Fachkräftemangel mit Ansage: 8.000 gute Gründe für schlechte Politik

Sprechen wir also über den Fachkräftemangel. Den gibt es nämlich augenscheinlich in der Pflege. Nachdem die Bundesregierung mit breiter Brust verkündet hat, 8.000 neue Stellen in der Pflege zu schaffen, wurde nun bekannt, dass rund 35.000 Stellen unbesetzt sind. Da ist doch was faul, oder?

Ja, eine ganze Menge. Denn Leute, die sich mit der Materie auskennen, haben schon nach Bekanntgabe der angekündigten 8.000 Stellen darauf hingewiesen, dass der Bedarf eher bei 50.000 liegt, andere sprechen von bis zu 100.000 in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. So gesehen sind die 8.000 neuen Stellen sowieso nur ein Witz. Allerdings einer ohne Pointe, denn wo die Menschen herkommen sollen, die die Stellen ausfüllen, weiß niemand (außer vielleicht Jens Spahn, der wohl gerne ausländische Pflegekräfte importieren möchte – warum eigentlich nicht Kinder aus dem Kongo? Dann müssten sie keine Handys mehr zusammenbauen). Und bei dieser fehlenden Pointe sind wir beim Punkt.

Was wir in der Pflege erleben, ist bezeichnend für das Scheuklappendenken der Bundesregierung, die ja nun schon ein paar Jahre die Geschicke des Landes lenkt. Nach außen tut sie so, als hätte sie ein Problem entdeckt, das fremde Mächte verursacht haben und das sie jetzt selbstlos beheben will. Doch der vermeintliche Retter ist der Verursacher und an der Rettung sowieso nicht interessiert. Denn der Fachkräftemangel an Pflegekräften ist nichts, was uns spontan von ganz weit oben auf den Kopf fällt, sondern etwas, das seit Jahren, Jahrzehnten direkt vor unseren Füßen liegt. Die Bundesregierung guckt weg, seit Jahren, und jetzt will sie aktiv werden? Das ist lachhaft! Und wir können darauf wetten, dass die Pflegesituation in spätestens vier Wochen (wenn es denn so lange dauert) medial und politisch kein Thema mehr sein wird. Allenfalls dann, wenn mal wieder ein kleiner Skandal aufgedeckt wird, über den man dann großspurig als traurigen und nicht akzeptablen Einzelfall sprechen kann.
Ich lege mich fest: die 8.000 Stellen in der Pflege wird es nicht geben.

Aber was ist denn nun mit diesen 35.000 unbesetzten Stellen? Arbeit ist doch da! Müssen wir jetzt also doch wieder über faule Hartz-IV-Schmarotzer sprechen, die sich lieber in die Sonne legen und Dosenbier trinken, als etwas Gutes zu tun und alten Menschen zu helfen? Könnten wir, aber das überlassen wir dann doch lieber der BILD und den ihr nacheifernden „seriösen“ Zeitungen, die es sonst noch so gibt. Sprechen wir stattdessen lieber über Geld. Und über Arbeitsbedingungen.

Das Geld. Davon gibt es im Schnitt 2.500,- Euro im Monat. Brutto. Und inklusive Nacht- und Wochenendzulagen. Das ist eine Lachnummer und wenig Motivationshilfe für Pflegekräfte. Un- oder Angelernte verdienen natürlich deutlich weniger, examinierte Kräfte bringen es auf „satte“ 3.000,- Euro brutto. Und diese Zahlen sind sogar noch recht optimistisch, es geht auch deutlich niedriger, je nachdem, wo man hinschaut. Man muss schon Idealist sein, um freiwillig in der Pflege zu arbeiten. Und genau deswegen sind derzeit rund 35.000 Stellen unbesetzt.

