Die linke Blase und Katalonien

Revolution, Antiimperialismus, ethnische Reinheit – als in Katalonien Straßenschlachten stattfanden, nahmen viele deutsche Linke bequem im sozialen Netzwerkssessel Platz und gaben warme Ratschläge. Außer Fundamentalismus und Idealismus hatten sie jedoch wenig zu bieten. Außer vielleicht durch Orthodoxie bedingte Inkonsequenz – und ziemlich generelle Ahnungslosigkeit.

Stürzt den imperialen Staat!

Der Knüttel surrte durch die Barceloneser Luft. Und hier in deutschen Netzwerken tat es die Blasenlinken der Polizei nach – rhetorisch wohlgemerkt. Bevor wir darauf kommen, aber eine Klarstellung: Nein, die Polizei der spanischen Zentralregierung hätte so niemals vorgehen dürfen. Hier hat man etwas eskaliert, was dem weiteren Verlauf der separatistischen Dinge Nahrung gibt. Aber danach den rhetorischen Knüttel auszupacken, mit revolutionären Sprüchen und Begrifflichkeiten von dazumal, bequem aus dem Sessel heraus die Lage einzuschätzen: Auch das ist in etwa so hilfreich wie Polizeigewalt. Plötzlich gebaren sich da welche als Ratsherren der Abspaltung. Befürwortet sie sofort, nachdrücklich und mit aller Konsequenz.

Schließlich gehe es ja um einen antiimperialen Kampf. Spanien – ein Imperium? Das gibt es seit spätestens 1898 nicht mehr. Überhaupt Imperialismus: Der Begriff ruft Konnotationen von Eingeborenen wach, die als Menschen dritter Klasse innerhalb eines Weltreiches darben müssen. Von Bürgern dürfte man bei diesen Leuten gar nicht erst sprechen, weil sie als imperiale Opfer keine Bürgerrechte genießen. Das aber trifft ja wohl auf die Katalanen nicht zu. Spanische Provinzen mögen keinen annähernd so großen Autonomiestatus haben wie deutsche Bundesländer. Sie können sich zum Beispiel gegenüber der EU nicht selbstverantwortlich erklären, wie das Bayern oder Nordrhein-Westfalen tun, aber daraus abzuleiten, dass sie Opfer des Imperiums sind: Das ist eine hanebüchene, auf Revolutionsromantik zurückzuführende Sprachwahl. Katalanen sind spanische Bürger mit allen Rechten und Pflichten.

Wie eben auch die Basken, die jetzt sehr genau hinschauen, was sich da am Mittelmeer zusammenbraut. Catalunya und das Euskadi sind die zwei reichsten Regionen des Landes. Ihre Unabhängigkeitsbestrebungen sind alt, waren aber nie Massengeschmack. Selbst die sturen Basken sind mehrheitlich keine Separatisten. Das liegt unter anderem daran, dass »die Basken« keine ethnisch geschlossene Entität sind. Die Hauptstadt des spanischen Baskenlandes (Hegoalde genannt) Vitoria-Gasteiz ist eher eine kastilische Stadt; aber auch in Bilbao und San Sebastián gibt es nur noch wenige Familien, die sich reines Baskentum bewahrt haben. Die Menschen des Baskenlandes wissen zudem eben auch, dass sie von einer starken Zentralmacht profitieren – als kleines Land inmitten europäischer Flächenstaaten würden sie an den Rand gedrängt. Und noch ein europäisches Problem ergäbe sich dann: Das Iparralde, das französische Baskenland. Eine baskische Separation mit halben Gebiet wäre ja auch nicht gerade das, was sich baskische Nationalisten wünschten. Von der Navarra und La Rioja, zwei anderen spanischen Provinzen, die sich geschichtlich bedingt sehr dem Baskenland zugehörig fühlen, müsste man dann unter Umständen innenpolitisch sprechen.

Ruft ein sozialistisches Katalonien aus!

Was die von süßen Revolutionsklängen entzückten deutschen Seprationsanhänger immer wieder total vergessen haben in ihren Analysen, war dann natürlich die europäische Dimension eines solchen Austritts. Hier plant ja nicht eine Wüstenei auszutreten, sondern ein industrialisiertes Gebiet mit relativ gesunden Unternehmen. Kataloniens gute Stellung kommt ja durchaus nicht nur deswegen zustande, weil Katalanen so viel gescheiter als andere Spanier sind: Als Region eines EU-Mitgliedsstaates hat man da natürlich profitiert. Dass das nach einem Austritt aus Spanien und damit aus der Europäischen Union einfach trotzdem halbwegs florierend für katalanische Firmen weitergeht: Davon ist nicht auszugehen. In gewisser Weise biedern sich die Blasenlinken in dieser Frage den deutschen Konservativen an, die ja auch immer so tun, als sei wirtschaftliche Potenz einzig und alleine dem Fleiß und der Pfiffigkeit der Deutschen zu verdanken. Dabei lassen sie die Rahmenbedingungen aus dem Blick und überhöhen »das Deutsche« in ein transzendentes Wesen. Die »deutschen Separationisten« machen denselben Fehler in der Katalonien-Frage. Rahmenbedingungen lassen sie weg, die Katalanen sind doch pfiffig genug.

So pfiffig, dass sie auch gleich inmitten eines für sie fremden Europas mindestens den Sozialismus umsetzen sollten. Wenn sie doch schon mal dabei sind, sollen sie gewissermaßen gleich Nägel mit Köpfen machen. Nun ist der Sozialismus ein Begriff, den man verschieden deuten kann, immerhin gibt es ja auch in Frankreich Sozialisten, die aber nichts anderes als New-Labour-Sozis sind. Bloß wenn Leute, die als Avatar Hammer und Sichel führen, etwas vom katalanischen Sozialismus salbadern, dann wird es einem ganz mulmig um den Verstand herum. So einen Sozialismus – ernsthaft jetzt? Und das als warme Empfehlung an einen neuen Staat, der nicht EU-Mitglied ist? Dieser mit viel marxistischer Weltversteherei ausgestattete Ratschlag ist nichts weiter als jemanden als Vorschlag zu unterbreiten, er möge sich in schwerer Stunde in Isolation begeben. Man könnte es ja zum Beispiel auch mit einem gut ausgebauten Sozialstaat probieren – aber das führt den Leuten mit sowjetischer Memorabilia im Logo natürlich nicht weit genug.

Exemplarisch für den Niedergang katalonischer Unternehmen könnte in einem solchen Szenario dann der FC Barcelona werden. Wenn der dann ohne Europapokalteilnahmen in einer rein katalonischen Liga mit Vereinen wie Sabadell, Lleida oder L’Hospitalet um eine katalonische Meisterschaft spielt, dicht gefolgt von Espanyol Barcelona, das seinen Namen dann wohl ändern müssten, dann weiß man wie der neue Provinzialismus wirkt.

Ein Volk, ein Staat, ein …?

Die EU könnte sich ja einen Ruck geben und die katalonische Republik direkt zum Mitglied machen, las man dann als weitere direkte Aufforderung. Dass der spanische Zentral- und dann Rumpfstaat ein Wörtchen mitzureden hat, vergisst man dabei. Ob der zustimmt ist fraglich, wenn er gleichzeitig fürchten muss, dass weitere Provinzen abfallen. Wobei auch dieses tendenzielle Zerfallen Spaniens für die Blasenlinken gar kein Problem darstellt, denn sie behaupten einfach, dass ein Vielvölkerstaat, der Spanien letztlich sei, nun mal irgendwann in diese Lage käme. Das sei voll normal. Für Deutsche eine gewagte Aussage. Denn ein Staatsvolk, dass aus Friesen, Bayern, Preußischen, Sudeten, Ossis, Türken und einigen kleinen nationalen Minderheiten besteht, muss sich bei strikter Auslegung des Vielvölkerstaat-Begriffs schon mal fragen lassen: Ist Deutschland nicht auch abbruchreif? Sie würden diese Frage freilich in strikter Orthodoxie bejahen und dann sagen, so sei es eben, wenn das Volk Abspaltung will, so gehe nun mal Demokratie. Man muss tun, was das Volk will. Ebendiese Leute beklagten sich aber noch vor zwei Wochen, dass das deutsche Wahlvolk mit 12,5 Prozent einen Rechtsruck wünschte. Der Volkswille ist halt nur immer dann relevant, wenn er gerade passt. Da gleichen sich Merkel und Blasenlinke durchaus. Sie sind beide Ausdruck deutscher Pedanterie und deutscher Doppelstandardisierungen.

Zurück zur These vom Vielvölkerstaat: Der spanische Staat ist vieles – aber keine Kopie der KuK-Monarchie. Er ist ethnischer geschlossener als man annimmt – und älter als der deutsche Staat. Dieses Alter belegt auch, dass sich die verschiedenen Völker, die er auf seinem noch heutigen Gebiet um 1500 versammelte, vermischt und homogenisiert haben. Idealisieren muss man den Prozess natürlich nicht – da war auch Gewalt im Spiel. Die kanarischen Guanchen sind gewissermaßen die Pruzzen Spaniens, lieber deutscher Besserwisser. Einfach mal im Brockhaus unter P nachschlagen. Die historische Einheit des spanischen Zentralstaates ist aber nur eine Komponente, die von den blitzgescheiten Leuten in ihren Netzwerkssesseln nicht beachtet wurde. Sie merkten offenbar nicht mal, dass sie sich auf identitären Boden manövrierten. Wie kann es sein, dass es plötzlich linke Haltung sein soll, einem Staat gewissermaßen sein Existenzrecht abzusprechen, nur weil er viele Völker auf seinem Territorium vereint? Na hört mal, wie soll denn multikulturelles Agieren gelingen, wie kann man den Menschen glaubhaft machen, dass auch ein gewisser Anteil an Flüchtlingen in die bereits anwesende Gesellschaft integrierbar ist, wenn man gleichzeitig sagt, dass über Jahrhunderte zusammengehörige Völkerschaften eben ganz folgerichtig auseinandergehen? Vom Blut und Boden sollte man erst gar nicht zu sprechen beginnen, sonst wird es uferlos.

