Maasarbeit: Pyromanen als Löschzug

@HeikoMaas twittert löblich über die #GroKo. Stimmungsmache für ein Ja, denn nur ein Ja verbessere die Lebenssituation der Menschen im Lande. Dass er bei seiner ganzen Maasarbeit einfach mal ausblendet, dass es eben jene SPD war, die die angesprochene Lebenssituation zunächst verschlechterte, zeigt eines an: Die Sozis bauen auf Vergesslichkeit – und das vergessen die Wähler ihnen nicht.

Maasarbeit. Erinnert sich noch jemand an jenes Weblögchen, das Heiko Maas vor vielen Jahren für »Focus Online« mit seinen Ansichten füllte? Nicht? Schade eigentlich! Das Ding hieß »Maasarbeit«. Superoriginell halt. Ebenfalls schade ist außerdem der Umstand, dass der Blog unwiderruflich aus dem Archiv von »Focus« getilgt wurde. Das Miniwahr der Schnelllebigkeit hat mal wieder zugeschlagen. Zusammen mit Oswald Metzger – erinnert sich eigentlich noch jemand an den Typen? – war Heiko Maas die Sperrspitze der jungen wilden Politiker, die glaubten, sie könnten das seriöse Geschäft eines politischen Bloggers gleich noch nebenbei zur windigen Politikerkarriere verrichten. Auch Metzgers Elaborate sind übrigens verschwunden. Wer schreibt, der bleibt, heißt es ja gemeinhin. Leider blieb uns nichts, denn beide Blogger wären ein schönes Dokument jener Reformjahre, ein Beleg dafür, wie hier der ideologische Wahnsinn steppte. Metzger ist heute keine öffentliche Gestalt mehr; Maas hingegen ist Bundesjustizminister geworden. In dieser Rolle wirbt er nun für die GroKo. Das ist seine neue Maasarbeit – mit seiner alten hat sie nichts mehr gemein.

Damals war der Mann ein Anhänger der Agenda 2010 – mit eigenem, von einer Zeitung mit Reformtrieb zur Verfügung gestelltem Blog. Mehr oder weniger wöchentlich beackerte er verschiedene Themen. Oft ging es um die Folgen der Reformen, um Hartz IV, Kündigungsschutz, Arbeitsmarktflexibilisierungen und dergleichen mehr. Richtig und wichtig sei das alles gewesen. Richtig und wichtig: Diesen kürzesten aller Schüttelreime vernahm man damals oft von den sozialdemokratischen Verfechtern des Kurses. Heiko Maas war ein 2010er, ein Freund der Reformen und des New Labour-Kurses. Schröders Haltung sah er nicht besonders kritisch. Er stand ihm publizistisch bei. Die Sozialdemokraten hätten durch ihn und mit ihm und in ihm Mut bewiesen – außerdem hätten sie jedem gezeigt, dass sie verlässliche Partner seien. Eben weil sie es anpackten und ideologiefrei seien. Aha …

Leider lässt sich den O-Ton der damaligen Einträge nicht mehr beweisen. Sie sind in den Orkus der digitalen Vergänglichkeiten entwichen. Quellen zu dem, was Maas in seinem politischen Wirken schon so alles verlautbaren ließ, gehen irgendwann ab 2012/13 los – es ist, als habe der Mann kein Leben vor seinem Ministeramt gehabt. Hatte er aber. Bei »Focus Online« nämlich. Bosbach tingelte durch die Talkshows, Maas bloggte. Jeder Hinterbänkler hatte nun mal sein Format.

Jetzt mikrobloggt er bloß noch, präsentiert er Gezwitscher zu den Vorteilen, die die Große Koalition mit sich bringe. Sachgrundlose Befristungen fielen da zum Beispiel weg, für 400.000 Menschen sei das eine gute Sache, twitterte er neulich. Schon wahr, wenn es so kommt, dann ist das eine Verbesserung. Wenn! Noch ist das ja eine Koalitionsvereinbarung, eine Absichtserklärung – nichts ist sicher. Vielleicht kommt es auch ganz anders. Was Heiko Maas dann nicht als Tweet bringt: Diese ganzen kleinen, schwer erkämpften Zurücknahmen, die hie und da stattfinden, hat seine Partei vor anderthalb Jahrzehnten ohne viel Emotionen erst abgebaut. Flexibilisierung des Arbeitsmarktes, das beliebte Credo der Agenda 2010, beinhaltete ja eben auch, dass Leih- und Zeitarbeit gefördert wurde. Und nun tut Maas, der Mann, der über den Schröderianismus voll des Lobes bloggte, als habe man der Union da mächtig was abgerungen.

Wenn Pyromanen sich einen Eimer voller Wasser greifen und ihn auf jenes Haus kippen, das sie gerade angezündet haben, dann sieht das ungefähr so aus. Wer zu spät dazu kam, wer nur die Szene mit dem Wassereimer sieht, der denkt sich vielleicht, dass der Kerl es wirklich probiert hat mit der Löschung, er habe wohl versucht, was ihm gerade möglich war. Wer aber schon vorher in der Nähe stand, für den sieht die Rettungsaktion lächerlich aus. Der langfristige Beobachter käme nie auf die Idee, dem pyromanischen Löschzug Verantwortungsgefühl nachzusagen. Das kann nur jemand, der die Vorgeschichte nicht kennt.

