Hartz IV für Spahn? Bloß nicht!

Knapp 200.000 Menschen sähen Jens Spahn gerne mal für einen Monat im Hartz IV-Bezug – deshalb unterschrieben sie eine Petition, die genau das fordert. Diese Feldstudie soll ihm nämlich die Augen öffnen. Doch dieses Drängen zur Empirie am eigenen Leib könnte nach hinten losgehen.

Eine Langzeitarbeitslose hat eine Petition gestartet. Die Sätze von Jens Spahn taten ihr weh, deshalb habe sie das angeleiert. Wir leben halt mal in emotionalisierten Zeiten, den Leuten tut gleich immer alles weh. Selbst strunzdumme Sätze. Die Petition möchte eigentlich nur, dass der Krankheitsminister mal einen Monat von Hartz IV lebt. Mehr nicht. Die Idee klingt ganz witzig. Deshalb hat sie auch schon an die 200.000 Unterzeichner gefunden. Mehr wird daraus freilich nicht. Mit solchen Vorschlägen befasst sich freilich niemand ernsthaft. Auf welcher Grundlage sollte eine solche Entscheidung auch verabschiedet werden? Auf Verwaltungsdeutsch gesagt: Der Mann hat ja doch viel zu viel Vermögen, als dass man einem etwaigen Antrag auf befristetes Arbeitslosengeld II stattgeben würde. Bis er sich auf sein Schonvermögen heruntergearbeitet hat, ist der Monat schon längst vorbei.

30 arme Tage spiegeln Armut nicht wider

Besonders zur Anfangszeit von Hartz IV war es ein beliebtes investigatives Format bei Reportern, sich mal einige Wochen oder einen Monat in den Hartz IV-Bezug zu verabschieden. Mal ein bisschen so leben wie diese Leute, die jammerten, dass ihnen der Regelsatz nicht reicht: Und dann daraus eine Story schustern. Man lebte auf wenigen Quadratmetern, verzichtete auf das Auto, kaufte beim Discounter ein, hatte selbst dort die Preise im Blick und ließ mal vom abendlichen Ausgehen ab. Alles sollte realistisch simuliert werden. Das übliche Fazit lautete dann ungefähr so: Üppig lebt es sich nun nicht gerade – das stimme schon. Man müsse knapsen, aber man könne allemal über die Runden kommen, wenn man ein bisschen geübt, ein bisschen Lebenskünstler sei. Und die Tafel gäbe es ja auch noch, wenn es mal wirklich eng würde

Für große Sprünge sei die Lohnersatzleistung ja auch gar nicht gedacht. Es gehe um die Existenz-, um die Grundsicherung. Und die sei rundherum gewährleistet. Die Sache hatte aber immer einen Haken: 30 Tage sind keine Armutssimulation. Man verarmt ja nicht von einem Tag auf den anderen, sondern langsam und betulich. Wenn ein Reporter in seiner intakten Kleidung ein bisschen den Hartzer spielt, dann hat er zumindest eines schon mal nicht: Sorge, wie er sich günstig einkleiden kann. Er muss keinen Fernseher ersetzen, keine Waschmaschine und keine Schuhe. So ein kurzer Lebensmoment auf Regelsatzniveau bildet doch nicht das Leben eines Hartz IV-Beziehers ab. Es ist noch nicht mal ansatzweise eine Simulation, sondern im Grunde das krasse Gegenteil davon. Nämlich ein Bestätigungsjournalismus für den elitären Leser.

Sozialdschungelcamp oder Am Ende sagt er, dass es ein guter Monat war

Wenn einem Probanden ein Ministersalär von 15.000 Euro nach 30 Tagen Armut winkt, hält er diese Zeitspanne doch ganz anders aus als jemand, der abends im Bett liegt und ahnt, dass es für ihn momentan und wahrscheinlich auch für eine längere Zeit keine Ausflucht gibt. Ein Armer zur Probe ritzt sich vor dem Schlafengehen einen Strich in die Schlafzimmertapete, jeden fünften davon quer und zählt herunter: Bald fängt wieder das süßere Leben an, gleich nach der Erfahrung hier, tröstet er sich, geht er zu Gino an der Ecke und bestellt Saltimbocca, danach Kino und ein Absacker darf es auch noch sein. So einen Trost gibt es für den Langzeitarbeitslosen nicht. Bei ihm ist es bestenfalls Hoffnung. Und wir dürfen indes hoffen, dass sich dieser arme Mensch solche Hoffnungen bewahrt hat, denn wenn die Hoffnung stirbt, dann ist alles zu spät und wieder jemand verloren. Zwischen Trost und Hoffnung liegen hier ganze Welten.