Interessant ist auch, dass man einen Nationenföderalismus für die normalste Sache der Welt hält, während im innerdeutschen Diskurs unter Linken klar ist, das der Föderalismus – insbesondere in Fragen der Bildung – ein gravierendes Problem darstellt, bei dem die notwendige Reform fortwährend verschleppt wird. Deutschland soll sich also entföderalisieren und zentraler werden – und dem europäischen Nachbarn empfiehlt man ganz revolutionsromantisch das Gegenteil. Kleinstaaterei den anderen, Großdeutschland für uns. Aber Wagenknecht und Lafontaine sind natürlich Ausgeburten der Rechten – schon klar.

Wer über den Dingen steht, sollte sie nicht ändern wollen

Sevim Dağdelen hat sich für die Linkspartei zu Katalonien geäußert. Ihre Empfehlung: Nicht grundsätzlich dafür sein, auch mal abwarten können. Überhaupt eine gute Empfehlung in heutiger Zeit, zumal bei so komplexen Themen wie diesem. Wenn dann die Ahnungslosigkeit eine Meinung hinausposaunt, wird es schwierig dagegen anzukämpfen. Trotzdem gab es umgehend Kritik an Dağdelen in den Netzwerken; einer analysierte ihren Text und dröselte ihn marxistisch auf. Wen will er denn bitte auf diese Weise beeindrucken und für seine Meinung begeistern? Mit solchen Statements geht es nur um eines: Um linksmentale Selbstbefriedigung – im wahrsten Sinne dieses Wortes. Das sei halt eben wieder typisch Linkspartei, hieß es weiter. Da könne man mal den Kapitalismus mal abschaffen und dann stehe man lieber zurück und dem Kapital treu zur Seite. Kapitalismus abschaffen? Dieser alte Traum der Linken, eingetippt in das Netzwerk eines kapitalistischen Unternehmens. Geradlinigkeit, wie hast du es schwer!

Was jedoch ganz sicher abgeschafft würde, das wäre eine reiche Provinz für Spanien, die auch den Rest des Landes, der an kargen Böden krankt und wenig Industrie vorzuzeigen hat, über die Runden bringt. Man bedenke nur, Bayern, Baden-Württemberg und Hessen würden eine Abschiedstour geben wollen: Da würde Berlin aber brutal reinschlagen. Aus gutem Grund. Der schöne Länderfinanzausgleich – alles weg! Aber Spanien empfiehlt man Stillhalten und Ziehenlassen. Realistische Einschätzung der Blasenlinken des spanischen Rumpfstaates danach? Gibt es nicht, scheißegal sagen die Netzwerker, eine Monarchie muss mit allen Mitteln bekämpft werden. Dass am Ende nicht Königs auf die Schnauze fallen, sondern Millionen Spanier, kümmert sie herzlich wenig. Sie stehen doch über den Dingen, sind abgehoben in ihrer Analyse. Was kümmern einem die Steinchen und Stöckchen auf dem Weg, wenn man 50 cm über jeden irdischen Pfad wandelt?

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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Bernie
Bernie
6 Jahre zuvor

Gut geschrieben, und als Badenser, der weiß, dass wir auch eine eigene Flagge (wie die Katalanen), und mit dem Badener-Lied sogar eine eigene Hymne haben, bin ich auch dafür, dass wir uns von Württemberg abspalten. Karlsruhe steht, soviel ich weiß, auch wirtschaftlich besser da als Stuttgart (soviel zur Mär von den angeblich fleißigen Schwaben).
Ich hätte auch eine Amtssprache – Allemanisch, wie die Schweizer.
Und der Unsinn, wie in Katalonien, wäre auch in Deutschland perfekt.
Übrigens mein Vater meinte immer Baden und Elsaß wären besser zusammen als Allemannen und Schwaben, und schwups schon hätte die EU ein neues dt.-franz. Problem, nur ganz anders als die letzten Jahrhunderte. Elsässer und Badenser vereint, dass wäre eine starke Wirtschaftsmacht……und der Unsinn würde grassieren in der EU….

Grüßle
Bernie

Bernie
Bernie
Reply to  Bernie
6 Jahre zuvor

Noch eine kleine Ergänzung zum Unsinn der geplanten Abspaltung Badens von Deutschland.

Spätestens seit der Niederschlagung der Badischen Revolution durch preußische Truppen, die damals von Württemberg angefordert wurden, haben Badenser auch eine offene Rechnung mit Berlin, die nie beglichen wurde, und das auch alte Revolutionslieder, z.B. „Das Badische Wiegenlied“ beweisen.

Auch hier Parlallelen zu den „Pruzzen in Deutschland“?

Amüsierte Grüße
Bernie

Bernie
Bernie
Reply to  Bernie
6 Jahre zuvor

Hier mal die Badische Hymne samt Fahne:

https://www.youtube.com/watch?v=8XfVWpsZXNE

und hier das bitterböse Wiegenlied aus der Zeit der Niederschlagung der Badischen Revolution durch die Preußen:

https://www.youtube.com/watch?v=QJUYXyN-sZA

…auch eine alte Wunde….

Gruß
Bernie

wschira
wschira
Reply to  Bernie
6 Jahre zuvor

Ich habe in Karlsruhe studiert, und es ist mir noch in Erinnerung, dass man zur späten Stunde mitunter „eine auf die Lapp“ angedroht bekam, wenn man einen Badener „Badenser“ nannte. Sie sind also Badenser? 🙂

Rudi
Rudi
Reply to  wschira
6 Jahre zuvor

Das Schlimmste für einen Badener ist, für einen Schwaben gehalten zu werden. Für Viele sind die Baden-Württemberger nur diejenigen, die eine schwäbische Großmutter haben und samstags das Treppenhaus und die Straße kehren müssen. Das kulturelle Unterdrückungspotenzial ruft stets nach Befreiung vom schwäbischen Joch. Die Berliner können dies mittlerweile nachvollziehen, wie man aus vielen Geschichten aus der Hauptstadt weiß. Immerhin gibt’s das Badener Lied, das die Sehnsucht der Unabhängigkeit vom Ländle symbolisiert.

Bernie
Bernie
Reply to  wschira
6 Jahre zuvor

Von Selbstironie noch nie wat jehört Wa?

Bernie
Bernie
Reply to  Bernie
6 Jahre zuvor

Das Ländle ist übrigens viel größer als die Landeshauptstadt. Das sollte man auch wissen, und die Mentalitäten, und Dialektfärbungen, haben viele Schattierungen – auch in Baden.

Karlsruher? Pah! Ich wohne in der Nähe von Basel und verbitte mir Vergleiche mit den Karlsruhern, oder Offenburgern!

Amüsierte Grüße
Bernie

Anarchrist
Anarchrist
Reply to  Bernie
6 Jahre zuvor

Klingt alles nach echten deutschen Werten 😀
Sag mal, dein Nachbar, ist der wirklich vertrauenswuerdig? Wenn nicht, empfehle ich dir dich sofort von ihm zu sparieren.
Ich finde wir sollten wieder zurueck zu den Fuerstentuemern und Stadtstaaten etc. von 1618. Dann wirds auch was mit der Verherrlichung der eigenen (Hoechst)Kultur.
/Sarkasmus: off

Yossarian
Yossarian
6 Jahre zuvor

Ich glaube Filterblase umschreibt es schon ganz gut. Wo findet das denn alles statt, wovon du da schreibst?
Die Nachdenkseiten z.B. haben da durchaus kritisch zu geschrieben: http://www.nachdenkseiten.de/?p=40422
Und auch ansonsten habe ich in meiner Blase eher primär die Kritik am Einsatz der Polizei wahrgenommen und nicht so sehr eine übertriebene Unterstützung der Abspaltung.

Bernie
Bernie
Reply to  Yossarian
6 Jahre zuvor

@Yossarian

Bei RT Deutsch fand ich da bei Rezza erstaunliches zur Polizeigewalt in Katalonien.
Da hat sich mal jemand die Mühe gemach t beide Seiten zu sehen, was ja eigentlich auch die Aufgabe der Mainstream-Journalisten wäre, und dann ergibt sich da ein ganz anderes Bild von den angeblich friedlichen Katalanen:

https://deutsch.rt.com/programme/451-programme/58607-451-grad-medienmanipulation-katalonien-referendum

Gruß
Bernie

PS: Der Rat beide Seiten zu sehen ist mir, aus anderen Lebenszusammenhängen, durchaus geläufig, kommt aber anscheinend in unseren Medien immer mehr abhanden, wie auch der Umgang mit anderen Themen, wo die schwarz-weiß Denke grassiert, beweist.

Yossarian
Yossarian
Reply to  Bernie
6 Jahre zuvor

Es ist ja auch nicht nur bei der Gewalt ratsam, sondern auch bei den Inhalten. Soviel ich bisher als Außenstehender mitbekommen habe, ist das Thema Katalonien durchaus etwas komplexer und vielschichtiger als es zunächst aussieht.
Überhaupt sollte man sich da imo eine Meinung zu sparen, wenn man nicht tatsächlich Ahnung von dem Thema hat. Ich habe die definitiv nicht und um ganz ehrlich zu sein, es interessiert mich eigentlich abseits meiner Neugier auch nicht wirklich. Welche Aktien habe ich denn schon in Katalonien?

