Von deutschen Parteien und der Beschäftigung mit sich selbst

Die relativ hohe Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl ist aufgrund der Ergebnisse für die AfD und die FDP nicht verwunderlich. Verwunderlich ist vielmehr die Verwunderung der etablierten Parteien über den Wahlausgang. Die ach so selbstkritische Analyse von CDU, CSU und SPD wirkte gleich nach dem Wahlabend schal und träge. Und auch in den Tagen danach übertrumpften sich die Protagonisten der Parteien darin, sich abermals ihre Welt schönzureden. Da fiel sogar ein Cem Özdemir beinahe positiv auf, als er für den Bruchteil einer Sekunde einen Hauch von etwas, das wie Kritik am eigenen Verhalten wirkte, formulierte. Allerdings nur, um gleich danach auf den eigentlichen „Übeltäter“ umzuschwenken: die AfD.

Die AfD also. Sie ist schuld an den miesen Wahlergebnissen von SPD, CDU und CSU. Die Grünen hatten sich ebenfalls mehr erhofft, so wie auch die FDP, aber da war halt diese böse AfD, die destruktiv ist (oh ja, keine Frage, das ist sie!) und diese ganze feine Demokratie bedroht, ja, kaputtmachen will.
Halten wir also fest: Wäre die AfD nicht so gemein und unsachlich und rassistisch und homophob (und erneut: oh ja, keine Frage, das ist sie!), die anderen Parteien wären deutlich besser weggekommen. So sieht die Analyse aus. Das ist nicht nur dünn, das ist auch noch dumm.

Die AfD hat die Themen im Wahlkampf bestimmt, daran kann es keine Zweifel geben. Und viele Wähler sind drauf angesprungen. Und natürlich kann man sich wochenlang darüber aufregen, dass so viele Menschen auf die AfD hereingefallen sind. Man kann monatelang darüber streiten, ob alle AfD-Wähler Nazis sind (sind sie nicht) oder Gauland ein neuer Hitler (oh nein, keine Frage, das ist er nicht!). Aber damit steigt man ein in die Strategie, die auch SPD, CDU und CSU anwenden: man macht die AfD dafür verantwortlich, dass sie eine Menge Stimmen bekommen hat. Und als nächsten Schritt die Leute, die sie gewählt haben. Klar, kann man machen, bringt vielleicht hier und da die eine oder andere Erkenntnis. Klärt aber nicht die Frage, auf die es ankommt: Warum in alles in der Welt konnte die AfD so viele Stimmen holen?

Sie konnte es, weil die wirklich wichtigen Themen nicht nur konsequent und konkret nicht angesprochen wurden, sondern in den letzten rund 15 Jahren glatt aus der politischen Wahrnehmung verdrängt wurden wurden. Die Aufzählung ist kurz, aber prägnant: Arbeit, Rente, Wohnen, Armut.

Nicht nur die sogenannte Unterschicht neigt zur AfD, die ihnen verspricht, dass alles besser wird (wird es nicht, aber das kennen wir ja nun von den leeren Versprechungen der anderen Parteien zur Genüge). Auch diejenigen, denen es noch vermeintlich gut geht, haben Angst, und zwar zu Recht. Sie fürchten sich davor, künftig selbst abzusteigen, unbefristete Jobs gegen Zeitarbeit, Befristungen und Werkverträge eintauschen zu müssen. Sie haben die AfD gewählt, weil sie gewissermaßen vorsorgen wollen: gegen eine Politik, die ganz offenkundig immer mehr Menschen in den Abgrund zieht, Tendenz steigend. Das erklärt auch, dass nicht nur die die AfD gewählt haben, die eh kaum noch etwas zu verlieren haben, sondern auch die, die sich davor fürchten zu verlieren, was sie jetzt noch haben.

Die AfD konnte so viele Stimmen gewinnen, weil seit mehr als einem Jahrzehnt das Märchen als Fakt verkauft wird, es gehe uns gut. Ständig heißt es, die Wirtschaft brumme (ja, wunderbar, aber in den Portemonnaies von immer mehr Arbeitnehmern brummt wenig) und die Arbeitslosenzahlen gingen zurück (inzwischen hat selbst der Letzte begriffen, dass diese Zahlen durch geschönte Statistiken aufgehübscht werden und immer mehr Menschen aufstocken müssen, ohne dabei allerdings als arbeitslos zu gelten).
Ständig heißt es, dass die Rente „gesichert“ werden müsse. Und immer mehr Menschen reiben sich verwundert die Augen und konstatieren, dass die Sicherung alleine längst nicht mehr ausreicht, weil die Rentenentwicklung negativ ist und sicher nicht positiver wird, schon gar nicht durch private Vorsorge. Ständig heißt es, dass Wohnen erschwinglich sein muss, während gleichzeitig haufenweise Menschen kaum noch Chancen auf eine bezahlbare Wohnungen haben, weil der privatisierte Wohnungsbau ausschließlich an der Gewinnmaximierung interessiert ist. An ein Eigenheim zu denken, wirkt da schon wie ein schlechter Witz. Von der Mietpreisbremse fangen wir besser gar nicht erst an. Ständig heißt es, dass Alters- und Kinderarmut bekämpft werden müsse. Aber getan wird dafür nichts. Kinder, die in von Armut betroffenen Hartz-IV-Familien aufwachsen, sind zur Kinderarmut verdammt, und Menschen, die für einen unterirdischen Mindestlohn arbeiten müssen, haben ohne ihr Zutun Altersarmut abonniert. Die Zusammenhänge sind so klar, dass auch politisch Uninteressierte sie leicht erkennen.

