home Office machen. Aber wenn die die es können nur 2 Tage/Woche es machen würden, könnte das möglicher Weise schon reichen.

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Mordred
5 Jahre zuvor

ACK! Wir müssen in anderen Strukturen denken, dann erledigt sich das mit dem Autowahn in der Tat von selbst. Lidier sind dazu dicke Bretter zu bohren und die Beharrungsmomente am Alten festzuhalten, aus vielen Gründen sehr groß.

Beste Grüße

P.S.: Autonome E- Autos sind m.E. bestimmt ein (kleiner?) Teil der Lösung, nur privat dürfen die nicht sein, sonst stehen die Teile 97% des Tages einfach nur ineffektiv herum, verursachen Kosten und benötigen Parkraum der besser Lebensraum wäre.

Heldentasse
Heldentasse
5 Jahre zuvor

Für mich ist ganz klar, dass E- Autos besser sind als Dieselstinker, aber noch viel besser sind Verkehrs- Konzepte die ganz ohne private PKW funktionieren.

Wir sind aber schon geistig so „verseucht“ das wir uns das gar nicht vorstellen können, obwohl die Technologie und Logistikmöglichkeiten dafür schon lange vorhanden ist.

Beste Grüße

Nashörnchen
Nashörnchen
Reply to  Heldentasse
5 Jahre zuvor

Ich hab mein halbes Leben in einem Land verbracht, in dem das Verkehrs-Konzept (fast) ganz ohne private PKW…
Ach – lassen wir das…

Popanz
Popanz
Reply to  Heldentasse
5 Jahre zuvor

..aber noch viel besser sind Verkehrs- Konzepte die ganz ohne private PKW funktionieren.

In der Stadt geht das, auf dem Land nicht……Dann ist da aber noch das zusätzliche Problem, dass Jüngere genötigt werden abzuwandern und, Privatauto hin oder her, niemand mehr da ist um die Oma zum Arzt oder Einkaufen zu fahren.
Ganze Gegenden sterben aus…..Geisterdörfer….nur ab und zu rollt ein trockener Busch durchs Bild……“Blühende Landschaften“ im Osten….

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Popanz
5 Jahre zuvor

@Popanz

Herr Knoflacher vertritt die Theorie, dass nicht wenige Menschen nur deshalb auf dem Land leben weil sie ein Auto haben um zum Arbeitsplatz in der Stadt zu pendeln. Die Strukturen werden damit stark auseinander gezogen, früher war es viel dezentraler, da hatten auch die Dörfer eine gute und lebenswerte Infrastruktur (Geschäfte, Kneipen, kleine Firmen, Docs usw.), die durch das Auto kaputt gemacht wurde, denn wenn die Leute einmal ein Auto haben, nutzen sie es um aus dem Dorf heraus zu fahren, z.B. um beim Discounter auf der grünen Wiese mit viel Parkplätzen.

Beste Grüße

Popanz
Popanz
Reply to  Heldentasse
5 Jahre zuvor

Das liegt weniger am Auto als an den Mieten. Auf dem Land zu bauen ist billiger als in der Stadt zu mieten. Für die Fahrerei gibts die Pendlerpauschale.
Sozial-ökologisch ist das alles nicht, zumal die letzten Jobs auf dem Land in Landwirtschaft und Forst zerstört wurden, und in vielen Regionen nichts Neues an Beschäftigung hinzu kam.
Ganz Sachsen besteht aus „Land“, etwas Leipzig und Dresden, der Rest ist dörflich verstreut. Im Westen ist das selten so extrem. Es hängt alles zusammen. Man sollte ländliche Mobilität und strukturelle Entwicklung nicht getrennt sehen. Viele Ossis drehen nicht grundlos durch.

