Die beste Altersvorsorge ist die gesetzliche Rente

Das Trauerspiel hat System. Der Abgesang auf die gesetzliche Rentenversicherung (GRV) dauert nun schon so lange an, dass die meisten Menschen tatsächlich daran glauben, dass der Tod der GRV nur eine Frage der Zeit ist. Gleichzeitig ist es inzwischen längst kein Geheimnis mehr, dass es bei der Kritik an der gesetzlichen Rentenversicherung vornehmlich um die Unterstützung der privaten Versicherungswirtschaft geht, die mit privaten Finanzprodukten statte Gewinne und üppige Provisionen einfahren. Auf der Strecke bleiben „nur“ die Kunden, die nicht nur keine Rendite erzielen, sondern oft sogar mit einem Minus in den verdienten Ruhestand gehen. Dabei liegt die Lösung so nah: die GRV.

Zwei bis drei Prozent Rendite gibt es wohl nur bei der GRV

Wer heute 55 Jahre alt ist und zusätzlich etwas für die Rente tun möchte, hat die Wahl zwischen Pest und Cholera. Der Finanzmarkt ächzt und keucht, wirft kaum etwas ab, und wenn, dann ist der Kunde der Letzte, der davon etwas sieht. Dabei können Einzahler ganz leicht etwas fürs Portemonnaie tun, indem sie zusätzlich in die GRV einzahlen. Ein bisschen tricky ist das zwar, aber völlig legal. Und das geht so:

Ein 55-jähriger Mann meldet der GRV, dass er mit 63 in den Ruhestand gehen möchte. Er möchte nun wissen, mit was für Abschlägen er rechnen muss. Das teilt ihm die Rentenversicherungsanstalt mit. Ergibt sich beispielsweise, dass durch den früheren Renteneintritt die monatliche Auszahlung um 36,- Euro niedriger ausfällt, kann der Einzahler die Differenz, die sich auf den gesamten Zeitraum bezieht, einmalig in die GRV einzahlen. So hat er das Minus, das sich durch den früheren Renteneintritt ergibt, ausgeglichen und hat einen Anspruch auf die volle Rente der GRV.

Unser 55-jähriger Mann möchte aber gar nicht mit 63 Jahren aufhören zu arbeiten, sondern bis 65 weiterarbeiten. Das ist kein Problem. Alles, was er in den zwei Jahren vom 63. bis zum 65. Lebensjahr in die GRV einzahlt, erhöht seine Rente entsprechend. Er muss also weder etwas zurückzahlen noch muss er mit Abzügen leben. Denn was zählt, ist nicht die Umsetzung, sondern das Vorhaben an sich.

Ab 1.7.2017 ist es übrigens auch Menschen ab 50 Jahre möglich, diesen eleganten Weg der potenziellen Rentenerhöhung zu gehen.

Zahlen Sie in die GRV ein!

Neben der schlechten Presse, interessengesteuerter Politiker und der Konkurrenz zur privaten Versicherungswirtschaft leidet die GRV an zu wenig Einzahlern. Nun kann man nächtelang darüber streiten, ob Beamte, Selbstständige oder bestimmte Berufsgruppen in die GRV einzahlen sollten oder nicht. Ich persönlich wäre ganz klar dafür, dass wirklich alle in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen müssen. Aber auch so, wie es heute ist, steht es gar nicht so schlecht um die GRV. Im Falle unseres oben genannten Einzahlers kommt immerhin eine Rendite von zwei bis drei Prozent heraus.

Gerade in Zeiten wie diesen zeigt sich einmal mehr, dass Totgeglaubte einfach länger leben. Die GRV hat im Laufe der Zeit zahlreiche Krisen weitgehend unbeschadet überstanden, während private Alternativen regelmäßig scheitern. Am bürokratischen Monster, an falscher Geldanlagepolitik, an der Gier seitens der Finanzwirtschaft und an ungünstigen Rahmenbedingungen an den Finanzmärkten. Das Umlagesystem zeigt sich hier unbeeindruckt. Es funktioniert einfach. Und es könnte noch besser funktionieren, wenn noch mehr Menschen einzahlen würden. Das ist eine individuelle Entscheidung, das freiwillige Einzahlen in die GKV ist (fast) allen möglich.

Es wird Zeit für ein wenig Imagepflege

Lassen Sie sich nicht einreden, die GRV seit tot oder so schwer verletzt, dass sie nicht mehr leistungsfähig ist. Sie ist angeschlagen, aber daran weitgehend schuldlos. Es waren die Politik und die Finanzwirtschaft, die die GRV ins Wanken gebracht haben. Umgefallen ist sie jedoch nicht, selbst unter widrigen Bedingungen hält sie sich tapfer und produziert weiter Renten. Natürlich gibt es Möglichkeiten, die gesetzliche Rente weiter zu stabilisieren, das Rentenniveau muss steigen, vor allem aber die Löhne müssen das. Wenn wir zudem die zwei Prozent des Bruttoeinkommens, die jetzt in teure und unnütze Riesterprodukte fließen, in die GRV einzahlen würden, wäre ein weiterer Schritt in die richtige Richtung getan.

Statt aber die gesetzliche Rente zu sichern, zu unterstützen und zu stärken, zielen Politik und Wirtschaft mit schweren Geschützen auf sie und verkaufen uns diese Killer-Aktion als weise Einsichten. Das ist absurd und schadet heutigen und zukünftigen Rentnern.
Spielen Sie das Spiel nicht mit!

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Tom J. Wellbrock

Tom J. Wellbrock ist Journalist, Autor, Sprecher, Radiomoderator und Podcaster. Er führte unter anderem für den »wohlstandsneurotiker«, dem Podcast der neulandrebellen, Interviews mit Daniele Ganser, Lisa Fitz, Ulrike Guérot, Gunnar Kaiser, Dirk Pohlmann, Jens Berger, Christoph Sieber, Norbert Häring, Norbert Blüm, Paul Schreyer, Alexander Unzicker und vielen anderen. Zusätzlich veröffentlicht er Texte auf verschiedenen Plattformen und ist für unsere Podcasts der »Technik-Nerd«.

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aquadraht
aquadraht
7 Jahre zuvor

Hallo Jörg und schönes Neues. So richtig das ist, was Du schreibst, zum Einzahlen muss jemand auch die Kohle haben. Und da hapert es wohl.Aber es ist schon richtig: Ehe jemand Geld für den Riesterbetrug wegwirft, ist eine freiwillige Einzahlung in die GKV der bessere Weg. Der richtige Weg wäre aber, die Rentenkürzungen, die effektiv mit Kürzung der Arbeitgeberbeiträge und Eintrittsalterverschiebung eingetreten sind, wieder rückgängig zu machen.

Und hier noch einmal: WAS IST MIT JENS? Wieso taucht er nicht mehr als Autor auf und wieso erscheinen seine Beiträge aus den NDS nicht hier?

a^2

Joe
Joe
7 Jahre zuvor

Hier noch mehr Zahlen. Wer mit 63 anstatt mit 67 in Rente geht zahlt bei einer Rente von 1000 Euro ca 40.000 Euro wenn er die Abschläge vermeiden will.
Wer es sich leisten kann einige Jahre vor der Rente Privatier zu werden kann diese Jahre auch freiwillig einzahlen – das sind dann bis zu knapp 1200 Euro im Monat u. man kann sich die Rente dann deutlich erhöhen u. vor allem sein Geld inflationssicher anlegen weil es Punkte gibt die sich am Durchschnittsentgelt orientieren.
Was ich mich bei der neuen Regelung frage, wenn man mit 50 Jahren diese 40.000 einzahlt, mit welchem Wert gehen die zum Rentenzeitpunkt mit 63/67 in die Berechnung ein? Der Zeitwert jetzt ist höher als der Wert in 13/17 Jahren. Wird diese Einzahlung verzinst oder wird sofort bei Einzahlung in Punkte umgerechnet? Hat sich hier schon jemand informiert?