Die Sozialdemokraten hoffen irgendwie, dass dieses Land nur noch mit 15-Jährigen bevölkert ist. Oder mit Menschen, die an Alzheimer erkrankt sind. Anders kann man das nicht erklären. Sozialdemokratische Politik meint heute: Kurzzeitgedächtnis. Heiko Maas ist da ein prominentes Beispiel, er gibt den Sozi, der die Hoffnung hat, man möge sich nicht mehr an das erinnern, was er einst verzapft hat. Das Problem ist nur: Die meisten Menschen erinnern sich sehr wohl, was die Sozialdemokraten damals angerichtet haben. Sie sind nicht so jung, nicht so blöd, nicht so vergesslich, wie es die SPD-Meinungsmacher gerne hätten. Es ist ja nicht so, dass man keine Fehler machen kann. Und auch Parteien begehen welche. Aber so zu tun, als sei da nichts gewesen, keine Entschuldigung, kein Eingeständnis, keine personellen Konsequenzen: Das vergessen einem die Wähler nicht. Da kann man noch so sehr auf ihre Vergesslichkeit hoffen. Da wird man eben vergessen: An den Wahlurnen.

Dass GroKo unter diesen Bedingungen eben nicht nur ein Abwägen zwischen potenziellen Verbesserungen und sachpolitischen Veränderungen ist, sondern eben auch eine Gefühlslage, eine emotionale Schiene, das vergessen die Verantwortlichen der SPD eindeutig. Und dieses Gefühl sagt den Wählern, noch bevor die realisieren, dass die SPD vielleicht tatsächlich einige Krumen durchboxt: Das sind doch die Typen, die damals genau den Mist umgesetzt haben, den sie heute der Merkel aus der Raute reißen wollen. Halten die uns für blöd?

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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Sukram71
Sukram71
6 Jahre zuvor

Heiko Maas twittert löblich über die #GroKo. Stimmungsmache für ein Ja, denn nur ein Ja verbessere die Lebenssituation der Menschen im Lande.
Dass er bei seiner ganzen Maasarbeit einfach mal ausblendet, dass es eben jene SPD war, die die angesprochene Lebenssituation zunächst verschlechterte, zeigt eines an: Die Sozis bauen auf Vergesslichkeit – und das vergessen die Wähler ihnen nicht.

Dass die GroKo und der Koalitionsvertrag in der Gesamtschau die Lebenssituation der Menschen im Lande verbessert – und zwar mehr als jede realistische Alternative – stimmt ja auch.

Und wie lange ist die Einführung der Agenda 2010 mittlerweile her? 10 Jahre oder schon 20?
Wie lange wollt ihr noch in die Vergangenheit gucken, statt eine bessere Zukunft zu planen und umzusetzen?

Und dieses Gefühl sagt den Wählern, noch bevor die realisieren, dass die SPD vielleicht tatsächlich einige Krumen durchboxt: Das sind doch die Typen, die damals genau den Mist umgesetzt haben, den sie heute der Merkel aus der Raute reißen wollen. Halten die uns für blöd?

Das ist genau das gleiche Bauchgefühl, welches die Leute – ohne richtig nachzudenken – AfD wählen lässt.

Ihr *seid* blöd, wenn ihr aus rückwärtsgewandtem Trotz und aus einem Bauchgefühl heraus, diejenigen boykottiert, die früher Scheiße gebaut haben, aber jetzt schon seit vielen Jahren – im Rahmen des Möglichen – Verbesserungen voranbringen. Wie zuletzt zB den Mindestlohn.

Wählen muss man mit dem Kopf und nicht aus einem Bauchgefühl heraus. Sonst gewinnen nur die Demagogen und davon wird nichts besser sondern schlimmer. Dann werdet ihr euch die GroKo zurückwünschen.

Sukram71
Sukram71
Reply to  Roberto J. De Lapuente
6 Jahre zuvor

Mit der Linken Partei gab es eine Alternative jedenfalls nie.
Schon alleine deshalb, weil viele Linke und locker die Hälfte des linken Spitzenpersonals keine Kompromisse schließen wollen. Ein Großteil der Linken will doch gar nicht regieren. Weil sie genau wissen, dass dann fast alle Probleme zunächst mal blieben wie sie sind und sie selber die Probleme lösen müssten. Das ist natürlich 100 mal schwieriger, als daneben zu stehen und zu meckern.

Und wie soll die SPD mit der Linken koalieren, wenn die liebste Freizeitbeschäftigung der Linken seit Jahrzehnten das Beschimpfen der SPD ist? Die Abgrenzung von der SPD gehört doch zur Linken DNA.

Mit Rot-Rot hätte die Linke keinen Buhmann SPD mehr, der Schuld an allem Leid der Welt ist und Bestes Wahlkampf-Thema für die Linke. Da könnte sich die Linke auch gleich auflösen.

Die Linke mit Oskar Lafontaine und Sarah Wagenknecht fällt somit komplett aus den koalitionsfähigen Fraktionen im Bundestag heraus. Und das ist das Problem.

Deshalb stellt die CDU seit Jahren die Kanzlerin und deshalb gewinnt die Linke nicht dazu, wenn die SPD verliert. Die meisten Wähler durchschauen das und wählen dann Parteien, die tatsächlich regieren und was verändern wollen. Das gilt sogar für die AfD.

Mordred
Mordred
Reply to  Sukram71
6 Jahre zuvor

Dass die GroKo und der Koalitionsvertrag in der Gesamtschau die Lebenssituation der Menschen im Lande verbessert – und zwar mehr als jede realistische Alternative – stimmt ja auch.

