Der durchgeknallte Parteitag der Linken 2018

Jetzt habe ich den Parteitag der Linken ein paar Tage sacken lassen. Und mir dazu ein paar Gedanken gemacht.

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Tom J. Wellbrock

Tom J. Wellbrock ist Journalist, Autor, Sprecher, Radiomoderator und Podcaster. Er führte unter anderem für den »wohlstandsneurotiker«, dem Podcast der neulandrebellen, Interviews mit Daniele Ganser, Lisa Fitz, Ulrike Guérot, Gunnar Kaiser, Dirk Pohlmann, Jens Berger, Christoph Sieber, Norbert Häring, Norbert Blüm, Paul Schreyer, Alexander Unzicker und vielen anderen. Zusätzlich veröffentlicht er Texte auf verschiedenen Plattformen und ist für unsere Podcasts der »Technik-Nerd«.

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Linksman
Linksman
5 Jahre zuvor

Mal ein paar links-interne Zitate (okay, schon a bisserl älter):

Die PDS muss einen Strategiewechsel vornehmen und Asyl- und Migrationspolitik voneinander getrennt behandeln und entwickeln.
[…]
Die PDS sollte sich deshalb auf folgende Überlegungen konzentrieren:
a. Festschreibung von Rechtsansprüchen, wer in die BRD einreisen und sich niederlassen (einwandern) darf.
[…]
Wer innerhalb eines gesetzten Zeitraums keine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu Tarif- bzw. ortüblichen Löhnen nachweisen kann, kann sich nicht niederlassen und muss wieder ausreisen. Wir müssen über Anreize zur Ausreise nachdenken, um Illegalität und Zwangsmaßnahmen zu vermeiden.
[…]
Wer in die BRD einwandert, muss die Chance zu gesellschaftlicher Integration bekommen. Das begründet auch eine Pflicht, die Integration zu suchen.
[…]
Wir sollten über obligatorische Sprachkurse nachdenken unter der Voraussetzung, dass jede und jeder auch die Chance bekommt, kostenlos oder zumindest kostengünstig an Kursen teilzunehmen.

Autoren (surprise, surprise): Katina Schubert und Petra Pau.

Schweigsam
Schweigsam
5 Jahre zuvor

Ich habe mir deinen Podcast angehört…und bin ein bisschen fassungslos über den Stil der „Genossen“.
Aber du, lieber Tom, hast deinen Standpunkt gut rübergebracht.

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Schweigsam
5 Jahre zuvor

Ja das stimmt wohl. Aber fairerweise müsste man auch die Parteitage der politischen Konkurrenz ähnlich gut durchleuchten, und käme dann wo möglich zum Schluss, dass da das gruseln noch viel mehr angebracht ist.

Und dann kann man ja auch mal (unter Wähler) darüber unterhalten, wenn man wählen de facto an den Linken überhaupt vorbei kommt, trotz aller Bauchschmerzen? Ein dabei auf jeden Fall klar, auf die Partei zu warten wo alles zu 100% zur eigenen Zufriedenheit läuft geht leider nicht.

Beste Grüße

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Tom J. Wellbrock
5 Jahre zuvor

Keine Kritik an Dir! Sondern um Grunde nur ein Apell das Kinde nicht mit dem Bade aus zu schütten!

Beste Grüße

Schweigsam
Schweigsam
Reply to  Heldentasse
5 Jahre zuvor

Nee, nee, diese Partei soll mir helfen ein besseres Leben zu ermöglichen??? Viele der Deligierten sollen erstmal sich selbst helfen, u.a. in angemessener Form ihre Vorsitzende zu befragen über ihre Standpunkte. Und nicht wie ein Rudel hungriger Hyänen über sie herzufallen. Und mich interessiert es einen feuchten was bei anderen Parteitagen abgeht. Der von Wellbrock gebrachte Podcast zeigt nur einen Teil dieser Veranstaltung. Das ist mir klar, aber der hatts in sich…naja, vielleicht wähle ich als nächstes die Tierschutzpartei…