Aufgewachter
Aufgewachter
7 Jahre zuvor

Naja, hier hat ein Erwerbsloser eine bittere Erfahrung machen müssen mit seiner gesetzl. Rente …

Erwerbsloser schockt LVM-Mitarbeiter durch Anfrage nach Versorgungslücke

Soeben erreicht mich die E-Mail eines Erwerbslosen, der letzte Woche eine Filiale der LVM-Versicherungsgruppe besucht haben will, um seine Versorgungslücke (Altersversorgung) berechnen zu lassen. Laut dem Rentenbescheid des 43 jährigen Erwerbslosen beträgt sein gesetzlicher Rentenanspruch zur Zeit 54,78 Euro im Monat, da er nach seiner 3 jährigen Ausbildung bisher nur rund 13 Stunden gearbeitet haben will.

Der LVM-Mitarbeiter hatte keine Möglichkeit einen solchen geringen Betrag von 54,78 Euro im Monat in das Computer-Berechnungsprogramm einzupflegen, da eine gesetzliche Altersrente von 270 Euro monatlich zugrunde gelegt worden sei, die nicht editierbar gewesen sein soll. Somit wäre die Computer-Berechnung gar nicht möglich, meinte der Mitarbeiter der LVM. Auch für eine manuelle Berechnung mit Papier und Bleistift soll der gelernte Versicherungskaufmann der LVM nicht zu haben gewesen sein, da der Erwerbslose auf eine Berechnung mit Dynamik (Inflationsausgleich) bestanden haben soll. Dem Erwerbslosen wurde die Tür gewiesen.

Inzwischen will der Erwerbslose bei der R+V Versicherungsgruppe einen Mitarbeiter gefunden haben, der ihm seine Versorgungslücke mit Hilfe eines Computer-Programmes ausgerechnet haben will. Dem Erwerbslosen soll gesagt worden sein, daß die augenblickliche Kaufkraft seines Hartz IV-Regelsatzes in Höhe von 391 Euro pro Monat (2014) nur gehalten werden kann, wenn bis zum Jahre 2038 (Renteneintritt) der Regelsatz kontinuierlich bis auf 2.479 Euro angehoben werden würde (Dynamik 7,95% p.a.) Bei der Nachfrage seitens des Erwerbslosen welche Einmalsumme erforderlich wäre, um die Versorgungslücke ab 2015 bis 2038 abzudecken, sollen wie vorher schon bei der LVM-Filiale Computer-Programm und Mitarbeiter nicht mehr weitergewußt haben.

Erwerbsloser schockt LVM-Mitarbeiter durch Anfrage nach Versorgungslücke
https://aufgewachter.wordpress.com/2014/05/07/erwerbsloser-schockt-lvm-mitarbeiter-durch-anfrage-nach-versorgungslucke/

aquadraht
aquadraht
Reply to  Aufgewachter
7 Jahre zuvor

Wer sich seine Rente von einem Privatversicherer statt von der DRV berechnen lässt, ist bescheuert. Die DRV erteilt in regelmässigen Abständen Rentenauskünfte, und man kann auch ausser der Reihe jederzeit welche anfordern. Das dauert nicht einmal lange.

Ich glaube diesem Kram der Privatheinis kein Wort. Die „Versorgungslücke“ durch Privatversicherungen abzudecken ist auch deshalb Schwachsinn, weil Zeiten der Arbeitslosigkeit bei der Rentenversicherung zumindest teilweise als Ausfallzeiten gelten. Sie erhöhen die Rentenpunkte, wenn man danach besser verdient, gleiches gilt für die Ausbildungszeiten. Wer stattdessen sein Geld bei Versicherungsvertretern verplempert, schmeisst Geld weg.

a^2

Yarsin
Yarsin
Reply to  Aufgewachter
7 Jahre zuvor

Welchen sittlichen Mehrwert soll diese Anfrage bringen?
Entweder er schafft es zu arbeiten/einzuzahlen, oder er wird wohl die Mindestrente/Sozialhilfe bekommen.

Ich sehe die ganze Anfrage als ABM und versuchte Verwirrung an.

Christine Reichelt
Christine Reichelt
7 Jahre zuvor

Na super! Aber die heutigen Bestandsrentner haben doch immer schön brav die CDU gewählt und nicht die bösen Kommunisten, die ihnen alles wegnehmen wollten…? Mein Job ist so stressig geworden, dass ich auch mit Abschlägen und 63 Lenzen gehen werde, bevor ich mit Rollator und Glasbausteinbrille das Lenkrad meines Busses erklimmen muss! Glück im Unglück ist, dass ich durch den Verkauf meines Elternhauses nun eine schuldenfreie Hütte in Frankreich habe , die Mietkosten schon mal wegfallen. Dann kann ich auch auf ein Alltagsauto und Spritkonsum verzichten. Ich behalte meinen 44 Jahre jungen Oldie, den ich zu 80% selbst reparieren kann. Angst macht mir nur die „Starke Mann“ Ideologie der meisten Deutschen, die, wenn das Fass überläuft lieber einen Führer wählen als selbst zu denken. Schuld sind dann immer Ausländer oder Arbeitslose….das wird nie was hier. Ich werde es gottlob nicht mehr miterleben, aber ich frage mich, was hier los sein wird, wenn in 30 Jahren alle ausnahmslos Stütze zur Minirente mit 75 beantragen müssen. Dann gibt es vielleicht ein Last -Minute Rentenangebot von der Firma Smith and Wesson…? Grüsslies Christine

Ruedi
Ruedi
Reply to  Christine Reichelt
7 Jahre zuvor

Nur ist es so daß die Deutschen den Führer eben gerade nicht gewählt haben. Das waren Hindenburg u. die Konservativen.

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Ruedi
7 Jahre zuvor

Wie wir alle wissen, hat die NSDAP bei den Reichstagswahlen 1933 nur knapp die 5% Hürde, die es aber damals m.W. nach noch nicht gab, übersprungen.

Des weiteren bestand damals, wie auch jeder weiß, das ganze teutsche Volk überwiegend aus Widerstandskämpfern die gegen die Nazis bis zum letzten Mann gekämpft haben.

Beste Grüße

Ruedi
Ruedi
Reply to  Heldentasse
7 Jahre zuvor

Tut mir leid, mit dem Unsinn kann ich nichts anfangen.
Du vergißt daß die letzten freien Wahlen im November 1932 waren. Hitler war bereits im Januar 33 Kanzler.
Die Wahlen die du ansprichst waren erst danach u. die Nazis liessen bekannt Kommunisten, Sozialisten, Juden zum Wahlzeitpunkt verhaften. Auch andere Parteien waren im Wahlkampf behindert da zB Wahlkämpfer der SPD verhaftet wurden.

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Ruedi
7 Jahre zuvor

Ja genau! bekanntlich haben ja auch bei den beiden Wahlen Anno 1932 die aller wenigsten die Nazis gewählt, dass machen Widerstandskämpfer ja auch nicht.

Ruedi
Ruedi
Reply to  Heldentasse
7 Jahre zuvor

Genau, eben nur 33% mit abnehmender Tendenz weil die Arbeitslosigkeit bereits sank.
Wirklich verantwortlich daß es Hitler überhaupt gab waren andere, ohne Geld gings eben auch damals nicht.
https://www.youtube.com/watch?v=U1Qt6a-vaNM&t=0s

schwitzig
schwitzig
Reply to  Ruedi
7 Jahre zuvor

@Ruedi

Die Wahlen die du ansprichst waren erst danach u. die Nazis liessen bekannt Kommunisten, Sozialisten, Juden zum Wahlzeitpunkt verhaften.

Ja und? Es fanden dennoch freie Wahlen statt und TROTZ der auch damals offensichtlichen Repressionen haben sich mehr als 5 Millionen Wähler bei gleichzeitig gestiegener Wahlbeteiligung FÜR die NSDAP entschieden:

Die Wahlbeteiligung stieg enorm auf 88,74 % an (+ 8,2 %). Davon profitierten in erster Linie die Nationalsozialisten. Die NSDAP wurde im Vergleich zur Reichstagswahl von November 1932 mit einem Stimmengewinn von über fünf Millionen und einem deutlichen Vorsprung vor der SPD und der KPD stärkste Partei. Sie legte um 10,8 % zu, verfehlte aber mit 43,9 % – für viele Beobachter überraschend – die absolute Mehrheit.