Nö.

Und wie lange ist die Einführung der Agenda 2010 mittlerweile her? 10 Jahre oder schon 20?
Wie lange wollt ihr noch in die Vergangenheit gucken, statt eine bessere Zukunft zu planen und umzusetzen?

Solange bis die da gemachten Fehler größtenteils mindestens behoben wurden.

Ihr *seid* blöd, wenn ihr aus rückwärtsgewandtem Trotz und aus einem Bauchgefühl heraus, diejenigen boykottiert, die früher Scheiße gebaut haben, aber jetzt schon seit vielen Jahren – im Rahmen des Möglichen – Verbesserungen voranbringen. Wie zuletzt zB den Mindestlohn.

Wunderbares Beispiel. Der Mindestlohn wurde ja nur notwendig, weil im Rahmen der Agenda2010 die Gewerkschaften geschwächt wurden, so dass bei den Tarifabschlüssen zu niedrige Löhne herauskamen.

Sukram71
Sukram71
6 Jahre zuvor

Maasarbeit: Pyromanen als Löschzug

Und um im Bild der Überschrift zu bleiben:

Wenn euer Haus brennt und ein Feuerwehrmann löschen will, dann stellt ihr dem das Wasser ab und lasst euer Haus komplett abbrennen, weil der vor über 10 Jahren mal mitgeholfen hat ein Feuer zu legen und ihr dem das noch immer übel nehmt?

Ist das euer Ernst?

Gerhard Roloff
Gerhard Roloff
Reply to  Sukram71
6 Jahre zuvor

Sukram71, als bodenständiger Landarbeiter, aber auch als Forstmann weiß man, dass:
– bei zuviel Unkraut im Unterholz oder bei
– Großfeuer und ordentlich Gegenwind
halt nur gründlich abbrennen hilft! Feuergasse nennt man das dann!
Mal in Californien gewesen, die kennen diese hilfreichen Tricks!

Sukram71
Sukram71
Reply to  Gerhard Roloff
6 Jahre zuvor

Dann passt aber gut auf, dass das Feuer nicht außer Kontrolle gerät und euch gleich mit verschlingt. Ohne Feuerwehr, kann das leicht passieren.

Solche Feuerschneisen zu schaffen ist außerdem extrem gefährlich. Fragt mal in Kalifornien und nebenan in Arizona nach.

https://www.welt.de/vermischtes/article117613408/Tote-Feuerwehrleute-in-Erdloechern-entdeckt.html

anton
anton
Reply to  Sukram71
6 Jahre zuvor

Sukrram: Frage mal den Dennis und den Rob, die erklären Dir, dass auf dem Jobcenter und den Schulen hoheitlichere Aufgaben zu erfüllen snd als bei der Feuerwehr!Geht ja nur um Leben und Tod!!

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Sukram71
6 Jahre zuvor

Wenn euer Haus brennt und ein Feuerwehrmann löschen will, dann stellt ihr dem das Wasser ab und lasst euer Haus komplett abbrennen, weil der vor über 10 Jahren mal mitgeholfen hat ein Feuer zu legen und ihr dem das noch immer übel nehmt?

Ja in der Tat sollte man denen den Schlauch abstellen, weil Brandstifter niemals Wasser löschen sondern immer mit Brandbeschleuniger! Nur die ganz Merkbefreiten vertrauen den Pyromanen, dass gerade diesmal gelöscht werden soll.

Grummel
Grummel
Reply to  Sukram71
6 Jahre zuvor

Man kann dieser Partei nicht trauen. (keiner Partei)
Das hat Diese wieder und wieder bewießen.
Wenn Sie jetzt verspricht zu „löschen“, um ihre Pöstchen zu retten, wird Sie trotzdem Gegensätzlich handlen.

Eigentlich kann man die komplette Politikerkaste in die Tonne treten.
Für diese Leute zählt NUR die eigene Karriere, das Fähnchen im Wind/dem Volk nach dem Maul geredet… ist Mittel zum Zweck, ein Machtkalkül.

In den ganzen Jahren habe fast ausschließlich Verrat gesehen, von allen Regierungsparteien. „Das Volk“ als Rohstoff der kontrolliert und ausgebeutet werden muss.

„Don’t trust authorities“ … nie nie wieder, falls du leben möchtest.
… eine bittere Lektion.

wschira
wschira
Reply to  Sukram71
6 Jahre zuvor

Aber sicher! Wenn jemand einmal ein Haus angezündet hat, kann man die Vermutung haben, dass er es wieder tun wird. Was reden Sie denn für einen Schwachsinn? Aber ja, Sukram eben.

Kasimir
Kasimir
6 Jahre zuvor

Alle warnen, sogar dem Rudolf ist ein Hufeisen als Weckruf auf den Sargdeckel gefallen.

Scharping warnt vor „lebensgefährlichem“ Nein zur GroKo
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/spd-rudolf-scharping-warnt-vor-nein-zur-groko-a-1194798.html

Langsam aber sicher machen sich die SPD-Größen mit ihrer Tatsachenverklärung lächerlich.

Niemand hat die menschliche Größe zu sagen: „Leute, wir haben Mist gebaut, die Agendapolitik war
der größte Hirnfurz aller Zeiten !“

Ursus
Ursus
Reply to  Kasimir
6 Jahre zuvor

Stimmt doch.
Für deren Führungsriege ist das politische Überleben gefährdet sollte die GroKo nicht kommen.
Kommt immer auf den Blickwinkel an.
Interessant finde ich ebenfalls das die SPD und die CDU der Meinung sind, das niemand mitbekommt das die letzten Jahre bei allen wichtigen Problemen nur Placebos verteilt wurden.