Bernie
Bernie
Reply to  Yossarian
6 Jahre zuvor

@Yossarian

Seh ich ganz genauso, aber was die geplante Abspaltung angeht, das wäre nicht gut für die EU, und könnte auch international Abspalter von der Heimat – aus unterschiedlichsten Gründen – bestätigen.
Wie Roberto J. de Lapuente völlig richtig anmerkt gibt es auch bei uns I… die sich von Deutschland loslösen wollen, z.B. die „Partei für ein unabhängiges Bayern“, kein Scherz, die sich bei der letzten Bundestagswahl für ein eigenständiges Bayern stark gemacht hat.
Das Beispiel Katalonien könnte sogar international Schule machen. Man stelle sich vor in den USA erklärt Virginia seine Unabhängigkeit, und die anderen Südstaaten folgen – Was das zur Folge hatte konnte man 1861 – 1865 sehen, und die Wunde blutet in den einstigen Konföderiertenstaaten noch heute, wie die Rechtsextremisten der USA zeigen.
Oder meine polnische Freundin, die weiß, dass ihr Landesteil sich mehr zu Litauen als zu Polen gehörig fühlt usw. usf…..Bleibt zu hoffen, dass die Katalanen und Spanier vernünftig werden….und die Abspaltung noch rechtzeitig abblasen….sonst droht eine neue, internationale Kleinstaaterei, so meine, hoffentlich unberechtigte, Vermutung…..

Thrombo
Thrombo
Reply to  Bernie
6 Jahre zuvor

Ziehe zu deiner höchstwohlrecherchierten Information noch den, kaum in kleinen Einheiten dosiert bemerkbaren aber doch was Ereignisse anbetrifft nicht unrelevanten, Faktor Zeit zu Rate. Und schwupp … huch!? Das klingt ja fast nach REaktion …

Balmung
Balmung
Reply to  Yossarian
6 Jahre zuvor

So sehr ich ja Albrecht Müller schätze, aber das:

Wir haben die Europäische Union gegründet, weil wir es für sinnvoll halten, dass einzelne Nationen sich zu größeren Verbünden zusammentun. Und dabei durchaus ihre Eigenheiten bewahren. So sollte es jedenfalls sein. Und jetzt kommt eine Gruppe von Katalanen in Spanien und will unabhängig werden.

ist völliger Gaga

Anarchrist
Anarchrist
Reply to  Balmung
6 Jahre zuvor

So sehr ich ja Albrecht Müller schätze, aber das ist völliger Gaga

Weil wegen isso, oder wie?

Unbegruendete Behauptungen sind widerlich…
…. weil {steng geheim}
Friss deine eigene Medizin.

Balmung
Balmung
Reply to  Anarchrist
6 Jahre zuvor

Also, „wir“ haben die EU gegründet, wegen der Krötenwanderung, von unten nach oben versteht sich und dann war da noch die „Gruppe von Katalanen“, hm, waren es fünf oder dreizehn?

Anarchrist
Anarchrist
Reply to  Balmung
6 Jahre zuvor

Ich kann Albrechts Umschiffen des Begriffs ‚Mehrheit‘ unter Verwendung von ‚Gruppe‘ ganz gut verstehen. Denn die, die sich Gesamtspaniens nahe fuehlen, haben sich vermutlich in grosser Anzahl an das Gebot gehalten, nicht zur Abstimmung zu gehen. Daher ist nicht sicher, ob die Mehrheit wirklich fuer eine Abspaltung ist.

Die EU ist ja auch nicht nur ein Fiskalpakt, aka Kroetenwanderung, sondern hat auch andere Vorteile, z.B. die Reise- und Niederlassungsfreiheit, obwohl das natuerlich auch als Kroetenwanderung bezeichnet werden koennte, zumindest von ulkigen Gesellen 😀

Ich denke er wollte einfach nur darauf hinweisen, dass da eine Gruppe von Menschen die Implikationen, die ihre Separierung mit sich bringen wird, nicht vollumfaenglich erfasst hat.

P.S. es waren 42! Die Antwort auf alle Fragen.

Hartmut
Hartmut
6 Jahre zuvor

Oje, oje, na, hier kam aber mit Macht die spanische Herkunft durch. Apropos, ich nehme an, du schreibst gerade aus Katalonien und nicht wie wir „Blasenlinke“ weit weg „bequem aus dem Sessel“.
Ein klasse Strohmann, den du hier aufgebaut hast. „Antiimperialer Kampf“, „Revolution“. Geht’s auch ’ne Nummer kleiner? Dass es irgendjemandem um den Aufbau des Sozialismus in Katalonien ginge, wäre mir völlig neu. Die Leute dort wollen einfach nur ihre Geschicke politisch selbst in die Hände nehmen und das hat nichts mit „gegen Spanien zu sein“ zu tun. Und da Nation nicht das gleiche wie Volk ist, dürfen die das sogar laut dem nationalen Recht übergeordneten Völkerrecht.
Und noch mal zur Erinnerung: Weder verbietet noch erlaubt das Völkerrecht Sezessionen, die sind dort schlicht nicht geregelt – aus klugem Grund. Und erst recht gibt es keine „erlaubenden“ oder „verbietenden“ Bedingungen (wie sie sich die EU zur Rechtfertigung ihrer Kosovo-Anerkennung strickte). Und die Katalanen dürften sich mit eigener Sprache und Kultur sehr wohl als eigenes Volk begreifen.
Und wie es nach einem eventuellen Austritt den Katalanen und ihren Firmen geht, ist dann DEREN Bier und nicht das der Spanier, die ihrem Goldesel hinterher jammern.

Bloß wenn Leute, die als Avatar Hammer und Sichel führen, etwas vom katalanischen Sozialismus salbadern, dann wird es einem ganz mulmig um den Verstand herum.

Exakt. Woran du dich hier abarbeitest, löst bei mir nur Kopfschütteln aus.

Man muss tun, was das Volk will. Ebendiese Leute beklagten sich aber noch vor zwei Wochen, dass das deutsche Wahlvolk mit 12,5 Prozent einen Rechtsruck wünschte

Sind 12,5 Prozent „das Volk“? Niemand der „Blasenlinken“ wird ernsthaft eine Abspaltung unterstützen, die von einer Minderheit eines Volkes(!) gefordert wird.

Man bedenke nur, Bayern, Baden-Württemberg und Hessen würden eine Abschiedstour geben wollen: Da würde Berlin aber brutal reinschlagen. Aus gutem Grund. Der schöne Länderfinanzausgleich – alles weg! Aber Spanien empfiehlt man Stillhalten und Ziehenlassen.

Ob du erkennst, dass das „brutal dreinschlagende Berlin“ ja gerade NICHT diese „Blasenlinken“ sind, die Spanien das „Stillhalten“ empfehlen und – ja tatsächlich – sogar konsequent die Sezession der Bayern befürworten, wenn es dort eine Mehrheit dafür gibt?
Für mich gilt das Selbstbestimmungsrecht der Völker generell, seien es die mehrheitlichen Russen auf der Krim, die Kosovaren, die Schotten, die Katalanen oder die Hessen. Völker gegen ihren Willen in einen Staat zu zwingen, oder sie dort gewaltsam zu halten, geht auf Dauer nie gut, wie die Geschichte zeigt.
Ach ja, vielsagend auch, dass dir in deinem ganzen Elaborat kein Wort zur spanischen Prügelpolizei einfiel. Erstaunlich.

Hartmut
Hartmut
Reply to  Roberto J. De Lapuente
6 Jahre zuvor

Im Grunde ist dein Verständnis für die Abspaltung ja gestern abgestraft worden.

Ja, mit herbei gekarrten Jubelpersern aus dem ganzen Land:

Klar ist jedenfalls, dass zahllose Menschen – gratis – mit Bussen von überallher nach Barcelona gefahren wurden, wie Plakate aus ganz Spanien beweisen.


und

Trotz einer Mobilisierung in ganz Spanien kam der Marsch nicht im Ansatz an die großen Mobilisierungen der katalanischen Unabhängigkeitsbefürworter … heran.

Hartmut
Hartmut
Reply to  Roberto J. De Lapuente
6 Jahre zuvor

Als halber Baske weiß ich nur, dass das Baskenland eine laue Nummer wäre ohne die spanischen Finanzspritzen, die es mal aus Madrid gab.

Nun, was Katalonien betrifft, scheint wohl eher DIESER Landesteil der spritzende Doktor zu sein. Heißt das jetzt, Spanien würde seine „Umarmung“ Kataloniens eher lockern, wenn es diesen Landesteil durchfüttern müsste – und nicht umgekehrt?
WÄRE Katalonien arm, würde einfach die ablehnende Argumentation folgendermaßen lauten: „Wir dürfen Euch nicht entlassen, da ihr ja allein nicht lebensfähig wärt.“ (Was auch wieder nichts anderes ist, als über die Köpfe des Volkes(!) der Katalanen hinweg für sie zu entscheiden, ob sie ein Recht auf (volle) Eigenständigkeit haben oder nicht.

Hartmut
Hartmut
Reply to  Hartmut
6 Jahre zuvor

Als halber Baske weiß ich nur, dass das Baskenland eine laue Nummer wäre ohne die spanischen Finanzspritzen, die es mal aus Madrid gab.

Genau, was ich eben schrieb. Was geht es die Spanier an, ob ein eigenständig gewordenes Baskenland oder Katalonien danach am Hungertuch nagt oder aufblüht? Ist das so schwer in die Köpfe zu kriegen? Ein jedes Volk hat ein Recht auf staatliche Unabhängigkeit, wenn es das will. Ob die danach ihr Land an die Wand fahren oder die Straßen mit Milch begießen, ist dann deren Entscheidung.