Armut, Ungerechtigkeit, ungleiche Vermögensverteilung, Privatisierung, seit Jahren sinkende Löhne und unsichere Arbeitsverhältnisse und eine gesetzliche Rente, die an die Versicherungsbranche verkauft, ja, sogar verschenkt wird, das sind die drängenden Probleme. Das ist die Zündschnur, die seit Jahren herunterbrennt und sich final zu einem Flächenbrand entwickelt.

All das ist der Nährboden für die Inhalte von Parteien wie der AfD. Die hat mit den angesprochenen Missständen grundsätzlich kein Problem, im Gegenteil, sie sind in ihrem Sinne. Stattdessen sucht und findet sie andere Erklärungen für den Mangel: Geflüchtete. Es ist so einfach und so schön: Man kann sich über die Fehlentwicklungen der Politik der letzten Jahre aufregen, ohne sich darüber aufzuregen. Und sich gleichzeitig an Feindbildern abarbeiten und ganz nebenbei ein rassistisches Weltbild transportieren. Man kann Deutschland als eine Insel beschreiben, die unter den Folgen von flüchtenden Menschen leidet und gleichzeitig ausblenden, wo die Gründe für die Flucht liegen. Und damit sind AfD, SPD, CDU und CSU (ich nehme die FDP und die Grünen gleich mal mit hinein in die Aufzählung) auf einer Linie. Denn niemand ist bereit, wirklich zu benennen, dass Verbesserungen auf breiter Linie im sozialen Bereich zu einer gänzlich anderen Grundhaltung des Großteils der Menschen führen würden. Ängste, ob eklatant oder diffus, ob akut oder perspektivisch, schüren, Neid, Missgunst und Hass. Und diese Ängste, die Ängste vor Jobverlust, unsicheren Jobs, vor sinkenden Renten, steigenden Mieten und im schlimmsten und immer häufiger werdenden Fällen, Armut, sie befördern all das, wovon die AfD profitieren konnte. Und die CSU künftig profitieren will.

Kurzum: So lange der bewusst herbeigeführte Abstand zwischen Arm und Reich weiterhin sehendes Auges in Kauf genommen und durch die gelebte Politik forciert wird, kann nichts besser werden.

Und die Analyse der Etablierten?

Da sitzen sie. Und reden. Über sich. Über das, was sie gut gemacht haben. Und die anderen schlecht. In Talkshows, Elefantenrunden, Interviews. Sie sind selbstverliebt, narzisstisch, inszenieren sich, ihre persönlichen Auftritte, reden um den heißen Brei herum, beantworten Fragen mit „Zunächst einmal …“ und nehmen nicht wahr, wie sie wahrgenommen werden. Weil sie über „die da draußen“ reden, aber nicht mit ihnen. Und das tun sie nicht, weil sie mit ihnen nichts zu tun haben (wollen).

Die Politiker und Politikerinnen der deutschen Parteien zucken nicht einmal ein wenig, wenn es um die wichtigen sozialen Fragen geht. Sie haben sich längst dem Mantra ergeben, dass es „uns“ gut gehe, dass alles ein bisschen besser sein könnte, aber im Grunde doch gut sei. Die Linke wehrt sich als einzige Partei gegen dieses Mantra. Doch auch sie tut sich schwer bei dem Versuch, dem Volk nahe zu sein. Sie benennt die sozialen Probleme, sie spricht über Löhne, befristete Jobs, über die Rente, bezahlbaren Wohnraum und Kinderarmut. Aber sie wirkt entrückt, fernab von denen, für die sie sprechen will. Weil sie eben doch auch nur über sie spricht. Immerhin, könnte man sagen. Die Linke will fokussieren, auf die Themen, die der Grund dafür sind, dass die Stimmung im Lande immer verzweifelter, immer aggressiver, immer egoistischer wird. Doch sie dringt nicht durch, bei den Wählern nicht, und bei den anderen Parteien schon gar nicht. Sie hat es schwer, und sie macht es sich schwer.

Da sitzen sie also. Und besetzen. Ihre Posten. An denen halten sie fest. Und wenn sich ein Posten nicht halten lässt, wird rotiert. Nicht wie einst bei den Grünen, sondern wie bei Bayern München, dasselbe Personal in unterschiedlichen Positionen. Das Ergebnis zählt, und das Ergebnis betrifft sie selbst, die deutschen Politiker, die deutschen Parteien.