Die Arbeitsbedingungen. Die Personalschlüssel sind geradezu unmenschlich, besonders bei Nachtdiensten. Verdi fordert zwar einen Personalschlüssel von zwei Bewohnern pro Pflegekraft. Doch davon sind wir natürlich Lichtjahre entfernt. Stattdessen wird versorgt und gepflegt wie am Fließband, und weil ja keine Langeweile aufkommen soll, müssen viele Pflegekräfte auch noch hauswirtschaftliche Aufgaben übernehmen. Das ist nicht nur nicht wertschätzend, es ist verachtend, und zwar in beide Richtungen (also Pflegende und zu Pflegende).
Hinzu kommt die Dokumentationspflicht, die oft kaum noch Zeit für die eigentliche Arbeit lässt. Zur besseren Überprüfung der Qualität der Arbeit führt diese Dokumentation übrigens nicht, denn Papier ist bekanntlich geduldig, das weiß ich aus Erfahrung. Als der Dokumentationswahnsinn losging, war ich noch als Erzieher tätig und habe mich schon damals oft gefragt, wann ich denn jetzt eigentlich noch Zeit für die Betreuung meiner Leute haben soll. Ich tat, was getan werden musste: ich trickste. So blieb wenigstens etwas mehr Zeit für die Betreuung, und überprüft hat die Dokumentation eh niemand.

Es ist die alte Frage, und es ist die alte Antwort: Warum verdienen Pflegekräfte so wenig, obwohl sie doch zu den wahren Leistungsträgern unserer Gesellschaft zählen? Und die Antwort folgt unverzüglich: Weil Pflegekräfte selbstverständlich zu den Leistungsträgern unserer Gesellschaft gehören, dafür aber im wesentlichen öffentliche Danksagungen und großes Lob bekommen. Das muss zur Motivation reichen, schließlich müssen wir in gewissen Bereichen sparen, um woanders prassen zu können. Und seien wir ehrlich: Der Russe bedroht uns, da muss haufenweise Geld in die Rüstung gesteckt werden, das ist wichtig. Was nützen uns bessere Bezahlung von Pflegekräften und angemessene Personalschlüssel, wenn morgen Putin auf der Matte steht und uns „russlandisieren“ will? Schon mal daran gedacht, Ihr Jammerlappen in der Pflege?

Es wird wieder mal nichts passieren. Die nächste Sau lauert schon und steht in den Startlöchern, um sich durchs medial-politische Dorf treiben zu lassen. Und wegen der geplanten 8.000 neuen oder den 35.000 unbesetzten Stellen gibt es auch schon eine Lösung. Eine Kommission vielleicht. Die kann ihre Arbeit ja dann 2020 aufnehmen.
Lasst uns also aufatmen, die Lösung ist nah. Mehr oder weniger.  [InfoBox]

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Tom J. Wellbrock

Tom J. Wellbrock ist Journalist, Autor, Sprecher, Radiomoderator und Podcaster. Er führte unter anderem für den »wohlstandsneurotiker«, dem Podcast der neulandrebellen, Interviews mit Daniele Ganser, Lisa Fitz, Ulrike Guérot, Gunnar Kaiser, Dirk Pohlmann, Jens Berger, Christoph Sieber, Norbert Häring, Norbert Blüm, Paul Schreyer, Alexander Unzicker und vielen anderen. Zusätzlich veröffentlicht er Texte auf verschiedenen Plattformen und ist für unsere Podcasts der »Technik-Nerd«.

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Grummel
Grummel
5 Jahre zuvor

Indikator:
Daran, wie man die Schwachen und wehrlosen behandelt, kann man erkennen wie dieser Staat gern alle Bürger behandeln würde (sich bei den wehrhaften aber -noch- nicht traut).

Ob die Alten oder die in Not, immer das gleiche Muster.

R_Winter
R_Winter
5 Jahre zuvor

…..denn wo die Menschen herkommen sollen, die die Stellen ausfüllen, weiß niemand……

Eine Person ist bekannt: Jens Spahn.
Zum Säubern der Hintern von Bettlägerigen dürfte er berufen sein.
Damit ist er sicher nicht überfordert.

Die Bundesregierung guckt weg, seit Jahren, und jetzt will sie aktiv werden?

Diese ist doch seit 12 Jahren das Geschäftsmodell von Bundeskanzlerin Merkel.

ChrissieR
ChrissieR
Reply to  R_Winter
5 Jahre zuvor

Wenn ICH die Bettlegeriche wäre, würde ich dem bekloppten Spahn den Inhalt meiner kompletten Bettpfanne ins arrogante Antlitz furzen!!!