Kasimir
Kasimir
Reply to  Ursus
6 Jahre zuvor

zu 1. ) Ja, auf jeden Fall eine Sache der Perspektive

zu 2. ) Ich glaube die irren, in Online-Deutschland zu denken, mit Nachkriegpropaganda
nicht auffallen zu können. Deshalb klappt es mit keiner Regierungsbildung, wie
der Wurm sich auch windet.

Balmung
Balmung
Reply to  Kasimir
6 Jahre zuvor

Scharping

Ah, das ist doch der, der eigentlich, wegen Vorbereitung und Durchführung eines völkerrechtswidrigen Angriffskrieges, nach Den Haag gehört? Naja, die „Guten“ sind ja noch nie deshalb verurteilt worden. Aber der kennt sich sehr gut aus in Sachen „Verantwortung übernehmen“, dem kann man trauen, hehe.

Balmung
Balmung
Reply to  Kasimir
6 Jahre zuvor

Niemand hat die menschliche Größe zu sagen:„Leute, wir haben Mist gebaut, die Agendapolitik war der größte Hirnfurz aller Zeiten !“

Würde die Wirtschaft Demjenigen, noch einen Aufsichtsrats- oder Beraterposten anbieten? Mit Sicherheit nicht.

Robbespiere
Robbespiere
6 Jahre zuvor

…..und es gibt hier tatsächlich einen Kommentator, der Benzin für ein Löschmittel hält.
Man fasst es nicht.

Musil
Musil
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Sonst kämen die Sozen ja nie auf die angepeilten 5 % bei der nächsten Wahl – irgendwer muss die ja wählen.

Heldentasse
Heldentasse
6 Jahre zuvor

Das sind doch die Typen, die damals genau den Mist umgesetzt haben, den sie heute der Merkel aus der Raute reißen wollen. Halten die uns für blöd?

Wohl wahr!

Hinzu kommt, dass die Pyromanen- Partei meint, ihre Wählerschaft bestünde überwiegend aus Dementen die den sozialen Unbill schon lange vergessen haben, die uns gerade die Sozen bescherten.

Das traurige an der Sache ist, dass man für die Rest- Wählerinnen dieser Partei, entweder pures Eigeninteresse vermuten darf, oder tatsächlich so etwas wie totale politische Merkbefreitheit.

Beste Grüße

Kasimir
Kasimir
6 Jahre zuvor

Am Rande

Die SPD liegt jetzt bei Umfragen durchgehend
unter 20%, zwischen 15,5 % und 19%.

https://www.wahlrecht.de/umfragen/

Ziemlich erschreckend ist die Tatsache, dass sich die
AfD den Verlust der SPD gutschreiben kann, die Linke
jedoch statt zu profitieren an Zustimmung leicht verliert.
Die Grünen liegen erstaunlicherweise auch bis zu 4 % über
dem Ergebnis der BTW.

Das ist richtig …eiße …. Warum ist das so ? Was kann die Linke verbessern ?

Kasimir
Kasimir
Reply to  Kasimir
6 Jahre zuvor

Das Ergebnis soll niemanden der SPD-Mitglieder dazu
animieren für eine GroKo zu stimmen „um die Nazis zu verhindern“.
Die „Nazis“ liegen sonst 2021 bei 20% plus !

Nein – gegen die GroKo !

Kasimir
Kasimir
Reply to  Roberto J. De Lapuente
6 Jahre zuvor

Da sind Analyse UND Schlussfolgerung falsch !
Links kann nicht versagt haben weil die parlamentarische Mitte
komplett nach rechts gedriftet ist. Die Linke steht isoliert dort wo
sie vorher stand. Man sollte ihr die Prinzipientreue nicht zum
Nachteil auslegen. Außerdem wird ein Kampf der Konzepte
suggeriert. Das ist falsch. Die Konzeptlosigkeit aller ist die
Misere in der wir stecken.

niki
niki
Reply to  Kasimir
6 Jahre zuvor

Man könnte es auch so formulieren… Rechte (und die vermeintliche Mitte, welche in Wirklichkeit dort ganz bestimmt nicht platziert ist) haben es deutlich leichter, weil diese keinerlei Prinzipien haben und JEDES Mittel recht ist. Egal ob moralisch verwerflich oder nicht. Selbst wenn es darum geht im legalem Rahmen zu bleiben, ist es manchmal gar nicht mal mehr grenzwertig sondern weit drüber hinaus. Linke hingegen sind quasi 100%ig starr (besonders) an Moral und Gesetz gebunden. Sonst wäre es keine linke Politik mehr…

Kasimir
Kasimir
Reply to  niki
6 Jahre zuvor

Rechte (und die vermeintliche Mitte, welche in Wirklichkeit dort ganz bestimmt nicht platziert ist) haben es deutlich leichter, weil diese keinerlei Prinzipien haben und JEDES Mittel recht ist.

Rechte und Neoliberale vertragen sich, weil Neoliberale Rechte sind.

Wenn man sich die Zustände in den USA anschaut, wird das sehr deutlich.
Dort lässt man das untere Drittel der Gesellschaft über die Klinge springen und
findet nichts dabei. Das sind Zustände die uns noch bevorstehen.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Kasimir
6 Jahre zuvor

@Kasimir

Rechte und Neoliberale vertragen sich, weil Neoliberale Rechte sind.

