Der Kapitalismus gehört nicht abgeschafft – er gehört reguliert!

Die Linke sollte sich vom Antikapitalismus verabschieden. Wenn man schon von den Lehren des letzten Weltkrieges spricht, dann sollte man auch die der Nachkriegszeit nicht vergessen: kapitalistische Dynamiken können von einem starken Staat gemeinwohlfördernd genutzt werden.

Wo unter Linken über Gesellschaft diskutiert wird, ist nach kurzem Geplänkel meist eine Analyse nicht weit: Das liege alles am Kapitalismus. Der hole das Schlechte aus Mensch und Gesellschaft hervor. Ihn zu überwinden, das sei der eigentliche Antrieb linker Motivation. So haben wir es schließlich von Marx. So brillant dessen Analyse der kapitalistischen Ökonomie auch war: Gewartet auf die Überführung des Kapitalismus in den Sozialismus hat auch er umsonst. Die Zwangsläufigkeit dieses Wechsels der Systeme vereitelte seine Ergebnisoffenheit, er konnte sich Kapitalismus auch nur so vorstellen, wie er ihn zeitgenössisch erlebt hatte. Obgleich er von dessen Anpassbarkeit schrieb, schien ein Wunsch der Vater eines Gedankens zu sein: Die Überwindung des Kapitalismus ist unausweichlich und unumgänglich.

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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Publicviewer
Publicviewer
6 Jahre zuvor

Verräter kannst ja gleich die SPD oder noch besser die Grünen wählen…. 😉

Rainer N.
Rainer N.
6 Jahre zuvor

Utopia von Morus haben Sie wohl nie gelesen … Kapitalismus ist immer unvereinbar mit Humanismus.

Oder Sie sollten einmal Strindberg lesen … Ein Lesebuch für die niederen Stände …

Sie sind auch nur ein Mensch dieses „niederen Standes“ … aber Sie sind wohl zufrieden wenn in Zukunft die Brotkrumen vom Tisch der Kapitalisten Ihnen zufallen … per Regulierung … damit alle Prekären sich nicht mehr um die Krumen schlagen müssen … wie es zur Zeit mit Tafeln geschieht … also meine Einschätzung … Sie sind, mit Verlaub, ein naiver Dummkopf, wenn Sie meinen, der Kapitalismus ließe sich regulieren.

Der Kapitalismus hatte nur ein wenig Kreide gefressen, als eine vermeintliche Alternative existierte. Und wenn da was reguliert würde, wäre es nur wieder ein wenig Kreide die uns vorgaukeln sollen, da würde etwas „humaner“.

WÜRG!
WÜRG!
Reply to  Rainer N.
6 Jahre zuvor

Sagt Er denn jetzt, dass es Probleme gibt die es gemäß seiner Ideologie doch gar nicht gäbe ? oder ist es doch eine bigotte unerträgliche Mischung aus Besserwisserei, Betroffenheitsgejammer und Angstmacherei? Wobei mir ganz übel wird, weil ebener jener sich doch, kommt mir jetzt auch grade noch gar nicht all zu lang her, gern auch „Kulturell bereichert“ hätte…

Stefan Becker
Stefan Becker
6 Jahre zuvor

Lieber Roberto,

Warum soll ich für deine Beiträge zwei mal zahlen ? Ich hatte gehofft mit meiner, wenn auch bescheidenen Unterstützung , gäbe es ein Privileg sie auch lesen zu können. Ähnlich der Funtion eines ABO‘s .
Beste Grüße aus Münster

Robbespiere
Robbespiere
6 Jahre zuvor

Was mir in der Diskussion um das geeignete Gesellschafts/Wirtschaftssystem fehlt, ist ein klares, allgemeinverständliches Konzept der Alternativen, auch ohne sich durch so trockene Kost wie Marx beißen zu müssen. Es gibt eben nicht nur Intellektuelle auf dieser Welt.

Zum Zweiten fehlt mir die Antwort darauf, wer darüber und wie bestimmen soll, welcher Weg zukünftig eingeschlagen werden soll.
Das kann ja nur das Staatsvolk sein und zwar direkt durch Abstimmungen, da Wahlen ohnedies keine echten Veränderungen bringen. Dazu sind sie gar nicht gedacht.
Selbst wenn eine Partei das ernsthaft will, wird sie immer unter dem Druck von Lobbygruppen, der Gegnerparteien und Medien stehen.

Ohne die Kontrolle der Politik durch die Bürger ist jede Diskussion um das „richtige“ System reine Zeitverschwendung.
Wenn wir nicht selbst den Schlüssel für die Stellschrauben in Händen halten, sind wir immer die Verlierer und reine Manövriermasse im Sinne derer, die die Herrschaft für sich allein beanspruchen.

Gast2
Gast2
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Auf Kritik reagieren Verantwortliche recht dünnhäutig, schließlich wird davon „gelebt“, daß sich Tätigkeit und Dimension der Öffentlichkeit entziehen.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Gast2
6 Jahre zuvor

@Gast2

Auf Kritik reagieren Verantwortliche recht dünnhäutig, schließlich wird davon „gelebt“, daß sich Tätigkeit und Dimension der Öffentlichkeit entziehen.

Eben und das ist unverantwortlich, weswegen die letztendliche Entscheidungsgewalt in die Hände des Souveräns gehört.
Daran führt kein Weg vorbei, wenn es die Gesellschaft nicht zerreißen soll, weil der peopagierte Individualismus eben kein Kitt für selbige ist, sondern Sprengstoff.

DasKleineTeilchen
DasKleineTeilchen
6 Jahre zuvor

oha, monsignore auf dem „vernunft“pfad eines „regulierten“ kapitals?!? langsam wird dein outing hysterisch, roberto. und der reinen lehre entsprechend hinter der bezahlschranke einer anderen site…nerven haste, das ist ma sicher.

aber kurze frage, wenn hier schon n anreisser mit kommentarspalte steht; was versteht der autor unter „kapitalistische Produktionsweise“?

Gorgonzola
Gorgonzola
Reply to  DasKleineTeilchen
6 Jahre zuvor

Der Mensch produziert und die Natur produziert. Der Mensch ist Natur.
Was produziert der Kapitalist ? Würde und könnte der Mensch etwas
produzieren wenn ihm der Kapitalist dafür kein Geld vorschießt ?
Warum überhaupt ist der Kapitalist dazu in der Lage, Geld vorzuschießen ?
Ab welchem Moment unterlässt es der Kapitalist, Geld zur Produktion
vorzuschießen ?

Was ist der Unterschied zwischen Kapitalismus und Neoliberalismus ?

Das soll kein Quiz werden. Manche Fragen sollte man für sich vorab beantworten.

Brian DuBois-Guilbert
Brian DuBois-Guilbert
Reply to  DasKleineTeilchen
6 Jahre zuvor

Nun, ich stelle mir gerade vor, was Charlie von der Narrenschiffsbrücke wohl gesagt hätte, wenn er denn diesen unfassbaren Stuss des Autors gelesen hätte.
Besser kann man wirklich die Hose nicht mehr runterlassen, wie es RDL hier tut.
Meine Fresse – der Typ hat echt Nerven, so einen Scheiß abzulassen.
Zum linken Spektrum gehört er jedenfalls nicht mehr, wenn er ÜBERHAUPT je dazugehörte.

Andreas
Andreas
Reply to  Brian DuBois-Guilbert
6 Jahre zuvor

Er ist so links wie es halt die sPD auch ist.

Jarek
Jarek
6 Jahre zuvor

Bei Staatsquoten in Europa zwischen 40% (Irland) und fast 57% (Frankreich) kann man da noch vom Kapitalismus sprechen?
Das Problem ist, dass mittlerweile auch die staatliche „Regulierung“ eher Schmiermittel für die gurt funktionierende Umverteilung von unten nach oben darstellt.

Im Prinzip haben wir eine starke Entwertung der Arbeit in den letzten zig JAhren erlebt. Erst mit den Anfängen der Dienstleistungsgesellschaft und ersten Krisen der 60er/70er und dann mit den Reformen der 90er/00er Jahre. Diese dramatische Entwicklung kann man in den Anteilen am Nationaleinkommen (vor Steuern/SV) sehen:

http://wir2018.wid.world/files/part-2/figure-262.png

Ohne radikale Veränderungen der Relationen Arbeitgeber-Arbeitnehmer und die Stärkung der Position des Zweiten (BGE?), wird sich daran nichts ändern außer der Kosmetik.

niki
niki
Reply to  Jarek
6 Jahre zuvor

Jarek: Was hat die Staatsquote eigentlich damit zu tun? Diese wird eigentlich immer dann moniert wenn es darum geht um Privatisierungen und Kürzungen des Sozialstaates zu propagieren. Jedoch eigentlich ist das keine geeignete Größe um daraus die Form des Wirtschaftssystems abzuleiten.

Jarek
Jarek
Reply to  niki
6 Jahre zuvor

Sicher. Die Staatsquote wird oft herangezogen, wenn focus oder faz wieder Steuersenkungen oder den „schlanken Staat“ predigen. Ich sehe es eher nüchterner – dass man auch in einer Volkswirtschaft wo der Staat einen großen Anteil an dem Kuchen hat/umverteilt (und 40-50% sind viel, Ende des 19. Jh. waren’s gerade 10%), kann es trotzdem vorwiegend für eine relativ kleine Gruppe gut funktionieren.

pentimento
pentimento
6 Jahre zuvor

Ach, Roberto! – Und wieder wurde jemand umgedreht, oder ist er übergelaufen?

„Ach, wir hatten viele Herren
hatten Tiger und Hyänen
hatten Adler, hatten Schweine
doch wir nährten den und jenen.
Ob sie besser waren oder schlimmer:
Ach, der Stiefel glich dem Stiefel immer
und uns trat er. Ihr versteht: Ich meine
dass wir keine andern Herren brauchen, sondern keine!“

Aus „Die Ballade vom Wasserrad“ ( Bertold Brecht )

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  pentimento
6 Jahre zuvor
Stefan
Stefan
Reply to  pentimento
6 Jahre zuvor

Was willst du nur mit all denen machen, die gaaanz anderer Meinung sind wie du und Berthold Brecht ?
Finde die Lösung , Stalin hatte schon mal einen Ansatz, Mao auch …

Anna
Anna
Reply to  Stefan
6 Jahre zuvor

Das ist, mit Verlaub, so ein Null-Beitrag.
Sagt der eine: So, wie es ist, so kann es nicht bleiben,#Hunger#WK#Ausbeutung
Sagt der andere: Und was machst du mit, denen, die anders denken?#Stalin#RoteKhmer#whatever

Was ist denn *jetzt* mit denen, die keine Bleibe haben oder unsere Schrott-Mode herstellen?

