Wir linkes Pendant zu Compact

Nun gut, dann sind die neulandrebellen eben wie das Gegenteil der Hauspostille der AfD, wie Compact. Wenn das ein Vorwurf gedacht war, der uns treffen sollte, dann muss an dieser Stelle festgestellt werden: Is nich! Eigentlich steckt da sogar ein bisschen Lob drin.

Seit Mitte März wissen wir Bescheid, was die neulandrebellen sind: »Naja, das linke Pendant zu Compact der AfD. Keine Analysen sondern eher wütende Kommentare zur Regierung oder zum Weltgeschehen. Kein Mehrwert.« Mit diesen Worten hat uns ein User bei Facebook bewertet. Was als negativer Eintrag gemeint war, nehmen wir aber positiv. Gut, unsere Analysen mögen nicht immer wissenschaftlich korrekt sein – und inhaltlich schlagen wir auch einen anderen Ton an als Compact. Ganz anders eigentlich. Compact ist ja die populistische Zeitung, die den Soundtrack zu Pegida und AfD liefert. Populistisch ist hingegen ein gutes Stichwort. Sind die neulandrebellen populistisch?

Ja! Recht oft sogar. Wir geben ja zu, dass wir Inhalte herunterbrechen und auf den Kern abschmelzen. Dass wir polemische Mittel anwenden und den Fokus auf Themen lenken, die natürlich viel weitschweifiger, ausgiebiger und komplexer sind, wie es ein üblicher Blogeintrag erlauben würde. Aber was bitte ist daran negativ? Etwas kompakt darzustellen ist ja auch ein Dienst am interessierten Zeitgenossen.

Wir kratzen hier ein großes Problem der Linken: Sie bringt ihre Themen nicht immer auf den Nenner. Warum? Weil sie die Komplexität der Dinge würdigt und weil sie Debatten zuweilen zu opulent führt. Das ehrt sie, kostet aber auch Aufmerksamkeit. Denn da klinken sich die Menschen gerne mal aus. Zuweilen, wenn sie müde von der Arbeit nach Hause kommen, wollen sie es kompakt und auf den Punkt. Müdigkeit: Das ist auch so ein unterschätzter Faktor. Der Populist weiß von der Müdigkeit seiner Abnehmer, er trifft also eine thematische Vorauswahl und bemüht sich, seine Sichtweise so unter die Leute zu bringen, dass sie auch Laune haben, der Sache zu folgen.

Natürlich ist man damit in Deutschland immer schon sehr vorsichtig gewesen. Populärwissenschaftliche Arbeiten verschmäht man hierzulande gerne, die Leute könnten ja plötzlich was begreifen, was sie bei den Theoretikern und Gelehrten nur unzureichend verstanden haben. Wo kämen wir da hin, wenn Herr Omnes plötzlich einen Durchblick bekommt?

Gut, so vermessen sind wir ja nun wahrlich nicht. Wir sind keine Populärwissenschaftler, die leicht und locker den vollen Durchblick in Aussicht stellen. Wir liefern einen linken Blick auf die Dinge; teilen mit, wie wir als Bürger die Welt sehen. Wir gehören zum Volk – ja, wir sind auch das Volk. Als Teil des populus schreiben wir daher auf unsere Art und Weise populistisch. Mit allen Vor- und Nachteilen. Einen Vorwurf kann man uns daraus wohl nicht machen. Tut uns leid, dass wir uns nicht so weit abheben wollen, um zur Avantgarde gezählt zu werden. Für diese Haltung sind wir die falschen Leute.

Wie gesagt, die Linke braucht auch populistische Angebote. Und das sind wir. Wer deswegen meint, wir lieferten eine schlechte Performance, muss sich ja als Frage gefallen lassen: Ist es nicht scheiße, dass die Rechten offenbar leichter ihre Themen unter die Leute bringen? Liegt das nur am Stoff oder nicht auch daran, wie man ihn präsentiert? Wir linkes Pendant zu Compact: Das klingt für die neulandrebellen nicht ganz schlecht.

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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ChrissieR
ChrissieR
5 Jahre zuvor

Vollkommen Banane in welcher Schublade Ihr steckt! Hauptsache es gibt Euch!
Das ist doch sowas von deutsch….
Lieber populistisch als populär ( im Sinne von Mainstream) !

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  ChrissieR
5 Jahre zuvor

Oder doch besser „Freie Bahn mit Marzipan!“? 😉

Beste Grüße

aquadraht
aquadraht
Reply to  Roberto J. De Lapuente
5 Jahre zuvor

Naja, kann man nur zurückbeissen, die Atlantifaschisten und die Neocon-Faschos, zusammen mit den grünbraunen Azow-Cheerleadern, die haben es gerade nötig. Karrieristen und Arschkriecher.

Heldentasse
Heldentasse
5 Jahre zuvor

Nun gut, dann sind die neulandrebellen eben wie das Gegenteil der Hauspostille der AfD, wie Compact.

Ja dann nennt euch doch bitte auch in Zukunft die „#neuland † stürmer“! 😉

Aber wenn ihr Rebellen sein wollt dann denkt bitte mal über folgendes nach:

Die Linkspopulisten sehen die Sache so: Die Menschen stehen vorm Schaufenster und können sich für das Produkt Emanzipation oder Barbarei entscheiden. Und nur weil die Barbarei die geschicktere Werbung platziert hat, entscheiden sich die leeren Subjekthüllen für sie. Den Massen wird nicht einmal zugetraut, eine rassistische Partei zu wählen, weil sie selbst rassistisch denken; sie sind immer bloß fehlgeleitete Schafe, die den richtigen Hirten noch nicht gefunden haben. Das erniedrigt sie erstens zu äußerst stumpfen, blinden Wesen und spricht sie zweitens vorschnell frei von Verantwortung.