Nach der Bundestagswahl ist vor der Bundestagswahl

Nach der Bundestagswahl ist vor der Bundestagswahl. Die SPD wollte urplötzlich soziale Gerechtigkeit. Die Medien meinten, das Thema sei falsch, weil es gerecht zugehe. Stimmt beides nicht. Die Journalisten in den Talkrunden wissen nicht, wie es in den Städten, Stadtteilen, kleinen Orten und verwaisten Dörfern zugeht. Die SPD interessiert es nicht. Sie hat den Slogan „Soziale Gerechtigkeit“ verkommen lassen zu einem Blase, die blass-milchig-schwammig über den Köpfen der Leute schwebt. Sie hat mit Schröder den Macher der sozialen Kälte eingeladen, um soziale Wärme zu verkaufen. Sie hätte den Menschen auch Anteile an Gazprom versprechen können und wäre nicht weniger glaubwürdig gewesen. Die Menschen fallen auf vieles herein, aber auf die SPD nicht mehr. Nur die SPD fällt noch auf die SPD herein.

Nach der Bundestagswahl ist vor der Bundestagswahl. Die FDP gibt sich modern. Optisch. Akustisch ist die FDP Lindner und laut. Sie unterscheidet zwischen immer mehr Gruppen an Menschen, die zu uns kommen. Wirtschaftsflüchtlinge. Kriegsflüchtlinge. Asylberechtigte. Fachkräfte. Besondere Fachkräfte. Kriegsflüchtlinge, die keine mehr sind, weil der Krieg teilweise irgendwie an bestimmten Orten vorbei ist, oder doch zumindest so abgeebbt, dass die Leute zurückgehen können. Bei den Wählern blieb nur „Zurückgehen“ in den Ohren und im Kopf haften.
Digital will sie sein, die Lindner-Partei. Wie genau? Man weiß es nicht. Aber digital muss es sein. In der Schule, im Beruf, überall. Und gerecht. Alle brauchen Breitband, alle! 2011 hat sie das noch verhindert, sogar die CDU hätte gewollt, aber die FDP verhinderte es. Was war damals anders? Man weiß es nicht.

Nach der Bundestagswahl ist vor der Bundestagswahl. Die CDU/CSU ist der zweite Sieger. Was die Wählerstimmenverluste angeht. Die CSU hat deswegen Stress. Kann doch auch nicht sein, dass sie sich in Bayern rechts von der AfD positioniert und dann trotzdem von den Wählern auf die Fresse kriegt! Sie will die „rechte Flanke schließen“, und nur Gott weiß, was sie damit meint. Will sie etwas nach links gehen, um die rechten Tendenzen transparenter zu machen und zu signalisieren: „Hey, wir sind Christen! Mit der rechten Flanke haben wir unsere Probleme!“ Oder will sie die AfD im Tegernsee ertrinken lassen, in rechtslastigen, seeuntauglichen Booten, um klarzustellen: „An unsere rechte Flanke kommt Ihr nicht ran!“ Ganz klar ist es noch nicht. Aber man will es irgendwie auch nicht so richtig wissen.

Die CDU leidet lächelnd. Auch sie hat massiv Stimmen verloren, aber sie hat – das sagt die Kanzlerin höchstpersönlich – einen „Auftrag“. Den Auftrag, das Land zu regieren, in dem wir gut und gerne leben wollen. Wollen wir auch. Schaffen wir aber nicht. Doch das sind Peanuts. Man muss nur wollen und dran glauben, dass es geht. Und da Merkel sich nicht erklären muss, geht die Rechnung auf. Im Wahlkampf wurde Merkel aufgehängt, als kleines Mädchen. Auf Wahlplakaten natürlich. Alle konnten sehen, dass alle es schaffen können. Und wer es nicht schafft, hat etwas falsch gemacht. Wäre kein Wunder, wenn vor der nächsten Bundestagswahl eine Aktion ins Leben gerufen wird: „Werde Bundeskanzler oder Bundeskanzlerin!“ könnte sie heißen. Und wehe, jemand kriegt es nicht hin, dann wird gekürzt und sanktioniert, bis der Arzt kommt, der Kassenarzt, versteht sich, mit Zuzahlungen für unsinnig in Anspruch genommene Leistungen.

Nach der Bundestagswahl ist vor der Bundestagswahl. Die Grünen haben gewonnen. Ein paar Gutsituierte mehr haben ihr Kreuz dort gemacht, wo es hingehört. Weil das Klima wichtig ist. Und Auslandseinsätze der Bundeswehr. Und weil der Russe an sich irgendwie komisch ist. Der spricht merkwürdig und hat auf der ganzen Welt Hacker. Der Wähler der Grünen (und die Wählerin, ganz wichtig!) sieht das irgendwie aus dem Bauch heraus auch so, auch wenn er nicht sicher ist, ob das alles stimmt. Tee trinken. Abwarten. Diskutieren, gern auch kontrovers, aber nicht zu kontrovers. Im Grunde ist ja alles ganz ok, so aus dem Bauch heraus. Und dass der Russe an sich ständig Militärübungen macht und die Krim besetzt hat, das geht gar nicht, das ist aus dem Bauch heraus echt unangenehm.

