»Es wird immer schwieriger auf der Straße!«

Die europäische Freizügigkeit, offene Grenzen: Da treffen sich Neoliberale wie Linke gleichermaßen. Das ist doch was! Beide Seiten ignorieren dabei leider allzu häufig, dass ein regelrechter Armutswettbewerb entstanden ist. Ein Bericht von der Straße.

Vor einigen Wochen berichtete ich über eine Fahrt in der Tram, bei der ein offenbar obdachloser Mann ständig in schier hemmungsloses Weinen verfiel. Da waren wir gerade auf dem Rückweg von einer ganz speziellen Führung, die am Frankfurter Hauptbahnhof angeboten wird: »Straßenblick – Ex-Obdachlose erzählen ihre Geschichte«. Wie es der Zufall an jenem Tag wollte, bot selbst die Heimfahrt also noch eine weitere obdachlose Geschichte. Oder geht man sensibilisierter aus einer solchen Veranstaltung heraus, sodass man solcherlei Ereignisse ein bisschen anders wahrnimmt?

16 Jahre lang war unser Guide obdachlos, weil er harter Alkoholiker war. Seit elf Jahren ist er nun trocken und hat ein Dach über dem Kopf. Jedenfalls hat Thomas, so sein Name, einen Einblick in ein solches Lebensmodell gewährt, wie man ihn sonst kaum auch nur erhaschen kann. Natürlich hätte er eine Wohnung bekommen können, erklärte er. Dass Obdachlosigkeit grundsätzlich ein gesellschaftliches Verschulden sei, ließ er so nicht gelten. Er war aber so auf seinen Suff fixiert und demgemäß nicht bereit, diese Sucht therapieren zu lassen – wie hätte er da auch nur ansatzweise einem normalen Leben mit Mietzahlungen oder ersatzweise Amtsgängen nachkommen können? Keiner ist gerne obdachlos, aber viele sind für Hilfestellungen und Behördengänge schlicht nicht bereit, stellte Thomas klar.

Thomas erzählte überhaupt sehr offen von seinem Leben. In den Alkoholismus trieb ihn laut seiner Erzählungen nicht etwa eine ganz große Lebenskrise, eigentlich war er von jungen Jahren an mit alkoholischen Getränken vertraut. In den Siebzigern galt es noch als Initiationsritual, wenn man als Vierzehnjähriger ein, zwei Bier mit den erwachsenen Kerlen trank. So rutschte er hinein – bis es ihm entglitt.

Er beschrieb sein Leben auf der Straße, die Tricks an Geld zu kommen, die tägliche Auseinandersetzung mit der Bundespolizei auf dem Bahnhof, die er als wesentlich freundlicher skizzierte, als man das zuweilen denkt. Bettelei und kleine Gaunereien – auch das kannte Thomas. Knastaufenthalte inklusive.  Für ihn galt damals nur, möglichst schnell das Geld für eine, besser für zwei Flaschen Korn zusammenzukriegen. Wer in einer großen Stadt wie Frankfurt auch noch Geld für Essen betteln möchte, so meinte er, dem sei eigentlich nicht zu helfen. Reste gäbe es hier wahrlich überall mehr als genug. Es lebe die Wegwerfgesellschaft!

Natürlich habe er wahrgenommen, wie die Gesellschaft auf ihn reagierte. Wenn er in eine volle Tram einstieg, hatte er recht schnell eine Vierersitznische für sich alleine. Er habe ja, so wörtlich, überhaupt keinen Vertrag mit Wasser und Seife gehabt. Und letztlich war es auch gut so, dass man ihn mied, schlussfolgerte er für sich selbst. Die Ausgrenzung durch olfaktorische Reizüberflutung seiner Mitmenschen habe ihm schrittweise begreiflich gemacht, dass er sich eigentlich selbst so nicht mehr leiden konnte. Das war wie ein erster Schritt zurück in ein geordnetes Leben.

Und die Armen untereinander? Stimmt denn letztlich diese Sentenz, die man immer dann hört, wenn Zeitgenossen wegen der Ungerechtigkeiten resignieren und dann unken: Wenn es erstmal allen schlechter geht, dann wird es so nicht mehr weitergehen? Dann helfe man zusammen gegen die da oben? Von einer solchen Romantik unter Habenichtse wusste er nun wahrlich gar nichts zu berichten. Junkies sähen auf Trinker herunter, weil sie glaubten, ihre Sucht sei als die kostenintensivere mit deutlich mehr Renommee ausgestattet. Eliteobdachlose – auch das gibt es also. Freundschaft gibt es hingegen gar nicht. Mit manchen kommt man gut aus, aber das heißt gar nichts, denn im nächsten Moment wendet sich das Blatt und man wird behumst.

Es ist ein Hauen und Stechen, jeder ist um sich selbst bemüht. Die größte Ellenbogengesellschaft herrscht unter denen, die nichts haben, die jeden Tag um existenzielle Absicherung kämpfen müssen. In ein Männerwohnheim gehen? Für Thomas kam das nicht in Frage. Dort herrschte schon vor Jahren die pure Gewalt. Als er seine letzten obdachlosen Tage verlebte, da hatten sich die Grenzen zu Osteuropa schon geöffnet, erzählte er weiter. Plötzlich gab es da Konkurrenz auf der Straße. Osteuropäische Bettelbanden und Betteltouristen, wie er letztere nannte. Es wurde eng, die knappen Ressourcen versiegten, plötzlich war es auch für »unsere Obdachlosen«, wie Thomas sie bezeichnete, nochmal schwieriger, weil man auch in ihnen Mitglieder von organisierten Bettlerbanden wähnte. Die Medien warnten ja regelmäßig, dieser Mafia nicht auf dem Leim zu gehen, die Bandenköpfe finanzierten mit dieser Masche sogar Luxuskarossen. Thomas aber fuhr mit keinem Benz vor.

Werden Arme gegen Arme ausgespielt, wenn man das auf den Punkt bringt? Ist es verwerflich, wenn man das thematisiert? Ich hörte genau zu und ich konnte auch sehen, wie das junge Paar, nette Hipster, vielleicht Studenten, vielleicht auch irgendwie aus einer Befindlichkeit heraus links, wie es in Frankfurt durchaus noch üblicher ist, als in anderen Universitätsstädten, ein bisschen schluckte bei dem Thema. Klar, wenn jemand von »unseren Obdachlosen« spricht und dort fortfährt mit dem Problem mit den zugewanderten Obdachlosen, dann kann man das gleich ideologisch falsch verstehen. Andererseits ist es aber doch so, dass da jemand sprach, der wusste und noch immer weiß, wie es sich stellt. Die offenen Grenzen halt, in den Brennpunkten dieses Landes, sind sie nicht mal mehr der Abklatsch einer schönen Grundidee: Dort haben sie den Druck verschärft und das Leben erschwert.

Man muss den Leuten zuhören, ihren Geschichten lauschen, bevor man lauthals brüllt und verurteilt. Vielleicht sollte man mal besonders auch jenen Teil der Linken zu einer solchen Führung einladen, der sich jetzt deshalb in Szene rückt, weil bestimmte andere Linke eben nicht die großen Freunde der absoluten Freizügigkeit sind. Bei einer solchen Führung könnte man hören, warum sie es nicht sind. Die Sorgen und Nöte erlauschen: Man hat das viel zu lange nicht gemacht. Die Neoliberalen haben das kalkuliert unterlassen. Von einer geerdeten Linken wünsche ich mir, dass sie genau dort ansetzt.

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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Hinweise des Tages | NachDenkSeiten – Die kritische Website
6 Jahre zuvor

[…] und: »Es wird immer schwieriger auf der Straße!« Die europäische Freizügigkeit, offene Grenzen: Da treffen sich Neoliberale wie Linke gleichermaßen. Das ist doch was! Beide Seiten ignorieren dabei leider allzu häufig, dass ein regelrechter Armutswettbewerb entstanden ist. Ein Bericht von der Straße. Quelle: #neulandrebellen […]

Pentimento
Pentimento
6 Jahre zuvor

Gut, daß dies Problem mal zur Sprache kommt. Gäbe es in unserem seelisch erkalteten Gesellschaftssystem mehr Mittel für Helfer, könnten mit deren Unterstützung bestimmt viele Obdachlose den Weg zum Sozialamt finden. Auch eine Art betreutes Wohnen für die schwierigen Fälle wäre denkbar.

OT: Aber was kann man in einem Land erwarten, dessen Scham-lose Kanzlerin ein ganzes Jahr, 365 Tage (!) braucht, um den Betroffenen eines terroristischen Anschlags, Trost zu spenden, indem deren Leid beachtet und Ernst genommen, und ihnen finanziell geholfen wird? Und das auch erst, nachdem diese Leidtragenden sich öffentlich beschwert haben? In einem Land, wo man den Angehörigen der Opfer eines Terroranschlags, den der Staat mit seinem dilettantischen Verhalten selbst verschuldet hat, die Rechnung für die Obduktion der Toten aufbürdet? Wo alle – auch die älteren – Angehörigen gezwungen sind, im Winter mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu dieser endlich angesetzten Trauerfeier anzureisen, während die Politiker sich in ihren geheizten Limousinen vorfahren lassen? Frau Merkel, sorgen Sie dafür, daß in diesem Land Mitgefühl und menschliches Verhalten zur Staatsraison erklärt werden. Fangen Sie am besten selbst damit an.

Ernie
Ernie
Reply to  Pentimento
6 Jahre zuvor

Gäbe es in unserem seelisch erkalteten Gesellschaftssystem mehr Mittel für Helfer, könnten mit deren Unterstützung bestimmt viele Obdachlose den Weg zum Sozialamt finden

Nichts für ungut;hast du den Text gelesen? Da steht doch ganz deutlich:

Natürlich hätte er eine Wohnung bekommen können, erklärte er. Dass Obdachlosigkeit grundsätzlich ein gesellschaftliches Verschulden sei, ließ er so nicht gelten.

Diese Erfahrung habe ich als Sozialarbeiterin auch gemacht, es WOLLEN gar nicht alle Obdachlosen/Junkies/Familien Unterstützung und/oder Hilfe. Und jetzt kommt der Hammer: DAS IST IHR GUTES RECHT!

Mir gehen diese Gutmenschlichen Phrasen wie „Hätten wir nur mehr Mittel*Man müsste nur mehr…..*Die armen Leute..BLABLABLA-„. Tatsache ist, dass es enorm viele Hilfsangebote gibt, gerade auch für Obdachlose. Wenn die aber überhaupt keine Hilfe wollen, warum sollte ich mir dann die Mühe machen und einen ganzen Hilfeplan aufstellen, nur, damit der oder diejenige dann erstmal verschwindet oder die Hilfe gar nicht will,ergo nicht mitzieht?
Und mal im Ernst: Eine Art betreutes Wohnen?! Mit Alkoholabhängigen langzeit Obdachlosen?! Tschuldigung, aber das ist so putzig naiv und nicht nachgedacht, ich musste lachen.

So, das war mein Senf dazu.

(Das mit dem Zitat verlinken übe ich noch…..)

Pentimento
Pentimento
Reply to  Ernie
6 Jahre zuvor

plingplong

Warum so aggressiv? Du hast offenbar Deine eigenen Erfahrungen gemacht, gut. Vielleicht solltest Du sie aber nicht verallgemeinern? Ein Gang zum Sozialamt ist schon für gesunde, jüngere Menschen eine Tortur. Man weiß doch, wie sie dort mit den Menschen umgehen. Da kann man die Menschenwürde gleich an der Tür abgeben. Jemand der längere Zeit obdachlos war, ist für die Abschaum und wird entsprechend behandelt. Wenn es jemandem richtig dreckig geht, hat er keinen Bock, sich mit arroganten Schnöseln in ihren warmen Büros abzugeben, die ein Vergnügen daran haben, ihre Macht auszuspielen. Ist doch verständlich. Deswegen sollte man nicht verallgemeinern und sagen „Die wollen nicht“.

Es leben auch viele Schizophrene auf der Straße. Diesen, wie auch Alkoholabhängigen z.B., könnte man sehr wohl mit betreutem Wohnen helfen. Sie sind krank, brauchen z.T. Medikamente und oft auch therapeutische Hilfe. Kennst Du einen Suchtkranken, der sich ohne Not in den Entzug begibt?

