Vom Job- zum blauen Wunder: Die große Sozialgeschichtsklitterung

Bin Ladin hat mit dem Anschlag auf das WTC nicht nur Terror verübt, sondern auch »den Grundstein« für ein architektonisches Neubaukonzept gelegt? Ohne Holocaust kein Israel? Das kann man so nicht formulieren? Echt jetzt? Bei Hartz IV zäumt man das Pferd doch auch dauernd von hinten auf.

Entwarnung an die aufgebrachten Leitartikler da draußen im Lande: Die SPD will doch gar nicht Hartz IV abschaffen. Sie möchte wahrscheinlich noch nicht mal wirklich etwas ändern. Aber jetzt ist bald Parteitag. Und es gehört zur Folklore der Sozis, dass sie immer kurz vor ihrer Gruppentherapie ein bisschen so tun, als tickten sie noch ganz normal sozialdemokratisch. Für das aktuelle Treffen hat man nun Hartz IV thematisch auserkoren. Es soll ein Grundeinkommen werden, was gar kein Grundeinkommen ist. Das ist noch nicht mal der Vorwurf. Das ist ja an sich sogar gut so, denn ein Grundeinkommen ist gar kein linkes Konzept. Es ist ein Sparmodell, so eine Art Scheinliberalität, die man hinter outgesourcten Hoheitsaufgaben auffunkeln lässt. Nein, was der SPD vorschwebt: Sie möchte einen sozialen Sektor schaffen. Vielleicht sogar mit Normalarbeitsverhältnissen. Wie sie das mit der Union deichseln will – bitte die große alte Sozialdemokratie nicht mit Tatsachen irritieren, es reicht ja, wenn sie eine Vision hat. Die geht auch wieder vorbei.

Aber schon dieses zögerliche »Wir-machen-jetzt-auf-Linksruck-inmitten-einer-rechtsverrückten-Koalition« hat die Meinungsmacher und diejenigen, die sich dafür halten, dazu gebracht, den Untergang des Abendlandes anzumahnen. Hartz IV, Mensch, das sei doch die Erfolgsgeschichte der Bundesrepublik! Ja, der SPD selbst! Ohne diese Reform, ohne die Agenda 2010 ganz generell und in Gesamtheit, wäre doch dieser starke Aufschwung Deutschlands inmitten eines Kontinents, der sich im Abschwung befindet, gar nicht vorstellbar gewesen. Hartz IV hat schließlich ein Jobwunder erzeugt. Wenn wir das aufgeben, dann werden wir gesellschaftlich betrachtet noch unser blaues Wunder erleben. So schreiben sie.

Jobwunder? Ernsthaft? Welches genau ist gemeint? Das starke Anwachsen der Befristungen und Teilzeitmodelle? Oder etwa die Normalarbeitsverhältnisse, die durch gezielte Lohnstagnation zum Anstieg der Arbeitslosigkeit in der EU geführt haben? Oder der ganze deutsche Stolz, der Niedriglohnsektor, der durch Hartz IV subventioniert wird? Da müsste man ja schon mal konkreter werden. Besonders die letzte Variante hat ja forciert, dass man an ein Jobwunder glaubte. Hartz IV und 450-Euro-Stellen gehen ja eine traurige Symbiose ein. Arm trotz und durch Arbeit als ein Wunder zu deklarieren: Da kann man sich selbst nur wundern.

Und von der Preisgabe dieses deutschen Modells moderner Arbeitsplätze (sozialisierte Hiwi-Stellen zur Renditeprivatisierung bei synchroner Abschaltung von sozialer Sicherheit) raten die Meinungsmacher jetzt ernstlich ab? Minijobs sind doch nicht die Frucht aus Hartz IV, sondern dessen bittere Konsequenz. Arbeitskosten drücken, menschlichen Arbeitseinsatz entwerten, um danach prekäre Arbeitsplätze zu umjubeln: Selten hat man einen Gaul von einer so falschen Seite aufgezäumt. Wer so argumentiert, müsste Bin Ladin für einen architektonischen Vordenker halten oder Hitler für einen Visionär in puncto jüdischer Staatsgründung.