Dass die grölenden rechten Horden nur noch nicht genug vom Klassenkampf gehört haben, und ganz bestimmt zu geläuterten, eifrigen, linken Kosmopoliten werden, sobald die seligmachende Botschaft sie endlich erreicht hat, ist nicht sehr überzeugend. Wahrscheinlicher ist: Diese Leute hassen jeden Gedanken an Emanzipation, sie wollen keinen Klassenkampf, keine Assoziation der freien und gleichen Individuen, sondern sie wollen rassistisch sein und sind bereit, dafür Opfer zu bringen. Das ist ihre derzeitige Gefühlslage und die ist bei der Ideologiekritik wohl deutlich besser aufgehoben als in der politischen Arena, in die der Linkspopulismus sie zerren will.

Quelle

Und dann könnte man sich ja auch mal die Frage stellen wie Populismus und Opportunismus zusammen hängen? Mich beschleicht nämlich manchmal das ungute Gefühl, dass dieses „Dem Volk aufs Maul schauen“ nur ein Instrument sein könnte um demokratische Mehrheiten zu genieren, rein zur Macht Erlangung und Macht Erhaltung.

Beste Grüße

seyinphyin
seyinphyin
Reply to  Heldentasse
5 Jahre zuvor

Wie wäre es mit „vague“ (deutsch diffus)? Wäre das englische Gegenteil zum ebenso englischen „compact“ (ebenso auf Gedanken bezogen). Und klingt voll vogue.

aquadraht
aquadraht
Reply to  Heldentasse
5 Jahre zuvor

Ich halte das für ziemlichen Stuss. Es geht darum, statt gestelzter „urban gebildet emanzipatorischer“ Faselei klare Worte zu finden, die Positionen klar machen, Positionen auf der Seite der Arbeiterklasse, der Volkssouveränität, der Unterdrückten. Dabei ist eine klare Sprache wichtig, kein Gendergefasel.

Der pseudolinke Zensur- und Privatisierungssenator Lederer hat wegen der Formulierung „gestylter NATO-Strichjunge“ Maas einen Parteiausschluss gefordert. DAS macht die Linke kaputt, dass die Arschkriecher und Profiteure des Kippinglagers jede klare Sprache verbieten wollen.

Opportunismus sehe ich eher da, wo an die Stelle konkreter, umsetzbarer Losungen wolkige verlogene „Ideale“ treten, so statt Austritt aus der NATO (was Deutschland machen kann, wenn man will) „Auflösung der NATO“ (wo 29 Länder sich einig sein müssten), „europäische Lösungen“ (schlimmer noch: „globale“) statt Sozialstaat, „offene Grenzen“ statt Asylrecht und Genfer Flüchtlingskonvention, „Diversität“ statt Toleranz und so weiter.

Ausser den Hipstern versteht das keine Sau bzw. findet es Scheisse. Darum geht es und dort sind die Opportunisten. Du betreibst Weisswäscherei.

a^2

Linksman
Linksman
Reply to  aquadraht
5 Jahre zuvor

@aquadraht
Lederer ist sogar noch feiger:
Er hat einen Kreuzberger Bezirksheini vorgeschickt, der bei der zuständigen Landesschiedskommission jämmerlich scheiterte.
Genauso wie bei der Anti-Sahra-Petition 2016 (nicht mehr online): Der Name des Herrn Senators fehlte, während sein verpartnerter Mann (Oskar Lederer) draufstand.

Rudi
Rudi
5 Jahre zuvor

Der Begriff Populismus ist kompliziert, zumindest für mich. Üblicherweise wird hauptsächlich von Populismus gesprochen, wenn er mit links oder rechts in eine Wortverbindung gebracht wird. Das dokumentiert die Vorherrschaft derer, die sich der politischen Mitte zuordnen. Denn in diesem politischen Sektor scheint es keinen Populismus zu geben. Dabei ist er der dominierende: der neoliberale. Er beherrscht die öffentliche Kommunikation. Er ist es, der aus Interessen scheinbare Fakten werden lässt.

Der liberale Populismus versteht bestens, seine Themen zu platzieren und wirksam werden zu lassen. Denken wir etwa an die sozialen Reformen der SPD/Grünen-Regierung, die eine Gesellschaft tiefer zu spalten verstand, indem sie gleichzeitig deren Zusammenhalt (Fördern und Fordern) anzustreben vorgab. Das Ziel des liberalen Populismus ist stets, die Antagonismen der Eliten gegenüber den 99 Prozent zu verschleiern. Er schafft es, seine Ziele als vernünftig erscheinen zu lassen, indem er offene gesellschaftliche Strukturen vortäuscht und humane Ideale und eine bessere Moral für sich in Anspruch nimmt. Der liberale Populismus vermag mit seinen Zugeständnissen auf kultureller Ebene (Heirat für Alle, Gendersprache, Willkommenskultur…) stets das Liberale der Gesellschaft zu betonen und gleichzeitig die wirtschaftlichen Machtverhältnisse zu zementieren. Sein Erfolg basiert auf der täglichen Arbeit an der Verfeinerung dieser Paradoxien.

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Rudi
5 Jahre zuvor

Ganz klar und gut herausgearbeitet, der Populismus ist aus linker Sichtweise in sich total widersprüchlich. Alleine schon deshalb weil Populisten keine politische Aufklärung betreiben, sondern viel eher Nebelkerzen zünden um ihre politische Agenda voran zu treiben.

Beste Grüße

Arielles
Arielles
Reply to  Heldentasse
5 Jahre zuvor

Alleine schon deshalb weil Populisten keine politische Aufklärung betreiben, sondern viel eher Nebelkerzen zünden um ihre politische Agenda voran zu treiben.

Dann säßen ja nur Populisten im Bundestag. Jeder Abgeordnete kann Aufträge an die Fachbereiche der wissenschftlichen Dienste des Bundestages vergeben, wenn er was nicht weiß, oder er kann selbst in die Parlamentsbibliothek mit 1,4 Mio. Bücher latschen.