Balmung
Balmung
Reply to  Roberto J. De Lapuente
6 Jahre zuvor

Katalanen die zu Hunderttausenden demonstrierten, dann doch nicht eigenständig werden zu wollen: Das ist gut für alle.

Der Feindsender berichtet von Faschos:

https://deutsch.rt.com/europa/58690-hitlergruss-in-katalonien-tausende-spanische/

Aber dem Iwan ist ja ohnehin nicht zu trauen

BTW: Zukunft ist gut für alle

Gaby
Gaby
Reply to  Balmung
6 Jahre zuvor
wschira
wschira
Reply to  Balmung
6 Jahre zuvor

„El Pais“ hat ja schon berichtet, dass die Russen hinter dem katalanischen Sezessionsversuch steckten. Möchte mal wissen, wann die zum Regieren kommen, wenn sie überall hacken und Unfrieden stiften. 🙂

Pentimento
Pentimento
Reply to  wschira
6 Jahre zuvor

@wschira

Das frag ich mich auch. LOL

Robbespiere
Robbespiere
6 Jahre zuvor

Hallo Roberto,

die Fakten, die du beschreibst, sind absolut nachvollziehbar.
Am Beispiel Ex-Jugoslawiens kann man studieren, welche Folgen der Separatismus hat.
Die verbliebenen Reststaaten sind kaum selbständig lebensfähig und wurden zum Spielball äußerer Mächte, wie NATO und EU.
Allerdings kann ich den Frust der Katalanen über die starre Politik der korrupten Rajoy-Regierung verstehen, besonders wenn sie auf das Nachbarland Portugal blicken, wo sich dank linker Wirtschaftspolitik endlich wieder Silberstreifen am Horizont zeigen..
Ich bin mir auch nicht sicher, ob die Katalanen in Summe wirklich aufdie Loslösung von Spanien abzielen, oder ob sie mit dem Referendum entsprechend Druck zur Bewegung in der Politik aufbauen, bzw. alle Spanier aus ihrer Agonie aufwecken wollen.
Auch in Jugoslawien waren die Menschen zunächst gg. die Zentralregierung in Belgrad, die die Mittel aus den erfolgreicheren Regionen für sich abgesaugt hat, der Rückfluss aber nur spärlich war.
Korruption und Vetternwirtschaft waren dort an der Tagesordnung.
Es kommt eben bei der Bevölkerung nun mal nicht gut an, wenn die Eliten ihnen mit dicken Karossen und Villen am Meer vorführen, wo das von jenen erwirtschaftete Kapital gelandet ist, während der Rest der Bürger darben muß.
Dass die Regierungen der verbliebenen Einzelstaaten nun ganz genau so verfahren, ist natürlich ein Treppenwitz der Geschichte. Das dürfte im Falle einer Abspaltung Kataloniens ähnlich aussehen.
Ich vermute auch mal, dass es auch zwischen Katalanen und der spanischen Hauptbevölkerung reichlich familiäre Bindungen gibt, so wie damals zwischen Serben, Kroaten, Slowenen und Muslimen.
Das schmeißt doch Niemand leichtfertig über den Haufen, allein schon mit Blick auf die Zukunft des eigenen Nachwuchses..

Schweigsam
Schweigsam
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Andere beleidigen und bei „Manolo“ hinten nicht mehr herauskommen ohne fremde Hilfe…Oje, oje

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Schweigsam
6 Jahre zuvor

@schweigsam

??????

Anarchrist
Anarchrist
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

??????

Er schwimmt regelmaessig im Anale Grande und ist leider oft von Darmendausgaengen umgeben. Bitte verzeih ihm 😀

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Anarchrist
6 Jahre zuvor

@Anarchrist

LOL

Schweigsam
Schweigsam
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

LOL

Wiedermal so ein Beispiel: andere als primitiv bezeichnen aber über ebenso primitive Äußerungen seine freude zum Ausdruck bringen. Das ist unterirdisch…

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Schweigsam
6 Jahre zuvor

@Schweigsam

Würdest fu mir bitte mal erklären, warum du dich von mir auf den Schlips getreten fühlst?

Für diesen Kommentar hier….

Andere beleidigen und bei „Manolo“ hinten nicht mehr herauskommen ohne fremde Hilfe…Oje, oje

…..fehlt mir komplett der Zusammenhang.

Weder habe ich jemanden, der sich gesittet verhält, beleidigt, noch sitze ich bei wem auch immer „hinten drin“

Also, rede mal tacheles!

Im Übrigen habe ich die Äußerung von Anarchrist im ersten Moment auf mich bezogen und mit Humor genommen, weil es mit einem Smiley versehen war.
Leider hat mein vor Kurzem geäußerter Vorschlag, die Verästelungen von Kommentaren deutlicher kenntlich zu machen, bisher keine Früchte getragen.

Schweigsam
Schweigsam
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Hm, na gut du hast mich überzeugt das ich wohl mit meiner ersten Ausage viel zu sehr impulsiv reagiert habe. Entschuldigung. Nächstes mal werde ich versuchen mehr auf einer sachlichen Ebene zu agieren. Für diesen Moment belassen wir es dabei. Dito?

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Schweigsam
6 Jahre zuvor

@Schweigsam

Entschuldigung angenommen!

Aber deine sachlichen Gründe würden mich trotzdem interessieren.
Habe ich dich an irgend einem Punkt persönlich getroffen, so geschah das nicht in böswilliger Absicht.
Du bewegst dich hier ja auch schon länger und bisher fand ich deine Kommentare immer treffend.

Gruß Rob

Schweigsam
Schweigsam
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Du bewegst dich hier ja auch schon länger und bisher fand ich deine Kommentare immer treffend.

Oh, danke!
Ich persönlich finde meine Kommentare (besonders erst wenn ich sie abgeschickt habe) nicht immer von der Wortwahl so gelungen.

Gruß Schweigi – Gute Nacht

Anarchrist
Anarchrist
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

War auch lustig gemeint von mir. Schliesslich sind in der ‚Manolo‘-Metapher min. 3 Leute mit einem Arschloch (sry fuer die Wortwahl) beschaeftigt.

1. Der, der jemanden hintendrin stecken hat
2. Der, der hintendrin steckt
3. Die fremde Hilfe fuers wieder herausholen

Wie ich sehe hat meine Humoreske gewirkt 😀
Glueckwunsch!

GrooveX
GrooveX
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

öhm, wie war das nochmal mit jugoslawien? erzähl mal. ich kenn deine geschichte des balkan noch gar nicht. scheint ein spannendes fantasy-abenteuer zu sein.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  GrooveX
6 Jahre zuvor

@GrooveX

Warum Fantasy-Abenteuer? Kennst du die „Wahre Geschichte“?

aquadraht
aquadraht
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

nö, der schwafelt gern dumm. Allerdings standen hinter der Zerstörung Jugoslawiens auch handfeste externe Interessen, vor allem der BRD und Österreichs. Hinzu kamen Antikommunismus und lokale Faschismen etwa der Ustasha, die Morgenluft witterten.

GrooveX
GrooveX
Reply to  aquadraht
6 Jahre zuvor

kriegst 2 fleißmärkchen und nen extrakuss.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  aquadraht
6 Jahre zuvor

@aquadraht

Allerdings standen hinter der Zerstörung Jugoslawiens auch handfeste externe Interessen, vor allem der BRD und Österreichs.

Stimmt, wenn ich da zu Besuch bin und einen Supermarkt betrete, fühle ich mich wie zu Hause, was das Warenangebot betrifft. Die einheimische Wirtschaft wurde größtenteils niederkonkurriert und damit auch die Arbeitsplätze vernichtet.
Die Jungen packen wg. der Perspektivlosigkeit ihre Koffer und wandern aus.

Hinzu kamen Antikommunismus und lokale Faschismen etwa der Ustasha, die Morgenluft witterten.

Das gibt es natürlich, aber der Nationalismus a la Ustascha oder Tschetniks wurde gezielt von der Politik lanciert. Die normale Bevölkerung hatte damit eher wenig am Hut, was man allein bei über 800.000 Mischehen gut verstehen kann.
Heute trauern Viele dem einstigen föderalen Bundesstaat Jugoslawien nach.
Die westlichen Werte waren eben nicht das gelbe vom Ei.
Auch das Problem der vielen offenen Hände (Schmiergeld) hat sich lediglich auf mehrere Einzelstaaten verteilt, was leider eben auch potentielle Investoren abschreckt, zum Leidwesen der Menschen.

Rudi
Rudi
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Dreht man die Schraube des Anti-Separatismus noch ein klein wenig weiter, kommt das heraus, was Katrin Göring-Eckardt (Grüne) uns zugerufen hat:

Wir lieben dieses Land. Das ist unsere Heimat. Diese Heimat spaltet man nicht. Für diese Heimat werden wir kämpfen.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Rudi
6 Jahre zuvor

@Rudi

Man kann den Separatismus aber auch derart auf die Spitze treiben, bis die Einheiten, die übrigbleiben, nicht mehr überlebensfähig sind.Was wäre damit für die Bewohner gewonnen?
Statt Teilung ist es doch allemal besser, eine soziale Politik zu betreiben, die Unzufriedenheit gar nicht erst aufkommen läßt.

Dass die Ausage der grünen Pfarrerstochter zynisch ist, weil ihre Partei selbst eine asoziale Politik betreibt und unterstützt, ist selbstredend.

Anarchrist
Anarchrist
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

mit dem Referendum entsprechend Druck zur Bewegung in der Politik aufbauen, bzw. alle Spanier aus ihrer Agonie aufwecken wollen.