Solche Gedanken verbieten sich freilich. Man kann doch die letztlich anständigen Konsequenzen aus einem gänzlich unanständigem Verhalten und Streben nicht als das vorher gut durchdachte Erzeugnis etwaiger Missetaten verkaufen. Das ist unlauter, chronologischer Fake und letztlich auch unmoralischer Relativismus. Wer die Geschichte so interpretiert, der wirft die Nebelmaschine an. Zumal wenn man die Prämisse vom Jobwunder mit Bad Jobs durchspielt, bei denen das eigentliche Wunder nur ist, dass sie nicht schon längst zu Aufständen und Revolten lotsten.

Wir haben es mit gezielter Klitterung der jüngeren Sozialgeschichte zu tun. Mit einer perfide Verdrehung der Tatsachen, einer Wenn-Dann-Anordnung, die es so nicht gegeben hat, die aber so als Wahrheit unter die Leute gebracht wird. Hartz IV hat kein Wunder bewirkt, sondern dafür gesorgt, dass Millionen Menschen auf ein solches hoffen. Vielleicht finden sie doch noch einen Ausweg aus einer Armenverwaltung, die ein durch und durch negatives Menschenbild kultiviert hat und die gleichzeitig Menschen im unteren Einkommenssegment zu Gesinde transformiert hat. Wenn überhaupt vom Jobwunder geredet werden kann, dann nur auf der Basis von Prekarisierung. Dass wir gesellschaftlich besser stehen würden, wäre Hartz IV kein derart striktes Programm, würde man menschlichen Arbeitseinsatz würdigen, indem man ihn nicht in prekären Arbeitsverhältnissen verschleudert, ist nicht einfach nur ein Gerücht, sondern lässt sich ökonomisch nachvollziehbar deklinieren.

Auf alle Fälle wäre dieses Europa ein anderes, geschlosseneres und hie und da menschlicheres. Der Austeritätsdruck fiele weg. Und die Binnennachfrage in Deutschland würde den mittelständischen Unternehmen helfen. Nur weil Hartz IV jetzt vielleicht ein bisschen anders gestaltet würde, bricht nicht das Chaos aus. Wer das herbeischreibt, der verdreht – wie schon gesagt – die jüngste Geschichte des Sozialstaates. Aber nochmal, keine Sorge, liebe Leitartikler, es passiert gar nichts. Die SPD will nur spielen. Nach dem Parteitag ist alles vergessen. Dann wir durchregiert und Hubertus Heil wird dem Handwerk endlich flexiblere Arbeitszeitmodelle möglich machen, ganz so, wie es die wahrscheinliche SPD-Chefin Nahles, als sie noch Arbeitsministerin war, schon in Aussicht stellte. Und wer von den Handwerkern dann nicht bereit ist, in den Spitzen auch mal 48 Stunden in der Woche zu kloppen, der kann ja das solidarische Grundeinkommen beziehen, das dann freilich immer noch Hartz IV heißt. Einen 450-Euro-Job findet er sicherlich auch. Das Jobwunder macht nun mal alle glücklich.

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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911
911
5 Jahre zuvor

Wahrscheinlich ist es so, wie der Norbert Häring neulich schrieb.

Die SPD-Spitze zieht eine Grundeinkommens-Show ab, um Nahles eine Blamage zu ersparen

http://norberthaering.de/de/27-german/news/968-die-spd-spitze-zieht-eine-grundeinkommens-show-ab-um-nahles-eine-blamage-zu-ersparen

Loco
Loco
5 Jahre zuvor

Der „Erfolg“ der Hartz-„Reformen“ ist wohl eines der größten Märchen unserer Zeit – genauso wie die standhafte Weigerung der sPD-Spitze sich mit den Konsequenzen ihres Zerstörungswerks auseinander zu setzen. Was wirklich seltsam ist wie sehr die Basis der Sozen immer noch Nahles, Scholz und dem Rest der Agenda-Bande hinterher rennt, obwohl alleine der gesunde Menschenverstand reicht um die Realität zu erkennen.

