Hipster-Naturalismus oder Wandervogel reloaded

Die Bestsellerautorin Charlotte Roche ist aufs Land gezogen. Grund genug für sie, in der »Süddeutschen Zeitung« zum allgemeinen Verlassen der Städte aufzurufen. Dort grassiert nämlich der Wahnsinn, diagnostiziert sie. Hundehaufen, Kotzehaufen und Menschenhaufen seien die Verursacher. Im Dorf sei das alles anders, friedlicher und freundlicher. Der regionale Bereich kenne keinen Krieg auf asphaltierten Straßen, keine Blechlawinen. Den Wald vergleicht sie mit »Sex mit jemandem, der das super kann und den man liebt und dem man vertraut«. Fazit: »Die Stadt ist einfach keine artgerechte Haltung für Menschen!« Vielleicht sollten wir Städter jetzt alle aufbrechen, raus aufs Land. Da liegt das Paradies so nahe und keiner hats gemerkt.

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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Folkher Braun
Folkher Braun
5 Jahre zuvor

Test. Text ist weg.

rainer
rainer
5 Jahre zuvor

…die Alte hat doch nen Knall…..

Musil
Musil
5 Jahre zuvor

Sie unterliegen einem Irrtum, wenn Sie meinen, Roche hätte tatsächlich ALLE in Städten wohnende Menschen mit ihrem Aufruf gemeint. Es geht ihr doch nur um ihresgleichen, um progressive, urbane, kreative Bürger mit überdurchschnittlichem Einkommen – Leistungsträger halt.

Charlotte Roche will sicher nicht, dass „Nutzmenschen“ wie Kranken- und Altenpfleger, Servierpersonal, Reinigungskräfte usw. denselben Weg gehen. Der Pöbel soll bitte schön ihr ländliches Idyll nicht stören.

Und außerdem: Was macht sie denn, wenn sie wieder einmal Stadtluft schnuppern möchte? Wer sorgt dann für das Wohlbefinden der gnädigen Frau?