Das ist es was ich auch vermute. Die Implikationen einer Abspaltung zu erfassen ist keine Raketenwissenschaft.

GrooveX
GrooveX
6 Jahre zuvor

es kommt halt immer drauf an, ob es zur momentanen folklore passt oder nicht. und das wesentlich hat hartmut wieter oben schon angemerkt.

wir heißt eigentlich die hauptstadt von mazedonien?

europa…

aquadraht
aquadraht
Reply to  GrooveX
6 Jahre zuvor

Stimmt. Zu Deiner Folklore passt es halt gerade nicht. Hast Du Jutta D. schon gefragt? Wohlgemerkt, kein Mensch mit einem Minimum an Verstand verteidigt die Polizeigewalt der Postfalange. Vor deren Terror haben Meinungsumfragen gezeigt, dass bestenfalls knappe Mehrheiten für eine Sezession vorhanden waren, mehrfach eher Mehrheiten dagegen. Der Sezessionshype spielte sich vorwiegend in der politischen Klasse ab.

Anders als Hartmut sehe ich nicht, dass sich stets eine beliebige Subpopulation eines Staates zum „Volk“ erklären und die Lostrennung beschliessen kann. Ernsthafte Sezessionsbestrebungen sind stets Symptome einer tiefgreifenden Staatskrise. In den meisten Fällen verursacht sie Friktionen, Unterdrückung und Diskriminierung, schlimmstenfalls Mord und Vertreibung von loyalistischen Bevölkerungsteilen und „unpassenden“ Ethnien, wie den russischen Bevölkerungsteilen in den baltischen SS-Altersheimen oder Arabern in den hochgejubelten kurdischen Autonomiegebieten.

Im Falle des Kosovo waren sie Begleiterscheinung einer ausländischen Aggression, die die Drogen-, Frauen- und Organhändler der UCK an die Macht spülte. Im Falle der Krim gab es eine tiefe Staatskrise durch den Putsch in Kiew. Ohne den wären Abtrennungsbestrebungen ohne Nachhall geblieben.

GrooveX
GrooveX
Reply to  aquadraht
6 Jahre zuvor

nee du, hab ich glatt vergessen. meinst du, ich kann nachträglich noch ihr placet einholen? sonst nehm ich auch mit deinem vorlieb, aber nur, wenn es gar nicht anders geht.

so, wenn wir jetzt mit dieser doofen kabbelei aufhören könnten? es gibt doch für dich sicher noch andere leute, auf die du dich kaprizieren kannst, oder?

der sezessionshype spielt sich zur zeit überall in der politischen klasse ab. es herrscht krieg. die staaten sind durchsetzt (und zwar in allen staatsbestimmenden institutionen) von einer protofaschistischen fünften kolonne – wegen mir auch von mehreren; wenn du schon von meiner folklore sprichst.

Linker Blasentee
Linker Blasentee
6 Jahre zuvor

Blasentee besteht aus 25g Birkenblättern,
30 g Süssholzwurzeln und 45g Bärentraubenblättern.

Aus was linker Blasentee besteht, kann man hier
täglich in der Kommentarspalte lesen.

wschira
wschira
Reply to  Linker Blasentee
6 Jahre zuvor

Schon wieder eine neue rechte Sockenpuppe.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Linker Blasentee
6 Jahre zuvor

@Linker Blasentee

Und dafür, dass es bei dir wieder läuft, nehmen wir noch nicht mal ein Honorar.:-)

Anarchrist
Anarchrist
6 Jahre zuvor

Hab aus der ‚linken‘ Ecke dergleichen noch nicht vernommen. Aus der ‚rechten‘ Ecke allerdings schon und dann oft mit dem Hinweis, dass der damit verbundene Austritt aus der EU ‚das einzig Wahre‘ sei und die Katalanen endlich der Totalkontolle U$raels entkommen. Neidisch wird dann noch gesagt, dass man sich sowas fuer Sachsen, Bayern etc. PP auch wuenschen wuerde. Reichsbuerger haben sich auch schon positiv geaeussert.

Was sind eigentlich Blasenlinke? Typen wie Schulz und Roth?

Katalanien ist hochverschuldet. Das habe ich zumindest gehoert. Und Katalanien wurde auch schon finanziell durch die Zentralregierung gerettet. Ich finde man sollte sich zusammensetzen und schaun, wo der Schuh wirklich drueckt und dann den Schuh reparieren. Ich werde das Gefuehl nicht los, dass da irgenwie aneinander vorbei geredet wird.

Zuspätkommer
Zuspätkommer
Reply to  Anarchrist
4 Jahre zuvor

Da stimme ich zu. Ich wäre auch für eine ergebnisoffene Diskussion; ggf. aber auch dafür, daß die Zahlungen Kataloniens an die Zentralregierung gesenkt würden, wenn diese sich tatsächlich als so drückend hoch herausstellen würden, wie manche Katalanen behaupten.

R_Winter
R_Winter
6 Jahre zuvor

…..und ziemlich generelle Ahnungslosigkeit.

Ich gebe zu, dass ich die wahren Hintergründe in Katalonien nicht kenne, obwohl ich in den Medien darnach gesucht hatte.
Ich bin nach den Artikel nicht klüger und bin froh, dass die „Linken“ (welche „Linken“? Ich auch?) sich zur möglichen Abspaltung geäußert haben (..und nicht Putin – obwohl ich etwas diesbezüglich gelesen hatte….).

Telepolis betrachtet die Aktionen etwas anders:

Wie Finanzindustrie und Politik Katalonien in die Knie zwingen
Die Chefs der am Tropf der EZB hängenden Banken baten Premier Rajoy um Hilfe, die Regierung verabschiedete in Windeseile ein Dekret zur schnellen Verlegung der Firmensitze
Im Streit um die Unabhängigkeitsbestrebungen Kataloniens zeigte sich letzte Woche, wie Finanzindustrie und Politik zusammenarbeiten, um ihre Macht aufrechtzuerhalten und die eigenen Interessen auch unter Missachtung geltender Gesetze durchzusetzen.

https://www.heise.de/tp/features/Wie-Finanzindustrie-und-Politik-Katalonien-in-die-Knie-zwingen-3852508.html

Die Bewegungen in Katalonien scheinen doch etwas komplizierter, als der „Wut-Blogger“ es darstellt.

Anarchrist
Anarchrist
Reply to  R_Winter
6 Jahre zuvor

Ernst Wolff Telepolis:

Unabhängigkeitsgegner begannen, ihr Geld abzuziehen, weil sie dem Geldhaus übel nahmen, dass es seinen
Hauptsitz in Katalonien hatte.

Ich sehe einige Schwaechen im Artikel, unter anderem die im Zitat. Wenn es um Bankenruns geht, haben die Leute fuer gewoehnlich Angst um ihr Geld. Mit ‚einer Bank etwas uebel nehmen‘ und sie deswegen zu ‚bestrafen‘ hat das wenig zu tun.

Der Artikel beschreibt eine Verschwoerung und arbeitet unsauber bei den Bezeichnern der genannten Akteure (welche „Politik“ meint er und woher kommt auf einmal der Schwenk hin zu „innerhalb der EU“?) Diese Unschaerfe finde ich kontraproduktiv und erinnert mich sehr an billige Polemik:

Der Vorgang zeigt deutlich, wie Politik und Finanzwirtschaft sich innerhalb der EU in die Hände spielen: Die Politik hilft Konzernen und Banken, sich auch im Falle einer Abspaltung Kataloniens weiter aus den Töpfen der EZB zu bedienen.

Auch den Umstand, dass es sich wirklich um einen Notstand handelt fuer Spanien, wird ignoriert, um der Verschwoerung auch noch einen Touch von Unrechtstaatlichkeit/Diktatur zu verleihen:

Wenn es um „die Finanzmärkte“ und um „systemrelevante Institutionen“ geht, wird ganz einfach der Notstand erklärt und geltendes Recht außer Kraft gesetzt.

Sein Abschlusskredo, dass es noch heiss her gehen wird und die Sache weiter eskalieren wird teile ich allerdings und dass Spaniens Regierung nicht gerade das gelbe vom Ei ist, auch.

RH
RH
Reply to  R_Winter
6 Jahre zuvor

raul zelik hat schon 2015 in der WOZ gute artikel zu katalonien veröffentlicht

GrooveX
GrooveX
Reply to  RH
6 Jahre zuvor

was hast du denn hier verloren?