Looper
Looper
5 Jahre zuvor

Aktuell sind knapp 1,1 Mio. Personen bei Pflegediensten und in Pflegeheimen beschäftigt. Mehr als 85 % davon sind Frauen. Die Mehrheit des Personals, etwa 72 %, ist teilzeitbeschäftigt. Bei Umrechnung auf Vollzeit ergeben sich insgesamt 764.000 Vollzeitstellen (Quelle: Statistisches Bundesamt). Nicht besetzte Stellen ca. 25.000 bis 30.000.

Fachkräfte in der Altenpflege verdienen bundesweit im Mittel 2.621 Euro pro Monat ( nehmen wir mal für alle Sparten der Pflege an ). Ein Gehaltsrechner gibt mir 995,20 € netto für eine halbe Stelle raus.

Was stimmt denn nicht, wenn die Pfleger überwiegend auf einer halben Stelle für rund 1000 € arbeiten ?

Liegt nahe, dass es am halbierten Betreuerschlüssel liegt. Die Betreiber der Pfelgeeinrichtung müssen
volle Stelle splitten um ganze Arbeit leisten zu können, gewinnorientiert, versteht sich.

Wer kommt mit 1000 € im Monat über die Runden ? Auf eine Versingelung ( „Individualisierung“ )
unserer Gesellschaft sollte niemand setzen, wenn Partner grundsätzlich ein zweites Gehalt
in den Haushalt einbringen müssen. Eine Egogesellschaft zerlegt sich selbst.

Heldentasse
Heldentasse
5 Jahre zuvor

Die alte Mähr des sogn. Fachkräftemangels ist ganz überwiegend darin begründet. dass die Löhne die Teutschland, relativ dazu was die Fachkräfte in einigen anderen Ländern verdienen könnten, viel zu gering sind. Es ist also eine Folge einer total verfehlten Lohnpolitik und jahrelangen Lohndumping.

Des weiteren ist diese Mähr wunderbar geeignet weitere Lohnsenkungen mittelbar durchzuführen, denn das Geschrei soll u.a. auch eine Akzeptanz schaffen für „billige“ Fachkräfte aus dem Ausland, z.B. aus Kriegsgebieten, die noch für einen Apfel und ein Ei arbeiten, Viele andere wollen ja gar nicht mehr hier im „Uns geht es gut“ Land arbeiten.

Mein Ergo: Es ist mir doch egal, ob teutsche Unternehmen billige Fachkräfte einstellen und ausbeuten können oder nicht, sollen sie halt die Folgen ihres Fehlverhaltens ohne Jammern ertragen.

Beste Grüße

Looper
Looper
Reply to  Heldentasse
5 Jahre zuvor

Die alte Mähr des sogn. Fachkräftemangels ist ganz überwiegend darin begründet. dass die Löhne die Teutschland, relativ dazu was die Fachkräfte in einigen anderen Ländern verdienen könnten, viel zu gering sind. Es ist also eine Folge einer total verfehlten Lohnpolitik und jahrelangen Lohndumping.

Wenn die Betreiber der Einrichtungen überwiegend auf Teilzeit setzen, kann der Lohnabstand
zu Sozialleistungen nicht mehr stimmen. Da kann man jeden Pfleger auf ALG II verstehen der lieber im Leistungsbezug bleibt. Aus den 1000 € sollte man eher 1500 € für einen Single in Steuerklasse I machen. Für eine Wohnung in München genügt das noch immer nicht.
Ich möchte nicht von einer gepflegt werden, die dank Hartz, Arbeit zu jeder Bedingung annehmen muss. Nachher falle ich noch aus dem Bett. Genickbruch.