Insofern ist die Idee, den Minister unter Hartz IV zu stellen, gar kein wirkungsvoller Ansatz. Lassen wir mal den Umstand außer Acht, dass sie in einem luftleeren, weil nicht realisierbaren Raum ausgebrütet wurde. Der Mann kommt aus seiner Armutszeit nicht als Geläuterter heraus, sondern wie jemand, der gerade eine Competition gewonnen hat. Wie einer dieser C- bis X-Stars, die aus dem Dschungelcamp heimkehren und so tun, als seien sie Überlebenserprobte, Survival-Kollegen von Rüdiger Nehberg, die unter schlimmsten Bedingungen für ihren irdischen Verbleib gesorgt haben. Klar, die 30 Tage waren schon eine Herausforderung, ohne Moos läuft ja nicht viel, würde er wohl klarstellen. Aber letztlich habe man die Armut gar nicht so richtig gespürt. Man habe halt kostenlose Angebote in Anspruch genommen. Spaziergänge in Wald und Flur. Abends irgendwo auf einer Bank sitzen, Passanten beobachten, den Sonnenuntergang genießen und danach noch ein wenig TV gucken. Immerhin ist ein Langzeitarbeitsloser ja von der Gebühr befreit. Wieder 52,50 Euro gespart! Nun gut, 52,50 Euro geteilt durch drei Monate. Aber immerhin! Spahn käme aus so einer Nummer heraus wie jemand, der jetzt wüsste wie es sich anfühlt und der sagen könnte: Alles halb so schlimm.

Hartz IV: Fast wie Wellness für Seele und Body

Wahrscheinlich wäre es noch schlimmer. Er würde seinen elitären Freunden so eine 30-Tage-Kur auf SGB-Basis sogar ans Herz legen. Da könnten sie endlich mal entspannen, sich auf das Wesentliche konzentrieren. Sie könnten länger schlafen, es gäbe ja faktisch nichts zu tun, man könne ja kaum etwas finanzieren. Und man isst weniger, wahrscheinlich nicht gesünder, aber letztlich sei es doch so: Wer das Rinderfilet Chinoise vom Grace am Kurfürstendamm kennt, der wird die TK-Schnitzelchen vom Penny wohl nicht anrühren. Sprich: Der macht ein bisschen Diät, reinigt sich von Innen, enthält sich monastisch auf Staatskosten. So ein Lebenswandel sei ja an sich nicht schlecht, eigentlich könne man wohl ein bisschen provokativ sagen: So ein Langzeitarbeitsloser weiß gar nicht die Frugalität seines Lebens zu schätzen. Armut? Das ist doch Definitionssache. In den 30 Tagen auf Hartz IV hat einer wie Spahn sicher etwas völlig anders gelernt: Nämlich, dass es so viele Reichtümer in einem Leben am Existenzminimum gibt – man müsse diesen kleinen Reichtümern nur das Primat über die Armut erteilen.

Kurzum: Diese Petition ist eine ganz dumme Idee. Jemanden einen Monat Armut zu verschreiben, das dient gar niemanden. Damit ist keinem geholfen. Ganz im Gegenteil. Eigentlich schade, dass das der Frau, die diese Idee hervorbrachte, nicht so richtig in den Sinn kam. Aber wie gesagt, arm wird man nach und nach. Der, der aus seinem Leben in die Armut tritt, verarmt nicht umgehend. Es ist ein Prozess. An anderer Stelle beschrieb ich ja schon, wie sich das bei mir anfühlte. Die ersten Monate in Hartz IV gingen noch. Ich hatte Erspartes, meine Klamotten waren neu, dann kündigte ich irgendwann die Lebensversicherung, gab mein Auto ab und hatte am Ende knapp 3.000 Euro auf dem Girokonto. Leider mit einem Minus davor. Würde Spahn mein damaliges Leben begreifen, wenn er mal kurz in die Armut hüpfte?