2018
2018
Reply to  Popanz
5 Jahre zuvor

Auf dem Land bauen… klar…Anfängerfehler ? Einfamilienhaus Baujahr 2018 vorabgeplant mit 500.000,-€ + Grundstück, +Innenausstattung… oder darf es ein Plusenergiehaus… >1 Million… ach, Single…und die Bank… ja es gibt hier in Deutschland schon soetwas wie Vorschriften… so, mit Freundin… und die Bank… naja, wir hätten da noch diesen Wohnwagen für 50.000,-€ im Hof… ^^

Popanz
Popanz
Reply to  2018
5 Jahre zuvor

Oder auf dem Land umBAUEN …. siehe oben Stichwort „Geisterdörfer“…. Vielleicht gibt es eines Tages das HomeOffice ohne Selbstausbeutung ?! Homeoffice mit Teilgrundversorgung aus dem Garten……a.) die Digitalisierung digitalisiert uns schon über 30 Jahre b.) die Digitalisierung ist nicht nur böse, sie bietet Chancen der dezentralen Produktion verbunden mit Rettung des ländlichen Raumes. Die Bahnschienen lassen wir auf den Dörfern mal sicherheitshalber liegen. Vielleicht fällt uns noch was zum Individualverkehr auf der Schiene ein, Stichwort „Draisine“
https://de.wikipedia.org/wiki/Eisenbahn-Draisine

Nashörnchen
Nashörnchen
5 Jahre zuvor

Och nee Kinners…

Ihr wollt immer alle ach so „progressiv“ sein. Und führt hier eine Diskussion von anno dunnemals. Von damals, als die Geländewagen noch G-Klasse hießen oder Land Rover. Wir haben inzwischen SUVs – das sind (Ausnahmen bestätigen schon immer die Regel) ganz gewöhnliche aufgebockte Kombis. Die sind nicht größer, nichr schwerer, nicht sonstwas als alle anderen Kombis. Bissl höher grad mal. Und: Ihr werdet ALLE nicht jünger. Und es wird auch Euch ganz sicher nicht leichter, in einen 911er oder ein Bobby-Car einzusteigen. Und über einen – meinetwegen kostenlosen – ÖPNV reden nun wirklich NUR die, die noch niemals im Berufsverkehr in einem Bus, Zug, Straßenbahn etc. gesessen haben. Probiert es einfach mal aus…

Zum eigentlichen Thema: Nein – ich mag Politiker auch nicht. Keinen. Auch Scheuer nicht. Aber: Schiffsbau ist (weitestgehend) weg, Elektronik ist weg, Textil ist weg, Bergbau grad noch rudimentär und, und, und, und, und. VW baut längst weit mehr Autos im Ausland als in D; bei den anderen sieht es nicht viel besser aus. Die Konzernchefs juckt es ganz sicher nicht – der Transport aus China ist und bleibt weit billiger als die deutschen Löhne. Grade im Auto- und Maschinenbau. Das Letzte, was wir überhaupt noch haben. Klar können wir dann alle Ringelreihen tanzen in den weltklimagerettettetteten blühenden Landschaften, wenn auch noch der letzte Industrie-Arbeitsplatz weg ist. Werden wir halt alle „Praktikanten“. Null Komma Null Euro Lohn, 99 Prozent Steuern. Kuckt mal auf den Globus, wie gigantisch D da drauf aussieht: Der „Klimakatastrophe“ ist dieses winzige Fleckchen jedenfalls scheißegal…

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Nashörnchen
5 Jahre zuvor

Auch wenn man den privaten PKW die Stange hält, sollte man einsehen, dass das festhalten am toitsche Dieselmotor voll der Griff ins Klo war. Dazu verweise ich mal auf Herrn Lüning, dessen politische Ansichten ich absolut nicht teile, aber als Unternehmer und ehemaliger Ing. in der Fahrzeugentwicklung kann er die Zusammenhänge (politisch aus nicht linker Sicht, und auch Technologisch) sowie und die „Volksverarsche“, gut erklären.

Wenn man in der systemkonformen Logik denkt, es es gerade um die toitschen Autokonzerne nicht schade, wenn sie den Bach runter gehen.

Beste Grüße

https://www.youtube.com/watch?v=iI9sPMFrZbc

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Nashörnchen
5 Jahre zuvor

@Nashörnchen

Und über einen – meinetwegen kostenlosen – ÖPNV reden nun wirklich NUR die, die noch niemals im Berufsverkehr in einem Bus, Zug, Straßenbahn etc. gesessen haben. Probiert es einfach mal aus…

Ich habe das längere Zeit ausprobiert und weiß, dass die Nutzung zu Stoßzeiten nicht wirklich Spaß macht.
Das liegt aber nicht an den Verkehrsmitteln selbst, sondern an der einseitigen politischen Ausrichtung auf den Individualverkehr, was den ÖPNV relativ unrentabel macht, weil die Auslastung fehlt.
Woran es mangelt ist der Ausbau der Streckennetze und der Einsatz von mehr Fahrgastraum nach Bedarf. Dann sind auch die pesrsönlichen Kosten deutlich niedriger als die Anschaffung eines PKW incl. Sprit, Versicherung, Steuer, TÜV-Gebühren, Reparaturen etc..