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Looper
5 Jahre zuvor
Prot
Prot
5 Jahre zuvor

Fachkräfte Mangel?? Klar, sollten Kranken- und Altenpflege den Personalschlüssel erhöhen. Damit eine würdige Pflege machbar ist.
Aber wenn wir einen Mangel haben? Warum entlassen in meiner Region immer mehr Altenpflegeeinrichtungen und Krankenhäuser Personal??? Da werden hier oft Menschen die 20 Jahre Berufserfahrung haben entlassen.
Stationen auch wenn ein neuer Mangel entsteht zu gemacht. Mir erscheint es als wenn das senken der Löhne weiter gehen soll.
Oder der Mangel ist wie in der Wirtschaft dazu gedacht weiter auf Menschen ohne Job herum zu treten. Wenn es einen Mangel gibt warum gehen in Krankenhäusern, Altenheimen, Rehaklinken die Entlassungen immer weiter ??? Und warum finden die Menschen die so freigesetzt werden so schwer Arbeit ???
Oder ist es wie in der letzten Folge „Der Anstalt“ zu Hartz IV wo hundertausend in einen Verdacht kommen aber nur knappe drei Prozent etwas gemacht haben???
Und wenn wir Leute brauchen in diesen Berreichen warum werden dann immer Fachkräfte aus Deutschland zu erst entlassen???

niki
niki
Reply to  Prot
5 Jahre zuvor

Die soziopathischen Arschlöcher tun in ihrem Reden immer so, als würde ihnen was am Menschen liegen, aber ihre widerwärtige Natur ist es die Bevölkerung zu verarschen und sich selbst zu bereichern. Sie huldigen die Privatisierung, welches nicht weiter ist als der Raub vom Eigentum des Staates um sich selbst daran zu bereichern…. Ich kann gar nicht so viel kotzen… Dann dieses widerwärtige Gelaber von diesem Spahn-kopf… Der ist echt die Steigerung!

Ich habe eine Privatisierung des hiesigen Krankenhaus selbst miterlebt, während ich dort meine Ausbildung in der IT-Abteilung absolvierte. Inzwischen sind 95% des alten Personals gekündigt worden. Einige von denen haben neue Verträge mit über einen drittel weniger Lohn angenommen um nicht arbeitslos zu werden. Lediglich die Chefärzte haben profitiert. Ebenso wurde insgesamt das Personal um 1/3 reduziert… Die Angestellten sind im Krankenhaus nur noch im Laufschritt unterwegs.
Die Wartezeiten in der Notaufnahme sind ohne zu übertreiben verzehnfacht worden… Man sitzt da mal eben 16 Stunden mit einem gebrochen Arm herum mit locker 50-60 Notfällen zusammen… Das ist das Ergebnis der Einstampfung von 3 Notfallambulanzen und zusätzlicher Reduzierung des Personals der letzten Notfallstation in der Stadt!

Looper
Looper
Reply to  Prot
5 Jahre zuvor

Aber wenn wir einen Mangel haben? Warum entlassen in meiner Region immer mehr Altenpflegeeinrichtungen und Krankenhäuser Personal??? Da werden hier oft Menschen die 20 Jahre Berufserfahrung haben entlassen.

Weil man mit steigendem Alter und Berufsahrung in einer höheren Gehaltstufe eingruppiert werden muss. Ein Freund von mir hat als Sozialarbeiter in der Jugendhilfe, die letzten 20
Jahre in Kettenbefristung gearbeitet. Sein Arbeitsvertrag wurde immer nur von einem aufs andere Jahr verlängert. Die hätten ihn jederzeit rauskegeln können. So läuft das heute.
Die teuren Alten raus, junge Billigere rein.

Hier mal als Beispiel Stufenlaufzeit und Entgelttabellen TVöD

https://www.oeffentlichen-dienst.de/entgelttabelle/tvoed-b-vka.html

niki
niki
Reply to  Looper
5 Jahre zuvor

@Looper: Soweit ich weiß sind diese Art der Kettenbefristungen zumindest in Einzelfällen eingeschränkt. So wäre von einem Rechtsanwalt vom Fach zu prüfen, ob da evtl. Regressansprüche geltend gemacht werden können.
Na klar ist er dann im jedem Fall dem Job los… Aber wenn er da eh nicht mehr weiter machen will oder schon gekündigt hat…
Nichtsdestotrotz wird natürlich jeder legale und illegale Trick und die Angst vor Arbeitslosigkeit ausgenutzt um Löhne und Ansprüche zu drücken. Für mich ist das allerdings schon mindestens ein Arschlochverhalten, wenn nicht gar kriminell, wo der Verantwortliche dafür definitiv zur Rechenschaft gezogen werden sollte.