Er könnte die Bücher vom Wilhelm Heitmeyer z.B.

Bücherliste : http://www.uni-bielefeld.de/ikg/Literaturliste_final_1.3.17.pdf

aus den Regalen ziehen und lesen, dass die Agenda der Parteienmitte den Rechtsruck in dieser Gesellschaft und
in Europa verursacht hat und nicht irgendwelche „Flüchtlinge“ und Scheindiskussionen über sie. Das ist wissenschaftlich fundiert und bewiesen wie die Existenz der Schwerkraft, dass unsere Saubermänner durch bürgerfeindliche Politik die AfD in die Parlamente gepusht haben.

Die wissen alle, dass sie falschen Mist reden und das sie absichtlich die Stimmung im Land verschlechtern.
Es sind alles Seehofertypen und Verbrecher auf Stimmenfang.

seyinphyin
seyinphyin
Reply to  Heldentasse
5 Jahre zuvor

Das ist dann aber kein Populismus…

Exaybachay
Exaybachay
Reply to  Rudi
5 Jahre zuvor

die Antagonismen der Eliten gegenüber den 99 Prozent zu verschleiern.

Du ueberschaetzt das eine Prozent. Der Mensch im 21sten Jahrhundert ist ein durch und durch korruptes Wesen. Reformation (im woertlichen Sinn) geht nur globalgesellschaftlich.
Selbst wenn wir die oben wie auch immer absaegen: was danach kommt taugt genauso wenig.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Exaybachay
5 Jahre zuvor

@Exaybachay

Du ueberschaetzt das eine Prozent. Der Mensch im 21sten Jahrhundert ist ein durch und durch korruptes Wesen.

Also ich halte die Mehrheit eher für erpressbar, wg. der Machtverhältnisse , in denen das 1% die Politik korrumpiert.

Reformation (im woertlichen Sinn) geht nur globalgesellschaftlich.

Also nie! Das ist wie der Versuch, beim Hausbau mit dem Dach zu beginnen.

Selbst wenn wir die oben wie auch immer absaegen: was danach kommt taugt genauso wenig.

Wenn man danach in der parlamentarischen Demokratie steckenbleibt sicher.

Exaybachay
Exaybachay
Reply to  Robbespiere
5 Jahre zuvor

Also ich halte die Mehrheit eher für erpressbar, wg. der Machtverhältnisse , in denen das 1% die Politik korrumpiert.

Na, da muss man unterscheiden. Fast jeder Buerger ist ein Zyniker; fast jeder Arme, entwicklungshalber, ein Opportunist und nicht zimperlich bei der Wahl der Mittel.
Solcherlei Verhaertung kann nicht an einem Abend wegdisputiert werden.

Also nie! Das ist wie der Versuch, beim Hausbau mit dem Dach zu beginnen.

Das ist der Grund, weshalb ich den Kollaps fuer unausweichlich halte.
Selbst wenn, mit Betonung, Deutschland sich irgendwie repariert:
der Ansturm der Entrechteten ist mit einer liberalen und im Ansatz humanistischen Demokratie nicht zu vereinen.
Ob man KZs baut oder die Armen der Welt verhungern bzw. auf der Flucht ertrinken laesst ist fuer ebendiese qualitativ nicht verschieden.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Exaybachay
5 Jahre zuvor

@Exaybachay

Na, da muss man unterscheiden. Fast jeder Buerger ist ein Zyniker; fast jeder Arme, entwicklungshalber, ein Opportunist und nicht zimperlich bei der Wahl der Mittel.

M.M.n. hat der Mensch sowohl gute als auch schlechte Anlagen.
Was am Ende dominiert, hat entscheidend mit der individuellen und der gesellschaftlichen Sozialisation zu tun.
Beides, Gesellschaft und Familie, als deren Keimzelle, beeinflusst sich gegenseitig.
Das Ergebniss kann gelebter Humanismus oder Ellenbogen_Mentalität sein.

Wenn man der Schaumkrone der menschlichen Fäkaliengrube das Agendasetting kampflos überläßt, bekommt man halt das, was aktuell en vogue ist.
Scheiße gehört eben regelmäßig untergepflügt!

Exaybachay
Exaybachay
Reply to  Robbespiere
5 Jahre zuvor

Ja, und diese Gesellschaft wurde seit 70 Jahren auf Ellenbogen trainiert. In der Folge gibt es bedeutend zu wenig Menschen, die in der Lage sind, irgendetwas umzupfluegen, und eine gemeinsame Linie gibt es ohnehin nicht.

Was es gibt ist ein Berg hoffnungsloser und zorniger Maenner. Wohin das fuehrt ist historisch bekannt.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Exaybachay
5 Jahre zuvor

@Exaybachay

Ja, und diese Gesellschaft wurde seit 70 Jahren auf Ellenbogen trainiert. In der Folge gibt es bedeutend zu wenig Menschen, die in der Lage sind, irgendetwas umzupfluegen, und eine gemeinsame Linie gibt es ohnehin nicht.

Deiner Analyse stimme ich grundsätzlich zu, nur dass ich der Meinung bin, dass es nicht an der Fähigkeit fehlt, etwas zu verändern, sondern am Willen.
Es ist das Ergebnis einer desillusionierten Unterschicht und einer Mittelschicht, die nicht erkennen will, dass sie mit Erstgenannten im gleichen Boot sitzt, auch wenn der persönliche Wohlstand derzeit noch für eine komfort-Kabine reicht bzw. die ihre Verlustängste auf von „Oben“ erzeugte Strohmänner lenken läßt.
Arbeitsscheue Hartz4- Empfänger, faule Südländer, Migranten, die angeblich nur unsere Sozialsysteme schröpfen wollen oder böse, kriesgeile Russen werden ja genau zu dem Zweck „installiert“, von den Verantwortlichen Machteliten abzulenken.