Aber: Schiffsbau ist (weitestgehend) weg, Elektronik ist weg, Textil ist weg, Bergbau grad noch rudimentär und, und, und, und, und. VW baut längst weit mehr Autos im Ausland als in D; bei den anderen sieht es nicht viel besser aus. Die Konzernchefs juckt es ganz sicher nicht – der Transport aus China ist und bleibt weit billiger als die deutschen Löhne. Grade im Auto- und Maschinenbau. Das Letzte, was wir überhaupt noch haben.

Das Problem der Abwanderung von Wirtschaftszweigen liegt doch im Kern daran, dass die Politik die verbleibende Wirtschaft nicht vor den Billigimporten schützt.
Wenn man dem Kapital schon erlaubt, dass es die schwache Position der Arbeitnehmer im Ausland nutzt, muss man entsprechende Zölle dagegensetzen, damit Arbeitsplätze und Steuereinnahmen im Lande nicht marginalisiert werden.
Macht man das nicht, ruiniert man den eigenen Staat und die Gesellschaft nachhaltig.
Differenzieren muss man natürlich zwischen Rohstoffen, über die man nicht selbst verfügt und Produkten, die man auf Grund des technischen Niveaus selbst erzeugen kann.
Nur so kann man dem Wanderzirkus der Konzerne Einhalt gebieten.
In dem Punkt gebe ich sogar dem Chaoten Trump recht, weil es die ureigene Aufgabe einer Regierung ist, den eigenen Wirtschaftsstandort für Alle zu erhalten und nicht die Vermögen einzelner Raubritter.

#setzen
#setzen
Reply to  Robbespiere
5 Jahre zuvor

Wirtschaft nicht verstanden…^^

Mordred
Mordred
Reply to  Robbespiere
5 Jahre zuvor

Das Problem der Abwanderung von Wirtschaftszweigen liegt doch im Kern daran, dass die Politik die verbleibende Wirtschaft nicht vor den Billigimporten schützt.

„Im Kern“ liegt es an nicht korrekten Bewertungen der Währungen in Relation zu anderen und den jeweiligen Wirtschaftsleistungen (Produktivität…). Zölle sind eigentlich nur Symptombekämpfung. Bereits Keynes hatte sich damals schon für eine Weltwährung ausgesprochen.
Sehr gut sehen kann man das an Schland, für welches der € zu billig ist in Relation zu seiner Wirtschaftsleistung. Eurozone etc., kennst Du wohl schon alles.
Stichwort Exportweltmeister oder Außenhandelsungleichgewichte: Schland kann seine Importe erhöhen, seine Exporte senken…oder aber seine Währung könnte teurer werden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wechselkurs
Die „Experten“ der verschiedenen Lager streiten sich da seit Anbeginn der Zeit. Wie üblich sieht man empirisch, dass es der Markt meistens nicht richtet. In einer perfekten Währungswelt dürften gleiche Produkte aus verschiedenen Ländern nicht durch den (falschen) Wechselkurs konkurrieren können.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Mordred
5 Jahre zuvor

“Im Kern” liegt es an nicht korrekten Bewertungen der Währungen in Relation zu anderen und den jeweiligen Wirtschaftsleistungen (Produktivität…). Zölle sind eigentlich nur Symptombekämpfung.

Da hast du recht.
Souveräne, an das Leistungsniveau des jeweiligen Landes angepasste Währungen, sind die Grundvorraussetzung, dass es zu keinen Handelsungleichgewichten kommt.
Sowohl der zu schwache Euro für Deutschland, als auch der Yüan für China ( um beim Beispiel Trump zu bleiben), sind in Relation zur Wirtschaftsleistung zu schwach.
Deutschland hat innerlich zusätzlich über die Löhne abgewertet, China gibt den Wechselkurs seiner Währung nicht gänzlich frei und drückt sie künstlich auf ein zu niedriges Niveau.
Der Protektionismus ist damit nur eine Krücke.