Du laberst Müll. Genau wie der „Widerstandskämpfer“ Filbinger. War Dein alter Nick „Sukram71“? Das würde passen, denn auch Deine anderen Postings waren bisher nur gequirlte Scheiße.

Ruedi
Ruedi
Reply to  schwitzig
7 Jahre zuvor

Die Nazis waren an der Macht und nutzten jede eigene u. staatliche Transportmöglichkeit um Menschen zur Wahlurne zu fahren. Das allein war der Grund. Die Verhaftung von Wählern u. Wahlkämpfern zeugt eben gerade von nicht fairen Wahlen. Aber das paßt wohl nicht in dein Weltbild? Selbst schuld.
Ansonsten tust du mir leid denn auf dein Niveau und Gossensprache werde ich mich nicht herabbegeben.

schwitzig
schwitzig
Reply to  Ruedi
7 Jahre zuvor

@Ruedi
Der Ruedi/Sukram71/smukster-Komplex kam, sah und schiss ins Forum.

Ruedi
Ruedi
Reply to  schwitzig
7 Jahre zuvor

Überzeug mit deinen „Argumenten“ u. Gossensprache das Deutsche Historische Museum.
https://www.dhm.de/lemo/kapitel/ns-regime/etablierung-der-ns-herrschaft/reichstagswahl-1933.html
Als am 5. März 1933 ein neuer Reichstag gewählt wurde, konnte insbesondere für die Kommunisten von „freien Wahlen“ keine Rede mehr sein. Ihre führenden Politiker waren schon kurz nach der nationalsozialistischen Machtübernahme am 30. Januar in „Schutzhaft“ genommen oder in die Illegalität getrieben worden. Auch zahlreiche Sozialdemokraten hatten sich in den Untergrund gerettet…

aquadraht
aquadraht
Reply to  schwitzig
7 Jahre zuvor

Die Nazis waren bei der „Wahl“ vom März 33 an der Macht. Sie regierten mittels der Reichstagsbrandverordnungen diktatorisch und hatten bereits zehntausende verhaftet oder in zum Teil „wilden KZs“ interniert, hunderte ermordet und mindestens tausende misshandelt. Vor jedem Wahlbüro, und teilweise darin, standen SA-Leute.

Wenn hier einer sukramt/smukstert, bist Du das und Heldentasse. Überlasst das Geschichtsfälschen doch den Braunen.

a^2

Ruedi
Ruedi
Reply to  aquadraht
7 Jahre zuvor

@Aquadraht
Aus einer Erzählung eines meiner Großväter:
Ein dorfbekannter Kommunist hat bei diesen März-Wahlen 33 vor dem SAler offen sein Kreuz bei der NSDAP gemacht. Einfach darum weil er nach der Wahl nicht von Nazis verprügelt werden wollte wenn diese nach ihrem Wahlerfolg betrunken durchs Dorf ziehen und vermeintliche Kommunisten jagen.

Lazarus09
Lazarus09
Reply to  schwitzig
7 Jahre zuvor

@schwitzig …. d’accord

aquadraht
aquadraht
Reply to  Heldentasse
7 Jahre zuvor

Warum schreibst Du solchen Pronazi-Schwachsinn? Selbst bei den „freien Wahlen“ von 1933, bei denen SA-Leute vor jedem Wahllokal standen und die Kommunisten und selbst viele Sozialdemokraten bereits im KZ waren, haben die Nazis nicht die absolute Mehrheit geschafft.

a^2

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  aquadraht
7 Jahre zuvor

Eine polemische Antwort, dazu:
Ganz einfach deshalb, weil ich die Krise bekomme wenn hier m.E. unterschwellig so getan wird, dass die Nazis die teutsche Demokratie übernommen und überwältigt haben. Haben sie m.E. aber nicht alleine! Die Mehrheit der Teutschen lehnte m.E. die erste deutsche Republik ab, und es ist von daher zunächst ganz unerheblich wer von diesen Irren sich durchsetzte.

Beste Grüße

aquadraht
aquadraht
Reply to  Heldentasse
7 Jahre zuvor

Wenn wir von Dummschwatz reden und den kritisieren, sollte sich das nicht auf Sukram&Co beschränken. Es waren die Konservativen, Klerikalen und „Liberalen“ (DVP), die die Nazis an die Macht brachten. Und dazu hat die SPD, die jegliche Zusammenarbeit der Arbeiter- und Linksparteien strikt abschmetterte und zum Teil mit militärischer Gewalt zerstörte (Bürgerkrieg 1919/20, Zerschlagung der Arbeiterregierungen in Sachsen und Thüringen, Polizeiterror in Berlin 1928 und Hamburg 1932), mindestens ebenso stark beigetragen wie Dogmatismus und Sektiertum bei der KPD. Sie hatte die „erste Republik“ zusammen mit den Freikorpsfaschisten auf den Leichen der fortschrittlichen Arbeiter errichtet.

Nebenbei gesagt finde ich Dein „die Teutschen“ etwas schwachsinnig. Wer sich ein Bild der Situation in den 20er und frühen dreissiger Jahren in Deutschland machen möchte, sollte Tucholsky und Ossietzky lesen.

a^2

schwitzig
schwitzig
Reply to  aquadraht
7 Jahre zuvor

@aquadraht
Na, das sehe ich anders: Im November 1932 war die NSDAP die stärkste Fraktion. Die im März 1933 noch 5 Millionen zusätzliche Wähler mobilisiert hat. Selbstverständlich hat der überwiegende Teil der Deutschen die Nazis an die Macht gewählt und zwar schon 1932.
Trotz der Repressionen 1933 haben 1933 noch mehr Deutsche die NSDAP gewählt.
Es ist Geschichtsklitterung zu insistieren, dass die NSDAP nicht gewählt wurde. Sie war sowohl 1932 als auch 1933 die stärkste Fraktion!

Joe
Joe
Reply to  schwitzig
7 Jahre zuvor

1932 war die NSDAP die stärkste Fraktion. Aber wie schon @Ruedi schrieb mit 33% und eben nicht dem „überwiegenden Teil der Deutschen“. Wenn die die SPD, Konservative, Liberale von Hitler hätten regiert werden wollen hätten sie gleich NSDAP gewählt.
GERADE wegen der Repressionen haben die Deutschen NSDAP gewählt. Die SA hat bei den März-Wahlen Wähler sogar zuhause aufgesucht und für Alte einen Fahrdienst eingerichtet. Andererseits waren in Berlin sämtliche Gefängnisse und Keller von Behörden voll mit Kommunisten die kurzfristig in „Schutzhaft“ genommen worden sind.
Ab 1933 stieg auch die Anzahl der Todesurteile an. Von der Zahl die nach Kriegsbeginn in Strafkompanien mußten ganz zu schweigen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_im_Deutschen_Reich_hingerichteten_Personen#Deutsches_Reich_1933_bis_1945
Sowas „diszipliniert“ eine Bevölkerung, nicht jeder ist als Idealist geboren und will sein Leben und seine Familie riskieren. Ihr habt gut reden und große Sprüche klopfen heute.
Was IHR beiden hier betreibt ist Geschichtsklitterung!!

schwitzig
schwitzig
Reply to  Joe
7 Jahre zuvor

@Joe
Alles richtig – nur: Hätten die Deutschen nicht mehrheitlich die NSDAP gewählt, wäre sie nicht an die Macht gekommen.
Du wirst mir sicherlich zustimmen, dass derzeit auch die „c“DU an der Macht ist. Sie ist es, weil sie die Mehrheit der Stimmen bekommen hat.
Es wird immer wieder gerne so getan, als wenn 1933 irgendwo her braune Horden über Deutschland wie eine unverschuldete Krankheit gekommen seien (hinterher haben übrigens alle „nichts gewusst“), aber das war eben nicht so: Von allen Bewegungen hatte die Nazibewegung den stärksten Zuspruch. Ohne die 1932-Wahl wäre 1933 nicht möglich gewesen. Ergo: Die Deutschen haben sehr wohl Hitler an die Macht gewählt.
Natürlich gab es viele, die das nicht wollten. Aber die größte einheitliche Gruppe war nun mal stramm für den Faschismus. Und die anderen haben ihn zum Großteil toleriert.
Das hat nichts mit Idealismus zu tun, sondern mit Verantwortung.
Und nebenbei: Stauffenberg war kein Widerstandskämpfer. Er war ein überzeugter Nazi und Rassist, der einfach nur seine Felle wegschwimmen sah und sein eigenes Drittes Reich aufbauen wollte.