Aufmerksamkeit hat die Petition natürlich schon erregt, eigentlich gefährlich, dass das viele für eine gute Idee halten. Aber so ist das halt, wenn man aktionistisch wird, weil einem ein Satz weh tat. Weniger emotional wäre gut. Aber das entspricht leider nicht dem Zeitgeist.

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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ChrissieR
ChrissieR
5 Jahre zuvor

Moin,
ich hätte da eine Idee, die zwar auch leicht auf das Konzept „Dschungelcamp“ hinausläuft, aber solch einem Schnösel, der nie im Leben richtige Arbeit geleistet hat ganz schnell die Luft ausgehen lassen könnte.
Entweder diesen Master of the Arroganz mal in seinem Massanzugsoutfit in irgendeiner Bronx absetzen, z.B. Pariser nordöstliche Vororte oder so…ganz ohne Bodygards…
Oder aber irgendwo in den Outbacks aussetzen, mit lediglich einem Messer, zur Not noch nem Feuerzeug und, als Superluxus vielleicht einem alten, klapprigen Land-Rover als Luxuskarosse…
So eine unfähige Verbalschleuder wie der wird bei der ersten Reifenpanne oder nem zugesifften Spritfilter feststellen, dass dort auch kein ADAC mehr helfen kann, wenn es nachts kalt wird, hilft kein Smarthome, sondern nur Feuerholz. Wetten, dass der nicht mal mit zugesägten Baumarkt-Scheiten ein Feuer hinbekäme?
Für solche Typen habe ich nur Verachtung!
Nix gegen Leute mit zwei linken Händen – so lange sie nicht arrogant und blasiert sind. Aber so einem Typen wünsche ich nur mal eine wirklich sehr unangenehme Situation…die er ganz alleine meistern müsste!

Sonst noch nen schönen Tach auch!

ert_ertrus
ert_ertrus
Reply to  ChrissieR
5 Jahre zuvor

Das Beste wäre es, solche Schnösel in ein sehr ruppiges Raindogs-Szenario auszuschaffen – ausserhalb der Komfortzone BRD. Wo sie weder die Sprache noch die Umgangsformen kennen (sich auch mit Denglisch nicht verständigen können) und wo schon die Beschaffung von Wasser (frag nicht nach keimfrei!) oder Feuerholz ein beträchtliches logistisches Problem bedeutete – unter der gnadenlosen Konkurrenz Mitbetroffener, die sich aber schon in dieser Situation auskennen. Da kommt man mit aalglatter Smartness nicht sonderlich weit.
Die Schilderung weiterer Szenarien (etwa ein Aufenthalt in einer JVA auf dem Gebiet der Russischen Föderation …) erspare ich mir und dem Rest der Welt: es könnte justiziabel werden …

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  ChrissieR
5 Jahre zuvor

Entweder diesen Master of the Arroganz mal in seinem Massanzugsoutfit in irgendeiner Bronx absetzen, z.B. Pariser nordöstliche Vororte oder so…ganz ohne Bodygards…

Kabul, Idlib, Dafour oder Mali wären auch ein gutes Übungsfeld zur Bewußtseinserweiterung für feine Pinkel.

Betty Blue
Betty Blue
5 Jahre zuvor

Die außergewöhnlich hohen Risiken, denen sich Jens Spam da stellen soll,
erinnern mich an die tollkühnen und hochemphatischen Reportagen von
Nachwuchsjournalisten : „Ein Tag auf der Straße – Mit einem Obdachlosen
auf Platte“. Diese Mutproben werden meist im Sommer gemacht, mit Schlafsack
von Jack Wolfskin und einem Fresspaket im Rucksack.

„Puh, soeben überlebt, liebe Zuschauer. Jetzt weiß ich, wie hart Obdachlosigkeit ist !“

pentimento
pentimento
5 Jahre zuvor

Kanzlerkandidat von Atlantic Council’s Gnaden Spahn!