Loco
Loco
5 Jahre zuvor

Tja, was soll man zu diesem abgekarteten Spiel innerhalb der Linken sagen?
Ehrlich gesagt hat sich die Fraktion rund um Kipping und Rixinger mit dem ganzen Emotionalisieren, Unterstellen und Dreck werfen selber disqualifiziert. Es ist ebenfalls rein taktisch eine Katastrophe, dass diese politischen Blindschleichen nichts besseres zu tun haben, als das perfide Spiel der AfD mitzuspielen und diese Nebensächlichkeit der Flüchtlings“krise“ immer wieder in den Vordergrund zu rücken – als ob prekäre Beschäftigung, Armut und Perspektivlosigkeit keine wichtigen Themen wären (gut das Sahra Wagenknecht eine der wenigen Stimmen in der Öffentlichkeit ist, die unermüdlich ganau diese sozialen Missstände immer wieder ansprechen)…

Vielleicht ist dieses durchsichtige Intrigieren und Rufmorden von Seiten Katja Kippings nichts weiter als ein Versuch Sahra Wagenknecht als populäre Fraktionvorsitzende abzusägen, um selber nach dem Ende des Parteivorsitzes sich den Fraktionsvorsitz als Anschlussverwendung und Versorgungsposten zu sichern – widerlich!

Vielen Dank für eine weitere gute Analyse zum Parteitag – auch wenn ich mich umso mehr aufregen, je häufiger ich mir die unnötig emotionalisierenden und doppelzüngigen Wortbeiträge in diesem dreckigen Spiel anhöre 🙁

R_Winter
R_Winter
5 Jahre zuvor

Tom, treffend dargestellt.
Albrecht Müller stellt die Frage nach:
„Fremdbestimmung einiger Delegierter auf dem Parteitag“ – Kipping vielleicht? Oder war nur Blauäugigkeit/Dummheit/Kadergehorsarm vorhanden?

Eines ist sicher: Die Linke ist in dieser Form nicht wählbar.

Hoffentlich kommt bald die „Neue Linke“ unter Wagenknecht.
Wenn die sPD unter 10% sinkt, die Grünen in der CDU aufgehen, dürften 25,1% der Wahlstimmen für die „Neue Linke“ möglich sein.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  R_Winter
5 Jahre zuvor

@R_Winter

Eines ist sicher: Die Linke ist in dieser Form nicht wählbar.

Möglicherweise ist es ja das Ziel der Neoliberalen, die letzte linke Alternative im Land durch
„U-Boote“ zu eliminieren.
Ich wähle trotzdem weiterhin die LINKE, werde aber die Kandidaten auf dem Wahlzettel hinsichtlich ihrer Haltung genauestens unter die Lupe nehmen.
Sollte es tatsächlich zu einer Spaltung der Partei kommen, sieht die Sache allerdings anders aus.

Robbespiere
Robbespiere
5 Jahre zuvor

Tom Wellbrock

Deine Analyse zum Parteitag der LINKE teile ich absolut.
Der Kipping-Riexinger Flügel scheint abseits jeder Realität zu schweben und beraubt die Partei jeder Chance, in die Position einer Gestaltungsgröße zu kommen.
Man glaubt fast, diese Phantasten wollten gar nicht wirklich etwas an den Verhältnissen ändern, in dem sie vollkommen weltfremde Positionen vertreten.

Heldentasse
Heldentasse
5 Jahre zuvor

Tja wer hätte das gedacht, dass auch die Linke genau, wie vormals die Sozen, es mit parteiinternen U- Booten zu tun bekommt die eine linke Politik (wahrscheinlich im Sinne ihrer mittelbaren Auftraggeber) torpedieren?

Mich wundert das nicht, nur kann die Konsequenz davon doch nicht sein aufgrund dieser Pappnasen sich von der Linken abzuwenden.

Beste Grüße

Pentimento
Pentimento
Reply to  Heldentasse
5 Jahre zuvor

Stimme Dir zu. Man sollte den U-Booten in der Partei nicht den Gefallen tun, sich von der Linken abzuwenden. Die Partei ist längst unterwandert, aber bis die neue linke Sammlungsbewegung steht, werde ich die wählen. Es gibt keine Alternative. Die Linke ist wichtig im Bundestag , schon wegen der Reden von Wagenknecht, auch wenn die von unseren Medien weitgehend ignoriert werden. Wie gut, dass es Youtube gibt!

Rudi
Rudi
Reply to  Heldentasse
5 Jahre zuvor

Es wird doch wieder deutlich: Der Parlamentarismus hegt ein. Es entstehen fraktionsübergreifende informelle Beziehungen bei gemeinsamen Dienstreisen oder Arbeitsessen. Vielleicht lädt man sich auch zu privaten Feiern gegenseitig ein. Dann merkt man doch, dass der eine Kontrahent oder die andere Kontrahentin eigentlich ganz nett, ganz umgänglich ist.