Lazarus09
Lazarus09
Reply to  Joe
7 Jahre zuvor

guxu hier —>

Hitler kam nicht durch Wahlen an die Macht, aber ohne Wahlen wäre er nie an die Macht gekommen. Die Ernennung Hitlers zum Kanzler erfolgte nicht aufgrund eines überwältigenden Erfolgs bei den Reichstagswahlen, sondern war das Ergebnis einer Intrige von außerparlamentarischen Gruppen wie Großagrariern, Schwerindustriellen und der Kamarilla um Hindenburg. Doch diese Gruppen hätten sich bei Hindenburg nicht für die Ernennung Hitlers eingesetzt, wäre er nicht der Führer der weitaus stärksten Partei im Deutschen Reichstag gewesen. Innerhalb von vier Jahren war die NSDAP aus einer unbedeutenden Splitterpartei mit einem Stimmenanteil von 2,6 Prozent (1928) zur stärksten politischen Kraftim Deutschen Reich geworden, deren Stimmenanteil nunmehr 30 Prozent weit überstieg.

Quelle: Wer wählte Hitler und warum?
Ein Bericht über neuere Analysen der
Wahlergebnisse 1928 bis 1933
guxu Link in meinen Postings

Joe
Joe
Reply to  Lazarus09
7 Jahre zuvor

Immerhin bist du schon einen Schritt weiter. Jetzt schau mal wer schon Anfang der 1920er Jahre an Hitler und die NSDAP großzügig gespendet hat. Ohne Geld geht heute nichts und damals auch nicht. Hat hier schon jemand geschrieben. Auch solltest du bedenken daß man sich auch damals mittels der Presse informiert hat.. Internet gabs nicht u. Englischkenntnisse waren auch rar. Man sieht ja heute wie die ÖR z.B. zum Syrienkrieg einseitig berichten u. daher die meisten ahnungslos sind.
Dieses Video weiter oben von Ruedi gepostet hab ich mir gestern abend voll gegeben. Eigentlich wollte ich das auf mehrere Tage verteilen doch es war so fessenlnd.
Nochmal:
Schau dir das an und du weißt wer die Spender waren.

Ruedi
Ruedi
Reply to  Joe
7 Jahre zuvor

Danke Joe. Wenigstens hatte das Posten dieses Videos dann einen Sinn. Je mehr das sehen umso besser. Und wenn es nur Einer mehr ist.

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  aquadraht
7 Jahre zuvor

@a^2

Wie bitte stehen meine Aussagen den im Widerspruch zu dem was Du schreibst, wenn man nämlich die Stimmen von „Konservativen, Klerikalen und „Liberalen““ zusammenzählt ergibt sich ja wohl eine Mehrheit an braunem Gesocks!

Im übrigen empfehle ich dieses Buch Aus Teutschland Deutschland machen, dessen Inhalt schon ein ganz klein wenig zu tun hat mit den aufgeführten Herren.

Lazarus09
Lazarus09
Reply to  Heldentasse
7 Jahre zuvor

,so ist es mein Freund man reduziert die Schuld des WWII auf Adolf Hitler und die Schuld am Niedergang Deutschlands inzwischen sogar Europas auf Angela Merkel …

Und natürlich waren die braven Bürger alle ausnahmslos im Widerstand und haben weder den Addi und seine Freunde noch Anschie und ihre Blockflöten gewählt.

ChrisA
ChrisA
Reply to  Lazarus09
7 Jahre zuvor

Kinder, was geht hier ab?

Finde ich äußerst unschön, dass gleich mehrere Leute, deren Beiträge ich meistens schätze, sich hier in einer historischen Grundsatzfrage an die Gurgel gehen.

Der Hinweis darauf, dass die Nazis mitnichten in einer „freien“ Wahl Anno ’33 eine absolute Mehrheit erringen konnten, ist keine Generalentschuldigung für alle Deutschen, allerdings gilt auch umgekehrt, dass eine Generalschuld nicht konstruiert werden kann.

Aber wieso sollte man das überhaupt wollen? Also, zu graduieren, wie groß genau ( wie misst man sowas? ) jetzt die Schuld „der Teutschen“ an der Machtergreifung Hitlers war? Geht es um genau das richtige Maß an Antinazismus? Sowas gibt’s nicht, hier ist man bitteschön zu 100% Anti – dennoch muss man nicht reflexartig zubeißen, wenn man einen braun angestrichenen Entschuldigungsversuch wittert. Darum handelt es sich nämlich nicht, wenn man korrekt darauf hinweist, dass es ’33 in einer unfreien(!) Wahl keine absolute Mehrheit für die Nazis gab.

Es ist lediglich der Hinweis darauf, dass bereits zu diesem Zeitpunkt die repressiven Elemente der späteren Diktatur sich durchgesetzt hatten.

Daraus zu konstruieren, „die Deutschen hätten das Unglück halt selbst gewählt“ ist zusammen mit „die Deutschen können gar nix dafür“ gleichmäßig bescheuert.

Die Schuld lässt sich so sinnvoll eingrenzen wie die Deutschen.

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  ChrisA
7 Jahre zuvor

@ChrisA

Danke für den sachlichen Betrag, dem ich dahingehend zustimme, dass es hier nicht um Schuld gehen kann, es geht vielmehr um Verantwortung aller hier lebender Menschen, dass so was wie das tausend jährige Reich nicht mehr vorkommen kann.

Und da sieht es für mich so aus, dass man kaum wesentlichen Lehren aus der dunklen Geschichte gezogen hat, oder auch nur vergessen hat welche Lehren die Väter und Mütter des Grundgesetz in dieses deshalb eingearbeitet haben.

Die Schuld lässt sich so sinnvoll eingrenzen wie die Deutschen.

Auch wenn es hier an dieser Stelle nicht unbedingt zielführend ist, lässt sich „Schuld“ und „die Deutschen“ im Kontext des 3. Reichs vielleicht nicht ganz so einfach beschreiben, aber nach meiner Auffassung waren die meistens erwachsenen Menschen damals bestimmt nicht unschuldig!

Beste Grüße

P.S.: Vielleicht heute aktueller den ja BAP – Kristallnaach (1982)

Joe
Joe
Reply to  ChrisA
7 Jahre zuvor

Richtig. Man kann es auf heute übertragen. Wer 1998 Schröder und die SPD wählte war auch nicht dafür Hartz4 zu erhalten.

Dennis82
Dennis82
Reply to  Joe
7 Jahre zuvor

@Joe:

Richtig. Man kann es auf heute übertragen. Wer 1998 Schröder und die SPD wählte war auch nicht dafür Hartz4 zu erhalten.

Das nicht. Wer (und das waren und sind zahlenmäßig nicht wenige…) aber danach(!) trotzdem immer wieder SPD wählte, hat auch Hartz IV nachträglich legitimiert. Womit sich der in einigen Köpfen immer noch rumschwirrende Traum einer „linken“ oder gar „sozialdemokratischen“ Wählerschaft (anno 2017) eigentlich endlich endgültig erledigt haben müsste…! Wer heute noch SPD wählt, wählt SPD, weil er halt als kleiner neoliberaler Bückling die Partei des „wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen“ favorisiert!