Erst wenn der erste Pullover Löcher in den Ärmeln hat, das letzte paar Schuhe durchgelaufen ist und ihm die Spaghetti zum Hals raushängen, wird er merken, daß man von Hartz IV nicht leben kann.

ed
ed
Reply to  pentimento
5 Jahre zuvor

Ja. Man kann existieren. Irgendwie. Leben, kann man das nicht nennen. Aber merkbar wird es erst nach ein paar Monaten. Wenn man merkt, dass man für jeden Scheiß, jeden Cent drei mal umdrehen muss. Das man sich nirgendwo realisieren kann, dass alle zurückgelegte Summen aufgebraucht sind. Dabei wird man völlig nutzlos regelmäßig zum Arbeitsamt bestellt, wo man irgendwelche Angebote bei Firmen ausgehändigt kriegt, die eigentlich dich gar nicht haben wollen, weil du zu lange ohne Beschäftigung warst, oder/und wenn du zu alt bist. Nach 20 ersten abgelehnten Bewerbungen kriegt man erste Zweifel, ob es überhaupt irgendein Sinn hat. Man stellt fest, das man ohne Auto definitiv keine Arbeit findet und ohne Arbeit kann man sich ein Auto gar nicht leisten. Für jeden Scheiß muss man zuerst eine Genehmigung bei Behörden holen. Um das Ganze zu spüren, muss man da so wesentlich länger als ein Monat leben.
Am Ende landet man bei irgendeiner Leihfirma, die einen wie so einen modernen Sklaven weiterverkauft. Und das, wenn man Glück hat. Viel mehr Geld als bei Harz IV bringt das nicht, aber man ist wenigstens beschäftigt. Obwohl um bei einer Leihfirma angestellt zu werden, muss man ja ein Auto haben. Und da sind wir wieder bei dem alten Problem.

Atalante
Atalante
5 Jahre zuvor

Bitte bloß nicht den für 1 Monat auf HartzIV, bringt als „Lernerfahrung“ nicht wirklich was,
läuft wie im Artikel bereits erwähnt, auf ne Art „Experiment“ nach dem Motto (und vielfach im TV gezeigt) „Wie lebt es sich denn so mit dem Regelsatz?“ Wo dann eigentlich immer das Fazit steht: Es ist knapp, geht aber schon.
Andere (mMn viel gravierendere) Aspekte des ALGII-Bezugs werden in dieser kleinen Zeitspanne gar nicht beleuchtet werden können, z.B.:

1) er wird mit Sicherheit NICHT in diesen 4 Wochen in ne Maßnahme gesteckt, um „Tagesstruktur“ zu lernen o.ä.
2) Und die ganzen anderen Demütigungen und (medialen) Diffamierungen, denen (länger) Betroffene quasi täglich ausgesetzt sind, muss er sich in diesen 4 Wochen sicherlich auch nicht antun
3) Und sich aus dieser Situation (unter Androhung von Existenzvernichtung) auf ne „Arbeitsstelle“ (besser „Job“) bewerben, wo dann qua Status „langzeitarbeitslos“ die Bewerbung gleich mal vorneweg in Ablage P landet, muss er ganz bestimmt auch nicht; er kehrt nach 4 Wochen wieder auf seinen vom Steuerzahler („der das auch erstmal erarbeiten muss“, nicht wahr, Herr Spahn?) üppigst (15.000+ EUR) finanzierten Ministerposten zurück und hat dann keine Probleme mehr

Denn das (wenige) Geld (ein kürzbares ExistenzMINIMUM(das ist mMn die viel größere Sauerei an der ganzen Kiste) ist EIN Aspekt, mit dem man sich u.U. „arrangieren“ kann, aber den ganzen Rattenschwanz, der noch damit zusammenhängt, das wird der in 4 Wochen „Experiment“ sicherlich nicht am eigenen Leibe spüren.
Im Gegenteil, nach so einem „Experiment“ wird er sich umso großmäuliger hinstellen und sagen „Ist ja alles gar net so schlimm, ich habs ja auch schon durch“ und damit den Betroffenen gleich noch ne Klatsche verpassen.

Der Tommy 62
Der Tommy 62
5 Jahre zuvor

Hallo Roberto, dieses Thema hatte vor ein paar Wochen schon mal jemand aufgegriffen. Siehe hier:
http://www.egon-w-kreutzer.de/005/tk180317.html

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Hartz IV für Spahn? Bloß nicht! – Tagesticker.net
5 Jahre zuvor

[…] 16. April 2018 Knapp 200.000 Menschen sähen Jens Spahn gerne mal für einen Monat im Hartz IV-Bezug – deshalb unterschrieben sie eine Petition, die genau das fordert. Diese Feldstudie soll ihm nämlich die Augen öffnen. Doch dieses Drängen zur Empirie am eigenen Leib könnte nach hinten losgehen.Weiterlesen bei den neulandrebellen […]