Diese phlegmatische Gleichgültigkeit macht es wirklich unangenehm sPdlern im eigenen Freundeskreis offen über Politik zu diskutieren – wo ist das Feuer und der Wille geblieben, die nötig sind um unsere Gesellschaft vom Kopf auf die Füße zu stellen?

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Vom Job- zum blauen Wunder: Die große Sozialgeschichtsklitterung – Tagesticker.net
5 Jahre zuvor

[…] nicht formulieren? Echt jetzt? Bei Hartz IV zäumt man das Pferd doch auch dauernd von hinten auf.Weiterlesen bei den neulandrebellen Lesen Sie auch: Aufregung um Prinz Charles: Kampfbegriff “jüdische Lobby“ weckt schlafende […]

anton
anton
5 Jahre zuvor

Roberto: Mir geht es um eine andere Sache! Wir haben eine bestimmte Kundengruppe im System, welche trotz Anstrengung nicht in Arbeit kommt! Bei alleinerziehenden Arbeitslosen muss man oftmals nur die Betreuung organisieren, bei Behinderten usw. geht es tiefer! Ich bin in bestimmten Fällen für Bürgerarbeit, dies soll die Würde erhalten. Mir geht es nicht unbedingt darum, dass die Menschen per se im 1. Arbeitmarkt landen! Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für eine bestimmte kleien Zahl von „Kunden“, ja bitte! Da interessieren mich auch keine liberale Journalsiten usw. , welche alles madig machen wollen oder pseudolinke Phantasten, die die Arbeit selbst ablehnen!Auch trete ich für deutliche Veränderungen bei den Maßnahmen und den Beantragungen ein!

Jane Doe
Jane Doe
Reply to  anton
5 Jahre zuvor

Ich bin in bestimmten Fällen für Bürgerarbeit, dies soll die Würde erhalten.

Sobald irgendeine Form von Zwang ausgeübt wird, ist die Würde bereits in den Staub getreten worden.

anton
anton
Reply to  Jane Doe
5 Jahre zuvor

Arbeitslosigkeit, Dauerlangeweile ist natürlich mega-würdevoll!

aquadraht
aquadraht
Reply to  anton
5 Jahre zuvor

„Dauerlangeweile“ du blöder Arsch. Dir wünsche ich mal Arbeitslosigkeit

anton
anton
Reply to  aquadraht
5 Jahre zuvor

aqua: Lerne zu diskutiern oder halte den Rand, kleiner Bub!

Mordred
Mordred
Reply to  anton
5 Jahre zuvor

Mit Sicherheit wesentlich mehr, als zu einem Job gezwungen zu werden.

anton
anton
Reply to  Mordred
5 Jahre zuvor

Mordred: es geht mir um ein Kundengruppe, die mit normalen Angeboten nicht erreichbar ist! Sinnlsomaßnahmen oder mehr Einladungen zum JC führen dort nicht weiter!

aquadraht
aquadraht
Reply to  anton
5 Jahre zuvor

Und diese „Kundengruppe“ sollte nicht unter dem Beifall von Faschisten Deines Schlages terrorisiert werden, sondern ist eher Addressat für sozialpsychologische Betreuung. Mit Sanktionsterror erreicht man da nichts, ausser dass man hin und wieder einige der „Kunden“ ermordet.

anton
anton
Reply to  aquadraht
5 Jahre zuvor

aqua: Wer nur mit Beldidigungen kommt, der will keine Verbesserungen, danke!

