Monolithe der Blutleere

Eine scharfe Rüge nannte die Presse das, was die Bundeskanzlerin zum Glyphosat-Alleingang ihres Agrarministers ins Protokoll diktierte: Das darf nicht nochmal vorkommen – »Du du du!«, tadelte sie ihn und machte dabei große Augen. Lassen wir mal beiseite, ob der Minister den Schmidtchen Schleicher gab oder die Union sehr wohl eingeweiht war. Dass etwas an dieser Kontrollkanzlerin vorbeigeschmuggelt wird: wirklich schwer vorstellbar. Aber wenn die Presse einem diese saftlose »Schelte« als einen impulsiven Akt, als Abkanzelei von Format verkaufen möchte, dann fragt man sich tatsächlich: Wie viel Leben steckt da noch in diesem demokratischen Schauspiel? Was da Rüge sein soll, gilt bei anderen als klassisches Laissez-faire. Was dort als Schärfe feilgeboten wurde, ist für andere Zeitgenossen fast schon Zeichen von Liebkosung.

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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R_Winter
R_Winter
6 Jahre zuvor

Merkel vertritt nicht die Interessen der Bürger, sondern nur die der Finanz-Mafia.

Die FAZ stellt fest:

Mehr Krebsfälle, aber auch bessere Überlebenschancen
Die Zahl der Krebsneuerkrankungen ist in Deutschland im Laufe von zehn Jahren weiter gestiegen.

Dieses ist zweifellos auch einem exzessiven Einsatz von Glyphosat zu verdanken. Die Schmetterlinge (und nicht nur die) sind in den letzten 10 Jahren um 75% zurück gegangen und gleichzeitig nimmt die Krebsrate zu.
Jeder zweite stirbt an Krebs!!! Aber die FAZ stellt pervers fest:

……aber auch bessere Überlebenschancen

Man weiß ja so wenig oder soll die Bevölkerung nicht mehr wissen?
Unruhe in der Bevölkerung schadet ja bekanntlich der „politischen Stabilität und dem immer voranschreitenden Wirtschaftswachstum in einer globalisierten Welt“

R_Winter
R_Winter
Reply to  Roberto J. De Lapuente
6 Jahre zuvor

Die Rechnung darüber bekommen wir nicht jetzt, sondern viel später. Wir sehen uns in 30 Jahren bei der Chemo.

Kann ich nicht glauben.
Chemo ist in 30 Jahren out. Schon heute sind Krebsbehandlungen zu 470.000$ pro Behandlung möglich (auch bei fast aussichtslosen Fällen, aber mit noch hohem Risiko).

Glyphosat wirkt „sofort“ …. die Schmtterlinge lassen grüßen….

Kapott
Kapott
Reply to  R_Winter
6 Jahre zuvor

Glyphosat wirkt „sofort“ …. die Schmtterlinge lassen grüßen….

Die Natur kennt solch potenten Gifte wie Glyphosat nicht. Es gibt in der Natur krasse Gifte in geringer Dosierung die durch Berührung gegen Fressfeinde wirken oder zur Jagd eingesetzt werden ( Schlange ) usw. aber das eine Pflanze ein Gift entwickelt hätte, dass Konkurrenten um sie herum vergiftet, über viele Quadratmeter, ist mir unbekannt. So was würde den gesamten Kreislauf in der Natur zusammenbrechen lassen. So eine Giftpflanze wäre nicht zu stoppen. Weil es keinen Vergleich in der Natur gibt der evolutionär getestet und für unschädlich befunden wurde, kann Glyphosat nur schädlich sein, ganz gleich was es nun auslöst.

Ganz klar ist, dass es bei Berührung toxisch wirkt. Tiere die damit besprüht werden, gehen über kurz oder lang daran ein.

Kapott
Kapott
Reply to  Roberto J. De Lapuente
6 Jahre zuvor

Den Paracelsus kenne ich auch und das die Menge das Gift macht. Die Krebs-Diskussion ist eine Nebelkerze.
Die Grundgefährlichkeit von Glyphosat soll mit geschürter Krebsangst verschleiert werden. Sollte es eines Tages weitere Gutachten geben die ein Krebsrisiko für Menschen ausschließen, wird sich niemand mehr mit Insekten und einem Knick in der Nahrungskette beschäftigen.