Joe
Joe
Reply to  Lazarus09
7 Jahre zuvor

Gerade das wurde eben nicht getan. Vermutlich hast du den link zu obigem Video übersehen oder aus ideologischen Gründen einfach übergangen. Leider ist dieses Video noch zu wenigen Menschen bekannt und es würde hier einen extra Artikel verdienen.
Auch Aquadraht hat mehr Gründe als A.H. genannt.

schwitzig
schwitzig
Reply to  Ruedi
7 Jahre zuvor

@Ruedi

Nur ist es so daß die Deutschen den Führer eben gerade nicht gewählt haben.

Tatsächlich? Hast Du Dir schon mal Wahlergebnisse angekuckt? Nein? Dachte ich mir.

Ruedi
Ruedi
Reply to  schwitzig
7 Jahre zuvor

Du solltest dich erst mal mit deutscher Geschichte bekannt machen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Reichstagswahl_November_1932
Nach diesen Wahlen spielte Hitler bereits mit Selbstmordgedanken. Aber Leute vom Zentrum, reiche Unternehmer wie Thyssen überzeugten Hindenburg diesen zum Kanzler zu ernennen.

schwitzig
schwitzig
Reply to  Ruedi
7 Jahre zuvor

@Ruedi/Sukram71/smukster-Komplex
Deine Beiträge sind mir zu dämlich, um mich darum zu kümmern -> ab in die Ruedi/Sukram71/smukster-Komplex-Schublade.

Ruedi
Ruedi
Reply to  schwitzig
7 Jahre zuvor

Keine Argumente? —> Gossensprache.

Lazarus09
Lazarus09
Reply to  Ruedi
7 Jahre zuvor

Das hier sollte zur Klärung beitragen

http://hup.sub.uni-hamburg.de/volltexte/2008/9/chapter/HamburgUP_Schlaglichter_Hitler.pdf

reduziert simpel der typische NSDAP Wähler kam aus dem selben Lager wie die heutige CDU AfD SPD Fangemeinde ..

aquadraht
aquadraht
Reply to  schwitzig
7 Jahre zuvor

In diesem Fall eher Heldentasse/Schwitzig-Komplex der Geschichtsklitterung.

a^2

GrooveX
GrooveX
Reply to  Christine Reichelt
7 Jahre zuvor

Glück im Unglück

in welchem unglück bitte? ich kann aus deinem beitrag nur erlesen, dass du es richtig gut erwischt hast und verstehe deine – ja genau deine – larmoyanz nicht so ganz. solange es für die munition reicht…

Christine Reichelt
Christine Reichelt
Reply to  GrooveX
7 Jahre zuvor

Na ja, ist es denn Glück, seine Eltern zu verlieren???

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Christine Reichelt
7 Jahre zuvor

aber ich frage mich, was hier los sein wird, wenn in 30 Jahren alle

Nicht weiter sagen, aber dies hier erscheint mir nicht mehr unmöglich!

Beste Grüße

Lazarus09
Lazarus09
Reply to  Heldentasse
7 Jahre zuvor

Leute nehme wir mal die WählerInnen ernst. Sie haben souverän gewählt und bekommen nun die Politik, die sie gewählt haben. Halten wir uns an diese Fakten.

Keine Kohle in der Kasse dank Lohndrückerei und Mindestlohn Die von der CDU/CSU wußten, dass sie gar nicht darum herum kommen und die Sozen tun so, als hätten sie den großen Wurf gelandet mit dem Mindestlohn,in Wahrheit ist da absolut nichts , was den Namen Mindestlohn imentferntesten verdient. Das ist alles bullshit.

Bürgerversicherung? Schon im Vorfeld geschreddert.

Die Reichen sollen auch mal was zahlen? Nicht bei uns. Never ever !! Nur über die Leiche des deutschen Michels

Wirtschaftspolitik, Energiewende, Steuergerechtigkeit? Einfach immer so weiter wie bisher.
Maßnahmen gegen die Altersarmut? Eine Lachnummer.!!

Bleiben noch „unsere“ Mütter, die haben bisher noch alles wieder aufgebau. In Zukunft wird es keine Mütter (und Großmütter) mehr geben, auf die man sich noch beziehen kann. Es wird einfach niemanden mehr geben, der oder die noch für Zusammenhang in den Familien und anderen Gemeinschaften sorgen werden. Aus die Maus. Das Desaster wird umfassend werden.Das ist der Preis für die Politik, die wir heute akzeptieren. Soziale Kälte, Depression und innerartliche Aggression in der breiten Bevölkerung. Während eine kleine Elite ihren Wohlstand pflegt.In der Folge werden die Reste des sozialen Gefüges in Deutschland endgültig auseinanderreißen. Es wird nichts bleiben von dem, was man noch „Boden unter den Füßen“ nennen konnte. Das Desaster steht vor der Tür.

…von mir das übliche fette fuck you an die deutschen Ligitimatoren

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Lazarus09
7 Jahre zuvor

@Lazarus

Eine düstere Prognose die ich leider im Wesentlichen teile. Der besondere „Gag“ bei der Sache ist mit anderen Worten beschrieben auch der, dass wir auf den Altären der Märkte unsere Menschlichkeit und Solidarität opfern, die im Grunde einzig wirksamen Mittel sind um eine große Krise zu überstehen.

Ein wenig Hoffnung darf man allerdings auch haben, denn wenn man z.B. Herrn Mausfeld folgt ist vieles an Gutem dem Menschen angeboren, und das was uns schlecht macht „nur“ geprägt. D.h. wir können und uns auch ändern, zumindest haben wir das Potential dazu.

Beste Grüße

Lazarus09
Lazarus09
Reply to  Heldentasse
7 Jahre zuvor

Ich fürchte der Herr Mausfeld überschätzt den Anteil des angeborenen „Guten“ und ich befürchte noch mehr das Thatcher’s „There is no such thing like society“ näher an der Realität liegt als uns allen lieb ist.

cheers mate

GrooveX
GrooveX
Reply to  Lazarus09
7 Jahre zuvor

if there were no such thing like society
there were neither such thing like individualism

i could go along with that
but what for?

Heldentasse
Heldentasse
7 Jahre zuvor

Das Modell einer Altersvorsorge über eine Umlagefinanzierung hat aber auch erhebliche Nachteile, zum einen funktioniert es nach dem Solidaritätsprinzip, wobei davon zum Glück schon einige Gruppen der Gesellschaft befreit sind, und zum anderen ist es geradezu profitfeindlich, d.h. die Versicherungswirtschaft verdient daran nichts.

Gut das die nicht marktkonforme und die Arbeitgeber belastende GKV wo es nur geht nach Kräften geschliffen wird, wobei sich hier (und das muss mal sehr lobend erwähnt werden) die Sozialdemokraten besonders hervorgetan haben, die haben die Zeichen der Zeit gut erkannt!

Im übrigen möchte ich neben meinen „Eure Armut kotzt mich an!“ Aufkleber (an meinem Rolls Royce) auch noch diesen hier platzieren.

Beste Grüße

Ano
Ano
7 Jahre zuvor

Vielen Dank für den Beitrag und den Tipp mit der Aufstockungsvariante, werde mich da mal schlau machen. Rentenberatung bei den Neulandrebellen, wer hätte das gedacht ;))
Weiter im Text!
Ano

Achim Stöcker
Achim Stöcker
Reply to  Ano
7 Jahre zuvor

Ich werde auch beim Herrn Wellbrock einen Riester-Vertrag abschließen.

flurdab
flurdab
Reply to  Tom J. Wellbrock
7 Jahre zuvor

Quatsch, von irgendwas müsst ihr doch auch leben.
Und bei den Vorbildern kann man euch das eigentlich nicht verwehren.
https://www.welt.de/wirtschaft/article160915749/Die-fragwuerdigen-Gehaltsexzesse-der-Bundesrichter.html

Mal ohne Ironie beweist dein Artikel einfach die Solidität der GRV, das hervorzuheben ist wichtig!

schwitzig
schwitzig
7 Jahre zuvor

Gleichzeitig ist es inzwischen längst kein Geheimnis mehr, dass es bei der Kritik an der gesetzlichen Rentenversicherung vornehmlich um die Unterstützung der privaten Versicherungswirtschaft geht, die mit privaten Finanzprodukten statte Gewinne und üppige Provisionen einfahren.