Stefan Becker
Stefan Becker
Reply to  Anna
6 Jahre zuvor

Will sagen: jeder Versuch des Menschen Natur auf den Kopf zu stellen und von ihm zu erwarten, dass er die Ansichten unserer Highendlinksideologen versteht und freiwillig umsetzt, wird mit Mord und Totschlag enden. Also halte ich den Ansatz, den Roberto hier verfolgt für den einzig gangbaren friedlichen Weg, um das Beste aus den unterschiedlichsten Interessen, unterschiedlichster Menschen zu machen. Ein regulierter Kapitalismus ließe auf Dauer eine Menge Spielraum die systemimmanenten Fehler und Probleme zu korrigieren.

Anna
Anna
Reply to  Stefan Becker
6 Jahre zuvor

Die „Natur des Menschen“ ist eine schlechte argumentative Basis, faktenfrei anthropologisch und ahistorisch.
Highendideologien muss man nicht verstehen, um sie umzusetzen. Frag mal z.B. Handwerker, in welchem System sie super zurecht kamen. Oder nein, frag einfach mal, wie es im NS, in der DDR und heute läuft. Und vergleiche.

Dieses „Mord und Totschlag wird kommen“-Gerede nervt mich. Als ob nicht heute auch Leute sterben, in Somalia, dem Kongo, Sierra Leone, Argentinien, Kurdistan – weil der Kapitalismus eben so aussieht, wie er aussieht, und auch keine Staaten bildet, die zum Pazifismus verpflichtbar wären.

Stefan Becker
Stefan Becker
Reply to  Anna
6 Jahre zuvor

Anna, das alles steht doch völlig außer Frage. Du erklärst die Realität. Die Realität aber ist so real, dass sie sich nicht so mir nichts, dir nichts ändern läßt. Und ich habe diese Realität mindestens genauso satt wie du. Es braucht Zeit, bis deine Erkenntnis von einer relevanten Mehrheit verstanden wir. Aber genau das willst du nicht verstehen. Mache Vorschläge, bringe dich aktiv ein, überzeuge die Menschen von deinen Ideen und du wirst sehen, da geht etwas.
Alternative : einfach mal die Klappe halten. Du bist so negativ

Ich bin übrigens Handwerker und habe bisher 43 Jahre in meinem Beruf gearbeitet.

Reinhard M
Reinhard M
Reply to  Anna
6 Jahre zuvor

Annabelle, ach Annabelle,
Du bist so herrlich intellektuell,
Du bist so wunderbar negativ,
Und so erfrischend destruktiv.
Annabelle, ach Annabelle,
Du bist so herrlich unkonventionell,
Ich bitte dich, komm sei so gut,
Mach‘ meine heile Welt kaputt!

Früher war ich ahnungslos wie ein Huhn,
Doch sie erweitert mein Bewußtsein nun,
Und diese Bewußtseinserweiterung
Ist für mich die schönste Erheiterung.
Seit ich auf ihrem Bettvorleger schlief,
Da bin ich ungeheuer progressiv,
Ich übe den Fortschritt und das nicht faul:
Nehme zwei Schritt auf einmal und fall‘ aufs Maul.

Früher hab‘ ich oft ein eigenes Auto benutzt,
Hab‘ mir zweimal täglich die Zähne geputzt,
Hatte zwei bis drei Hosen und ein paar Mark in bar,
Ich erröte, wenn ich denk‘ was für ein Spießer ich war.
Seit ich Annabelle hab‘, sind die Schuhe unbesohlt,
Meine Kleidung hab‘ ich nicht mehr von der Reinigung geholt,
Und seit jenem Tag gehör‘ ich nicht mehr zur Norm:
Denn ich trage jetzt die Nonkonformisten-Uniform.

Früher, als ich noch ein Spießer war,
Ging ich gern ins Kino, in Konzerte sogar.
Doch mit diesem passiv-kulinarischen Genuß
Machte Annabelle kurzentschlossen Schluß.
Wenn wir heut‘ ausgehn‘, dann geschieht das allein,
Um gesellschaftspolitisch auf dem Laufenden zu sein.
Heut‘ bitt‘ ich, Annabelle, erhör‘ mein Fleh‘n,
Laß uns zu einem Diskussionsabend geh‘n!

Früher hab‘ ich manchen Tag und manche Nacht
Auf dem Fußballplatz und in der Kneipe zugebracht,
Mit Freunden geplaudert, meine Zeit verdöst,
Doch dann hat Annabelle mich von dem Übel erlöst.
Heut‘ sitz‘ ich vor ihr und hör‘ mit offenem Mund,
Wenn sie für mich doziert, Theorien aufstellt und
Ich wünsche, diese Stunden würden nie vergehen,
Ich könnt‘ ihr tagelang zuhör‘n, ohne ein Wort zu verstehen.

Früher dachte ich korruptes Spießerschwein,
Wer das schaffen will, müßte fröhlich sein.
Doch jetzt weiß ich, im Gegenteil,
Im Pessimismus liegt das Heil!
Früher hab‘ ich nämlich gerne mal gelacht,
Doch auch hier hat sie mich weitergebracht.
Heut‘ weiß ich, die Lacherei war reaktionär,
Infolgedessen denk‘ ich nach und schreit‘ ernst einher.

Annabelle, ach Annabelle,
Du bist so herrlich intellektuell,
Zerstör‘ mir meine rosa Brille
Und meine Gartenzwergidylle!
Annabelle, ach Annabelle,
Du bist so herrlich unkonventionell,
Ich bitte dich, komm sei so gut,
Mach‘ meine heile Welt kaputt!

Früher saß ich gerne tagelang
Vorm Fernsehapparat und aß und trank
Und war ein zufriedener Konsument,
Doch im höchsten Grade dekadent.
Dann hat Annabelle mich vor nicht langer Zeit
Vom Konsumterror befreit.
Nur noch geist‘ge Werte sind‘s, die ich begehr‘,
Und von nun an bleibt der Kühlschrank leer!

Früher war ich, wie das alles zeigt,
Einem billigen Vergnügen niemals abgeneigt.
Doch ab heute wird nicht mehr genossen,
Dafür diskutier‘n wir beide unverdrossen.
Wenn ich zu Ihren Füßen lieg‘,
Dann üb‘ ich an mir Selbstkritik,
Und zum Zeichen ihrer Sympathie
Nennt sie mich „süßer Auswuchs kranker Bourgeoisie“.
Annabelle, ach Annabelle,
Du bist so herrlich unkonventionell,
Du bist so herrlich emanzipiert
Und hast mich wie ein Meerschweinchen dressiert.
Annabelle, ach Annabelle,
Du bist so herrlich intellektuell,
Und zum Zeichen deiner Emanzipation
Beginnt bei dir der Bartwuchs schon.

niki
niki
6 Jahre zuvor

Nun muss man erst einmal definieren was mit Kapitalismus gemeint ist. Bedeutet nicht Kapitalismus die Ansammlung von Kapital und Macht um noch mehr Kapital und zu Macht generieren?
Das wichtigste ist, dass der Staat wieder Herr über die Wirtschaft ist und im Interesse der Masse an Menschen handeln kann. Ergo muss die Macht der Konzerne gebrochen werden und somit ist es kein Kapitalismus mehr.
Eine zweite Sache ist, dass der Kapitalismus grundsätzlich ohne (Wirtschafts-)Wachstum vollkommen undenkbar ist. Und genau daran kranken mir die Thesen von Flassbeck und alle anderen Keynesianern immer. Nur sind die Ressourcen nun einmal endlich und somit auch ein Wachstum. Daher wird die Umverteilungsfrage noch viel essentieller. Die Ausführungen von Flassbeck zu „grünem Wachstum“ sind mir persönlich ungenügend. Er wischt das auch immer in 2-3 Sätzen, sehr abwertend wirkend, kurz weg.
Das Kapitalismus vielen Menschen in den letzten 2 Jahrhunderten einen erheblichen Gewinn an Lebensqualität bescherte ist ausschließlich der rücksichtslosen Ausbeutung der Natur und dritte Weltländer zu „verdanken“. Nun wird das aber bald nicht mehr möglich sein und wenn die Kombination von Ressourcenknappheit und unendliche Macht von einigen Megakonzernen einhergehen, was als Endresultat des Kapitalismus in Kombination mit endlichen Ressourcen zwangsläufig eintrifft, denke ich kaum noch dass eine Dystopie gewaltigen Ausmaßes weit weg ist.
Einen gezähmter Kapitalismus gibt es m.E. per Definition nicht, auch wenn mir das jeder Keynesianer um die Ohren hauen wird. Aber entweder gibt es die Akkumulation von Kapital und Macht, oder der Staat hat genügend Macht um dagegen zusteuern. Für dich ist ein gezähmter Kapitalismus scheinbar etwas wie der dritte Weg, auch als „soziale Marktwirtschaft“ bekannt… Nun dass kann man sich ja grundsätzlich vorstellen. Nur die Marktmacht von Konzernen gehört gebrochen. Und ich bin mir nicht sicher, ob diese nicht schon viel zu groß ist und der „Point-Of-No-Return“ überschritten wurde.

Oder die Kurzform:
Auf dem Grabstein des Kapitalismus wird stehen: „Zu viel war nicht genug“

pentimento
pentimento
Reply to  niki
6 Jahre zuvor

Danke,
das Wesentliche schön zusammengefaßt!

Die Gier ist ein neurotischer Auswuchs des natürlichen Überlebenstriebs. Er wurde -genau wie der Fortpflanzungstrieb – längst ad absurdum geführt. Statt das Überleben der Spezies zu sichern, führen diese Instinkte nun zu ihrer Zerstörung.

Leider ist der Instinkt stärker als die Vernunft. Das hat der Schopenhauer mal gemeint, als er über ‚Wille und Vorstellung‘ schrieb.

Gorgonzola
Gorgonzola
Reply to  pentimento
6 Jahre zuvor

Eine Abkehr vom Kapitalismus ist die Abkehr vom „Wohlstand“.
Wie viele von 82 Mio. Bundesbürgern tragen solch eine Wende ?

Nur so eine Frage weil wir gerade bei der Sozialpsychologie sind.

Ist-Zustände zu beschreiben ist keine große Kunst. Irgendwann
muss es sich ausanalysiert haben.

niki
niki
Reply to  Gorgonzola
6 Jahre zuvor

Vielleicht ist die Problematik der Linken auch eine Begrifflichkeitsproblematik. Eigentlich wäre es sinngemäß etwas anders zu nennen auch wenn die Begrifflichkeit etwas komplett anderes beschreibt, oder gar nicht gibt.
Beispiel: der Begriff Sozialismus ist in Deutschland komplett verbrannt. Deswegen wäre es besser ruhig diesen einfach soziale Marktwirtschaft zu nennen, wo man SOZIAL groß schreibt… (Noch besser wäre es die absolut notwendige ökologische Komponente nicht zu vergessen. Also nennen wir das Kind ruhig ökologisch-soziale-Marktwirtschaft. Auch wenn es eigentlich eine spezielle Art des Sozialismus ist. Genauer: Ökologisch-demokratischer-Sozialismus). Diese Problematik und Diskussionen habe ich immer mit Parteigenossen in der Linken… Für mich ist es vollkommen egal wie man das Kind nennt. Hauptsache das Ergebnis stimmt. Und genau das ist das Problem mit Dogmatikern.
Im Ergebnis ist Kapitalismuskritik/Antikapitalismus absolut notwendig. Man sollte diese bloß nicht so nennen…

Gorgonzola
Gorgonzola
Reply to  niki
6 Jahre zuvor

Für mich ist es vollkommen egal wie man das Kind nennt. Hauptsache das Ergebnis stimmt.