Nach der Bundestagswahl ist vor der Bundestagswahl. Die AfD hat es geschafft. Sie ist im Bundestag, und wie! Und mit jeder Tracht Prügel, die sie vor der Wahl in Talkshows und Zeitungsartikeln bekommen hat, ist ihre Haut reiner und glatter geworden. Das hat nichts mit Masochismus zu tun, allenfalls mit dem ihrer Gegner, die die AfD gepusht haben, wo es nur geht. Kollektiv haben SPD, CDU, FDP und Grüne aus der AfD ein Opfer gemacht, das bei unentschlossenen Wählern eine Art Helfersyndrom hervorrief. Wenn die Etablierten der AfD vorwerfen, sie sei eine Nazi-Partei, dann ist das so dick aufgetragen, dass man sie einfach wählen muss. Schon um zu zeigen, dass man das anders sieht. Rassistische Äußerungen ausgewählter Protagonisten können die Helfer nicht schocken, schließlich sagen solche Dinge ja nicht alle Parteimitglieder. Und die SPD hat ihren Sarrazin und wird trotzdem gewählt. Hier und da zumindest noch.

Ist da jemand?

Polit-Talkshows sind unterbewertet. Denn sie bilden die Unwirklichkeit wirklichkeitsgetreu ab. Sie zeigen, dass die meisten Politiker nur mit sich selbst beschäftigt sind. Mit ihren eigenen erstaunlichen und heldenhaften Leistungen. Und mit den unterirdischen Fehlern der politischen Gegner. Und wenn sich mal ein Zaungast aus dem Volk verläuft bzw. gönnerhaft als Alibibeispiel eingeladen wird, dann vergessen sie nach ein paar Minuten komplett, dass er da ist. Er kann sagen, dass es ihm nicht gut geht, dass er zur überteuerten Miete wohnt, seine Kinder viel zu schnell aus den Klamotten herauswachsen und der Gedanke an ein Eigenheim so realistisch ist wie die Vorstellungen, unter Joachim Löw die Position des rechten Verteidigers zu besetzen. Er wird ein kurzes Nicken ernten, ein paar aufmunternde Worte und womöglich das Versprechen: „Ich werde mich persönlich darum kümmern.“ Und dann wird es dasitzen und sich wundern. Darüber, was er hier macht, warum er eigentlich eingeladen wurde. Und ob die andere Gäste, die über sich sprechen, über sich sprechen, über sich, sprechen, sich überhaupt daran erinnern, dass er da ist. Sie werden es nicht. Denn es handelt sich um kurze Momente, die letztlich auch nur der Selbstinszenierung dienen.

All das hat mit den Wählern nichts zu tun. Es berührt sich nicht und sie werden nicht berührt nicht einmal wahrgenommen, sie müssen mit viel medialem Aufwand davon überzeugt werden, dass es sie aber interessieren und berühren muss. Also machen sie mit, so ein bisschen, vor der Bundestagswahl. Aber niemand spricht wirklich mit ihnen. Es ist zwar schön, mal bei Plasberg mit seinem Tweet zitiert zu werden, bei Maischberger ein Mikro vor die Nase gehalten zu bekommen oder bei Illner in Straßeninterviews kurz eingeblendet zu werden. Aber mit der Lebenswirklichkeit hat das nichts zu tun. Also begnügen sie sich mit 15 Sekunden Aufmerksamkeit, mehr ist nicht drin, denn …

Da sitzen sie. Und reden. Über sich. Über das, was sie gut gemacht haben. Und die anderen schlecht.  [InfoBox]

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Tom J. Wellbrock

Tom J. Wellbrock ist Journalist, Autor, Sprecher, Radiomoderator und Podcaster. Er führte unter anderem für den »wohlstandsneurotiker«, dem Podcast der neulandrebellen, Interviews mit Daniele Ganser, Lisa Fitz, Ulrike Guérot, Gunnar Kaiser, Dirk Pohlmann, Jens Berger, Christoph Sieber, Norbert Häring, Norbert Blüm, Paul Schreyer, Alexander Unzicker und vielen anderen. Zusätzlich veröffentlicht er Texte auf verschiedenen Plattformen und ist für unsere Podcasts der »Technik-Nerd«.

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GrooveX
GrooveX
6 Jahre zuvor

Die AfD hat die Themen im Wahlkampf bestimmt, daran kann es keine Zweifel geben.

doch, kann es! sogar ganz massiv! ich habe diesen sogenannten wahlkampf 2017 so erlebt, dass von den klassischen bundestagsparteien (einschl. fdp) überhaupt kein thema, das in irgendeiner art oder weise für den fortgang in dieser republik wichtig gewesen wäre, thematisiert und auf der agenda gehalten wurde. meine wahrnehmung ging dahin, dass zentrale rundfunkanstalten und verlage der afd das eine thema komplett und ununterbrochen mit unglaublicher penetranz vor die füße gelegt haben. aber vielleicht lebe ich auch in einem ganz anderem land.

GrooveX
GrooveX
Reply to  Tom J. Wellbrock
6 Jahre zuvor

ich habe halt schon manchmal den verdacht, die afd könnte eine – zumindest teilweise – medienschöpfung sein. wer wie h.-o. henkel über extreme reichweite und verbindungen vefügt, wird doch nicht bei der konstruktion einer sogenannten wahlalternative (sic!) auf deren engagement verzichtet haben. der rest gehört dann zu einer anderen wohlbekannten faschismus affinen entwicklung. die ist seit fallada, benjamin, tucholsky und all den anderen ausgiebig beschrieben.