Keine Partei, die in der jüngeren Geschichte im Bundestag vertreten war, ist je nach links gerückt. Sie sind aufeinander zugegangen und streiten nur noch um die Mitte, die mit der Zeit immer mehr nach rechts rückte. Warum sollte es bei der LINKEN anders sein als bei den Grünen? Wichtige Leute vom damaligen linken Flügel (Trampert, Ditfurth…) haben den Bettel hingeschmissen, weil es keinen Sinn mehr machte, die Politik der Gewaltfreiheit und des sozialen Ausgleichs mit dieser Partei umsetzen zu wollen. In den Administrationen arbeitende Genossinnen und Genossen der Linkspartei sind sogar inzwischen von der Privatisierung des öffentlichen Eigentums überzeugt. Es könnte tatsächlich darauf hinauslaufen, die Linkspartei zur einer konservativen sozialdemokratischen Partei zu machen. Auf dem Weg ist man schon…

Irgendwann kommen dann auch die lukrativen Angebote für die Karriere nach dem Politikerdasein.

Linksman
Linksman
Reply to  Heldentasse
5 Jahre zuvor

Sahra sollte die linke Sammlungsbewegung nun konsequent durchziehen.
Und dabei demonstrativ offen lassen, ob später daraus nicht doch eine Partei werden könnte.
Ihren innerparteilichen Gegnern sollten auf diese Weise stets „die Instrumente gezeigt“ werden.

Übrigens hatte ausgerechnet Gregor Gysi 1992 eine Sammlungsbewegung außerhalb der damaligen PDS angeleiert: Die Komitees für Gerechtigkeit.

Denoc
Denoc
5 Jahre zuvor

Das ist doch pure Demagogie. Nach 2 Minuten habe ich wieder aus gemacht. Weder Kipping und Riexinger behaupten, dass alle nach Deutschland kommen sollen, sondern auch sie sagen, dass die Fluchtursachen (Krieg, Armut, Klimakatastrophen) vor Ort bekämpft werden sollen. Aber wenn man das Programm der LINKEN nicht zur Kenntnis nehmen will, dann gibt man die Positionen falsch rüber. Und zweitens haben weder Sarah noch ihre Anhänger den Mut gehabt einen alternativen Antrag einzubringen, damit die Basis auf der Grundlage von zwei alternativen Anträgen hätte diskutieren können. Also hat Sarah ihre Position eben nicht zur Diskussion gestellt! Der Souverän ist immer noch die Parteibasis und nicht irgendwelche charismatischen Führerinnen, die sagen wo es längst geht. Die LINKE ist zum Glück kein Wahlverein von Sarah Wagenknecht!

Balmung
Balmung
Reply to  Denoc
5 Jahre zuvor

Der Souverän ist immer noch die Parteibasis

Den letzten Mitgliederentscheid gab’s beim Zusammenschluss mit der WASG, meine ich jedenfalls.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Denoc
5 Jahre zuvor

@Denoc

Weder Kipping und Riexinger behaupten, dass alle nach Deutschland kommen sollen, sondern auch sie sagen, dass die Fluchtursachen (Krieg, Armut, Klimakatastrophen) vor Ort bekämpft werden sollen.

Von wem bitte stammt denn diese Formulierung…….

„Schutzsuchende dürfen nicht abgewiesen werden. Wir fordern offene Grenzen für alle Menschen.“

……aus folgendem Parteiprogramm?

https://archiv2017.die-linke.de/partei/dokumente/programm-der-partei-die-linke/iv2-wie-wollen-wir-entscheiden-demokratisierung-der-gesellschaft/migration-und-integration-als-soziale-und-demokratische-frage-offene-grenzen-fuer-menschen-in-not/

Linksman
Linksman
Reply to  Denoc
5 Jahre zuvor

@Denoc

Weder Kipping und Riexinger behaupten, dass alle nach Deutschland kommen sollen, sondern auch sie sagen, dass die Fluchtursachen (Krieg, Armut, Klimakatastrophen) vor Ort bekämpft werden sollen

Umso merkwürdiger:
Dann haben die Fans von Riex & Kipp ja nichtmal einen sachlichen Grund für das Anti-Sahra-Mobbing.
Also reiner Quotenneid. Unpolitischer geht’s nicht.