Das Ergebnis aus was ? Das Ergebnis einer Linken die sich im Kapitalismus
eingerichtet hat, ist gleich null.

Die wollen alle mit ihren Wichsgriffeln nur an vorhandenen Schräubchen
drehen. Das drehen von Schräubchen nennen sie Politik. Der bessere Schräubchendreher möge gewinnen. Das ist Unsinn.

Für Schaffensprozesse muss man von außen an ein Objekt herantreten.

Gorgonzola
Gorgonzola
Reply to  Gorgonzola
6 Jahre zuvor

Wenn das gelänge, bliebe noch das Problem der Vermittelbarkeit.
Jeder Deutsche wird von kleinauf an, auf Systemfunktionalität getrimmt.
Auch das beste Alternativkonzept würde deshalb mehrheitlich nicht unterstützt.

niki
niki
Reply to  Gorgonzola
6 Jahre zuvor

@Gorgonzola…:
Offensichtlich hast du meinen Beitrag NICHT verstanden.
Ich habe nie gesagt, dass Linke für den Kapitalismus sich einrichten sollen…
Sondern Kapitalismuskritik/Antikapitalismus einfach nicht so nennen, da diese Begriffe, wie auch Sozialismus und Kommunismus nun mal hier absolut verbrannt sind. Diese lösen nun mal bei einer großen Masse von Menschen einen pawlowschen Reflex aus.

Quintessenz daraus: Laut Umfragen wollen etwa 80% der Menschen genau das was eigentlich DIE LINKE propagiert. Nur da die LINKE mit den Begriffen Sozialismus, Kommunismus und ähnlichen assoziiert werden, wird diese aufgrund des pawlowschen Beißreflexes nicht von der Masse gewählt… Und das ist Fakt! Erlebe ich jeden Tag in Diskussionen mit Menschen!

Mein Strategievorschlag lautet daher: Nehmt andere Begriffe… Erwähnt bloß nicht den Begriff Sozialismus, sondern gebt dem Kind nur einen anderen Namen!

Gorgonzola
Gorgonzola
Reply to  niki
6 Jahre zuvor

Ich habe nie gesagt, dass Linke für den Kapitalismus sich einrichten sollen…

Das musst du auch nicht sagen weil sich die Linke längst im Kapitalismus eingerichtet hat. Die beißen die Hand nicht mehr, die sie monatlich mit 15000 € füttert, die Berliner jetzt.

Entscheidendes wird sich da nicht mehr tun. Den Zusammenbruch kann
man verzögern. Irgendwann aber, werden wieder tote Pferde auf der Straße liegen wo sich die Nachbarn noch die besten Stücke rausschneiden, aber nur dann wenn wir nicht alle im nuklearen Feuer
verglüht sind. Ich sag das ohne Apokalyptiker zu sein.

pentimento
pentimento
Reply to  niki
6 Jahre zuvor

Niki

„Laut Umfragen wollen etwas 80% der Menschen genau das, was eigentlich DIE LINKE probagiert.“

D. h. die Begriffe sind vielleicht wirklich das Problem. Die Worte Sozialismus und Kapitalismus sind dermaßen abgegriffen und von extremen Vorstellungen besetzt, daß sofort Reflexe der Ablehnung freigesetzt werden. Insofern stützen diese alten Begriffe nur das System. Die meisten Menschen wollen Gerechtigkeit, d.h. ein menschenwürdiges Leben für alle, gerechte Steuern und direkte Demokratie.

Stefan Becker
Stefan Becker
Reply to  niki
6 Jahre zuvor

„…Nur die Marktmacht von Konzernen gehört gebrochen. Und ich bin mir nicht sicher, ob diese nicht schon viel zu groß ist und der „Point-Of-No-Return“ überschritten wurde… “
…genau das ist es was Roberto wohl meint. Nur wird sie sich nicht brechen lassen, wenn die Gesellschaft nicht mehrheitlich dahinter steht. Dazu braucht es so etwas wie eine psychosoziale Evolution. Ein allmählicher Erkenntnisgewinn in der Menschheitsentwicklung fand und findet immer statt und endete leider häufig in Kriegen und blutigen Revolutionen. Nun ist in einer realexistierenden Demokratur eine Willens- und Meinungsbildung noch möglich. Gesetz den Fall, dass die Mehrheit der Menschen ihren Willen so ausrichten, dass sie sich eine andere und zwar sozialere Politik wählen, sehe ich noch Hoffnung. Nur über das Knie läßt sich Erwünschtes defintiv nicht brechen, es sein denn, man möchte noch mehr Mord und Totschlag

DasKleineTeilchen
DasKleineTeilchen
6 Jahre zuvor

er konnte sich Kapitalismus auch nur so vorstellen, wie er ihn zeitgenössisch erlebt hatte.

boah ey; wie oft und lange soll dieses „argument“ eigentlich noch durchgekaut werden? wie wärs als zeitgenössisches beispiel mit der textil-industrie in bangladesch oder pakistan? oder kannste nichtmal über den doitschen tellerand hinausblicken, schätzelein? mann, tut das weh!

pentimento
pentimento
Reply to  DasKleineTeilchen
6 Jahre zuvor

Nicht zu vergessen: die Zerstörung der heimischen Märkte in Afrika durch die deutschen Exporte.

DasKleineTeilchen
DasKleineTeilchen
Reply to  pentimento
6 Jahre zuvor

right; niki hat dazu oben alles wesentliche gesagt…

Gorgonzola
Gorgonzola
Reply to  DasKleineTeilchen
6 Jahre zuvor

Er meint damals, als Adam Smith theoretische Grundlage war. Smith sagte, dass sich auch die Höhe der Löhne nach Angebot und Nachfrage einpendeln würden. Das war ein Trugschluss. Wer nichts anderes als seine Arbeitskraft zu verkaufen hat, ist beliebig austauschbar. Das ist heute durch Sklavenarbeit nicht nur in Bangladesh wieder zeitgenössisch aktuell, auch in Deutschland wieder dank Hartz IV und Zwang zu jeder Arbeit. Lapu schnallt das nicht.
Sind ja alles nur „sinnlose, nicht enden wollende Marx-Exergesen“ .-)

Gorgonzola
Gorgonzola
Reply to  Gorgonzola
6 Jahre zuvor

Das *System ist das Problem. Wir haben aber derzeit keine Alternativen. Deshalb ist das herrschende System nicht plötzlich richtig. Da kann der Flassbeck mit seinem Keynesianismus
die Staatsverschuldung durch die Decke treiben wollen wie er möchte.

*Das „System“ steht für eine ökonomische Theorie

Gast2
Gast2
Reply to  Gorgonzola
6 Jahre zuvor

Gern hätte ich euch etwas gegeben, was euch vielleicht gefehlt, oder ihr gebrauchen können hättet. Doch ich fasse mich kurz:

eine ökonomische Theorie

Was wie so oft eben auch nichts anderes ist, als eines dieser unzähligen Konzepte, denen wir im Alltag so begegenen.

DasKleineTeilchen
DasKleineTeilchen
Reply to  Roberto J. De Lapuente
6 Jahre zuvor

???????

Was genau willst du denn zum Ausdruck bringen? Dass die Textil-Indstrie in diesen Ländern dann wohl die „beste alle denbaren Textil-Industrie“ sein muss? Falls
ja

schreib ich suaheli?!? bei solchen antworten frage ich mich, was du zum ausdruck bringen willst. was soll das sein? „intellektuelles“ trollen?!? oder bist du ernsthaft schon so verwirrt, daß du so nen unmissverständlichen kommentar nicht mehr einordnen kannst?

Nein, weil natürlich in diesen Ländern andere Modelle gedacht werden können

sagemal, wen willst du hier eigentlich verarschen, roberto? andere modelle können a) überall gedacht werden und b) ist der kapitalismus gegenwärtig global; und jetzt erzähl uns nicht, in pakistan oder bangladesch würde sozialismus herrschen…selbst fucking nordkorea hat ne zentralbank.

Brian DuBois-Guilbert
Brian DuBois-Guilbert
Reply to  Roberto J. De Lapuente
6 Jahre zuvor

@RDL
was du hier ablieferst ist dermaßen unter aller Kanone, dass sich einem der Magen umdreht.
„Kumpel, mir gehört diese Plattform“ ….meine Fresse, was ist das für ein beschissenes Gehabe ?
Im „blödes-Gesülze“-Labern bist du einfach unübertroffen, das kannst du ganz leicht am feedback auf deine Auswürfe ablesen. NULL SELBSTREFLEXION.
Steck´dir „deine Plattform“ in dein Rektum und lass dir dein Scrotum von Witzfiguren wie „anton“ oder „sukram71“ lecken, du Hampelmann !

Heldentasse
Heldentasse
6 Jahre zuvor

Langfristig gilt, dass Kapitalismus ohne Wachstum auf die Dauer nicht funktionieren kann, und egal wie man kapitalistisches Wachstum generiert, z.B. via Green New Deal, ohne den Verbrauch von nicht nachhaltigen Ressourcen geht das nicht. Das ist kein Fehler den man „regulieren“ kann, dass ist eine systemimmanente Randbedingung.

Beste Grüße

https://www.youtube.com/watch?v=Avc2nN0FWVU

Heldentasse
Heldentasse
6 Jahre zuvor
Gorgonzola
Gorgonzola
Reply to  Heldentasse
6 Jahre zuvor

Wenn eine Ressource unendlich ist, dann die des menschlichen Erfindungsgeistes, Frau Herrmann. Der Kapitalismus ist nicht schlecht weil er das Klima crasht und die Ressourcen endlich sind, sondern weil er Menschen auslutscht, wegwirft und Kriege anzettelt.
Der Klimakiller CO2 kann mitunter recycled und wiederverwertet werden.

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Gorgonzola
6 Jahre zuvor

Ich dachte immer die menschliche Dummheit wäre eine unendliche Ressource, aber so kann man sich täuschen.

Im übrigen bin ich weiterhin der festen Überzeugung, dass der Kapitalismus im Endstadium nur Wohlfahrt für die schon Reichen bringt, und das der von Dir beschriebene Unbill zwangsweise fest im System verankert ist. Man kann den Kapitalismus nicht mit neuer Technologie abmildern, alles und jedes wird vermarktet bis der Arzt nur zum Wohle weniger, den Rest zahlen die vielen. Wobei vieles, wie bei einem Eisberg, noch gar nicht richtig zu Tage getreten ist, denn der Kapitalismus lebt auch davon die Kosten zu sozialisieren, ein Beispiel dafür ist Fukushima, die Konzerne verdienten sich eine goldene Nase und nach dem GAU muss die Gemeinschaft dafür eintreten!