Was es gibt ist ein Berg hoffnungsloser und zorniger Maenner. Wohin das fuehrt ist historisch bekannt.

Genau und wohin deren Zorn gelenkt werden soll, ist auch klar.

Exaybachay
Exaybachay
Reply to  Robbespiere
5 Jahre zuvor

Es ist das Ergebnis einer desillusionierten Unterschicht und einer Mittelschicht, die nicht erkennen will, dass sie mit Erstgenannten im gleichen Boot sitzt, auch wenn der persönliche Wohlstand derzeit noch für eine komfort-Kabine reicht bzw. die ihre Verlustängste auf von “Oben” erzeugte Strohmänner lenken läßt.

Nein, ich denke nicht, dass Mittel- und Unterschicht im selben Boot sitzen. Die Oberschicht braucht die Mittelschicht zum ausueben sozialer Kontrolle ueber die Unterschicht und die Buerger wissen das.
Die Verachtung von Armen ist in der buergerlichen Linken fest verankert.

Hier raecht sich die Marginalisierung der Maenner: fuer gesellschaftliche Veraenderung braucht es Mut und Rueckgrat und das ist allerorten ausverkauft.

Die rechten muessen nur warten und die wissen das.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Exaybachay
5 Jahre zuvor

@Exaybachay

Nein, ich denke nicht, dass Mittel- und Unterschicht im selben Boot sitzen. Die Oberschicht braucht die Mittelschicht zum ausueben sozialer Kontrolle ueber die Unterschicht und die Buerger wissen das.

Das kling zunächst einmal logisch, aber wie wir sehen, schrumpft die Mittelschicht zusehends, was nach deiner These kontraproduktiv für die Oberschicht sein muss, verliert sie doch dadurch zusends die Kontrolle über die wachsende Unterschicht.
Die drohende Hartz4- Knechtschaft macht ja auch vor der Mittelschichtstür nicht halt.

Hier raecht sich die Marginalisierung der Maenner: fuer gesellschaftliche Veraenderung braucht es Mut und Rueckgrat und das ist allerorten ausverkauft.

Klar, die von der Politik propagierte Gleichberechtigung/ Aufwertung der Frau ist eben keine Herzensangelegenheit, sondern reines Kalkül, um der kapitalistischen Verwertungs-Maschinerie die doppelte Zahl an Lohnsklaven zuzuführen, mittels derer man die Kosten drücken kann.
Chancen- und Lohnungleichheit sprechen da eine deutliche Sprache.
Daran ändern auch Quotenfrauen in Wirtschaft und Politik nichts, zumal bei den vorhandenen Exemplaren mannsgleiche Machtgier so weibliche Attribute wie Empathie und soziale Kompetenz vollkommen zu verdrängen scheint.

Es würde mich nicht wundern, Frauen wie Merkel oder Nahles an einem Urinal anzutreffen. 🙂

Das krasse, aber nicht weniger bewusst geschaffene Gegenstück ist der Mann, von dem man immer mehr weibliche Attribute abverlangt, um seine potentielle Agressivität als Gefahr für das System einzuhegen, was aber auf Dauer nicht gelingen wird, weil der Frust sich immer irgend ein Ventil sucht und das bedeutet Gewalt.

Die rechten muessen nur warten und die wissen das.

Das ist vermutlich auch die Wunschvariante der Eliten, bei der sie noch Kontrolle behalten können.
Frauen in Machtpositionen braucht man dann auch nicht mehr und kann sie wieder mit „Mutterkreuzen“ ehren.

Exaybachay
Exaybachay
Reply to  Robbespiere
5 Jahre zuvor

Ja da stimme ich bei vielem ueberein, aber

Das kling zunächst einmal logisch, aber wie wir sehen, schrumpft die Mittelschicht zusehends, was nach deiner These kontraproduktiv für die Oberschicht sein muss, verliert sie doch dadurch zusends die Kontrolle über die wachsende Unterschicht.

Es ist eine Pyramide, je weiter oben einer ist desto wertvoller ist er fuer den Staat. Die Elite der Mittelschicht weiss, dass sie gebraucht wird, haeuft an was geht und laesst niemanden durch. Gleichzeitig uebernimmt das Jobcenter zunehmend die Funktion sozialer Kontrolle.

Die Erpressbarkeit ist da, keine Frage: aber der Buerger dieser Zeit laesst sich gern erpressen.
„Haben wir nicht so genau gewusst und ausserdem konnten wir gar nicht anders!“

Exaybachay
Exaybachay
Reply to  Exaybachay
5 Jahre zuvor

Noch dazu:
Habe kuerzlich gelesen, dass die Geburtenraten in der Mittelschicht Nachkriegsrekord sind derzeit. Das passt nicht zum Szenario der bedrohten Mittelschicht.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Exaybachay
5 Jahre zuvor

@Exaybachay

Habe kuerzlich gelesen, dass die Geburtenraten in der Mittelschicht Nachkriegsrekord sind derzeit. Das passt nicht zum Szenario der bedrohten Mittelschicht.

Das ist vielleicht wie in der dritten Welt, wo ein Wohlstandsverlust mit Kinderreichtum ausgeglichen wird. 🙂

Exaybachay
Exaybachay
Reply to  Robbespiere
5 Jahre zuvor

Dann muesste die Unterschicht schneller wachsen, insbesondere da man in D. mit 3 Kindern + H IV ganz gut leben kann…

Augen zu und durch, es huelft nuescht.

Pruchtfresse
Pruchtfresse
Reply to  Robbespiere
5 Jahre zuvor

In Afrika sind Kinder mit unserer Ex-Rentenversicherung vergleichbar. Die Kinder drücken ihren alten Eltern direkt im familiären Umfeld etwas Geld ab und übernehmen körperlich schwere Arbeiten.
So wie bei uns in der Mittelschicht bald. Die Kinder ziehen die Belagerungskatapulte ihrer Eltern und schleppen die Findlinge fürs Kanzleramt.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Exaybachay
5 Jahre zuvor

@Exaybachay

Es ist eine Pyramide, je weiter oben einer ist desto wertvoller ist er fuer den Staat.