Mordred
Mordred
Reply to  anton
5 Jahre zuvor

Kannst Du diese Kundengruppe näher definieren? Alter? Wie viele gibt’s davon? Berufliche Qualifikation?…
Ich verstehe bisher auch nicht, wofür oder für wen das gut sein soll.
Ich könnte mir auch gut vorstellen, das bei vernünftiger Entlohnung (mindestens Mindestlohn), da jeder Hartzer sofort mitmacht, soweit er bspw. nicht krankheitsbedingt rausfällt. Man darf ja nicht vergessen, dass es hierzulande seit Jahrzehnten zu wenig Lohnarbeit gibt.

anton
anton
Reply to  Mordred
5 Jahre zuvor

Mordred: Auch eure Linkspartei fordert eine öffentlichen Beschäftigungssektor, da eben nicht jeder in reguläre Arbeit kommen kann, aber dennoch arbeiten möchte ! Die offiziellen Zahlen sprechen von 100-150. 000 Personen. Gehe eher von höheren Zahlen aus! Nach meinem Wissen und Erfahrung sagen auch Jobvermittler, wollen die meisten Langzeitarbeitslsoen, welche schon länger im Bezug sind, Bürgerarbeit machen, reissen der Betreuerin die Arbeit aus den Händen!Das Programm der Berliner SPd, soweit bisher bekannt, geht vom Mindestlohn aus! Zum Alter. Einschränkungen und Behinderungen kennen meist kein Alter. Natürlich fallen auch Personen darunter, die bereits seit 10 Jahren und länegr ohne Arbeit sind, die können natürlich „älter“ sein!Dieser Personenkreis hat keine Chancen auf dem Markt, um die geht es mir! Kann sein, dass andere Anhänger der Bürgerarbeit andere Personengruppen ebenso mitzählen, dies kann aber dazu führen, dass diese Menschen nicht mehr am regulären Markt suchen!Jahrelang ohne Arbeit, behindert, älter usw da sollte angesetzt werden!

Wofür Bürgerarbeit gut sein soll? Für die Betroffenen, die Gesellschaft, die Vermittlerin!

Sukram71
Sukram71
Reply to  Jane Doe
5 Jahre zuvor

Alle gehen aber arbeiten, weil sie müssen.

Mordred
Mordred
Reply to  Sukram71
5 Jahre zuvor

Lieber Suki…es gibt unterschiedliche Arten von „müssen“. Des weiteren ist „alle“ ziemlich falsch.

Krampe
Krampe
Reply to  Sukram71
5 Jahre zuvor

Schade wie verkommen das Kommentariat vom Spiegelfechter
geworden ist. Die letzte Idiotenparade.

aquadraht
aquadraht
Reply to  Krampe
5 Jahre zuvor

naja, Sukram war schon immer der Dorftrottel dieses Ortsteils von Kleinbloggersdorft, und Lemmy der Dorftroll. Sowas wie Anton oder die Nummern-AfDler gab es aber nicht.

a^2

ert_ertrus
ert_ertrus
Reply to  anton
5 Jahre zuvor

Wir haben eine bestimmte Kundengruppe im System, welche trotz Anstrengung nicht in Arbeit kommt!

Wusste noch nicht, dass du dieser Beschäftigung (JC-MA) nachgehst – obwohl es mich nicht übermäßig erstaunt (deinen Kommentaren nach zu urteilen ;( …)

anton
anton
Reply to  ert_ertrus
5 Jahre zuvor

ert- Was hast Du jetzt zum Thema beigetragen? Naja, wer den eulenfelder bejubelt!

ert_ertrus
ert_ertrus
Reply to  anton
5 Jahre zuvor

Wer oder was ist Eulenfelder? Der Fusel, den du dir in unbekömmlichen Mengen reinpfeifst?

anton
anton
Reply to  ert_ertrus
5 Jahre zuvor

ert: Du schreibst natürlich nicht auf der Seite “ hinter-den-schlagzeilen“

Axel
Axel
Reply to  anton
5 Jahre zuvor

Was hast denn du für Kunden im System ?
Hast du Viren auf der Festplatte im Oberstübchen ?

ert_ertrus
ert_ertrus
Reply to  anton
5 Jahre zuvor

Nachtragsnachtrag: argumentatio ad hominem ist immer primitiv, Kamerad Anton …

R_Winter
R_Winter
5 Jahre zuvor

Der Artikel ist notwendig und das Thema muss immer wieder beleuchtet werden, denn der neoliberale Mob setzt auf Ermüdung und hat damit teilweise Erfolg. Immer mehr Menschen (leider) sagen so oder ähnlich:

Ja, es war mit ……nicht alles schlecht, aber was können wir in der Globalisierung machen und jetzt steht schon die nächste Revolution mit KI (Künstl. Intelligenz) an…….??