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/agenda/kosten-fuer-entsorgung-von-fukushima-daiichi-steigen-14498300.html

Gorgonzola
Gorgonzola
Reply to  Heldentasse
6 Jahre zuvor

Mir ist, wie schon öftern, die Frau Herrmann aufgestoßen weil sie genau das auslässt
was du aufführst. Die grün, bürgerliche Sicht auf die Dinge ist eben eine unvollständige
Betrachtungsweise.
Man muss heute die Katastrofe über Klima und Unbill für die gesamte Menschheit
beschreiben weil man die Alltagsopfer des Kapitalismus hinnimmt.
Iss halt so, dass Drittweltler den Mumpitz für uns herankarren müssen,
unter Arbeitsbedingungen wie zu Beginn der industriellen Revolution.
Iss halt so, dass einer der in der Schule nicht aufgepasst hat, zur Strafe in der Leiharbeit verheizt wird.

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Gorgonzola
6 Jahre zuvor

ACK! Aber mir persönlich ist eine fundierte gut gemachte Teilaufklärung lieber als Nebelkerzen. Wenn Frau Herrmann die systematischen Widersprüche des Kapitalismus aus bürgerlicher Sicht aufzählt ist das schon man was gutes, m.E.

Beste Grüße

Gorgonzola
Gorgonzola
Reply to  Heldentasse
6 Jahre zuvor

Dringt aber im Endeffekt nicht durch weil es ihrem
Bildungsbürgertum scheißegal ist, wie es ist. Die konsumieren
Betroffenheitslyrik zur Nabelschau.

eb
eb
6 Jahre zuvor

Ja, dann regulier mal Roberto. Sach mal, was hammer jetzt von der Erkenntnis? Antikapitalismus bringt wenigstens noch Kritik daran. Und nü? Klar, macht es Sinn, das nächstliegende anzupacken und das auch innerhalb des Chaos, (egal welchem, von mir aus auch dem der Marxisten), – aber was sollen diese Schleimbeutel? Ist das deine Art in der Mitte Radler zu trinken und das als Weisheit zu verkaufen, oder ist das einfach nur nonchalantes Reiten auf einer Mitte, die sich nun mal gerade kräftig nach rechts bewegt? Und das im Kapitalismus? Klar gehört der Kapitalismus reguliert, – er existiert nun mal, aber willst du ihn mit so Überschriften manifestieren? Und vor allen Dingen, – versuch’s mal wieder mit Wörtern wie „könnte“, „wäre möglich“ etc. Du hörst dich schon an wie die Experten der Qualitätsjournallie mit ihrem „muss“ „gehört“ „unbedingt“. Gottseidank entscheidest du nicht, was die Linke deiner Meinung nach denken „sollte“. Die ist nämlich recht vielfältig. Der Teil der Betonköpfe ist das genauso wenig maßgebend, wie die Ultraweicheier der sozialen Marktwirtschaft. Das ist die Verhältnismäßigkeit, nicht dein; „Die Linke sollte sich vom Antikapitalismus verabschieden“. Geht das irgendwann mal wieder ohne dieses Surfen im Attention-Speck?

eb
eb
Reply to  eb
6 Jahre zuvor

Vielleicht noch etwas gegen eine Fehlinterpretation. Mit Weicheiern der sozialen Marktwirtschaft, meine ich die Linken, die sich damit arrangieren können und anstatt das auf den Punkt zu bringen, sich damit beschäftigen denen auch noch Lippenbekenntnisse zu liefern.

rainer
rainer
6 Jahre zuvor

….iss ja ein Wahnsinn, welche Erkenntnisse hier zum Besten gegeben werden….

Thomas Friedrich
Thomas Friedrich
6 Jahre zuvor

Wie passend, dass man für die Lektüre ablatzen muss.

Antikapitalismus ist vielleicht ein Irrweg, nicht aber Antinatalismus. Denn wer nicht geboren wird, der kann weder ausbeuten noch ausgebeutet werden.

Brian DuBois-Guilbert
Brian DuBois-Guilbert
Reply to  Thomas Friedrich
6 Jahre zuvor

Wer für so einen Bockmist auch noch ablatzt, der muss eine masochistische Ader haben oder sich Sukram71 nennen…

Folkher Braun
Folkher Braun
6 Jahre zuvor

Flassbeck und De Lapuente fehlt halt der Grundkurs in Karl Marx: Das Kapital. Die innere Organisation der bürgerlichen Produktionsweise. Insbesondere das 24. Kapitel im ersten Band: Die sogenannte ursprüngliche Akkumulation. Wer sich mit anderen Formen der Beteiligung der Produzenten am (Mehr-) Produkt beschäftigen will, hat bei Montragon im Baskenland reichlich Informationen.

Systemfrager
Systemfrager
Reply to  Folkher Braun
6 Jahre zuvor

auuuuuuuuuuuuuu dat tut weh … was für einen schwachsinn verzapfst du da.
Die Marxe Akkumulationstheorie ist das Ergebnis, eines der die Arithmetik nicht beherrschte.
Es gibt keine steigende organische Zusammensetzung des Kapitals
Marx ist im REIN WISSENSCHAFTLICHN SINNE MURX.
Ein fauler Zaubertrick >>>
Das sind harte Fakten – empirische Tatsachen-Daten
Und wenn du für die Mathe versierst bist, dann hier nachschauen, wie siene Reproduktionsshemata wären, wenn er nicht alles vermurkst hätte:
Die distributiven Koeffizienten >>>

Systemfrager
Systemfrager
6 Jahre zuvor

Der Kapitalismus gehört nicht abgeschafft – er gehört reguliert!
Bravo Roberto. Bravo!
Ergänzung:
Der Kapitalismus, die Idee der Martkwirtschaf war ursprünglich eine Idee der geregelten Ordnun.
Die frühliberale Marktwirtschaft als Ordnung durch Regeln >>>
Genau diese Idee muss weiter entwickelt werden

DirtbagLeft
DirtbagLeft
6 Jahre zuvor

Antikommunismus, ist gute deutsche Tradition, da will auch Roberto nicht zurückstehen.

BTW Nicht der Antikapitalismus ist ein Problem der gesellschaftlichen Linken, sondern die Umarmungsstrategien, des Neoliberalismus:

Ein weiterer Bereich, in dem Grundprinzipien der „Neuen Linken“ zu einem Vehikel neoliberaler Einflussnahme geworden sind, sind die Minderheitenrechte. Die klassische Linke versuchte vor allem Mehrheitsrechte, wie z.B. höhere Löhne und soziale Absicherung, zu erstreiten. Die „Neue Linke“ fördert dagegen die Identifikation mit bestimmten Minderheitsgruppen. Sie tut dieses, weil sie das historische Unrecht gegen bestimmte Minderheiten kompensieren möchte. Zu diesem Zweck hat sie eine Vielzahl an Diskursen in der Gesellschaft etabliert, die sich an einzelne Gruppen richtet, seien dies nun Frauen, Migranten, Homosexuelle, ethnische oder religiöse Minderheiten.

Für den Neoliberalismus ist dies von Vorteil. Und zwar nicht nur, weil die Forderungen bestimmter Minderheiten viel leichter und kostengünstiger zu erfüllen sind als die Ansprüche der Mehrheit. Sondern auch, weil die Gesellschaft durch die Minderheitenpolitik zusätzlich fragmentiert und in verschiedene Interessengruppen aufgeteilt wird. Dadurch wird es der Gesellschaft erschwert, eine gemeinsame Allianz der Bevölkerung gegen Kapitalinteressen aufzubauen. Der Staat wiederum gewinnt durch den Kampf gegen Diskriminierung einen Vorwand, um zum „therapeutischen Staat“ zu werden und die Weltanschauung seiner Bürger zum Gegenstand von Verwaltungsmaßnahmen zu machen.

https://deutsch.rt.com/meinung/38442-rt-deutsch-spezial-logik-neuen/

Mucha
Mucha
6 Jahre zuvor

OFF

Wie der Westen Russland als Bedrohung inszeniert.

Ein guter Artikel über die aktuelle Sicherheitspolitik Russlands
im Vergleich zur USA

https://www.rubikon.news/artikel/putins-neue-wunderwaffen

DirtbagLeft
DirtbagLeft
Reply to  Mucha
6 Jahre zuvor

Ganz genau. Antimilitarismus, statt Antikommunismus.

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  DirtbagLeft
6 Jahre zuvor

Oder ganz einfach „Schwerter zu Pflugscharen!“

Umdenker
Umdenker
6 Jahre zuvor

Der Pöbel sollte sich von antimonarchischen Tendenzen verabschieden. Adel und Klerus sind von Gott erwählt und haben quasi die Pflicht zu herrschen.

Ich hoffe dieser eine Satz zeigt dem Autor ein wenig seinen Denkfehler von Menschen geschaffene Wirtschafts-, Herrschafts- oder Staatsformen als quasi alternativlos und wie Naturgesetze darzustellen. Denn so gut wie jede Kultur in jeder Zeit hatte entsprechende Dogmatiker, die glaubten der aktuelle Zustand sei quasi schon das beste was geht und alternativlos. Die Geschichte hat uns was anderes gelehrt und vielleicht sollte der Autor auch mal in sich gehen und seine Argumentation mit der geschichtlichen Realität abgleichen und somit auch ableiten, was für Optionen in Zukunft doch möglich wären.

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Umdenker
6 Jahre zuvor

Der Pöbel sollte sich von antimonarchischen Tendenzen verabschieden. Adel und Klerus sind von Gott erwählt und haben quasi die Pflicht zu herrschen.

Laut Herrn Mausfeld funktioniert die Legitimation von Macht heute wesentlich anders und subtiler. Sie reden der Herde (Mehrheit der Menschen) ein, dass nur Schäfer (Eilten) sie zu ihrem besten führen kann. Außerdem werden so tolle Ansichten konditioniert, dass wahre Demokratie nur in der Marktwirtschaft funktioniert. Manchmal geben sie es sogar öffentlich zu.

Beste Grüße

https://www.youtube.com/watch?v=y4CIiBL-EKg

Folkher Braun
Folkher Braun
6 Jahre zuvor

. Ich war zwischen 1969 und 1973 in der glücklichen Lage, dass es für die Lektüre von Kapital 1 -3 und Theorien über den Mehrwert 1-3 noch Übungsscheine gab. Wenn ich dann lese, dass es keinen Fall der Profitrate gibt, frage ich mih. Worüber hat Henning Wasmus in Münster habilitiert?- Über den tendenziellen Fall der Profitrate.
Jeder, der etwas mit Ökonomie zu tun hatte, weiß, dass jede Gesellschaftsform ein Mehrprodukt produzieren muss. Das ist die gesellschaftliche und wirtschaftliche Basis ihrer Kinder. Denn die sind erst mal nicht produktiv.
Keynesianern ist das Thema allerdings fremd.