golle.g.
golle.g.
6 Jahre zuvor

Sorry, Herr L., ihr Artikel zu den Sezessionsbestrebungen (die übrigens nicht neu sind) einiger Katalanen verwirrt mich, da ich, wie wohl die überwiegende Neulandrebellen-Leserschaft weder Historiker noch Experte der spanischen Geschichte bin und deshalb nur – falls überhaupt – eingeschränkt die politische Gemengelage dort beurteilen kann. Sie mögen das für sich gerne in Anspruch nehmen.
Dass sie sich aber auch dazu berufen fühlen, in gleichem Artikel die „deutsche Linke“ in indifferenter und teils herabwürdigender Art und Weise zu be- und verurteilen, ist für mich grenzwertig – oder ist es gewollt, das Forum auf ein Niveau zu bringen, wo sich auch deutsche Stammtischschwestern und -brüder daheim fühlen können?
Mal, Herr De Lapuente, schwadronieren Sie über die, die “bequem im sozialen Netzwerksessel Platz“ nehmen, „warme Ratschläge“ verteilen und außer ihrem „Fundamentalismus und Idealismus“ wenig zu bieten haben. Mal fallen die von Ihnen ausgemachten – aber nirgends näher benannten – Linken durch ihre „Ahnungslosigkeit“ auf und irgendwie werden alle diese von Ihnen ausgemachten Linken, in die Kategorie „Blasenlinker“ eingeordnet. Ich finde es bedauerlich, weil ich zumindest versuche, mein Linkssein mit den Zielen der Aufklärung zu verbinden und Gegner die sind, die sich dem verwehren. Nichtsdestotrotz kann und darf man unter Linken auch kontrovers und heftig debattieren, aber bitte nicht so…
Einen kurze Anmerkung noch zu Katalonien, ganz ohne „linke Blase“:
Dass in Spanien eine der korruptesten Regierungen in der EU an der Macht ist, ist belegbar, auch, dass dort Politik für die (Finanz-)Eliten betrieben wird. Deshalb möchte ich auf einen lesenswerten Artikel von Ernst Wolff (Journalist und Buchautor, u.a. Weltmacht IWF: Chronik eines Raubzugs) einen Kenner der Finanzindustrie und ihrer Machenschaften, auf Telepolis von heute hinweisen: Wie Finanzindustrie und Politik Katalonien in die Knie zwingen. Schon im Vorspann wird Wolff deutlich: „Im Streit um die Unabhängigkeitsbestrebungen Kataloniens zeigte sich letzte Woche, wie sich gegen die Aufklärung stemmen, Finanzindustrie und Politik zusammenarbeiten, um ihre Macht aufrechtzuerhalten und die eigenen Interessen auch unter Missachtung geltender Gesetze durchzusetzen. (…) So lange Separatisten nämlich nicht an die Macht gelangen, sind sie sowohl für die EU als auch für die EZB äußerst nützlich, weil sie die Aufmerksamkeit der Bevölkerung von den wahren Verursachern ihrer Misere – der Finanzindustrie – ablenken und die Wut der Menschen statt dessen auf andere Volksgruppen richten…“

Anarchrist
Anarchrist
Reply to  golle.g.
6 Jahre zuvor

Ich frage mich, ob die Katalanen der Abspaltungsbewegung eine entsprechende Aufklaerungskampagne gestartet haben, die es aber nicht geschafft hat bis zu uns durchzudringen? Denn wirklich was gehoert habe ich hier nicht.
Aus den diversen Medien hoert man oft nur, dass „die Katalanen“ den innerspanischen ‚Laenderfinanzausgleich‘ ungerecht finden, da sie ‚Nettozahler‘ sind.

Obadiah Hakeswil
Obadiah Hakeswil
Reply to  golle.g.
6 Jahre zuvor

Schöner und treffender Beitrag . g !
Mit schöner Regelmäßigkeit verschiebt Herr L. gern mal die Definitionen von „Linkssein“ mit mehr oder weniger kruden Theorien. Andernorts wird der Herr schon lange deshalb belächelt und es werden Schoten über ihn gerissen ob seiner sehr sonderbaren Betrachtungsweisen. Eigentlich ist er überhaupt kein „Linker“ oder einer der irgendwie „links“ denkt – sondern eher ein SPD-Prototyp: links blinken, aber dann rechts abbiegen….

Anarchrist
Anarchrist
Reply to  Obadiah Hakeswil
6 Jahre zuvor

Hat „Herr L.“ denn schon die Intention einer derartiger Schreibweise offenbart?
Immerhin regt es die Leute an darueber zu diskutieren, was man unter ‚Links‘ eigentlich so versteht.
Genauso koennte ich einen ‚Rechten‘ miemen, um eine Gruppe ‚Linker‘ fester zusammenzuschweissen.
„Gottes Wege sind unergruendlich“ Hahahaha 😀

Obadiah Hakeswil
Obadiah Hakeswil
Reply to  Anarchrist
6 Jahre zuvor

ööhhm….kurze Nachfrage:
wer oder was ist „Gott“ …?

Anarchrist
Anarchrist
Reply to  Obadiah Hakeswil
6 Jahre zuvor

Jeder ist Gott. Und alle. Irgenwie, irgendwo, irgendwann.
Willst Du Gott sein, dann sei Gott 😀

aquadraht
aquadraht
6 Jahre zuvor

Um auch mal was zum Artikel zu schreiben: Also so wirklich habe ich Roberto wirren und offenbar stark emotionalen Rant auch nicht verstanden.

Zunächst einmal bleibt absolut unklar, welche „linke Blase“ gemeint ist. Ist es vielleicht Robertos Umgebung in Müllhalden-„sozialen Medien“ wie Fratzenbuch, wohin ja die „sozialistische Tageszeitung“ Neues Deutschland linke Kommentare durch Schliessung ihrer Kommentarfunktion verbannt sehen will? Selbst wenn, und wenn deshalb eine Verlinkung auf die Ergüsse in dieser Konzernmüllhalde der Eitelkeiten nicht möglich ist, wären Zitate, Ross und Reiter schon angemessen gewesen.

Und dann wäre es gut gewesen, Nachricht und Kommentar zu trennen, wie das in alten Zeiten einmal Journalisten als handwerkliche Mindestanforderung gesehen haben. Informationen über das Land Spanien und seine Regionen sind gewiss von Interesse, auch solche über Wirtschaftsstruktur und Finanzsituation.

Dagegen sind die antikommunistischen Ausfälle, die so auch in jedem scharfrechten Auftritt hätten stehen können, nicht nur überflüssig, sondern unter aller Kritik. Gerade im 100. Jahr der Oktoberrevolution halte ich weder Sowjetstern noch Hammer und Sichel für ehrenrührige Symbole. Wenn unter ihnen Quatsch verzapft wird, mag man den Quatsch zerlegen, aber nicht pöbeln wie ein scharfrecht4er Funktionär.

schwitzig
schwitzig
6 Jahre zuvor

Ein Lapuente-Beitrag. Gut, ich wusste vorher, dass es ein Fehler sein würde, diese Seite mal wieder im Browser aufzurufen.

Pentimento
Pentimento
6 Jahre zuvor

Das Schweigen der EU ist schon auffallend verglichen mit dem empörten Gebrüll nach dem friedlichen Referendum auf der Krim. Die Sezession der Krim nannte man eine „völkerrechtswidrige Annektion“ und nahm dies als Vorwand für idiotische Sanktionen. Ein gewaltsamer Versuch, Meinungsfreiheit und Demonstrationsrecht innerhalb der EU zu unterdrücken, bleibt weitgehend unkommentiert.

Thrombo
Thrombo
6 Jahre zuvor

Abgesehen vom unerträglichen Geschwurbel dieses Artikels sind die Fakten sowie die Schlussfolgerungen daraus erheblich an den Haaren herbeigezogen.

Zu den Fakten:

Die Katalanen sind historisch wie auch aktuell ein eingeschworenes Völkchen, wobei sie eigene Nachnamen besitzen, die auf ihre Herkunft hinweisen. In Katalonien ist nur jeder fünfte „waschechter“ Katalane. Der Rest ist im Laufe einer langen Zeit, die bis heute andauert hinzu gewandert. Die häufigsten Nachnamen sind Fernandez, Rodriguez, usw., also Reststaatliche Nachnamen, und zwar vornehmlich aus dem Süden Spaniens. Das ist wichtig um zu verstehen, warum „nur“ 42% der Einwohner zur Befragung gegangen sind und diese mit 90% für eine Trennung gestimmt haben.

Katalonien trägt 20% zum BIP bei, also ein fünftel des Gesamtspanischen. Dieser wird bis auf wenige laufende und notwendige Posten fast komplett an die hochkorrupte Regierungsklicke in Madrid überwiesen, die dann damit ihre, in ganz Spanien ansässigen Amigos bedient. Die Katalanische Regierung verlangt seit geraumer Zeit von der Zentralregierung Transparenz bzgl. des Verbleibes der Gelder aber bis Dato absolut erfolglos. Das Gleiche gilt für EU-Fördertöpfe, die immer direkt nach Madrid fließen.

Anstatt Linke zu bashen, hätte der Autor lieber mal die Aktionen der spanischen Regierung sowie ihrem Verbündeten, dem „scheuen Reh“ des Kapitals erörtern können. Es ist ein exemplarisches Beispiel dafür, wie Neoliberalismus funktioniert. Abgesehen von den Prügelattacken der angekarrten Guardia Civíl und Guardia Nacional, ist die Androhung des Umzugs der Zentralen von Banken und Industriebetrieben, welche teilweise sogar schon abgeschlossen sind. Wo sich die Zentralen befinden ist scheißegal aber mit dieser Drohkulisse kann man den Ignoranten davon überzeugen, dass die Unabhängigkeit Fantastillionen an Arbeitsplätzen kosten wird.

Ich vermute mal, dass der Autor des Spanischen mächtig ist, so dass er in der Lage sein sollte, Nachrichten spanischer Sender und Zeitungen zu verstehen. So kann man sehr schön noch den dritten Gauner bei diesem Schauspiel beobachten: Die spanischen MSM. Der vierte wäre dann das Verfassungsgericht also ganz so wie hier auch.