Würden nicht auch so die Nazi-Zeit und die undemokratischen Verhältnisse in der DDR so verniedlicht und entschuldigt ?
Auch hier wurde das Wort „sozialistisch“ missbraucht und verdreht.

Es stimmt leider:

Die SPD will doch gar nicht Hartz IV abschaffen.

Wir haben es mit gezielter Klitterung der jüngeren Sozialgeschichte zu tun.

Grummel
Grummel
Reply to  R_Winter
5 Jahre zuvor

denn der neoliberale Mob setzt auf Ermüdung und hat damit teilweise Erfolg.

Kann ich so nicht behaupten. Das Unrecht stößt mir jedesmal mehr auf und mein „Bild“ von der der „Führung“ ist inzwischen pech schwarz (immerhin hat der gesamte Verein schon 15 Jahre mitgespielt).

Ansich finde ich die Diskussion gut. Was mich stört, Kaum einer redet über Sanktionen. Kaum einer redet über die Toten durch Hunger, prekäre Arbeitsverhältnise oder Suizide die daraus folgen.
Kaum einer redet über den Druck und die Angst der Betroffenen, den Terror der strukturellen Gewalt.
(Welche erst durch die Entmenschlichung -Schmarotzer etc. der Betroffenen möglich geworden ist)
Ein Verbrechen unglaublichen Ausmaßes!

Warum lässt man zu das die Höhe der Bezüge und der Streit ob man mit 3 € über Tag kommt die Diskussion bestimmt und geht über konkrete Notlagen hinweg?
Wir reden über Menschenleben!

Ich habe den Glauben an diese Gesellschaft verloren.

Jane Doe
Jane Doe
Reply to  Grummel
5 Jahre zuvor

Ganz genau, es geht um nicht weniger als Menschenleben. Von sehr vielen Menschen. Millionen gar.

Warum lässt man zu das die Höhe der Bezüge und der Streit ob man mit 3 € über Tag kommt die Diskussion bestimmt und geht über konkrete Notlagen hinweg?

Die Antwort auf Ihre mehr als berechtigte Frage lautet: Abwehrmechanismen.
Jeder – Kinder ausgenommen – in diesem Land ist sich sehr bewusst, dass er als Nächste(r) dran sein könnte.

786
786
5 Jahre zuvor

Thesen:

1. ) Hartz 4 wird benötigt um die Massen der Arbeit suchenden, europäischen Freizügler zu bändigen.
2. ) Ein nationales Deutschland mit undurchlässigen Binnengrenzen käme glänzend ohne Hartz 4 und
Sanktionen aus.

Fazit: Wer an Euro-Europa festhält, hält Hartz 4 für unabdingbar. Wie die SPD und sämtliche
Europa-Freaks eben. Hartz 4 soll in Abwandlungen zum Erfolgsmodell aller Länder werden.

Kurzum, die SPD bescheißt schon wieder weil sie Nahles in den Sattel heben will.

Wer gegen Hartz 4 ist, muss gegen Europa, und ökonomisch national orientiert sein.