Stimmt schon, aber das ist eben nur die Sahnehaube der Mittelschicht.
Das Gros befindet sich auf dem Weg nach unten.
Angestellte Lehrer, die zum Beginn der Sommerferien aufs Arbeitsamt geschickt werden, Dozenten an Unis, die nur noch schlecht bezahlte Befristungen erhalten, hochquqlifizierte Leute, die nur noch über Zeitarbeitsfirmen nachgefragt werden oder der Stellenabbau gut bezahlter Fachkräfte in der Industrie.
All das ist Mittelschicht und befindet sich auf dem absteigenden Ast.

Die Erpressbarkeit ist da, keine Frage: aber der Buerger dieser Zeit laesst sich gern erpressen.

Dass er sich gerne erpressen läßt, der Bürger, bezweifle ich, aber er hat einfach keinen organisatorischen Überbau mehr, der effektiv Widerstand leisten könnte.
Ob SPD, ob Gewerkschaften, Betriebsräte oder Medien, wer übernimmt denn noch die Führungsrolle im Kampf der Entrechteten und bündelt deren Interessen?
Die propagierte „Eigenverantwortung“ im Sinne des Neoliberalismus hat die Solidarität in der Gesellschaft nachhaltig zerstört.
Diese Solidarität zurück zu erlangen ist harte Arbeit und verlangt viele Opfer ab.
Die perfide Strategie der Elite ist ja gerade darauf zu setzen, dass, wer schon verloren hat, sich an das klammert, was er noch hat.

Exaybachay
Exaybachay
Reply to  Robbespiere
5 Jahre zuvor

Dass er sich gerne erpressen läßt,…

Sich erpressen lassen entbindet von Verantwortung,
viele schaetzen das. So auf der Ebene „Ich muss sanktionieren, ich werde dafuer bezahlt!“

Wir diskutieren ueber den Stellenwert der 1%. Nach wie vor meine ich, dass der Fokus auf diese mehr schadet als nuetzt. Einerseits, weil man es sich damit einfach macht und aus der eigenen Verantwortlichkeit stiehlt. Andererseits, weil die Herausforderungen unserer Zeit massiv multifaktoriell und auch dadurch so bedrohlich ist.

Ein paar Faktoren:
* Wertverlust von Arbeit durch Maschinen
* Klimawandel und Armutsmigration
* Generationskonflikte
* der Krieg der Geschlechter und die Folgen fuer Familie
* permanenter Leistungsdruck
* Sozialstaat belohnt Missbrauch
* Staat zu schwach ggue 1%/Konzerne
* keine Systemalternative
* Fetisch „Arbeit“
* globales erstarken autoritaerer Staaten
* pseudohumanistischer Neusprech
* komplexe und unwahrscheinlich leistungsfaehige Ueberwachungs- und Militaertechnologie
* die Niederlage der Aufklaerung gegen die Religion
* Rohstoffverteilung
* uvm

Da muesste man sich erstmal einig werden, insbesondere da viele der Themen harte Entscheidungen verlangen, so oder so.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Exaybachay
5 Jahre zuvor

@Exaybachay

Wir diskutieren ueber den Stellenwert der 1%. Nach wie vor meine ich, dass der Fokus auf diese mehr schadet als nuetzt. Einerseits, weil man es sich damit einfach macht und aus der eigenen Verantwortlichkeit stiehlt. Andererseits, weil die Herausforderungen unserer Zeit massiv multifaktoriell und auch dadurch so bedrohlich ist.

Den Fokus auf die 1% oder vielleicht auch etwas mehr zu legen, halte ich insofern für korrekt, weil sie die Initiatoren der von dir w.U. genannten Probleme sind bzw. deren Lösung aktiv verhindern.
Bei der Frage nach dem „cui bono“ landet man eben leider immer wieder bei genau dieser Gruppe.
Dass jeder Einzelne eine Verantwortung für sein Tun und Lassen hat, stelle ich gar nicht in Frage, nur entfalten bei gegebenen Eigentumsverhältnissen die Entscheidungen auf der oberen Gesellschaftsebene eine ganz andere Dimension als die Einzelentscheidungen der Bürger.
Der Satz “ Der Fisch fängt vom Kopf her an zu stinken“ ist ja nicht aus der Luft gegriffen.

PS: mit dem Punkt…..

Sozialstaat belohnt Missbrauch

…..habe ich so meine Probleme, weil es Missbrauch auf dieser Ebene zwar gibt, er aber allzu gerne genutzt wird, um alle Sozialhilfe-Empfänger kollektiv in die Schmarotzerecke zu drängen.
Dabei bleibt regelmäßig unerwähnt, dass die Politik Steuerhinterziehung- und Vermeidung in zweistelliger Milliardenhöhe zuläßt bzw. sogar durch entsprechende Gesetze und mangelnden Kontrollwillen fördert.
Diese Delikte kann man auch nicht mit „sozialer Notlage“ entschuldigen, sondern sie sind eindeutig ein Resultat bewußter Bereicherung auf Kosten der Gesellschaft.
Schon allein der Umtand, dass Deutschland sich auf der Liste der weltweiten Steuerparadiese unter den ersten zehn Rängen befindet, ist eine moralische Katastrophe und erklärt vermutlich gut, weshalb Fortschritte in diesem Bereich auf EU-Ebene von unserer Regierung regelmäßig boykottiert werden.

Exaybachay
Exaybachay
Reply to  Robbespiere
5 Jahre zuvor

Den Fokus auf die 1% oder vielleicht auch etwas mehr zu legen, halte ich insofern für korrekt, weil sie die Initiatoren der von dir w.U. genannten Probleme sind bzw. deren Lösung aktiv verhindern.