Zumindest sind rechte Diktaturen der ideale Nährboden für Neoliberalismus, wie man am Beispiel Chiles unter Pinochet nachvollziehen kann.
Deren Bevölkerung leidet noch heute unter dieser Ära.

Dort lässt man das untere Drittel der Gesellschaft über die Klinge springen und
findet nichts dabei

Das ist vermutlich noch untertrieben, nachdem Bill Clinton praktisch die gesamte zivile Industrieproduktion nach China ausgelagert hat.Das wirkt sich bis tif in die Mittelschicht aus.

Das sind Zustände die uns noch bevorstehen.

Klar doch, wir hängen ja wie Kletten an den USA, anstatt uns von ihnen zu emanzipieren und wenn der europäische Kapitalist mit derlei Methoden die Zitrone bis auf den letzten Tropfen auspressen kann, macht er natürlich gerne mit.
Und für die Masse der Bürger ist es natürlich saubequem, wenn sie sich nicht mit den gesellschaftlichen, hausgemachten Fehlentwicklungen beschäftigen muß, sondern ein klares Feindbild präsentiert bekommt.
Für das erhabene Gefühl, besser zu sein als der Abschaum, der angeblich unsere Gesellschaft und unser Sozialsystem schmarotzend und subversiv zerstört, gibt so mancher Bürger auch gerne seine demokratischen Rechte preis.

Wie soll Einstein gesagt haben:

Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.

Dam kann man nur zustimmen.

Kasimir
Kasimir
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Klar doch, wir hängen ja wie Kletten an den USA, anstatt uns von ihnen zu emanzipieren

Es steht uns unabhängig von unserer Stellung zur USA bevor.
Es gibt im Neoliberalismus kein Licht am Ende des Tunnels.
Der fortlaufende Abschwung wird mit einer künstlich herbeigeführten
Krisenhaftigkeit getarnt. Nach Krisen ging es früher irgendwann für
alle wieder bergauf. Deshalb erscheint der Neoliberalismus mit seinen Folgen als episodenhaft. Das ist ein Trugschluss.
Die USA führen uns lediglich vor, wie weit man die Bürger ohne Gegenwehr schikanieren kann. Die Amis sind einen Schritt weiter.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Kasimir
6 Jahre zuvor

@Kasimir

Es steht uns unabhängig von unserer Stellung zur USA bevor.

An dieser Unabhängigkeit habe ich so meine Zweifel, wenn ich sehe, dass z.B. „BlackRock“ mittlerweile in jedem DAX-Unternehmen Anteilseigner ist oder mir die vielen transatlantischen Thinktanks aka Lobbygruppen ansehe, in denen das beiderseitige Establihment tief verwurzelt ist.
Da wird an einem gemeinsamen Strang gezogen und die „Vorturner“ sitzen jenseits des großen Teichs, was nicht heißt, dass es in den Machtkreisen hierzulande nicht eine gewisse Begeisterung für die moderne Form des Kolonialismus und der Sklaverei gäbe.

Kasimir
Kasimir
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Wenn es keine transatlantischen Abhängigkeiten gäbe, könnten
wir uns sehr einfach unseren russischen Festlandbrüdern zuwenden
und gemeinsam ein eurasisches Süppchen kochen.
Ich halte den Amerikanern nichts vor. Dem lohnabhängigen Amerikaner,
dem amerikanischen Renter oder Arbeitslosen geht es schon jetzt dreckiger als wir uns das für uns vorstellen können. Dem kleinen Mann überm Teich sollte fern jedem Antiamerikanismus unsere Solidarität gehören. “ Der Traum ist aus !“ ( Rio Reiser ) ….insbesondere der amerikanische Traum ist aus.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Kasimir
6 Jahre zuvor

@Kasimir

I

ch halte den Amerikanern nichts vor. Dem lohnabhängigen Amerikaner,
dem amerikanischen Renter oder Arbeitslosen geht es schon jetzt dreckiger als wir uns das für uns vorstellen können.

100% Zuustimmung!

Die ganz normalen US-Bürger werden von ihrer Oberschicht im Verbund mit korrupten Politikern aufs Übelste ausgebeutet und in den Schmutz getreten.
Der von Bush verhängte und andauernde Ausnahmezustand zeigt aber auch, dass dem Establishment die Düse vor dem eigenen Volk geht und das stimmt mich optimistisch.
Möglicherweise hat die NRA ja auch ihre guten Seiten.

Kasimir
Kasimir
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Möglicherweise hat die NRA ja auch ihre guten Seiten.

Der „Tiefe Staat“ ist eine amerikanische Erfindung. Sichtbare Verursacher
und Akteure wären sonst längst über den Haufen geknallt worden.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Kasimir
6 Jahre zuvor

@Kasimir

Der „Tiefe Staat“ ist eine amerikanische Erfindung. Sichtbare Verursacher
und Akteure wären sonst längst über den Haufen geknallt worden.

Wie sagt ein altes Sprichwort:

Gut Ding muss Weile haben!

…..und so manche Erfindung hat sich schon als Bumerang erwiesen.