Denoc
Denoc
Reply to  Tom J. Wellbrock
5 Jahre zuvor

Ihre Antwort ist genauso unqualifiziert wie ihr Podcast-Beitrag!

Roberto J. De Lapuente
Reply to  Denoc
5 Jahre zuvor

Und das ist die Frechheit schlechthin, denn für unqualifizierte Antworten bin bei den neulandrebellen alleine ich verantwortlich – ich entschuldige mich daher förmlich für meinen Kollegen, er hat seine Kompetenzen unterschritten.

aquadraht
aquadraht
Reply to  Denoc
5 Jahre zuvor

Bist Du wirklich nur uninformiert oder lügst Du? Falls Letzteres, lass es, hier sind informierte Leute, die darauf nicht reinfallen. Sahra Wagenknecht, Fabio de Masi und Genossen haben deswegen keinen alternativen Antrag gestellt, weil der Leitantrag mit ihrer Position im Einklang war: Aufnahme von Asylsuchenden und Kriegsflüchtlingen ohne Wenn und Aber und eine Absage an neoliberale schrankenlose Migration hier und jetzt. Kipping ist da doppelzüngig, mal betreibt sie „no borders, no nations“-Demagogie, dann konzediert sie, dass das nur eine Blasenparole für die Dummen ist so wie Gysis „Auflösung der NATO“, die auch nur dazu dient, den NATO-Austritt zu verhindern.

Die inhaltlichen Positionen liegen nicht wirklich weit auseinander, man muss auch ständig diskutieren, da man auf einem schmalen Grat von Humanismus und Pragmatismus balanciert. Ausgerechnet die Breitenbach regiert mit im Bundesland mit den meisten Abschiebungen. Was spaltet und eine Katastrophe ist, ist die Hetze der Atlantifaschisten gegen Wagenknecht und Genossen, die ihnen AfD-Nähe und Rassismus unterstellen. Das ist primitiv, verletzend und kriminell und das hat Sahra Wagenknecht zu Recht als das eigentliche Problem aufgezeigt. Es geht darum, die Linke zur pseudogrünen NATO-konformen Mittelstandspartei zu verstümmeln, und da sind Wagenknecht, Dagdelen, Gehrke und andere im Weg.

a^2

seyinphyin
seyinphyin
Reply to  Denoc
5 Jahre zuvor

Würde es nicht Demagogie nennen, ich denke eher, die Leute hier begreifen es einfach nicht. Echo Kammer. Man redet hauptsächlich mit sich selbst und bestätigt die eigene Meinung im kleinen Kreis immer wieder und das ganze so dermaßen abgeschirmt, dass weder hier noch auf den ja weit größeren NDS bemerkt wird, dass es tosenden Applaus aus der untersten, rechtsradikalen Ecke dafür gibt, die das fleißig verbreiten.

Aber ist egal, man ist ja so klug und so viel besser und linker als all die bösen „U-Boote“ und dergleichen.

Geradezu amüsant wird es dann, wenn ausgerechnet solche Leute dann ankommen, und vom hohen Ross herab (der in Wirklichkeit ein kurzbeiniger Esel ist) sich darüber auslassen, dass es Linke geben, die andere Linke mehr attackieren als die Rechten. Da wäre dann eine Spiegel Kammer mal besser, denn es sind gerade so linke Blogger, die genau das betreiben, deren Attacken gegen das System ohne Relevanz sind, weil unbeachtet, während ihre brutalen Attacken gegen linke Politik (ob beabsichtigt oder nicht) richtig lange, blutige Spuren zieht.

Aber wie gesagt, die merken das nicht. Die sitzen hier und unterhalten sich nur mit ihrem Kaffeekreis und freuen sich dann über 2-3 upvotes oder voten einen Kommentar wie Deinen runter – als ob dies irgend etwas ändern würde.

Es ist traurig.

Immerhin gibt es auch große Gestalten, die sinnvolle Beiträge bringen, aber anstatt dann diesen zuzuarbeiten, gibt man sich ja lieber so absurden VTs hin wie darüber zu spekulieren, ob Kipping und Riexinger System U Boote sind – was sich nicht einmal Rechte selbst ausdenken würden, weil es so unglaublich absurd und dämlich ist. Sie nehmen es aber gerne an und verbreiten es weiter, kann ich hier ganz offen bestätigen. ‚Gratulation‘ zu diesem Erfolg, gute Zulieferer für Union, AfD und deren Auftraggebern zu sein.