Looper
Looper
Reply to  niki
5 Jahre zuvor

@Looper: Soweit ich weiß sind diese Art der Kettenbefristungen zumindest in Einzelfällen eingeschränkt. So wäre von einem Rechtsanwalt vom Fach zu prüfen, ob da evtl. Regressansprüche geltend gemacht werden können.

Regress ( Schadenersatz ? ) ist so eine Sache. In Deutschland gilt der Grundsatz der Vertragsfreiheit. Vertragsbedingungen die einem nicht zusagen, muss niemand unterschreiben. Wenn ein Arbeitgeber per Annonce schreibt: „Wir suchen eine Schwangerschaftsvertretung für die Dauer von einem Jahr „, ist Vorsicht geboten.
Es sind meist solche Vertretungsstellen die auf Kette ausgelegt sind. Mit der Vorgabe von „Vertretung“ wollen die Arbeitgeber gesetzliche Einschränkungen umgehen.
Kettenbefristungen ab 10 Jahre aufwärts gelten als Missbrauch. So lange muss man das Spielchen mindestens mitmachen, bis man vorm Arbeitsgericht die Befristung aufheben kann. Per Urteil wird aus dem Kettenvertrag dann ein unbefristetes Arbeitsverhältnis. Danach wird man zu unzumutbaren Arbeitsbedingungen, in die beschissenste aller Abteilungen versetzt. Und dann ?

Diesen ganzen Dreck haben wir der Ex-Arbeitsministerin Nahles zu verdanken.
Das die sich überhaupt noch in die Öffentlichkeit traut !?

Maria
Maria
5 Jahre zuvor

„Man erkennt den Wert einer Gesellschaft daran, wie sie mit den Schwächsten ihrer Glieder verfährt.“
(Zitat von Gustav Heinemann) Sonst noch Fragen?

Hauptsache, Politiker können sich schöne Senioren-Residenzen leisten, in denen es sicher keinen Pflegenotstand gibt. Sollen doch die kleinen Leute schauen, wo sie bleiben. Die Bürger sitzen leider weiter alles aus – das bürgerliche Kartell des Schweigens – und scheuen unangenehme Themen, das merke ich ich immer wieder im Kollegen- und Bekanntenkreis. Aber mit der Digitalisierung wird alles besser, wetten? Da können wir uns ja vielleicht irgendwann in eine Cloud hochladen lassen, digitale Rentner brauchen kein Pflegepersonal mehr. Problem gelöst, nur leider nicht für unsere Generation, c´est la Pech, wie der Lateiner sagt.

R_Winter
R_Winter
Reply to  Maria
5 Jahre zuvor

@Maria

Hauptsache, Politiker können sich schöne Senioren-Residenzen leisten, in denen es sicher keinen Pflegenotstand gibt.

So sieht soziale Gerechtigkeit in Deutschland aus (Stand 2015 – heute noch schlimmer).

Während der
– Rentner aus der sozialen Pflegeversicherung 1612 Euro erhält, gibt es für den
– Pensionär nach Recherchen unserer Zeitung 2793 Euro.

– 483 Euro erstattet die private Pflegeversicherung,
– 2310 Euro die Beihilfe, das staatliche Versorgungssystem für Beamte.

Quelle: https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.beihilfe-und-pflege-pensionaere-im-pflegefall-besser-gestellt-als-rentner.545acdb4-d3e1-439f-9a23-f9529d2ff6e8.html

anton
anton
Reply to  R_Winter
5 Jahre zuvor

Dir ist aber klar, dass Dennis82 jetzt weint!?

PfefferundSalz
PfefferundSalz
5 Jahre zuvor

Vielleicht sollten die Herrschaften einfach mal streiken oder einen anderen Job ergreifen. Jammern bringt nix. Wenn sich manche Leute die Pflege ihrer Eltern dann nicht mehr leisten kann ist das halt Pech. Nur mit Artikeln wie diesem verändern man leider GAR NICHTS.