Ob Keynes sich für eine Weltwährung ausgesprochen hat, weiß ich nicht, aber die funktioniert nur, wenn alle Staaten sich an die goldene Lohnregel halten, also Zielinflationsrate plus nationale Produktivitätszuwachsrate pro Jahr Lohnangleichung.
Ist das nicht garantiert, z.B. durch Sanktionen bei Abweichung, wird Deutschland viele Nachahmer finden.

In einer perfekten Währungswelt dürften gleiche Produkte aus verschiedenen Ländern nicht durch den (falschen) Wechselkurs konkurrieren können.

Ja, dann wäre auch das Ammenmärchen aus der Welt, dass deutsche Produkte wg. ihrer „unvergleichlichen“ Qualität derart gefragt sind, denn auch Andere produzieren durchaus vergleichbare Qualität.
Der Vorteil Deutschlands liegt hauptsächlich an den viel zu niedrigen Lohnstückkosten und billigen Vorprodukten z.B. aus China, was beim Absatz zu Kampfpreisen führt und es bremst den Innovationsdruck, sich durch Entwicklung am Markt zu behaupten.

Protektionismus kann aber zeitlich begrenzt trotzdem richtig sein, weil es den „Investoren“ den Abfluss von Kapital zwecks Gewinnmaximierung via Import und damit Druck auf die heimische Wirtschaft, z.B. in ein Billiglohnland wie China vermiest.
Selbst bei frei handelbarem Yüan geht die Anpassung von Löhnen und Preisen nicht von Heute auf Morgen.
Dazwischen kann das Abwürgen der hiesigen Produktion liegen und eine nahezu reine Dienstleistungsgesellschaft a la GB kann niemand ernsthaft wollen.

Gern!
Gern!
Reply to  Nashörnchen
5 Jahre zuvor

Vom Standpunkt des fortschrittlich-logischen-Positivismus betrachtet, sollten die Autobauer schleunigst aufhören, ihre Fahrzeuge über Vertragshändler auszurollen und anstatt dessen, viel stärker auf online-Eigenvermarktung setzen… (War wohl zu lang im Think-tank, als das ich mit manch einem noch etwas verbinde…)

Mordred
Mordred
Reply to  Nashörnchen
5 Jahre zuvor

Wir haben inzwischen SUVs – das sind (Ausnahmen bestätigen schon immer die Regel) ganz gewöhnliche aufgebockte Kombis. Die sind nicht größer, nichr schwerer, nicht sonstwas als alle anderen Kombis.

Ja ne is klar 🙂 Eben BMW 5er Kombi und X5 verglichen: Länge jenachdem ähnlich, mind. 7cm breiter und mind 25cm höher. Gewicht: 105-400kg mehr.

Defi Brillator
Defi Brillator
5 Jahre zuvor

Es gibt Dinge, die in Deutschland niemals stattfinden werden: Eine progessive Verkehrspolitik, eine progressive Drogenpolitik und eine Angleichung des Ostens an den Westen innerhalb der nächsten 500 Jahre. Es bleibt bei inhaltsleerem Gebrabbel und Verweisen auf die fernere Zukunft. Eure Kinder werden da noch viel Spaß haben!

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Defi Brillator
5 Jahre zuvor

So ist es! Amen

Pentimento
Pentimento
Reply to  Defi Brillator
5 Jahre zuvor

Auswandern!

Schweigsam
Schweigsam
Reply to  Pentimento
5 Jahre zuvor

Wohin?

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Schweigsam
5 Jahre zuvor

@Schweigsam

Wohin?

Eben und vor Allem womit?
Woanders ist es dank Globalisierung auch nicht besser als hier und ohne Kohle bist du nirgends gerne gesehen.
Es bleibt den Meißten gar nichts Anderes übrig, als hier auf eine Veränderung der Verhältnisse hin zu arbeiten, wenn es sein muss, auch radikal.

Schweigsam
Schweigsam
Reply to  Robbespiere
5 Jahre zuvor

Eben und vor Allem womit?

Ach, ich hab noch was auf der hohen Kante…;-)
Stimme dir in deinen Ausführungen vollkommen zu!

PS: Wenn man hier auswandert, kann man höchstens vor der deutschen „wichtig“ Mentalität flüchten.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Schweigsam
5 Jahre zuvor

@Schweigsam

PS: Wenn man hier auswandert, kann man höchstens vor der deutschen “wichtig” Mentalität flüchten.

Wenn man sie nicht mit im Koffer hat.
Aber spätesens „dort“ bekommt man die ausgetrieben. 🙂

Heinz Spack
Heinz Spack
Reply to  Robbespiere
5 Jahre zuvor

Eben und vor Allem womit?