Kasimir
Kasimir
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Den militärisch-industriellen Komplex erlegt man über eine weiträumige,
dezentralisierte Energieversorung mit Erneuerbaren und Wasserstoff als Speicher. Geostrategische Invasionen, Kriege um Fossiles und Petrodollar werden sinnlos. Der finanzkapitalistische Überbau bricht zusammen. Nach längerem Reiben der blutigen Nase gewinnt die Realwirtschaft wieder die Überhand. Die Werbung als Geldfresser schrumpft auf ein gesundes Maß zusammen. Der Gebrauchswert von Gütern steht wieder im Vordergrund, damit die Arbeit und der Mensch als wertschöpfende Quelle. Entweder machen wir eine europäische Energiewende als Konjunkturprojekt oder Euro-Europa kommt auf den Müllhaufen der Geschichte.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Kasimir
6 Jahre zuvor

@Kasimir

Den militärisch-industriellen Komplex erlegt man über eine weiträumige,
dezentralisierte Energieversorung mit Erneuerbaren und Wasserstoff als Speicher.

Und du glaubst das reicht?
Wird erneuerbare Energie nicht nach allen Regeln der Kunst boikottiert und ist allein denen überlassen, die sich das auch leisten können?
Der kapitalistishe Überbau verfügt nicht nur über Energie, sondern auch über Land, Lebensmittel und Arbeitsplätze, die man braucht, um wenigstens ansatzweise an diesen Resourcen teilhaben zu können.
Eine Schlange wird nicht dadurch ungefährlich, dass man ihr den Schwanz abhackt.

Kasimir
Kasimir
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Und du glaubst das reicht?

Viel mehr Möglichkeiten haben wir nicht.

Wird erneuerbare Energie nicht nach allen Regeln der Kunst boikottiert und ist allein denen überlassen, die sich das auch leisten können?

Es ist an Dummheit nicht zu überbieten für die Energiewende in Deutschland, bei einem Auftragsvolumen von etwa einer 1 Bio. Euro, die Gestaltung allein den Märkten zu überlassen. Das wird der größte Bahnhof und Flughafen aller Zeiten.

Kasimir
Kasimir
Reply to  Kasimir
6 Jahre zuvor

Der kapitalistishe Überbau verfügt nicht nur über Energie, sondern auch über Land, Lebensmittel und Arbeitsplätze, die man braucht, um wenigstens ansatzweise an diesen Resourcen teilhaben zu können.

Noch bekommen wir die Entwicklung zu Neofeudalismus und Leibeigenschaft mit politischen Mitteln in den Griff. Ansonsten muss das
Proletariat mal etwas ruppiger werden. Ich kann den Leuten den Arsch nicht nachtragen.

Nein zur GroKo !

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Kasimir
6 Jahre zuvor

@Kasimir

Viel mehr Möglichkeiten haben wir nicht.

Wenn wir in unserem Scheinidyll nicht gestört werden wollen, hast du sicher recht.
Ansonsten gäbe es da die Möglichkeit, den Protest gg. Kriegsbeteiligungen, Waffenlieferungenund überhaupt die Mitgliedschaft in der NATO massiv auf die Straße zu tragen.
Aber das ist natürlich wg. der hohen Abgaswerte ein gesundheitliches Risiko. 🙂

Es ist an Dummheit nicht zu überbieten für die Energiewende in Deutschland, bei einem Auftragsvolumen von etwa einer 1 Bio. Euro, die Gestaltung allein den Märkten zu überlassen.

Für unsere neoliberale Politikerkaste sind schnelle Gewinne der Wirtschaft das Maß aller Dinge, die Märkte heilige Kühe und Staatsausgaben auf Kredit als Ivestitionen für die Zukunft unserer Gesellschaft des Teufels.
Und wenn der große Bruder aus Übersee sagt, es gäbe keinen von Menschen gemachten Klimawandel, dann ist das so, BASTA.

Wo kämen wir denn da hin, wenn das Ei schlauer sein wollte als die Henne?

Kasimir
Kasimir
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Ansonsten gäbe es da die Möglichkeit, den Protest gg. Kriegsbeteiligungen, Waffenlieferungenund überhaupt die Mitgliedschaft in der NATO massiv auf die Straße zu tragen.

Das interessiert in Washington und Pjöngjang kein Schwein was auf Deutschlands Straßen passiert.

Entweder wird Öl, die Stütze der Weltwirtschaft, verscheuert oder nicht.
Wenn keines verkauft wird, schmiert der militärisch-industrielle Komplex global ab. Der Rest allerdings auch, aber durch ein Loch müssen wir ohnehin.

Und wenn der große Bruder aus Übersee sagt, es gäbe keinen von Menschen gemachten Klimawandel, dann ist das so, BASTA.

Die Energiewende, dezentral organisiert, ist ohne Klimawandel eine lohnenswerte Angelegeneheit. Das führt hier aber zu weit.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Kasimir
6 Jahre zuvor

@Kasimir

Das interessiert in Washington und Pjöngjang kein Schwein was auf Deutschlands Straßen passiert.

Wenn die führende Nation in der EU und der größte US-Enddarmbewohner rebelliert, wird das sehr wohl in Washington ankommen.
Das dürfte eine Initialzündung auslösen.
Die Kriegstreiberei ggü. Russland rückt uns Europäer alle in die Mitte als Kriegsschauplatz und schadet unserer Wirtschaft immens.

Was das Öl betrifft:
Es ist ganz egal, ob die USA die Weltherrschaft über Öl, Silizium oder Litium beanspruchen, das Grundproblem ihres Hegemonialanspruchs und der gewaltsamen Durchsetzung ihrer Interessen wird sich dadurch nicht ändern.