Worauf ich hinaus wollte, und weswegen ich das Beispiel Merkel erwähnt habe, ist die seelische Kälte, die in diesem Land überall zu spüren ist. Ich habe immer geglaubt, alles, was auf zwei Beinen geht ist ein Mensch. Stimmt aber nicht.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Pentimento
6 Jahre zuvor

Worauf ich hinaus wollte, und weswegen ich das Beispiel Merkel erwähnt habe, ist die seelische Kälte, die in diesem Land überall zu spüren ist.

Sehe ich ähnlich!
Die Menschlichkeit einer Gesellschaft erkennt man daran, wie sie mit ihren schwächsten Mitgliedern umgeht.
Mein Verstand will auch nicht akzeptieren, dass es Menschen geben soll, die sich von Vornherein aus der Gesellschaft ausklinken um ohne Schlüsselursachen, die für Jeden individuell sein mögen ( Elternhaus, Scheidung etc. ), ein Leben am Rand der Gesellschaft führen zu wollen, ausgegrenzt, verachtet und von ständiger Betäubung abhängig.
Kein Tier würde sich das antun und der Mensch ist letztendlich eben auch ein Tier.

Pentimento
Pentimento
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

@Robbespiere

Zustimmung. Aus freiem Willen macht das bestimmt keiner.

Der Sozialstaat ist m.E. eine der höchsten kulturellen Errungenschaften der Menschheit.

Rudi
Rudi
Reply to  Pentimento
6 Jahre zuvor

Pentimento

„Wenn es jemandem richtig dreckig geht, hat er keinen Bock, sich mit arroganten Schnöseln in ihren warmen Büros abzugeben, die ein Vergnügen daran haben, ihre Macht auszuspielen.“

Das ist eine ziemlich verallgemeinernde Charakterisierung der Arbeitnehmer auf den Ämtern. Woher nimmst du die Diagnose, sie seien arrogant und schnöselig? Hätten Vergnügen daran, ihre Macht – welche Macht? – auszuspielen. Niemand ist mehr an Vorgaben und Gesetze gebunden als diejenigen, die in der Ämterhierarchie ihr Auskommen verdienen (müssen). Der Dienst an der Front, egal in welcher öffentlichen Einrichtung, gehört nicht zu den beliebtesten und ist meist mit deutlichem Stress verbunden, gerade weil man nicht immer auf psychisch ausgeglichene Kunden stößt (s. den Artikel oben).

„Beschimpft, geschlagen und mit Fäkalien beworfen – was Beschäftigte im Öffentlichen Dienst über sich ergehen lassen müssen, nur weil sie ihren Job machen, ist schockierend. Die Hemmschwelle, übergriffig zu werden, sinkt immer mehr. Das zeigt auch die aktuelle Polizeistatistik: Die Zahl der Gewalttaten steigt an; es sind vor allem immer mehr jugendliche Straftäter.

Doch es geht nicht nur um Berufe wie bei der Polizei, in denen man zunehmend mit gefährlichen Situationen rechnen muss. Auch in Sozialämtern und Jobcentern sind handgreifliche Übergriffe keine Einzelfälle mehr, sondern bittere Realität. Es gibt kaum eine Berufsgruppe im Öffentlichen Dienst, die nicht von Beleidigungen und Angriffen betroffen wäre: Auch in Klassenzimmern und Krankenhäusern, in Bussen und Bahnen und gegenüber Politessen und Ordnungskräften auf der Straße ist der Ton rauer geworden. Sogar Feuerwehrmänner und Rettungssanitäter werden immer häufiger angegriffen – ausgerechnet die, die kommen, um zu helfen.“
Quelle

Pentimento
Pentimento
Reply to  Rudi
6 Jahre zuvor

Verallgemeinerungen passieren. Deine ganzen Beispiele sind auch eine. Es gibt beides.Ist doch klar.

Rudi
Rudi
Reply to  Pentimento
6 Jahre zuvor

„Verallgemeinerungen passieren.“

Ich drückte mich mit dem Begriff „Verallgemeinerungen“ sehr zurückhaltend aus. Aber Einsehen hast du keines, wenn du antwortest, dass deine Beschimpfungen einer ganzen Berufsgruppe des öffentl. Dienstes wie die unterstellte Arroganz, Schnöseligkeit und Sadismus („ein Vergnügen daran haben, ihre Macht auszuspielen„) Verallgemeinerungen seien, die „passieren„. Gehe mal selbstkritisch mit deinem Urteilsvermögen ins Gericht.

Deine Retourkutsche, ich selbst verwendete Verallgemeinerungen, kann ich nicht teilen. Auch deshalb hier ein weiteres Zitat (SWR2). Vielleicht gibt dir das ein wenig zu denken:

Rund jeder vierte Lehrer in Deutschland war schon einmal Opfer psychischer Gewalt von Schülern und Schülerinnen, so das Ergebnis einer Umfrage unter bundesweit fast 2000 Lehrerinnen und Lehrern. Bedrohungen zählen dazu, Beleidigungen, Beschimpfungen und Mobbing. Sechs Prozent aller Lehrer mussten sich gar schon einmal gegen körperliche Angriffe wehren. Hochgerechnet sind das immerhin 45.000 Lehrkräfte, die von Schülern getreten, geboxt oder verprügelt wurden. Was sind die Hintergründe dieser Entwicklung?
Stimmt die These von der allgemeinen Verrohung der Gesellschaft? Welche Verantwortung trägt die Familie?

GrooveX
GrooveX
Reply to  Rudi
6 Jahre zuvor

na ja, ein besinnungsaufsatz – etwa vom österberg?

„Ich habe noch eine Zeit gekannt, als man Polizeibeamte oder Lehrer schon mit einer gewissen Ehrfurcht behandelt hat“

da freut sich der bildungsbürger.

und bevor du falsch abbiegst, ich habe den ganzen text gelesen. manchmal mache ich so was. und weiss was von antiautoritärer erziehung & so.

kalkulierte Unterlassungen
kalkulierte Unterlassungen
Reply to  Rudi
6 Jahre zuvor

Neue Beschämungen ?
Zitat: „Die Götter hätten Sie sich selbst überlassen, damit Sie sich gegenseitig zerfleischen können. – Und wer nun einwendet das Liberalität nur durch Andere funktionert -dem sei mit auf den Weg gegeben…“

Ernie
Ernie
Reply to  Pentimento
6 Jahre zuvor

Ich war nicht aggressiv, das Bild wurde mir so zu geteilt.
Auch mein Kommentar war nicht aggressiv gemeint. Deine Argumentation ist bloß nicht sehr schlüssig und das erlebe ich sehr sehr oft. Es gibt genug Angebote und auch aufsuchende Hilfen, die sich genau darum kümmern: Obdachlosen bei Amtsgängen helfen, ärztliche Versorgung (sogar für ihre Tiere) sichern und bei der Wiedereingliderung (doofes Wort, ich weiß…) helfen. Wenn das eben von den Obdachlosen gewünscht wird und diese auch mitziehen.

Da sind wir aber wieder beim Thema: Du kannst niemanden zwingen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Alle deine Vorschläge (Wohngruppe, Therapie usw.) haben einen gewissen Zwangscharakter. Ohne Einwilligung keine Therapie/Wohnung/jegliche Unterstützung. Auch (psychisch-) Kranke können Nein zur Hilfe sagen.
Ergo meine Anfangsthese: Mehr Hilfe ist nicht unbedingt gewünscht und/oder auch nötig. Oftmals zumindest.

Was du mit „Kälte“ meinst erschließt sich mir nicht, auch, was Merkel mit Obdachlosenhilfe in dieser Diskussion zu tun hat. Es ist auch hahnebüchen zu behaupten, dass die Regierung obdachlos macht.
Mich würde außerdem der Hintergrund deiner Aussage über Schizophrene auf der Straße interessieren. Gibt es da aktuelle Studien oder ist es deine subjektive Meinung? Auf jeden Fall sind psychisch Erkrankte Obdachlose ein ganz anderes Klientel, als z.B. Suchterkrankte. Dennoch wage ich die Behauptung, dass Schizophrene, eine sehr geringe Minderheit sind.

Trotzdem stimme ich dir zu, dass nicht verallgemeinert werden sollte. Denn natürlich wird einem Psychotiker nicht allein dadurch geholfen, wenn ihm jemand die Formalitäten zur Antragsstellung erklärt.

Schöne Feiertage wünsche ich dir.

GrooveX
GrooveX
Reply to  Ernie
6 Jahre zuvor

ja ja, wenn sie mitziehen… nur, wenn es zum mitziehen nicht reicht, so motivationsmäßig und so, also bei der körperhygiene begonnen und der sogenannten pünktlichkeit geendet und natürlich allem zwischendrin, und wenn dann noch die zuständigen ämter in merkwürdigen landkreisen wie oldenburg (nix gegen oldenburg, da mag es irgendwie sein) am arbeiten sind, ich weiss nicht. nicht alles ist hamburg, berlin oder bremen. da gibt es ganz fürchterliche flecken hier, echt jetzt. und für gestrandete ist die manchmal jahrzehnte lange schlechte erfahrung mit behörden aller art mehr als nur ein hemmnis.

Pentimenro
Pentimenro
Reply to  Ernie
6 Jahre zuvor

@plingplong,

„Obdachlosigkeit ist oft die Folge psychischer Erkrankungen,
Nicht nur Armut treibt die Menschen auf die Strasse, sondern auch psychische Störungen.“ – 29. November 2013 In ‚Der Standard‘

Sonst mal googeln: Schizophrenie Obdachlose.Das erklärt auch, warum man zu diesen Menschen so schwer durchdringen kann. Die haben große Angst.

Hut ab vor Deiner Arbeit. Ich wünsche Dir auch schöne Feiertage.

Schlitti
Schlitti
Reply to  Ernie
6 Jahre zuvor

Es gibt einige selbstorganisierte Obdachlosen-Hilfseinrichtungen die
als „Sozialarbeiter-freie-Zonen“ sehr gut funktionieren. Menschen in
Notsituationen mögen es nicht, als Mängelwesen betrachtet zu werden
die erst nach Zugriff durch Systemkonforme, wieder zu Mitgliedern dieser
Gesellschaft werden sollen. Auf Augenhöhe betriebene Duschen, Kleiderkammern,
Küchen werden sehr gern angenommen und von den Betroffenen gehütet
wie ein Augapfel. Der beste Sozialarbeiter ist der, der sich überflüssig macht.
Selbst organisierte Einrichtungen zeugen vom diesem, richtigen Ansatz.
Man muss nicht jeden Furz psychologisieren. Das ist unprofessionell.

Pentimento
Pentimento
Reply to  Schlitti
6 Jahre zuvor

@Schlitti

Interessant. – Aber Dein letzter Satz ist Unsinn.Schizophrenie ist eine Krankheit. Das hat nichts mit „psychologisieren“ zu tun.

Schlitti
Schlitti
Reply to  Pentimento
6 Jahre zuvor

Du traust dir sehr schwere Diagnosen zu, alle Achtung !
Hast du überhaupt schon einen ICD 10 Diagnoseschlüssel
in der Tombola gewonnen ?

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Schlitti
6 Jahre zuvor

@Schlitti

Gebt endlich Ruhe auf dem Korridor, sonst gibts nix zu Weihnachten oder noch schlimmer:
Dann kommt Knecht Rürup, oder wie der heißt und klaut euch noch die Festtagsgans auf eure alten Tage.:-)

Geruhsame Festtage euch Allen hier bei den Neulandrebellen!

Schlitti
Schlitti
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Man muss das Prinzip verstehen.
„Wohnungslos“ sind Frauen, alleinerziehende Mütter oder Familien nach dem Gesetz. „Obdachlos“ sind alleinstehende Männer nach dem Gesetz. Für beide Fallgruppen sind unterschiedliche Handlungsabläufe von Hilfe vorgesehen.

Jetzt sollen alleinstehende Männer unter Schizophrenie und anderen psychischen Erkrankungen leiden weil sie keine Wohnung haben, Familien und alleinerziehende Mütter sollen jedoch nur unter Wohnungsmangel leiden weil sie in eine Unterkunft für wohnungslose Familien eingewiesen werden ?!
Das ist eine sehr interessante Logik !?

Die Obdachlosigkeit von Männern zu psychologisieren ist eine sehr alte Geschichte. Man wollte ihnen schon theoretisch mit „genetisch bedingtem Wandertrieb“ beikommen. Psychologische Phänomene haben sich bislang alle nicht als Gründe von Obdachlosigkeit herbeiziehen lassen. Es gibt sie als Begleiterscheinuungen aber nicht als Auslöser.

Auslöser von Obdachlosigleit ist mangelnder, bezahlbarer Wohnraum, sonst nix !