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Folkher Braun
6 Jahre zuvor

Es mag ja sein, dass der Mensch im Gegensatz zum Tiere immer mehr produzieren muss als er verbraucht, zumindest wenn arbeitsteilig produziert wird. Aber das ist m.E. nicht das Problem, denn erstens es kommt immer auf den relativen Ressourcen- Verbrauch an, und auf die Sinnhaftigkeit des Mehrproduktes.

Es ist schon ein gewaltiger Unterschied für das Ökosystem, ob eine kleine traditionelle Agrargesellschaft ihr Mehrprodukt einlagert um über den nächsten Winter zu kommen, oder im globalen Turbokapitalismus alles und jedes vermarktet werden muss damit der Laden läuft. Hinzu kommt, was m.E. ganz wesentlich ist, der Gesellschaftscharakter die Herr Fromm grob so klassifiziert:
https://de.wikipedia.org/wiki/Charakterorientierung

Mein Ergo: Die VWL ist viel zu schwach und ungeeignet um alles relevante zu erklären, wahrscheinlich ist sie gar keine Wissenschaft. 😉

Beste Grüße

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Folkher Braun
6 Jahre zuvor

@Folkher Braun

Ich kann nicht erkennen, auf welches Statement von Heldentase sich dein Kommentar bezieht.

Jeder, der etwas mit Ökonomie zu tun hatte, weiß, dass jede Gesellschaftsform ein Mehrprodukt produzieren muss. Das ist die gesellschaftliche und wirtschaftliche Basis ihrer Kinder. Denn die sind erst mal nicht produktiv.
Keynesianern ist das Thema allerdings fremd.

Glaubst du wirklich, dass Keynesianer nicht realisieren, dass der produktive Teil der Gesellschaft den Bedarf des unproduktiven Teils ( Kinder/Rentner ) mit erwirtschaften muss?
Woran erkennst du das?

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Hallo Robbespiere,

ich glaube zu verstehen was Folkher Braun in Bezug zu meinen obigen Ausführungen meint nämlich, dass der Satz „Jede Wirtschaftsform muss Mehrwert generieren!“ zwangsläufig jede Kritik des Kapitalismus in Richtung „Verzicht, Nullwachstum oder Abbau von Produktion“ als falsch wertet.

Aber ich denke es ist ein gemeines Postulat (besser Axiom) aus der VWL, was durchaus in Frage stellen kann, wenn man über den Tellerrand der VWL schaut.

Beste Grüße

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Heldentasse
6 Jahre zuvor

ich glaube zu verstehen was Folkher Braun in Bezug zu meinen obigen Ausführungen meint nämlich, dass der Satz „Jede Wirtschaftsform muss Mehrwert generieren!“ zwangsläufig jede Kritik des Kapitalismus in Richtung „Verzicht, Nullwachstum oder Abbau von Produktion“ als falsch wertet.

Unter dieser Annahme kann man den Karren eigentlich nur an die Wand fahren, weil in einer Welt begrenzter Resourcen kein unendliches Wachstum möglich ist.
Der Resourcenverbrauch und die Zahl von weltweit 7 Mrd. Verbrauchern passen irgendwie nicht zusammen.

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Das ist richtig! Kapitalismus ist m.E. ein System von positiven Rückkopplung, also ein System was sich ständig weiter „hoch schaukeln“ muss, der Output verstärkt den Input etc. pp.

In der Natur gibt es das kaum, und wenn doch, wie z.B. beim Algenwachstum oder bei den Krebszellen hat es an sich keinerlei „positiven“ Aspekte, und führt sogar zur Selbstzerstörung.

Beste Grüße

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Heldentasse
6 Jahre zuvor

In der Natur gibt es das kaum, und wenn doch, wie z.B. beim Algenwachstum oder bei den Krebszellen hat es an sich keinerlei „positiven“ Aspekte, und führt sogar zur Selbstzerstörung.

Mit anderen Worten:
Wer seinen Wirt durch unkontrolliertes Wachstum erwürgt, geht selbst mit drauf.

Gorgonzola
Gorgonzola
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Wer nichts wird, würgt den Wirt !

Das Verhältnis von Parasit zum Wirt passt hier nicht. Der Parasit hat in der Natur eine Funktion, wenn auch eine unangehme für den Wirt.
Parasitäre Spekulanten die ganze Volkswirtschaften in den Abgrund reißen, haben keine Funktion für das Zusammenleben einer Gesellschaft.

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Gorgonzola
6 Jahre zuvor

Wer nichts wird, würgt den Wirt ! YMMD! 🙂

Gorgonzola
Gorgonzola
Reply to  Heldentasse
6 Jahre zuvor

Der Kapitalismus verlangt nach exponentiellem Wachstum. In der Natur gibt es das nicht. Ein Tier oder eine Pflanze wäre nie ausgewachsen, dass Gänseblümchen wäre drei Tonnen+ schwer und die Eidechse
Godzilla triebe ihr Unwesen. Lebewesen stellen ihr Wachstum ein.

Ein Hund wächst im ersten Lebensjahr exponentiell, dann stagniert sein Größenwachstum bis etwa zum zweiten Jahr und danach bleibt seine Größe bis zum Lebensende gleich, Mensch usw. analog dazu.

Was müsste man auf die Wirtschaft übertragen tun ? Ab welchem Zeitpunkt muss das Wirtschaftswachstum beschnitten werden damit sich ein Wirtschaftssystem in natürliche Kreisläufe integriert ohne Schaden anzurichten ? Da muss ja von Beginn an irgendeine Sollbruchstelle eingebaut werden, die in der Natur genetisch vorgegeben ist.

Also Wachstum nicht selektiv sondern temporär.

Defi Brillator
Defi Brillator
6 Jahre zuvor

Welch lustige Diskussion. Und so zielführend, wie immer! Wenn man den meisten hier auch nur an das Klugfon gehen würde, wäre das schon ein Weltuntergangsgarant. Was wohl erst passieren würde, wäre das Internet plötzlich weg?

Die Mehrheit wünscht sich schlicht nur mehr persönlichen Luxus.

Ein neues System ist für 0,05 % der hiesigen Bevölkerung überhaupt vorstellbar und wenn es jemals zu einer Art sozialen Revolution käme, wäre die nur von kurzer Dauer, da Schampus und Unterhaltung additiv zum Horten von Kapital und Konsumgütern gewünscht werden (auch Briefmarken und die Modelleisenbahnen gehören dazu).

Dazu käme dann noch der Ehrgeiz der Einzelnen, um von Dominanz, Sex und Gelüsten mal ganz zu Schweigen. Auch ist es hierzulande wichtig, das immer ein Sündenbock oder Prügelknabe zur Hand ist, damit man und frau sich an deren Leid weiden können. Daran scheitert es auch, dem Kapitalismus eine Art soziales Regelwerk überzustülpen (an das sich sowieso kaum einer halten, würde, wie man auch jetzt schon erkennen kann).

Auch lustig zu lesen, dass es noch Leute gibt, die an den Wert von Arbeit glauben. Den gab es nie.
Reich kann man mit allem Möglichen werden, jedoch gehört Arbeit sicher nicht dazu.

Dem Kapitalismus eine Art Korsett zu verpassen, würde klappen, wenn starke, unterschiedliche Sozialsysteme (unterschiedlicher Länder) noch konkurrieren würden.
Das ist natürlich längst Geschichte.

Wenn sich Arbeiter, Flüchtlinge, Migranten, Obdachlose, Rentner und Behinderte lieber gegenseitig bekämpfen, anstatt die Ursachen und Verursacher, spricht das auch Bände. Da aber in Deutschland alles über die Oberfläche (GUI) läuft, sind Symptome genauso in der Politik, wie beim Arzt gefragt.
Sinnloses Herumdoktoren an Symptomen gefällt allen, allein schon wegen der Unterhaltung, ein Umstand, den z. B. Esoteriker auch gerne für sich und gegen Andere ausnutzen.

Und der Kapitalismus fährt nicht etwa vor die Wand, wie hier diverse Promivideos wohl veranschaulichen sollen, sondern er produziert das, was er immer macht, wenn jemand den Hals nicht voll genug bekommen kann: Krieg!
Das ist schließlich ein Bombengeschäft.
Es kommt ja nicht von Ungefähr, dass selbst in Deutschland wieder über Atomwaffen (mitunter sogar öffentlich) nachgedacht wird. Die kommenden Kriege werden an den Verteilungsfragen und dem Kapitalismus ansonsten nichts ändern, aber Gründe vorschieben, sich noch mehr mit Symptomen zu beschäftigen.
Ein ungesundes Pro (auch zeitgeistlich und durch Trends befeuert) für Autokratie, sowie die allgemeine Mobilmachung und Aufrüstung, runden das mehrheitliche Bild ab.

Daran ändern auch gutgemeinte Postulate nichts.

Gorgonzola
Gorgonzola
Reply to  Defi Brillator
6 Jahre zuvor

Auch lustig zu lesen, dass es noch Leute gibt, die an den Wert von Arbeit glauben.

Es geht um die menschliche Arbeit als zentrale Einheit der WERTSCHÖPFUNG.
Wie hoch diese honoriert wird, steht auf einem anderen Blatt.

Den Rest bekommt ohnhin niemand an den Medien vorbei, es sei denn das ein oder
andere Verlagshaus wird gestürmt und der Kriegshetzer von Zeile elf fliegt mal
aus dem fünften Stock……so richtig mit wehendem Schlips und Aufschlag auf
der Restmülltonne….

Defi Brillator
Defi Brillator
Reply to  Gorgonzola
6 Jahre zuvor

Arbeit sind Kosten, keine Wertschöpfung. Werte kannst Du ggf. aus Eigentum und Kapital schöpfen. Das Zeitalter der Industrie ist hierzulande durch.
Der lustige Satz: „Wertschöpfung ist – in einer Geldwirtschaft – das Ziel produktiver Tätigkeit. Diese transformiert vorhandene Güter in Güter mit höherem Geldwert.“ trifft nur noch für Ausnahmen zu und die muss man sich leisten können.
Zum einen haben wir eine Buchgeldwirtschaft, die eben nicht mehr auf realen Werten basiert, zum Anderen muss gemäss der Produktivität, der Massenmarkt bedient werden, was Qualität fast ausschließt. D. h. eine Wertschöpfung erfolgt bestenfalls marginal oder entsteht ideell im Kopf des angeblichen Wertschöpfers (was die schlechtmögichste Variante wäre).
Es wird eher am Gegenteil gearbeitet, siehe auch geplante Obsoleszenz. Dementsprechend sind die Produkte (Technik, Fressen, Baumaterialien, Inneneinrichtung, etc.) auch größtenteils Ramsch, damit immer mehr immer schneller umgesetzt wird. Das hat aber mit der Schaffung von Werten nur bedingt zu tun.
Die passiert anderswo und hat nicht mehr viel mit Arbeit am Hut.