Und ich finde nach wie vorher, dass du damit der Komplexitaet der Sachlage nicht gerecht wirst. Das 1% ist nicht homogen, dass sind Menschen mit sehr verschiedenen Interessen, die in verschiedene Richtungen ziehen (z.B. Musk gehoert zu denen, die an Loesungen arbeiten).
Weiterhin steht dem wie gesagt die Mittelschicht im Wege, die keinesfalls unschuldig ist und bitte auch nicht fuer naiv gehalten werden sollte. Das sind gebildete Menschen!
Und selbst wenn es dir gelaenge, das 1% abzusaegen- ein globaler wirtschaftlicher Kollaps waere die Folge mit einer nicht abzusehenden Anzahl Toter.
Womoeglich waere das der schleichenden Ghettoisierung des gesamten Planeten vorzuziehen?
Ich weiss es nicht, das uebersteigt mein geistiges Fassungsvermoegen.

…..habe ich so meine Probleme, weil es Missbrauch auf dieser Ebene zwar gibt, er aber allzu gerne genutzt wird, um alle Sozialhilfe-Empfänger kollektiv in die Schmarotzerecke zu drängen.

Ja, und ich habe mit jedem der Punkte in meiner laengst nicht vollstaendigen Liste oben so meine Probleme. Der Sozialstaat wird auf allen Ebenen missbraucht:
Von der Politik zum hetzen. Von der Mittelschicht zur Aufrechterhaltung der Illusion einer gerechten Gesellschaft. Von den Unternehmen und Vermittlern mit den Foerdermitteln. Von den Familien als Endlager fuer soziale Verantwortung. Von den Jobcentern selbst als Sammellager fuer psychische Gewalttaeter. Und von einer nicht geringen Anzahl der Bezieher selbst.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Exaybachay
5 Jahre zuvor

@Exaybachay

Und ich finde nach wie vorher, dass du damit der Komplexitaet der Sachlage nicht gerecht wirst. Das 1% ist nicht homogen, dass sind Menschen mit sehr verschiedenen Interessen, die in verschiedene Richtungen ziehen (z.B. Musk gehoert zu denen, die an Loesungen arbeiten).

Was die persönlichen Neigungen betrifft, hast du durchaus recht, aber in einem Punkt sind sie eben doch homogen, nämlich in ihrer Neigung unentwegt weiteren Reichtum anzuhäufen, ohne die Folgen für ihre Mitmenschen oder Umwelt zu bedenken.

Oder nach Epikur: Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug!

Wer nicht aufhören kann zu fressen, obwohl er schon satt ist, ist krank und diese Krankheit überträgt sich auf die ganze Gesellschaft.
Die Anlagen dafür mögen in Jedem von uns vorhanden sein, aber die Frage ist m.M.n., ob sie nicht gerade durch das Vorleben der Eliten aktiviert werden.

Weiterhin steht dem wie gesagt die Mittelschicht im Wege, die keinesfalls unschuldig ist und bitte auch nicht fuer naiv gehalten werden sollte. Das sind gebildete Menschen!

Gebildet sicher, aber auch ignorant und irgendwie doch naiv in dem Glauben, dass ein „weiter so“ nicht zum Zerfall der Gesellschaft führen wird und damit ihr Wohlstand und der ihrer Kinder massiv bedroht ist.
Da fehlt oftmals die Fähigkeit sich vorzustellen wie es ist, wenn sich eine wachsende Zahl existenzbedrohter Menschen mit Gewalt das holt, was man ihnen freiwillig nicht gibt.
Wenn Moral und Humanismus am oberen Ende der Verwertungskette keinen Wert darstellen, verlieren sie auch am unteren Ende ihre Bedeutung und die Mittelschicht ist schon allein aus geographischer Sicht dem näher.

Exaybachay
Exaybachay
Reply to  Robbespiere
5 Jahre zuvor

Da fehlt oftmals die Fähigkeit sich vorzustellen wie es ist, wenn sich eine wachsende Zahl existenzbedrohter Menschen mit Gewalt das holt, was man ihnen freiwillig nicht gibt.
Wenn Moral und Humanismus am oberen Ende der Verwertungskette keinen Wert darstellen, verlieren sie auch am unteren Ende ihre Bedeutung und die Mittelschicht ist schon allein aus geographischer Sicht dem näher.

Ja, das kann ich so unterschreiben.
Die Folge ist mindestens global wachsende, gewalttaetige Anomie; ein konstruktiver Diskurs auch nur in Deutschland ist nicht vorstellbar- zu vielfaeltig sind die Konflikte, zu wenige sind geistig frei genug.

seyinphyin
seyinphyin
Reply to  Exaybachay
5 Jahre zuvor

Sorry, aber das ist zu einfach und ein beliebtes „Argument“ der Korrupten – das ihr Verhalten einfach normal sei. Nur würde die Welt dann ganz anders aussehen, z.B. würden die Korrupten dann ziemlich schnell von den Missbrauchten umgebracht werden, wenn diese genauso korrupt und gierig wären…

Exaybachay
Exaybachay
Reply to  seyinphyin
5 Jahre zuvor

Was ich gesagt habe ist: der Fokus auf das eine Prozent ist naiv oder verheuchelt: die ganze Gesellschaft ist krank.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Exaybachay
5 Jahre zuvor

@Exaybachay

die ganze Gesellschaft ist krank.

Stimmt, aber der Eiterherd, von dem die Infektion der ganzen Gesellschaft ausgeht, hat schon genau da seinen Sitz, wo sich die Macht bündelt.

Exaybachay
Exaybachay
Reply to  Robbespiere
5 Jahre zuvor

Die Verantwortung waechst mit dem gesellschaftlichen Rang, das stimmt.
Das aendert aber nichts an der in der Unterschicht grassierenden Dysfunktionalitaet (EDIT: und dem Zynismus der buergerlichen).