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Schlitti
6 Jahre zuvor

@Schlitti

Auslöser von Obdachlosigleit ist mangelnder, bezahlbarer Wohnraum, sonst nix !

Ob das in jedem Fall so stimmt?

Vor Jahren kam mal eine Doku auf ARTE oder Phoenix über Obdachlose.
Einer davon war früher erfolgreicher Architekt, der u.A. große Brücken konstruierte, die er dem Fernsehteam zeigte.
Er hatte ein Haus, Frau und Kinder und ein hohes Einkommen, was Viele von uns als ein gutes Leben ansehen würden.
Dann kam die Scheidung und er durfte seine Kinder nur noch zu bestimmten Zeiten sehen, obwohl er reichlich Unterhalt zahlte.
Er flüchtete sich in den Alkohol, verlor seine Arbeit, seine Wohnung und landete schließlich auf der Straße.
Der Mann verlor alles, was er als den Sinn seines Lebens angesehen hatte und gab sich schließlich auf.

Eine bezahlbare Wohnung dürfte sein kleinstes Problem gewesen sein.
Es ist wohl eher so, dass er nie gelernt hat, sich selbst Wert zu schätzen, was ihm geholfen hätte, die Krise ohne Totalabsturz zu überstehen.

Schlitti
Schlitti
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Du darfst so weinerliche Geschichten nicht glauben, Robbespierre. Das ist wie Hollywood wo jeder Behinderter mindestens eine Inselbegabung vorzuweisen hat. Der Rain Man hat gut zu rechnen, oder der Forest schnell zu laufen, sonst kommen beide nicht ins Kino.

Das statistische Mittel zeigt profane Wohnungsüberteuerung und Heiko Maasens
verkackte Mietbreisbremse als Ursachen von Obdachlosigkeit.
Selbst der Suff, der gemeinhin als Überschuldungsrisiko genannt wird, besitzt kaum Ursachenwirkung dafür das jemand seine Wohnung verliert.

Schlitti
Schlitti
Reply to  Schlitti
6 Jahre zuvor

Was haben wir noch Robbespierre ?

1. ) Verkackte Mietpreisbremse
2. ) Billiges Geld von der EZB, kaum Zinsen
3. ) Spekulation
4. ) Schwarzgeldstandort Deutschland
5.) Spekulativer Leerstand
6.) Entmietung und Umwandlung in Eigentumswohnungen
7.) Fehlernder sozialer Wohnungsbau
8.) Sinnfreie Zuwanderung

Was noch ? Mieter sind in Deutschland Freiwild.
Das Mietrecht existiert nur auf dem Papier !

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Schlitti
6 Jahre zuvor

@Schlitti

Du darfst so weinerliche Geschichten nicht glauben

Da ich den Mann und sein Schicksal nicht persönlich kenne, kann ich den Wahrheitsgehalt seiner Geschichte natürlich nicht überprüfen, aber ich habe durchaus schon Menschen kennengelernt, die das Leben arg gebeutelt hat und die ihren Halt verloren.

Nicht Jeder ist in der Lage, sein Leben zu meistern, sonst gäbe es diese Statistik nicht:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/585/umfrage/selbstmordmethoden-in-deutschland-2006/

Das Wohnungsproblem ist immens, aber sicher nicht das alleinige Problem für Obdachlosigkeit und Familien mit Kindern bzw. Alleinerziehende erhalten sicher eher Unterstützung als Singels.
Mir jedenfalls sind in meinem Umfeld noch keine obdachlosen Familien oder Kinder aufgefallen, was nicht bedeuten muß, dass es sie nicht gibt.

Schlitti
Schlitti
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Biste heute auf dem Boulevard-Tripp, oder was ? 🙂

Ist halt nicht jeder Architekt, der bei Karstadt auf dem Lüftungsgitter pennt. So weit warste doch schon, oder nicht ?

Kinder genießen einen besonderen Schutz. Der alleinerziehende Vater landet auch nicht auf der Straße.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Schlitti
6 Jahre zuvor

@Schlitti

Biste heute auf dem Boulevard-Tripp, oder was ?

Nicht die Bohne!

Ich bemühe mich nur, die Dinge von mehreren Seiten zu betrachten.
Das verhindert mitunter geistiges Hinken.:-)

Schlitti
Schlitti
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Ich bin auch oft ein geistiges Hanghuhn ( ein Bein kürzer als das andere ) ! :-)))

Ich wünsche dir einen schönen Heiligabend !

Lutz Lippke
Lutz Lippke
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

„Durfte seine Kinder nur noch zu bestimmten Zeiten sehen, obwohl er reichlich Unterhalt zahlte.“
Welcher zivilisierte, soziale Mensch akzeptiert solche Lebenswirklichkeit in seinem Umfeld und als gesellschaftlichen Standard, statt den Verantwortlichen an den Kragen zu gehen? Die Antwort ist ernüchternd. Auch die PdL gehört dazu, ein Großteil der Juristen, Sozialwissenschaftler und Amtsmitarbeiter sowieso, als „Streitbewirtschaftungsindustrie“ treffend zusammengefasst (Prof. Sünderhauf). Wer in diese Kloake des Rechtsstaats, mit Realitätsverleugnung, alltäglicher Rechtsbeugung und Verantwortungsverweigerung geblickt hat, kann nur diesem scheinbürgerlichem Leben abschwören und dem am Ehrlichsten als Bürgerschreck und „Stinkmorchel“ entgegen treten. Die Alternative wäre Selbstjustiz, was i.d.R. nicht ohne Konsequenzen für den vom System als Geisel vorgehaltenen Nachwuchs bleiben würde. Kinder eines „Straftäters“ kann man noch freizügiger für asoziale Interessen missbrauchen, als die Eines im „bürgerlichen Leben“ Gescheiterten. Die Annahme, ein geistig und emotional Gesunder könne sich dem schon irgendwie anpassen und dieser Fassadengesellschaft „normal“ beiwohnen, sind der Naivität, dem Unwissen und mangelnder Emphatie geschuldet. Es spricht für die Zivilisiertheit und Reife der Betroffenen, wenn nicht täglich an Gerichten und in Ämtern geschossen und geschlachtet wird. Die Betroffenen mussten häufig in absurden und quälenden Prozessen lernen, dass sie ihren Nachwuchs und sich selbst nur durch Aufgabe wesentlicher Teile ihrer Selbstwirksamkeit vor noch Schlimmerem bewahren können. Die Allgemeinheit ( sich von politisch links bis rechts wähnend) hat noch nicht gelernt, welch faschistoide und zersetzende Praxis sich die Gesellschaft da im Kern leistet.

GrooveX
GrooveX
Reply to  Lutz Lippke
6 Jahre zuvor

was zum teufel ist denn selbstwirksamkeit?

der rest dieses maskulinistischen vorurteilsgebrabbels ist nun völlig
a) offtopic
b) unangemessen

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  GrooveX
6 Jahre zuvor

@GroveX

der rest dieses maskulinistischen vorurteilsgebrabbels

Ganz so unrecht hat Lutz Lippke aber nicht.
Gesetze, die durchaus sinnvoll zum Schutz von Frauen und Kindern vor Willkür erlassen wurden, treffen leider oft genug auch Männer hart, die ihre Vaterrolle durchaus ernst nehmen.

Den Begriff „Selbstwirksamkeit“ verstehe ich allerdings auch nicht, könnte ihn allenfalls mit Selbstwertgefühl assoziieren.

Ich wünsche dir erholsame Feiertage!

Schlitti
Schlitti
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Den Begriff „Selbstwirksamkeit“ verstehe ich allerdings auch nicht, könnte ihn allenfalls mit Selbstwertgefühl assoziieren.

Es handelt sich um einen Baustein aus dem Sozialpädagogen-Laberkasten. Der ist im genannten Zusammenhang völlig deplaziert.

Wenn Denken und Handeln nicht dem angestrebten Ziel entsprechend ausgerichtet sind, spricht der Sozialpädagoge von einer geringen Selbstwirksamkeitserwartung.

Deine Selbstwirksamkeitserwartung bezüglich einer Revolution der Arbeiterschaft von links,
ist gleich Null, weil sie verbal, ohne ersichtliche, eigene Handlungsoption und gesamtgesellschaftlicher Grundlage, nur einer Wunschvorstellung entspricht.

War nur ein Beispiel :-)))

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Schlitti
6 Jahre zuvor

@Schltti

Deine Selbstwirksamkeitserwartung bezüglich einer Revolution der Arbeiterschaft von links,
ist gleich Null, weil sie verbal, ohne ersichtliche, eigene Handlungsoption und gesamtgesellschaftlicher Grundlage, nur einer Wunschvorstellung entspricht.

Tja, eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, oder so ähnlich.:-))))

Solange nicht eine entsprechende Masse an Bürgern erkennt, dass in einer Pseudodemokratie mit der Macht in Händen einer Minderheit Veränderung nur über aktiven Widerstand stattfinden kann, bleibt Revolution von links in der Tat nur ein Wunschtraum, wenn auch ein schöner.

Schlitti
Schlitti
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Ich muss dich enttäuschen.
Es wird ein finaler Atomkrieg und alle verglühen.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Schlitti
6 Jahre zuvor

@Schlitti

Na immerhin wächst unter Atompilzen keine soziale Ungleichheit mehr. Das hat was tröstliches.
Merkel und Schröder machen sich als Glühwürmchen bestimmt auch ganz gut.:-)

Schlitti
Schlitti
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Stille Nacht, heilige Nacht an allen Interventionsfronten…..Wir grüßen die Bundeswehr an der polnischen Ostgrenze….

Die Fahnen im Hintergrund wurden für das rechtsradikale Fragezeichen aufgehängt….

https://www.youtube.com/watch?v=OEUJt-XbG_c

Schlitti
Schlitti
Reply to  Schlitti
6 Jahre zuvor
Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Schlitti
6 Jahre zuvor

@Schliiti

Da ist er scheinbar nicht der Einzige:

https://deutsch.rt.com/meinung/62632-am-nuklearen-abgrund/

Schlitti
Schlitti
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Joh, ein Nuklearkrieg so wie man in Hundescheiße tritt. Keiner will das und plötzlich stinkt es doch vom Fuße her.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Schlitti
6 Jahre zuvor

@Schlitti

Naja, so ein durchgedrehte Neocons in den USA scheinen zu glauben, mit einem Erstschlag eine entsprechende Antwort verhindern zu können.
Da spielen Welche Poker mit der Menschheit.

Schlitti
Schlitti
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Ja, das ist Variante zwo die noch im Raum stehen soll; die Annahme gewisser Kreise, dass ein Atomkrieg zu gewinnen ist. Dazu gab es einen Artikel in der New York Times, den ich nicht mehr finde. Die Multimilliardäre verkriechen sich in privaten Bunkern und kommen nach dem Schlimmsten wieder hervor, so der Plan. Bloß doof, dass die Multimilliardäre nicht in Physik aufpassen mussten weil sie all ihre Kohle geerbt haben.
Der Glaube an zu gewinnende Atomkriege ist demnach ein Bildungsproblem.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Schlitti
6 Jahre zuvor

@Schlitti

Der Glaube an zu gewinnende Atomkriege ist demnach ein Bildungsproblem.

Oder so:

Wer glaubt, in einer begrenzten Welt grenzenlosen individuellen Wohlstand erreichen zu können, akzeptiet auch keine physikalischen Grenzen.
Was schert einen Soros schon Newtons Gravitationsgesetz, wenn er überzeugt ist, er könne fliegen?

Schlitti
Schlitti
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Wir leben in entwissenschaftlichen Zeiten, Sozialwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Naturwissenschaften ( Klima z.B. ) usw. spielen keine Rolle mehr. Wir leben in einer vollkommen orientierungslosen und damit gefährlichen Zeit.
An der Weltspitze christliche Fundamentalisten und Glaubenskrieger die mit Gewalt versuchen werden ihr Imperium zu erhalten. Besser wird es nicht und am Ende des neoliberalen Tunnels wird nie die Sonne aufgehen, wie viele glaubten. In vielen Ländern bricht die Enttäuschung durch. Die Osteuropäer driften beispielsweise sehr heftig nach rechts, überall brennen Lunten am Pulverfass Europa. Jeremy Corbyn
hat zu den Herausforderungen unserer Zeit eine gute Rede gehalten. Die Übersetzung ist schräg gegenüber bei den Nachdenkseiten zu finden.

