Kollegah und Kollegen

Deutschland wird zu einem Land ohne Echo-Gewinner. Man könnte auch sagen: Der Echo, er gehört nicht mehr zu Deutschland. Nach diesem widerlichen Auftritt von den Rappern Kollegah und Farid Bang wurde der Musikpreis zu einer toxischen Auszeichnung. Was vom Echo blieb ist nichts als der Widerhall empörter Preisträger von heute wie gestern, der da hallte: Ich gebe meinen Echo zurück … zurück … rück … ück. An sich ist es ja löblich, wenn da Preisträger Haltung zeigen, insbesondere gegen pietätlose Geschmacklosigkeiten wie jenen, die die beiden Rapper da fabrizierten. Alleine gibt es da ein Missverständnis: Der Echo wurde nicht als ästhetischer Preis ersonnen – von einem moralischen Grundton mal völlig abgesehen. Denn der Preis folgt nämlich einer ganz anderen Moral als jener, die wir aus der Philosophiestunde als Ethik kennen.

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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Schweigsam
Schweigsam
5 Jahre zuvor

Da wird mal wieder die nächste Sau durchs Dorf „geritten“.
Ohne mich…

niki
niki
5 Jahre zuvor

Um den „Echo“ ist es nicht schade… Eigentlich ist dieser vollkommen irrelevant!
Allerdings die Quintessenz der ganzen Sache ist, dass mal wieder mit einer vollkommen debilen und übertriebenen Antisemitismus-Debatte echter Antisemitismus gefördert wird.
Auf gut Deutsch: Wenn eine Gruppierung gegenüber anderen immer vollkommen unnötige Extrawürste erhält, später diese auch später noch kackend dreist einfordert und dann auch mit Demut diese bekommt, wird im Endeffekt Hass gegen diese geschürt.

Nashörnchen
Nashörnchen
5 Jahre zuvor

Echo abgeschafft – die Aktienkurse im Alpen-Tourismus stürzen ins Bodenlose…

Nashörnchen
Nashörnchen
Reply to  Roberto J. De Lapuente
5 Jahre zuvor

Amazon hat schon Konkurs angemeldet. Das Matterhorn hofft, mit Softwareupdates davonzukommen…

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Nashörnchen
5 Jahre zuvor

Echo abgeschafft

Wenn der Echo abgeschafft ist, müsste man den pösen Purschen ja zusammen mit Helene Fischer&Co, einen Bambi verleihen. Ich glaube die haben sich diesen Preis auch redlich verdient.

Beste Grüße

Looper
Looper
5 Jahre zuvor

Gut, rund, flüssig – Kannst du auch beim Hörfunk verkaufen. Die bezahlen am Besten.
Die stellen dir nen Sprecher. Musst wahrscheinlich kürzen. Ist aber Sache
der Redaktionen Kultur / Zeitgeschehen in Absprache. Einfach mal anrufen
und / oder Skript zuschicken.

Heldentasse
Heldentasse
5 Jahre zuvor

Würde man über die Absonderungen von „Kollegah und Kollegen“&Co. schweigen, würden sie auch weniger Geld verdienen, denn das Image als „Bad Boys“ passt denen doch wunderbar in das Konzept.

Alternativ könnte man sie mit Sahnetorten bewerfen, oder andere Chelmereien mit ihnen veranstalten. Die Hauptsache ist doch, sie werden als die Deppen dargestellt die sie nun mal sind.

Beste Grüße

https://www.youtube.com/watch?v=bJTBwlWLUUc

Loco
Loco
5 Jahre zuvor

Irgendwie ist diese ganze Debatte über die beiden möchtegern Gangster und ihre geschmacklosen Texte (es fällt mir hier schwer den Begriff Antisemitismus für dumpfes Provozieren zu verwenden) ziemlich überflüssig. Nebenbei muss man sich auch klar machen welche Zielgruppe diese beiden „Künstler“ bedienen: Teenager, die ihre Eltern schockieren wollen (erinnert mich an die Krawallos aus meiner Generation, die durch Böhse Onkelz T-Shirts aufgefallen sind – das selbe alte Spiel…)

Nebenbei: Hip Hop hieß früher Stottern und war heilbar 😛

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Loco
5 Jahre zuvor

Unmittelbar betrachtet vollkommen richtig! Aus einer anderen erweiterten Perspektive heraus wird es aber hoch politisch und sehr demaskierend.

Beste Grüße

https://www.youtube.com/watch?v=G7059lPrmGE

Öko-Theosoph
Öko-Theosoph
5 Jahre zuvor

Antisemitismus ist in der Tat abzulehnen. Aber bezüglich der oft kritisierten „Homophobie“ muss man differenzieren. Homosexuelle dürfen nicht diskriminiert werden. Aber es darf auch keine Homo-Ehe geben. Wir brauchen eine öko-konservative Politik und ein pfingstliches Christentum. Mehr dazu auf meiner Internetseite (bitte auf meinen Nick-Namen klicken).

ChrisA
ChrisA
Reply to  Öko-Theosoph
5 Jahre zuvor

Warum soll ich auf den Link eines jenigen klicken, der sich in zwei direkt aufeinanderfolgenden Sätzen widerspricht?

Wenn keine Ehe möglich, dann diskrminiert. Wenn nicht diskriminiert, dann Ehe möglich. Schwierig ist das nicht.

Und noch während ich mich frage, wo da die Logik ist, sehe ich die Wörter „Pfingsten“ und „Christentum“. Also gedacht werden, statt selber denken. Da kommt dann so eine intellektuelle Perle bei rum.

Ich finde es immer schön, wenn man sich in einer Ideologie so einrichtet, dass man Diskriminierung als differenzierte Toleranz verkaufen kann. Macht das Leben so schön einfach und man selbst ist moralisch so erhaben.