Ob das wirklich so ist? Die Qualitätsmedien-Gläubigen – und die bilden in Deutschland tatsächlich immer noch die Mehrheit – sind immer noch davon überzeugt, dass eine „private Vorsorge“ wichtig ist. Weil der Staat kann ja nichts. Der „Staat“ sind allerdings sie selbst, auch wenn sie das nicht zugeben werden. Insofern liegen sie eigentlich gar nicht so falsch; waren es doch schließlich sie, die immer wieder die – in einem Rechtsstaat wären sie das – schlimmsten Kriminellen an die Spitze dieser Republik gewählt haben und wählen werden.
In perfektem Orwellschem Zwiedenken schwadroniert der „c“XU/“s“PD/Olivgrüne-Bündnis88/“f“DP-Derivat-Wähler dennoch wütend über „die da oben“, die er selbst dort hin gebracht hat und zündet Flüchtlingsheime an, weil die ja „seine Rente kosten“.
Man könnte insistieren: Dieses dumme Arschloch hat es verdient.

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  schwitzig
7 Jahre zuvor

@schwitzig

Einer muss ja am Elend schuld sein, aber das man selber eine Mitverantwortung haben könnte, ist natürlich ausgeschlossen! Wir haben nämlich stets und zu jeder Zeit alles richtig gemacht!

Beste Grüße

Serienfan
Serienfan
7 Jahre zuvor

Womit der Artikel Recht hat: Die gesetzliche Rente ist die beste Anlageform.

Dennoch ist die neue Regelung der freiwilligen Einzahlung mehr als unbefriedigend. Diese Einzahlung muss nämlich auf einmal erfolgen. Wer aber hat schon 30.000 bis 40.000 Euro herumliegen, die er schnell mal in die Rentenversicherung einzahlen kann? Denn von solchen Summen sprechen wir hier. Und damit wird die Rente dann um ca. 100 Euro erhöht, worauf dann aber Steuern und Krankenkassenbeiträge anfallen. Nach ca. 20 Jahren hat der Rentner dann das wieder rausbekommen, was er zusätzlich eingezahlt hat. Ehrlich: Da behalte ich lieber meine 30.000 Euro und nutze die, um meine Rente aufzustocken.

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Serienfan
7 Jahre zuvor

Das muss man halt durchrechnen und selber. Wenn man z.B. sich die „100€ Rentenerhöhung“ über 12 bis 17 Jahre selber auszahlt, dann ist danach die „Knete“ weg. Wer mit 67 Jahren in Rente geht könnte allerdings weitaus länger Leben als diese 12 bis 17 Jahre. Ich persönlich allerdings würde das Geld lieber in der Familie „anlegen“, oder ganz schnöde drauf machen.

Beste Grüße

Serienfan
Serienfan
Reply to  Heldentasse
7 Jahre zuvor

Es sind nicht 12 bis 17 Jahre, es sind ca. 20 Jahre. Und da kann ich rechnen, was ich will: Wer hat solche Summen bei sich herumliegen? Da braucht sich doch niemand wundern, dass gerade mal 1000 Menschen pro Jahr von dieser Regelung Gebrauch machen. Wer dieses Geld ohne Probleme verschmerzen kann, den stören auch nicht 100 Euro weniger Rente.

Yarsin
Yarsin
Reply to  Serienfan
7 Jahre zuvor

So mancher bekommt mit 55 seine LV ausbezahlt. Dann ist es bestimmt eine Überlegung wert.

GrooveX
GrooveX
7 Jahre zuvor

ischa wahnsinn!

obwohl sich alles geändert hat, die leserschaft auf ein fremdes blog gekapert wurde, auf dem sie eigentlich nichts verloren hat, hat sich nichts geändert. alle sind und alles ist da. das ist das schöne am umzug, frau, kinder, sparbücher und hamster weg, aber die passwörter sind die gleichen und die pantoffeln auch. ich lach mir die welt schön!

aquadraht
aquadraht
Reply to  GrooveX
7 Jahre zuvor

Naja, wenn es nicht bald ne Antwort gibt, was mit Jens ist, bin ich weg. Vor allem, wenn hier noch von Regulars die Nazis schöngeredet werden und die Legende „die Deutschen haben Hitler gewählt“ verbreitet wird. Ich hatte im Usenet jahrelang das „Vergnügen“ mit Geschichtsrevisionisten, und später mit neoliberal-faschistoiden Fälschern wie Aly mit seinem „nationalen Sozialismus“. Das muss ich mir hier nicht auch antun.

a^2

Roberto J. De Lapuente
Reply to  aquadraht
7 Jahre zuvor

Du kannst kommen oder gehen wie es dir beliebt. Tschüss oder Willkommen. Schuldig sind wir dir nix.

Lazarus09
Lazarus09
Reply to  aquadraht
7 Jahre zuvor

…wie wärs wenn du mal den Link gen ich geepostet habe lesen würdest, Uni Hamburg ist ja nicht die schlechteste Adresse .

Wenn du allerdings keinen Erkenntnisgewinn brauchst ..bye

aquadraht
aquadraht
Reply to  Lazarus09
7 Jahre zuvor

Was ich kenne, bringt mir keinen Erkenntnisgewinn. Dieses Buch bringt nichts Neues, was über Lipsets Analyse oder sonst den Forschungsstand der 80er Jahre hinausgeht. Die Aussage, ohne Wahlen seien die Nazis nicht an die Macht gekommen, ist hochspekulativ.Man kann auch umgekehrt die Machtübergabe in Januar 1933 als Panikreaktion der Eliten angesichts der bröckelnden Massenbasis und des drohenden Zerfalls der NSDAP werten. Es wurde da auch keine Demokratie übernommen. Der Repressionsapparat, wie die politische Polizei (kurz darauf Gestapo) des Reichstagsmitbrandstifters Diels und das rechte Putschregime in Preussen (dem der SPD-Terror des Altonaer Blutsonntags vorangegangen war), war bereits existent. Der sozialdemokratische Historiker Arthur Rosenberg sah das Ende der Weimarer Demokratie bereits 1930 mit der Machtergreifung Brünings und seiner Kabinette.

So, das noch der Höflichkeit halber, ehe ich die Tür zumache. Anders als Hannes habe ich die meisten Beiträge von Jörg durchaus geschätzt, aber der Spiegelfechter blieb der Blog von Jens Berger. Ich sehe mich als Verfügungsmasse und Kommentarvieh behandelt, wenn er verschwindet wie eine Unperson der Stalinära, ohne Erklärung, nicht einmal auf Nachfrage.

a^2

The Joker
The Joker
Reply to  aquadraht
7 Jahre zuvor

Hallo aquadraht,
cool down.

Nirgendwo haben Heldentasse oder schwitzig die „Nazis schöngeredet“ (den „Ruedi“ kenne ich nicht näher).
Hitlers Weg zur Macht war ein wechselseitiger Prozess.
Sebastian Haffner formulierte einmal sinngemäß: Hitler stürzte nur das bereits Fallende.
Es waren zum einen die „aggressivsten Teile des Finanzkapitals“ (Dimitroff), die die NSDAP finanzierten. Andererseits wählte 1932 eine relative – 1933 dann eine absolute – Mehrheit NSDAP/DNVP. Während die Wahlen bis 1932 eine freie Wahl konkurrierender Listen war, zeigten 1933 einsetzender Terror und Einschüchterungen bereits Wirkung.

Ich würde mal abwarten, wie sich Jens Berger äußert. Ich finde auch seltsam, dass sein Name oben nicht mehr steht. Ich fände es bedauerlich, wenn er hier gar nicht mehr schreibt.
Genauso bedauerlich wäre hier Deine Abstinenz.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  The Joker
7 Jahre zuvor

@The Joker/aquadraht

Ich würde mal abwarten, wie sich Jens Berger äußert.