Mein Herz schlägt links!
Mein Herz schlägt links!
6 Jahre zuvor

Und der selbe Mist wird wieder 4 Jahre lang dem Volk ins Gesicht gekotzt.Nur jedesmal ein bisschen schlimmer…
Ob das Volk überhaupt merkt was und wie es mit ihm geschieht…?
Ein Requiem für dieses Land… bis es verschwand…

Gaby
Gaby
6 Jahre zuvor

.. Kloß versucht zu schlucken; schwer. Dieser eigenartige Salzgeschmack auf den Lippen..
Hat man(n)/Frau noch Hoffnung? Letzteres ist was für Theologiestudenten…

Uta Steger-de Gruyter
Uta Steger-de Gruyter
6 Jahre zuvor

Die + 600 Abgeordneten in Berlin unterhalten sich natürlich mit den Lobbyisten und Beratern und halten Ausschau nach guten Nebenjobs. Die Realität eines Abgeordneten ist nicht der Bürger und das Land. Die Realität des Abgeordneten ist sein Ansehen und sein Geldbeutel.

RYpl8
RYpl8
6 Jahre zuvor

„UNZUFRIEDENHEIT IST NICHT STRAFBAR“: 80Q3c4FE32d04857TZ26098640b93y79DA293YdxC6
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seyinphyin
seyinphyin
Reply to  RYpl8
6 Jahre zuvor

Sie wird dennoch bestraft, wenn man aus trotziger Unzufriedenheit Leute wählt, die einen dann danach schön in den A….

Agnes Winter
Agnes Winter
Reply to  RYpl8
6 Jahre zuvor

Ich habe den Code vorhin mit der Taschenlampe in Richtung Andromedanebel
geblinkt. Fünf Minuten später stand ein Raumschiff vor der Tür.
Es stiegen drei Humanoide aus und stellten sich als Höcke, Storch
und Adolf Hitler vor.
Ich bin dann wieder reingegangen. War mir zu blöd.

seyinphyin
seyinphyin
6 Jahre zuvor

Eigentlich haben die Medien die AfD Themen zu denen des Wahlkampfes gemacht. Mit voller Absicht, so funktioniert Systempropaganda nämlich.

Nebenbei haben gerade gegen Ende sowohl AfD als auch FDP mehr Aufmerksamkeit bekommen als die beiden Oppositionsparteien im Bundestag. Auch das ist natürlich Absicht, wobei das bisschen Restaufmerksamkeit bei der LINKEN entweder die zwangsläufige Beteiligung bei den Runden war oder maßgeblich die üblichen Grabenkampf Mythen u.ä..

Obadiah Hakeswil
Obadiah Hakeswil
Reply to  Tom J. Wellbrock
6 Jahre zuvor

Die Linke wehrt sich als einzige Partei gegen dieses Mantra. Doch auch sie tut sich schwer bei dem Versuch, dem Volk nahe zu sein. Sie benennt die sozialen Probleme, sie spricht über Löhne, befristete Jobs, über die Rente, bezahlbaren Wohnraum und Kinderarmut. Aber sie wirkt entrückt, fernab von denen, für die sie sprechen will. Weil sie eben doch auch nur über sie spricht. Immerhin, könnte man sagen. Die Linke will fokussieren, auf die Themen, die der Grund dafür sind, dass die Stimmung im Lande immer verzweifelter, immer aggressiver, immer egoistischer wird. Doch sie dringt nicht durch, bei den Wählern nicht, und bei den anderen Parteien schon gar nicht. Sie hat es schwer, und sie macht es sich schwer.

Wie denn auch, wenn man als Gesamtpartei nur unvorteilhaft in den Medien präsentiert wird, wenn man Zentralaussagen medial schlichtweg nicht bringt, und wenn der normale Dummdödel „Ergebnisse“ von den Linken fordert, die diese gar nicht erbringen können, weil schlichtweg kein Machtpotential da ist, um umsetzen zu können.
Die Linke kann fordern und mahnen, Alternativen aufzeigen, mehr nicht. Noch nicht. Und dann, wenn es mal so weit kommen sollte, kann man immer noch den Mund aufmachen und anklagen – finde ich.

Folkher Braun
Folkher Braun
6 Jahre zuvor

Die Politik-Vorstellung in Berlin lenkt erfolgreich von der Tatsache ab, dass dieses Parlament längst nichts mehr zu melden hat. Nehmen wir nur den intelligentesten Verkehrs- und Digitalisierungs-Minister aller Zeiten: bei der Netzbildung nichts zustande gebracht, dafür aber das Autobahnnetz strategisch günstig an Allianz und Hochtief versemmelt. Da kann der Bundesrechnungshof noch die Idiotie der Veranstaltung zum zehnten Mal nachweisen, das wird durchgezogen. Und unser Bodo (Ramelow) lässt sich für ein paar Silberlinge kaufen.
Die intelligenteste Arbeitsministerin aller Zeiten entwickelt die Leiharbeit zum perpetuum mobile. Das muss ihr jemand aufgeschrieben haben, in der Gewissheit, dass sie es sowieso nicht versteht.
Wir sollten mehr das Augenmerk auf solche Phänomene wie Rothschild-Macron lenken. Seine erste Amtshandlung war bekanntlich, die Transaktionssteuer in Frankreich zu kippen. Vor allen anderen Sauereien.. Und das Problem mit Calais bekommt er wie sein Vorgänger nicht gebacken.
Vielleicht erbarmt sich unser Bankensystem und sponsort den intelligentesten Freidemokraten aller Zeiten, den Ch.L. wenn das Merkel die politischen Löffel abgibt. Dann kommen die Richtlinien der Politik nicht mehr aus Gütersloh, sondern aus FFM.