Das hier kann man ruhig mal vom Ahab lesen. Da bricht sich keiner nen
Zacken von aus der Krone, auch wenns beim schwarzen Tichy steht:

Überlebt der Sozialstaat die Massenmigration?
Hans-Werner Sinn – Die EU, die Sozialmigration und das Wohlfahrts-Trilemma

https://www.tichyseinblick.de/feuilleton/buecher/hans-werner-sinn-die-eu-die-sozialmigration-und-das-wohlfahrts-trilemma/

786
786
Reply to  786
5 Jahre zuvor

Das hier kann man ruhig mal vom Ahab lesen. Da bricht sich keiner nen
Zacken von aus der Krone, auch wenns beim schwarzen Tichy steht:

Überlebt der Sozialstaat die Massenmigration?
Hans-Werner Sinn – Die EU, die Sozialmigration und das Wohlfahrts-Trilemma

https://www.tichyseinblick.de/feuilleton/buecher/hans-werner-sinn-die-eu-die-sozialmigration-und-das-wohlfahrts-trilemma/

aquadraht
aquadraht
Reply to  786
5 Jahre zuvor

Löscht mal diese braune Socke

Alf
Alf
Reply to  aquadraht
5 Jahre zuvor

Rede mal in einem anderen Ton über deine Mitmenschen, du
blablabla! (Anm.: So nicht, mein Lieber!)

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Alf
5 Jahre zuvor

@Alf

despektierliche Drecksau

Wird da, wo man sich solch einer gepflegten Aussprache bedient, bereits mit Messer und Gabel gegessen?

Aufgewachter
Aufgewachter
5 Jahre zuvor

Um als Erwerbsloser frei und unentdeckt das Sanktions-Radar aller Jobcenter erfolgreich zu unterfliegen, braucht man nur etwas tiefer fliegen, als das jeweilige geistige Niveau des Arbeitsvermittlers, des Fallmanagers, des Personaldisponenten einer Zeitarbeitsfirma oder des Mitarbeiters eines Maßnahmeträgers. Und dazu gehört wirklich nicht viel!

Unter dem Radar / Hartz IV Sanktionen entgehen
https://aufgewachter.wordpress.com/2014/02/14/unter-dem-radar-sanktionen-entgehen/

Aufgewachter
Aufgewachter
5 Jahre zuvor

Die Justitia empfiehlt die Weitergabe von Bewerbungsunterlagen/Bewerberdaten an Dritte, beispielsweise an Jobcenter, mittels eines simplen Disclaimers auf dem Bewerbungsanschreiben zu unterbinden. Zuwiderhandlungen können dann kostenpflichtig und rechtlich verfolgt werden!

D I S C L A I M E R

Diese Nachricht ist nur für den o.g. Arbeitgeber bestimmt und enthält Informationen, die vertraulich sind. Durch deren Übersendung wird nicht auf das Datenschutzrecht am Inhalt oder auf die Vertraulichkeit des Inhalts verzichtet. Jede Form der Kenntnisnahme, Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Weitergabe der erlangten Informationen über den o.g. Arbeitnehmer durch den o.g. Arbeitgeber gegenüber Dritten beispielsweise Jobcentern ist unzulässig und wird zu Lasten des o.g. Arbeitgebers zugunsten des o.g. Arbeitnehmers mit einer Konventionalstrafe in Höhe von 50.000 Euro, zahlbar innerhalb 14 Tagen, fällig.

Gern können Sie meine Daten gegen die Zahlung einer Schutzgebühr in Höhe von 50.000 Euro zuzüglich Umsatzsteuer in Ihrer Adressdatenbank für 12 Monate führen. Die Weitergabe meiner Daten an Dritte ist Ihnen während dieses Zeitraumes und darüber hinaus nicht gestattet. Für die unerlaubte Aufbewahrung meiner Daten werden 500.000 Euro fällig, für die unerlaubte Weitergabe meiner Daten an Dritte werden für jede unerlaubte Weitergabe jeweils 1.000.000 Euro, bei geschäftsmäßiger/gewerblicher Nutzung dieser unerlaubten Weitergabe jeweils 2.000.000 Euro fällig.