Rainer N.
Rainer N.
5 Jahre zuvor

Tja, dumm, wenn die Rechten den von den 68ern propagierten Weg durch die Institutionen nutzen, und die Linken das wegen der so vielen linken Ideen nicht unter einen Hut bekommen, einmal richtige Politik für den „kleinen Mann“ (oder Frau) vorzustellen.

Ja, ich bin immer noch für Morus Utopia, auch wenn das Nirgendwo bedeutet. Aber die Idee, das Model Utopia, wäre wirklich mal zu testen …

wie war das … neue Männer braucht das Land … NEIN … neue MENSCHEN braucht die Erde. Leider wird das wohl nie was werden … denn der Mensch ist nun einmal eine Fehlentwicklung der Evolution. Ein Beleg gegen die Existenz eines Schöpfers, wenn der Allmächtig und Allwissend sein soll.

Die Evolution braucht eher eine neue Chance, eine neue Spezies zur „Reife“ zu bringen … wenn wir Menschen endlich den Weg der Saurier gegangen sind. Wo bleibt ein großer Asteroid wenn man ihn braucht …

aquadraht
aquadraht
5 Jahre zuvor

args „Freischaltung“, fuck WP

aquadraht
aquadraht
Reply to  Tom J. Wellbrock
5 Jahre zuvor

🙂 ja schon wieder

a^2

aquadraht
aquadraht
5 Jahre zuvor

Noch ein Gedanke zu dem Streitpunkt: Was ist als Perspektive wichtiger?
– Eine Welt ohne Krieg
– eine Welt ohne Armut
– eine Welt ohne Umweltzerstörung
oder
– eine Welt ohne Grenzen?

Offen gestanden, kann ich mir – und das ist schon eine gewagte Perspektive – eine Welt vorstellen, in der Frieden herrscht, zumindest die absolute Armut beseitigt ist und nachhaltige Produktion/Konsumtion ohne Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen gesichert ist. Eine kapitalistische Welt kann das allerdings wohl nicht sein, jedenfalls nicht auf lange Sicht. In einer solchen Welt kann es durchaus noch Grenzen geben, auch wenn die dann immer mehr an Bedeutung verlieren dürften.

Eine Welt ohne Grenzen, aber mit Krieg, Armut und Umweltzerstörung wäre auch vorstellbar. Sie würde sich nicht sehr von der heutigen unterscheiden, nur etwas schlimmer sein.

a^2

Schweigsam
Schweigsam
Reply to  aquadraht
5 Jahre zuvor

Ja, das sehe ich auch so oder so ähnlich!
Für eine Welt ohne Grenzen müsste erstmal eine Basis geschaffen werden.
Wie diese Basis aussehen sollte wäre nach meinem Verständnis äußerst komplex (u.a. wegen der verschiedenen Kulturen und Lebensweisen, vor ort: andere Lebensbedingungen, unterschiedliche Bildung, Religionen usw. usf.)
Aber als Ziel wäre es schon für mein Verständnis wünschenswert.

Aber erstmal müssten wir unsere Rohstoffkriege beenden und anders leben…nur da hört es bei einigen schon auf:-(

Nur mal so ein paar Gedanken…
Sagt Ihr doch auch mal was dazu, einige von euch sind doch gute Denker:-)

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Schweigsam
5 Jahre zuvor

@Schweigsam

Aber erstmal müssten wir unsere Rohstoffkriege beenden und anders leben…nur da hört es bei einigen schon auf:-(

Um das zu erreichen, braucht es die Mitbestimmung aller Bürger in einer direkten Demokratie.
Solange deren Mündigkeit auf einen Kreis von Politikern und Parteien in enger Vernetzung mit Finanz- und Wirtschaftslobbyisten übertragen bleibt, werden solche Entscheidungen immer gg. die Mehrheit beschlossen werden.
Die politischen Entscheidungen seit dem Amtsantritt von Kohl bis Heute fielen eindeutig allesamt nur zum Nutzen einer vermögenden Minderheit aus, statt dem Gemeinwohl zu dienen.

Dass die sog. Elite diese Basisdemokratie um keinen Preis will, ist klar, da es ihre Macht komplett einschränkt, aber gerade dadurch könnten sich alle Teile der Gemeinschaft mit ihren Ideen einbringen und ein politisches Bewußtsein entwickeln.
Die Vermundschaft der Politik und die Unterordnung unter Parteidisziplin verhindert gerade dies.