Schweigsam
Schweigsam
6 Jahre zuvor

Naja, irgendwie ist alles so doof…ui-jui-jui…

Rudi
Rudi
6 Jahre zuvor

Bringt man politische Vernunft ins Spiel, müsste die Konsequenz der Wählerinnen und Wähler sein, die Partei zu wählen, die das Soziale glaubwürdig in den Mittelpunkt ihrer Praxis stellt, also die Linke. Dass dem nicht so ist, sondern eine rechte bis rechtsradikale Partei zunehmend Stimmen – auch aus dem linken Lager – einsammeln kann, müsste auch der Linken zu denken geben.

Aber was ist schon politische Vernunft? Nahezu jeder Parteienvertreter beruft sich auf diese. Sie wird so unterschiedlich interpretiert wie es politische Strömungen gibt. Was der deutsche Kapitalismus nicht gebrauchen kann, sind die zum Faschismus neigenden Bewegungen. Diese als Abgehängter zu unterstützen, also mit einer Wahlstimme zu versehen, ruft das lauteste Erregungspotenzial des Establishments aus der Politik, den Medien und den Kapitalvertretern hervor. Es ist wohl das einzige Instrument der Arbeitskraftbesitzer, denen da oben eine kleine Watsche zu verpassen.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Rudi
6 Jahre zuvor

@Rudi

Was der deutsche Kapitalismus nicht gebrauchen kann, sind die zum Faschismus neigenden Bewegungen.

Widerspricht das nicht fundamental der Tatsache, dass beispielsweise die NSDAP schon vor 1933 massiv von Seiten der Wirtschaft gesponsert wurde und etliche der heute großen Vermögen von Unternehmern auf die Kooperation mit dem NS-Regime zurückgehen?

Funktioniert Wirtschaft im Sinne der Oberschicht nicht am besten in einer Diktatur, wenn Opposition z.B. durch Gewerkschaften ausgeschaltet und die freie Arbeitsplatzwahl wie bei der Zwangsarbeit in Rüstungsbetrieben ausgehebelt wird?

Das sind doch paradiesische Zustände für die Vertreter des Kapitalismus, wenn der Staat Unternehmen maximal fördert und das Lohnniveau sowie die Zuordnung der Arbeitskräfte im Sinne der Wirtschaft bestimmt.

Rudi
Rudi
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

@Robbespiere

Dass der Faschismus und der Kapitalismus in der Nazi-Zeit bestens kooperierten, bestreite ich nicht. Inzwischen wissen wir, was daraus geworden ist. Die schlimmste Vernichtungsmaschine seit Menschengedenken. Aber darin sehe ich auch den Grund, dass die deutschen Kapitalisten nicht mehr so schnell sich mit faschistischen Bestrebungen gemein machen können, ohne ihr globalisiertes Geschäft der Gefahr der Isolierung auszusetzen. Ich hoffe , dass die Staaten um dieses Land rum eine beginnende Faschisierung wirtschaftlich nicht hinnehmen würden. Vielleicht ist meine Hoffnung vergebens. Aber bisher hat sich noch kein Großkapitalist zur neuen rechten parlamentarischen Bewegung bekannt.

Ein Nutzen der EU ist die Einflechtung Deutschlands in einen Staatenbund. Diese kann dazu beitragen, dass die Welt nicht wieder am deutschen Wesen angeblich genesen soll. Allerdings konstatiere ich: Das Streben nach einer deutschen Vormachtstellung ist nicht zu übersehen.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Rudi
6 Jahre zuvor

@Rudi

Aber darin sehe ich auch den Grund, dass die deutschen Kapitalisten nicht mehr so schnell sich mit faschistischen Bestrebungen gemein machen können, ohne ihr globalisiertes Geschäft der Gefahr der Isolierung auszusetzen.

Naja, wenn man konstatiert, an welche Staaten ( die man mitunter schwerlich als demokratisch bezeichnen kann ) auch deutsche Firmen Waffen oder Komponenten zur Herstellung chemischer Kampfstoffe liefern, war der Lerneffekt wohl eher gering.

Klar möchte jedes Unternehmen sein Saubermann-Image nach außen hin wahren, aber wenn es um Profite geht, stellt die Unterstützung von Diktatoren kein Problem dar, solange diese das eigene Gewinnstreben fördern.
Geht aber einer seine eigenen Wege, wird er schnell zum „Bösewicht“ stilisiert, wie bei Hussein, Gaddhafi oder Assad zu sehen.
Die waren schon immer Autokraten und vom Westen trotz aller kriminellen Energie gut gelitten, bis sie sich vom Westen weitgehend unabhängig machen wollten.
Die Politik ist dabei immer der verlängerte Arm der Finanz-und Realwirtschaft.