Esther
Esther
5 Jahre zuvor

Ha ha ha, das ist wie unser Premierminister vor zwei Jahren, ale er einen Arbeitstag im Rollstuhl verbrachte, um zu sehen, was er für Menschen mit Behinderung tun könne :-))).
Gruß aus Tschechien

Aufgewachter
Aufgewachter
5 Jahre zuvor

Ein 30 jähriger Erwerbsloser, der schon seit über 10 Jahren erwerbslos ist, hat jetzt mit seinem Jobcenter über ein Darlehen für eine Existenzgründung verhandelt.

Als Grundlage für seine Argumentation will er angeführt haben, daß wenn er die kommenden 40 Jahre bis zu seinem Renteneintritt mit 70 Jahren weiterhin erwerbslos bleiben würde, er dem Jobcenter 393.600 Euro kosten würde.

Die Zahl sei jedoch völlig ohne Dynamik gerechnet. Berücksichtigte man den Kaufkraftverlust durch eine jährliche Inflation mit 7,9 Prozent würden sich Kosten in Höhe von 2.623.361,08 Euro ergeben.

Die Fallmanagerin soll plötzlich sehr blaß um die Nase geworden sein und den Erwerbslosen gefragt haben, wie er denn auf eine solch astronomisch hohe Zahl gekommen wäre, worauf er ihr dann folgende Kalkulation hier überreichte.

Nach einer Minute fragte die Jobcenter-Mitarbeiterin, wieviel Geld er denn als Startkapital für sein Vorhaben benötige, worauf der Erwerbslose spontan antwortete : „Exakt 1.000.000 Euro“.

Die Mitarbeiterin schluckte und entgegnete, daß das unrealistisch sei, worauf der Erwerbslose meinte : „Gut, dann bleibe ich eben bis zur Rente erwerbslos und spare mir den ganzen Streß mit der eigenen Firma.“

Erwerbsloser verhandelt Existenzgründungsdarlehen direkt mit dem Jobcenter
https://aufgewachter.wordpress.com/2015/05/22/erwerbsloser-verhandelt-existenzgrundungsdarlehen-direkt-mit-dem-jobcenter/

Aufgewachter
Aufgewachter
5 Jahre zuvor

Apropos : Langzeitarbeitslosigkeit

auch schön …

Erwerbsloser übersendet Arbeitszeugnis per FAX an seine Fallmanagerin

Sehr geehrte Frau Fallmanagerin,

Sie bestanden beim letzten persönlichen Gespräch auf ein Arbeitszeugnis, welches ich Ihnen gerne austelle und vorab per FAX übersende.

Mit freundlichen Grüßen
-Der Aufgewachte-

Anlage : Arbeitszeugnis

A R B E I T S Z E U G N I S

Frau Fallmanagerin arbeitete während meiner Arbeitslosigkeit vom 27.05.1991 bis zum 15.06.2015 in Vollzeit, um mich in eine Erwerbstätigkeit als Industriekaufmann zu vermitteln.

Während der ersten zehn Jahre meiner Erwerbslosigkeit zeigte sie Verständnis für ihre Arbeit und meine Arbeitslosigkeit. Sie war stets tüchtig und wusste sich gut zu verkaufen.

In dem zweiten Jahrzehnt meiner Erwerbslosigkeit zeigte sie reges Interesse an ihrer Arbeit, meine Langzeitarbeitslosigkeit zu beenden. Stets hatte sie Gelegenheit, die ihr übertragenen Aufgaben zu erledigen.

Ich lernte sie als umgängliche Kollegin kennen, denn sie stellte überdurchschnittlich oft Leistungskürzungen per Sanktionsbescheide aus, die allesamt von den Sozialgerichten wieder aufgehoben werden mußten.

Durch ihre gesellige Art hat sie entscheidend zur Verbesserung des Betriebsklimas beigetragen und bewies später für meine Belange doch noch ein gutes Einfühlungsvermögen.

Da ich am 13.06.2015 im Lotto gewonnen habe endet unsere Zusammenarbeit mit sofortiger Wirkung fristlos und ich wünsche ihr für die Zukunft, insbesondere auch Erfolg, nur alles erdenklich Gute.