Vermutlich waere, aus humanistischer Perspektive, ein baldiger globaler Kollaps der schleichenden Entmenschlichung durch Gated Communities und No-Go-Areas vorzuziehen.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Exaybachay
5 Jahre zuvor

@Exaybachay

Vermutlich waere, aus humanistischer Perspektive, ein baldiger globaler Kollaps der schleichenden Entmenschlichung durch Gated Communities und No-Go-Areas vorzuziehen.

Man arbeitet geflissentlich am Kollabs, da mach dir mal keine Sorgen.
Die Summe der Menschheit ist schlicht zu dämlich, um zu erkennen, dass es im Erdschatten keinen Klon selbiger gibt, den man erneut ruinieren könnte.

Exaybachay
Exaybachay
Reply to  Robbespiere
5 Jahre zuvor

Man arbeitet geflissentlich am Kollabs, da mach dir mal keine Sorgen.

Hier aber wiederum nicht das eine Prozent:
Die wollen hauptsaechlich in Ruhe weiter die Welt beherrschen.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Exaybachay
5 Jahre zuvor

@Exaybachay

Hier aber wiederum nicht das eine Prozent:
Die wollen hauptsaechlich in Ruhe weiter die Welt beherrschen.

In Ruhe die Welt beherrschen wird schwierig, wenn man massiv in Rüstungsunternehmen investiert ist, Resourcen auf fremdem Territorium plündern will und die Politik motiviert, aus wirtschaftlichen Interessen Kriege zu führen oder ein Land zu Tode zu sanktionieren, um genehme „Geschäftspartner“ zu istallieren.

Exaybachay
Exaybachay
Reply to  Robbespiere
5 Jahre zuvor

Ja, schleichende Ghettoisierung gegen globalen Kollaps. Den Kollaps wollen die 1% sicher nicht.

seyinphyin
seyinphyin
Reply to  Rudi
5 Jahre zuvor

Er ist eigentlich überhaupt nicht kompliziert, wird nur – wie so viele andere Worte -sehr oft völlig falsch verwendet und das meistens mit blanker Absicht.

Frage ist dann oft eigentlich nur noch, ob das gebriefte Lohnschreiber sind, die ein neues Wort unter die Leute bringen sollen oder halt so typische Papageiköppe, die was Neues gehört haben und das dann einfach nur ewig nachplappern (per se kann das jedem mal passieren, aber die Penetranz ist dann nochmal ein anderer Level).

Kalle
Kalle
5 Jahre zuvor

»Naja, das linke Pendant zu Compact der AfD. Keine Analysen sondern eher wütende Kommentare zur Regierung oder zum Weltgeschehen. Kein Mehrwert.«

Woher soll der Nährwert auch kommen ? Sofern ich das richtig weiß, ist der Lapuente gelernter Schweißer und die Frau
Wellbrock, BäckereifachverkäuferIn. Klatsch und Tratsch eben. Man muss nicht jeden Hobbyblog überbewerten weil da jemand was aufgeschrieben hat.

Rudi
Rudi
Reply to  Kalle
5 Jahre zuvor

@Kalle
Jede Negativbewertung deines Beitrags ist eine Überbewertung deiner Argumentationshöhe.

R_Winter
R_Winter
Reply to  Kalle
5 Jahre zuvor

@Kalle
Besser „Schweißer“ als „Kalle-Scheißer“.

und die Frau Wellbrock, BäckereifachverkäuferIn

…Wenn sie bei Neulandrebellen schreiben würde, bestmmt nicht auf „Kalle-Niveau“….

Ursula Mohnhaupt
Ursula Mohnhaupt
Reply to  Kalle
5 Jahre zuvor

Der Lapuente ist Kopfschlächter von Beruf. Spanischer Kopfschlächter, spezialisiert auf Streichelzootiere.

Tom J. Wellbrock
Admin
5 Jahre zuvor

Ich finde, wir sollten noch viel populistischer werden.

Exaybachay
Exaybachay
Reply to  Tom J. Wellbrock
5 Jahre zuvor

Auja, ich helfe!

Der Feminismus ist das Sahnehaeubchen auf der neoliberalen Scheisse-Torte des Untergangs!

Jetzt ihr

Exaybachay
Exaybachay
Reply to  Roberto J. De Lapuente
5 Jahre zuvor

Ich sehe, die Motivation ist da: an der Eloquenz waere zu feilen.

Wie waere
Leute, schafft auch Waffen an-
die Nazis denken alle dran!

Exaybachay
Exaybachay
Reply to  Roberto J. De Lapuente
5 Jahre zuvor

Na dann machs besser!
Ein Frankfurter muss poebeln koennen!
Lass es raus!

Exaybachay
Exaybachay
Reply to  Roberto J. De Lapuente
5 Jahre zuvor

War im uebrigen kein Spass. In meiner Gegend freuen sich die Nazis inzwischen, „Auslaendern“ und Linken ihre Waffensammlungen zu zeigen.

Linksman
Linksman
Reply to  Exaybachay
5 Jahre zuvor

Als Linker antworte ich da immer:
„Nettes Starterkit. Mit sowenig hab ich in den 90ern auch mal angefangen.“ 😉

Exaybachay
Exaybachay
Reply to  Linksman
5 Jahre zuvor

Gut ich bin neugierig: was ist denn die Profiausstattung? Lasergewehre, Drohnen, ?

Linksman
Linksman
Reply to  Exaybachay
5 Jahre zuvor

Sowas geb‘ ich meinen Untergebenen zum üben.

Exaybachay
Exaybachay
Reply to  Linksman
5 Jahre zuvor

Man bist du krass.

Linksman
Linksman
5 Jahre zuvor

FC Bayern-Keeper Oliver Kahn formulierte mal vor einem wichtigen Auswärtsspiel:
„Das Stadion und ganz Deutschland wird gegen uns sein – etwas schöneres gibt es nicht.“
Rock on!

aquadraht
aquadraht
5 Jahre zuvor

Richtig linkspopulistisch seid Ihr erst, wenn Lederer „Parteiausschluss“, „Querfront, Verschwörungstheoretiker, Aluhut“ schreit, oder sonst jemand von der Hipsterpest in der Linken. Strengt Euch an. Klare Kante gegen Atlantiker und Necons.