Resonanz und Wirksamkeit des Disclaimers : Aus internen Kreisen habe ich soeben per E-Mail erfahren, daß die kollaborierenden Zeitarbeitsunternehmen durch den Einsatz des Disclaimers auf dem Bewerbungsanschreiben eines Hartz IV-Empfängers derzeit völlig auf dem Schlauch stehen und damit nicht wirklich umzugehen wissen, solche Bewerberkandidaten SOFORT auf die BLACK-LIST setzen und diese in Ruhe lassen. Aus Angst vor dem Verlust der Firmenreputation mit nicht kalkulierbaren Kostenlawinen durch das Bekanntwerden einer Verletzung der Vertraulichkeit von einer mit einem Disclaimer geschützen Bewerbung sind jetzt die davon betroffenen Personaldienstleistungen dazu übergegangen solche Bewerbungsunterlagen unverzüglich auszudrucken und auf dem Postweg zu ihrer Entlastung als Absage an den Bewerber zurückzuschicken. Noch nie hat es soviel Spaß gemacht sich zu bewerben, wie mit dieser entwaffnenden und ehrlichen Bewerbung, die eine Beschäftigung auf reiner Freiwilligkeit natürlich stets offen läßt!

Erwerbsloser schreibt Bewerbung, wie es ihm vom Jobcenter befohlen wurde
https://aufgewachter.wordpress.com/2015/04/24/erwerbsloser-schreibt-bewerbung-wie-es-ihm-vom-jobcenter-befohlen-wurde/

Drunter & Drüber
Drunter & Drüber
Reply to  Aufgewachter
5 Jahre zuvor

Und haben die Windmühlen inzwischen kapituliert?

Aufgewachter
Aufgewachter
5 Jahre zuvor

Die Quantität der vermeintlichen Stellenangebote soll sich nach eigenen Angaben zufolge zwischen 750.000 und 1.500.000 Stellenangeboten bewegen. In der Realität dürften jedoch nicht mehr als 40.000 Stellenangebote auffindbar sein, da sich pro Suchanfrage nur maximal 20 Seiten mit jeweils 20 Ergebnissen pro Seite für rund 99 PLZ-Bereiche aufrufen lassen. Eine Angabe von 750.000 bis 1.500.000 Stellenangeboten ist nicht nur irreführend und reines Wunschdenken, sondern dürfte somit eindeutig und getrost dem Genre des Science-Fiction zuzuordnen sein, um so das Heer der Erwerbslosen an den Glauben einer Vollbeschäftigung zu bewegen, aber vor allem die Bewerbungspflicht der Erwerbslosen in Verbindung mit dem Sanktionsparagraphen §31 des SGB II aufrecht erhalten zu können, weil die Agenturen für Arbeit und Jobcenter zum Selbsterhalt mit Sanktionen also dem Entzug der finanziellen Lebensgrundlage von erwerbslosen Menschen die erforderlichen Umsätze für ihre geldgierigen Geschäftsführer, Arbeitsvermittler und Fallmanager erwirtschaften.

Die Qualität der tatsächlich 40.000 auffindbaren Stellenangebote fällt noch desaströser aus, als die Untersuchung der Stellenangebote in Bezug auf die Quantität. Telefonisch gaben drei Viertel der normalen Arbeitgeber an, daß sie das Stellenangebot nicht mehr vakant hatten und bei einem Viertel das Stellenangebot nie verfügbar war, sprich das Schein-Stellenangebot als kostenneutrale Eigenwerbung eingestellt wurde. Bei den Personaldienstleistungen verhält es sich genau umgekehrt. Hier waren drei Viertel der Stellenangebote angeblich immer noch offen und ein Viertel nicht mehr frei, also wieder Eigenwerbung, weil die Jobcenter-Mitarbeiter schlicht zu faul waren das Stellenangebot aus der Jobbörse ordnungsgemäß auszutragen. Offiziell heißt es natürlich dann wieder, daß die Arbeitgeber es vergessen hätten das Stellenangebot aus der Jobbörse-Arbeitsagentur herauszunehmen oder es versäumt hätten beim Jobcenter-Mitarbeiter anzurufen.