Gorgonzola
Gorgonzola
Reply to  Defi Brillator
6 Jahre zuvor

Arbeit sind Kosten, keine Wertschöpfung.

Ist immer gut, wenn man schnell weiß welche Leute man ignorieren sollte.
Manche lassen aber auch derart schnell die Hosen runter.

Danke !

Defi Brillator
Defi Brillator
Reply to  Gorgonzola
6 Jahre zuvor

Bitte! Es ist immer schön zu sehen, wie Leute auf Buzzwords reagieren und meinen, das Geschriebene auch zu verstehen.Da wird bestimmt viel mit der Kapitalismuskritik und dem Korsett für den Kapitalismus. Gutes Gelingen! Zero Tolerance ist ja auch gerade bei Merkel en vogue. Aber da geht bestimmt noch irgendwas mit Buzzwords und Oberflächlichkeiten.

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Defi Brillator
6 Jahre zuvor

Und der Kapitalismus fährt nicht etwa vor die Wand, wie hier diverse Promivideos wohl veranschaulichen sollen, sondern er produziert das, was er immer macht, wenn jemand den Hals nicht voll genug bekommen kann: Krieg!

Den Hals brechen werden uns nicht die Kriege sondern ganz einfach die gemeinen Naturgesetze! Die gesamte Ökosphäre ist durch den Menschen schon dermaßen aus dem Gleichgewicht, dass m.W. nach die meisten Experten der Meinung sind, dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit innerhalb von Jahrzehnten kollabieren wird, weil vermutlich schon heute Vorgänge ablaufen die irreversibel sind.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Heldentasse
6 Jahre zuvor

Den Hals brechen werden uns nicht die Kriege sondern ganz einfach die gemeinen Naturgesetze!

Wie das System kollabiert, ist ziemlich egal.
Auf alle Fälle gibt es dann jede Menge „Soylent Green“ im Angebot.

Gorgonzola
Gorgonzola
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Soylent Green betreffend weise ich nochmals auf einen Artikel hin.

Warum ?

Der Autor beschäftigt sich mit der Frage, ob in den Containern
des amerikanischen Abwehrschirmes, der Russland umzingelt,
nicht doch nuklear bestückte Rakten zum Angriff stecken könnten.
Wer garantiert uns und Russland, dass in diesen amerikanischen Batterien
nur „Abfangraketen“ zur „Verteidigung“ stecken ? Und wenn doch, ließen
die sich sehr schnell tauschen. So überlegt, macht das die Lage erst richtig
brisant.

https://www.rubikon.news/artikel/putins-neue-wunderwaffen

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Gorgonzola
6 Jahre zuvor

@Gorgonzola

Den Artikel hatte ich auch schon gelesen. Die dümmliche Arroganz der USA, den ABM-Vertrag zu kündigen und an der Grenze Russlands einen Raketenschirm aufzubauen, hat konsequwnterweise eine Antwort Russlands provozieren müssen.
Jetzt haben sie gezeigt bekommen, wo es langgeht, wenn sie auf dumme Gedanken kommen sollten.
Der ganze finanzielle Aufwand war fürn A****.
Wenn man bedenkt, dass allein 5 Mio. Amerikaner von Essensmarken abhängig sind und viele keine Krankenversicherung haben, müßte der Laden wg. solchen Wahnsinns schon längst implodiert sein.

Gorgonzola
Gorgonzola
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Man muss das anders sehen. Soweit wir die Situation der 80er noch vor Augen haben, ging es damals um einen interkontinentalen Schlagabtausch. Wenn die Raketen des Gegners in der Luft waren, sollten die eigenen abgeschossen werden damit beide draufgehen, das Prinzip der garantierten, gegenseitigen Zerstörung.
Der Ring um Russland ist nun enger und wenn die „Abwehrschirme“ tatsächlich mit Atomrakten zum Angriff bestückt sind und werden können, sinkt für Russland die Vorwarnzeit auf wenige Minuten.
Die Doktrin irrer Amis ginge damit auf, dass ein Atomkrieg zu gewinnen wäre. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt wie die darauf kommen, aber diese Rakten stehen eng an Russland und nicht in den USA. So läuft der Hase ! Absoluter Irrsinn ! Die tischen uns seit Jahren das Märchen vom Abwehrschild auf. Das sind Angriffswaffen und Russland steht mächtig unter Druck.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Gorgonzola
6 Jahre zuvor

@Gorgonzola

Der Ring um Russland ist nun enger und wenn die „Abwehrschirme“ tatsächlich mit Atomrakten zum Angriff bestückt sind und werden können, sinkt für Russland die Vorwarnzeit auf wenige Minuten.

Das mit der verkürzten Vorwarnzeit ist richtig, aber die Russen werden sich auch darauf einstellen, in dem sie ihre Überwachung ausbauen und ihrerseits ihre Abfangsysteme positionieren, wie die Iskander-Raketen in Kaliningrad und diese in Alarmbereitschaft halten.
Ob das ausreicht, will man lieber gar nicht wissen.
Allzu siegesgewiß sollten die Amerikaner jedenfalls nicht sein, denn immerhin verfügt Russland auch über mobile Abschussrampen auf See, z.B. in Form von Schiffen und U-Booten.
Putin hat die USA gewarnt. Beim ersten Abschuss einer Rakete Richtung Russland gibt es eine knallhrte Antwort und dann sind sämtliche Planspiele obsolet.

Gorgonzola
Gorgonzola
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Der Jochen Mitschka schreibt das es bezüglich der Bestückung der Abwehrschirmcontainer um Spekulation geht. Nichts ist zu beweisen aber den Amis sei alles zu zutrauen.
Deutlich wird aber, wie nah wir uns am Abgrund befinden. Das war damals mit Pershing und SS 20 nicht so brenzlig. Da gab es um die 15 Minuten Vorwarnzeit, auch um Fehlalarme noch zu melden. Die gibt es nun nicht mehr wenn man sich so nah auf der Pelle hängt.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Gorgonzola
6 Jahre zuvor

@Gorgonzola

Was man vielleicht auch nicht vergessen sollte, ist die Reaktion der Chinesen.
Die wissen ganz genau, dass sie als nächste auf der Abschussliste der Amerikaner stehen und werden wohl kaum tatenlos zusehen, wenn Russland angegriffen wird, quasi in ihrem Hinterhof.
Trump würde sich zu gerne den Teil der Wirtschaft wieder zurückholen, den Clinton damals nach China outgesourced hat, um der Wallstreet fette Gewinne zu bescheren.

Gorgonzola
Gorgonzola
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Noch zündeln die Amis an der europäisch-russischen Grenze und sind bemüht die Chinesen vorerst nicht militärisch zu involvieren, dafür aber beginnen die Handelsscharmützel mit ihnen.

https://www.westendverlag.de/buch/die-eroberung-europas-durch-die-usa-2/#iLightbox%5B%5D/0

Antikapitalist
Antikapitalist
6 Jahre zuvor

Ich hab Dich ja mal gemocht. Vor allem für Deine wirklich guten erkenntnisreichen Artikel über unsere Gesellschaft und deren erbärmlichen Zustandes.Aber langsam gehst Du mir auf die Eier. Vor allem einen Artikel schreiben in dem Du die elende Knochnmühle verteidigst und den man nur komplett lesen kann wenn man ein Abo kauft hahahaha… merkste was ? Wähl SPD oder besser mach dort Karriere

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Antikapitalist
6 Jahre zuvor

Wähl SPD oder besser mach dort Karriere

Wenn man ein Aasfresser wäre, hätte man dort bestimmt noch einige Zeit satt zu speisen. Ansonsten werden zukünftig die Fleischtöpfe da verdienterweise immer knapper.

Beste Grüße

aquadraht
aquadraht
6 Jahre zuvor

Es ist schon peinlich, wenn Linke wie Roberto oder Holger Flassbeck davon erzählen, die Linke solle sich auf ewig im Kapitalismus einrichten. Dagegen schlagen Erzkapitalisten und Multimilliardäre wie Ma Yun (Jack Ma), der Gründer von Alibaba, und Liu Qiandong vor, angesichts der Produktivitätsfortschritte und des zunehmenden Robotereinsatzes werde es Zeit, wieder an den Kommunismus zu denken. Die Gesellschaftsordnung ihres Landes, die ich nicht idealisieren will, nennt sich im Übrigen auch nicht Kapitalismus, sondern Sozialismus mit chinesischen Charakteristiken.

Dass der Kapitalismus nicht das letzte Wort der Geschichte ist, ist nicht überall vergessen.

Brian DuBois-Guilbert
Brian DuBois-Guilbert
Reply to  aquadraht
6 Jahre zuvor

Linke wie Roberto

……hahahahahahahahahahaha……..nichts für ungut, Aqua, wenn ich einen Lachkrampf bekomme…..

aquadraht
aquadraht
Reply to  Brian DuBois-Guilbert
6 Jahre zuvor

Das ist Dogmatismus. Ich würde selbst Leute wie Kipping oder Lessenich nicht als Rechte bezeichnen (wenn auch eher als Linksliberale denn als Linke). Und ein Standpunkt wie der von Roberto oder Flassbeck, mit expliziter Ablehnung von Agendaterror, Austerity und Neoliberalismus, ist ganz ohne zweifel links, sozialdemokratisch links, gewiss. Auch Albrecht Müller oder Jens Berger rufen nicht die Weltrevolution aus, und soviel linker ist das gutbürgerliche Plauderstündchen bei Erdmanns offen gesagt auch nicht (ok ich lese da nicht mehr, weil mir die Lobhudeleien des rechten Hetzers Konicz Arschkrämpfe verursachen). Kriegs- und NATO-Propaganda ist dagegen rechts, auch aus dem grünen oder „antideutschen“ Umfeld. Das Gleiche gilt für die „Querfront“-Propaganda, die bürgerliche Humanisten wie Jebsen oder Ganser als rechts diffamiert und gegen sie Kontaktverbote verfügt.

Brian DuBois-Guilbert
Brian DuBois-Guilbert
Reply to  aquadraht
6 Jahre zuvor

Mhm, ist denn „sozialdemokratisch links“ nicht wirklich mittlerweile ein Paradoxon ?
Schaue ich mir Figuren wie Nahles, Scholz, Heil oder Maas an, würde mir das Wort „links“ zu diesen Schaudergesellen nicht im Traum einfallen. Und die Drift, die ein gewisser Autor mittlerweile an den Tag legt, hat mit „links“ auch nichts mehr zu tun.
Oben schrob „Antikapitalist“ einen schönen Kommentar, der alles dazu sagt.