Schlitti
Schlitti
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Am Rande erwähnt :

Die SIPRI – Datenbanken

Angeblich drosselt die Bundesregierung ihre Rüstungsexporte
kontinuierlich, nun finde ich hier, dass sich der Verkauf von
militärischen Flugzeugen, gepanzerten Fahrzeugen und Schiffen
von 2010 bis 2016 verdoppelt hat:

http://armstrade.sipri.org/armstrade/page/values.php

Ja genau, Weihnachten ist das Fest der Liebe. Ein guter Anlass
um über Krieg zu reden.

Alles nur für den Fall das jemand die Zahlen und Fakten gebrauchen kann.

Pentimento
Pentimento
Reply to  Schlitti
6 Jahre zuvor

Ich stelle keine Diagnosen. Aber es ist eine Tatsache, daß fast 75 % der Obdachlosen psychisch krand sind, BEVOR sie in die Obdachlosigkeit abgedriftet sind. Informiere Dich doch mal. Einfach googeln!

Schlitti
Schlitti
Reply to  Pentimento
6 Jahre zuvor

Wer will denn solche Statistiken erstellt haben, über Menschen die in keiner Krankenversicherung sind, weshalb ihnen jeder Gang zum Facharzt verstellt ist ? Wer will denn vor einer Obdachlosigkeit eine tragfähige Diagnose gestellt haben ? Der Hausarzt ? :-)))
Ihr mit eurem googeln geht mir auf den Sack ohne Quellenverweis !

Grummel
Grummel
Reply to  Ernie
6 Jahre zuvor

@plingplong
Ich kenne die Arbeit mit Obdachlosen aus eigener Erfahrung (Notübernachtung) und ich finde es müssen mehrere Perspektiven reflektiert werden.

1. So gut wie jeder Obdachlose wird mehr oder weniger von Existenzängsten/sozialem Ausschluss etc. geplagt und entwickelt Strategien mit diesem dauerhaft hohen Druck umzugehen.
Für die einen ist das der Suff/Drogen, andere werden psychisch auffällig oder grenzen im Gegenzug die Gesellschaft aus. Die schlaueren netzwerken/ beschaffen sich was sie brauchen durch Kriminalität/Prostitution/Drogenhandel.
Auf jedenfall macht diese Welt hart (Empathiebefreit), hat sich ein Klient daran angepasst ist es äußerst schwer ihn zu erreichen.

2. Dankbarkeit oder Werschätzung kann man in dem Job nicht erwarten/ist selten/ und noch seltener ehrlich.
Hat mit der Sozialisation zu tun den diese Menschen durchgemacht haben.
Mitgefühl/Vertrauen wird nicht selten als Schwäche angesehen und bis zum gehtnichtmehr ausgenutzt.

3. Das kann äußerst frustrierend sein.
Die Tendenz „Job nach Vorschift“ oder „wenn du nicht willst gebrauch ich ….“ kenne ich gut.
Das entspringt aber nicht selten Phasen in denen es mit nicht/schlecht gelingt eine profesionelle Distanz aufrecht zu erhalten, gerade wenn Grenzen überschritten werden.
(Eine Konsequenz des Verlustes der Metaebene, welche erst eine profesionelle Betrachtung erlaubt)

4. Ursachen, da schließt sich der Kreis, denn Härte erzeugt Härte und sind die beteiligten „Verhärtet“ gibt es fast keinen Ausweg mehr.
Dies Härte findet sich zu genüge in unserer Gesellschaft, auch in der Sozialgesetzgebung.
(der Entzug des Existenzminimum werte ich als Tötung mit Vorsatz)

Auch wenn es eventuell das Ziel war Menschen mit Gewalt zurück in das System zu pressen, so kann das nicht funktionieren und das IST ein Versagen der Politik.
Es zeigt auch wie VERANTWORTLICHE Stellen ticken.

Man kann nicht Menschen misshandeln und sich dann beschweren wenn was kaputt ist!
(Oder sagen „selber schuld“)

2cent
2cent
6 Jahre zuvor

Sorry, aber: das Problem ist zunächst die Obdachlosigkeit an sich, die Zustände, die schulterzuckend in Kauf genommen werden. Dass es praktische Konsequenzen hat, wenn Arme einwandern und auch diesen nicht geholfen wird. Dass neben Menschen ohne Probleme auch solche mit welchen kommen, sollte eine Binse sein. Dass sie, wenn sie nicht das Glück haben, eine ausreichend bezahlte Aufgabe zu finden in Ihrer Mittellosigkeit und Beschämtheit nicht einfach wieder dorthin verschwinden, wo es auch schon schlimm war, aber noch weniger Aussicht auf herabfallende Krümel besteht, ist vorhersehbar. Sie stehen auf derselben Stufe und sind mit demselben Problem konfrontiert: einer Gesellschaftsordnung, die nach den Lehren aus der Vergangenheit, die kurzzeitig gezogen worden waren, aus den sich immer auch ergebenden Mitnahmeeffekten die resignative „Lehre“ gezogen hat, dann müsste nur der Druck auf alle wieder erhöht werden, um sie zu verhindern.

Anstatt die Organisation der Sozialsysteme kontinuierlich zu evaluieren und weiterzuentwickeln, wurde das Rattenrennen wieder zur Ideologie für ganz Europa erhoben. Die simple Erkenntnis, dass dort, wo es Rechte gibt, auch immer ein Missbrauch von Rechten stattfindet, wurde mit dem Abschaffen der Rechte für alle beantwortet. Eine gnadenlose Dummheit, Politik mittels Angst und Schikane, die den Marktideologen nun als Radikalisierung wieder vor die Füße fällt. Nicht alle sind damit unzufrieden. Es ist auch eine ideologische Agenda.

Pentimento
Pentimento
Reply to  2cent
6 Jahre zuvor

Oh,ja! Natürlich ist die Obdachlosigkeit an sich das Problem. Aber wem verdanken wir das? Auch das ist letztlich der Gefühlskälte der Eliten geschuldet, weil diese rücksichtslos eine profitorientierte, neoliberale Politik betreiben, mit der sie die Reichen reicher und die Armen ärmer machen. Diese Politik ist schließlich die Ursache der Fluchtbewegungen.

Schlitti
Schlitti
Reply to  Pentimento
6 Jahre zuvor

Diese Politik ist schließlich die Ursache der Fluchtbewegungen.

Eine von vier Forderungen David Camerons gegenüber der EU, vor Referendum und Brexit
war die, dass die Einwanderung von Ausländern mit Unionsstaatsbürgerschaft verringert werden
müsse. Die Untertanen der Queen waren nicht amused, dass es kaum noch Helferjobs für Geringqualifizierte, Schüler, Studenten, Rentner gab. Die Osteuropäer machten beim Lohndumping das Rennen, wenn nicht, dann schwarz.
Uns erzählt man derzeit noch die Legende, dass Helferjobs wegen Roboter, Wirtschaft 4.0 und so
verschwinden. Den verschissenen Arbeitgeberverbänden fällt auch immer watt ein, nä ?!
Was hat das mit Flucht zu tun ? Mann kommt her, macht geringfügig etwas und stockt den Rest auf. Wer viel Pech hat, landet auf der Straße, meldet sich zum Schein irgendwo an bis er Ansprüche auf Sozialleistungen hat.

Pentimento
Pentimento
Reply to  Schlitti
6 Jahre zuvor

Zweifellos hätten wir genauso viele Obdachlose, wenn es keine Flüchtlinge gäbe.
Dafür sorgt schon die neoliberale Elite.

Schlitti
Schlitti
Reply to  Pentimento
6 Jahre zuvor

Vielleicht verstehst du eines Tages noch den Unterschied zwischen Flüchtlingen
und EU-Bürgern ? Wir hatten die Sache jetzt seit Herbst 2015 bis Ende 2016 nonstopp und du kapierst die unterschiedlichen Regelwerke noch immer nicht.
Wo hängt es ?

Das Recht auf Asyl stellt niemand in Frage.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Schlitti
6 Jahre zuvor

@Schlitti

Vielleicht verstehst du eines Tages noch den Unterschied zwischen Flüchtlingen
und EU-Bürgern ?

Das ist doch letzten Endes völlig unwichtig, da beide Gruppen lediglich ein bestehendes, hausgemachtes Problem verstärken.
Das Versagen liegt allein bei Staat, Ländern und Kommunen, die sich ihrer sozialen Verpflichtung entzogen haben indem sie

1.) den Wohnungsbaugesellschaften die Gemeinnützigkeit aberkannt haben und

2.) den öffentlichen Bestand an preiswerten Wohnraum und Boden ( Bahn, Post etc. ) an das private Kapital zur Verwertung verramscht haben bzw. immer noch gewerbliche Nutzung bevorzugt fördern, obwohl es bereits reichlich Leerstand gibt.

Der soziale Wohnungsbau wurde bewußt an die Wand gefahren, was natürlich bei zu geringem Angebot und steigender Nachfrage zu erhöhten Preisen führen muß, ganz zur Freude der privaten Investoren.
Das ist wieder mal ein gutes Beispiel dafür, wie Politik gg. die Interessen der Bürger zum Nutzen der Kapitalinhaber betrieben wird.
Man päppelt Renditen auf Kosten der Massen.

Entscheidungen von dieser Tragweite gehören einfach in die Hand des Souveräns gelegt, und nicht einer korrupten Politmafia überlassen.

Pentimento
Pentimento
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

@Robbespiere,

Herzlichen Dank 🙂 Ich hatte keine Lust, mich mit einem aggressiven Forenten auf einen Streit über Flüchtlinge / EU Bürger einzulassen, zumal das eigentlich nicht das Thema ist.

Jeder macht mal Fehler, siehe Privatisierungen von Sozialwohnungen oder Stuttgart 21. Das Schlimme ist, dass die Verursacher nicht einsehen oder nicht zugeben können, wenn sie etwas falsch gemacht haben, um es dann rückgängig zu machen. Sie müssen an ihren Projekten festhalten, egal wie unsinnig diese sind, und ungeachtet dessen, dass die Schäden immer größer werden.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Pentimento
6 Jahre zuvor

Jeder macht mal Fehler, siehe Privatisierungen von Sozialwohnungen oder Stuttgart 21. Das Schlimme ist, dass die Verursacher nicht einsehen oder nicht zugeben können, wenn sie etwas falsch gemacht haben, um es dann rückgängig zu machen.

Naja, solche „Fehler“ treten seit Langem derart gehäuft auf, dass man gar nicht anders kann, als Absicht dahinter zu vermuten und das kann natürlich kein Politiker/ keine Partei öffentlich zugeben.
Das ist wie bei ganz normalen Straftätern, die auch nur das zugeben, was man ihnen direkt nachweisen kann.

Da aber eine Krähe der anderen bekanntlich kein Auge aushackt und Schweigegeld immer reichlich vorhanden ist ( siehe Zahlungen an den damaligen Wahlverlierer Barzel und den kann niemand mehr belangen ), entsteht da wenig Druck, die Wahrheit ans Licht zu bringen.
Selbst wenn einige Details bekannt werden, hat doch heute kein Verantwortlicher mehr die Größe, die Konsequenzen ( wie Rücktritt ) daraus zu ziehen.

Dem Wohle des Volkes zu dienen und Schaden von ihm abzuwenden ist eine inhaltslose Floskel, weil Zuwiderhandlung keinerlei Konsequenzen hat.
In einer echten, transparenten Demokratie müßten solche ehrlosen Gesellen den Rest ihres Lebens in „sozialwohnungen“ mit vergitterten Fenstern verbringen und ihr gesamtes Eigentum an den Staat fließen.

Schlitti
Schlitti
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Das ist doch letzten Endes völlig unwichtig, da beide Gruppen lediglich ein bestehendes, hausgemachtes Problem verstärken.

Irgend ein Willi kommt wieder angerannt und schreit : „Pegida ! Pegida !“
wenn man genau das verneint. Man findet Statistiken ab 1990 bis heute die genau zeigen das die jährlichen Anträge auf Asyl völlig unbedeutend sind.
Im Schnitt wurden etwa 20 000 Anträgen pro Jahr stattgegeben. Na und ?
Ab 2015 wird das alles etwas ungenau weil wir die Illegalen statistisch nicht auf dem Schirm haben, auch die Freizügler aus Europa melden sich bei Einreise nicht. Die haben eine Ausweiskarte mit der sie sich frei bewegen dürfen im Schengenraum. Jetzt verstanden ?
Für Unbekannte kann es keinen sozialen Wohnungsbau geben, ganz gleich ob er nun verfehlt ist oder nicht. Es geht um eine Anpassung der Sozialstandards in der EU. Die Anpassung sieht so aus, dass Deutschland sein System der sozialen Absicherung in Richtung Null herunterfährt, aber die Nachbarn, insbesondere im Osten, nichts am Zustand ihrer Sozialsysteme ändern. In Europa sind amerikanische Zustände zu erwarten und schon jetzt auf den Straßen deutscher Großstädte sichtbar ( siehe -> Bronx, siehe -> Feuer in Mülltonne )
Der Rumäne ist lieber im reichen Berlin obdachlos als im armen Bukarest. Daran ändert kein sozialer Wohnungsbau etwas.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Schlitti
6 Jahre zuvor

@Schlitti

Für Unbekannte kann es keinen sozialen Wohnungsbau geben, ganz gleich ob er nun verfehlt ist oder nicht.