Doch wer jetzt vorzeitig Luftsprünge machen möchte, weil drei Viertel der Zeitarbeitsunternehmen das Stellenangebot noch vakant hatten, den muß ich auch hier wieder leider enttäuschen, insbesondere dann, wenn die Personaldienstleistungen sogenannte Kollaborationspartner der Jobcenter sind. Diese kollaborierenden Personaldienstleistungen haben in Wirklichkeit oftmals überhaupt gar keine echte Stelle verfügbar und suchen nur im Auftrag der Jobcenter beim Hartz IV-Opfer mit dem Denunziationsformular nach Sanktionstatbeständen und leiten diese dann an das Jobcenter weiter. Das Jobcenter sanktioniert Dich dann und schwupps bist Du „Kunde“ der Sanktionsindustrie bei den Sozialgerichten. Irgendwie ist man immer irgendwo „Kunde“. Leutchen, besser sich im geschützten Bereich des SGB XII als „Kunde“ gesund pflegen lassen, als sich von der Menschenschinder-Sekte aus Nürnberg zum „Kunden“ der Arbeitslosenindustrie bei Maßnahmeträgern oder karikativen Sozialwarenkaufhäusern für eine total korrupte und verfehlte Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik verwerten zulassen und dabei noch kränker zu werden.

Neulich beim BIZ: „Nur 40.000 statt 1,5 Millionen freie Stellen“
https://aufgewachter.wordpress.com/2018/03/25/neulich-beim-biz/

Aufgewachter
Aufgewachter
5 Jahre zuvor

Apropos : Anstatt 450 Euro-Job, einfach mal, wie folgt argumentieren … 😉

Ein 30 jähriger Erwerbsloser, der schon seit über 10 Jahren erwerbslos ist, hat jetzt mit seinem Jobcenter über ein Darlehen für eine Existenzgründung verhandelt.

Als Grundlage für seine Argumentation will er angeführt haben, daß wenn er die kommenden 40 Jahre bis zu seinem Renteneintritt mit 70 Jahren weiterhin erwerbslos bleiben würde, er dem Jobcenter 393.600 Euro kosten würde.

Die Zahl sei jedoch völlig ohne Dynamik gerechnet. Berücksichtigte man den Kaufkraftverlust durch eine jährliche Inflation mit 7,9 Prozent würden sich Kosten in Höhe von 2.623.361,08 Euro ergeben.

Die Fallmanagerin soll plötzlich sehr blaß um die Nase geworden sein und den Erwerbslosen gefragt haben, wie er denn auf eine solch astronomisch hohe Zahl gekommen wäre, worauf er ihr dann folgende Kalkulation hier überreichte.

Nach einer Minute fragte die Jobcenter-Mitarbeiterin, wieviel Geld er denn als Startkapital für sein Vorhaben benötige, worauf der Erwerbslose spontan antwortete : „Exakt 1.000.000 Euro“.

Die Mitarbeiterin schluckte und entgegnete, daß das unrealistisch sei, worauf der Erwerbslose meinte : „Gut, dann bleibe ich eben bis zur Rente erwerbslos und spare mir den ganzen Streß mit der eigenen Firma.“

Erwerbsloser verhandelt Existenzgründungsdarlehen direkt mit dem Jobcenter
https://aufgewachter.wordpress.com/2015/05/22/erwerbsloser-verhandelt-existenzgrundungsdarlehen-direkt-mit-dem-jobcenter/

Achim
Achim
5 Jahre zuvor

Gröhe und Nahles halten an Hartz IV – Sanktionen fest

https://de.reuters.com/article/deutschland-arbeit-nahles-idDEKBN1HJ0IZ

Albert
Albert
5 Jahre zuvor

Die SPD war schon immer der Ausputzer des Kapitals indem sie die Schweinereien durchgezogen hat, an die sich nicht mal die CDU herantraut und das nur, um die Kuchenkrümel vom TIsch der Reichen zu fressen.
Das gleiche machen die Linken und Sozialisten in Frankreich und anderswo.Demokratie ist DIE Erfindung des Kapitals um uns glauben zu machen, wir hätten etwas zu bestellen – lies „How to take the risk out of democracy“ und du bist schlauer.