Man trifft sie am ehesten, in dem man den Dollar als alleinige Weltleitwährung verdrängt, mit dem sie ihre Agressionspolitik nach Gusto finanzieren können.
Da sind Russland und China auf einem guten Weg und nicht so einfach platt zu machen wie ein Gaddhafi, der eine goldgedeckte Währung für die francophonen Länder Afrikas in Planung hatte.

Kasimir
Kasimir
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Info am Rande

„Aber die Brennstoffzelle ist doch sooooo teeeuer, wegen dem Platin..“
schreiben die Deppen überall….

Die Polymer-Elektrolyt-Membran Brennstoffzelle (PEM-Brennstoffzelle)
z.B. benötigt keine Edelmetalle als Katalysatoren.

Wie funktioniert das ?

siehe hier:

http://www.proton-motor.com/wie-eine-pem-brennstoffzelle-funktioniert/?lang=de

pentimento
pentimento
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

KT

progressiv links
progressiv links
Reply to  Kasimir
6 Jahre zuvor

„Rechte und Neoliberale vertragen sich, weil Neoliberale Rechte sind.“

Diese Formulierung ist hochgradig diskriminierend.

Wenn ich mich im gender-mäßig selbst definieren kann, muss das auch in der Politik möglich sein. Ich sollte mich beispielsweise selbst als progressiv links benennen und einstufen können, wenn ich mich so fühle – selbst wenn alle anderen neoliberal dazu sagen.

Wenn mich jemand, nur weil ich neoliberale Politik verfolge, als „rechts“ einstuft, verletzt er/sie/es/_/* meine Gefühle.

es grüßt
p.l.

Dirtbag Left
Dirtbag Left
Reply to  niki
6 Jahre zuvor

Linke hingegen sind quasi 100%ig starr (besonders) an Moral und Gesetz gebunden

Da sowohl Moral als auch Gesetz, dem jeweils aktuell herrschendem Zeitgeist unterworfen ist, nichts absolutes darstellt, ist vielleicht gerade das der Fehler.

Vielleicht irre ich mich, aber ich glaube, die Bevölkerung hat genug von politisch korrekten „linken“ Tugendterroristen die ihnen vorschreiben möchten, wie sie sprechen sollen (gendergerecht), was sie essen sollen (vegan), wie sie sich stylen sollen (Dreadlocks – kulturelle Aneignung), wen sie politisch kritisieren dürfen (Iran, Hisbollah, Palästinenser, Putin)
und wen nicht (USA, Israel), wie sie sich zu gesellschaftlichen Umwälzungen, wie einer Massenmigration verhalten sollen, oder nicht.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Dirtbag Left
6 Jahre zuvor

@Dirtbag Left

Linke hingegen sind quasi 100%ig starr (besonders) an Moral und Gesetz gebunden

Da sowohl Moral als auch Gesetz, dem jeweils aktuell herrschendem Zeitgeist unterworfen ist, nichts absolutes darstellt, ist vielleicht gerade das der Fehler.

Ist Zeitgeist nicht ein temporäres Phänomen wie ein Modetrend und muss es nicht gerade in Bezug auf Moral und Gesetz einen dauerhaften Konsens auf der Basis von Venunft und Kooperation geben?
Wie soll die Menschheit ihr Überleben sichern, wenn Moral und Gesetz ständig nach dem Willen einer machtgierigen Minorität gebeugt werden?
Natürlich ist nichts perfekt und muss nach Erkenntnis an die aktuellen Bedürfnisse angepasst werden, wie z.B. der Umweltschutz, aber zeigt nicht gerade der Vergleich mit antiken Gesetzestexten, dass es eine gewisse Kontinuität über Jahrtausende gibt in Bezug darauf, was als Recht oder Unrecht gilt?

Vielleicht irre ich mich, aber ich glaube, die Bevölkerung hat genug von politisch korrekten „linken“ Tugendterroristen die ihnen vorschreiben möchten, wie sie sprechen sollen (gendergerecht), was sie essen sollen (vegan), wie sie sich stylen sollen (Dreadlocks – kulturelle Aneignung), wen sie politisch kritisieren dürfen (Iran, Hisbollah, Palästinenser, Putin)
und wen nicht (USA, Israel), wie sie sich zu gesellschaftlichen Umwälzungen, wie einer Massenmigration verhalten sollen, oder nicht.

Dass sich die Linken gerne auf solche Themen lenken lassen, ist in der Tat ein Problem, denn damit entfernen sie sich von ihren Kernkompetenzen, die im Sozialen liegen.
Allerdings sprichst du hier auch Themen der Grünen an, die ich schon lange nicht mehr als „Linke“ bezeichnen würde.

DirtbagLeft
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Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Dass sich die Linken gerne auf solche Themen lenken lassen, ist in der Tat ein Problem, denn damit entfernen sie sich von ihren Kernkompetenzen, die im Sozialen liegen.

Das ist kein Zufall, sondern hat durchaus System:

Ein weiterer Bereich, in dem Grundprinzipien der „Neuen Linken“ zu einem Vehikel neoliberaler Einflussnahme geworden sind, sind die Minderheitenrechte. Die klassische Linke versuchte vor allem Mehrheitsrechte, wie z.B. höhere Löhne und soziale Absicherung, zu erstreiten. Die „Neue Linke“ fördert dagegen die Identifikation mit bestimmten Minderheitsgruppen. Sie tut dieses, weil sie das historische Unrecht gegen bestimmte Minderheiten kompensieren möchte. Zu diesem Zweck hat sie eine Vielzahl an Diskursen in der Gesellschaft etabliert, die sich an einzelne Gruppen richtet, seien dies nun Frauen, Migranten, Homosexuelle, ethnische oder religiöse Minderheiten.