Das Problem des Wohnungsbaus ist deutlich älter als die Zuwanderung aus den Ostblockstaaten, die relativ spät in die EU aufgenommen wurden.
Dass es mit Schengen zu solchen Problemen kommen würde, war auch nicht unvorhersehbar.
Dass man die eigenen Staatsbürger damit zur Manövriermasse macht und die dann nach rechts abdriften, ebenfalls.

Es geht um eine Anpassung der Sozialstandards in der EU.

Stimmt, aber auch hier versagt Deutschland auf ganzer Linie.
wer die Macht hat, Länder wie Griechenlang in den Würgegriff zu nehmen, kann sich auch für eine Homogenisierung der EU-Mitgliedsstaaten auf fairem Niveau einsetzen. Das kostet zwar, wälzt aber die Probleme der derzeitigen Ungleichheit nicht auf die eigenen Bürger ab.
Die EU ist eben keine Einbahnstraße, um sich immer nur die Rosinen heraus zu picken Märkte, billige Arbeitskräfte ).
So lange aber die Mehrheit der Bürger meint, Wahl-Rochade sei aktiver Widerstand gg. verfehlte Politik, wird sich nichts ändern.

Schlitti
Schlitti
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Das Problem ist, dass Nachbarn im Süden und Osten überhaupt keine Sozialstanddards haben. Bei denen geht es nicht um mehr oder weniger, bei denen gehts ums Überhaupt. Wenn, kämen die niemals auf unser Niveau, jetzt und früher. Es geht darum das wir abbauen um den Schnitt nicht zu versauen. Es geht abwärts, in einer Transferunion noch schneller. Aber mit solchen Gedanken ist man ja Sozialnationalist….
In einer sinnvoll koordinierten EU müssten wir uns über sozialen Wohnungsbau für Schengenflüchtlinge keine Gedanken machen. Was haben wir mit diesen Pennern zu tun ? Wir haben schon 5 Mio. verdeckte Arbeitslose und Unterbeschäftigte ! Es fließt genug Geld aus Brüssel nach Osten.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Schlitti
6 Jahre zuvor

@Schlitti

Es fließt genug Geld aus Brüssel nach Osten.

Das kann ich nicht beurteilen, aber auf jeden Fall wird nicht entsprechend sinnvoll gesteuert, wohin es fließt.
Ein beträchtlicher Teil wird sicher wieder zurück kommen in die Kassen derer, die schon mehr als satt sind.
Korruption und Vetternwirtschaft schmälern die Zahlungen mit Sicherheit ebenfalls, das ist in den Balkanstaaten geradezu Volkssport.
Viel Geld für Soziales bleibt da nicht übrig.
Dass es die Menschen dann zu den Quellen des Wohlstands zieht, braucht Niemanden zu wundern.

an ist auch kein Nationalist, wenn man solche Tatsachen anprangert, nur muß man die Verursacher im Fokus haben, nicht die Opfer und diese Verursacher sitzen in Berlin und den demokratisch nicht legitimierten Institutionen in Brüssel. Exakt da gehört unsere Wut auch hin.
Wir bezahlen Unsummen für gewissenlose Rosstäuscher, die sowohl unser Land als auch ganz Europa an eine machtgeile Geldelite ausverkaufen und das werden sie erst dann lassen, wenn wir sie so in die Enge treiben, dass ihnen der Arsch mit Grundeis geht.

Schlitti
Schlitti
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

an ist auch kein Nationalist, wenn man solche Tatsachen anprangert, nur muß man die Verursacher im Fokus haben, nicht die Opfer und diese Verursacher sitzen in Berlin und den demokratisch nicht legitimierten Institutionen in Brüssel. Exakt da gehört unsere Wut auch hin.

Was geschieht denn dort mit deiner Wut ?
Derweil du ganz doll wütend bist, wird der Restbestand unseres Sozialstaates überlastet. Es gibt noch keine App für seine Reparatur.

Die SPD ziert sich nicht ohne Grund wie klein Erna. Chulz und Freunde
wissen, dass Europa in der nächsten Legislatur auseinanderfliegt.

Teuer und ruppig wird das. Die Fehler werden teuer bezahlt werden.

GrooveX
GrooveX
Reply to  Schlitti
6 Jahre zuvor

in welcher nächsten? in der kommenden oder der danach?

trackback
»Es wird immer schwieriger auf der Straße!« – Tagesticker.net
6 Jahre zuvor

[…] allzu häufig, dass ein regelrechter Armutswettbewerb entstanden ist. Ein Bericht von der Straße.Weiterlesen bei den neulandrebellen Lesen Sie auch: Die linke Blase und Katalonien Revolution, Antiimperialismus, ethnische Reinheit […]

FrageZeichen
FrageZeichen
6 Jahre zuvor

Ach, da schau her. Der Lapünte ist mal aus seinem Elfenbeinturm herausgekommen. Ja, ja, immer die böse Realität.
Und jetzt, hat der Herr anscheinend genug von der Willkommenskultur? Ist Lapünte jetzt „voll Nazi“?
Er will eine bodenständigere Linke? Welche Linke denn? Die Elfenbeinturm-Linke?

Ernie
Ernie
Reply to  FrageZeichen
6 Jahre zuvor

?
Das ist auch mal ne Leistung, einem Erzähler (was anderes macht Roberto hier eigentlich nicht) einen Strick daraus zu drehen, was ein anderer erlebt hat und dieser darauf reagiert hat.

Du liest nicht viel, hm?

GrooveX
GrooveX
Reply to  Ernie
6 Jahre zuvor

der trollt nur rechtsradikal. der ist bekannt dafür.

FrageZeichen
FrageZeichen
6 Jahre zuvor

Immer diese böse Realität:
Wenn Lehrer Angst vor Schülern haben
https://www.saarbruecker-zeitung.de/politik/themen/wenn-lehrer-angst-vor-schuelern-haben_aid-6939892

„Die Gewaltbereitschaft der Schüler untereinander wachse ebenso wie gegen das Lehrerkollegium. In dem Brief werden zahlreiche Vorfälle aufgelistet, die alle innerhalb von sechs Monaten passiert seien: „Durch aggressives Pausenverhalten“ sei einem Schüler der Arm gebrochen worden. In einem anderen Fall musste aufgrund einer Prügelei von Achtklässlern die Polizei kommen. Pfefferspray wurde vor dem Lehrerzimmer versprüht, ein Klassenbuch verbrannt, ein Handy als Schlagwerkzeug benutzt. Auch echte Waffen kommen zum Einsatz: Innerhalb von zwei Monaten hätten Schüler dreimal ein Messer benutzt. Einer Schülerin sei ein solches an den Hals gedrückt worden.“

Tja, schöne neue Welt. Alles so humanistisch hier! 😉

GrooveX
GrooveX
Reply to  FrageZeichen
6 Jahre zuvor

früher war selbst früher war alles besser besser!

Schlitti
Schlitti
Reply to  FrageZeichen
6 Jahre zuvor

Ich bin früher auch durch aggressives Pausenverhalten aufgefallen, habe Arme gebrochen und Ohren abgerissen.

Aus mir ist trotzdem kein schlechter Mensch geworden.

Lehrer waren schon immer Lappen.

Solala
Solala
Reply to  Schlitti
6 Jahre zuvor

Das minderjährige ausländische Gesindel sticht aber auch zu. Siehe hier:

Täter stachen auf am Boden liegende Männer ein

Die Gruppe flüchtete. Augenzeugen berichteten, dass zwei von ihnen auf der Flucht stürzten. Die Messer-Angreifer stachen daraufhin auf die am Boden liegenden Personen ein.

Sie blieben mit schweren Bauch- und Halsverletzungen auf der Bustrasse zurück. Notärzte brachten einen 28-Jährigen unter laufender Reanimation ins Krankenhaus. Nur drei Stunden nach der Tat erlag er aber seinen schweren Verletzungen.

Bluttat an Haltestelle in Oberhausen
https://www.derwesten.de/staedte/oberhausen/bluttat-an-bushaltestelle-in-oberhausen-erster-tatverdaechtiger-20-festgenommen-id212657745.html

Schlitti
Schlitti
Reply to  Solala
6 Jahre zuvor

Von „ausländisch“, „minderjährig“ und „Gesindel“ steht in der Meldung nichts.

Gefühlt hat die Verwendung von Messern meiner Ansicht nach zugenommen.

Siehe

Presseportal Polizei, Zoll etc.

unter Eingabe von „Messer“ im Suchfeld

https://www.presseportal.de/blaulicht/

Ob das nur gefühlt oder tatsächlich der Fall ist, müsste statistisch
in Kriminalstatistiken erfasst sein.
Deutsches „Gesindel“ aller Art könnte zunehmend zum Messer greifen.

FrageZeichen
FrageZeichen
6 Jahre zuvor

GrooveX
Es herrschten Zustände an der Schule, die es so vor wenigen Jahren noch nicht gab, sagt eine Quelle der SZ. Wie konnte es zu so einer Situation kommen? Die Lehrer bringen ihren Hilferuf mit der Zusammensetzung der Gemeinschaftsschule Bruchwiese in Zusammenhang: Demnach sei der Gesamtanteil der Kinder und Jugendlichen nichtdeutscher Herkunft gestiegen und betrage inzwischen etwa 86 Prozent.

Fazit: Nicht früher war alles besser. Es war ohne das ausländische Gesindel besser.

GrooveX
GrooveX
Reply to  FrageZeichen
6 Jahre zuvor

isch weis wo dein haus wont, natzigesindel

FrageZeichen
FrageZeichen
6 Jahre zuvor

Schlitti
Bluttat in Oberhausen: Staatsanwaltschaft beantragt Haftbefehl gegen mutmaßliche Täter (17, 20)
https://www.derwesten.de/staedte/oberhausen/bluttat-in-oberhausen-staatsanwaltschaft-beantragt-haftbefehl-gegen-mutmassliche-taeter-17-20-id212664131.html

Für zwei weitere Verdächtige wurde der Fahndungsdruck offenbar zu groß, wie die Polizei mitteilt: Die beiden 17-Jährigen aus Bottrop meldeten sich ebenfalls bei der Polizeiwache.

Und wer läuft wohl mit einem Messer bewaffnet als 17jähriger in der Gegend rum? Ein deutschstämmiger? Und wer sticht wohl auf „am Boden liegende“ Personen ein? Natürlich einer aus der Fraktion ausländisches Gesindel. Wer denn sonst?
Mitdenken hilft ab und zu echt weiter.
Siehe dazu auch „Brandbrief der Lehrer“-Link hier im Thread.

Rudi
Rudi
Reply to  FrageZeichen
6 Jahre zuvor

@Fragezeichen

„Und wer sticht wohl auf „am Boden liegende“ Personen ein? Natürlich einer aus der Fraktion ausländisches Gesindel.“

Wo ist dein Beleg für diese Behauptung?

FrageZeichen
FrageZeichen
Reply to  Rudi
6 Jahre zuvor

Die Polizei suchte daraufhin nach drei Männern zwischen 20 und 30 Jahren mit südländischem Erscheinungsbild. Die Essener Polizei hat eine Mordkommission eingerichtet.

http://www.rp-online.de/nrw/panorama/oberhausen-28-jaehriger-stirbt-nach-schlaegerei-an-bushaltestelle-aid-1.7228189

Mitdenken wäre allerdings schon ausreichend gewesen. Ist aber nicht die Stärke von euch Pseudolinken.

Rudi
Rudi
Reply to  FrageZeichen
6 Jahre zuvor

Ist das alles? Mit dir mitzudenken, erscheint mir wenig sinnvoll.

FrageZeichen
FrageZeichen
Reply to  Rudi
6 Jahre zuvor

Denken scheint generell nicht deine Stärke zu sein. Google kannst du auch nicht nutzen. Ja, was bleibt da noch? Nicht viel. Wohl nur noch ne Menge Vorturteile und dumpfbäckische Religiösität.