Mit freundlichen Grüßen
-Der Aufgewachte-

Erwerbsloser übersendet Arbeitszeugnis per FAX an seine Fallmanagerin
https://aufgewachter.wordpress.com/2015/06/16/erwerbsloser-ubersendet-arbeitszeugnis-per-fax-an-seine-fallmanagerin/

Aufgewachter
Aufgewachter
5 Jahre zuvor

Der ist auch klasse …

Erwerbsloser beantragt Kostenübernahme für Qualifizierungsmaßnahme an der Wissensmanufaktur in Kanada mit Andreas Popp und Eva Herman

Sehr geehrte Frau Fallmanagerin,

vielen Dank für die Übersendung Ihres Aktivierungs- und Vermittlungsgutscheines in Höhe von 2.500 Euro vom 04.09.2017. Voller Freude kann ich Ihnen mitteilen, daß ich soeben einen Qualifizierungsträger gefunden habe.

Das Seminar findet zwischen dem 18.10.2017 und dem 25.10.2017 an der Wissensmanufaktur in Kanada, Nova Scotia auf der Insel Cape Breton begleitet von Andreas Popp und Eva Herman statt. Die Kosten pro Maßnahmeteilnehmer belaufen sich auf 3.390 Euro inklusive Flug, Übernachtung und Verpflegung und werden in zwei Teilbeträgen in Rechnung gestellt und sind nach § 26 Abs. 3 UStG steuerfrei.

Auf unvergesslichen Kräuterwanderungen mitten durch die herrliche kanadische Natur möchte ich den Kopf von meinen vermeintlichen Vermittlungshemmnissen wieder frei bekommen und von Doctor Storl in die Geheimnisse eines natürlichen Ökosystems von Mutter Erde eingeweiht werden.

Das Wissen über die Heilkraft der Pflanzen und ihre ökologische Bedeutung im Garten, sowie deren Kraft und Auswirkungen auf meine Gesundheit werden mir dabei helfen über Ihre Vermittlungshemmnisse mich in den ersten „Arbeitsmarkt“ zu vermitteln wieder in gewohnter Weise locker hinweg zuschauen.

Bitte übersenden Sie mir recht zeitnah einen Termin in Ihrem Hause, so daß wir persönlich die oben genannte ausreichend konkretisierte Qualifizierungsmaßnahme in eine Eingliederungsvereinbarung nach Maßgabe des § 16 Abs. 1 SGB II iV.m. § 45 SGB III einbetten können.

Mit freundlichen Grüßen
-Der Aufgewachte-

Anlagen : Popp´sche Zitat „Endlich arbeitslos!“, Zitat Jacques Prévert etc.

Erwerbsloser beantragt Kostenübernahme für Qualifizierungsmaßnahme an der Wissensmanufaktur in Kanada mit Andreas Popp und Eva Herman
https://aufgewachter.wordpress.com/2017/09/07/erwerbsloser-beantragt-kostenuebernahme-fuer-qualifizierungsmassnahme-an-der-wissensmanufaktur-in-kanada-mit-andreas-popp-und-eva-herman/

Aufgewachter
Aufgewachter
5 Jahre zuvor

Wenn die Tage jetzt wieder heißer werden … 😉

Erwerbsloser vermeidet für Hartz-IV Empfänger nicht angemessene Wohnraum-Temperatur durch Kauf von Klima-Anlage mit 2.600 Watt

Jobcenter Berlin Mitte
-Abteilung für Grundsicherung-
z. Hd.: Frau Müller
Müllerstraße 16

13353 Berlin

Betrifft : Mein Guthaben aus der „Haushaltsenergie“ nach § 22 Abs. 1 SGB II und mein Guthaben aus den Mietnebenkosten- und der Heizkostenabrechnung nach § 44 (1) Satz 4 SGB XII in Verbindung mit Vermeidung von Mißbrauch

Sehr geehrte Frau Müller,

unglücklicherweise muß ich Ihnen mitteilen, daß die Temperatur innerhalb meines Wohnraumes der gemieteten Dachgeschosswohnung auf 39,1 Grad Celsius angestiegen ist und die für einen Hartz-IV Empfänger angemessene Temperatur von 18 Grad Celsius bei weitem nicht mehr gegeben ist.