Ich finde auch seltsam, dass sein Name oben nicht mehr steht. Ich fände es bedauerlich, wenn er hier gar nicht mehr schreibt.
Genauso bedauerlich wäre hier Deine Abstinenz.

Dem kann ich nur zustimmen.
Vor allem Jens Bergers Arbeit auf den NDS und die Möglichkeit, diese hier zu kommentieren, wäre ein absoluter Verlust.
Und deine Kommentare, aqudraht, haben immer Substanz und bereichern die Runde hier.
Es wäre wirklich schade, wenn das verloren ginge.

jowi
jowi
Reply to  GrooveX
7 Jahre zuvor

Vorher laissez-faire, nachher laissez-faire.
Wie viel Prozent der Kommentare hier betreffen das Thema?
Dann nicht nur eine OT-Diskussion, sondern auch noch eine auf einem Niveau, dass es einen graust.

Zum eigentlichen Thema: hätte Norbert Blüm nur besser hochdeutsch gesprochen, wäre er etwas kantiger und bulliger gewesen, vielleicht hätten ihn mehr Leute ernst genommen. Er gehört auch zu den wenigen Politikern, die nach ihrem Ausstieg aus der Politik nicht in die Wirtschaft gegangen sind. Das Totreden der gesetzlichen, umlagebasierten Rente ist schlicht ein Beispiel für die Korruption in unserer Politik.

alfons
alfons
7 Jahre zuvor

Das Trauerspiel hat System. Der Abgesang auf die gesetzliche Rentenversicherung (GRV) dauert nun schon so lange an, dass die meisten Menschen tatsächlich daran glauben, dass der Tod der GRV nur eine Frage der Zeit ist. Gleichzeitig ist es inzwischen längst kein Geheimnis mehr, dass es bei der Kritik an der gesetzlichen Rentenversicherung vornehmlich um die Unterstützung der privaten Versicherungswirtschaft geht, die mit privaten Finanzprodukten statte Gewinne und üppige Provisionen einfahren. Auf der Strecke bleiben „nur“ die Kunden, die nicht nur keine Rendite erzielen, sondern oft sogar mit einem Minus in den verdienten Ruhestand gehen. Dabei liegt die Lösung so nah: die GRV. Wer heute 55 Jahre alt ist und zusätzlich etwas für die Rente tun möchte, hat die Wahl zwischen Pest und Cholera. Der Finanzmarkt ächzt und keucht, wirft kaum etwas ab, und wenn, dann ist der Kunde der Letzte, der davon etwas sieht. Dabei können Einzahler ganz leicht etwas fürs Portemonnaie tun, indem sie zusätzlich in die GRV einzahlen. Ein bisschen tricky ist das zwar, aber völlig legal.

http://www.neulandrebellen.de/2017/01/die-beste-altersvorsorge-ist-die-gesetzliche-rente/

alfons
alfons
7 Jahre zuvor

Über 600 Milliarden EURO seit 1957 aus der Rentenkasse zweckentfremdet!

Versicherungsfremde Leistungen sind gesellschaftspolitisch begründete Leistungen, die aus dem Staatshaushalt zu finanzieren sind.

Deren Finanzierungsabwicklung vom Staat der gesetzlichen Rentenversicherung übertragen wurde, ohne die damit verbundenen Ausgaben der Rentenversicherung vollständig zu erstatten.

Darunter fallen zum Beispiel Rentenzahlungen an Spätaussiedler, seit 1992 an Bürger der ehemaligen DDR, Kindererziehungszeiten, Frühverrentungen wegen Arbeitslosigkeit, sowie früher die Renten für Millionen Kriegsteilnehmer und -witwen. Mehr unter Pkt.4.
Nicht nur die Rentenversicherung, auch die Kranken- und Arbeitslosenversicherung werden mit versicherungsfremden Leistungen in Milliardenhöhe belastet.

Auflistung versicherungsfremder Leistungen in der Rentenversicherung der Arbeiter und Angestellten siehe
VDR-Tabelle von 1995, Seite 4
Bericht der Bundesregierung zur Entwicklung der nicht beitragsgedeckten Leistungen und der Bundesleistungen an die Rentenversicherung vom 13. August 2004 Tab. 1, Seite 379 (11)
Jahresgutachten 2005/06 des Sachverständigenrates der Bundesregierung, Tab.38, S. 375
Nicht beitragsgedeckte Leistungen und Bundeszuschüsse in der allgemeinen Rentenversicherung DRV-Heft1-2012

Versicherungsfremde Leistungen werden auch als „Fremdleistungen“ oder „nicht beitragsgedeckte Leistungen“ bezeichnet.

http://www.rentenreform-alternative.de/versichfremd.htm

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  alfons
7 Jahre zuvor

Über 600 Milliarden EURO seit 1957 aus der Rentenkasse zweckentfremdet!

Daran kann man aber auch schön ersehen, wie robust ein Umlage finanziertes Rentensystem ist, die Riesterenten&Co. würde das neu und nimmer verkraften. 😉

Beste Grüße

Lazarus09
Lazarus09
Reply to  Heldentasse
7 Jahre zuvor

..genau ,und wie effektiv das erst sein könnte wen ALLE einbezahlen würden!
Aber genau dass ist scheinbar nicht gewollt, jeder Regierung versucht stattdessen die permanenten Entnahmen und Belastungen zu kaschieren und hohe Einkommensklassen zu verschonen

Lazarus09
Lazarus09
Reply to  alfons
7 Jahre zuvor

Das Allerschlimmste ,es ist doch, alles bekannt ..seit Adenauer greift ein jeder in die Rentenkasse und ja ich habe genau dass auch schon x-fach gepostet und es langweilt, weil alle Jahre wieder bastelt man an weiter Enteignung der Nutzmenschen denn Staat ist überall auf diesem Planeten nichts anderes als das Werkzeug der besitzenden Minderheit denn der kann die „Ware“ Arbeit in billig genug sein.
Der Wegwerfnutzmensch ist das Ziel ..

alfons
alfons
Reply to  Lazarus09
7 Jahre zuvor

Wenn man zudem bedenkt, dass die Mindest-Pension bei nur 5-jähriger Tätigkeit als „Beamter“ 1660 EURO beträgt.
Und dass bei einer Rentenerhöhung die vollen Abschläge zu den Sozialversicherungsbeiträgen ( 14,9 % Krankenversicherung + Zuschlag zuzüglich Pflegeversicherung ) bei normalen Arbeitgebern abverlangt werden, während bei den Beamten nur 0,3 % Abschläge zum Tragen kommen,…..

Heldentasse
Heldentasse
7 Jahre zuvor

Nach meinem Verständnis überhaupt nicht OT im Kontext, weil wenn es so kommt womöglich die Kapital gedeckten Renten den Bach runter gehen:

Die französische Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen will den Euro aufgeben und zum früheren Verrechnungssystem nationaler Währungen (ECU) zurückkehren. Die Chefin des Front National sagte der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch, ein Nebeneinander aus nationaler Währung und ECU würde „keine Auswirkungen auf den Alltag der Franzosen“ haben. Von vielen Experten wird dies bestritten. Sollte sie gewählt werden, würden die Staatsschulden in die neue französische Währung umgerechnet, kündigte sie an.

Quelle

Es wird wohl so werden wie es Herr Flassbeck schon seit Jahren prophezeit, denn wenn die Franzosen und womöglich auch die Italiener den Teutschen in 2017 den Stinkefinger zeigen, bleibt auch hier kein Auge trocken, und wir haben jahrelang unsere schönen (durch Dumpinglöhne gesponserten Waren) auf Pump geliefert, der dann nicht mehr voll bedient wird. Aber auch daran wird der gemeine Michel mal wieder vollkommen unschuldig sein, arbeiten und Rente unter Wert bekommen ist ja so geil, und Exportweltmeister erst! 🙁

Beste Grüße

Lazarus09
Lazarus09
Reply to  Heldentasse
7 Jahre zuvor

Genau so , die meisten bekommen aber leider den Zusammenhang Exportweltmeister ( Hurra ) pöhse Schuldenkrise™ ,Armutslöhne und Altersarmut nicht auf die Kette . Stattdessen plappert man nach was opportun und nicht, was Sache ist…und RENTE bleibt was es ist ,eine Art auf Widerruf gewährtes Gnadenbrot aus den Händen der Anführer der jeweiligen Mehrheitsparteien.