Tom J. Wellbrock
Reply to  aquadraht
5 Jahre zuvor

wenn Lederer

Ich glaube, da war sogar mal was. Auf Facebook.
Hab ich aber leider nicht dokumentiert. Blöd, wäre historisch gewesen.

Linksman
Linksman
Reply to  aquadraht
5 Jahre zuvor

Der glitschige Senator zeigt schon mal seine Scheidelinie herum. Eklig.

Hasi
Hasi
Reply to  Linksman
5 Jahre zuvor

Wie furchtbar ahnungslos und peinlich er zu Wirtschaftstheorien daherquasselt !! Kaum zu glauben.
Bei einem Achtklässler wäre jetzt die Versetzung gefährdet. Dem Lederer drückt man hingegen hunderte von Millionen
in die Hand. Er denkt wahrscheinlich:“ Was die in Brüssel können, kann ich auch!“

Loco
Loco
Reply to  Linksman
5 Jahre zuvor

Au Backe! Diese Tweets zu lesen tut beinahe körperlich weh!
Wenn sich noch mehr solcher Gestalten in der Linken durchsetzen dann gute Nacht :/
Einen weiteren Klon der Grünen (auch liebevoll Bionade-FDP genannt) brauchen wir wirklich nicht…

Loco
Loco
5 Jahre zuvor

Ehrlich gesagt verstehe ich die Abneigung welche bestimmte Teile der linken Szene gegenüber Populismus haben nicht. Wenn es darum geht Sachverhalte gegenüber Menschen klar zu machen, die sich nicht oder noch nicht mit einem Thema beschäftigt haben kommt man ohne Vereinfachungen nicht aus – Pädagogen reden hier von didaktischer Verkürzung.

Auch finde ich es seltsam, wieso das Ansprechen von Emotionen bei bestimmten Themen so verpönt ist. Wenn man dies trotzem tut wird einem häufig eine „verkürzte Kapitalismuskritik“ – häufig mit dem dem Totschlagargument antisemitisch zu sein – vorgeworfen. Als ob abstraktes geschwurbel gewürzt mit aus dem Zusammenhang gerissenen Adorno-Zitaten in der Lage ist andere Menschen zu überzeugen.

Die Wahrheit ist doch: Die Verteilung des Wohlstands – sowohl in diesem Land, als auch auf dem Globus – ist ungerecht UND es gibt Profiteure (man schaue sich nur die 10 reichsten Familien in diesem Land an…).

Andererseits zögern viele dieser „moralisch Linken“ nicht selber emotional zu werden, wenn es um ihre Lieblingsthemen geht, sei es Tierrechte, Gender oder Identitätspolitik und ihre Agenda auf eine sehr unangenehme Art und Weise unter die Menschen zu bringen. (Nur damit mich niemand falsch versteht: das voran genannte ist nicht unwichtig, aber in der Regel Ergebnis der ungerechten Verteilung im Kapitalismus).

Deswegen liebe Neulandrebellen: Bleibt bitte so populistisch wie ihr seid – ihr macht das super!

seyinphyin
seyinphyin
Reply to  Loco
5 Jahre zuvor

Problem ist die Propaganda, die „Populismus“ per se als etwas in jeder Hinsicht negatives hinstellt – dabei bedeutet Populismus ja nun erstmal, sich nach dem Volk zu richten.

Dies soll an sich (mal wieder und alles nicht neu) als etwas per se Schlechtes gesehen werden – da die Rechten ja (nicht nur die neuen, auch die alten…) das Volk eh als Pöbel ansehen, dessen Meinung und vor allem Wohl keine Bedeutung hat. Kostet doch alles zu viel…

Dabei ist den alten Rechten (der „Mitte“) die Verurteilung der neuen Rechten (die dieser Mitte ja letztlich eh nur als Schlägertruppe dient – bildich gesprochen. Noch…) als „Rechtspopulisten“ weniger von Bedeutung, als da dann Sprung zum eigentlichen Feind links – die ja schließlich dasselbe tun, dem Volk nach dem Mund reden und sich dem so widerlichen anbiedern mit ihren populistischen Versprechungen…

Letztlich kann natürlich Populismus auch rein oberflächlich sein. Schon der Definition nach, interessiert sich ein Rechtspopulist natürlich nicht wirklich für das Volk (dann wäre er ja ein Linker), sondern nutzt den Populismus zur Anbiederung und Verwirrung. Er nimmt die realen Probleme her, die das Volk in der Tat hat und gibt dann diesen gnädig ein passendes Opfer. Das Volk hat ja schließlich Probleme mit den Löhnen, Renten, all dem Sozialien. Und das muss gelöst werden – indem man die Grenzen dicht macht (usw.).

Letztlich ist das kein Populismus – sondern Demagogie, also das was auch und vor allem die „Mitte“ betreibt. Sich nicht nach den Volk richten, sondern das Volk passend einrichten auf den eigenen Kurs.

Linkspopulisten machen dann eher z.B. sowas, wie z.B. aufwiegeln. Euch geht es doch scheiße, wehrt Euch dagegen, Krieg den Palästen, etc…

Per se ist Populismus hauptsächlich dann schlecht, wenn er seichter, oberflächlicher Wählerfang ist, also reine Show, Wahlverprechen eben. Populismus, der aufhetzt, ist kein Populismus, sondern, wie gesagt, Demagogie. Und das sollte man auch so nennen. Gerade bei der Mitte, nicht nur bei deren dreckigen Hofschreiern.

ReiHe44
ReiHe44
Reply to  Loco
5 Jahre zuvor

Meine Erkenntnisse tendieren in der gleichen Richtung.