Die Mehrheit der Menschen ist gar nicht so stupide und die politischen Sachverhalte nicht so komplex, wie man uns immer einreden will, um die Macht der Entscheidung nicht auf den Souverän übertragen zu müssen.
Was fehlt, ist Transparenz und eine offene Diskussion auf verständliche Weise.

Natürlich dauern solche Prozesse länger als im gewohnten System, aber dafür stehen die Ergebnisse dann auch auf einem breiten Fundament.

Was man dafür auf jeden Fall braucht, sind Portale, die allen Bürgern zugänglich sind und nicht unter dem Einfluss der Lobbies stehen, wie die Medien.

Schweigsam
Schweigsam
Reply to  Robbespiere
5 Jahre zuvor

Also, für mich gilt ich muß erstmal darüber nachdenken!
Aber trotzdem danke für deine Antwort!

aquadraht
aquadraht
Reply to  Schweigsam
5 Jahre zuvor

Ok, aber meine Rohstoffkriege sind das nicht. Und die Propagandisten für solche Kriege wie die Grünen, oder auch Kipping und Juliane Nagel, die reden nicht von Rohstoffen, sondern von Menschenrechten. Ob die das selbst glauben, weiss ich nicht. Und selbst Nagel, die zu NATO-Bombardements auf Syrien getrommelt hat, bekennt sich nicht offen zum Kopfabschneiden. Sie unterstützen bloss die Kopfabschneider-PR „Adopt a Revolution“ (nämlich die „Revolution“ der von Saudibarbarien und den Golftyranneien gesponsorten Islamisten).

Wäre es nach den Bundesbürgern gegangen, so wäre vermutlich kein einziger Bundeswehrsoldat zu Auslandseinsätzen kommandiert worden. Aber es waren schon grüne und SPD-Politiker (Struck ganz besonders), die den USA ihre Bundeswehr angeboten haben wie ein verkommener Zuhälter seine Pferdchen, und seither ist es schlimmer geworden. Und bei der Linken gibt es eben nicht mehr nur Liebich und Lederer, die die friedenspolitische Orientierung zugunsten der NATO zerstören wollen.

Das Schlimme ist, dass die Linke nicht mehr friedens- , und auch so gut wie nicht mehr sozialpolitisch mobilisiert. Dem Kippingflügel geht Letzteres am Arsch vorbei, und gegen Ersteres haben sie eine eher feindselige Haltung, weil es sie beim Hass gegen Russland und dem Anschmieren an die NATO stört. Sie bekämpfen lieber linke und bürgerliche Humanisten und Pazifisten als „Querfront“ und versuchen, jede von ihren Manipulationen unabhängige Regung zu ersticken.

Ich weiss nicht, ob die von Sahra Wagenknecht angestrebte Sammlungsbewegung etwas erreichen wird. Wenn nicht, sind linke Entwicklungen in Deutschland für absehbare Zeit am Arsch.

a^2

Schweigsam
Schweigsam
Reply to  aquadraht
5 Jahre zuvor

Interessant deine Sicht der Dinge.
Beschreibt sehr gut einige Strömungen innerhalb der Linkspartei…gut zu wissen.

Pentimento
Pentimento
Reply to  aquadraht
5 Jahre zuvor

@aquaraht

Das Wichtigste wäre mehr Transparenz und eine direkte Demokratie mit Volksabstimmungen. 80% der Bürger will Frieden mit Russland. Klaus Kleber beklagt sich bitter, daß die Deutschen trotz aller Propaganda der MS-Medien einfach nicht vom Feindbild Rußland zu überzeugen sind. Niemand will Krieg, außer den Eliten, die daran verdienen.
Auch das Problem mit den offenen Grenzen wird von den Bürgern richtig gesehen, von den AfD – Wählern mal abgesehen. Die Menschen sind verständlicherweise zutiefst verunsichert. Man kann einem Land, das geografisch so gelegen ist wie Deutschland, nicht plötzlich dermaßen öffnen. Jahrhunderte lang sind marodierende Soldaten über dieses Land hergefallen. Soldaten wurden früher nicht versorgt, die mußten alles, was sie brauchten von der Bevölkerung stehlen. Diese tief verwurzelten Ängste haben weder die Skandinavier noch die Engländer, weil Ihre Länder aus rein geografischen Gründen nicht so ausgesetzt sind wie Deutschland.Selbst die wehren sich gegen unbegrenzte Zuwanderung.