Rudi
Rudi
Reply to  FrageZeichen
6 Jahre zuvor

Denken scheint generell nicht deine Stärke zu sein. (…) Wohl nur noch ne Menge Vorturteile (sic!) und dumpfbäckische Religiösität.

Fragezeichen, das ist witzig, grins! Es scheint dir nur so, wie du richtig schreibst. Sollte ich je Vorurteile dir gegenüber gehegt haben, spätestens jetzt sind sie fort.

Schlitti
Schlitti
Reply to  Rudi
6 Jahre zuvor

Bei ihm gehts es auch weniger ums Denken als um das
Ausleben niederer Triebe. Gemäß der Entwicklungsphasen nach Freud, hat Fragezeichen die Analphase in seiner Kindheit nicht ordentlich durchlebt. Deshalb ist der so.
Mit Denken hat das nichts zu tun.

Das soll die Tat eines kleines …loches, das Leute mit einem Messer niedersticht aber nicht beschönigen.

FrageZeichen
FrageZeichen
Reply to  Schlitti
6 Jahre zuvor

Und dann noch ein Schlitti, der nicht nur Probleme mit dem Denken sondern auch noch mit dem Lesen hat.
Es waren drei Ausländer die mit Messern bewaffnet auf zwei gestürzte (und damit wohl weitestgehend wehrlose) Personen eingestochen haben. Eines der Opfer ist dadurch getötet worden und das andere „Opfers“ wurde schwer verletzt.

Schlitti
Schlitti
Reply to  FrageZeichen
6 Jahre zuvor

Da kann man mal sehen wie neurotisch und balla-balla du bist. Wenn drei Ausländer, zwei Ausländer niederstechen, müssten es deinen kranken Rechnungen nach, zwei Ausländer weniger sein.
Aus deiner Sicht kein Grund zur Aufregung. Nun machst du aber aus den Tätern Ausländer und aus den Opfern irgendwelche Bundesbürger ohne weder die eine, noch andere Nationalität der Täter-Opfer-Zusammensetzung zu kennen.
Sag mal, säufst du ?

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Schlitti
6 Jahre zuvor

@Schlitti

Sag mal, säufst du ?

Kann gut sein, aber Stürmer-mäßiges Geseiere gehört bei ihm zur Trockenübung.:-)

FrageZeichen
FrageZeichen
Reply to  Schlitti
6 Jahre zuvor

Oh je, Schlitti hat auch noch Probleme mit dem Rechnen. Nur so am Rande: Es ist lediglich einer erstochen worden. Und jetzt darf das doofe Schlitti noch mal nachrechnen.

Schlitti
Schlitti
Reply to  FrageZeichen
6 Jahre zuvor

Es ist lediglich ein Ausländer erstochen worden.

Und jetzt bist du traurig…..Kann ich verstehen….Jeder Mensch ist wertvoll….

GrooveX
GrooveX
6 Jahre zuvor

WICHTIG

ganz & gar
offtopig
zweigleisig
neben der spur

kann mir mal wer eine nicht genuin menschliche Bedeutungsebene nennen?
ich frage für einen mir nicht entfernt unbekannten diskordianischen papst.

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  GrooveX
6 Jahre zuvor

OT: Das es so gut zu Weihnachten passt, möchte ich hier mal den Nihilismus ansprechen, der jeglichem die Bedeutung abspricht. Und wenn nichts Bedeutung hat gibt es auch keine Bedeutungsebenen, egal ob „genuin“ oder „nicht genuin“. 😛

Beste Grüße

Pentimento
Pentimento
Reply to  Heldentasse
6 Jahre zuvor

Da stimme ich Dir zu. Und ja, das paßt echt gut zu Weihnachten. – Dostojewsky nannte die Menschen, die an nichts mehr glauben, „Die Dämonen“.

GrooveX
GrooveX
Reply to  Heldentasse
6 Jahre zuvor

richtig. aber das war nicht mein punkt. vor allem ging es auch ums genuin menschliche bei den bedeutungsebenen bzw. um die frage, ob es auch nicht genuin menschliche gäbe, also, ob das genuin menschliche an der bedeutungsebene (die b. an sich, also der russe unter den interpretations-, ähm, also, zz… dingens halt) nicht vielleicht eh, weil alternativlos, gesetzt ist.

man weiss so wenig…

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  GrooveX
6 Jahre zuvor

Vielleicht nicht ganz so OT im Kontext des Artikels:

1. Der reinen Logik nach könnte man sich auf den Standpunkt stellen, dass Menschen nicht, nicht echt menschliche Bedeutungsebenen entwickeln können. Bzw. alles was gedacht wird, auch das „unmenschliche“, auf dieser Ebene wiederum menschlich ist.

Oder:
2. Menschen führen einen Gott eine Ideologie oder z.B. gar den Neoliberalismus ein, und überzeugen anderen Menschen, dass nur dieses Konstrukt echt menschlich ist, aber tatsächlich ist nur eine mehr oder weniger direkte Methode die Herrschaft weniger über viele aus zu üben, deren Wirkung zutiefst unmenschlich sein kann.

Oder etwa so:
3. Da der Mensch über ganz weite Strecken seiner Entwicklung mit anderen Menschen kooperieren musste um zu Überleben, ist ihm so etwas wie ein im sozialen Kontext „Gut – Böse“ Empfinden in die Wiege gelegt. Kinder empfinden, so glaube ich, noch ganz genau wenn ihnen direkt eine Ungerechtigkeit zugefügt wird, und sind auch noch so empathisch zu reagieren, wenn dies für sie erkennbar einem anderen Menschen zugefügt wird. Von daher könnte es durchaus echt (ur)menschliche Bedeutungsebenen geben, wobei die Typen die unter 2. aufgeführt sind sich alle Mühe geben diese in ihrem Sinnen zu transformieren.

Beste Grüße

GrooveX
GrooveX
Reply to  Heldentasse
6 Jahre zuvor

das erste ist sicher richtig. das unmenschlichste, zu dem der mensch fähig ist, gehört zum menschlichen, ob es uns passt oder nicht. beim zwoten weiss ich nicht so recht, was ich von halten soll, weil es nach meinem verständnis keinerlei notwendigkeit für einen solchen oder anderen überbau gibt. man könnte auf die idee kommen, dass die spezies mensch über eine sprachliche verirrung pervertierte. und da würden dann auch bedeutungsebenen reinpassen. aber das ist ein anderes thema. und beim dritten punkt glaube ich nicht, dass das gegensatzpaar gut – böse wirklich notwendig, sinnvoll und unserer geistigen entwicklung förderlich ist. das jedoch nur grundsätzlich.

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  GrooveX
6 Jahre zuvor

Unter 2. Möchte ich im Grunde so verstanden wissen wie Herr Mausfeld es (sehr viel kompetenter) ausdrückt in Das Menschenbild des Neoliberalismus und seine Nähe zum Behaviorismus. Die Frage ist nun bestimmt nicht die, ob es diesen m.E. unmenschlichen (weil gegen die Natur des Menschen gerichtet) „Oberbau“ gibt oder nicht, und auch nicht ob die meisten denn „brauchen oder nicht“.

Denn ganz klar gibt es den Neoliberalismus, und die meisten werden wohl auch darunter Leiden, und vielleicht sogar dieses Leid sich selber zuschreiben, weil sie in diesem scheinbar perfekten System persönlich versagt hätten.

Beste Grüße

GrooveX
GrooveX
Reply to  Heldentasse
6 Jahre zuvor

die leiden nur so lange an sich selber, bis sie begriffen haben, dass es dafür einen begriff gibt, der im deutschen sprachraum ausbeutung heißt und dass dieser begriff mit einem wirtschaftssystem korreliert, das man kapitalismus nennt. und schon ist das menschenbild des neoliberalismus seiner neoliberalen kostümierung ledig. so einfach ist das – im grunde genommen.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  GrooveX
6 Jahre zuvor

@GrooveX

die leiden nur so lange an sich selber, bis sie begriffen haben, dass es dafür einen begriff gibt, der im deutschen sprachraum ausbeutung heißt und dass dieser begriff mit einem wirtschaftssystem korreliert, das man kapitalismus nennt.

Dem stimme ich prinzipiell zu, doch das Fatale ist, dass diese Erkenntnis durch das Dogma: Jeder sei seines Glückes Schmied“, gerade unter Schröders Regierung auch gerne als „Eigenverantwortung“ postuliert, seine Wirkung voll entfaltet hat.

Die Folge ist das, was Heldentasse derart beschreibt:

Denn ganz klar gibt es den Neoliberalismus, und die meisten werden wohl auch darunter Leiden, und vielleicht sogar dieses Leid sich selber zuschreiben, weil sie in diesem scheinbar perfekten System persönlich versagt hätten.

Wird diese „Pseudowahrheit“ von Politik und Medien in die Gesellschaft implantiert und schön warm gehalten, ist es für den Einzelnen schwierig zu erkennen, dass es v.A. eine gemeinschaftliche Verantwortung gibt, damit die Gesellschaft überhaupt funtionieren kann.

Hier wurde perfide von der Verantwortung der Profiteure des Wirtschaftssystems abgelenkt, sich kooperativ nach Leistungsfähigkeit am Gemeinwesen zu beteiligen.
Was fehlt, ist ein wirkmächtiges Korrektiv, sei es in einer starken Opposition, medien, einer starken Gewerkschaftsbewegung oder dem Bildungssystem.
Alles hat sich diesem Dogma verschrieben.

GrooveX
GrooveX
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

seit wann erwartet irgendeiner von ‚profiteuren‘ ‚verantwortung‘? von profiteuren gibt es nichts zu erwarten, sonst wären sie weiss der kuckuck was, jedoch nicht profiteure. und das korrektiv hätte, irgendwann mal, als man noch dran glauben wollte und nicht musste, in den staatlichen organen legislative, judikative & exekutive bestehen müssen! was um alles in der welt soll da das bildungssystem (was für eines denn?) bewerkstelligen? manchmal glaube ich wirklich, euch ist der gesellschaftliche und politische kompass komplett abhanden gekommen.

aber gegen neoliberal! da sind wir immer gegen. das ist ein tolles wort. man kann es jemandem an die stirn bappen, und dann braucht man nichts mehr zu tun. neoliberalismus ist der schwarze peter für die (denk-)faulen, um es mal böse auszudrücken.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  GrooveX
6 Jahre zuvor

@GrooveX

seit wann erwartet irgendeiner von ‚profiteuren‘ ‚verantwortung‘?

Kommt irgendein Gesellschaftssystem, auch wenn Alle davon gleichermaßen profitieren würden, auf die Dauer ohne Verantwortung aus?

Glaubst du nicht, dass ein entsprechendes Bildungssystem, in das unsere Kinder viele Jahre integriert sind, nicht in der Lage wäre, Werte wie Solidarität statt individuellem Egoismus oder ein tieferes Verständnis für echte Demokratie zu vermitteln?
Was ist mit alternativen Ansätzen wie Walldorschulen oder Montesori? Sind die total verfehlt?

neoliberalismus ist der schwarze peter für die (denk-)faulen, um es mal böse auszudrücken.

Nö, Neoliberalismus ist lediglich die Extremform des Kapitalismus, der von allen sozialen Fesseln befreit wurde, seit das sozialistische Gegenmodell keine Gefahr mehr darstellt.
Damit hat sich aber auch die Heuchelei von der „sozialen Marktwirtschaft“ und dem kapitalistischen Versprechen des „Wohlstands für Alle“ gründlich erledigt.
Was leider fehlt, ist ein glaubwürdiges Gegenmodell, das nicht zu Formen a la Ostblock mutiert.
Der erste Schritt dahin wäre für mich Mitbestimmung über Volksentscheide und Volksbegehren.
Man kann das Schicksal der Bürger nicht einer kleinen, korrumpierbaren Kaste überlassen.

GrooveX
GrooveX
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

also das wesentliche am kapitalismus ist die entwicklung hin zu seiner extremsten ausprägung. insofern stehen wir gerade in dieser entwicklung ungefähr bei stampfgrad 63, vielleicht ein halber stampfgradpunkt drüber. über die konzentration des kapitals gibt es dicke bücher. ich behaupte auch, dass das kapital keine fesseln kennt, das kennt nur wachstum.