Was ich hier schreibe bedeutet nicht, dass ich die Separationsbestrebungen so wie sie stattfinden auch befürworte. Ein ernsthafter Versuch muss als erstes den Grenzschutz, die Steuererhebung und noch ein paar andere Kleinigkeiten geklärt haben bevor man drauf los legt. So wie es gemacht wird, kann es nur als Trauerspiel aufgenommen werden das sogar in einem Fiasko enden. Heute wird am späten Nachmittag der katalanische Präsident Carles Puigdemont bekannt geben, wie es aus seiner Sicht weiter gehen soll. Ich glaube nicht, dass er den unabhängigen katalanischen Staat ausrufen wird. Wenn er es trotzdem tut, kann die Situation (nicht nur für ihn) sehr gefährlich werden. Wenn er es nicht tut kann man davon ausgehen, dass sein Gesichtsverlust das geringere Übel sein wird.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Thrombo
6 Jahre zuvor

@Thrombo

Danke für deinen datailreichen Kommentar, der Aspekte beleuchtet, die ansonsten medial unter den Tisch fallen.
Ich habe allerdings meine Zweifel, ob eine Abspaltung Kataloniens für die Bürger wirklich ein Gewinn wäre, oder ob deren zukünftige Regierung sich nicht genau so verhält wie die spanische.
Die Verlockung der Selbsbereicherung im Amt und der Korruption seitens der Wirtschaft/Finanzmafia ist einfach übermächtig und m.M.n. nur durch direkte Mitbestimmung der Bürger und die Kontrolle der Regierung zu beschränken.
Davon, ob die katalanische Regierung das im Programm hat, habe ich bisher keine Kenntnis.
Positiv an dem Referendum finde ich, dass es die Spanier aufschreckt und meine Hoffnung ist, dass sich die Bevölkerung nun stärker auf die Machenschaften und politischen Fehltritte der Rajoy-Regierung konzentriert, denn schließlich sind von dessen katastrophalen Entscheidungen alle Spanier betroffen.

Thrombo
Thrombo
Reply to  Robbespiere
6 Jahre zuvor

Genau so sehe ich das auch. Es würde sich genau nichts ändern, wenn Katalonien den Katalanen gehört. Die Katalanen sind in Spanien die Schotten Großbritaniens oder die Schwaben Deutschlands. Sie sind äußerst geschäftstüchtig und man munkelt sie seien extrem geizig. Jemand mit diesen Eigenschaften landet schnell als Unternehmer und damit in diesem System in Richtung Machtgipfel. Und welches ist weltweit das System? Neoliberalismus, oder? Die logische Konsequenz daraus ist, dass Katalonien, was das Verhältnis Kapitaleigner-Lohnabhängige angeht, unverändert bleiben wird oder sogar schlimmer für Arbeitnehmer wird.

Um ca. 18:00 Uhr tritt der Präsident Kataloniens in die Öffentlichkeit. Da wird er etwas, wie man hört, fundamentales und bis dahin äußerst geheim gehaltenes zur Situation sagen. Die Regierung sagt, dass man JEDE Möglichkeit ausschöpfen wird, um die Unabhängigkeit Kataloniens zu unterbinden. Hoffentlich wird das nicht so schlimm …

Ulrich Raggen
Ulrich Raggen
Reply to  Thrombo
6 Jahre zuvor

Diese Details (u.a. „… wie bei uns…“!) sind gut zu wissen

Thrombo
Thrombo
Reply to  Ulrich Raggen
6 Jahre zuvor

Ja leider, und zwar Detailgetreu nur etwas Zeitversetzt. Man hat sich in der jüngeren Vergangenheit ja nicht umsonst als treuer Vasall der Nato und vorbildlich folgsamer Schüler der deutschen Doktrin in Europa geoutet.

Und auch leider ja: Die Spanier sind in ihrer absoluten Mehrheit genau so blöd wie die Deutschen.

aquadraht
aquadraht
Reply to  Thrombo
6 Jahre zuvor

also auch mal ein paar Punkte machen. Katalonien trägt zu 20% zum BIP bei, bei 16% Anteil an der Bevölkerung Spaniens. Ein Teil dieses BIPs wird auch von nichtkatalonischen Saisonarbeitskräften aus Galicien, Estremadura etc. erwirtschaftet, die von katalanischen oder von dort agierenden Kapitalisten ausgebeutet werden.

Dass die Postfaschos in der Madrider Regierung korrupt sind, geschenkt, die vorher regierenden PSOEler waren nur wenig weniger korrupt, und die katalanischen Politiker sind auch nicht alle mit blütenweissen Westen ausgestattet.

Die Autonomie- oder Sezessionsforderungen haben ihren Hintergrund, und die Madrider Regierung trägt ihren Anteil daran. Da gibt es keinen Zweifel.

Recht gebe ich Dir in bezug auf die Realisierungschancen der Unabhängigkeitsgeschichte. Da steht einiges vor. Dass das Kapital nicht in einer Region bleiben will, die womöglich aus der EU fliegt, kann ich aber in erster Näherung nicht als finstere Bosheit verdammen. Die müssten ja bescheuert sein.

Thrombo
Thrombo
Reply to  aquadraht
6 Jahre zuvor

Ja sicher. Die sPD Spaniens in einer noch korrupteren Umgebung als hierzulande. Von denen ist nichts anderes zu erwarten. Und bzgl. den Separationsbestrebungen der Katalanen bin ich auch zwiegespalten. Sicher sind die nicht annähernd Blütenweiß und manch einer davon ist ein Nationalist oder gar ein Rassist, der keinen hehl daraus macht. Korrekt ist auch zu erwähnen, dass die Katalanen Zugeständnisse, Freiheiten und eine Autonomie bekommen, die anderen (ohne dem historischen und finanzkräftigen Hintergrund) nicht zugestanden werden. Sie haben auch eine eigenständige und mit vielen Vollmachten ausgestattete Regierung.

Mein Anliegen ist eigentlich die öffentlich gezeigte Demaskierung der spanischen Nationalregierung in diesen Tagen.
Die Fakten, die aufgrund des Referendums nunmehr auf dem Tisch liegen, sind folgende: Die katalanische Regierung hat da etwas, ohne Sinn und Verstand, übers Knie zu brechen versucht. Hals über Kopf, ohne Hand und Fuß, wie auch immer. Das ist die Schuld der katalanischen Regierung. Mehr nicht. Ich analysiere dieses Verhalten ganz einfach als absolute Dummheit.

Nun aber zu den anderen, denen aus Madrid. Je näher der erste Oktober rückte, desto mehr drohten sie mit der nationalen (policía nacional) und der zivilen (guardia civíl) Polizei aus ganz Spanien anzureisen, um die Wahllokale zu besetzen und die Wahlurnen zu beschlagnahmen. Für die, die es nicht wissen: Katalonien ist erlaubt seine eigene Polizei zu stellen, die sogenannten Mossos d´esquadra. Madrid traute nicht deren Loyalität, weshalb sie ein paar Tage vor dem Wahltag tatsächlich zahlreich Prügelpolizeien aus ganz Spanien nach dorthin schickte – dieses Misstrauen wurde übrigens im Nachhinein nicht enttäuscht ;-). Trotz erster unverhältnimäßig brutaler Einsätze der Polizei vor und in den Wahllokalen, die konstant in den Medien übertragen wurden, um den Menschen angst zu machen, damit sie sich nicht zu den Urnen trauen, ließen sich viele nicht einschüchtern und gingen hin (einem davon wurde mit einem Gummigeschoss ein Auge ausgeschossen). Wie in jeder Tragikomödie gibt es auch hier was zum Schmunzeln, und zwar dass die Polizei Schulen (Wahllokale) und Privatwohnungen von Wahlkommisionsmitgliedern u.a. durchsuchte, um Wahlurnen und -zettel zu beschlagnahmen aber nichts fand. Hinterher stellte sich heraus, dass sie überall in privaten und unverdächtigen Haushalten versteckt gewesen waren (so dumm scheinen die Katalanen doch nicht zu sein) 😛
Es wurden Druckereien gestürmt und Werbeflyer zur Volksbefragung beschlagnahmt. Es wurden 140 Ja-Stimmen-freundliche Internetseiten geschlossen. Es wurden 300, organisatorisch für das Referendum agierende, Bürgermeister zum Verhör bestellt und Politiker verhaftet. Am Wahltag wurden 40 Wahllokale gestürmt und die darin befindlichen Wahlurnen beschlagnahmt (prügelnd und Scheiben kaputtmachend=650000 verlorene Wählerstimmen). Warum tun die das, nachdem das spanische Verfassungsgericht entschieden hatte, dass diese Volksbefragung illegal sei? Dazu fällt mir bloß Machtdemonstration ein, sonst nichts – na ja, außer vielleicht dass die noch dümmer sind als ich den Katalanen eh schon unterstelle. Der König hat eine äußerst unübliche Ansprache an das Volk via Fernsehen gehalten, bei der er Partei für die Zentralregierung ergriffen hat und millionen von Katalenen zu Verbrechern gestempelt hat. Beides, die PP (Partido Popular) sowie das Königshaus sind Generalísimo Francos Hinterlassenschaften.
Die meist in den Mund genommenen Worte dieser madrider Pharisäer sind dieser Tage, oh Wunder – Demokratie, Recht und Rechtstaatlichkeit sowie Verfassung.

Folgendes ist zwar nicht aktuell aber in diesem Kontext doch interessant. Seit ein paar Jahren gibt es in Spanien La Ley Mordaza-das Knebelgesetz. Es bedeutet, dass man unter Androhung höchster und rechtlich abgesicherter Strafen, das Gesicht eines prügelnden Polizisten niemals auf einem Bildträger öffentlich zeigen darf. Passt doch, oder? Und hierzu nochwas: Die Guardia Civíl ist in Spanien schon seit Francos Zeiten berühmt berüchtigt. Das war während des Bürgerkrieges eine üble Mördertruppe. Später in den 70ern hat sie Gewerkschaftlern und demonstrierenden Arbeitern gern mit der Porra eine über die Rübe gehauen. Jüngstes Beispiel das ich mitbekam waren die Schüsse auf, vor der Küste schwimmende Flüchtlinge mit Gummigeschossen und zum Teil auch mit tödlicher Munition, von denen manche auch nicht überlebten.