In allen Bereichen haben die Bürger ein besseres Empfinden, als die Mächtigen, die Konzerne, der militärisch- industrielle Komplex und die beflissenen Politiker, die ihnen zuarbeiten statt zum Wohl der Bürrger zu handeln. Das gilt nicht für die AfD. Die wurden von denselben amerikanischen Geheimdiensten aufgebaut, die Linke und Grüne unterwandert haben.

Ich würde allemal eine Welt ohne Krieg,ohne Armut und Umweltzerstörung einer Welt ohne Grenzen vorziehen. Letzteres schließt doch nicht aus, daß man Menschen, die in Not sind, selbstverständlich hilft.

Was die Kipping-Gruppe betrifft, so kann ich denen nicht mehr folgen. Das hat kaum noch etwas mit links zu tun. Die traditionellen linken Themen wie soziale Gerechtigkeit, Umwelt und Frieden scheinen die nicht zu interessieren. Zudem ist die Kipping sehr von unsachlichen Motivationen geleitet. Ihre Abneigung gegen Wagenknecht und Lafontaine ist sehr persönlich. So ein Zickenkrieg gehört nicht in die Politik.

seyinphyin
seyinphyin
Reply to  aquadraht
5 Jahre zuvor

„Und die Propagandisten für solche Kriege wie die Grünen, oder auch Kipping und Juliane Nagel, die reden nicht von Rohstoffen, sondern von Menschenrechten.“

Was soll denn diese schwachsinnige Unterstellung? Muss sowas sein?

„Ich weiss nicht, ob die von Sahra Wagenknecht angestrebte Sammlungsbewegung etwas erreichen wird.“

Natürilch wird sie das nicht, wie denn bitte?

Diese Sammelbewegung soll wen ansprechen?

SPDler? Wer mit der SPD jetzt noch nicht gebrochen hat, der wird sich garantiert nicht auf eine Bewegung unter einer Wagenknecht einlassen.

Grüne? Schon der Gedanken ist absurd…

LINKE? Sind ja offenbar so gut wie alles miese Wichser, U Boote und dergleichen.

Parteilose? Nun, die Nichtwähler sind ja nun deswegen Nichtwähler, weil sie sich einfach völlig ausgeklinkt haben, auch aus jeglichen Denkprozess, denn natürlich ist Nichtwählen völlig sinnlos in diesem Land. Blieben noch anderweit engagierte.

Mit viel Glück kommt man dann vll auf eine Anzahl, die so auf Höhe der LINKEN liegt – deren Mehrheit man ja scheiße findet, weil U Boote, Verräter und dergleichen.

Aber ja, links ist tot in Deutschland. Das sieht man schon allein an solchen blogs wie hier oder den NDS. Wenn diese gefühlt mit von BILD gesponsorten Springerstiefel auf der einzigen linken Partei im Land eine Todestanz aufführen, welche Chance hat dann linke Politik wohl?

Nein, Deutschland kann maximal noch von außen gerettet werden, indem, der Rest der Welt oder zumindest Europas unser System kaputt gehen lässt und dann nichts anderes übrig bleibt, als ein großer Wechsel.

Wobei selbst da wenig Hoffnung bleibt, sieht man sich die deutsche Geschichte an und diese unbegreifliche Sehnsucht der Deutschen nach Faschismus…

Wahrscheinlich werden wir einfach zu einem… zweite oder dritte Welt Land, unbedeutend, das halt irgendwie vor sich hin existiert.

Drunter & Drüber
Drunter & Drüber
Reply to  seyinphyin
5 Jahre zuvor

Ihr letzter Satz… Das wäre doch mal eine Perspektive! Deutschland ganz unbedeutend vor sich hin existierend und drum herum lauter andere ganz unbedeutende, vor sich hin existiertende, Nachbarn.

Doch leider würde dann, wie in der Vergangenheit jahrhundertelang auch, Deutschland ständig überfallen. (Was sich eben in den Köpfen mancher Rechtskörper so abspielt, wenn man sie lässt. Wie damals vor Wien die Türken oder so.) So geht es ja auch nicht! Das hält frau nur mit offener Motorhaube aus.