Französisch Guiana, niederländische Antillen und irgendwas bei Madagaskar gehören zur EU.
Da gehst du hin, gründest eine Scheinfirma und bekommst Hartz 4 sobald du nur einen Euro
pro Monat mit deiner Scheinfirma verdienst. So wie bei uns funktioniert es da, oder nicht ?

Schweigsam
Schweigsam
Reply to  Heinz Spack
5 Jahre zuvor

…und irgendwas bei Madagaskar gehören zur EU.

Die Insel Réunion.

Heinz Spack
Heinz Spack
Reply to  Schweigsam
5 Jahre zuvor

Grönland auch, nä ? Gehört zu Dänemark. Gründest ne Scheinfirma als Eisbärenschreck
und fährst auf Hartz IV durchs ewige Eis mit deine Schlittenhunde…so ähnlich wie hier das die
Ostpocken machen….

Pentimento
Pentimento
Reply to  Schweigsam
5 Jahre zuvor

Man wird ja noch träumen dürfen. Das können aber nur diejenigen, die hier absahnen. Nachdem sie hier alles vermasselt haben, ziehen sie um – nach Paraguay oder sonstwo. In Trinidad Tobago dürfen Deutsche weder Land noch Immobilien erwerben. Die haben genug von den Besserwissern.

Schweigsam
Schweigsam
Reply to  Pentimento
5 Jahre zuvor

Man wird ja noch träumen dürfen.

Ja, natürlich. Träumen regt die Fantasie an und ohne Fantasie wäre alles noch trostloser:-)

Pentimento
Pentimento
Reply to  Schweigsam
5 Jahre zuvor

Skoll!!1!!! 🙂

Reinhard Lange
Reinhard Lange
5 Jahre zuvor

Um wie viel würden denn die Globaltemperaturen sinken, wenn man die CO2-Emissionen der deutscher PKW-Produktion halbiert, viertelt oder auf null fährt? Der gebildete Autor kann das doch sicher berechnen und damit sachlich begründen, weshalb eine Verbrauchsreduzierung der PKW so wichtig ist, dass man die Existenz der deutschen Automobilindustrie gefährdet. Arbeitsplätze dort sind ja an sich völlig egal. Die künftig freigesetzten Arbeitskräfte können ja im Zweifel alle auf die Solarbranche umschulen oder auf Altenpflege.

Das MIT hat immerhin berechnet, dass die Erfüllung der Selbstverpflichtungen aus dem Übereinkommen von Paris bis zum Jahre 2100 nach den Rechenregeln des IPCC eine Verringerung des Temperaturanstiegs um 0,02 Grad bedeuten würde. Dafür lohnt es sich zu kämpfen!

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Reinhard Lange
5 Jahre zuvor

@Reinhard Lange

Der gebildete Autor kann das doch sicher berechnen und damit sachlich begründen, weshalb eine Verbrauchsreduzierung der PKW so wichtig ist, dass man die Existenz der deutschen Automobilindustrie gefährdet. Arbeitsplätze dort sind ja an sich völlig egal.

Der halbwegs gebildete Leser kann doch aber erkennen, dass die Klimathematik nicht nur ein paar „Ökospinner“ bewegt sondern Zig-Millionen potentieller Autokäufer incl. der Verteuerung der Automobilität durch den Rückgang der Kraftstoffresourcen.
Somit ist die Reduzierung des Verbrauchs doch ein erstklassiges Verkaufsargument, welches Arbeitsplätze sichert und die Konkurrenz im Ausland zum Nachziehen zwingt, will sie nicht auf der Strecke bleiben.
Dass diese Maßnhme nicht ausreicht, um definierte Klimaziele zu erreichen, steht auf einem anderen Blatt.

Reinhard Lange
Reinhard Lange
Reply to  Reinhard Lange
5 Jahre zuvor

Sorry, die Sache mit den Nachkommastellen: richtig wäre, dass das MIT für den Fall der Erfüllung der Pariser Selbstverpflichtungen eine Reduzierung des Anstiegs der Globaltemperatur um 0,2 Grad berechne hat – nicht 0,02 Grad.
http://news.mit.edu/2017/mit-issues-statement-research-paris-agreement-0602

Ich suche jetzt noch das passende Thermometer.