Roberto J. De Lapuente
Reply to  PfefferundSalz
5 Jahre zuvor

Ich habe in meinem bürgerlichen Leben und Arbeiten mit Pflegepersonal zu tun. Und ich gebe dir recht: Überlastungsanzeigen und Beschwerden sind absolut notwendig. Aber die Pflege ist aufgrund ihrer Empathie auch eine Berufsgruppe, die sich besonders gerne emotional erpressen lässt. Das ärgert mich auch oft.
Dein rotziger Ton allerdings, der ein bisschen überheblich mit „Sollen sie doch …!“ und „Selber schuld!“ hantiert, bildet dieses Dilemma nicht adäquat ab.

PfefferundSalz
PfefferundSalz
Reply to  Roberto J. De Lapuente
5 Jahre zuvor

Ja, ich bin überheblich und? Ich sehe ein Problem und ich sehe die Lösung. Wenn die Leute die darin stecken, das wegen irgendwelcher Moralvorstellungen nicht machen können, dann können sie diese Vorstellungen entweder ändern oder die Klappe halten. Aber offenbar ist das damit verbundene Feel-good-Gefühl Teil der Bezahlung womit ich das meine, dass die Leute vollständig ausbezahlt sind.
Ich arbeite übrigens in einer ebenfalls für die Gesellschaft wichtigen Branche aber würde auch problemlos in eine andere wechseln wenn das Geld stimmt.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  PfefferundSalz
5 Jahre zuvor

@PfefferundSalz

Wenn sich manche Leute die Pflege ihrer Eltern dann nicht mehr leisten kann ist das halt Pech.

Toll, jetzt fehlt bloß noch der Vorschlag, derartige Pflegefälle einzuschläfern.
Ohne Kohle sind die ja eh nix wert, gell?

PfefferundSalz
PfefferundSalz
Reply to  Robbespiere
5 Jahre zuvor

Unterstellung. Es würde bedeuten, dass man die Pflege seiner Eltern nicht mehr auf andere abwälzen kann. Gleichzeitig würde es auch bedeuten, dass auch der Verbraucher (die Kinder) ein Interesse an höheren Löhnen hätte.
Tut mir leid, aber Veränderungen sind nun mal schmerzhaft. Haben die Linken früher alle gewusst. Heute scheint man zu glauben mit Petitionen oder Facebook Likes etwas verändern zu können. Darüber haben sich vor hundert Jahren noch die Kommunisten lustig gemacht (Bittgesuche an den Zaren u.ä.)

Das Grummelmonster
Das Grummelmonster
5 Jahre zuvor

Den gravierendsten Mangel an Fachkräften haben wir leider schon seit Jahrzehnten.
Daraus resultiert, das großteils absolut unfähige Stümper in der Politik Karriere machen.

Robbespiere
Robbespiere
5 Jahre zuvor

Frage:

Nach welchen Kriterien wird denn ein Kommentar zur Freischaltung vorgelegt?

Reicht da schon ein Zweizeiler?

Looper
Looper
Reply to  Robbespiere
5 Jahre zuvor

Wenn du Firefox verwendest, lade dir den „CanvasBlocker“ als Add-On hinein. WordPress lädt automatisch Updates und hat hier die Canvas-Fingerprint-Funktion installiert. Ich meine, hier mit dem CanvasBlocker Probleme umgehen zu können. Ist aber reine Esoterik. Könnt ich technisch nicht erklären. Stell ihn auf „Bei Auslese-API um Erlaubnis fragen“. Wenns Fenster im Browser aufpoppt auf „Abbrechen“ klicken.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Looper
5 Jahre zuvor

@Looper

Danke für den Tip, aber mich wundert, dass dieses Freischaltungsgedöhns vor ein paar Wochen noch gar nicht existierte.
Es muss doch auch irgendwie möglich sein, diese Funtion seitens des Betreibers/Anwenders zu konfigurieren, damit Kommentare nicht im Orbit landen oder wer weiss wann erscheinen.
Seltsam, das Ganze.

Looper
Looper
Reply to  Robbespiere
5 Jahre zuvor

Es muss doch auch irgendwie möglich sein, diese Funtion seitens des Betreibers/Anwenders zu konfigurieren, damit Kommentare nicht im Orbit landen oder wer weiss wann erscheinen.

In der Tat. Das müsste im Backend eingestellt werden können. Ich würde dieses Canvas-Horch und Guck-Zeug gleich mit abschalten.