Man kann das Schicksal der Bürger nicht einer kleinen, korrumpierbaren Kaste überlassen.

und wenn doch? und wenn das jahrhunderte alte praxis ist? wie heißt eigentlich der kronprinz von england? da gibt es doch sicher einen, oder?

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  GrooveX
6 Jahre zuvor

@GrooveX

Man kann das Schicksal der Bürger nicht einer kleinen, korrumpierbaren Kaste überlassen.

und wenn doch? und wenn das jahrhunderte alte praxis ist?

Wo steht denn geschrieben, dass diese praxis für immer die selbe bleiben muß?

wie heißt eigentlich der kronprinz von england? da gibt es doch sicher einen, oder?

Welchen meinst du?
Robin Hood, Catweazle oder Black Adder????

GrooveX
GrooveX
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

ich wusste doch, dass du es weisst…

Dareios
Dareios
Reply to  GrooveX
6 Jahre zuvor

@GrooveX

Zu 1. mit dem un/menschlichem gibt es unzählige Philosophen und ihre Werke, Mythen uvm. durch die gesamte Menschheitsgeschichte. Finden wir uns damit ab.

Zu 2. hast du geschrieben:
„weil es nach meinem verständnis keinerlei notwendigkeit für einen solchen oder anderen überbau gibt. man könnte auf die idee kommen, dass die spezies mensch über eine sprachliche verirrung pervertierte.“

Das ist falsch, denn die Notwendigkeit ist aus der Entwicklung von Spezies Mensch (deine Worte) aus sich selbst heraus entstanden.

Zufällig habe ich dazu eine Buchbesprechung letztens gelesen die das recht gut aufzeigt: Die Anatomie der Ungleichheit, von Per Molander

Ontopic ist es tatsächlich immer noch, weil gerade Obdachlosigkeit unsere pregnanteste Form von dieser Ungleichheit für alle sichtbar darstellt.

Die Spezies Mensch hat sich also diese Ungleicheit sowie „Überbau“ in dem Moment selbst geschaffen, als sie zu kooperieren begann (was unweigerlich zu Verhandlung, Verhandlungspositionen und Verhandlungsmasse führte) und allerspätestens als sie sesshaft wurden, ist auch der Überbau integral geworden…

Zu 3.) stimme ich mehr oder weniger zu.

GrooveX
GrooveX
Reply to  Dareios
6 Jahre zuvor

heldentasse so:
„2. Menschen führen einen Gott eine Ideologie oder z.B. gar den Neoliberalismus ein, und überzeugen anderen Menschen, dass nur dieses Konstrukt echt menschlich ist, aber tatsächlich ist nur eine mehr oder weniger direkte Methode die Herrschaft weniger über viele aus zu üben, deren Wirkung zutiefst unmenschlich sein kann.“

ich so:
‚beim zwoten weiss ich nicht so recht, was ich von halten soll, weil es nach meinem verständnis keinerlei notwendigkeit für einen solchen oder anderen überbau gibt. man könnte auf die idee kommen, dass die spezies mensch über eine sprachliche verirrung pervertierte. und da würden dann auch bedeutungsebenen reinpassen. aber das ist ein anderes thema.‘

und dann du…

GrooveX
GrooveX
Reply to  GrooveX
6 Jahre zuvor

wie schön, dass man jetzt editieren kann, ohne sich vorher eingeloggt zu haben.

GrooveX
GrooveX
Reply to  Roberto J. De Lapuente
6 Jahre zuvor

ich ja…
edit: …oder doch?…
edit: …aber ja doch!

Dareios
Dareios
Reply to  GrooveX
6 Jahre zuvor

Ja okay, Heldentasse hat immerhin 2 Formen von Überbau beispielhaft benannt. Eine sehr alte Form mit Gott+Zeug was zb. der Theokratie hier im Mittelalter entsprechen würde. Und einem modernen Beispiel, den Neoliberalismus… der eine verschärfte Form von Kapitalismus sein soll, was auch immer.

Das sind alles Überbauten… wie der Feudalismus, Monarchie, Demokratie selbst… das wechselt doch in der Menschheitsgeschichte wie wir heutzutage unsere Unterhosen 😉

In deiner Erwiederung an Heldentasse, stellst du aber nicht mal konkret einen sondern sogar jeden Überbau generell in Frage.

Jetzt habe ich dir einen Link geliefert, wo die Notwendigkeit eines Überbaus seit dem bestehen der Menschheit dazu gehört… warum dieser entsteht, weshalb es ihn schon immer gab und warum es ihn wohl auch zukünftig geben muss… ich kann nur vermuten, das dich letzteres dabei am meisten stören mag. Aber zunächst einmal stelle ich nur fest, das Überbauten nicht einfach so weg gewischt und ignoriert werden können.

Und eigentlich würde jetzt eher ein Feedback passen, ob dich dieser Link soweit überzeugt hat… oder du Überbauten weiterhin ignorieren möchtest.

GrooveX
GrooveX
Reply to  Dareios
6 Jahre zuvor

ich ignoriere doch gar nix! was willst du mir da unterjubeln, hä? was mag wohl

***weiss ich nicht so recht, was ich davon halten soll ***

zu bedeuten haben? man weiss so wenig. mich überzeugen nicht links sondern eigenständige überlegungen.

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Dareios
6 Jahre zuvor

Das sind alles Überbauten… wie der Feudalismus, Monarchie, Demokratie selbst… das wechselt doch in der Menschheitsgeschichte wie wir heutzutage unsere Unterhosen

Gina Pietsch – Die Ballade vom Wasserrad

Pentimento
Pentimento
6 Jahre zuvor

OT: Eben bin ich auf einer Seite gelandet, die ich nicht wiederfinde. Dort wurde über Betonpfeiler an empfindlichen Orten diskutiert. Weiß jemand etwas darüber? Liegt das an meiner alten Kiste?

Wie dem auch sei, ich wünsche allen ein schönes Fest und ein gutes Neues Jahr!

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Pentimento
6 Jahre zuvor

OT: Eben bin ich auf einer Seite gelandet, die ich nicht wiederfinde. Dort wurde über Betonpfeiler an empfindlichen Orten diskutiert.

Könnte das die Homepage des Bundestages gewesen sein?
Da sitzen rund 700 Betonpfeiler an äußerst empfindlicher Stelle.:-)

Ich wünsche dir ebenfalls erholsame Feiertage und ein gutes neues Jahr.

Pentimento
Pentimento
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Robbespiere

„LOL“ !!!

Nö, es sei denn Heldentasse, Lutz Lippke und noch einige andere, mir aus diesem Forum bekannte Leute säßen auch im Bundestag.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Pentimento
6 Jahre zuvor

Nö, es sei denn Heldentasse, Lutz Lippke und noch einige andere, mir aus diesem Forum bekannte Leute säßen auch im Bundestag.

Na, dann käme wenigstens mal Verstand in dieses Tollhaus.:-)

Pentimento
Pentimento
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Stimmt. Nicht auszudenken wäre das. Aber träumen wird man ja noch dürfen.

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  Pentimento
6 Jahre zuvor

& Robbespiere

Danke für den Weihnachtsstrauß! Zählt euch aber noch vor mir mit dazu. 🙂

Auch von mir aus die besten Wünsche zum frohen Feste.

Herr Mausfeld
Herr Mausfeld
Reply to  Heldentasse
6 Jahre zuvor

Auch von mir alles Gute zu sämtlichen Festivitäten !

Grüße vom großen Kürbis !

Lutz Lippke
Lutz Lippke
6 Jahre zuvor

Der Begriff „Selbstwirksamkeit“ war hier aufgestossen. Kann man zwar googlen, aber da ich den Begriff eingebracht habe und über die Feiertage wohltuende „Selbstwirksamkeit“ wahrgenommen habe, möchte ich meine Deutung nicht schuldig bleiben.
Selbstwirksamkeit ist kein schönes Wort, also weder für den alltäglichen Plausch noch die numerische Analyse geeignet. Und trotzdem beschreibt es ein grundlegendes menschlich psychologisches Phänomen, für das ich keinen anderen Begriff kenne. Genauer ist die „Wahrnehmung von Selbstwirksamkeit“ essentiell für Selbstbewusstsein, Lebensaktivität und Widerstandsfähigkeit des Einzelnen. Allerdings halte ich es auch für möglich, dass damit auch eine gesellschaftliche Wahrnehmung und Stimmung beschrieben werden könnte. „Der Wähler hat den Auftrag erteilt …“ behauptet z.B. eine Selbstwirksamkeit des angeblichen Souveräns, die tatsächlich nur vereinzelt und allenfalls oberflächlich wahrgenommen wird. Zurück zum individuellen Erleben: Es stellt psychologisch einen Unterschied dar, ob einem Manches nicht gelingt, man auch mal scheitert oder ob eine beherrschende Tendenz zum umfassenden Fehlschlagen jedweder Bemühung erlebt wird. Ein solcher Mangel an wahrgenommener Selbstwirksamkeit wirkt sich auf JEDEN Betroffenen psychisch zersetzend aus und muss irgendwie kompensiert werden. Sonst geht man schlicht ein. Die Ursachen für das Ausbleiben der Wahrnehmungen von Selbstwirksamkeit können individuell und/oder situativ sein. In jedem Fall brauchen Betroffene Hilfe, denn zur ausschließlichen Selbsthilfe stehen definitionsgemäß nur destruktive Optionen wie Apathie, Drogen, Suizid oder aber radikale Gegenmaßnahmen wie vollständiges Aussteigen aus dem bisherigen Leben bis hin zu Amoklauf o.ä. zur Verfügung. Der „Penner auf der Straße“ kann also zwar auch ein Opfer von objektiven, behebbaren Missständen (Schulden, Verlust etc.) sein, in jedem Fall ist er Opfer fehlender Wahrnehmung von Selbstwirksamkeit im sogenannten normalen Leben. Zum häufigen Zusammenhang von Beidem hatte ich kontextbezogen ein Beispiel beschrieben (Vater darf Kind immer weniger sehen, obwohl reichlich Unterhalt gezahlt wird). Es reicht also nicht, objektive Erklärungsmuster und Lösungen für die Situation des Betroffenen zu suchen, sondern der psychologische Part des Problems (Traumatisierung/Fixierung) ist mindestens ebenso wichtig. Ein Kommentator hatte ja dazu seine Erfahrungen aus der Obdachlosenarbeit kurz beschrieben, die sich mit dem Konzept der Selbstwirksamkeit wohl recht gut erklären lassen.
Ich wünsche Allen noch ein paar warmherzige Erlebnisse in den letzten Tagen des Jahres und Glück für den Start ins Neue. Nachdem ich auf 7 Lottotips nicht mal eine richtige Zahl hatte, bin ich angesichts meiner wahrgenommenen monetären Selbstunwirksamkeit für die Zukunft ganz optimistisch gestimmt.

Pentimento
Pentimento
Reply to  Lutz Lippke
6 Jahre zuvor

LutzLippke

„Selbstwirksamkeit“. Kann es sein, daß dieser Ausdruck zu den neueren Wortschöpfungen gehört, mit denen die sich ständig verlagernden, neuralgischen und neurotischen Fix – oder besser Fixierungspunkte der Gesellschaft bezeichnet werden? Oder ist es nur ein neues Wort für altbekannteFragen, „Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich?“ Oder „Ich bin, ich weiß nicht wer, ich komm, weiß nit woher, ich geh, weiß nit wohin, weiß gar nicht, warum ich so traurig bin“ ?

Was ist mit Selbstwahrnehmung, Selbstbewußtsein (nicht dasselbe wie sich seiner selbst bewußtsein), Selbstwertgefühl, sich ’selbst spüren‘, wahrgenommen werden und dergleichen? Bedeuted es Persönlichkeit, Ausstrahlung, Autorität,Präsenz oder Charisma? Bezeichnet es die Wirkung, die ich auf andere habe oder bezeichnet es meine Wahrnehmung von meiner Wirkung auf andere, was nicht das Gleiche sein muß? Ist es mein Wirken in der Welt? Was bewirke ich? Bedeutet es vielleicht einfach, Bewußtsein im Gegensatz zum Unterbewußtsein? (Du weißt schon, das mit dem Eisberg, ein Achtel schwimmt oben, sieben Achtel hängen unter der Wasseroberfläche.) Hat es zu tun mit Spiegelung, sich im Anderen spiegeln, sich durch die Reaktion der anderen selbst erfahren? Oder gänzlich mit der Projektion des Unbewußten, mit Spiegelungen der Seele?

Wie sind wir bloß so lange ohne dieses unschöne Wort ausgekommen?