Sprotte
Sprotte
7 Jahre zuvor

Solange Versicherungskonzerne durch Spenden an die Parteien und Beamte in den oberen Etagen das Sagen haben,
wird die gRV gnadenlos weiter zerstört.
Demografische und sonstige Entwicklungen gehen offensichtlich an Beamten, anders berufständisch Versicherten, Selbständige und Politiker vorbei. Der Gesetzgeber ist zugleich der Empfänger von Pensionen. Über Rentenfragen entscheiden nur Personen, die davon in keiner Weise betroffen sind. Das Grundgesetz hat mit dem Art. 33 Absatz 5, in sich selbst von Anfang an ungleiche Behandlung der Bürger installiert, in dem es Bürger allein deshalb besser stellt, in dem Moment wo sie Beamte sind. Das Beamtentum ist nach „hergebrachten“ Grundsätzen zu regeln. Welchen „hergebrachten“ Grundsätzen? Die aus der Zeit von 1933 bis 45? oder aus dem Ständestaat des 19. Jahrhunderts? Das BVerfG in einem Urteil v. 27.09.2005 2 BvR 1387/02; Hergebrachte Grundsätze des Beamtentums im Sinne des Art.33 Abs.5 GG und verweist hier in den Abs. 86/87 (von 148) auf den § 10 des preußischen Pensionsgesetzes vom 27.3.1872 Das BVerfG hat zur Beamtenbesoldung befunden, dass fiskale Engen die Alimentationspflicht NICHT beeinträchtigen dürfen, besonders nicht die Angemessenheit!

Sprotte
Sprotte
7 Jahre zuvor

Die Rentenbeiträge sind vom BVerfG zu öffentlichen Mitteln gemacht.
Wie diese Entscheidungen rückgängig machen?
Politik und Justiz haben für sich selbst nicht nur wesentlich bessere Regelungen geschaffen, sie haben auch spätestens seit 1978 elementare Grundrechte für die Versicherten der gesetzlichen Rentenversicherung außer Kraft gesetzt, Gleichheitssatz, Eigentumsschutz für die Beiträge, Rechtsstaatsprinzip (keine rückwirkenden Eingriffe) Nachlesen kann man das in den Entscheidungen des BVerfG vom 01.07.1981 (1 BvR 874/77 u.a.) oder vom 27.02.2007 (1 BvL 10/00, Absätze 53, 55 und 70).
Der Gesetzgeber ist zugleich der Empfänger von Abgeordnetenbezügen/steuerlicher Alimentation/Ruhestandsgelder. Über Rentenfragen entscheiden ausschließlich solche Personen, die davon in keiner Weise betroffen sind. Sie haben nicht das geringste Interesse, daran etwas zu ändern, weil sie erheblich davon profitieren. Nicht umsonst haben Bundestag u. Länderparlamente es immer wieder abgelehnt, ihre eigene Altersversorgung der gesetzlichen Rentenversicherung anzuvertrauen.

Aufgewachter
Aufgewachter
7 Jahre zuvor
Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Aufgewachter
7 Jahre zuvor

Am besten legst Du Dich wieder hin und schläfst Dich aus, bevor Du so was undifferenziertes hier absonderst! Zwar liegen die Pensionen im Schnitt viel höher als die Renten, aber das war zumindest politisch so gewollt, ein aktiver Beamter ist nämlich für den Dienstherrn wesentlich billiger als ein gleichwertiger Tarifbeschäftigter!

Jetzt wo die vermeintlichen Nachteile dieser Politik zu Tage kommen, geht das Geschrei und die mittelbare Beamtenschmähung los, und anstatt höhere Renten zu fordern wird meistens eine Absenkung der Pensionen verlangt, man spielt quasi damit die eine gegen die andere Gruppe aus.

Nein, ich bin kein Beamter kenne mich aber mit der Materie so weit aus, dass man die Spielregeln der Rente nicht mit denen der Pensionen direkt vergleichen kann! Was nicht heißt das man auf Dauer die Beamten in ihrem geschlossenen „System“ belässt sondern nur, dass man die BeamtInnen die sich ein Leben lang an die Spielregeln gehalten haben, im Alter nicht über den Tisch zieht. Der Staat ist diesbezüglich gewollt Verpflichtungen eingegangen, und hat jahrzehntelang, wie schon gesagt, von geringeren Personalkosten profitiert.

Beste Grüße

Lazarus09
Lazarus09
Reply to  Heldentasse
7 Jahre zuvor

Heldentasse moin, auch hier wird das divide et impera angewandt indem man die Realität auf den Kopf stellt. Inzwischen empfindet man auch Jobs beim Staat als gut/überbezahlt obwohl diese vor 20 Jahren wegen des niedrigen Verdienstes unattraktiv waren .

cheers

Lazarus09
Lazarus09
Reply to  Lazarus09
7 Jahre zuvor

…. mal noch so als Nachtrag standen sich „früher“ Rentner mit Betriebsrente oft besser als Beamte des mittleren Dienstes .. anyway

Fakt, die Herde protestiert,randaliert und geifert von den MSM angestachelt wunschgemäß wegen pöhsen Refugees saß und sitzt aber stoisch devot auf dem Arsch und schaut sich gelassen an wie sie ihre vor Jahrhunderten von ihren Vorvätern erkämpfte Soziale Sicherheit demontiert bekommen.

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Lazarus09
7 Jahre zuvor

Moin Lazarus,

das stimmt! Früher hieß es oft, schaut euch mal den „Loser“ an, der geht sehr niedrig Vergütet zum öffentliche Dienst. Heute sagen die selbigen Hirnis zu den früheren „Losern“, schaut euch mal den „Günstling“ an, der hat ja sogar ein festen Job und verdient ja wie ein Ackermann. Echt lustig! 🙁

Beste Grüße

Mostel
Mostel
7 Jahre zuvor

… selbst unter widrigen Bedingungen hält sie (GRV) sich tapfer und produziert weiter Renten.
Meine Frage ist wie? Auf welchem Markt, wo die Anderen es nicht schaffen?

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Mostel
7 Jahre zuvor

@Mostel

… selbst unter widrigen Bedingungen hält sie (GRV) sich tapfer und produziert weiter Renten.
Meine Frage ist wie? Auf welchem Markt, wo die Anderen es nicht schaffen?

Na auf dem Arbeitsmarkt, wo AN- und AG-Anteile zur Rentenversicherung direkt in Renten für Bezugsberechtigte umgewandelt werden. ohne Umweg über spekulative Finanzmärkte und ohne fette Provisionen der Finanzmafia, die das Ergebnis drastisch verschlechtern und das finanzielle Risiko allein auf den Arbeitnehmer abwälzen.
Würden dann noch die fehlende Differenz zu den Lohnerhöhungen der letzten 16 Jahre (Produktivitätszuwachsrate plus Zielinflationsrate der EZB pro Anno) nachgezahlt und alle Einkünfte rentenversicherungspflichtig in die GRV gestellt, dann wäre das Thema Rente schnell vom Tisch.
Allerdings auch so manche Parteispende oder luktative Anschlußjobs unserer Politikerkaste.
Mit anständiger Rentenpolitik wäre ein Herr Riester nie Vorstand bei einer Fondgesellschaft geworden oder Herr Rürup Partner von Schröderspezi Maschmeyer.
Da müssen solche Politiker ihr soziales Gewissen eben ins künstliche Koma legen.

The Joker
The Joker
7 Jahre zuvor

Gewissermaßen als nachfragendes Edit (meinetwegen nennt mich danach Korintenkacker!):
Sowohl in Toms – sehr informativen! – Artikel als auch in aquadrahts ersten Kommentar schlichen sich an je einer Stelle „GKV“ statt „GRV“ ein.
Gemeint sein dürfte wohl immer die GRV.