Balmung
Balmung
Reply to  Brian DuBois-Guilbert
6 Jahre zuvor

Rechtssozialdemokraten waren eigentlich schon immer, die dominierende Spezies innerhalb der SPD.

https://www.tagesspiegel.de/politik/spd-ausschlussverfahren-sarrazin-bleibt-nur-links-gehts-raus/4153102.html

Folkher Braun
Folkher Braun
Reply to  Balmung
6 Jahre zuvor

Man muss nur die Dissertation von Kurt Schumacher aus 1929 lesen, wo er die SPD als optimale Einhegung des renitenten Proletariats der Elite andient. Das hat ihm aber nicht geholfen, um nicht in ein KZ eingeliefert zu werden. Dort hat er sich vor allem dadurch ausgezeichnet, mit der informellen Organisation der KPD zusammenzuarbeiten. Nach 45 war der auch noch stolz drauf. Und in der Konferrenz von Wennigsen (Dezember45, sponsored by the British Army) gelang es ihm, SPD-Vorsitzender der Westzonen zu werden. Der Exilvorstand der SPD aus Berlin wurde erst nach der Ernennung zu der Konferenz zugelassen. Anders gesagt: die Spaltung Deutschlands ist das Werk von Schumacher, denn der Exilausschuss in Berlin wurde so Übernahmekandidat der KPD. Nachzulesen bei Albrecht Kaden: Einheit oder Freiheit.
Der Aufschwung der SPD unter Brandt ist schlicht die Konzession der Elite an die rebellierende Unterschicht und ihr deutlichtes Merkmal war das Arbeitsförderungsgesetz von 1969. Ungelernte, Gelernte und Meister konnten endlich mit staatlicher Unterstützung sich qualifizieren.
Zu meiner Meisterausbildung bekam ich 1986 einen Zuschuss. Nix da Meister-BaFög. Wir Malocher waren dem Staat noch wichtig.

Und heute? Bist Du von solchen Emporkömmlingen wie Clement, Schröder und Fischer zum A****loch der Nation erniedrigt worden.

Folkher Braun
Folkher Braun
Reply to  Folkher Braun
6 Jahre zuvor

der KPD nicht zusammenzuarbeiten. Sorry

aquadraht
aquadraht
Reply to  Brian DuBois-Guilbert
6 Jahre zuvor

Naja, sollte man wirklich den Bannfluch „nicht links“ gegen jeden schleudern, der nicht für die proletarische Revolution, die Anarchie oder wasweissich ist?

Generell halte ich alles für links, was für eine Verbesserung der Lebensverhältnisse der Mehrheit der Bevölkerung, vor allem der Arbeitenden und Armen, für Menschenwürde, Frieden und gegen die Herrschaft der Eliten eintritt.

Das kann man alles, jedenfalls bis zu einem gewissen Grad, durchaus tun, ohne gleich den Kapitalismus abzuschaffen. Man kann sich auch einreden, man brauche dafür den Kapitalismus nicht beseitigen. Ich halte diese Illusionen von Roberto und Holger Flassbeck für unrealistisch: weder eine nachhaltige Besserung für die Arbeitenden und Armen noch Frieden oder Respektierung der Menschenwürde und Menschenrechte sind meiner Überzeugung nach im Kapitalismus nachhaltig möglich.

Aber bitte, muss man das wie ein Missionar jedem in die Fresse hauen, der das anders sieht? Genauso schwachsinnig finde ich Tiraden wie die von Roberto und Flassbeck, die Linke solle sich vom Antikapitalismus trennen. Über Sachen, über die man sich nicht einig wird, und die für die Tageskämpfe ohne Relevanz sind, sollte man keine Spaltungen provozieren.

a^2

Thrombo
Thrombo
Reply to  aquadraht
6 Jahre zuvor

@a²

Man kann sich auch einreden, man brauche dafür den Kapitalismus nicht beseitigen. Ich halte diese Illusionen von Roberto und Holger Flassbeck für unrealistisch: …

Ja, so isses. Kapitalismus ist mit Humanismus und Ökologie absolut unvereinbar, also mit allem, was das Leben für das einzelne Individuum erst lebenswert macht. Weder auf Raubtierart noch in abgemildeter Weise.Punkt.

RodolpheSalis
RodolpheSalis
6 Jahre zuvor

Tja, so macht man sich beliebt.
Mit all der Computertechnologie hätte Sozialismus und eine sinnvoll gesteuerte Produktion, einen neuen Anlauf verdient. Alternativ fressen wir den Planeten auf. Its your choice.

Schlingensiff
Schlingensiff
Reply to  RodolpheSalis
6 Jahre zuvor

Vielleicht mit einer dezentralen Produktion ?

https://www.youtube.com/watch?v=-EQ9QjuasRs

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Schlingensiff
6 Jahre zuvor

Wie wäre es ganz einfach, erst mal mit Genossenschaften?

Schlingensiff
Schlingensiff
Reply to  Heldentasse
6 Jahre zuvor

Altbacken, außerdem steckt das Wort „Genossen“ darin. Der moderne Sozialismus
druckt sich selbst in 3 D. Altes wird geschreddert, granuliert und erneut verwendet.
Die perfekte Kreislaufwirtschaft. Die Landwirtschaft wird der Eigenverantwortung des Verbrauchers übergeben. Der Mensch wird Selbstversorger. Kleinste Produktionseinheiten werden subventioniert wie in der DDR. Weidewirtschaft vor Massentierhaltung. Alle Wölfe werden erschossen.
Im Sozialismus darf man nicht zimperlich sein. Die Märkte werden regionalisiert
und Welthandel fair auf das Notwendigste reduziert.
Und , und, und ….

Warum funktioniert das im Kapitalismus alles nicht ? Was sagt Karl Marx ?

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  RodolpheSalis
6 Jahre zuvor

M.E. ist Technologie welcher Art auch immer keine Lösung, sie ist und bleibt immer immer nur ein Werkzeug! Ich denke im übrigen die Krisenursachen liegen ganz wo anders, und werden m.E. ein wenig deutlich im nachfolgenden Videoausschnitt, auch wenn er aus einer ganz anderen Zeit zu stammen scheint.

Beste Grüße

Ab ca. Minute 3:20 sieht man Herrn Dutschke vor einer Flasche Coca- Cola sprechen, das hat was!

https://www.youtube.com/watch?v=arjzcSudflQ

Schlingensiff
Schlingensiff
Reply to  Heldentasse
6 Jahre zuvor

Olle Kamellen. Dezentral im Kapitalismus poduzieren und der Sozialismus nimmt seinen Lauf
trotz Ochs und Esel.

Christoph Seeger
Christoph Seeger
6 Jahre zuvor

Der Artikel hat mich sehr enttäuscht. Für mich ist es ein Diskurs, der nur von einem Mitteleuropäer oder von jemanden, der zu den Eliten dieser Welt gehört. Der mit der Aussage (im vollständigen Artikel auf Makroskop zu finden): „Sie ignorieren dabei, dass es eben jene Produktionsweise war, die in den letzten 200 Jahren einen massiven Gewinn an Lebensqualität verursacht hat.“ ist meines Erachtens nur auf bestimmte Teile dieser Welt anwendbar, wie die westliche Welt und die kapitalistischen Zentren der sog. dritten Welt. Doch mit einem solchen Diskurs wird unsichtbar gemacht, dass der Kapitalismus das Instrument zur Ausbeutung und Unterdrückung der indigenen Völker Lateinamerikas und Afrikas ist, der ihre Kultur, Traditionen und Lebensweise zerstört, sie ihren Territorien beraubt um einer kapitalistischer, industrieller landwirtschaftlicher Produktionsweise und dem Abbau von Rohstoffen Platz zu machen. Die Menschen werden in die Slums der Großstädte verdrängt in denen sie keine Lebensgrundlage mehr besitzen, wo Gewalt herrscht, junge Leute oft ins Drogenmilleu abrutschen und man zum Überleben auf ein „paar Krümel“ angewiesen ist, die von der „kapitalistischen Maschine“ abgeworfen werden. Welch eine Lebensqualität Herr Lapuente? Und für wen? Lebensqualität für uns in Mitteleuropa, die auf der Seite der Unterdrücker und Ausbeutenden stehen. Laut dem uruguaischen Autor Raúl Zibechi ist die hälfte der Weltbevölkerung von der Produktionsweise des kapitalistischen Systems ausgeschlossen, es ist kein Platz vorgesehen, dass jeder vom Kapitalismus profitieren könnte.
Mit ihrem Diskurs, Herr Lapuente, schwächen sie diejenigen, die auf der Verliererseite stehen, die Unterdrückten, die Urvölker der dritten Welt und stellen sich auf die Seite der Unterdrücker. Sie machen den Widerstand unsichtbar. Und in Lateinamerika gibt es viele antikapitalistische Bewegungen wie die zapatistische, indigene Bewegung Mexikos, die ihr Territorium autonom und vom Staat unabhängig verwaltet (mit eigenen Schulen, Krankenhäusern etc.) und deren Ziel es die Bekämpfung des Kapitalismus ist, die zurückeroberten Fabriken Argentiniens, die von den Arbeitnehmern selbst verwaltet werden, die Spar- und Kreditgenossenschaften in Ecuador als alternative zu den Banken. Uns wird immer die Alternativlosigkeit zum Kapitalismus eingeredet, auch durch diesen Artikel, doch durch unsere eurozentristische Denkweise vergessen wir uns umzusehen und sehen nicht, dass zig Beispiele, Erfahrungen und Ideen einer nicht-kapitalistischen Lebensweise gibt! Öffnen wir doch mal die Augen und lasst uns doch mal von der dritten Welt lernen!

Peter
Peter
Reply to  Christoph Seeger
6 Jahre zuvor

Der Artikel hat mich sehr enttäuscht.

Es gibt keine beeindruckende von ihm.

Aufgewachter
Aufgewachter
6 Jahre zuvor

Wer für Kapitalismus ist, kann kein Pazifist sein, weil Krieg zum Kapitalismus gehört …

Der Gewinn muß verboten werden, weil ihm kein Gegenwert gegenüber steht (2 Fotos)
https://aufgewachter.wordpress.com/2013/05/10/der-gewinn-mus-verboten-werden-weil-ihm-kein-gegenwert-gegenuber-steht/

Dennis82
Dennis82
6 Jahre zuvor

Wie deprimierend… schon wieder dieses „entweder-oder“. Eine prima Vorlage für jene, die in der Tat alles Übel in das Wort „Kapitalismus“ packen und meinen, wenn man (wer genau?) den (was und wo genau eigentlich?) „überwinden“ würde, werde alles von heut auf morgen knorke.

Ich versteh ja nicht, warum grade die ein wenig religiös (Wunsch nach schlagartiger Erlösung) angehauchten Kapitalismus-Überwinder ständig inbrünstig behaupten, „Kapitalismus“ ließe sich nicht regulieren. Trotzdem wird sich ständig über die weitere Entfesslung (z. B. damals zu TTIP) des freien Marktes aufgeregt. Ja, wat denn nu? Dass Sonntags die Läden (weitestgehend) noch zu haben und Kinderarbeit weiterhin verboten ist – ist kein Zeichen dafür, dass wir bereits im „totalen“ „Kapitalimus“ lebten. Da wird sich über das Terrorregime namens Hartz IV aufgeregt – aber Lockerungen lehnen selbst Betroffene dann wohl aus Überzeugung ab – weil das ja „nur“ eine „Regulierung“ wäre, die den Leidensdruck nur lindern – und somit die „Revolution“ unwahrscheinlicher mache.