Um Mißbrauch von unangemessenen Wohnraum-Temperaturen von über 18°C für Hartz-IV Empfänger zu vermeiden, habe ich aus der letzten Gutschrift der vergangenen Heizperiode* eine Klima-Anlage vom Typ Comfee 9000 BTU für eine Wohnraumfläche von 32 m² erworben.

Voller Freude kann ich Ihnen schon jetzt mitteilen, daß es dem Gerät mit einer elektrischen Leistung von 2.600 Watt gelungen ist, die sonst übliche Temperatur für ein BORG-Raumschiff von 39,1°C auf für Hartz-IV Empfänger angemessene 18°C innerhalb weniger Stunden herabzukühlen.

Laut § 22 Abs. 1 SGB II sind alle Kosten, die keine Warmwasser- oder Heizkosten darstellen, automatisch der „Haushaltsenergie“ hinzuzuziehen. Sie wollen mir sicher zustimmen, daß die Energiekosten für den Betrieb einer Klima-Anlage weder etwas mit Warmwasser- oder Heizkosten gemein haben.

Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, daß das Sozialgericht Frankfurt am Main am 29.12.2006 mit dem Aktenzeichen S 58 AS 518/05 beschlossen hat, daß das Jobcenter die tatsächlichen Energiekosten der „Haushaltsenergie“ zu übernehmen hat, wenn Mißbrauch ausgeschlossen ist [§ 22 Abs. 1 SGB II].

Sollten Sie mit dem o.g. Beschluss nicht einverstanden sein können Sie innerhalb von vier Wochen Rechtsmittel beim Hohen Rat der Vereinten Föderation der Sternenflotte, gelegen im Alpha-Quadranten ungefähr 250.000 Lichtjahre Ihrer gegenwärtigen Position, einlegen. Es zählt das Eingangsdatum der Postzustellungsurkunde.

Mit freundlichen Grüßen

P.S.: Da ich im vergangenen Jahr des Öfteren auswärts essen war und daher weniger „Haushaltsenergie“ aus dem Regelsatz benötigte, wollen Sie mir noch die ausstehende Gutschrift in Höhe von 240 Euro gemäß [§ 22 Abs. 1 SGB II] auf mein Konto überweisen. Ich garantiere Ihnen schon jetzt, daß eine solche Gutschrift zu meinen Gunsten durch den Kauf o.g Klima-Anlage in Zukunft nicht mehr vorkommen wird.

*Bei Beziehern der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung kann das Guthaben aus Mietnebenkosten- oder die Heizkostenabrechnung nicht zurückverlangt werden. [§ 44 (1) Satz 4 SGB XII]

Erwerbsloser vermeidet für Hartz-IV Empfänger nicht angemessene Wohnraum-Temperatur durch Kauf von Klima-Anlage mit 2.600 Watt
https://aufgewachter.wordpress.com/2015/07/02/erwerbsloser-vermeidet-fur-hartz-iv-empfanger-nicht-angemessene-wohnraum-temperatur-durch-kauf-von-klima-anlage-mit-2-600-watt/

Schniepel
Schniepel
5 Jahre zuvor

„Hartz-Reformen: Das Schein-Engagement der SPD wird ihr nicht nützen
Die SPD ist schwach, im Osten unbedeutend – kein Wunder. Denn sie
scheut die Reform der Hartz-Reform. So vergibt sie die Chance,
zentrale Gerechtigkeitsprobleme zu lösen.“

Ein Gastbeitrag von Christoph Butterwegge

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2018-04/hartz-reformen-spd-hartz-iv-gerechtigkeit

Albert
Albert
5 Jahre zuvor

Der bekommt soviel Vorteile von der Medizinmafia , der muss sich keine Sorgen machen, am Ende landet er bei einer Versicherung im Vorstand.
Aber, diese Leute wurden ja von einem Hosenscheißervolk gewählt und das ist die Rechnung

Aufgewachter
Aufgewachter
5 Jahre zuvor

„Wer trotz des Bedingungslosen Grundeinkommens entgegen den in der Ausgliederungsvereinbarung festgelegten Pflichten, wie eine zumutbare Arbeitslosigkeit anzunehmen weiter zur persönlichen Bereicherung auf Kosten anderer Menschen arbeiten geht, dem kann das monatliche BGE in Höhe von 2.087 Euro – auch mehrfach nacheinander – gekürzt werden bis es vollständig entfällt.“

-Die Planetenverwaltung-