Ein Nutzen der EU ist die Einflechtung Deutschlands in einen Staatenbund. Diese kann dazu beitragen, dass die Welt nicht wieder am deutschen Wesen angeblich genesen soll. Allerdings konstatiere ich: Das Streben nach einer deutschen Vormachtstellung ist nicht zu übersehen.

Die Idee dahinter war gut, aber die Ausführung ohne demokratische und soziale Basis eher kontraproduktiv. Der Krieg wird einfach mit kapitalistischen Massenvernichtungswaffen weitergeführt.

Timbo
Timbo
Reply to  Rudi
6 Jahre zuvor

@Rudi: Die AfD ist doch die Partei mit den größten verdeckten Geldflüssen bei der Wahl überhaupt gewesen (durch das Ausnutzen einer Grauzone) . Wie hatte Lobbycontrol so schön konstatiert: Es ist eher von wenigen großen Quellen auszugehen. Auch im Kern ihres Programms hat die AfD viel neoliberale Positionen, die so einigen Arbeitgebern gefallen dürfte. Natürlich wird ein Großteil der „Hauptwirtschaft“ nicht sofort Paradestehen, aber ein Teil würde zumindest nicht unabgeneigt sein.

Zur LINKE: Das Problem der Partei Die LINKE ist weniger ihr eigenes Handeln, sondern das aller anderen Parteien. Jegliche Missstände werden auf die „linksgrünversiffte“ Politik geschoben und die Partei an sich als DDR 2.0 Befürworter und Quasi-SED abgestempelt. Solange die Menschen nicht einsehen, dass sie sich eigentlich eine linke Politik wünschen, ohne gleich damit eine DDR 2.0 zu implizieren, solange werden sie weiter ihren liberalen Mist in den verschiedensten Ausprägungen wählen. Und ehrlich gesagt habe ich die Hoffnung in soweit verloren, dass ich denke, dass erst der (erneute) große Knall mit einer national-neoliberal extremistischen Partei kommen muss, bevor die Menschen diese Einsicht bekommen.

Rudi
Rudi
Reply to  Timbo
6 Jahre zuvor

@Robbespiere und Timbo

Hier ein Zitat aus der Jungen Welt, die sich mit dem Unternehmerverband BGA beschäftigt hat:

Absolut unwählbar erscheinen aus Unternehmersicht sowohl die Linkspartei als auch die AfD: »Weder orthodoxe Linke noch Rechte bieten Lösungen an«, bilanziert der BGA in gleichmacherischer Manier. Beide Programme ließen sich mit einem Wort zusammenfassen: »Realitätsverweigerung«.

Rudi
Rudi
Reply to  Rudi
6 Jahre zuvor

Weitere Belege können angeführt werden. Im Gegensatz zu den öffentl.-rechtl. Medien, die die AfD eher hofiert haben, hat der regionale Unternehmerverband AIW den AfD-Kandidaten von einer Podiumsdiskussion zur Landtagswahl ausgeladen (März 2017). Dazu schreibt die Münsterlandzeitung:

„Da gibt es mehrere Gründe“, sagt Andreas Brill [AIW]. Er nennt zuallererst die Dresdener Skandalrede des thüringischen AfD-Vorsitzenden Bernd Höcke, von der sich die AfD nicht ausreichend distanziert habe. Und dann habe es zur Vorbereitung der Podiumsdiskussionen persönliche Gespräche vom AIW-Vorstand mit AfD-Vertretern gegeben. „Danach hatten wir nicht mehr den Eindruck, dass wir eine gute Diskussion mit der AfD hinbekommen. Die Partei hat sich selbst diskreditiert und disqualifiziert.“

Meine These: Derzeit nützt es den Unternehmern nicht, sich öffentlich mit der AfD zu verbünden bzw. diese zu akzeptieren. Das heißt jedoch nicht, dass sich dies ändern kann, wenn diese Partei ihre Nazis rausschmeißen würde.

GrooveX
GrooveX
Reply to  Rudi
6 Jahre zuvor

mehr aft bitte:

AFT!
AFT!
AFT!
AFT!
AFT!
AFT!

das schafft reichweite (was für ein schönes wort!)

Thrombo
Thrombo
Reply to  GrooveX
6 Jahre zuvor

@GrooveX

Leider habe ich Null geschnallt, was du mit aft meinst. Deshalb habe ich mal den Artikel und die Kommentare darauf absuchen lassen und staunte ein wenig darüber, wo sich überall ein aft finden lässt. Fügt man denen noch ein paar Verben, Zeit- und Bindewörter an, so könnte man wunderbar die heutige Situation lohnabhängiger Menschen darstellen. GrauenhAFT!

Aber vielleicht meinst du ja auch nur AFT=Alternative für Täuschland. Also, schön finde ich persönlich das Wort nicht wirklich (also das letzte) aber doch um so zutreffender.

Schön hingegen finde ich, dass du deine Blume wieder seit einer Weile als Avatar hast. Eine wunderhübsche Orchidee, nicht wahr?