Und nun stellen Sie sich einfach mal vor, hier in diesem Meinungsraum würden vernünftige und sachliche Argumente ausgetauscht! Falls das früher in einem anderen Forum besser ausgesehen haben sollte, dann ist vielleicht seitdem irgend etwas Beunruhigendes geschehen, das Wegbrechen überschaubarer, weil berechenbarer, Texte, eine Überflutung mit rechtsgerichteter, extrem verlogener Mimikry, ein Verlust der Kontrolle über Inhalte und ihre Bedeutung und so weiter. Das kommt davon.

seyinphyin
seyinphyin
Reply to  aquadraht
5 Jahre zuvor

Grenzen sind so wenig ein Problem wie Zufrieden oder gar stolz auf sein Land zu sein.

Ein Problem wird es, wenn dies zum Kampf, zum Krieg gegen andere führt.

Niemand verlangt, dass die Leute kein eigenes Haus haben und niemand verlangt, dass man sein Haus für andere aufgeben muss. Fängt man aber an, die Häuser andere zu zerstören oder auszurauben, mitsamt allen Folgen…

Und natürlich ist das mit Kapitalismus nicht möglich. Kapitalismus ist plutokratische Diktatur, ein endloser Krieg vom Kleinsten bis ins Große.

Linksman
Linksman
5 Jahre zuvor

Die Anhänger*Innen (einziges Genderwort hier – versprochen!) der offenen Grenzen für alle ähneln doch etwas zu sehr den FDPlern und Jenen im CDU-Wirtschaftsrat, welche in der Wirtschaftspolitik jegliche staatliche Regulierung ablehnen. Eingriffe des Staates sind für sie Teufelszeug – die „unsichtbare Hand des Marktes“ wird es schon regeln.
Ganz ähnlich fiebern die Openborder-Frömmler: Bloß keine staatliche Regelung von (Arbeits-)Migration. Einfach urwüchsig alle dahin stiefeln lassen, wohin sie wollen. Diese „unsichtbare Hand“ der Migration wird es schon irgendwie richtig machen.
Kleiner Tipp: Lustig wird’s, wenn man solchen Leuten zum Start der weltweiten Grenzöffnung die israelisch-palästinensische Demarkationslinie vorschlägt.
Dann gucken die wie ein Auto. Mit offener Motorhaube.

Bella
Bella
5 Jahre zuvor

Ich frage mich, woher kommt der Haß auf Sahra Wagenknecht? Ich frage mich weiterhin, warum wird dieser Haß so
unqualifiziert ausgetragen? Söder von der CSU haßt auch den Seehofer, trägt diesen Konflikt aber nicht auf offener Bühne aus. Meine Antwort auf die Frage, woher der Haß auf Sahra Wagenknecht kommt lautet, das sind nicht politische Gründe, die sind nur vorgeschoben. Nein, Breitenbach und Co. hassen Sahra Wagenknecht aus Neid, aus Neid auf die Popularität, auf deren Erfolg beim Wähler, aus Neid über das rhetorische Talent von Sahra Wagenknecht. Sahra Wagenknecht, die Frau aus dem Osten, die ohne Vater aufwachsen mußte,hat es zu etwas gebracht, ihre Worte werden in der Öffemtlichkeit wahrgenommen, sie ist eine Intellektuelle, deren Bücher auch der politische Gegner liest. Eine Elke Breitenbach ist außerhalb Berlins kaum bekannt .
Dieser Neid, der diesen Haß hervorbringt, ist so groß, daß man Sahra Wagenknecht an liebsten wegmobben würde, egal ob dies der Linkspartei schadet oder nutzt.
Ich wünsche Sahra Wagenknecht viel viel Kraft, diesen Anfeindungen ihrer Neider zu widerstehen. Sahra Wagenknecht wird gebraucht, ihre Neider nicht…
Die Frage, warum der Haß auf Sahra Wagenknecht so unkultiviert ausgetragen wird, beantworte ich lieber nicht, sonst müßte man unschöne Worte über die Wagenknechtneider verlieren….

Linksman
Linksman
5 Jahre zuvor

Sahras parteiinterne Hasser schreiben wieder fleißig:
Die dauerempörte Ex-MdB Halina Wawzyniak fiebert vom „grusligen Politikverständnis“, konsequenterweise mit Agenda-Sigmar als Kronzeugen.
Der glitschige Kultursenator Klaus Lederer möchte unbedingt allen seine „Scheidelinie“ zeigen – sonst „war es das“ für ihn. Drohung und Versprechen?

Roberto J. De Lapuente
Reply to  Linksman
5 Jahre zuvor

In der Sache verweise ich einfach mal in eigener Sache:
https://makroskop.eu/2018/06/mea-culpa-die-linken-waren-zu-unbekuemmert/