Andererseits: Warum soll das eine das andere ausschließen? Grade die Gegenseite verdammt doch jeden Eingriff in die Gewinne oder Vermögen als „Sozialismus“ oder „Kommunismus“. Dass es sowas wie eine „Überwindung“ nicht von Heute auf Morgen geben kann – sollte doch klar sein. Oder meint manch kompromissloser „Hardliner“ eigentlich ernsthaft, dass das eine Sache von Tagen wäre…!? Vor allem, wenn man kein alternatives Konzept hat…! Überzeugt den Rest der Bevölkerung ja ungemein! Da wird dann gerne auch mal der totale gesellschaftliche Zusammenbruch herbeigesehnt, nur um zu schauen, ob das Gedankenexperiment denn von der Realität bestätigt wird: Die Leute werden dann (also im nackten Überlebenskampf…) – aus ihren Fehlern lernen und eine menschenfreundliche, nichtkapitalistische Welt erschaffen…! Ja, nee – is klar. Wie in einem Hollywood-Film!

Die Sache ist doch die – wenn man „Kapitalismus“ soweit reguliert, dass er in wesentlichen Bereichen überhaupt negative Auswirkungen entfalten kann – ist er auch kein Solcher mehr. „Kapitalismus“ und (bspw.) „Sozialismus“ stehen nicht im Gegensatz zueinander – sie sind zwei Seiten der selben Medaille. „Wir“ leben derzeit immer noch in einem „kapitalistischen“ System, welches (immer noch) teilweise reguliert wird. Diese Regulierung könnte man eben auch wieder ausdehnen – auch wenn das lustigerweise nicht nur Neoliberale, sondern auch viele Marx-Fans bestreiten!

Vielleicht kämen die Menschen dann irgendwann nach jahrzehntelanger neoliberaler Konditionierung durch exzessives Gürtelengerschnallen ja sogar auf den Geschmack, dass der Weg in die andere Richtung der angenehmere wäre. DAS wäre dann die eigentliche „Überwindung“ – die Überwindung des Irrglaubens der Massen, das gegenwärtige System wäre für sie gut. Denn zwischen einer besseren, humanistischeren Welt steht eben nicht nur eine davon profitierende Elite – sondern auch eine gewaltige Masse an Menschen, die das System, so wie es derzeit funktioniert, behalten wollen. Man sehe sich nur die Wahlergebnisse der letzten Bundestagswahl und die jüngst ins Amt gekommene neue „GroKo“ an.

Dass Die Linke nur von rund 10 % der Menschen gewählt wird – liegt am Wenigsten daran, dass sie (grade in Sachen Abschaffung des Kapitalismus) nicht „radikal“ genug wäre! Im Gegenteil: im Rahmen einer antikommunistisch indoktrinierten und neoliberal gehirngewaschenen Schafherde (plakativ) die „Abschaffung des Kapitalismus“ zu fordern, würde die Partei von heute auf morgen aus dem Bundestag katapultieren.

seyinphyin
seyinphyin
6 Jahre zuvor

Nun gut, nehmen wir mal ein anderes Wort für die im Prinzip selbe Sache:

Wir schaffen Feudalismus nicht ab – wir regulieren ihn.
Wir schaffen Sklaverei nicht ab – wir regulieren sie.
Wir schaffen Faschismus nicht ab – wir regulieren ihn.

Kapitalismus hat schlichtweg derzeit einen immer noch viel zu guten Ruf im Vergleich zu dem, was er ist. Dadurch lässt man sich dann glatt dazu verleiten die Absurdität der Regulierung zwar bei den zuvor genannten Prinzipien zu sehen, nicht aber bei diesem.

Man kann Kapitalismus nicht regulieren. Jegliche Regulierung die ausreichend wäre, würde ihn abschaffen. Und jegliche Regulierung, die das nicht macht, wird von ihm einfach beiseite gefegt, zermalmt – oder gar für die eigenen Zwecke missbraucht.

Und wer das nicht nachvollziehen kann, sollte einfach mal darüber nachdenken, worum es beim Kapitalismus (oder auch Sozialismus usw) geht: nämlich wer die reale Macht hat, die über all das, wovon Menschen zwangsläufig immer abhängig sein werden, solange wir nicht zu rein geistigen Entitäten werden.

Akzeptiert man Kapitalismus, akzeptiert man die Macht in den Händen der Leute, die man dann „regulieren“ will. Und wie soll das funktionieren?

Dennis82
Dennis82
Reply to  seyinphyin
6 Jahre zuvor

Bin ja fast immer mit dir einer Meinung. Hier nicht. 😉 Was ist denn „Kapitalismus“? Wo fängt er an, wo hört er auf? Ist er allgegenwärtig – oder gibt es Bereiche und Regionen, die nicht oder weniger stark davon betroffen sind?

Du schreibst richtig, dass man das Ding bei einer ausreichenden Regulierung nicht mehr so nennen könne. Das scheint grad denen, die ständig von der Überwindung oder Abschaffung träumen, besonders wichtig zu sein. Man packt alles, was Scheiße läuft in ein Wort – und meint, wenn man das irgendwie beseitigen könne, werde alles prima. Das ist doch schon fast quasi-religiöser Erlösungs-Quark…! Zumal man ja nicht den Hauch einer Ahnung hat, wie das laufen soll und was denn dann als alternative Wirtschafts- und Gesellschaftsform fungieren soll?

Genau wie die Feststellung, man könnte Kapitalismus nicht regulieren? Das schreiben Leute, die in einem System leben, in denen „der Kapitalismus“ (man könnte auch „der Antichrist“ schreiben…) nachweislich reguliert wird. In abnehmenden Maße – aber er wird eben (noch) „reguliert“! Denn im blanken Manchester-Kapitalismus sind wir trotz allem ja offenbar doch noch nicht wieder angekommen? Und dann frag ich mich, was der ganze Aufstand und Protest wegen TTIP sollte; ist doch eh egal, weil „Kapitalismus“…!? „Kapitalismus“ ist doch offenbar sowieso schon immer da gewesen. Er war nie stärker oder schwächer (reguliert), sondern einfach immer nur da.

Ja, ich fänd das auch super, wenn morgen die Vulkanier auf der Erde landen, uns den Weg zur Weisheit zeigen und wir nicht mehr unter „dem Kapitalismus“ leiden müssten. Das wird aber nicht passieren. Die Mehrheit (und grade nicht nur die Eliten!) will das nicht. Die wollen die Scheiße, die sich grade wieder in einer GroKo manifestiert hat. Das kann man natürlich einfach ausblenden, weil einem dann bewusst wird, wie chancenlos die Träumchen sind. Wem dann (z. B. per Wahl der Linken) Schritte in die richtige Richtung viel zu wenig sind – wird am Ende eben gar nix kriegen! Weder die globale, totale Antikapitalismus-Revolution. Sondern im Gegenteil: die neoliberale Streckbank wird (bis zum Ableben) garantiert noch unbequemer.

Hatte übrigens heute Vormittag noch einen längeren Beitrag getippt – warum wurde der nicht veröffentlicht…!?

Aufgewachter
Aufgewachter
6 Jahre zuvor

Was willste am Kapitalismus regulieren, wenn der Arbeitsmarkt tot ist?

Wer von Euch also aus gesundheitlichen Gründen keine Kraft mehr hat sich Vermittlungshemmnisse und die sich daraus obligatorisch ergebenen „Bildungsmaßnahmen“ unter die Weste jubeln zu lassen, dem empfehle ich ganz dringend den Notfallschritt, wirkt IMMER und SOFORT und ist quasi der Thor-Hammer par excellence also der Royal-Flush und somit das höchste Blatt im Poker-Spiel gegen die Arbeitslosenindustrie der Menschenschinder-Sekte und der ultimative Dauer-Schutzschild zur präventiven Sanktionsvermeidung, also zur präemptiven Abwehr von willkürlichen Leistungskürzungen per Sanktionsbescheiden durch völlig durchgeknallte und weltabgewandte Jobcenter-Mitarbeiter, wie Arbeitsvermittler und Fallmanager, die immer noch mithilfe ihrer Online-Datenbank https://jobboerse.arbeitsagentur.de, in ihrer virtuellen Stellenmarkt-Simulation leben da nämlich nur knapp 40.000* von vermeintlich 1,5 Millionen Stellenangeboten überhaupt tatsächlich abfragbar sind und alle Möchtegern-Arbeitsvermittler praktisch so eine Art PC-Game der Jobcenter-TYCOON spielen, darüber hinaus an eine Vollbeschäftigungs-Illusion glauben die aber auch nichts mehr mit der Realität auf dem sogenannten „Arbeitsmarkt“ gemein hat also folglich überhaupt nicht mehr wissen, was sie da im Jobcenter außer als zwangsneurotischer Grundgesetz-Allergiker respektive SGB-II-Fanatiker mit Leistungs-Missbrauch-Paranoia und Sanktionsvermittler mit vorher festgelegter Sanktionsquote eigentlich tun. Da verläßt mich mein Sprachschatz.

* Die Quantität der vermeintlichen Stellenangebote soll sich nach eigenen Angaben zufolge zwischen 750.000 und 1.500.000 Stellenangeboten bewegen. In der Realität dürften jedoch nicht mehr als 40.000 Stellenangebote auffindbar sein, da sich pro Suchanfrage nur maximal 20 Seiten mit jeweils 20 Ergebnissen pro Seite für rund 99 PLZ-Bereiche aufrufen lassen. Eine Angabe von 750.000 bis 1.500.000 Stellenangeboten ist nicht nur irreführend und reines Wunschdenken, sondern dürfte somit eindeutig dem Genre des Science-Fiction zuzuordnen sein, um so das Heer der Erwerbslosen an den Glauben einer Vollbeschäftigung zu bewegen. Ja, der Aberglaube treibt einige Menschen sogar soweit, daß sie ihren erwerbslosen Mitmenschen die finanzielle Lebensgrundlage entziehen, wenn diese sich weigern auf die Schein-Stellenangebote Bewerbungen zu schreiben, um somit den Gott des begrenzten Wirtschaftswachstumes zu überlisten. Andere wiederum stülpen den Erwerbslosen sinnlose Bildungsmaßnahmen als Eingliederungsverwaltungsakt über, um den Gott der sozialen Unruhen gnädig zu stimmen …

Jobcenter-Mitarbeiter unterstellen Erwerbslosen Vermittlungshemmnisse, um sie der Arbeitslosenindustrie zur Verwertung zuzuführen
https://aufgewachter.wordpress.com/2016/03/03/jobcenter-mitarbeiter-unterstellen-erwerbslosen-vermittlungshemmnisse-um-sie-der-arbeitslosenindustrie-zur-verwertung-zuzufuehren/