GrooveX
GrooveX
Reply to  Thrombo
6 Jahre zuvor

so ganz allgemein kann ich zu der blume sagen, dass sie im original nicht viel größer als der avatar war. das war mal ein versuch, mit nem 300er-makro-tele freihand zu knipsen. die erste aufnahme war die beste. 1:1 ist es ein ganz schönes monster.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Rudi
6 Jahre zuvor

@Rudi

Absolut unwählbar erscheinen aus Unternehmersicht sowohl die Linkspartei als auch die AfD:

Die SPD und die Grünen waren aus Sicht der Unternehmer auch mal „unwählbar“, bis man ihnen per Lobbyismus die „richtige Sicht“ auf die Wirtschaft beigebracht hat.
Man scheut in diesen Kreisen weder Geld noch Mühen, sich kompetente Politiker heran zu züchten.

Rudi
Rudi
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

@Robbespiere

Im Moment ist noch ungewiss, was aus der AfD werden wird. Die erste Abspaltung des wirtschaftsprofessoralen Gründervaters ist gescheitert. Die nächsten haben sich in verschiedenen Landtagen vollzogen. Und im Bundestag sind jetzt schon vor der konstituierenden Sitzung zwei aus der Fraktion ausgetreten. Eventuell entsteht ein weiteres CSU-artiges Konglomerat, das bundesweit von den Medien und diversen Parteienvertretern als dem demokratischen Spektrum zugehörig betrachtet und in den üblichen Koalitionsprozess einbezogen wird. Ein neoliberaler Rechtsblock aus CDU/CSU, Blauen und der FDP wäre eine künftige Machtoption. Im Osten der Republik gab es ja schon gemeinsame Abstimmungsmehrheiten der CDU und der AfD.

Gast2
Gast2
6 Jahre zuvor

Wirtschaftspopulismus kennt Ihr ?

Zombies….
Gemäß des Antrags, den Marinopoulos für die Muttergesellschaft und die Tochterfirmen bei Gericht gestellt hat, bestehen offene Schulden von insgesamt 1,81 Milliarden Euro. Bei einem für 2016 erwartetem, weiterhin rezessivem Bruttoinlandsprodukt von 194,59 Milliarden Euro entspricht dies knapp einem Prozent der Wirtschaftsleistung. 3000 Zulieferer, die meisten aus Griechenland, hängen an Marinopoulos. Sie wurden von der Kette jahrelang unter Druck gesetzt, dieser zinslose Kredite zu gewähren. Vor allem bei Frischwaren hatte die Supermarktkette kleinere und mittelständische Unternehmen mit Exklusivverträgen ans Geschick des Handelsunternehmens regelrecht gekettet. Die Zahlungsfristen für die Begleichung von Rechnungen überschritten seit 2012 regelmäßig die Grenze von 200 Tagen.

Dirk
Dirk
Reply to  Gast2
6 Jahre zuvor

…und die Linken sind noch nicht so weit wie die Syriza in Griechenland ?

Serienfan
Serienfan
6 Jahre zuvor

Es gibt 1,5 Mio Menschen in Deutschland, die zu den Tafeln gehen. Wenn in den Talkshows stattdessen über 300 Burkaträgerinnen gesprochen wird, dann ist klar: Die Medien wollen von den eigentlichen Themen ablenken. Nun hat sich dummerweise ausgerechnet eine Partei wie die AfD diese Sarrazin-Themen angeeignet. Da konnte man trefflich mit ihr streiten. Gut für Quote in Talkshows, schlecht für die Quote der etablierten Parteien. Jetzt darf man gespannt sein, ob man die Pandora jemals wieder in die Büchse zurückkriegen wird.

GrooveX
GrooveX
Reply to  Serienfan
6 Jahre zuvor

also die pandora war meines wissens nie in der büchse drin. aber wenn du sie reinkriegst, soll’s mir auch recht sein. man kann den götterhaufen griechenlands nicht genug vorführen!

Rudi
Rudi
Reply to  GrooveX
6 Jahre zuvor

Sei vorsichtig. Hier geht’s um das Frauenbild. Bei den Griechen war’s die Pandora. Bei den Christen die Eva. Sie sind für das Übel der Welt verantwortlich. Hätte die Pandora doch bloß die Büchse zugelassen, aus der alles Schreckliche entwich. Leider hat sie nicht auf Zeus gehört.

GrooveX
GrooveX
Reply to  Rudi
6 Jahre zuvor

dann hilft es vielleicht, den haufen nicht göttlicher ahnen aus dem nahen osten auch noch vorzuführen.

es gibt viel zu tun, machen wir platz!

Pentimento
Pentimento
Reply to  Serienfan
6 Jahre zuvor

Oder vielleicht den Geist zurück in die Flasche? ; )

Die Regierenden sind heilfroh, daß die AfD das Wahlthema vorgegeben hat. Die anderen, wichtigeren Themen hat man doch sorgfältig vermieden. Und nun sagt Frau Merkel, sie wüßte nicht, was man hätte besser machen sollen. Hallo?

Mordred
Mordred
6 Jahre zuvor

Aber sie wirkt entrückt, fernab von denen, für die sie sprechen will. Weil sie eben doch auch nur über sie spricht.

Interessanter für mich neuer Aspekt. Da ist was dran. Sie müsste eigentlich stets klarmachen, dass von ihrer Politik mind. 80% der Bevölkerung profitieren würden.