Für den Neoliberalismus ist dies von Vorteil. Und zwar nicht nur, weil die Forderungen bestimmter Minderheiten viel leichter und kostengünstiger zu erfüllen sind als die Ansprüche der Mehrheit. Sondern auch, weil die Gesellschaft durch die Minderheitenpolitik zusätzlich fragmentiert und in verschiedene Interessengruppen aufgeteilt wird. Dadurch wird es der Gesellschaft erschwert, eine gemeinsame Allianz der Bevölkerung gegen Kapitalinteressen aufzubauen. Der Staat wiederum gewinnt durch den Kampf gegen Diskriminierung einen Vorwand, um zum „therapeutischen Staat“3 zu werden und die Weltanschauung seiner Bürger zum Gegenstand von Verwaltungsmaßnahmen zu machen.

https://deutsch.rt.com/meinung/38442-rt-deutsch-spezial-logik-neuen/

Dirtbag Left
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Reply to  Kasimir
6 Jahre zuvor

Die Konzeptlosigkeit aller ist die
Misere in der wir stecken.

Oh doch, es gibt „linke“ Konzepte mit gewaltiger Strahlkraft auf Friedensliebende und die prekarisierten Massen:

https://www.heise.de/tp/features/Der-Streit-um-gerechte-Sprache-3364993.html

https://www.heise.de/tp/features/Kostueme-und-kulturelle-Aneignung-3635366.html

「qwerz」
「qwerz」
Reply to  Kasimir
6 Jahre zuvor

Eventuell mal aufhören Bauchnabelschau zu betreiben.
Es interessiert potenzielle Wähler eher nicht ob Syrer ihre Familie nachholen können. Wenn sie sich dafür interessieren dann sind sie im Regelfall dagegen.
Der Reallohnverlust, also nicht nur die Inflationsrate sondern auch Miete, Steuern und Gebühren sowie die Arbeitsplatzunsicherheit sind da erfolgsversprechendere Themen.
Metoo und ähnliche Spartenthemen nerft ebenfalls und ich kenne keine Frau die sich mit den Schauspielerinen identifizieren kann. Da plagen ganz andere Alltagssorgen. Eigentlich die gleichen wie die Männer. Allen wird das Fell über die Ohren gezogen.
Die gute Sara hat das auf den Punkt gebracht wird aber nach Strich und Faden niedergemacht.
Die Mogelpackungen der SPD, die ja leider noch als links wahrgenommen wird, haben das Bild von links ist elitär und unsozial noch verfestigt.
Eventuell sollte man auch ein Ohr für die Probleme von Kleinunternehmern und Handwerkern haben, die sind auch alle unzufrieden.
Eventuell bei Leuten die nicht ganz die eigenen politischen Vorstellungen erfüllen gleich mit der Nazikeule zu kommen, sondern verständnisvoll zu nicken und denen das Gefühl zu geben das man die Ernst nimmt und sich um deren Belange kümmert könnte eventuell auch hilfreich sein.
Damit meine ich eher die Verunsicherten und keine Hardcorerechten.
Es ist einfach nicht hilfreich beim erschließen von neuen Wählern, die eigene moralische Überlegenheit wie eine Monstranz vor sich herzutragen.
Weniger Dogmatismus und gleichzeitig tragfähige alltagstaugliche Konzepte, die die Interessen des Teils der Arbeiterklasse wiederspiegeln der auch wählen geht.
Dabei nicht vergessen, das Frauen und Männer, sowie von der Reinigungskraft bis zum Diplomingenieur und kleine Selbstständige alle in einem Boot sitzen.
Ganz zum Schluss klar kommunizieren das eine Vermögens- und Erbschaftsteuer nur wirklich Reiche trifft. Klare Angaben ab wieviel Millionen und das selbstgenutztes Wohneigentum nicht angerührt wird. Ansonsten werden viele trotz großer Sympathien einen Bogen um links machen.
Oder kurz zusammengefasst, das Angebot muss massentauglicher werden.

schrecktoeter
schrecktoeter
6 Jahre zuvor

Da gibt’s ein bißchen Maasarbeit-Geschichte:
https://web.archive.org/web/20081206061440/http://heiko-maas.blog.de:80/

trackback
Maasarbeit: Pyromanen als Löschzug – Tagesticker.net
6 Jahre zuvor

[…] zeigt eines an: Die Sozis bauen auf Vergesslichkeit – und das vergessen die Wähler ihnen nicht.Weiterlesen bei den neulandrebellen Lesen Sie auch: Jahresabschlussanalyse: Wir ehrlichen Makler Herzlich willkommen zur […]

biggerB
biggerB
6 Jahre zuvor

„@HeikoMaas twittert löblich über die #GroKo. Stimmungsmache für ein Ja, denn nur ein Ja verbessere die Lebenssituation der Menschen im Lande.“
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Sagen wir mal so – ein Ja zur GroKo verbessert auf jeden Fall die Lebenssituation des kommenden Justizministers.
Und wenn der man in einer Neuauflage der GroKo nicht wieder Heiko Maas heißen sollte……:-((( !

Also…..Daumen drücken für ein NEIN! zur GroKo!!!

MfG
biggerB