😉

Schlitti
Schlitti
Reply to  Pentimento
6 Jahre zuvor

Wie sind wir bloß so lange ohne dieses unschöne Wort ausgekommen?

Das Wort „Selbstwirksamkeit“ ist so alt wie die 68er – Bewegung.
Man suchte damals was polisch Korrektes für „Lusche“. Aus der Lusche wurde dank Umschreibung dann jemand mit geringer Selbstwirksamkeitserwartung.
Aus dieser Zeit stammt auch der Begriff „Verhaltensoriginalität“. Demnach ist jemand kein Spacko, Spasti mehr oder auffällig neben der Kappe, sondern er ist „verhaltensoriginell“.

Ein echtes Original also …. Tätääääääh !

GrooveX
GrooveX
Reply to  Schlitti
6 Jahre zuvor

also du bist ganz sicher nicht mit gemeint, weil – achtung, und jetzt kommt’s – originalität zwingende voraussetzung ist.

Lutz Lippke
Lutz Lippke
Reply to  Pentimento
6 Jahre zuvor

Ich bin kein Experte, aber „(wahrgenommene) Selbstwirksamkeit“ ist eigentlich klar umrissen. Es beschreibt die individuelle Erwartung des eigenen wirksamen Handels zur Kontrolle und Befriedigung existenzieller Bedürfnisse. Es geht dabei nicht primär um die objektiven Chancen oder um normierte Ziele im „richtigen Leben“, sondern kommt prinzipiell ohne jegliche Normen, Vorbestimmungen und Wertungen aus. Es beschreibt allein die intrinsische Sicht des Betroffenen. Schlitti offenbart dagegen gerade wertende Zuschreibungen und zeigt damit vermutlich Folgen eines Mangels von Selbstwirksamkeit auf. Wer „Lusche“ als Kategorie braucht, hat vor allem Schiss vor eigenem Kontrollverlust und Versagen. Quasi übersteigerte Luschenangst.
Jedes Folter-, Geisel- oder Entführungsopfer wird mit objektiven Mangel an Selbstwirksamkeit konfrontiert und muss die offensichtlich unhaltbare Situation psychisch verarbeiten. Niemand käme da auf die Idee Apathie mit Luschigkeit gleichzusetzen. Da Selbstwirksamkeit gerade nicht an objektive Kriterien anknüpft, sondern bedingungslos an der subjektiven eigenen Selbstwahrnehmung hat das unschöne Wort wohl doch eine hohe Qualität und unverzichtbare Beschreibungsgenauigkeit. Gut das wir darüber mal diskutiert haben.

Schlitti
Schlitti
Reply to  Lutz Lippke
6 Jahre zuvor

Bist du der Mann in deinem Gleichnis dem die Frau weggelaufen ist ? Wenn ja, kann ich empahtisch die Perspektive der Frau einnehmen. Ich wäre früher weggelaufen.

Lutz Lippke
Lutz Lippke
Reply to  Schlitti
6 Jahre zuvor

Du gerierst Dich gerade eher als Klette, Schitti alias Ferndiagnostiker. Mit „weggelaufener Frau“ muss Dir ein Freudscher Versprecher unterlaufen sein. Ich hatte nichts Dergleichen thematisiert. Was ist also Dein Luschen- 68ziger- und Frauenproblem? Aber eigentlich ging es mir ja nicht darum, Dich vorzuführen oder auszuhorchen. Wir kennen uns ja gar nicht. Aber der reflex „wer ma haut, den hau ick wieda!“ hat mich überrumpelt. Trotzdem steilen Rutsch ins neue Jahr, Schlitti

Pentimento
Pentimento
Reply to  Lutz Lippke
6 Jahre zuvor

@LutzLippke

Danke für Deine Erklärungen. Das Beispiel Geisel – Entführungs – und Folteropfer ist besonders gut gewählt. Für das Gefühl von Hilflosigkeit bei den Opfern kannte ich bisher kein treffenderes Wort, als das englische ‚Deprivation‘, was wohl dem totalen Verlust der Selbstwirksamkeit entspricht.

Meine Antwort bezog sich eigentlich nicht so sehr auf Deinen Beitrag, sondern auf die allgemeine Tendenz zu mehr oder weniger wichtigen Neuschöpfungen in der deutschen Sprache, die seit den 68ger Jahren entstanden sind. Das Augenzwinkern sollte auf die Ironie meines Beitrags hinweisen. Das „unschöne Wort“ bezog sich auf Deinen Kommentar und hätte vielleicht als Zitat kenntlich gemacht werden müssen.

Nichts für ungut und gute Wünsche zurück.

Art Vanderley
Art Vanderley
6 Jahre zuvor

Volle Zustimmung zu diesem Beitrag. Ich habe einen entfernten Bekannten, der mittlerweilen in die (formelle) Obdachlosigkeit geraten ist (mit eigenem Zimmer im Wohnheim). Der erzählt viel Bullshit, aber einigermaßen glaubwürdig von genau diesen Problemen mit Osteuropäern.
Eigentlich müßte der Staat hier konsequent durchgreifen, aber es handelt sich ja nur um obdachloses Gesindel, das nicht ausreichend schützenswert ist, wobei nicht die Polizei, sondern die Politik das Problem ist.
Und die linke correctness gibt brav den gratis-bot für die neoliberale Ausspielung der Armen gegen die Ärmsten, weil ihnen das System erfolgreich vorgaukelt, der Neoliberalismus hätte auch eine progressive Seite und wäre aus humanitären Gründen für Freizügigkeit.
Wer bleibt also übrig für die Betroffenen als Unterstützung, wenn die Linke keine Option mehr ist?

GrooveX
GrooveX
Reply to  Art Vanderley
6 Jahre zuvor

wie kommst du zu den beiden letzten sätzen? einfach mal, um leute zu ärgern, oder weil es zum vorurteil zu passen scheint, auch wenn es nichts gibt, das diese behauptung auch nur im ansatz irgendwie stützen würde???

wer also bleibt übrig?

Art Vanderley
Art Vanderley
Reply to  GrooveX
6 Jahre zuvor

„einfach mal, um leute zu ärgern,“
Nur deshalb. Und nur, um dich persönlich zu ärgern.

„wer also bleibt übrig?“
Ist das so schwer? Empfehle das Studium europäischer Wahlergebnisse, nebst Verwunderung in den Analysen darüber, daß auffällig viele sozial schwache Menschen rechte Parteien wählen.
Wer sich klar macht, daß es ähnliche Vorgänge nicht nur bei Obdachlosen, sondern auch bei sozial Schwachen insgesamt gibt, kommt da ein Stück weiter. Vorausgesetzt, er bezeichnet nicht alles als Vorurteil, was ihm nicht ins bequeme Weltbild passt.
Und genau dieses Problem wird im Artikel ja angedeutet, Stichwort „Hipster“.

Lutz Lippke
Lutz Lippke
6 Jahre zuvor

Wenn sich die gefühlt Adligen auch hier berufen fühlen vom „Gesindel“ zu reden, ob nun vom ausländischen, deutschstämmigen Gesindel oder Nazi-Gesindel, dann scheint denen wohl die Zeit reif für den Abschied von der Idee der Demokratie. Diese Idee ist doch sowieso nur der Versuch, verschiedene bis gegensätzliche Interessen in einem friedlichen und halbwegs fairen Prozess zu verhandeln. Nun ist es gerade ein Wesenszug des Neoliberalismus, wesentliche Teile des Gesellschaftsvertrags, nämlich die Besitz- und Aneignungsrechte quasi als vertraglich unantastbare Gegebenheit dem demokratischen Prozess zu entziehen und Verteilungsgerechtigkeit auf das gerade notwendige Mindestmaß zu reduzieren. Mit offener Marktwirtschaft, liberalem Denken und Demokratie hat das Tun der Marktherrschafts-Adligen wenig zu tun. Statt dem nun einen echten Demokratie-Anspruch entgegen zu setzen, wollen offensichtlich manche zu kurz Gekommenen sich unverhandelbare Besitzrechte für die Vertretung der Interessen des einen oder anderen „Gesindels“ sichern, um mit am Tisch der Herrschenden zu sitzen. Ob sich „die Deutschstämmigen“ vom rechten Adelsgeschlecht vertreten lassen wollen und „Ausländer“ und „sozial Benachteiligte“ vom linken Adelsgeschlecht, hat „Der Wählerwille“ zwar wieder einmal nicht eindeutig offenbart, wird aber medial und bei Hofe in aristokratischen Sondierungen nachverhandelt. Angesichts des unzuverlässigen Gesindels bloß nicht führer-bzw. führungslos bleiben ist wohl die Devise in gehobenen Kreisen. Jedem das Seine! Auch sein Gesindel!

Jörg Hensel
Jörg Hensel
6 Jahre zuvor

Soziale Kälte als Folge des Neoliberalismus

Anhand von Obdachlosigkeit wird wieder einmal gut sichtbar, was Parteien, Politiker, Bürgermeister, Ministerpräsidenten, Richter, Gemeindevertreter, Bundeskanzler und andere sozial- und grundrechtepflichtige Personen und Stellen von Gesetzen, Konventionen und Verträgen – trotz des Rechtsstaatsprinzips gem. Art. 20 (3) GG – halten.

Die Antwort ist: Nichts bis wenig.

Denn bspw. die Europäische Sozialcharta wurde durch die Bundesregierung am 18.10.1961 unterzeichnet und ratifiziert am 27.01.1965. – In Kraft getreten ist die ESC am 26.02.1965 (BGBl II S.1261 und BGBl II S. 1122).

Das ist jetzt 52 Jahre her, seit dem man sich dem Recht auf Wohnung gemäß Artikel 31 Charta angeblich verpflichtet hat.

Zitat:

Artikel 31 ESC – Das Recht auf Wohnung

Um die wirksame Ausübung des Rechts auf Wohnung zu gewährleisten, verpflichten sich die Vertragsparteien, Maßnahmen zu ergreifen, die darauf gerichtet sind:
den Zugang zu Wohnraum mit ausreichendem Standard zu fördern;
der Obdachlosigkeit vorzubeugen und sie mit dem Ziel der schrittweisen Beseitigung abzubauen;
die Wohnkosten für Personen, die nicht über ausreichende Mittel verfügen, so zu gestalten, dass sie tragbar sind
.

Wie bei der Aberkennung anderer Menschenrechtsquellen – bspw. dem UN Sozialpakt (ICESCR) – versagt o.a. Klientel bei ihren Pflichten zum Sozialstaat, der ebenso in Artikel 20 (1) GG verankert ist.

Grundrechte werden bewusst und schleichend entzogen, Armut, Krankheit, Wohnungsnot, Lohnsklaverei und krankmachende Arbeitsbedingungen greifen in einem der angeblich reichsten Länder der Erde um sich, als wäre es das Normalste auf der Welt. 

Der Grundrechteentzug ist abzulesen insbesondere anhand der Missachtung des Zitiergebotes (Warn – und Besinnungsfunktion gem. Art. 19 (1) S. 2 GG), als Gültigkeitsvorausetzung für einfache Gesetze.

Hinzu kommen Plünderungen von Eigentum und Gemeingut.

Straßenausbaubeiträge, ÖPP, das Verscherbeln von Autobahnen und Schulen sind nur wenige Beispiele vom „Arbeiten am Zerfall der Demokratie“ an der nahezu alle Parteien beteiligt sind.

Letztendlich geht es – wie bei der offensichtlich gewollten Obdachlosigkeit – um schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen in Deutschland, die die Medien und die Politik nicht wahrhaben wollen/dürfen und deshalb nicht als solche benannt bzw. verschwiegen werden.

Hinzu kommt, dass die Ausgrenzung und Diskriminierung deutscher Menschenrechtsverteidiger gem. UN Res. 53/144 von offenen Debatten das Mittel der Wahl ist, welches sich alle Parteien zu Eigen gemacht haben.

Zu dem die grundgesetzliche Ordnung zerstörenden Neoliberalismus vgl. Prof. Mausfeld Uni Kiel.

Sapere aude !

Schlitti
Schlitti
6 Jahre zuvor

Ganz doll begeisterter Europäer Blair, kriegt kalte Füße

„Laut Blair soll die EU nicht vor Reformen zurückzuschrecken, etwa in Form einer zeitlich begrenzten Aussetzung der EU-Personenfreizügigkeit. “

http://www.zeit.de/politik/ausland/2018-01/populismus-in-europa-tony-blair-warnt-vor-weiterem-eu-austritt

Sowas fällt den Honks immer zwei bis drei Jahre zu spät ein.