Es handelt sich hier um einen faschistischen Staat; denn woran sonst als an seinen Taten sollte man ihn erkennen können? Andererseits traue ich den Katalanen durchaus zu, genau so zu agieren – wenn sie denn irgendwann können dürfen sollten. Über das Benehmen der dortigen Politiker, Industrieller und vornehmlich der Rolle der Mossos bei der Behandlung ihrer Ansicht nach unwerten Lebens könnte ich auch einiges Schreiben aber lassen wir das lieber. Das ist auch so schon viel zu lang geworden.

Thrombo
Thrombo
Reply to  Thrombo
6 Jahre zuvor

Hab´ ich vergessen zu erwähnen: Das scheue Reh. Ja aber Liechtenstein, Monaco und die Schweiz sind auch nicht in der EU und hängen trotzdem nicht am Hungertuch. Und was ist mit Andorra? Eigentlich katalanisch, mikroskopisch kleiner und auch nicht in der EU?

Das die Kohle abhaut bloß weil einer nicht in der EU ist halte ich echt für ein Gerücht.

Anarchrist
Anarchrist
Reply to  Thrombo
6 Jahre zuvor

Ohne Schwarzgeldkonten-Industrie (Status Steuerfluchtparadies) und High-Society-Vergnuegungsucht saehe es in der Schweiz, Monaco und Liechtenstein nicht so rosig aus. Auch waren die 3 von Anfang an nicht mit dabei. Katalonien etc. muesste aber erst noch entflochten werden aus dem Netz.
DIe Kohle ist schon dabei abzuhauen aus Katalonien. Einige Banken und Unternehmen haben sofort ihre Hauptsitze aus Katalonien entfernt. Der spanische Staat hat eine Ausnahmeregelung ins Leben gerufen, die es den Firmenvorstaenden ermoeglicht hat, an der Hauptversammlung der Aktionaere vorbei, ihren Firmensitz zu verlegen.

Thrombo
Thrombo
Reply to  Anarchrist
6 Jahre zuvor

Noch einmal: Die Verlegung des Haupsitzes einer Bank oder eines Industrieunternehmens in ein anderes Land oder eine andere Provinz allein, hat kaum erwähnenswerte Auswirkungen auf irgendwas und schon gar nicht auf den Cashflow dieser Firmen.

Die konkrete Situation, von der wir hier sprechen, dient allein dazu die Meinung der Befürworter einer Trennung zu Gunsten interessierter Kreise zu beeinflussen.

Thrombo
Thrombo
Reply to  Thrombo
6 Jahre zuvor

Hab´ schon wieder was vergessen:

Andorra z.B. ist ein Steuerparadies und hat den Euro unilateral eingeführt. Andere, wie z.B. Liechtenstein haben Wirtschaftsabkommen mit der EU, die sie nicht schlechter dastehen lässt, als deren Mitglieder.

Das wäre alles gar kein Problem. Das einzige aber dafür um so gewichtigere Problem ist die Einwilligung der Nation, der man angehört, zu bekommen.

Das wird aber in Spanien nicht geschehen. Katalonien=guter Boden, gutes Klima, gute Industrie, gute Finanzen, gute Bildung, gutes fleißiges Volk. Gute Melkkuh. No way!

Anarchrist
Anarchrist
Reply to  Thrombo
6 Jahre zuvor

Danke fuer den interessanten POV. Ich teile Deine Einschaetzung weitestgehend.

Uebrigens: Puigdemont hat inzwischen die Unabhaengigkeit ausgerufen 😀 Allerdings hat er auch sofort das Parlament angerufen, die Umsetzung dessen auf Eis zu legen, da er der Meinung ist, dass die Sezession ein bilateraler Prozess ist, der ohne Verhandlungen und Gespraechen mit Spanien in die Hose gehen wuerde.

Ulrich Raggen
Ulrich Raggen
6 Jahre zuvor

Bei Katalonien gibt es zwei Probleme: Wirtschaft und Kultur.

Die Kultur ist eigenständig. Eine kulturelle Autonomie wird seit über 300 Jahren erfolglos angestrebt. Wie im Fall der Basken, Schotten, Flamen, Iren und vielen anderen. Herscherstrukturen verhindern das stets. Wenn Spanien nun aber sagt: dann wird Katalonien die kulturelle Autonomie entzogen … dann ist das ein Hohn. Die kulturelle Autonomie wurde Katalonien bereits beschnitten und was der Auslöser der entscheidenden Abstimmung.

Wirtschaftlich wird Katalonien aber stets von Madrid ausgesaugt. Von einem Herrschersystem, welches seit Columbus-Zeiten sich an den Raub von Gold gewöhnt hat, kann man schließlich kaum was anderes erwarten. Aber genau diese Mentalität sollte beendet werden. Natürlich gibt es Nutznießer dieses Kapitalflusses aus Katalonien. Aber genau diese sind in Katalonien nicht stimmberechtigt. Was völlig normal ist. Oder haben über unseren Portemoney-Inhalt auch Bettler zu bestimmen?

aquadraht
aquadraht
Reply to  Ulrich Raggen
6 Jahre zuvor

Du verbreitest hier auch Geschichtsmythen. „Die Katalanen“ haben wie „die Spanier“ ihren Anteil an den kolonialen Bestialitäten und Völkermorden gehabt, damals gab es keine Autonomiebestrebungen. Die katalanische Sprache und Kultur ist wie die kastilische und die baskische deutlich älter als 300 Jahre, eine systematische ethnische oder kulturelle Unterdrückung gab es in Spanien weder unter den Königen, der Republik und nicht einmal systematisch unter der Diktatur de Riveras. Franco und die Faschisten haben da schon einiges auf dem Kerbholz, allerdings nichts was etwa mit dem türkischen Vorgehen gegen Armenier oder Kurden vergleichbar wäre.

Dass Katalonien „von Madrid ausgesaugt“ wird, ist Blödsinn. An dem Raub zu Kolumbus‘ Zeiten waren Katalanen auch beteiligt. Katalonien war in der industriellen Entwicklung stets eher bevorzugt. Es hat die durchschnittlich vierthöchsten Prokopfeinkommen spanischer Regionen, auch dank billiger und von katalanischen Kapitalisten ausgebeuteten Arbeitskräften aus armen Regionen wie Galicien und Estremadura.

Dieses völkische und wohlstandschauvinistische Gelaber ist abartig.

Anarchrist
Anarchrist
Reply to  Ulrich Raggen
6 Jahre zuvor

Die Kultur ist eigenständig. Eine kulturelle Autonomie wird seit über 300 Jahren erfolglos angestrebt

Haeh? Entweder ist die Kultur souveraen, und dann besteht Autonomie, oder eben nicht.
Oder hab ich grad nen Knoten im Kopf?

schwitzig
schwitzig
6 Jahre zuvor

Trotz historischem Bezug ist es durchaus möglich, dass der Text wieder an Aktualität gewinnt:

https://www.youtube.com/watch?v=xUYOpcRAPr0

Thrombo
Thrombo
Reply to  schwitzig
6 Jahre zuvor

Hi schwitzig, danke für diesen Clip. Ich habe das Lied schon so oft gehört, ohne zu wissen worum es dabei geht. Wieder was gelernt.

Geschichte wiederholt sich zwar, aber ich glaube trotzdem nicht, dass so etwas in Europa so schnell wieder geschieht. Die Indoktrination und Manipulation der Bevölkerungen hat einen Stand der Saturierung erreicht (vielmehr geht da nicht), der derartige Problemlösungsversuche im Sande verlaufen lassen würde. Außerdem kümmern sich die Leute einen Dreck darum wie sie ständig im eigenen Land von unmenschlichen Menschen verarscht, gegängelt, betrogen bestohlen und manchmal sogar getötet werdenn (natürlich nur solange es sie selber nicht betrifft). Die gehen bestimmt nicht in ein Nachbarland, um die Menschen dort mit Waffengewalt gegen die Verarscher, Gängeler, Betrüger, Diebe und Mörder zu unterstützen. Den Leuten hierzulande z.B. gehen doch die Geschehnisse in der Ukraine, aktuell in Spanien oder in Griechenland (OK, hier kümmert man sich schon aber aus den falschen Gründen) völlig am Arsch vorbei. Außerdem: Woher sollen sie die Waffen herbekommen? Vom ISIS, Daesh, Al Kaida, oder so? 🙂

Ich grüße dich herzlich

hart backbord
hart backbord
6 Jahre zuvor

Lapuente versucht, aus dem Bauch heraus etwas zu beurteilen, was er nicht genau verstanden hat.
Die erfrischende Befreiungsbewegung der Katalanen wird insbesondere von der Jugend getragen. Europas Linke wäre sehr schlecht beraten, sich da auf die Seite der postfranquistischen Operettenmonarchie Restspaniens zu stellen.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  hart backbord
6 Jahre zuvor

@hart backbord

Die erfrischende Befreiungsbewegung der Katalanen wird insbesondere von der Jugend getragen.

Das klingt jetzt aber eher nach Sklavenaufstand und wird m.M.n. der Situation nicht gerecht.
Die Jugend ganz Spaniens wird durch die korrupte, dem Kapital dienstbare Politik der Regierung um ihre Zukunft betrogen.
Die Spaltung zwischen Katalanen und den übrigen Spaniern spielt doch nur den Verantwortlichen in die Hände und führt nicht zu notwendigen Veränderungen in der politischen Ausrichtung.
Zielführender ist m.E.n., wenn sich die gesamte Jugend geballt gg. Rajoy und seine Raubritterbande stellt.

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Die linke Blase und Katalonien – Tagesticker.net
6 Jahre zuvor

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